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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen das Thema Kathoden
und wiederaufladbare, elektrischen Strom erzeugende Zellen. Genauer
gesagt betrifft die Erfindung Feststoff-Verbundkathoden, die (a)
ein elektroaktives schwefelhältiges
Material, das im oxidierten Zustand eine Polysulfidgruppierung der
Formel -Sm- umfasst, worin m eine ganze
Zahl von 3 bis 10 ist; und (b) ein nichtelektroaktives partikuläres Material
mit starker physikalischer Adsorption von löslichen Polysulfiden umfassen.
Dieses partikuläre
Material mit starker Adsorption verringert oder verzögert die
Diffusion von schwefelhältigen
elektroaktiven Materialien von der Kathode in den Elektrolyten und
andere Zellkomponenten, wenn sie in der Kathode einer elektrischen
Strom erzeugenden Zelle enthalten sind, signifikant. Die vorliegende
Erfindung betrifft außerdem
elektrischen Strom erzeugende Zellen, die solche Verbundkathoden
umfassen, sowie Verfahren zur Herstellung solcher Feststoff-Verbundkathoden
und elektrischen Strom erzeugenden Zellen.
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HINTERGRUND
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In
der gesamten Anmeldung sind unterschiedliche Publikationen, Patente
und veröffentlichte
Patentanmeldungen zitiert. Die Offenbarungen dieser Publikationen,
Patente und veröffentlichten
Patentanmeldungen, auf die in der vorliegenden Anmeldung Bezug genommen
wird, beschreiben den Stand der Technik, auf den sich diese Erfindung
bezieht.
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Da
kein Ende der raschen Entwicklung von tragbaren elektronischen Geräten in Sicht
ist, wird die Notwendigkeit von sicheren, wiederaufladbaren Langzeit-Hochleistungsbatterien
immer deutlicher erkennbar. Deshalb wird derzeit an der raschen
Entwicklung von Lithium-Sekundärbatterien
mit hoher Energiedichte gearbeitet, welche die herkömmlichen
Blei-Säure-,
Nickel-Cadmium- und Nickel-Metallhydrid-Batterien in vielen Anwendungsbereichen
schließlich
ablösen
werden. In den letzten Jahren herrschte großes Interesse an der Entwicklung
von aktiven Kathodenmaterialien mit hoher Energiedichte und Alkalimetallen
als aktiven Anodenmaterialien für
Lithium- Sekundärbatterien
mit hoher Energiedichte, um diesen Anforderungen nachzukommen.
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Lithium
und Schwefel sind äußerst gut
als elektrochemisch aktive Materialien für die Anode bzw. Kathode von
wiederaufladbaren Batteriezellen oder Sekundärbatteriezellen geeignet, weil
sie, bezogen auf das Gewicht (2.500 Wh/kg) oder das Volumen (2.800
Wh/l); fast die höchstmögliche Energiedichte
aller bekannten Materialkombinationen bereitstellen. Um eine hohe
Energiedichte zu erreichen, kann das Lithium als reines Metall,
in einer Legierung oder in eingelagerter Form vorliegen, und der
Schwefel kann als elementarer Schwefel oder als Komponente in einem
organischen oder anorganischen Material mit hohem Schwefelgehalt,
vorzugsweise mehr als 50 Gew.-% Schwefel, vorhanden sein.
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Hierin
im Folgenden werden Anoden, die das Element Lithium in beliebiger
Form enthalten, als lithiumhältige
Anoden bezeichnet. Kathoden, die das Element Schwefel in beliebiger
Form enthalten, werden hierin im Folgenden als schwefelhältige Kathoden
bezeichnet.
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Batteriesysteme,
die alkalimetallhältige
Anoden und schwefelhältige
Kathoden umfassen, wurden schon viele beschrieben. Beispiele für Hochtemperaturzellen,
die geschmolzene Alkalimetallanoden und geschmolzene Schwefelkathoden
umfassen, welche durch einen Festelektrolyten getrennt sind, wurden
in den US-Patenten Nr. 3.993.503, 4.237.200 und 4.683.179 beschrieben.
Beim Betrieb müssen
diese Speicherzellen auf Temperaturen über etwa 320°C erhitzt
werden. In letzter Zeit konzentrierte sich das Interesse auf Zellen, die
Alkalimetallanoden und Kathoden mit elementarem Schwefel umfassen
und bei deutlich niedrigeren Temperaturen funktionieren, insbesondere
solche mit Feststoffkathoden, die bei Umgebungstemperatur funktionieren.
Wiederaufladbare Lithium-Schwefel-Batteriezellen, die bei Raumtemperatur
funktionieren, wurden von Peled et al. in J. Power Sources 26, 269–271 (1989),
beschrieben, worin die schwefelhältigen
Feststoffkathoden aus einem porösen
Kohlenstoff bestehen, der elementaren Schwefel enthält. Die
Beschaffenheit des porösen
Kohlenstoffs wurde nicht beschrieben, aber Zellen mit solchen Kathoden über lebten
maximal 50 Ladezyklen. Der Kapazitätsabfall nach jedem Ladungsvorgang
wurde auf einen Verlust an aktivem Kathodenmaterial zurückgeführt.
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Im
US-Patent Nr. 3.639.174 an Kegelman sind Feststoff-Verbundkathoden
beschrieben, die elementaren Schwefel und einen partikulären elektrischen
Leiter umfassen. Im US-Patent Nr. 4.303.748 an Armand et al. sind
Feststoff-Verbundkathoden offenbart, die ein ionenleitendes Material
und elementaren Schwefel, Übergangsmetallsalze
oder andere aktive Kathodenmaterialien zur Verwendung mit Lithium-
oder anderen Anoden umfassen, worin das aktive Schwefel- oder ein
anderes aktives Kathodenmaterial und die elektrisch leitfähigen, inerten
Verbindungen, wie z.B. Graphitpulver, beides Teilchen mit einem
Durchmesser zwischen 1 und 500 µm
sind. Weitere Beispiele für
Kathoden, die elementaren Schwefel, ein elektrisch leitfähiges Material
und ein ionenleitendes Material enthalten und bei einer Temperatur
im Bereich von –40°C bis 145°C funktionieren, sind
in den US-Patenten Nr. 5.523.179, 5.532.077, 5.582.623 und 5.686.201
an Chu beschrieben. Die US-Patente Nr. 5.552.244 und 5.506.072 an
Griffin et al. beschreiben Metall-Schwefel-Batterien mit einer Kathode, die
ein Gemisch aus feinverteiltem Schwefel und Graphit umfasst, die
um eine leitfähige
Elektrode angeordnet und mit einem porösen Separator bedeckt sind.
Mindestens 10 Gew.-% Graphit sind notwendig, um in der Kathodenstruktur
ausreichende Leitfähigkeit
zu erzielen. Für
Graphit wird keine andere Funktion beschrieben als Leitfähigkeit
bereitzustellen.
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Trotz
der zahlreichen Systeme, wie beispielsweise die oben beschriebenen,
ist die Verwendung einer Feststoffkathode, die elementaren Schwefel
enthält,
in wiederaufladbaren Alkalimetall-Schwefel-Batteriesystemen problematisch,
wenn man gute elektrochemische Effizienz und Kapazität, Zyklenlebensdauer
und sichere Zellen erhalten möchte,
weil aktive Schwefelmaterialien von der schwefelhältigen Kathode
in den Elektrolyten und die Anodenkomponenten diffundieren. Das
gilt vor allem für
Batteriezellen, die eine schwefelhältige Kathode zusammen mit
einer lithiumhältigen
Anode umfassen. Das US-Patent Nr. 3.907.591 von Lauck und ein Artikel
von Yamin et al. in J. Power Sources 9, 281–287 (1983), beschreiben die
Reduktion von elementarem Schwefel während der Entladung einer Lithium-Schwefel-Zelle
zu lösli chen
Lithiumpolysulfiden in hohen Konzentrationen im Elektrolyten. Sogar
eine teilweise Reduktion des festen Schwefels in der Kathode bildet
Polysulfide, wie beispielsweise Lithiumoctasulfid, die in den organischen
Elektrolyten löslich
sind. In Batteriezellen diffundieren diese löslichen Polysulfide von der
Kathode in den umliegenden Elektrolyten und können mit der Lithiumanode reagieren,
was zu einer raschen Abreicherung führt. Diss wiederum führt zu einer verringerten
Kapazität
der Batteriezelle.
