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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines Verbund-Formgegenstandes
aus thermoplastischen Harzen. Mehr spezifisch betrifft diese Erfindung
ein Verfahren zur Erzeugung eines Verbund-Formgegenstandes, umfassend
ein thermoplastisches Elastomer und ein steifes thermoplastisches
Harz.
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Konventionell
wird ein Verbund-Formgegenstand aus einem thermoplastischen Elastomer
und einem thermoplastisch steifen Harz durch getrenntes Herstellen
eines Formproduktes aus einem Elastomer und eines Formproduktes
aus einem thermoplastischen steifen Harz und anschließendes Binden
dieser aneinander unter Verwendung eines doppelseitigen Klebebandes
erzeugt. Jedoch ist der Klebvorgang problematisch.
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JP-B-2-8572
(der Ausdruck "JP-B", wie er hierin verwendet
wird, bedeutet eine "geprüfte veröffentlichte
japanische Patentanmeldung")
offenbart ein Verfahren, das keinen Klebevorgang erfordert. Bei
dem Verfahren wird ein Propylenharz schmelzinjiziert, und dann wird
ein unvulkanisiertes thermoplastisches Elastomer darauf schmelzinjiziert,
unter Erhalt eines Verbundformgegenstandes. Dieses Formverfahren
hat jedoch Probleme bei der Erzeugung von großen Formgegenständen aufgrund
der geringen Fließfähigkeit
der thermoplastischen Elastomeren und leidet an Problemen der Bildung
von Graten und Kanten während
der Formgebung. Bei dem Formgebungsprozeß verbleiben noch ungelöste Probleme
wie die Verursachung von welliger Deformation an dem Polypropylenharz-Anteil
in Abhängigkeit
von der Form des Formgegenstandes und dem Auftreten eines solchen
Phänomens,
daß die
Fusion zwischen dem Polypropylenharz und dem nicht-vulkanisierten
thermoplastischen Elastomer nicht auftritt. Im allgemeinen ergibt
weiterhin ein nicht-vulkanisiertes thermoplastisches Elastomer (flexibles
Material) einen größeren Formschrumpfungsfaktor
im Vergleich zu einem Polypropylenharz (steifes Material). Wenn
das unvulkanisierte thermoplastische Elastomer nach dem Formgeben
des Polypropylenharzes geformt wird, wird dieser Unterschied aufgrund
des Zeitunterschiedes weiterhin erhöht. Demzufolge wurden die Deformation
des Formgegenstandes unter Erzeugung einer internen Spannung als
zu lösende
Probleme angesehen. Die Verbesserung einer Formstruktur muß ebenfalls
untersucht werden, um das Problem zu lösen, daß ein Unterschnitt des thermoplastischen
Elastomerteils nicht an dem Verbindungsbereich zwischen dem thermoplastischen
steifen Harz und dem thermoplastischen Elastomer gebildet werden
kann.
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JP-B-6-75927
offenbart ein Verfahren zum Formgeben eines Behälters aus Harzen. Bei diesem
Verfahren wird ein Abdichtmaterial aus einem thermoplastischen und
elastischen Material zur Bildung eines Abdichtteils injiziert, und
dann wird ein thermoplastisches Harz zur Bildung eines thermoplastischen
Harzteils injiziert. Jedoch sind weitere Verbesserungen zum Leichtermachen
des Harzbehälters
und zur Erhöhung
der Adhäsionsstärke zwischen
dem Abdichtmaterial und dem thermoplastischen Harz erforderlich.
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GB 2 177 341 A beschreibt
ein Verfahren zum Binden eines vernetzten elastomeren Teils innerhalb eines
thermoplastischen Teils. Die verwendeten Materialien sind miteinander
kompatibel und umfassen z.B. Polypropylen und Ethylen-Propylen-Gummi,
Polyethylen und Ethylen-Propylen-Gummi,
Polystyrol und SB-Gummi oder ABS und Nitrilgummi.
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US 4 676 386 A betrifft
einen Babyflaschensauger mit einem Mundbereich aus einem Elastomer
und einem Grundbereich aus einem halbsteifen, thermoplastischen
Polymer wie Polypropylen. Das Elastomer kann Silicongummi sein.
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US 4 569 457 offenbart einen
Flaschenverschluß,
umfassend einen Verschlußdeckel
aus einem harten thermoplastischen synthetischen Harzmaterial, ein
umgekehrtes frustokonisches Abdichtteil aus einem weichem thermoplastischen,
synthetischen Harzmaterial.
