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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Behandlung von Volumenmangelstörungen und -syndromen
und insbesondere Vorrichtungen, die ein Fluid mit einem kontrollierten
Druck in ein Interstitium eines Patienten abgeben, um eine Gewebeerweiterung
und ein Wachstum des umgebenden Gewebes zu bewirken. Die vorliegende
Erfindung ist auch in Verbindung mit chirurgischen Maßnahmen
zur Vergrößerung von
volumetrisch mangelhaften natürlichen
Körperstrukturen
und zum Rekonstruieren von geschädigtem
natürlichen
Körpergewebe
durch das Anbringen von durch eine Gewebeexpansion kultivierten
Gewebesegmenten geeignet. Es werden auch Verfahren zum Abgeben von
Fluid mit einem kontrollierten Druck in einen Hohlraum beschrieben.
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Biologische
Volumenmangelerscheinungen wie das Syndrom des kurzen Darms sind
andauernde Bedingungen, die sich ergeben, wenn die volumetrische
Kapazität
einer natürlichen
Körperstruktur
wie der Blase oder der Lunge nicht ausreicht, damit das Organ wirkungsvoll
oder überhaupt
arbeiten kann. Außerdem
kann ein Mangel an volumetrischer Kapazität einen internen Fluiddruck
oder einen Körperflüssigkeits-Rückfluß verursachen,
der andere Organe und anderes Gewebe schädigen kann. Einige der vielen
Ursachen solcher Mangelerscheinungen sind Geburtsfehler und Bauchverletzungen.
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Zur
Zeit erhalten die betroffenen Personenkreise eine chirurgische Behandlung,
in der Regel in der Form einer Vergrößerungsprozedur, die die volumetrische
Kapazität
der Körperstruktur
durch Neuaufbau der Struktur in einer Prozedur erhöht, bei
der ein zusätzlicher
Gewebelappen an der betroffenen Struktur angebracht wird. Zum Beispiel
kann ein mit einer nicht ausreichenden Blasenkapazität geborener
Säugling
in einer Prozedur eine Blasenvergrößerung erhalten, in der in
der Regel die Blase des Säuglings
durch Anbringen eines Lappens aus gastrointestinalem Gewebe an die
Blasenwand neu aufgebaut wird. Der Chirurg bringt das gastronintestinale Gewebe
auf eine Weise an der Blasenwand an, die die Oberfläche der
umgebenden Wand vergrößert, so
daß die
volumetrische Kapazität
der Blase erhöht wird.
Im allgemeinen wählt
der Chirurg gastrointestinales Gewebe, da dieses Gewebe in ausreichender Menge
im Patient vorhanden ist, um das erforderliche Gewebe für die Vergrößerungsprozedur
zu erhalten.
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Diese
Prozeduren können
zwar bei der Behebung des volumetrischen Kapazitätsmangels einen Erfolg zeigen,
die Komplikationen, die sich aus dem Anbringen von verschiedenen
Gewebetypen ergeben, können
jedoch ernst und dauerhaft sein. Zum Beispiel können bei einer Blasenvergrößerung durch das
Anbringen von Teilen des gastrointestinalen Trakts die sich für den Patienten
ergebenden Komplikationen ein Steinleiden, Stoffwechselstörungen, eine
erhöhte
Schleimbildung, vermehrte Infektionen, Perforationen und sogar bösartiges
Wachstum in der behandelten Körperstruktur
umfassen. Es wird in der Medizin angenommen, daß diese Komplikationen durch
das Anbringen eines Gewebetyps entstehen, der nicht ausreichend
mit dem natürlichen
Gewebe der Körperstruktur
kompatibel ist. Eine Blasenvergrößerung erfordert
außerdem
eine invasive chirurgische Prozedur, die für den Patienten unangenehm
ist und die eine lange Zeit zur Rekonvaleszenz erfordern kann.
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Die
WO 82/03557 und die US-5250029 beschreiben jeweils einen Katheter
zum Entleeren der Blase eines Patienten. Das distale Ende des Katheters
weist eine Ableitungsöffnung
auf und ist mit einem aufblasbaren Ballon versehen. Im Gebrauch wird
das distale Ende mit dem Ballon in die Blase des Patienten gebracht
und der Ballon aufgeblasen. Der aufgeblasene Ballon ist so geformt,
das ein unbeabsichtigtes Entfernen des Katheters aus der Blase verhindert
wird und das Oberflächengewebe
der Blase davor geschützt
wird, mit dem distalen Ende des Katheters in Kontakt zu kommen.
Diese Druckschriften betreffen nicht das Gebiet der volumetrischen
Expansion der Blase.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Einrichtung zum wirkungsvollen
Fördern
der volumetrischen Vergrößerung eines
Körperhohlraums zu
schaffen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß wie in Patentanspruch 1 beschrieben
gelöst.
Die Unteransprüche
betreffen bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung.
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Eine
Ausführung
der vorliegenden Erfindung umfaßt
eine Einrichtung zum Fördern
des Wachstums oder der Erweiterung von biologischem Gewebe, um dadurch
die volumetrische Kapazität
einer natürlichen
Körperstruktur
zu erhöhen.
Gewebeabschnitte (die zum Beispiel chirurgisch der erweiterten Körperstruktur
entnommen wurden) können
auch bei der Rekonstruktions-Chirurgie verwendet werden. Insbesondere
kann erfindungsgemäß ein fortschreitendes
Gewebewachstum bei der Blasenexpansion gefördert werden. Dazu umfaßt die vorliegende
Erfindung eine Einrichtung, die ein unter Druck stehendes Fluid
in eine Körperstruktur
wie die Harnblase eines Patienten einführt. Das unter Druck stehende
Fluid bewirkt eine Expansion des umgebenden Gewebes und schafft
damit einen Zustand, von dem allgemein angenommen wird, daß er das
Gewebewachstum fördert.
Die Expansion der Körperstruktur
kann den Zustand der Volumenmangelerscheinung im wesentlichen beheben.
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Die
Bezeichnung "Gewebeexpansion" soll hier die Ausdehnung
des natürlichen
Körperhohlraums,
das Dehnen von Gewebesegmenten und das Fördern des Wachstums von neuem
Gewebe in Reaktion auf den angelegten Druck umfassen. Die Bezeichnung "Volumenmangelerscheinung" soll Störungen und
Syndrome umfassen, die mit einer nicht ausreichenden volumetrischen
Kapazität
eines Hohlraums oder Zwischenraums zwischen Geweben oder in einer
natürlichen
Körperstruktur
in Beziehung stehen und die zum Beispiel das Syndrom des kurzen Darms
und ein nicht ausreichendes Blasenvolumen umfassen.