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Bei
dem Versuch, die Probleme in Zusammenhang mit der Bildung von löslichen
Polysulfiden in Alkalimetall-Batteriezellen, die elementaren Schwefel
umfassen, zu reduzieren, wurden Batteriezellen mit Kathoden aus
schwefelhältigen
Materialien entwickelt, in denen der Schwefel chemisch an das Gerüst eines
organischen oder Kohlenstoff-Polymers oder an eine niedermolekulare
organische Verbindung gebunden ist. Eine solche Klasse von elektroaktiven
schwefelhältigen
Materialien wurde als Organoschwefelmaterialien bezeichnet. Der
Begriff "Organoschwefelmaterialien" steht hierin für ein Material,
das organische Schwefelverbindungen mit nur einfachen oder doppelten
Kohlenstoff-Schwefel-Bindungen oder Schwefel-Schwefel-Bindungen, die
Disulfidbindungen (-S-S-) bilden, umfasst.
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Die
US-Patente Nr. 4.833.048 und 4.917.974 an Dejonghe et al. offenbaren
flüssigen
Schwefel enthaltende Kathoden, die Organoschwefelmaterialien der
Formel (R(S)y)n umfassen,
worin y = 1 bis 6 ist; R eine oder mehrere unterschiedliche aliphatische
oder aromatische organische Gruppierungen mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen
ist; und n größer als
1 ist. Das US-Patent Nr. 5.162.175 an Visco et al. beschreibt die
Verwendung von 1 bis 20 Gew.-% leitfähigen Teilchen, wie z.B. Ruß, in Feststoff-Verbundkathoden,
die Organoschwefelmaterialien mit elektroaktiven Disulfidgruppen
enthalten. Diese Organoschwefelmaterialien durchlaufen eine Polymerisation
(Dimerisierung) und Depolymerisation (Disulfidspaltung) bei der
Bildung und beim Aufbrechen der Disulfidbindungen. Die Depolymerisation,
die während
der Entladung der Zelle stattfindet, führt zu niedermolekularen polymeren
und monomeren Spezies, nämlich
löslichen
anionischen organischen Sulfiden, die sich im Elektrolyten lösen und
zu Selbstentladung, verringerter Kapazität und schließlich einem
vollständigen Versagen
der Zelle führen
können,
wodurch die Nützlichkeit
von Organoschwefelmaterialien als aktives Kathodenmaterial in Sekundärbatterien
deutlich eingeschränkt
ist. Obwohl die löslichen
Entladungsprodukte typischerweise eher lösliche organische Sulfide sind
als anorganische Polysulfide des Typs, der mit elementarem Schwefel
gebildet wird, sind die nachteiligen Auswirkungen auf die elektrochemische
Effizienz und die Zyklenlebensdauer ähnlich. Außerdem enthalten die Organoschwefelmaterialien
typischerweise weniger als 50 Gew.-% Schwefel, sodass sie eine viel
geringere Energiedichte oder theoretische spezifische Kapazität aufweisen
als elementarer Schwefel.
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Das
US-Patent Nr. 5.324.599 an Oyama et al. offenbart eine Feststoff-Verbundkathode,
die eine Kombination aus einer Verbindung mit einer Disulfidgruppe
und einem leitfähigen
Polymer oder ein Organodisulfidderivat eines leitfähigen Polymers
umfasst. In einer Variation wird ein Komplex aus einer Disulfidverbindung und
einem leitfähigen
Polymer in einer Verbundkathodenschicht gebildet, sodass die Wahrscheinlichkeit
gering ist, dass die Disulfidverbindung aus der Verbundkathode in
den Elektrolyten der wiederaufladbaren Batterie entweicht.
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In
einem ähnlichen
Ansatz, die Probleme der Auflösung
der Organoschwefelmaterialien zu lösen, offenbart das US-Patent
Nr. 5.516.598 an Visco et al. Feststoff-Verbundkathoden, die Metall/Organoschwefel-Ladungstransportmaterialien
mit einer oder mehreren Metall-Schwefel-Bindungen umfassen, worin
sich der Oxidationszustand des Metalls beim Laden und Entladen der
positiven Elektrode oder Kathode ändert. Das Metallion verleiht
der Kathode hohe elektrische Leitfähigkeit, obwohl sie die Energiedichte
der Kathode und die Kapazität
pro Gewichtseinheit des polymeren Organoschwefelmaterials deutlich
verringert. Eine Verzögerung des
Transports von löslichem
reduziertem Sulfid oder von Thiolatanionspezies, die während der
Ladung oder Entladung der Zelle gebildet werden, wird nicht erwähnt.
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Eine
weitere Klasse von elektroaktiven schwefelhältigen Materialien umfasst
Kohlenstoff-Schwefel-Polymermaterialien, wie sie beispielsweise
in den US-Patenten Nr. 5.529.860, 5.601.947 und 5.609.702 und in
der ebenfalls anhängigen
US-Patentan meldung Nr. 08/602.323 an Skotheim et al. beschrieben
sind. In diesen Dokumenten ist auch die Verwendung von leitfähigen Kohlenstoffen
und Graphiten, leitfähigen
Polymeren und Metallfasern, -pulvern und -plättchen als leitfähige Füllstoffe
mit Kohlenstoff-Schwefel-Polymermaterialien beschrieben. Der Begriff "Kohlenstoff-Schwefel-Polymermaterialien" steht hierin für Materialien,
die Kohlenstoff-Schwefel-Polymere mit Kohlenstoff-Schwefel-Einfachbindungen
und mit Schwefel-Schwefel-Bindungen umfassen, umfassend Trisulfid-
(-S-S-S-), Tetrasulfid- (-S-S-S-S-) oder höhere Polysulfidbindungen. Die Kohlenstoff-Schwefel-Polymermaterialien
umfassen im oxidierten Zustand eine Polysulfidgruppierung der Formel
-Sm-, worin m eine ganze Zahl von 3 oder
mehr ist.
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Mehrere
Ansätze
zur Hemmung oder Verzögerung
des Transports oder der Diffusion von löslichen Polysulfiden von der
Kathode in den Elektrolyten wurden beschrieben. Im US-Patent Nr.
3.806.369 an Dey et al. ist eine Ionenaustauschmembran zwischen
der Kathode und der Elektrolyt/Separator-Schicht zur Hemmung des
Durchtritts von Polysulfiden oder anderen Anionen von der Kathode
in den Elektrolyten beschrieben. Ohne diese Sperrschicht bilden
die löslichen
Polysulfide oder andere Anionen unlösliche Filme auf der Kathode
und verkürzen
so die Zyklenlebensdauer der Zelle. Im US-Patent Nr. 3.532.543 an
Nole et al. ist der Versuch beschrieben, Kupferhalogenidsalze zur
Einschränkung
der Bildung von Polysulfiden in einer Feststoff-Kathode zu verwenden,
die elementaren Schwefel enthält.
US-A-5919587 mit dem Titel "Novel
Composite Cathodes, Electrochemical Cells Comprising Novel Composite
Cathodes, and Processes for Fabricating Same" des gleichen Abtretungsempfängers offenbart
den Zusatz einer Klasse von elektroaktiven Übergangsmetallchalkogenidmaterialien
zu schwefelhältigen
Kathoden, um die schwefelhältigen
Materialien einzukapseln oder zu fangen und so den Transport von
löslichen
Polysulfiden und Sulfiden von der Kathode in den Elektrolyten zu
verzögern.
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Sperrschichten,
wie beispielsweise die oben beschriebene, können wirksam bei der Verhinderung
von übermäßiger Diffusion
von löslichen
Kathodenreduktionsprodukten, wie beispielsweise anorganischen Polysulfiden,
in den Elektrolyten sein, wodurch die Zyklenlebensdauer und die
Sicherheit im Vergleich zu Fällen,
in denen überschüssige anorganische
Polysulfide und andere lösliche
Kathodenreduktionsprodukte im Elektrolyten vorhanden sind, verbessert
werden. Diese Sperrschichten können
jedoch Nachteile mit sich bringen. Neben den Kosten und dem nicht
als Kathode aktiven Volumen, das durch diese Materialien eingenommen
wird, können
sie den Transport von erwünschten
löslichen
oder unlöslichen
anionischen Spezies in den Elektrolyten blockieren. Außerdem kann
die Sperrschicht nur teilweise effektiv sein, sodass sich lösliche Kathodenreduktionsprodukte
langsam im Elektrolyten ansammeln. Während in den ersten Zyklen
der Zelle geringe Konzentrationen von Polysulfiden anfangs noch
akzeptabel sind, können
die Konzentrationen der löslichen
Polysulfide oder anderer Anionen in späteren Ladungs-Enladungs-Zyklen
der Zelle zu hoch werden, was die Zyklenlebensdauer verkürzt und
die Sicherheit der Zelle verringert.