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Diese
Erfindung soll die oben beschriebenen Probleme der konventionellen
Techniken lösen.
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Ein
Ziel dieser Erfindung liegt daher darin ein Verfahren zur Erzeugung
eines Verbundformgegenstandes anzugeben, umfassend ein thermoplastisches
Elastomer und ein thermoplastisches steifes Harz, der an einer geringeren
Beschränkung
bezüglich
seiner Form leidet, das heißt
der frei ist von der Erzeugung von Graten oder Verzerrungen des
thermoplastischen Elastomers und ein geringeres Ausmaß an Wellenbildungen
bei dem Teil des thermoplastischen steifen Harzes ergibt.
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Andere
Ziele und Wirkungen dieser Erfindung werden aufgrund der folgenden
Beschreibung ersichtlich.
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Im
Hinblick auf eine Verbundformgebung eines thermoplastischen Elastomers
und eines thermoplastischen steifen Harzes haben diese Erfinder
festgestellt, daß die
Nachteile der oben beschriebenen konventionellen Techniken gelöst werden
können,
indem zunächst
das thermoplastische Elastomer und dann das thermoplastische steife
Harz schmelzgeformt wird, weil der Unterschied des Formschrumpfungsfaktors
vermindert oder nahezu durch den Zeitunterschied, der zwischen den
Formgebungen verursacht wird, eliminiert wird.
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Das
heißt
die oben beschriebenen Ziele dieser Erfindung wurden erzielt durch
Angabe eines Verfahrens zur Erzeugung eines Verbundformgegenstandes
gemäß den Merkmalen
des beigefügten
Anspruchs 1, wobei das Verfahren umfaßt:
Bereitstellen eines
Formproduktes aus einem thermoplastischen Elastomer, und
Formen
eines thermoplastischen steifen Harzes mit einer Schmelzflußrate, gemessen
bei 230°C
und 21,18 N, von 5 g/10 min oder mehr, unter Bildung eines Formproduktes
aus dem thermoplastischen steifen Harz auf dem geformten thermoplastischen
Elastomer, unter Erhalt eines Verbundformgegenstandes.
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Gemäß einem
anderen Aspekt haben die thermoplastischen Elastomere eine Schmelzflußrate, gemessen
bei 230°C
und 21,18 N, von 0,4 g/10 min oder mehr entsprechend den Merkmalen
des beigefügten Anspruchs
2.
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Bevorzugte
Merkmale dieser Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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In
dem spezifischen Merkmal gemäß Anspruch
4 umfaßt
das Verfahren folgende Schritte:
Positionieren des geformten,
thermoplastischen Elastomers bei einer vorbestimmten Position in
einer Form;
Schmelzen des thermoplastischen, steifen Harzes;
Einführen des
geschmolzenen, thermoplastischen, steifen Harzes auf dem geformten,
thermoplastischen Elastomer in die Form; und
Kühlen und
Verfestigen des eingeführten,
geschmolzenen, thermoplastischen, steifen Harzes, unter Erhalt eines
Verbund-Formgegenstands.
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Bei
dem spezifischen Merkmal gemäß Anspruch
5 umfaßt
das Verfahren:
- (a) einen ersten Formschritt
zur Bereitstellung des geformten Produkts aus einem thermoplastischen
Elastomer, umfassend:
Schmelzen eines thermoplastischen Elastomers;
Einführen des
geschmolzenen, thermoplastischen Elastomers in eine erste Form;
und
Kühlen
und Verfestigen des eingeführten,
geschmolzenen, thermoplastischen Elastomers zur Bereitstellung eines
Formgegenstands aus dem thermoplastischen Elastomer; und
- (b) einen zweiten Formschritt zum Formen eines thermoplastischen,
steifen Harzes, umfassend:
Positionieren des geformten, thermoplastischen
Elastomers, erhalten im ersten Formschritt, in einer zweiten Form;
Schmelzen
eines thermoplastischen, steifen Harzes;
Einführen des
geschmolzenen, thermoplastischen Elastomers in eine zweite Form;
und
Kühlen
und Verfestigen des eingeführten,
geschmolzenen, thermoplastischen, steifen Harzes, unter Erhalt eines
Verbund-Formgegenstands.