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Die
Bezeichnung "interstitieller
Hohlraum" umfaßt hier
Hohlräume
in einem Gewebe oder einer Struktur einer natürlichen Körperstruktur, Hohlräume und
Zwischenräume
zwischen Gewebelagen und Organen, und sie kann auch Hohlräume im Harnleiter, in
der Blase, im Darm, im Magen, in der Speiseröhre, in der Luftröhre, in
der Lunge, in einem Blutgefäß oder einem
anderen Organ oder einer Körperhöhle umfassen,
und sie soll auch jeden chirurgisch erzeugten Hohlraum umfassen,
der einen inneren Hohlraum ergibt, der von Gewebe umgeben ist.
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Die
Bezeichnung "Injektionsanschluß" bezieht sich hier
auf ein Element, das dafür
vorgesehen ist, ein Fluid unter Druck einzuführen. Vorzugsweise ist der
Injektionsanschluß für eine druckdichte
Verbindung mit einem Katheter vorgesehen und ergibt eine druckdichte
Verbindung mit einer unter Druck stehenden Fluidquelle. Für die Verwendung
bei den Systemen und Methoden der vorliegenden Erfindung geeignete
Injektionsanschlüsse
sind allgemein bekannt, sie umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, Septa
(die selbstdichtend sein können),
Adapter wie Schraubnippel oder vom Luer-Typ und dergleichen.
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In
einer Ausführungsform
umfaßt
die vorliegende Erfindung Einrichtungen zum Abgeben von Fluid unter
Druck in einen interstitiellen Hohlraum (z. B. die Harnblase) in
einem Patient. Im allgemeinen umfassen die Einrichtungen einen aufblasbaren
Ballon, ein Katheterelement, das eine Fluidverbindung zwischen einer
unter Druck stehenden Fluidquelle und dem aufblasbaren Ballon herstellt,
und ein Ventilelement, das dafür
vorgesehen ist, den Fluidfluß auf eine
gewählte
Richtung des Flusses zu begrenzen und damit einen Rückfluß des Fluids
zu verhindern. Der Ballon ist vorzugsweise für eine Anordnung in einem interstitiellen
Hohlraum bemessen, z. B. wird der Ballon so gewählt, daß der Ballon einen Druck auf eine
Gewebewand ausübt,
so daß eine
Gewebeexpansion gefördert
wird. Das Katheterelement umfaßt einen
ersten Hohlraum für
den Durchfluß des
unter Druck stehenden Fluids in den Ballon. Der Katheter umfaßt vorzugsweise
mindestens eine Ablauföffnung an
oder in der Nähe
des distalen Ende des Katheters, eine Ablaufeinrichtung (z. B. ein
Körperflüssigkeiten-Sammelelement
wie einen Drainagebeutel), die am proximalen Ende des Katheters
angebracht ist, und einen zweiten Katheterhohlraum, der in Fluidverbindung
mit der Ablauföffnung
und der Ablaufeinrichtung steht, um eine Körperflüssigkeit aus dem Körperhohlraum
in die Ablaufeinrichtung abzuleiten. Auch wenn in einer bevorzugten
Ausführungsform ein
einziger Katheter bevorzugt wird (wobei der Katheter eine Anzahl
von Hohlräumen
aufweisen kann), kann bei der Erfindung auch die Verwendung einer Anzahl
von Katheterelementen (z. B. mit Kathetern mit jeweils einem einzigen
Hohlraum) in Betracht gezogen werden, um ein Fluid unter Druck zuzuführen und
einen Ablaufweg für
eine Körperflüssigkeit
zu schaffen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
die Fluidzuführeinrichtung
des weiteren ein Druckverringerungselement, das den Fluiddruck innerhalb
des interstitiellen Hohlraums durch Ablassen von Fluid in Reaktion
auf einen vom Nutzer gewählten
Druck-Grenzwert für
das Fluid verringert. Eine Realisierung des Druckverringerungselements kann
aus einem Abgabeanschlußelement
bestehen, das in Fluidverbindung mit dem ersten Hohlraum des Katheterelements
und damit dem Fluid im ersten Katheterhohlraum angeordnet ist, und
des weiteren einen Ablaßstopfen
umfassen, der den Ablaßanschluß fluiddicht
verschließt,
um das Fluid im ersten Katheterhohlraum zu halten, solange der Fluiddruck
unter einem vorgegebenen Schwellendruck liegt, und der dafür vorgesehen ist,
den Ablaßanschluß in Reaktion auf
das Erreichen des Schwellenwerts für den Fluiddruck durch das
Fluid im ersten Katheterhohlraum oder im Ballon oder in dem interstitiellen
Hohlraum freizugeben.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Fluidzuführeinrichtung
der Erfindung für
eine dauernde Anordnung im Körper
des Patienten vorgesehen. Zum Beispiel kann das Katheterelement
einer erfindungsgemäßen Einrichtung
in den Abmessungen für
eine dauerhafte Anordnung in der Harnröhre und der Blase des Patienten
vorgesehen sein, so daß der
Ballon, wenn er expandiert ist, im wesentlichen die Blase des Patienten
ausfüllt.
Das Katheterelement kann eine Ablauföffnung in der Nähe des distalen
Endabschnittes des Katheters zum Ableiten von Urin aus der Blase
umfassen. Der so aus der Blase abgeleitete Urin kann durch einen zweiten
Katheterhohlraum in ein Urinsammelelement, etwa einen Beutel, abfließen, wobei
der Beutel zum leichten Aufnehmen und Beseitigen des Urins außerhalb
des Körpers
des Patienten angeordnet werden kann.
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Das
Katheterelement ist dafür
vorgesehen, ein Fluid unter Druck zu dem Ballon zu leiten. Das Katheterelement
kann ein Silastic-Katheterrohr umfassen, das einen Abschnitt aufweist,
der in den Abmessungen so ausgebildet ist, daß es in einen interstitiellen
Hohlraum, etwa die Harnröhre,
paßt.
Abhängig
von der Verwendung ist der Katheter ein kurzer oder langer Abschnitt
aus z. B. einem Silasticrohr oder einem anderen Polymerrohr, das
sich von einem Injektionsanschluß weg erstreckt und das das
Ventilelement enthält.
Das Katheterelement ist vorzugsweise so bemessen, daß das Einführen und
Anordnen des Katheters (mit dem daran angebrachten Ballon) in die
Harnröhre
und die Blase mit einem Standard-Zystoskop möglich ist.