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Die
Japanische Patentveröffentlichung
Nr. 09-147868, die am 6. Juni 1997 veröffentlicht wurde, beschreibt
die Verwendung von Aktivkohlefasern zur Absorption von elektroaktiven
schwefelhältigen
Materialien in Kathoden von Sekundärbatterien und zur Bereitstellung
einer längeren
Zyklenlebensdauer bei hohem Entladestrom. Diese Aktivkohlefasern
sind durch äußerst mikroporöse Strukturen
mit spezifischen Oberflächen über 1.000
m2/g charakterisiert, die große Mengen
schwefelhältiges
Material, beispielsweise 30 bis 50 Gew.-%, in die Poren absorbieren.
Der Durchmesser dieser Aktivkohlefasern ist größer als 1 µm, typischerweise liegt er
im Bereich von 2 bis 6 µm.
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Trotz
der verschiedenen Ansätze,
die für
die Herstellung von wiederaufladbaren Zellen mit hoher Energiedichte
vorgeschlagen wurden, die elementaren Schwefel, Organoschwefel-
oder Kohlenstoff-Schwefel-Polymermaterialien in einer Feststoffkathode
umfassen, besteht immer noch Bedarf an Materialien und Zellkonstruktionen,
welche die übermäßige Diffusion
von Sulfiden und Polysulfiden von den Kathodenschichten in diese
Zellen verhindern, die elektrochemische Ausnutzung der aktiven Kathodenmaterialien
und Zelleffizienz verbessern und sichere wiederaufladbare Zellen
mit hoher Rate und Kapazität über viele
Zyklen bereitstellen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Ein
Aspekt der Erfindung betrifft eine Feststoff-Verbundkathode zur
Verwendung in einer elektrischen Strom erzeugenden Zelle, die (a)
ein elektroaktives schwefelhältiges
Kathodenmaterial, das im oxidierten Zustand eine Polysulfidgruppierung
der Formel -Sm- umfasst, worin m eine ganze
Zahl von 3 bis 10 ist; und (b) ein nichtelektroaktives partikuläres Material
mit starker Adsorption von löslichen
Polysulfiden, worin die Adsorption durch das partikuläre Material
durch Adsorption von zumindest 40 des Lithiumoctasulfids in einer
0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme gekennzeichnet ist, wobei das
partikuläre
Material in einem Gewichtsverhältnis
zwischen dem partikulären
Material und Lithiumoctasulfid von 6,2 zu 1 vorliegt, umfasst.
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In
einer Ausführungsform
beträgt
die Adsorption von Lithiumoctasulfid in der Lösung durch das partikuläre Material
zumindest 60 %. In einer Ausführungsform
beträgt
die Adsorption von Lithiumoctasulfid in der Lösung durch das partikuläre Material
zumindest 87 %. In einer Ausführungsform
beträgt
die Adsorption von Lithiumoctasulfid in der Lösung durch das partikuläre Material
zumindest 93 %. In einer Ausführungsform
beträgt
die Adsorption von Lithiumoctasulfid in der Lösung durch das partikuläre Material
zumindest 97 %.
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In
einer Ausführungsform
ist das nichtelektroaktive partikuläre Material mit starker Adsorption
von löslichen
Polysulfiden aus der aus Kohlenstoffen, Silicamaterialien, Aluminiumoxiden, Übergangsmetallchalkogeniden
und Metallen bestehenden Gruppe ausgewählt. In einer Ausführungsform
umfasst das nichtelektroaktive partikuläre Material mit starker Adsorption
von löslichen
Polysulfiden einen Kohlenstoff. In einer Ausführungsform umfasst das nichtelektroaktive
partikuläre
Material mit starker Adsorption von löslichen Polysulfiden ein Silicamaterial.
In einer Ausführungsform
umfasst das nichtelektroaktive partikuläre Material mit starker Adsorption
von löslichen
Polysulfiden ein Aluminiumoxid. In einer insbesonders bevorzugten
Ausführungsform
umfasst das Aluminiumoxid Pseudoböhmit. In einer Ausführungsform
umfasst das nichtelektroaktive partikuläre Material mit starker Adsorption
von löslichen
Polysulfiden ein Übergangsmetallchalkogenid.
In einer bevorzugten Ausführungsform
um fasst das Chalkogenid ein nichtelektroaktives Vanadiumoxid. In
einer insbesonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das Chalkogenid
ein Aerogel aus einem kristallinen Vanadiumoxid. In einer Ausführungsform
umfasst das nichtelektroaktive partikuläre Material mit starker Adsorption
von löslichen Polysulfiden
ein Metall.
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Die
Feststoff-Verbundkathoden der vorliegenden Erfindung umfassen ein
elektroaktives schwefelhältiges
Material, wobei das Material im oxidierten Zustand eine Polysulfidgruppierung
der Formel -Sm- umfasst, worin m eine ganze
Zahl von 3 bis 10 ist. In einer Ausführungsform ist m eine ganze
Zahl von 3 bis 8. In einer Ausführungsform
ist m eine ganze Zahl von 3 bis 6. In einer Ausführungsform ist m eine ganze
Zahl von 6 bis 10. In einer Ausführungsform
umfasst die Polysulfidbindung -S-S-S- (d.h. Trisulfid). In einer Ausführungsform umfasst
die Polysulfidbindung -S-S-S-S- (d.h.
Tetrasulfid). In einer Ausführungsform
umfasst die Polysulfidbindung -S-S-S-S-S- (d.h. Pentasulfid). In einer Ausführungsform
umfasst die Polysulfidbindung -S-S-S-S-S-S- (d.h. Hexasulfid). In einer
Ausführungsform
umfasst die Polysulfidbindung -S-S-S-S-S-S-S- (d.h. Heptasulfid). In
einer Ausführungsform
umfasst die Polysulfidbindung -S-S-S-S-S-S-S-S- (d.h. Octasulfid).
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In
einer Ausführungsform
umfasst das elektroaktive schwefelhältige Material der Feststoff-Verbundkathoden
der vorliegenden Erfindung elementaren Schwefel. In einer Ausführungsform
umfasst das elektroaktive schwefelhältige Material ein Kohlenstoff-Schwefel-Polymer.
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In
einer Ausführungsform
umfassen die Feststoff-Verbundkathoden der vorliegenden Erfindung
außerdem
einen leitfähigen
Füllstoff,
der lösliche
Polysulfide nicht stark adsorbiert. Beispiele für geeignete leitfähige Füllstoffe
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, Kohlenstoffe, Graphite,
Aktivkohlefasern, Metallplättchen,
Metallpulver, Metallfasern, elektrisch leitende Polymere und elektrisch
leitende Metallchalkogenide.
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In
einer Ausführungsform
umfassen die Feststoff-Verbundkathoden der vorliegenden Erfindung
außerdem
ein Bindemittel.
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In
einer Ausführungsform
umfassen die Feststoff-Verbundkathoden der vorliegenden Erfindung
außerdem
einen Elektrolyten.
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In
einer Ausführungsform
umfassen die Feststoff-Verbundkathoden der vorliegenden Erfindung
außerdem
ein nichtelektroaktives Metalloxid, das lösliche Polysulfide nicht stark
adsorbiert, worin das Metalloxid aus der aus Silicamaterialien,
Aluminiumoxiden, Silicaten und Titanoxiden bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft elektrischen
Strom erzeugende Zellen, die eine Anode; eine Feststoff-Verbundkathode
der vorliegenden Erfindung, wie sie hierin beschrieben ist; und
einen zwischen der Anode und der Verbundkathode angeordneten Elektrolyten
umfassen.
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Beispiele
für geeignete
aktive Materialien zur Verwendung in den Anoden der Zellen der vorliegenden Erfindung
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, metallisches Lithium,
Lithium-Aluminium-Legierungen, Lithium-Zinn-Legierungen, Kohlenstoffe
mit Lithiumeinlagerungen und Graphite mit Lithiumeinlagerungen.