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Bei
dem obigen spezifischen Ausführungsbeispiel
umfassen die erste und die zweite Form jeweils bevorzugt einen Kern
und einen Hohlraum. Der Kern oder der Hohlraum der ersten Form kann
allgemein für
die zweite Form verwendet werden. Sowohl der Kern als auch der Hohlraum
der ersten Form kann allgemein für die
zweite Form verwendet werden. Gemäß einem bevorzugten Merkmal
wird das Schmelzen des thermoplastischen Elastomers und des thermoplastischen
steifen Harzes jeweils bei einer Temperatur von 180 bis 280°C durchgeführt.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1(a) bis 1(c) sind
Diagramme, die ein Verfahren zur Erzeugung eines Verbundformgegenstandes
durch ein Kern-Rückinjektionsformverfahren
entsprechend Beispiel 1 dieser Erfindung erläutern.
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2 ist
ein Diagramm, das einen Verbundformgegenstand erläutert, erhalten
durch ein Produktionsverfahren gemäß dieser Erfindung, z.B. Beispiel
1.
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3 ist
ein Diagramm, das einen gebundenen Teil einer Gehäusekomponente
und eine Klappe zur Steuerung der Luftmenge zur Verwendung bei einer
Auto-Klimaanlage zeigt.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Das
thermoplastische steife Harz zur Verwendung in dieser Erfindung
ist ein thermoplastisches steifes Harz mit Kristallinität. Beispiele
davon umfassen Polyolefinharze wie Polyethylen niedriger Dichte,
geradkettiges Polyethylen niedriger Dichte, Polyethylen hoher Dichte,
kristallines Propylen-Homopolymer, kristallines Ethylen-Propylen-Copolymer
und Polymethylpenten, Acryl/Styrol/Acrylnitril-Copolymere, Acrylnitril/Butadien/Styrol-Copolymere,
Methacryl/Styrol-Copolymere,
Nylonharze, Polybutylenterephthalatharze, Polyethylenterephthalatharze,
Polystyrolharze, Styrol/Acrylnitril-Copolymere, Polycarbonatharze.
Von diesen ist Polypropylen bevorzugt, weil das Gewicht des resultierenden
thermoplastischen Harz-Verbundformgegenstandes vermindert und die
Adhäsionsstärke erhöht werden
kann. Das Polypropylen ist bevorzugt eines mit einer isotaktischen
Pentadenfraktion von 0,94 oder mehr und mit einem Kristallschmelzpunkt
von 163 bis 165°C,
weil ein Verbundformgegenstand aus einem thermoplastischen Harz
mit hoher Steifigkeit erhalten werden kann. Die Schmelzflußrate (gemessen
bei 230°C
und 21,18N) des Polypropylens zur Verwendung in dieser Erfindung
ist bevorzugt von 10 g/10 Minuten bis 40 g/10 Minuten. Der Grund
liegt darin, daß ein
solches Polypropylen die Erzeugung von Formgegenständen mit
komplizierter Form und kleiner Dicke erleichtert.
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Das
thermoplastische steife Harz zur Verwendung in dieser Erfindung
hat bevorzugt einen Biegemodul bei 23°C von 600 MPa oder mehr und
mehr bevorzugt 800 MPa oder mehr. Weiterhin hat das thermoplastische steife
Harz bevorzugt eine Schmelzflußrate
(gemessen bei 230°C
und 21,18 N) von 5 g/10 Minuten oder mehr. Wenn die Schmelzflußrate des
thermoplastischen steifen Harzes weniger als 5 g/10 Minuten ist,
vermindert sich die Fließfähigkeit
davon beim Schmelzen unter Beeinträchtigung des externen Aussehens
des Formgegenstandes, wodurch es auch schwierig gemacht werden kann,
große
Formgegenstände
zu erzeugen.
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Das
thermoplastische steife Harz zur Verwendung in dieser Erfindung
kann nach Bedarf einen anorganischen Füllstoff wie Talkum oder Mica,
ein Ethylen/Propylen-Copolymergummi und ein bekanntes Additiv, einschließlich Antioxidationsmittel,
Neutralisiermittel, Schmiermittel, Antistatika, Pigmente, etc. enthalten,
die allgemein bei thermoplastischen steifen Harzen verwendet werden.
Erfindungsgemäß enthält die thermoplastische
steife Harzzusammensetzung bevorzugt Talkum in einer Menge von 5
bis 20 Gew.%, bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung, weil
ein Verbundformgegenstand aus einem thermoplastischen Harz mit hoher
Steifigkeit erhalten werden kann.