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Der
Katheter kann mit einem Anschlußelement
verbunden sein, das einen Injektionsanschluß umfaßt, der ein elastisches Septum
aufweist, das zum Aufrechterhalten eines Fluiddrucks im Katheterelement
vorgesehen ist. Der Anschluß kann
mit einem Pumpenelement verbunden sein, das eine Fluidquelle mit
einem bestimmen Druck darstellt.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann die vorliegende Erfindung als Fluidzuführsystem ausgebildet sein mit
einem Katheterelement zum Zuführen des
Fluids zum Inneren des Hohlraums, mit einem am distalen Ende des
Katheters angebrachten Ballon, mit einem am proximalen Ende des
Katheterelements angebrachten Injektionsanschlußelement, das eine Fluidverbindung
zwischen dem Pumpenelement und dem Katheterelement herstellt, und
mit einem Ventilelement, das die Richtung des Fluids einschränkt und
dadurch einen Rückfluß des unter Drucks
stehenden Fluids aus dem Injektionsanschluß verhindert. Das Katheterelement
umfaßt
einen ersten Hohlraum für
den Durchfluß eines
unter Druck stehenden Fluids in den Ballon. Der Katheter umfaßt vorzugsweise
wenigstens eine Ablauföffnung am
oder in der Nähe
des distalen Endes des Katheters, ein am proximalen Ende des Katheters
angebrachtes Körperflüssigkeits-Sammelelement
und einen zweiten Hohlraum, der zum Ableiten von Körperflüssigkeiten
aus einem interstitiellen Hohlraum in eine Ablaufeinrichtung am
proximalen Ende des Katheters mit der Ablauföffnung und dem Flüssigkeits-Sammelelement
in Fluidverbindung steht. Die Vorrichtung kann des weiteren ein
Pumpenelement als Quelle für
ein unter Druck stehendes Fluid umfassen.
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In
einer Ausführungsform
umfaßt
das Pumpenelement ein Spritzenelement, das einen Fluidbehälter aufweist,
der in Fluidverbindung mit einem Drucksensorelement wie einem Manometerelement steht,
um den Druck des Fluids anzuzeigen, das in den Ballon eingeführt wird.
Die Hohlnadel des Spritzenelements kann das Septum durchdringen,
wobei das Septum elastisch eine druckfeste und fluiddichte Abdichtung
um die durchgestoßene
Nadel bilden kann. Beim Betätigen
des Spritzenkolbens wird das Fluid im Spritzenbehälter unter
einen ausreichenden Druck gesetzt, um das Fluid in das Katheterelement und
damit in den Ballon im interstitiellen Hohlraum einzuführen. Der
Drucksensor, der mit dem Fluidbehälter in Fluidverbindung steht,
spricht auf den Druck des in den Katheter eingeführten Fluids an und stellt daher
eine Anzeige des Fluiddrucks im Ballon dar. Das Pumpenelement kann
dafür vorgesehen
sein, eine selektive Steuerung des Fluiddrucks für den Ballon zu ermöglichen,
um so den vom Ballon auf die Gewebewand des Körperhohlraums, in dem sich
der Ballon befindet, ausgeübten
Druck zu steuern.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann das Pumpenelement ein mit einem Motor versehenes Pumpenelement,
einen Fluidbehälter
und ein Steuerelement umfassen, wobei das Steuerelement ein Manometer
oder einen anderen Drucksensor, der mit dem Fluid im Katheterelement
in Fluidverbindung steht, und eine Steuerschaltung umfaßt, die
auf den gemessenen Fluiddruck reagiert, um die Pumpe so zu steuern,
daß in
dem Ballon der richtige Fluiddruck aufrecht erhalten bleibt. In
einer weitem Ausführungsform
kann das Steuerelement eine Verarbeitungseinheit umfassen, die den
Motor so betreibt, daß sich
der Fluiddruck im Ballon selektiv mit der Zeit ändert. Vorzugsweise weist das
Pumpenelement ein Anbringungselement zum abnehmbaren und ersetzbaren
Anbringen am Injektionsanschlußelement
auf, das selektiv eine Fluidverbindung mit dem Katheterelement herstellt.
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Das
Injektionsanschlußelement
ist dafür
vorgesehen, eine Fluidverbindung zwischen dem Pumpenelement und
dem Katheterelement herzustellen, es kann einstückig mit dem Ventil ausgebildet
sein, das dafür
vorgesehen ist, einen Rückfluß des unter Druck
stehenden Fluids im Katheter und ein Ausfließen durch das Injektionsanschlußelement
zu verhindern. Der Injektionsanschluß kann ein Anbringungselement
aufweisen, das für
eine entfernbare und ersetzbare Fluidverbindung mit dem Pumpenelement vorgesehen
ist. Das Anbringungselement kann ein Gewindenippel, ein Rastelement
oder eine andere Verbindung sein, die eine druckfeste Fluiddichtung bilden
kann. In einer Ausführungsform
kann das Injektionsanschlußelement
ein Injektionsanschluß sein,
der für
eine subkutane Implantation in einem Patienten oder für die transkutane
Anbringung am Patienten vorgesehen ist.
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Der
Ballon kann durch die verschiedensten Einrichtungen, von denen etliche
allgemein bekannt sind, am distalen Ende des Katheterelements befestigt
sein. Der Ballon und der Katheter können einstückig ausgebildet sein oder
einheitlich, und sie können miteinander
verbunden sein. Der Ballon kann im nicht aufgeblasenen oder zusammengelegten
Zustand so angeordnet sein, daß er
im wesentlichen die Außenseite
des Katheterelements umgibt, wie es für Ballonkatheter üblich ist.
Alternativ kann der nicht aufgeblasene oder zusammengelegte Ballon
in einer Ausnehmung am distalen Ende des Katheters angeordnet werden.
Der Ballon kann in Reaktion auf die Zufuhr eines Fluids unter Druck
durch den ersten Katheterhohlraum aufgeblasen werden, wobei er sich
im aufgeblasenen Zustand von der Ausnehmung im Katheterende weg
nach außen
erstreckt, um die Körperhöhle auszufüllen. Im
zusammengelegten Zustand kann der Ballon so bemessen sein, daß er in
die zu erweiternde Körperhöhle paßt, wobei
seine Abmessungen im aufgeblasenen Zustand die Körperhöhle im wesentlichen volumetrisch
füllen
und dadurch die den Hohlraum umgebende Gewebewand dazu zwingen,
sich zu dehnen oder zu erweitern. Außerdem kann das Ballonelement
so bemessen sein, daß es sich
um eine bestimmte Strecke in den interstitiellen Hohlraum erstreckt,
so daß es
im aufgeblasenen Zustand nur mit einem Teil des interstitiellen
Hohlraums in Kontakt steht, um in einem bestimmten Abschnitt der
umgebenden Gewebewand eine Gewebeerweiterung zu fördern. Die
Ballonoberfläche
kann des weiteren vertikale Rippen oder Kanäle oder Vorsprünge aufweisen,
die das Abfließen
von Körperflüssigkeiten
aus der zu erweiternden Körperhöhle erleichtern.