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Beispiele
für geeignete
Elektrolyte zur Verwendung in Zellen der vorliegenden Erfindung
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, flüssige Elektrolyte, Gelpolymerelektrolyte
und feste Polymerelektrolyte.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Elektrolyt ein oder mehrere ein oder mehrere ionische
Elektrolytsalze und ein oder mehrere Polymere, ausgewählt aus
der aus Polyethern, Polyethylenoxiden, Polypropylenoxiden, Polyimiden,
Polyphosphazenen, Polyacrylnitrilen, Polysiloxanen, Derivaten der
oben genannten, Copolymeren der oben genannten und Mischungen der
oben genannten bestehenden Gruppe.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Elektrolyt für
die Zelle gemäß dieser
Erfindung ein oder mehrere ionische Elektrolytsalze und ein oder
mehrere Elektrolytlösungsmittel,
ausgewählt
aus der aus N-Methylacetamid, Acetonitril, Sulfo lanen, Sulfonen,
Carbonaten, N-Alkylpyrrolidonen, Dioxolanen, Glymen und Siloxanen
bestehenden Gruppe.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft Verfahren zur
Herstellung einer Feststoff-Verbundkathode, wie sie hierin beschrieben
ist.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft Verfahren zur
Herstellung einer elektrischen Strom erzeugenden Zelle unter Verwendung
einer Feststoff-Verbundkathode, wie sie hierin beschrieben ist.
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Wie
für Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung offensichtlich ist, sind Merkmale einer
Ausführungsform
und eines Aspekts der Erfindung auch auf andere Ausführungsformen
und Aspekte der Erfindung anwendbar.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine Verbundkathode auf einem Stromabnehmer, umfassend einen Kathodenaufbau,
worin das elektroaktive schwefelhältige Kathodenmaterial in einem
dünnen Überzug eingekapselt
ist, der das nichtelektroaktive partikuläre Material mit starker Adsorption
von löslichen
Polysulfiden umfasst. Der dünne Überzug dient
als Polysulfid bremsendes Sperrschichtmaterial. Diese "Kern-Hülle"-Kathodenmaterialien
sind als Verbundkathode verbunden, gegebenenfalls unter Verwendung
eines Bindemittels, das einen leitfähigen Füllstoff enthält.
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2 zeigt
einen Verbundkathodenaufbau auf einem Stromabnehmer, worin das nichtelektroaktive partikuläre Material
mit starker Adsorption von löslichen
Polysulfiden als Zwischenschicht an den Grenzen der elektroaktiven,
schwefelhältigen
Kathodenmaterialien verbleibt. Die Verbundkathode kann als Verbundstoff dargestellt
werden, worin die elektroaktiven, schwefelhältigen Kathodenmaterialien
in einer Matrix dispergiert sind, die das nichtelektroaktive partikuläre Material
mit starker Adsorption von löslichen
Polysulfiden in einer Matrixzusammensetzung umfasst, die gegebenenfalls
ein Bindemittel und einen leitfähigen
Füllstoff
umfasst.
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3 zeigt
den Aufbau einer Feststoff-Verbundkathode auf einem Stromabnehmer,
worin das elektroaktive schwefelhältige Kathodenmaterial mit
einer Schicht überzogen
oder imprägniert
ist, die das nichtelektroaktive partikuläre Material mit starker Adsorption
von löslichen
Polysulfiden umfasst.
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4 zeigt
die Volumenkapazität
(mAh/cm3 Kathodenüberzug) in Bezug auf die Zyklenanzahl
der AA-Zelle aus Beispiel 2 mit einer Kathode mit elementarem Schwefel
gemäß vorliegender
Erfindung, die einen partikulären
Kohlenstoff gemäß vorliegender
Erfindung (PRINTEX XE-2, Markenname für einen Kohlenstoff von Degussa
Corporation, Arkon, OH, USA) und Polyethylenoxid (PEO) als Bindemittel
umfasst.
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5 ist
ein Diagramm, das die zellspezifische Kapazität in Bezug auf die Zyklenanzahl
für bis
zu 100 Zyklen für
die AA-Lithiumbatteriezelle aus Beispiel 3 mit einer Verbundkathode
zeigt, die eine mit einem Kohlenstoff-Schwefel-Polymer mit partikulärem Kohlenstoff
und Silicapigmenten gemäß vorliegender
Erfindung umfasst.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Feststoff-Verbundkathode
zur Verwendung in einer elektrischen Strom erzeugenden Zelle, die
(a) ein elektroaktives schwefelhältiges
Kathodenmaterial, das im oxidierten Zustand eine Polysulfidgruppierung
der Formel -Sm- umfasst, worin m eine ganze
Zahl von 3 bis 10 ist; und (b) ein nichtelektroaktives partikuläres Material
mit starker Adsorption von löslichen
Polysulfiden, worin die Adsorption durch das partikuläre Material
durch Adsorption von zumindest 40 % des Lithiumoctasulfids in einer
0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme gekennzeichnet ist, wobei das
partikuläre
Material in einem Gewichtsverhältnis
zwischen dem partikulären
Material und Lithiumoctasulfid von 6,2 zu 1 vorhanden ist, umfasst.
Die Feststoff-Verbundkathoden der vorliegenden Erfindung sind insbesondere
für die
Verwendung in elektrolytischen Zellen, wiederaufladbaren Batterien,
Brennstoffzellen und dergleichen bevorzugt, die organischen elektroaktiven
Schwefel enthaltende Kathoden umfassen und hohe Energiedichte erfordern.
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Nichtelektroaktive
partikuläre
Materialien
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Der
Betriff "partikulär" bezieht sich hierin
auf die nicht faserartige Form und Struktur der Materialien. Diese
partikuläre
Form und Struktur können
regelmäßig, z.B.
kugelförmig,
oder unregelmäßig sein,
weist jedoch keine nadelförmige,
faserförmige
oder fadenförmige
Form oder Struktur auf.
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Der
Begriff "elektroaktiv" bezieht sich hierin
auf die elektrochemische Eigenschaften eines Materials, das an der
elektrochemischen Reaktion der Ladung oder Entladung einer elektrischen
Strom erzeugenden Zelle mitwirkt. Der Begriff "nichtelektroaktiv" bezieht sich hierin auf die elektrochemische
Eigenschaften eines Materials, das nicht an der elektrochemischen
Reaktion der Ladung oder Entladung einer elektrischen Strom erzeugenden
Zellen mitwirkt.
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Der
Begriff "Adsorption" bezieht sich hierin
auf die Neigung von Molekülen
oder eines Adsorbats von einer flüssigen Phase, an der Oberfläche eines
Feststoffs zu haften. Diese Neigung ist eine auf Gleichgewicht basierende
Selektivität
unter den unterschiedlichen Molekülen in der flüssigen Phase,
die aufgrund ihrer relativen Affinität zur Oberfläche des
Feststoffs um physikalische Adsorption, nicht jedoch Chemisorption,
an dieser Oberfläche
konkurrieren, wie in der Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology,
4. Aufl., Bd. 1, S. 493–528,
Howe-Grant, Hrsg., John Wiley & Sons,
New York, USA (1991), beschrieben ist. Wenn der Feststoff mikroporös ist, umfasst
diese physikalische Adsorption die Adsorbatmenge auf den Oberflächen des
Feststoffs und im Mikroporenvolumen des Feststoffs. Der Begriff "adsorbieren" bedeutet hierin,
dass etwas den Vorgang der Adsorption durchläuft.
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Die
relative Fähigkeit
eines nichtelektroaktiven Materials, die Diffusion von elektroaktiven
Materialien von einer Feststoffkathode in eine elektrischen Strom
erzeugende Zelle zu verzögern,
kann beurteilt werden, indem die Effizienz bewertet wird, mit der
das nichtelektroaktive Material eine lösliche Spezies des elektroaktiven
Materials physikalisch adsorbiert, wenn diese lösliche Spezies in einem geeigneten
Lösungsmittel
gelöst ist.
Wenn das elektroaktive Material in der Feststoffkathode beispiels weise
ein schwefelhältiges
Material ist, ist eine typische lösliche Spezies ein anorganisches
Polysulfid, wie z.B. Lithiumoctasulfid, und ein typisches geeignetes
Lösungsmittel
ist ein Ether, wie z.B. Tetraethylenglykoldimethylether oder Tetraglyme.