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Das
thermoplastische Elastomer zur Verwendung in dieser Erfindung zeigt
eine Gummielastizität
bei normaler Temperatur und kann auf gleiche Weise wie die thermoplastischen
Harze geformt werden. Das thermoplastische Elastomer kann vom Vernetzungstyp
wie IPN (interpenetrierte Netzwerkstruktur) oder Nicht-Vernetzungstyp
sein. Beispiele der thermoplastischen Elastomere zur Verwendung
in dieser Erfindung umfassen thermoplastische Elastomere auf Polyamidbasis,
thermoplastische Elastomer auf Polyolefinbasis, thermoplastische
Elastomere auf Polystyrolbasis wie ein Styrol/Ethylen/Butylen/Styrol-Blockcopolymer, Styrol/Ethylen/Propylen/Styrol-Blockcopolymer, Styrol/Isopren/Styrol-Copolymer,
Styrol/Butadien-Gummi und Styrol/Ethylen/Propylen-Blockcopolymer, thermoplastische
Elastomere auf Polyesterbasis, thermoplastische Elastomere auf Fluorbasis,
thermoplastische Elastomere auf Polyisoprenbasis und Ethylen/Propylen/Dien-Elastomere.
Von diesen sind thermoplastische Elastomere auf Polyolefinbasis
und Ethylen/Propylen/Dien-Elastomere bevorzugt, und Ethylen/Propylen-Copolymer-Elastomere
sind besonders bevorzugt unter den thermoplastischen Elastomeren
auf Polyolefinbasis, weil ein leichtgewichtiger Verbundformgegenstand
aus thermoplastischem Harz und eine hohe Bindestärke mit dem thermoplastischen
steifen Harz erhalten werden kann. Zwei oder mehrere dieser thermoplastischen
Elastomere können
in Kombination verwendet werden.
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Mineralöl kann mit
den Ethylen/Propylen/Dien-Elastomeren zur weiteren Erhöhung der
Flexibilität
davon vermischt werden.
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Zur
weiteren Erhöhung
der Gummielastizität
der Ethylen/Propylen/Dien-Elastomeren kann das thermoplastische
Elastomer unter Vermischung mit einem Peroxid schmelzgeknetet werden.
Zur weiteren Erhöhung
der Bindestärke
zwischen dem Ethylen/Propylen/Dien-Elastomer und dem thermoplastischen
steifen Harz (z.B. Polypropylen) kann ein Ethylen/Propylen-Copolymer mit einem
Kristallschmelzpunkt von 125 bis 150°C mit dem Elastomer vermischt
werden.
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Das
thermoplastische Elastomer zur Verwendung in dieser Erfindung hat
bevorzugt einen Biegemodul bei 23°C
von 500 MPa oder weniger und mehr bevorzugt 300 MPa oder weniger.
Weiter bevorzugt sind solche mit einer Schmelzflußrate (gemessen
bei 230°C
und 21,18N) von 0,1 g oder mehr. Wenn die Schmelzflußrate weniger
als 0,1 g/10 Minuten ist, wird die Fließfähigkeit davon beim Formen zu
niedrig, wodurch das externe Aussehen des Formgegenstandes beeinträchtigt wird
und es schwierig wird, große
Formgegenstände
zu erzeugen.
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Vernetzungsmittel
wie ein organisches Peroxid, Schmiermittel, Antioxidantien, Neutralisiermittel,
Pigmente, Schmiermittel, Mineralöl
und Antistatika, die bei allgemeinen thermoplastischen Elastomeren
auf Polyolefinbasis verwendet werden, können nach Bedarf zu dem thermoplastischen
Elastomer zur Verwendung in dieser Erfindung gegeben werden.
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Das
thermoplastische Elastomer kann durch ein übliches Verfahren erzeugt werden.
Zum Beispiel kann ein thermoplastisches Elastomer auf Polyolefinbasis
entsprechend dem folgenden Verfahren erzeugt werden.
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Ein
kristallines Ethylen/Propylen-Copolymer und ein Ethylen/Propylen-Copolymergummi
werden integral vermischt, und die Mischung wird durch einen Doppelschraubenextruder
(PCM-45, hergestellt von Ikegai Tekko K.K.) dessen Zylindertemperatur
auf 200°C
eingestellt ist, schmelzgeknetet, unter Erhalt eines pelletisierten
thermoplastischen Elastomers auf Polyolefinbasis.