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Wie
aufblasbare Ballons hergestellt werden, ist allgemein bekannt. Das
Ballonelement ist vorzugsweise dafür vorgesehen, das Fluid aufzunehmen
und dadurch zu verhindern, daß in
die zu erweiternde Körperhöhle Fluid
eintritt. Der Katheter und der Ballon können unter Verwendung eines
ein Bakterizid enthaltenden Kunstharzes hergestellt werden, mit
bakteriziden oder die Reibung verringernden Mitteln beschichtet
sein, und der Ballon kann mit einem mit Bakteriziden behandelten
Fluid aufgeblasen werden. In bestimmten Ausführungsformen ist das Fluid eine
Salzlösung,
die vorzugsweise ein antibakterielles Mittel enthält. In bestimmten
bevorzugten Ausführungsformen
kann das Fluid ein Gas sein, etwa komprimierte Luft oder ein Inertgas
wie Stickstoff.
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Die
Vorrichtung kann zusätzlich
eine Druckablaßeinrichtung
aufweisen, die den Fluiddruck dadurch verringert, daß Fluid
aus dem Inneren des Ballons oder dem ersten Katheterhohlraum abgelassen wird.
Das Druckablaßelement
kann ein Ventil und einen Drucksensor umfassen, die im Pumpenelement angeordnet
sind, um den Fluiddruck des dem ersten Katheterhohlraums zugeführten Fluids
zu messen und um das Pumpenelement in Reaktion auf den Fluiddruck
im Katheter zu deaktivieren, wenn der Druck einen bestimmten Maximaldruck übersteigt,
oder um Fluid aus dem Inneren des Katheters über das Ventilelement abzulassen.
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Die
Erfindung hat ihren Nutzen bei Verfahren zum Behandeln von Volumenmangelerscheinungen einer
Körperstruktur
durch Expandieren, Vergrößern oder
Erweitern einer volumetrisch mangelhaften Körperstruktur. Die Verfahren
umfassen ein Gewebeerweiterungssystem mit einer Quelle für ein Fluid
unter einem bestimmten Druck, einem aufblasbaren Ballon, einem Katheterelement
zum Zuführen
des Fluids unter Druck zu dem Ballon, und mit einem Ventilelement,
das die Richtung des Fluidflusses des genannten, unter Druck stehenden
Fluids auf eine bestimmte Richtung beschränkt. Das Verfahren umfaßt des weiteren
die Schritte des Einführens
des aufblasbaren Ballons in die Körperstruk tur mit zu geringem
Volumen sowie das Einführen
von Fluid in den Ballon, um die Gewebewand der Körperstruktur so zu dehnen, daß eine Gewebeexpansion
(z. B. durch die Förderung
des Gewebewachstums) derart bewirkt wird, daß die Volumenmangelerscheinung
behoben wird, d. h. das Volumen der Körperstruktur zunimmt.
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In
einer bevorzugten Ausführung
umfaßt
das Verfahren auch die Schritte des Überwachens des Fluiddrucks
innerhalb des interstitiellen Hohlraums und das Ablassen von Fluid
aus dem interstitiellen Hohlraum in Reaktion auf einen bestimmten
Druckpegel, um den Fluiddruck im interstitiellen Hohlraum zu verringern.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführung wird
das Fluid unter Druck während
bestimmter Intervalle in den interstitiellen Hohlraum eingeführt, etwa täglich oder
wöchentlich,
um über
einen bestimmten Behandlungszeitraum ein fortschreitendes Gewebewachstum
auszulösen.
In einer Ausführung
wird eine Salzflüssigkeit,
die vorzugsweise ein antibakterielles Mittel enthält, täglich in
einen Ballon eingeführt,
der in einem Körperhohlraum
(z. B. der Blase) angeordnet ist, um so eine Gewebeerweiterung und
ein Wachstum davon auszulösen.
Die tägliche
Fluidzuführung kann
für eine
Periode von dreißig
Tagen oder besser noch solange weitergeführt werden, bis sich die Gewebewand
ausreichend erweitert hat, damit die Volumenmangelerscheinung behoben
ist. Alternativ kann der Fluiddruck im Ballon überwacht werden, vorzugsweise
in Verbindung mit einem Steuerelement an der Pumpe. Das Steuerelement
kann die Pumpe so betreiben, daß im
Ballon ein bestimmter Druck aufrecht erhalten bleibt.
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In
einer Ausführung
umfaßt
der Schritt des Vorbereitens eines Teils eines interstitiellen Hohlraums
die Auswahl eines interstitiellen Hohlraums mit einer Gewebewand,
die phänotypisch
mit dem volumetrisch mangelhaften Hohlraum kompatibel ist.
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Die
Bezeichnung "phänotypisch
kompatibles Gewebe" umfaßt hier
Gewebe, das einem ähnlichen Gewebe-Phänotyp angehört, ähnliche
Zelleneigenschaften aufweist, ähnlich
differenziert werden kann, histologisch ähnlich ist, etwa durch eine
kompatible Epithelauskleidung, oder von den gleichen oder ähnlichen
Embryonenstrukturen abstammt.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch von Nutzen beim Expandieren von Gewebe
zum Fördern
des Gewebewachstums. Das Verfahren umfaßt den Schritt des Einführens eines
Fluids unter einem bestimmten Druck in einen Ballon, der in einem
interstitiellen Hohlraum angeordnet ist, mittels eines Pumpenelements,
um Fluid mit einem bestimmten Druck zuzuführen, das Herstellen einer
Fluidverbindung zu einem Katheterelement zwischen dem Pumpenelement
und dem Ballon, das Vorsehen eines Ventilelements im Katheter, das
durch Einschränken
der Fluideinführung
auf eine bestimmte Richtung des Fluidflusses einen Rückfluß verhindert,
und das fluiddichte Anschließen
des Ballons an das Katheterelement.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zum Einführen eines Fluids unter einem
bestimmten Druck in einen Ballon, der sich in einem interstitiellen
Hohlraum befindet;
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2A–2B zeigen
bestimmte Arten des Anbringens eines Ballons an einem Katheterelement der
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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3 zeigt eine alternative
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung mit einem mit einem Motor versehenen
Pumpenelement und einem Steuerelement, das die Pumpe so betreibt,
daß der
Druck des in den Ballon eingeführten
Fluids selektiv gesteuert wird.