Ein Verfahren zur Charakterisierung der Effizienz des nichtelektroaktiven,
partikulären
Materials in der Umsetzung dieser Erfindung besteht darin, dass
eine bekannte Menge des nichtelektroaktiven, partikulären Materials
bei der gewünschten
Temperatur, typischerweise Raumtemperatur, zu einer Lösung der
gelösten
elektroaktiven Materialspezies in einem Lösungsmittel zugesetzt wird;
das nichtelektroaktive Material die gelöste Spezies adsorbieren gelassen
wird, bis ein Gleichgewicht erreicht ist; das nichtelektroaktive
Material von der Lösung
abgetrennt wird; und die Menge der gelösten Spezies, die vom nichtelektroaktiven
Material adsorbiert wurde, und die im Lösungsmittel gelöst verbliebene
Menge gemessen wird.
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Je
höher der
Prozentsatz der gelösten
Spezies ist, die vom nichtelektroaktiven Material adsorbiert wird,
desto stärker
ist die Adsorption der gelösten
oder löslichen
Spezies durch das nichtelektroaktive partikuläre Material und desto effektiver
ist das nichtelektroaktive partikuläre Material bei der Verzögerung der
Diffusion und des Transports dieser löslichen, elektroaktiven Materialien
von der Kathode in den Elektrolyten und in andere Teile der elektrischen
Strom erzeugenden Zelle.
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Für die elektroaktive
schwefelhältige
Materialien umfassenden Feststoff-Verbundkathoden der vorliegenden
Erfindung geeignete nichtelektroaktive partikuläre Materialien sind solche
nichtelektroaktiven, partikulären
Materialien, die eine starke Adsorption von löslichen Polysulfiden aufweisen.
Um diese nichtelektroaktiven, partikulären Materialien der vorliegenden
Erfindung von solchen nichtelektroaktiven, partikulären Materialien
zu unterscheiden, die keine starke Adsorption von löslichen
Polysulfiden aufweisen und somit nicht Teil der vorliegenden Erfindung
sind, wurde ein Adsorptionstestverfahren verwendet, um die relative
Adsorptionsstärke
in Bezug auf oder Affinität
zu löslichen
Polysulfiden zu charakterisieren. Um die Fähigkeit von nichtelektroaktiven,
partikulären
Materialien zu charakterisieren, die Diffusion von Polysulfiden
und verwandten anionischen Reduktionsprodukten von schwefelhältigen Kathoden
von der Kathode in andere Teile der elektrischen Strom erzeugenden
Zelle zu verzö gern,
wurde die Adsorptionsaffinität
des nichtelektroaktiven, partikulären Materials zu diesen anionischen
Reduktionsprodukten durch einen physikalischen Adsorptionsversuch
beurteilt, bei dem Lithiumoctasulfid als repräsentatives Adsorbat für ein Polysulfid
verwendet wurde. Je stärker
das Lithiumoctasulfid vom nichtelektroaktiven partikulären Material
adsorbiert wird, desto effektiver ist das nichtelektroaktive partikuläre Material
bei der Verzögerung
der Diffusion und des Transports von Lithiumoctasulfid und verwandten
anionischen Reduktionsprodukten aus der Feststoff-Verbundkathode
hinaus.
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Ein
leitfähiges,
partikuläres
Kohlenstoffmaterial, das weithin in Versuchen mit schwefelhältigen Kathoden
verwendet wird, ist SAB-50 (Markenname für Shawingan Acetylene Black,
ein leitfähiges
Kohlenstoffpigment von Chevron Corporation, Baytown, TX, USA). Der
physikalische Adsorptionsversuch, bei dem 0,5 g SAB-50-Kohlenstoff mit einer
10-ml-Lösung
von 0,03 M Li2S8 (Lithiumoctasulfid)
in Tetraglyme vermischt wurde, ergab eine nur 14%ige Adsorption
des Lithiumoctasulfids. 86 des Lithiumoctasulfids verblieben in
der Tetraglymelösung.
Ein weiteres leitfähiges
partikuläres
Kohlenstoffmaterial, das in schwefelhältigen Kathoden verwendet wird,
ist VULCAN XE72R (Markenname für
einen Kohlenstoff von Cabot Corporation, Billerica, MA, USA). Der
gleiche physikalische Adsorptionstest ergab, dass XE72R nur 31 %
des Lithiumoctasulfids adsorbierte. Im Gegensatz dazu zeigten die
drei leitfähigen
partikulären
Kohlenstoffmaterialien der vorliegenden Erfindung (PRINTEX XE-2,
BLACK PEARL 2000, Markenname für
einen Kohlenstoff von Cabot Corporation, Billerica, MA, USA; und
FW200, Markenname für
einen Kohlenstoff von Degussa Corporation, Arkon, OH, USA) im gleichen
physikalischen Adsorptionstest 50 %, 65 bzw. 95 % Adsorption des
Lithiumoctasulfids.
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Die
nichtelektroaktiven, partikulären
Materialien der Feststoff-Verbundkathode der vorliegenden Erfindung
umfassen diese nichtelektroaktiven, partikulären Materialien mit starker
Adsorption von löslichen
Polysulfiden, worin diese starke Adsorption durch das partikuläre Material
durch die Adsorption von zumindest 40 % des Lithiumoctasulfids in
einer 0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme gekennzeichnet ist, wobei das
partikuläre
Material in einem Gewichtsverhältnis
zwischen dem partikulären
Material und Lithiumoctasulfid von 6,2 zu 1 vorliegt. In einer Ausführungsform
beträgt
die Adsorption des Lithiumoctasulfids in der genannten Lösung durch
das partikuläre
Material zumindest 60 %. In einer Ausführungsform beträgt die Adsorption
des Lithiumoctasulfids in der genannten Lösung durch das partikuläre Material
zumindest 87 %. In einer Ausführungsform
beträgt
die Adsorption des Lithiumoctasulfids in der genannten Lösung durch
das partikuläre
Material zumindest 93 %. In einer Ausführungsform beträgt die Adsorption
des Lithiumoctasulfids in der genannten Lösung durch das partikuläre Material
zumindest 97 %.
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In
einer Ausführungsform
ist das nichtelektroaktive partikuläre Material mit starker Adsorption
von löslichen
Polysulfiden der Feststoff-Verbundkathoden der vorliegenden Erfindung
aus der aus Kohlenstoffen, Silicamaterialien, Aluminiumoxiden, Übergangsmetallchalkogeniden
und Metallen bestehenden Gruppe ausgewählt; diese starke Adsorption
durch das partikuläre
Material ist hier durch die Adsorption von zumindest 40 % des Lithiumoctasulfids
in einer 0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme gekennzeichnet, wobei das partikuläre Material
in einem Gewichtsverhältnis
zwischen dem partikulären
Material und Lithiumoctasulfid von 6,2 zu 1 vorliegt.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das nichtelektroaktive partikuläre Material mit starker Adsorption von
löslichen
Polysulfiden einen Kohlenstoff. Für die vorliegende Erfindung
geeignete partikuläre
Kohlenstoffe sind solche, die zumindest 40 % des Lithiumoctasulfids
in einer 0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Kohlenstoff und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, Kohlenstoff-Aerogel (beispielsweise
erhältlich
von GenCorp Aerojet, Sacramento, CA, USA, oder Ocellus, Inc., San
Carlos, CA, USA), PRINTEX XE-2, BLACK PEARL 2000 und FW200.
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Bevorzugte
partikuläre
Kohlenstoffe der vorliegenden Erfindung sind solche, die zumindest
60 % des Lithiumoctasulfids in einer 0,03 M Lösung von Lithiumoctasulfid
in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Kohlenstoff und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, BLACK PEARL 2000 und
FW200. Insbesonders bevorzugte partikuläre Kohlenstoffe der vorliegenden
Erfindung sind solche, die zumindest 87 % des Lithiumoctasulfids
in einer 0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Kohlenstoff und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, FW200. Noch bevorzugtere
partikuläre
Kohlenstoffe der vorliegenden Erfindung sind solche, die zumindest
93 % des Lithiumoctasulfids in einer 0,03 M Lösung von Lithiumoctasulfid
in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Kohlenstoff und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, FW200. Die am meisten
bevorzugten partikulären
Kohlenstoffe der vorliegenden Erfindung sind solche, die zumindest
97 % des Lithiumoctasulfids in einer 0,03 M Lösung von Lithiumoctasulfid
in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Kohlenstoff und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt.