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Irgendeine
Art von Formverfahren einschließlich
beispielsweise den thermischen Preßformverfahren und Spritzgußverfahren
kann bei dem Formgebungsverfahren (einschließlich der ersten und der zweiten Formgebung)
zur Erzeugung der Verbundformgegenstände gemäß dieser Erfindung verwendet
werden. Beispiele für
das Spritzgußverfahren
umfassen die Formgebung vom Einfügungstyp
und die Formgebung vom Vielfarbentyp in Abhängigkeit von der Injektionsform
und umfassen das Rotationsformen mit bewegbarer Form, Reprom-Reziprokationsformgeben
und Kernrück-Formgebung
in Abhängigkeit
von der Hohlraumform.
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Wenn
der Kern der ersten Form ebenfalls als Kern für die zweite Form verwendet
wird, kann die Positionierung des geformten thermoplastischen Elastomers
in einer zweiten Form weggelassen werden.
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Unter
Bezugnahme auf 1 wird nachfolgend
ein repräsentatives
Formentfernungs-Rotationsformverfahren (Kernrückverfahren und Kernrotationsverfahren)
beschrieben.
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Eine
Zweifarben-Spritzgußmaschine
mit einer Klemmkraft von 200 t (IS200-BV, hergestellt von Toshiba
Kikai K.K.) wird verwendet, wobei die Wassertemperatur für die Formdurchleitung
beispielsweise auf 40°C eingestellt
wird.
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Bei
einer Formgebung der ersten Stufe wird die Temperatur des Zylinders
S1 auf 180°C eingestellt, und ein thermoplastisches
Elastomer E0 wird durch Injizieren in eine
Form der ersten Stufe, umfassend eine Kernform C1 und
einen Hohlraum M1 bei einem Spritzgußdruck von
650 kg/cm2 und einer Injektionsgeschwindigkeit
von 100 mm/s geformt (siehe 1(a)).
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Dann
werden die Kernformen C1 und C2 rückwärts bewegt
(gemäß 1(b) nach links und das Kernteil mit diesen beiden
Kernformen wird rotiert, um eine Kernform mit der anderen auszutauschen
(siehe 1(b)).
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In
diesem Fall ist die zweite Form zur Verwendung bei der Formgebung
der zweiten Stufe so aufgebaut, daß der Kern C1,
auf dem das geformte thermoplastische Elastomer E so wie er ist
positioniert ist und ein Hohlraum M2 verwendet
wird (siehe 1(c)).
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Dann
wird durch einen Zylinder S2, dessen Temperatur
auf 240°C
eingestellt ist, ein thermoplastisches steifes Harz H0 in
den Raum, der zwischen dem Kern C1 und dem
Hohlraum M2 gebildet ist, bei einem Injektionsdruck
von 650 kg/cm2 und einer Injektionsgeschwindigkeit
von 100 mm/s spritzgeformt, unter Erhalt eines geformten thermoplastischen
steifen Harzes H auf dem geformten thermoplastischen Elastomer E.
Somit wird ein Verbundformgegenstand CM erhalten.
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Ein
Beispiel des Verbundgegenstandes gemäß dieser Erfindung ist in 2 gezeigt.
Dieses Beispiel ist ein laminiertes Blatt aus einer Schicht aus
einem geformten thermoplastischen Elastomer E und einer Schicht
aus einem thermoplastischen steifen Harz H. Jedoch ist der Verbundformgegenstand
gemäß dieser Erfindung
nicht auf eine solche Blattart beschränkt. Zum Beispiel kann eine
wie er in 3 gezeigt ist, ebenfalls erhalten
werden. Dieses Beispiel zeigt einen Teil zur Verwendung in einer
Autoklimaanlage, wobei sich das Teil aus einer Gehäusekomponente
und einer Luftmengenkontrollklappe zusammensetzt.
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Diese
Erfindung wird nachfolgend auf die Bezugnahme auf die folgenden
Beispiele detailliert erläutert, aber
diese Erfindung sollte nicht auf hierauf beschränkt verstanden werden.
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Beispiele
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Die
Formgegenstände,
erhalten in den Produktionsverfahren der Beispiel und Vergleichsbeispiele wurden
jeweils wie folgt ausgewertet.
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Verziehen
des Formgegenstandes
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Eine
Beladung (2 kg) wurde auf ein Ende in der Längsrichtung eines jeden Verbundformgegenstandes (100
mm Breite, 240 mm Länge
und (2 + 2) mm Dicke, der in den Beispielen wie in 2 gezeigt,
erhalten wurde, auferlegt und die Erhöhung am anderen Ende aufgrund
des Verziehens wurde gemessen. Der somit erhaltene Maximalwert wurde
als Verziehen des Formgegenstandes verwendet.