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Genaue Beschreibung
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
eine Einrichtung zum Erweitern von Gewebe oder Fördern des Wachstums von biologischem
Gewebe durch Einführen
eines Fluids unter Druck in einen Körperhohlraum oder einen interstitiellen
Hohlraum eines Patienten.
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Dazu
umfaßt
die vorliegende Erfindung Fluidzuführsysteme mit einem aufblasbaren
Ballon, einem Katheterelement zum Anschließen an eine Quelle für Fluid
unter Druck und zum Abgeben des Fluids an den Ballon und mit einem
Ventilelement, das die Richtung des Fluidflusses beschränkt und
so einen Rückfluß des unter
Druck stehenden Fluids und ein Abfließen durch den Anschluß verhindert.
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Die 1 zeigt ein erfindungsgemäß aufgebautes
System 10 zur Abgabe von Fluiden mit einem bestimmten Druck
in einen Ballon 26, der in einem interstitiellen Hohlraum 24A angeordnet
ist. Das System 10 umfaßt ein Katheterelement 12 mit
einem Anschlußelement 14 mit
einem optionalen Sicherheitsablaßelement 14A, einem
Ventilelement 28, einem Pumpenelement 16 mit einem
Manometer 18 und einem Abgabeanschluß 22 im Katheter 12.
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Wie
in der 1 gezeigt, sind
die Abmessungen des distalen Abschnitts 20 des Katheterelements 12 derart,
daß er
in den Körperhohlraum 24A einer
Körperstruktur 24 (z.
B. eine Blase) paßt.
Der Fluidabgabeanschluß 22 am
distalen Ende 20 steht mit einem hohlen Durchgang 12A in
Fluidverbindung, der sich durch das Katheterelement 12 erstreckt,
das mit dem Anschlußelement 14 in
Fluidverbindung steht. Das Anschlußelement 14 umfaßt in der
gezeigten Ausführungsform
ein elastisch verformbares Septum 28, das vom Nadelelement 16A des
Spritzenpumpenelements 16 der 1 durchstoßen werden kann. Das gezeigte
Spritzenpumpenelement 16 umfaßt einen Fluidbehälter 36,
der ein Fluid enthält, etwa
eine Salzlösung.
Die 1 zeigt somit eine
Vorrichtung, die zwischen einem Ballon 26, der sich in
einem interstitiellen Hohlraum befindet, etwa dem Hohlraum 24A,
und einem Behälter 36 für ein unter Druck
stehendes Fluid eine Fluidverbindung herstellt, damit das Fluid
mit einem bestimmten Druck in den Ballon 26 abgegeben werden
kann. Die Vorrichtung der 1 ist
dafür geeignet,
im Körper
des Patienten implantiert zu werden, z. B. durch eine chirurgisch hergestellte Öffnung;
das Anschlußelement 14 kann subkutan
angeordnet werden, so daß sich
ein vollständig
implantierbares System 10 ergibt.
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Bei
der in der 1 gezeigten
Ausführungsform
ist das Katheterelement 12 ein Silastic-Katheter, der dafür geeignet
ist, während
des Gewebeerweiterungsprozesses subkutan in einen Patienten eingeführt zu werden.
Durch das distale Ende 20 des Katheters 12 erstreckt
sich ein Abgabeanschluß 32,
der einen Fluidweg in den Ballon 26 darstellt. Bei der
gezeigten Ausführungsform
ist das distale Ende 20 des Katheterelements 12 so
bemessen, daß es
in den Hohlraum 24A des natürlichen Körperhohlraums eingesetzt werden
kann, etwa in die Blase. Am proximalen Ende des Katheterelements 12 ist
der Katheter mit einem Anschlußelement 14 verbunden,
das das Ventilelement 28 enthält. Vorzugsweise ist das Katheterelement 12 mit
dem Anschlußelement 14 auf eine
druckfeste, fluiddichte Art verbunden, die eine Abdichtung zwischen
dem Katheterelement 12 und dem Anschlußelement 14 aufrecht
erhält,
wenn das Katheterelement 12 unter Druck mit dem Fluid gefüllt wird.
Der proximale Endabschnitt kann ein separat hergestelltes Element
sein, das durch eine druckfeste und fluiddichte Abdichtung mit dem
Katheterelement 12 verbunden ist und das die dichte Verbindung zwischen
dem Katheterelement 12 und dem proximalen Endelement aufrecht
erhält,
wenn das Katheterelement 12 Fluid unter Druck enthält. Das
Katheterelement 12 kann eines der Silastic-Katheterelemente
sein, die ausreichend druckfest sind, um Fluid unter dem Druck aufzunehmen,
der für
die jeweilige Anwendung geeignet ist.
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In
der gezeigten Ausführungsform
wird das System dazu verwendet, eine Gewebeerweiterung der Blase 24A zu
bewirken. Bei der Ausführung
dieser Anwendung führt
das System Fluid in den Ballon 26 unter einem Druck von
z. B. etwa 8 bis 20 Zoll Wasser ein. Das Katheterelement 12 kann
so bemessen sein, daß es
mit einer Körperwand,
z. B. der Urethra- oder Blasenwand 24, in einem Reibungseingriff steht.
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In
der 1 ist auch ein optionales
Sicherheits-Ablaß-Abdichtelement 14A gezeigt.
Das gezeigte Sicherheitsablaßelement
kann integral mit dem Anschlußelement 14 ausgebildet
sein, es umfaßt
einen (nicht gezeigten) Fluidkanal, der die Sicherheitsablaßabdichtung
mit dem Fluid im Katheter 12 verbindet. Das gezeigte Abdichtelement 14A weist
ein Stopfenelement auf, das mit einem Anschluß in Reibungseingriff steht,
der eine Fluidverbindung zu dem integral ausgebildeten Fluidkanal
herstellt. Das Stopfenelement kann so in den Anschluß passen,
daß der
Stopfen vom Anschluß freikommt, wenn
der Druck des Fluids einen Maximalwert erreicht. Der frei gewordene
Stopfen ermöglicht
es dem Fluid, aus dem Katheter abzufließen, so daß sich dadurch der Druck im
Ballon 26 verringert.