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Partikuläre Kohlenstoffe,
die nicht für
eine starke Adsorption von löslichen
Polysulfiden in den Feststoff-Verbundkathoden der vorliegenden Erfindung
geeignet sind, sind solche, die weniger als 40 % des Lithiumoctasulfids
in einer 0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Kohlenstoff und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, SAB-50, PRINTEX L
(Markenname für
einen Kohlenstoff von Degussa Corporation, Arkon, OH, USA), PRINTEX
L6 (Markenname für
einen Kohlenstoff von Degussa Corporation, Arkon, OH, USA), Monarch
700 (Markenname für
einen Kohlenstoff von Cabot, Billerica, MA, USA) und XE72R.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das nichtelektroaktive partikuläre Material mit der starken
Adsorption von löslichen
Polysulfiden ein Silicamaterial. Geeignete partikuläre Silicamaterialien
der vorliegenden Erfindung sind solche, die zumindest 40 % des Lithiumoctasulfids
in einer 0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Silicamaterial und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, Silica-Aerogel (beispielsweise
erhältlich
von GenCorp Aerojet, Sacramento, CA, USA), CABOSIL M5, AEROSIL 380
und CABOSIL 530 (Markenname für Silica
von Cabot, Tuscola, IL, USA). Bevorzugte partikuläre Silicamaterialien
der vorliegenden Erfindung sind solche, die zumindest 60 % des Lithiumoctasulfids
in einer 0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Silicamaterial und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, AEROSIL 380 und CABOSIL
350. Insbesonders bevorzugte partikuläre Silicamaterialien der vorliegenden
Erfindung sind solche, die zumindest 87 % des Lithiumoctasulfids
in einer 0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Silicamaterial und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, CABOSIL 530. Noch
bevorzugtere partikuläre
Silicamaterialien der vorliegenden Erfindung sind solche, die zumindest
93 % des Lithiumoctasulfids in einer 0,03 M Lösung von Lithiumoctasulfid
in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Silicamaterial und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, CABOSIL 530. Die am
meisten bevorzugten partikulären
Silicamaterialien der vorliegenden Erfindung sind solche, die zumindest
97 % des Lithiumoctasulfids in einer 0,03 M Lösung von Lithiumoctasulfid
in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Silicamaterial und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt.
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Partikuläre Silicamaterialien,
die nicht für
eine starke Adsorption von löslichen
Polysulfiden in den Feststoff-Verbundkathoden der vorliegenden Erfindung
geeignet sind, sind solche, die weniger als 40 % des Lithiumoctasulfids
in einer 0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Silicamaterial und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, CABOSIL TS720 (Markenname
für Silica
von Cabot Corporation, Tuscola, IL, USA) und CABOSIL L90 (Markenname
für Silica
von Cabot Corporation, Tuscola, IL, USA).
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In
einer Ausführungsform
umfasst das nichtelektroaktive partikuläre Material mit starker Adsorption von
löslichen
Polysulfiden ein Aluminiumoxid. Geeignete Aluminiumoxide der vorliegenden
Erfindung sind solche, die zumindest 40 % des Lithiumocta sulfids
in einer 0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Aluminiumoxid und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, Pseudoböhmit.
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Der
Begriff "Pseudoböhmit" bezieht sich hierin
auf hydratisierte Aluminiumoxide der chemischen Formel Al2O3·xH2O, worin x im Bereich von 1,0 bis 1,5 liegt.
Begriffe, die als Synonyme für "Pseudoböhmit" verwendet werden,
umfassen "Böhmit", "AlOOH" und "hydratisiertes Aluminiumoxid". Die hierin als "Pseudoböhmit" bezeichneten Materialien
unterscheiden sich von anderen Aluminiumoxiden, wie beispielsweise
wasserfreien Aluminiumoxiden (Al2O3, wie z.B. ☐-Aluminiumoxid und ☐-Aluminiumoxid)
und hydratisierten Aluminiumoxiden der Formel Al2O3·xH2O, worin x kleiner als 1,0 oder größer als
1,5 ist.
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Bevorzugte
partikuläre
Aluminiumoxide der vorliegenden Erfindung sind solche, die zumindest
60 % des Lithiumoctasulfids in einer 0,03 M Lösung von Lithiumoctasulfid
in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Aluminiumoxid und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, Pseudoböhmit. Insbesonders
bevorzugte partikuläre
Aluminiumoxide der vorliegenden Erfindung sind solche, die zumindest
87 % des Lithiumoctasulfids in einer 0,03 M Lösung von Lithiumoctasulfid
in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Aluminiumoxid und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, Pseudoböhmit. Noch
bevorzugtere partikuläre
Aluminiumoxide der vorliegenden Erfindung sind solche, die zumindest
93 %, und am meisten bevorzugt zumindest 97 %, des Lithiumoctasulfids
in einer 0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Aluminiumoxid und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt.
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Partikuläre Aluminiumoxide,
die nicht für
eine starke Adsorption von löslichen
Polysulfiden in den Feststoff-Verbundkathoden der vorliegenden Erfindung
geeignet sind, sind solche, die weniger als 40 % des Lithiumoctasulfids
in einer 0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Aluminiumoxid und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das nichtelektroaktive partikuläre Material mit starker Adsorption von
löslichen
Polysulfiden ein nichtelektroaktives Übergangsmetallchalkogenid.
Der Begriff "nichtelektroaktives Übergangsmetallchalkogenid" bezieht sich hierin
auf ein nichtelektroaktives Material, worin das Übergangsmetall zumindest ein
aus der aus Ti, V, Cr, Mn, Fe, Nb, Mo, Ta, W, Co, Ni, Cu, Y, Zr,
Ru, Rh, Pd, Hf, Re, Os und Ir bestehenden Gruppe ausgewähltes ist;
und das Chalkogenid ist zumindest eine aus der aus O, S, und Se
bestehenden Gruppe ausgewähltes.
Geeignete partikuläre Übergangsmetallchalkogenide
der vorliegenden Erfindung sind solche, die zumindest 40 % des Lithiumoctasulfids
in einer 0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Übergangsmetallchalkogenid
und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und umfassen, sind jedoch
nicht eingeschränkt
auf, kristallines Vanadiumoxid-Aerogel. Bevorzugte partikuläre Übergangsmetallchalkogenide
der vorliegenden Erfindung sind solche, die zumindest 60 % des Lithiumoctasulfids
in einer 0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Übergangsmetallchalkogenid
und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und umfassen, sind jedoch
nicht eingeschränkt
auf, kristallines Vanadiumoxid-Aerogel. Insbesonders bevorzugte
partikuläre Übergangsmetallchalkogenide
der vorliegenden Erfindung sind solche, die zumindest 87 % des Lithiumoctasulfids
in einer 0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Übergangsmetallchalkogenid
und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und umfassen, sind jedoch
nicht eingeschränkt
auf, kristallines Vanadiumoxid-Aerogel. Noch bevorzugtere partikuläre Übergangsmetallchalkogenide
der vorliegenden Erfindung sind solche, die zumindest 93 % des Lithiumoctasulfids
in einer 0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Übergangsmetallchalkogenid
und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und umfassen, sind jedoch
nicht eingeschränkt
auf, kristallines Vanadiumoxid-Aerogel. Die am meisten bevorzugten
partikulären Übergangsmetallchalkogenide
der vorliegenden Erfindung sind solche, die zumindest 97 % des Lithiumoctasulfids
in einer 0,03 M Lö sung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Übergangsmetallchalkogenid
und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und umfassen, sind jedoch
nicht eingeschränkt
auf, kristallines Vanadiumoxid-Aerogel.
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Partikuläre Übergangsmetallchalkogenide,
die nicht für
eine starke Adsorption von löslichen
Polysulfiden in den Feststoff-Verbundkathoden der vorliegenden Erfindung
geeignet sind, sind solche, die weniger als 40 % des Lithiumoctasulfids
in einer 0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Übergangsmetallchalkogenid
und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das nichtelektroaktive partikuläre Material mit starker Adsorption von
löslichen
Polysulfiden ein Metall. Das ein Metall umfassende partikuläre Material
kann im Wesentlichen reines Metall, eine Legierung aus Metallen
oder gegebenenfalls ein auf der Oberfläche eines anderen Materials
abgeschiedenes Metall sein, wie beispielsweise Palladium auf Kohlenstoff.