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Vorhandensein
von Gate-Graten
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Ob
ein Gat-Grat (gate flash) an dem Gate-Bereich nach dem Verbundformen
erzeugt war oder nicht, wurde ausgewertet und solche mit einem Grat
an dem Gate-Bereich wurden mit "B" bezeichnet, und
solche ohne Grat wurden mit "G" bezeichnet.
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Adhäsionsversuch
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Teststücke wurden
zunächst
durch Spritzgießen
eines thermoplastischen Elastomers und anschließendes Spritzgießen eines
thermoplastischen steifen Harzes erzeugt. Somit wurden Teststücke mit
einer Größe von 10
(Breite) × 180
(Länge) × 4 (Dicke)
mm (die Dicke setzt sich aus 2 mm thermoplastisches Elastomer und
2 mm thermoplastisches steifes Harz zusammen), die aber nur an dem
zentralen Bereich mit einer Fläche von
10 × 10
mm gebunden waren, wobei der verbleibende Rest nicht gebunden war,
erhalten. Dann wurde der Teil des thermoplastischen steifen Harzes
an einem Ende des Teststückes
für eine
Länge von
400 mm bei einer Zuggeschwindigkeit von 20 mm/min gereckt, und es
wurde beobachtet, ob sich der gebogene Bereich abschälte oder
nicht. Für
jedes Beispiel und Vergleichsbeispiel wurden fünf Teststücke hergestellt und wie oben beschrieben
untersucht. Beim Abschälen
des 10 × 10
mm gebundenen Bereiches bei allen fünf Teststücken wurde das Ergebnis mit "B" bezeichnet, während das Ergebnis mit "VG" bezeichnet wurde,
wenn kein Abschälen
bei irgendeinem der fünf
Teststücke
beobachtet wurde. Wenn ein Abschälen
des gebundenen Bereiches bei einem bis vier Teststücken unter
den fünf
Teststücken
beobachtet wurde, wurde das Ergebnis mit "G" bezeichnet.
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Die
thermoplastischen steifen Harze und die thermoplastischen Elastomere,
die bei den Beispielen und Vergleichsbeispielen verwendet wurden,
sind unten gezeigt.
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Thermoplastisches steifes
Harz (H0):
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Zusammensetzung,
die sich aus 80 Gew.% eines kristallinen Polypropylen mit einem
Kristallschmelzpunkt von 164°C,
einer isotaktischen Pentadenfraktion von 0,95 und einer Schmelzflußrate (230°C, 21,18
N) von 20 g/10 min und 20 Gew.% Talkum mit einem mittleren Teilchendurchmesser
von 1,9 μm
zusammensetzte .
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Thermoplastisches steifes
Harz (H1):
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Zusammensetzung,
die sich aus 60 Gew.% eines kristallinen Polypropylens mit einem
Kristallschmelzpunkt von 164°C,
einer isotaktischen Pentadenfraktion von 0,95 und einer Schmelzflußrate (230°C: 21,18
N) von 20 g/10 Minuten und 40 Gew.% Talkum mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 1,9 μm
zusammensetzt.
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Thermoplastisches steifes
Harz (H2):
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6-Nylon
mit einer Schmelzflußrate
(230°C,
21,18 N) von 85 g/10 Minuten und einem Kristallschmelzpunkt von
215°C.
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Thermoplastisches Elastomer
(E0):
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Mischung
aus 40 Gew.-Teilen eines kristallinen Ethylen/Propylen-Copolymer
mit einer Schmelzflußrate
(230°C,
21,18 N) von 6 g/10 Minuten und einem Kristallschmelzpunkt von 164°C, 50 Gew.-Teilen
eines Ethylen/Propylen-Copolymerelastomers
mit einer Mooney-Viskosität
von 24 ML1+4 (100°C) und einem Ethylen-Gehalt
von 75 Gew.%; 10 Gew.-Teile eines Paraffinmineralös und 0,5
Gew.-Teile 1,3-Bis(t-butylperoxyisopropyl)benzol
wurde hergestellt und in einem Doppelschraubenextruder mit einer
Zylindertemperatur von 200°C schmelzgeknetet
unter Erhalt eines Elastomers mit einer Schmelzflußrate (230°C, 21,18
N) von 3 g/10 Minuten.