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Anhand
der 2A und 2B werden alternative Strukturen
für die
Anbringung des Ballons beschrieben. Die 2A zeigt einen Ballon 26, der
im nicht aufgeblasenen oder zusammengelegten Zustand 26A an
der Außenseite 20A des
distalen Endes des Katheters 12 angeordnet ist. Der Ballon
kann zusammengefaltet oder zusammengerollt werden, um die Querschnittsgröße des Ballons
minimal zu machen. Der distale Abschnitt des Katheterelements wird
so in die Körperhöhle 24 eingeführt, daß sich der nicht
aufgeblasene Ballon 26 innerhalb oder in der Nähe des Inneren
des Hohlraums 24A befindet. Der Ballon steht über eine Öffnung 32 an
oder in der Nähe
der Katheterspitze mit dem Katheter 12 in einer Fluidverbindung.
Der Ballon wird dann in Reaktion auf den Fluiddruck in den aufgeblasenen
Zustand 26B (gestrichelt dargestellt) aufgeblasen, um zumindest
einen Teil der Blase volumetrisch zu füllen und mit der Blasenwand
in Eingriff zu kommen, um eine Vergrößerung des Blasenvolumens zu
bewirken. Die Oberfläche
des Ballons kann vertikale und/oder horizontale Rippen, Kanäle oder
Vorsprünge
aufweisen, die das Ableiten von Körperflüssigkeiten aus der Blase (oder
der anderen Körperhöhle), die
erweitert wird, erleichtern.
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Die 2B zeigt eine alternative
Ausführungsform
der Anbringung des Ballons am Katheter 12. Der Ballon 26 ist
im nicht aufgeblasenen oder zusammengelegten Zustand 26A vollständig oder
teilweise in einer Ausnehmung 30 im distalen Ende des Katheters 12 untergebracht.
Der nicht aufgeblasene Ballon kann zusammengefaltet oder zusammengerollt
sein, um das Volumen zu verringern, das der nicht aufgeblasene Ballon
einnimmt. Auf diese Weise läßt sich
die Querschnittsfläche
des Katheterelements minimieren, das Katheterelement leichter Handhaben
und Einführen,
und das Risiko einer Beschädigung
des nicht aufgeblasenen Ballons oder des umgebenden Gewebes beim
Einführen
des Katheters in den Körper
des Patienten ist verringert. Der Ballon steht mit dem Katheter 12 über eine Öffnung 32 an
oder in der Nähe
der Katheterspitze in Fluidverbindung. Wie oben beschrieben wird
der distale Abschnitt des Katheterelements so in die Körperhöhle 24A eingeführt, daß sich der
nicht aufgeblasene Ballon 26 in oder in der Nähe des Inneren
des Hohlraums 24A befindet. Der Ballon wird dann in Reaktion
auf den Fluiddruck in den aufgeblasenen Zustand 26B (gestrichelt
dargestellt) aufgeblasen, um wenigstens einen Teil der Blase volumetrisch
zu füllen und
mit der Blasenwand in Eingriff zu kommen, um eine Vergrößerung des
Blasenvolumens zu bewirken.
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Zurück zur 1. Das in der 1 gezeigte Anschlußelement 14 kann
ein Injektionsanschluß mit einem
Ventil 28 sein, das von einem integral im Anschlußelement 14 ausgebildeten
Septum gebildet wird. Das Septumventil 28 kann eine elastische Membran
der Art sein, wie sie bei subkutan implantierten Injektionsanschlüssen gewöhnlich verwendet wird,
nämlich
eine selbstdichtende Membran, die um ein Nadelelement wie dem in
der 1 gezeigten subkutanen
Nadelelement 16A beim Durchdringen des Septums eine druckfeste
Fluiddichtung ausbildet. Durch das Vorsehen des Septumventils 28,
das das Nadelelement 16A ausreichend gut abdichtet, um
zu verhindern, daß das
im Katheterelement 12 unter Druck befindliche Fluid durch
die Septumwand entweicht, beschränkt
das Ventilelement 28 das unter Druck stehende Fluid auf
eine bestimmte Flußrichtung,
wenn es durch die Nadel 16A in das Katheterelement 12 eingeführt wird,
und verhindert so einen Rückfluß. Bei einer
alternativen Ausführungsform
kann das Anschlußelement 14 ein
Anschluß- oder
Verbindungsstück
sein, etwa ein Luer-Verbindungsstück, das für den Anschluß einer
unter Druck stehenden Fluidquelle (z. B. einer Pumpe) geeignet ist.
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Das
in der 1 gezeigte Pumpenelement ist
eine Injektionsspritze mit einem Nadelelement 16A, das
ein Fluid aufnehmen kann, mit einem Drucksensorelement 18,
einem Fluidreservoir 36 und einem Kolbenelement 38.
Der Drucksensor kann ein Manometer element 18 sein, der
mit dem Fluid im Behälter 36 in
Fluidverbindung steht und der den Druck des Fluids im Behälter 36 anzeigen
kann, das in das Katheterelement 12 injiziert wird, womit
der Drucksensor den Druck des Fluids im Ballon 26 anzeigen kann.
Im Betrieb wird das Kolbenelement 38 in den Fluidbehälter 36 gedrückt, um
das Fluid unter Druck zu setzen und das Fluid durch das hohle Nadelelement 16A,
das durch das Ventilelement 38 gestochen wurde, zu injizieren.
Das Septumventil 28 umfaßt einen verdickten Abschnitt
aus vorzugsweise einem Silikon-Elastomermaterial mit Eigenschaften,
die ein wiederholtes Durchstoßen
mit einer Nadel 16A in Abständen zum Injizieren von Fluid
mit einem bestimmten Druck aus dem Fluidbehälter 36 ermöglichen. Eine
solche Nadel ist vorzugsweise vom Maß 20 oder kleiner.
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Die 3 zeigt ein System 60,
das eine alternative Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt. Das System 60 umfaßt das Anschlußelement 14,
den Katheter 12 und den Ballon 26. Der Katheter 12 weist
einen ersten Hohlraum 12A auf, der in Fluidverbindung mit
dem Ballon 26 steht und über ein Ventilelement 44 mit
einer Quelle 40 für komprimierte
Luft. Das Ventilelement 44 kann ein Einwegventil sein,
das dafür
vorgesehen ist, ein Fluid unter Druck im System zu halten, etwa
ein Rückschlagventil
und dergleichen. Das in der 3 gezeigte
Einwegventilelement schließt
das Fluidzuführsystem
fluiddicht ab und verhindert dadurch, daß Fluid (z. B. komprimierte
Luft) aus dem Ballon entweicht. Das gezeigte Einwegventil 44 ist
lediglich ein Rückschlagventil,
das in Reaktion auf den Fluiddruck einen geschlossenen Zustand aufrecht
erhalten kann, um einen Ballon, der ein Fluid unter Druck enthält, fluiddicht
zu verschließen.