Geeignete partikuläre
Metalle der vorliegenden Erfindung sind solche, die zumindest 40
% des Lithiumoctasulfids in einer 0,03 M Lösung von Lithiumoctasulfid
in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Metall und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und umfassen, sind jedoch
nicht eingeschränkt
auf, Palladium, Kupfer, Nickel, Silber, Eisen, Cobalt, Mangan, Chrom,
Platin und Gold. Bevorzugte partikuläre Metalle der vorliegenden
Erfindung sind solche, die zumindest 60 %, insbesondere bevorzugt
zumindest 87 %, des Lithiumoctasulfids in einer 0,03 M Lösung von
Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen dem
Metall und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt. Noch bevorzugtere partikuläre Metalle
der vorliegenden Erfindung sind solche, die zumindest 93 %, am meisten
bevorzugt zumindest 97 %, des Lithiumoctasulfids in einer 0,03 M
Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen dem
Metall und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt.
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Partikuläre Metalle,
die nicht für
eine starke Adsorption von löslichen
Polysulfiden in den Feststoff-Verbundkathoden der vorliegenden Erfindung
geeignet sind, sind solche, die weniger als 40 % des Lithiumoctasulfids
in einer 0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Metall und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt.
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Elektroaktive schwefelhältige Kathodenmaterialien
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Feststoff-Verbundkathode
zur Verwendung in einer elektrischen Strom erzeugenden Zelle, die
(a) ein elektroaktives, schwefelhältiges Kathodenmaterial, das
im oxidierten Zustand eine Polysulfidgruppierung der Formel -Sm- umfasst, worin m eine ganze Zahl von 3
bis 10 ist; und . (b) ein nichtelektroaktives, partikuläres Material
mit starker Adsorption von löslichen
Polysulfiden, wie es hierin beschrieben ist, umfasst.
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Der
Begriff "schwefelhältige Kathodenmaterialien" bezieht sich hierin
auf aktive Kathodenmaterialien, die das Element Schwefel in beliebiger
Form umfassen, worin die elektrochemische Aktivität das Aufbrechen oder
Bilden von kovalenten Schwefel-Schwefel-Bindungen
umfasst.
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Die
Art der elektroaktiven, schwefelhältigen Kathodenmaterialien,
die in der Praxis der vorliegenden Erfindung von Nutzen sind, kann
stark variieren. Die elektroaktiven Eigenschaften von elementarem
Schwefel und von schwefelhältigen
Materialien sind auf dem Gebiet der Erfindung allgemein bekannt
und umfassen die reversible Bildung von lithierten oder Lithiumionensulfiden
während
des Entladungs- oder Kathodenreduktionszyklus der Batteriezelle.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das elektroaktive schwefelhältige Kathodenmaterial elementaren Schwefel.
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In
einer Ausführungsform
ist das elektroaktive schwefelhältige
Kathodenmaterial organisch, d.h. es umfasst sowohl Schwefelatome
als auch Kohlenstoffatome.
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In
einer Ausführungsform
ist das elektroaktive schwefelhältige
Material polymer. In einer Ausführungsform
umfasst das polymere elektroaktive schwefelhältige Kathodenmaterial ein
Kohlenstoff-Schwefel-Polymer, und die Polysulfidgruppierung -Sm- ist
an einem oder beiden ihrer endständigen
Schwefelatome kovalent an eine Seitengruppe der Polymerhauptkette
des Kohlenstoff-Schwefel-Polymermaterials gebunden. In einer Ausführungsform
umfasst das polymere elektroaktive schwefelhältige Kathodenmaterial ein
Kohlenstoff-Schwefel-Polymer, und die Polysulfidgruppierung -Sm- ist durch kovalente Bindungen der endständigen Schwefelatome
der Polysulfidgruppierung in die Polymerhauptkette des Kohlenstoff-Schwefel-Polymers
eingebunden.
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Beispiele
für polymere
elektroaktive schwefelhältige
Materialien umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
solche, die eine oder mehrere Kohlenstoff-Schwefel-Verbindungen der
Formel (CSx)n und
(C2Sz)n umfassen.
Zusammensetzungen der allgemeinen Formel -(CSx)n- (Formel I), worin x im Bereich von 1,2
bis 2,3 liegt und n eine ganze Zahl gleich oder größer als
2 ist, sind im US-Patent Nr. 5.441.831 an Okamoto et al. beschrieben.
Weitere Beispiele umfassen solche, worin x im Bereich von mehr als
2,3 bis etwa 50 liegt und n gleich oder größer als 2 ist, wie in den US-Patenten Nr. 5.601.947
und 5.690.702 an Skotheim et al. beschrieben.
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Weitere
Beispiele für
polymere elektroaktive schwefelhältige
Materialien sind jene der allgemeinen Formel -(C2Sz)n- (Formel II),
worin z im Bereich von mehr als 1 bis etwa 100 liegt und n gleich
oder größer als 2
ist, wie im US-Patent Nr. 5.529.860 und in der ebenfalls anhängigen US-A-5919587
an Skotheim et al. beschrieben.
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Die
bevorzugten Materialien der allgemeinen Formeln I und II umfassen
im oxidierten Zustand eine Polysulfidgruppierung der Formel -Sm-, worin m eine ganze Zahl gleich oder größer als
3 ist, oder noch bevorzugter, worin m eine ganze Zahl von 3 bis
10 ist. In einer Ausführungsform
ist m eine ganze Zahl von 3 bis 8. In einer Ausführungsform ist m eine ganze
Zahl von 3 bis 6. In einer Ausführungsform
ist m eine ganze Zahl von 6 bis 10. In einer Ausführungsform
umfasst die Polysulfidbindung -S-S-S-
(d.h. Trisulfid). In einer Ausführungsform
umfasst die Polysulfidbindung -S-S-S- S- (d.h. Tetrasulfid). In einer Ausführungsform
umfasst die Polysulfidbindung -S-S-S-S-S- (d.h. Pentasulfid). In einer Ausführungsform
umfasst die Polysulfidbindung -S-S-S-S-S-S-
(d.h. Hexasulfid). In einer Ausführungsform
umfasst die Polysulfidbindung -S-S-S-S-S-S-S- (d.h. Heptasulfid).
In einer Ausführungsform
umfasst die Polysulfidbindung -S-S-S-S-S-S-S-S- (d.h. Octasulfid).
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Die
Hauptkette von polymeren elektroaktiven schwefelhältigen Materialien
kann (-Sm-)-Hauptkettenbindungen sowie kovalent
gebundene (-Sm-)-Seitengruppen umfassen.
Aufgrund der Gegenwart von mehrfach gebundenen Schwefelatomen -Sm-, worin m eine ganze Zahl gleich oder größer als
3 ist, in diesen Materialien, weisen sie deutlich höhere Energiedichten
oder spezifische Kapazitäten
auf als entsprechende Materialien, welche die Disulfidbindung -S-S-
alleine aufweisen.
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Weitere
bevorzugte polymere elektroaktive schwefelhältige Materialien sind solche,
die carbozyklische Grundeinheiten umfassen, wie sie in der gleichzeitig
anhängigen
US-Patentanmeldung mit dem Titel "Electroactive, Energy-Storing, Highly-Crosslinked,
Polysulfide-Containing Organic Polymers for Use in Electrochemical
Cells" beschrieben
sind, die am gleichen Tag wie die vorliegende Erfindung eingereicht
wurde.
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Polymere
elektroaktive schwefelhältige
Materialien der vorliegenden Erfindung weisen typischerweise elementare
Zusammensetzungen auf, die zwischen etwa 50 Gew.-% und 98 Gew.-%
Schwefel enthalten. Bevorzugte polymere elektroaktive schwefelhältige Materialien
weisen mehr als 75 Gew.-% Schwefel auf. Insbesonders bevorzugte
polymere elektroaktive schwefelhältige
Materialien weisen mehr als 86 Gew.-% Schwefel auf, und am meisten
bevorzugt sind polymere elektroaktive schwefelhältige Materialien mit mehr
als 90 Gew.-% Schwefel.