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Thermoplastisches Elastomer
(E1):
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Mischung
aus 40 Gew.-Teilen eines kristallinen Ethylen/Propylen-Copolymers
mit einer Schmelzflußrate
(230°C,
21,18 N) von 6 g/10 Minuten und einem Kristallschmelzpunkt von 135°C, 50 Gew.-Teilen
eines Ethylen/Propylen/Dien-Elastomers
mit einer Mooney-Viskosität
von 88 ML1+4 (100°C), einem Iodwert von 12,5 und
einem Propylen-Gehalt von 25 Gew.%, 10 Gew.-Teilen Paraffinmineralöl und 0,5
Gew.-Teilen 1,3-Bis(t-butylperoxyisopropyl)benzol wurde hergestellt
und in einem Doppelschraubenextruder mit einer Zylindertemperatur
von 200°C
schmelzgeknetet, unter Erhalt eines Elastomers mit einer Schmelzflußrate (230°C, 21,18
N) von 1 g/10 Minuten.
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Thermoplastisches Elastomer
(E2):
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Styrol/Ethylen/Butadien-Elastomer
mit einer Schmelzflußrate
(230°C,
21,18 N) von 10 g/10 Minuten.
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Beispiel 1
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Eine
Zweifarben-Spritzgußmaschine
mit einer Klemmkraft von 200 t (IS200-BV, hergestellt von Toshiba
Kikai K.K.) wurde verwendet, wobei die Wassertemperatur der Formdurchleitung
auf 40°C
eingestellt wurde.
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Bei
der ersten Stufe der Formgebung wurde die Temperatur des Zylinders
S1 auf 180°C eingestellt, und das thermoplastische
Elastomer E0 wurde in eine erste Form, die
sich aus einer Kernform C1 und einem Hohlraum
M1 zusammensetzt, bei einem Injektionsdruck
von 650 kg/cm2 und einer Injektionsgeschwindigkeit von
100 mm/s spritzgeformt. Somit wurde ein Formprodukt E mit einer
Größe von 200
mm × 100
mm × 2
mm (siehe 1(a)) erhalten.
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Dann
wurde ein Kern C1, der in engem Kontakt
mit dem Formprodukte stand, rückwärts bewegt,
und das Kernteil mit den darauf befestigten Kernformen C1 und C2 wurde rotiert
(siehe 1(b)).
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Bei
der anschließenden
Formgebung der zweiten Stufe wurde ein Abstand von 2 mm zwischen
dem Kern C1, auf dem der Formgegenstand
E noch verbleibt, und dem Hohlraum M2 gehalten.
Somit bildete sich eine zweite Form (siehe 1(c)).
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Dann
wurde durch einen Zylinder S2, dessen Temperatur
auf 240°C
eingestellt war, ein thermoplastisches steifes Harz H0 in
den Abstandsbereich zwischen dem Kern C1 und
dem Hohlraum M2 bei einem Injektionsdruck
von 650 kg/cm2 und einer Injektionsgeschwindigkeit
von 100 mm/s spritzgeformt, unter Erhalt eines Formproduktes H,
das auf dem Formprodukt E gebildet war. Somit wurde ein Verbundformgegenstand
CM mit einer Größe von 200
mm × 10
mm × (2
+ 2) mm erhalten.
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Die
Auswertungsergebnisse des Formproduktes sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiel 2
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Die
gleiche Vorgehensweise wie bei Beispiel 1 wurde durchgeführt, mit
der Ausnahme, daß das
thermoplastische steife Harz H1 anstelle
des thermoplastischen Harzes H0 verwendet
wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiel 3
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Die
gleiche Vorgehensweise wie bei Beispiel 1 wurde durchgeführt, mit
der Ausnahme, daß das
thermoplastische Elastomer E1 anstelle des
thermoplastisches Elastomers E0 verwendet
wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiel 4
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Nach
Formen eines Verbundformgegenstandes auf gleiche Weise wie bei Beispiel
2 wurde der Kern C1 rückwärts bewegt und das Kernteil
mit den Kernen C1 und C2 wurde
rotiert. Der Kern C1, bei dem der Verbundformgegenstand
darauf so wie er ist angeordnet war, und der Hohlraum M1 wurden
als Form für
die Formgebung der dritten Stufe (der Kern und der Hohlraum waren
gleich wie bei der ersten Form) verwendet und ein 2 mm dicker Abstand
wurde zwischen der Formgegenstandoberfläche und dem Hohlraum M1 gehalten. In diesen Abstand wurde ein thermoplastisches
Elastomer bei einer Zylindertemperatur von 180°C, einem Injektionsdruck von
650 kg/cm2, einer Injektionsgeschwindigkeit
von 100 mm/s und einer Formwasserdurchleittemperatur von 40°C spritzgeformt,
unter Erhalt eines dreischichtigen Verbundformgegenstandes mit einer
Größe von 200
mm × 10
mm (2 + 2 + 2) mm. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiel 5
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Die
gleiche Vorgehensweise wie bei Beispiel 1 wurde durchgeführt, mit
der Ausnahme, daß das
thermoplastische steife Harz H2 anstelle
des thermoplastischen Harzes H0 verwendet
wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiel 6
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Die
gleiche Vorgehensweise wie bei Beispiel 1 wurde durchgeführt, mit
der Ausnahme, daß das
thermoplastische Elastomer E2 anstelle des
thermoplastischen Elastomer E0 verwendet
wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 1
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Die
gleiche Formmaschine wie bei Beispiel 1 wurde verwendet. Ein thermoplastisches
steifes Harz H0 wurde bei der Formgebung
der ersten Stufe geformt, und ein thermoplastisches Elastomer E0 wurde danach bei der Formgebung der zweiten
Stufe geformt.