Dem Fachmann ist klar, daß andere
Einwegventile, Rückschlagventile
und andere Druckeinschlußelemente
mit der vorliegenden Erfindung ausgeführt werden können, ohne
von dessen Umfang abzuweichen, und es wird angenommen, daß es innerhalb
der Möglichkeiten
des Fachmanns liegt, alternative Einwegventilelemente vorzusehen.
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Die
Quelle 40 für
komprimierte Luft ist vorzugsweise abnehmbar und ersetzbar mittels
herkömmlicher
Einrichtungen, z. B. einem Luer-Verbindungsstück oder durch einen Gewindeeingriff
mit dem Verbindungselement 46 so am Anschlußelement 14 angebracht,
daß sich
eine druckfeste und luftdichte Abdichtung zwischen dem Pumpenelement 40 und
der Vorrichtung 60 ergibt. Vom Pumpenelement wird ein Fluid
(z. B. komprimierte Luft) mit einem bestimmten Druck geliefert,
das über
den Anschluß 14 in
das Katheterelement 12 (und den Hohlraum 12A)
und damit zum Ballon 26 geführt wird.
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Bei
der Ausführungsform
der 3 weist das Katheterelement 12 eine
Anzahl von Abflußöffnungen 22 in
der Nähe
des distalen Endes 20 des Katheterelements 12 auf,
die zum Abführen
von Körperflüssigkeiten
aus der Körperhöhle 24A vorgesehen
sind. Die Abführöffnungen 22 stehen
mit einem zweiten Katheterhohlraum 12B in Fluidverbindung, der
mit dem Körperflüssigkeiten-Sammelelement 48 in
Fluidverbindung steht, das in der gezeigten Ausführungsform ein Drainagebeutel
für die
Aufnahme von Urin 50 ist. Die Abführöffnungen 22 können von einer
Größe sein,
die ausreicht, das Abführen
einer Körperflüssigkeit
wie Urin mit einer Rate zu ermöglichen,
die ein übermäßiges Aufstauen
der Körperflüssigkeit
im Hohlraum 24A verhindert. Der erste Katheterhohlraum 12A und
der zweite Katheterhohlraum 12B können im Katheter 12 konzentrisch
angeordnet sein (z. B. ist der Katheter 12 ein doppelwandiger
Katheter) oder werden durch eine Trennwand abgeteilt, wie es in
der 3 gestrichelt dargestellt
ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
besitzt der Hohlraum 12B eine größere Querschnittsfläche als
der Hohlraum 12A, um ein effektives Abführen der Körperflüssigkeit aus der Körperhöhle zu ergeben.
Für den Fachmann
ist die Auswahl einer geeigneten Einrichtung für das Ausbilden der Hohlräume 12A und 12B eine
Routineaufgabe.
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Die
in der 3 gezeigte Vorrichtung 60 weist
ein Katheterelement 12 auf, das durch die Harnröhre 42 in
die Blase geschoben werden kann. Wie oben beschrieben erlauben die
Abführöffnungen 22,
die mit dem Katheterhohlraum 12B und dem Sammelbehälter 48 für Körperflüssigkeiten
in Fluidverbindung stehen, das Abführen von Körperflüssigkeiten wie Urin. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist der Flüssigkeits-Sammelbehälter abnehmbar und
ersetzbar auf eine flüssigkeitsdichte
Weise am Katheter 55 angebracht, z. B. durch eine Befestigungseinrichtung 57.
Abnehmbare und vorzugsweise wegwerfbare Beutel zum Aufnehmen von
Urin sind allgemein bekannt. Das Anbringen des Systems der 3 erfordert daher keine
invasiven chirurgischen Maßnahmen
und ist zur transurethalen Anordnung für längere Zeitspannen geeignet.
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Die 3 zeigt des weiteren eine
Einrichtung zum Zuführen
von Fluid unter Druck und Aufrechterhalten des Drucks in eine bzw.
in einer Körperhöhle 24A.
Die in der 3 gezeigte
Pumpanordnung 40 umfaßt
eine Druckanzeige 18, eine Motoranordnung 52,
einen Verbindungshohlraum 54 mit einem Druckablaßventil 56 und
einen Druckkontrollknopf 58.
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Das
gezeigte Pumpenelement 40 kann jedes Luftpumpelement sein,
das eine Quelle für
Luft mit einem bestimmten Druck darstellt. Das Pumpenelement 40 kann
eine Peristaltikpumpe oder ein anderes herkömmliches Pumpsystem sein. Die
Motoranordnung 52 ist eine Pumpe mit einem Elektromotor,
die Luft durch den Fluidzuführhohlraum 54,
den Anschluß 14 und
den Katheter 12 in den Ballon 26 befördert. Bei
einer Ausführungsform
mißt das
Druckanzeigeinstrument 18 den Druck der Luft, die in den Ballon 26 gepumpt
wird. Der Fluiddruck kann selektiv dadurch vom Bediener gesteuert
werden, daß der Kontrollknopf 58 betätigt wird,
der mit einem Steuerelement in der Pumpenanordnung 40 verbunden
ist, das den Pumpenmotor 52 so steuert, daß der gewählte Fluiddruck
für das
gepumpte Fluid ausgebildet wird. Das Steuerelement nimmt ein Eingangssignal
vom Manometer 18 auf, das den Druck des Fluids mißt, das
durch den Hohlraum 54 in den Ballon 26 gedrückt wird.
Das Pumpensteuerelement kann eine elektrische Leiterplattenanordnung
mit einer Verarbeitungseinheit, einem Datenspeicher und einem Programmspeicher
sein. Das Steuerelement kann in Reaktion auf ein Programm mit Anweisungen
für die Verarbeitungseinheit
arbeiten, um auf den gemessenen Fluiddruck so zu reagieren, daß der gewählte Druckpegel
aufrecht gehalten wird, und die Pumpe deaktivieren, wenn ein maximaler
Druck-Grenzwert erreicht wird, oder das Druckablaßventil 56 öffnen, wenn
der maximale Druck überschritten
wird. Falls gewünscht,
kann ein Rückkoppelhohlraum
(nicht gezeigt) vorgesehen werden, der den Druck im Ballon 26 zum
Manometer 18 leitet, um den Druck im Ballon 26 direkt
zu messen.
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Die
vorliegende Erfindung ist von Nutzen bei Verfahren zum Fördern eines
fortschreitenden Gewebewachstums, z. B. beim Expandieren von volumetrisch
nicht ausreichenden Körperstrukturen.
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Bei
einer Ausführung
der Verfahren wird der distale Abschnitt des erfindungsgemäßen Fluidzuführsystems
(z. B. das System 10 der 1 oder
das System 60 der 3)
in eine Körperhöhle wie
die Blase eingeführt.
Im Gebrauch wird ein Fluid durch den Katheter mit einem bestimmten
Druck in den Ballon eingeführt.
Vorzugsweise wird das Fluid in Intervallen in den Ballon eingeführt, um
das Gewebewachstum fortschreitend zu fördern. Bei der Ausdehnung der
Wand des interstitiellen Hohlraums aufgrund des auf die Wand ausgeübten Drucks
kann der Fluiddruck im Ballon abnehmen, wobei entsprechend auch
die Kraft abnimmt, die auf die Wand des Hohlraums ausgeübt wird.
In den darauffolgenden Intervallen kann mehr Fluid in den Ballon
eingeführt
werden. Alternativ wird bei einer Ausführung der Erfindung von der
Vorrichtung kontinuierlich Fluid jedesmal dann in den Ballon eingeführt, wenn
festgestellt wird, daß der
Fluiddruck unter einen bestimmten Druckwert gefallen ist.
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Nachdem
sich das Gewebe genügend
erweitert hat, kann das Fluid aus dem Ballon abgelassen und die
Vorrichtung aus dem Körper
des Patienten entfernt werden.
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Die
Erfindung wird nun in Verbindung mit einem nicht einschränkenden
Protokoll über
ein Experiment beschrieben.
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Beispiel
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Die
mit einer Blasenvergrößerung unter
Verwendung von Teilen des gastrointestinalen Trakts verbundenen
Komplikationen sind allgemein bekannt. Sie umfassen bösartige
Veränderungen, Steinleiden,
Stoffwechselstörungen,
eine erhöhte Schleimproduktion,
eine vermehrte Infektionsgefahr und Perforationen. Wir haben ein
System geschaffen, mit dem in einer Blase eine fortschreitende Dehnung
erfolgen kann, um dadurch das Blasenvolumen allmählich zu vergrößern.
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Durch
die Harnröhre
einer weiblichen Patientin (Alter etwa 15 Jahre), deren Blasenvolumen
zu klein war, wurde die erfindungsgemäße Kathetervorrichtung eingeführt. Das
Blasenvolumen betrug zu Beginn etwa 15 ml. Der Ballon wurde dann über eine Zeitspanne
von etwa einer Stunde mit komprimierter Luft aufgeblasen. Die Ballonexpansion
wurde fortgeführt,
bis die Patientin ein erhöhtes
Unbehagen zeigte. Das Aufblasen des Ballons wurde angehalten und die
Pumpe abgekoppelt; durch ein Ventil wurde der Fluiddruck im Ballon-Katheter-System
aufrecht erhalten. Die Patientin meldete danach nur geringes Unbehagen
und wurde nicht stationär
behandelt (falls gewünscht,
kann ein Urin-Sammelbeutel Urin aufnehmen (über die Abführöffnungen im Katheter), während der
Katheter in Position bleibt). Das System wurde dann entfernt. Das
gesamte Blasenvolumen nach der Expansion betrug etwa 80 ml. Das
Blasenvolumen wurde daher in nur einem einzigen Expansionsschritt
wesentlich erhöht,
wobei der Patient/die Patienten nur wenig Unbehagen empfindet und
kein chirurgischer Eingriff erforderlich ist.
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Das
System kann auch dazu verwendet werden, in anderen Organsystemen
mit zu wenig Gewebe das Gewebe zu dehnen und ein Gewebewachstum
auszulösen.
Patienten mit dem Syndrom des kurzen Darms, die mit einem zu kleinen
gastrointestinalen Trakt geboren wurden oder diesen später erworben
haben, sind ebenfalls ideale Kandidaten für diese Technik. Zur Zeit ist
für manche
Patienten mit dem Syndrom des kurzen Darms keine Behandlung möglich, und
sie sterben. Das System der Gewebedehnung und Gewebeerweiterung
kann auch bei Patienten angewendet werden, die entweder aufgrund von
angeborenen oder später
erworbenen Zuständen
kein ausreichendes Lungenvolumen aufweisen. Diese Patienten erfordern
in der Regel eine extrakorporale Membran-Sauerstoffversorgung (ECMO),
die selbst bereits zu 80% tödlich
verläuft.
Mit einer ähnlichen
Vorrichtung kann durch die Luftröhre
an einem der Lungenorgane eine hydraulische Gewebeerweiterung erfolgen,
während
der Patient an der ECMO hängt.
Das System kann auch dazu verwendet werden, einzelne Blutgefäße zu dehnen,
die später
für jede
Art von Gefäß-Bypaßoperationen
als Implantationsmaterial verwendet werden können, etwa wie es bei der Aorta-Femoral-Operation
erforderlich ist, wodurch keine künstlichen Materialien wie Polytetrafluorethylenimplantate
(Teflonimplantate) benötigt
werden, die die verschiedensten Komplikationen hervorrufen können. Das
System kann auch zur lokalen Gewebeerweiterung verwendet werden,
etwa für
Haut- oder Kopfhautbereiche, z. B. wenn für Rekonstruktionszwecke zusätzliches
Material benötigt
wird. Das System kann des weiteren zur Blasenvergrößerung, Harnröhrendehnung,
zur Behebung von Verengungen in der Harnleiter-Nierenbecken-Verbindung,
zur Behebung von Verengungen in der Harnleiter-Blasen-Verbindung,
zur Behebung von Verengungen am Harnleiter, bei Harnleiter- oder
Darmverengungen und in jedem Bereich des Körpers verwendet werden, in
dem aufgrund einer Verengung, adynamischen Segmentierung oder Fehlens
von Gewebe oder Volumenmangel Behinderungen auftreten. Andere Organe,
die mit den Systemen und Verfahren der Erfindung erweitert werden
können,
sind die Vagina, der Uterus, die Eileiter und dergleichen. Das System
kann auch für
eine Magendehnung, eine Erweiterung des Luftröhrengewebes, eine Speiseröhrenvergrößerung,
eine Darmerweiterung und in jedem Bereich angewendet werden, in
dem eine Dehnung oder Gewebeerweiterung erforderlich ist.
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Die
vorliegende Erfindung wurde anhand von verschiedenen gezeigten Ausführungsformen beschrieben.
Der Fachmann erkennt jedoch, daß es zu
den beschriebenen Ausführungsformen
der Erfindung viele Äquivalente
gibt, und ist in der Lage sie auszuführen. Die Erfindung und diese Äquivalente gehen
aus den folgenden Patentansprüchen
hervor.