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Mehr
spezifisch wurde für
die Formgebung der ersten Stufe die Temperatur des Zylinders auf
240°C eingestellt,
und das thermoplastische steife Harz H0 wurde
bei einem Injektionsdruck von 650 kg/cm2,
einer Injektionsgeschwindigkeit von 100 mm/s und einer Formdurchleitwassertemperatur
von 40°C
spritzgegossen.
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Dann
wurde der Kern, mit dem der somit erhaltene Formgegenstand (200
mm × 100
mm × 2
mm) in engen Kontakt gebracht war, rückwärts bewegt und das Kernteil,
auf dem Kerne befestigt waren, wurde auf gleiche Weise wie bei Beispiel
1 rotiert.
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Wie
bei der Formgebung der zweiten Stufe wurde in dem 2 mm dicken Raum,
der zwischen dem Hohlraum und der Formgegenstandoberfläche gebildet
war, ein thermoplastisches Elastomer E0 bei
einer Zylindertemperatur von 180°C,
einem Injektionsdruck von 650 kg/cm2, einer
Injektionsgeschwindigkeit von 100 mm/s und einer Formwasserdurchleittemperatur
von 40°C
spritzgegossen, unter Erhalt eines Verbundformgegenstandes (200
mm × 10
mm × (2
+ 2) mm).
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Vergleichsbeispiel 2
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Die
gleiche Vorgehensweise wie bei Vergleichsbeispiel 1 wurde durchgeführt, mit
der Ausnahme, daß das
thermoplastische steife Harz H0 durch das
thermoplastische steife Harz H1 geändert wurde.
Die erhaltenen Ergebnisse dieser Vergleichsbeispiele sind ebenfalls
in Tabelle 1 gezeigt.
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Wie
in den in Tabelle 1 gezeigten Ergebnissen bewiesen wird, erzeugten
die Formgegenstände
der Beispiele 1 bis 3, die durch Formgeben des thermoplastischen
Elastomers vor dem Formgeben des thermoplastischen steifen Harzes
erzeugt waren, keine Grate an dem Gate-Bereich des Hohlraums. Jedoch erzeugten
die Formgegenstände
der Vergleichsbeispiele Grate an dem Gate-Bereich und eine beachtliche
Wellenbildung.
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Das
Formverfahren dieser Erfindung ist ausgezeichnet bezüglich der
Formbarkeit im Hinblick auf verschiedene Arten von Verbundformgegenständen, und
die Verbundformgegenstände,
die durch dieses Formverfahren erhalten werden, haben ein ausgezeichnetes äußeres Aussehen.
Demzufolge ist das Formverfahren dieser Erfindung besonders nützlich für das Verbundformen
eines thermoplastischen Elastomers und eines thermoplastischen steifen
Harzes wie solche, die bei dem Zusammenschlußbereich einer Luftkontrollklappe und
einer Leitung für
Auto-Klimaanlagen verwendet werden, ebenso wie bei einem gebundenen
Teil einer Gehäusekomponente
und einer Luftkontrollklappe für
Auto-Klimaanlagen, wie in 3 gezeigt
ist.
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Das
Verfahren zur Erzeugung eines Verbundformgegenstandes aus thermoplastischen
Harzen dieser Erfindung hat das Merkmal, daß keine Grate an dem Gratebereich
für die
Injektion erzeugt werden und daß ein
Formgegenstand mit verminderter Wellenbildung erhalten wird.