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Bei
Kohlenstoff-Schwefel-Polymermaterialien in Feststoff-Verbundkathoden
werden während
der Entladung Polysulfide gebildet. Der Begriff "Polysulfide" bezieht sich hierin auf S-hältige Materialien
mit zwei oder mehr S-Gruppen. Die Disulfide von Organoschwefelmaterialien
bilden während
der Reduktion oder Entladung Polysulfide (RS–,
worin R die Organoschwefelgruppierung ist, an die zwei oder mehr
S-Gruppen gebunden sind). Da die Kohlenstoff-Schwefel-Polymermaterialien
große
Mengen von (-Sm-)-Gruppen, worin m eine
ganze Zahl von 3 bis 10 ist, enthalten, bilden sie während der
Reduktion oder Entladung organische Polysulfide der allgemeinen
Formel (R'Sx –), worin x = 2 oder
mehr ist und R' die
Kohlenstoff-Schwefel-Gruppierung ist, an welche die Polysulfidgruppe
gebunden ist. Diese Polysulfide sind typischerweise aufgrund ihrer
Bindung an die Polymerhauptkette unlöslich, bei anhaltender Entladung
werden sie jedoch weiter reduziert und bilden einige lösliche organische
Polysulfide und anorganische Polysulfide der Formel (Sx 2–),
worin x = 2 oder mehr ist.
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Obwohl
die Kohlenstoff-Schwefel-Polymermaterialien aufgrund von geringeren
Mengen löslicher
Sulfide und aufgrund viel höherer
spezifischer Kapazitäten
durch die mehrfachen Polysulfidbindungen und die typischerweise
höheren
Prozentsätze
an Schwefel (über
50 Gew.-%, oft über
85 Gew.-% Schwefel) bei Verwendung als aktive Kathodenmaterialien
Verbesserungen gegenüber
Organoschwefelmaterialien aufweisen, bilden sich typischerweise
immer noch lösliche
organische Polysulfide und anorganische Polysulfide während der
elektrochemischen Zyklen der Kohlenstoff-Schwefel-Polymermaterialien. Die nichtelektroaktiven
partikulären
Materialien der vorliegenden Erfindung weisen eine starke Adsorption
von löslichen
Polysulfiden auf und verzögern
ihre Ausdiffusion aus der Feststoff-Verbundkathode, wodurch ihre
Verfügbarkeit
während
der Ladung erhöht
wird, um ein Kohlenstoff-Schwefel-Polymermaterial zu regenerieren
und die reversible Kapazität und
Selbstentladungseigenschaften zu verbessern.
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Feststoff-Verbundkathoden
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft Feststoff-Verbundkathoden
zur Verwendung in einer elektrischen Strom erzeugenden Zelle, wobei
die Feststoff-Verbundkathode (a) ein elektroaktives schwefelhältiges Kathodenmaterial,
das im oxidierten Zustand eine Polysulfidgruppierung der Formel
-Sm- umfasst, worin m eine ganze Zahl von
3 bis 10 ist; und (b) ein nichtelektroaktives partikuläres Material
mit starker physikalischer Adsorption von löslichen Polysulfiden umfasst,
wie es hierin beschrieben ist.
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In
einer Ausführungsform
wird die Feststoff-Verbundkathode aus einem Gemisch hergestellt,
welches das elektroaktive schwefelhältige Kathodenmaterial und
das nichtelektroaktive partikuläre
Material mit starker Adsorption von löslichen Polysulfiden umfasst,
wobei das Gemisch auf einem Substrat abgeschieden wird. Gegebenenfalls
kann das Gemisch außerdem
leitfähige
Additive, polymere Bindemittel, Elektrolyte und andere Additive
enthalten, um die elektrochemische Wiederverwendung und Kapazität der Zellen
weiter zu verbessern.
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In
einer Ausführungsform
umfassen die Feststoff-Verbundkathoden dieser Erfindung außerdem ein nichtelektroaktives
Metalloxid, das zur Kathodenüberzugsschicht
zugesetzt wird, um den Zugang zum Elektrolyten während des Füllvorgangs und während der
Zyklen der Zelle zu verbessern. Das ist vor allem vorteilhaft zur
Erhöhung
der Energiedichte und der Kapazität im Vergleich zu jener, die
nur mit dem elektroaktiven schwefelhältigen Material (z.B. elementarer
Schwefel und Kohlenstoff-Schwefel-Polymermaterialen)
und dem nichtelektroaktiven partikulären Material mit starker Adsorption
von löslichen
Polysulfiden der vorliegenden Erfindung erreicht werden. Beispiele
für diese
nichtelektroaktiven Metalloxide umfassen Silicamaterialien, Aluminiumoxide,
Silicate und Titanoxide, die weniger als 40 % des Lithiumoctasulfids
in einer 0,03 M Lösung
von Lithiumoctasulfid in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Metalloxid und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, CABOSIL TS720 und
CABOSIL L90.
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Die
relativen Mengen des elektroaktiven, schwefelhältigen Materials, des nichtelektroaktiven
Materials mit starker Adsorption von löslichen Polysulfiden und gegebenenfalls
von Komponenten wie z.B. leitfähigen Additiven,
polymeren Bindemitteln, Elektrolyten, nichtelektroaktiven Metalloxiden
und anderen Additiven in der Feststoff-Verbundkathode können stark variieren. Im Allgemeinen
werden diese relativen Mengen durch Versuche bestimmt und so gewählt, dass
die Menge des vorhande nen elektroaktiven Kathodenmaterials, die
Energiespeicherkapazität
der Kathode und das elektrochemische Leistungsvermögen der
Feststoff-Verbundkathode in einer elektrischen Strom erzeugenden
Zelle optimiert werden. Typischerweise variiert die Menge des elektroaktiven
schwefelhältigen
Materials in einer Feststoff-Verbundkathode der vorliegenden Erfindung
von etwa 50 Gew.-% bis 96 Gew.-%. Bevorzugt sind Feststoff-Verbundkathoden,
die zwischen 60 Gew.-% und 96 Gew.-% schwefelhältiges Material umfassen. Insbesondere
bevorzugt sind solche, die mehr als 80 Gew.-% schwefelhältiges Material
umfassen.
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Die
relativen Mengen des schwefelhältigen
aktiven Kathodenmaterials und des nichtelektroaktiven partikulären Materials
mit starker Adsorption von löslichen
Polysulfiden in der Feststoff-Verbundkathode können stark variieren, solange
ausreichend stark adsorbierendes partikuläres Material vorhanden ist,
um eine effektive Adsorption von löslichen Polysulfiden zu gewährleisten,
sodass das schwefelhältige
aktive Kathodenmaterial in Übereinstimmung
mit den volumetrischen Dichteanforderungen für die Ladung von aktivem Kathodenmaterial
in der Zelle effizient genutzt und rückgeführt wird. Typischerweise variiert
die Menge von stark adsorbierenden nichtelektroaktiven partikulären Materialien
in den Feststoff-Verbundkathoden von etwa 5 Gew.-% bis etwa 100
Gew.-% des Gewichts des schwefelhältigen aktiven Kathodenmaterials
in der Kathodenüberzugsschicht.
Bevorzugt sind Feststoff-Verbundkathoden, die, bezogen auf das Gewicht
des schwefelhältigen
aktiven Kathodenmaterials, zwischen 5 Gew.-% und 50 Gew.-% stark
adsorbierende partikuläre
Materialien enthalten. Insbesondere bevorzugte Feststoff-Verbundkathoden
umfassen, bezogen auf das Gewicht des schwefelhältigen aktiven Kathodenmaterials,
zwischen 10 Gew.-% und 25 Gew.-% stark adsorbierende partikuläre Materialien.
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Die
Feststoff-Verbundkathoden der vorliegenden Erfindung können außerdem ein
oder mehrere Materialien umfassen, die aus der aus leitfähigen Additiven,
polymeren Bindemitteln, Elektrolyten und anderen Additiven bestehenden
Gruppe ausgewählt
sind, üblicherweise
um ihre Herstellung zu verbessern oder zu vereinfachen sowie um
ihre elektrischen und elektrochemischen Eigenschaften zu verbessern.
-
Nützliche
leitfähige
Additive sind leitfähige
Materialien, die mit den meisten elektroaktiven Materialien in der
Feststoff-Verbundkathode elektrisch verbunden werden können. Beispiele
für nützliche
leitfähige
Additive umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, leitfähige Kohlenstoffe
(z.B. Ruße),
Graphite, Metallplättchen,
Metallpulver und elektrisch leitende Polymere. Wenn es sich bei
diesen nützlichen
leitfähigen
Additiven um partikuläre
Materialien handelt, sind die nützlichen
partikulären
leitfähigen
Additive in der vorliegenden Erfindung solche, die weniger als 40
% des Lithiumoctasulfids in einer 0.03 M Lösung von Lithiumoctasulfid
in Tetraglyme adsorbieren, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen
dem leitfähigen
Additiv und Lithiumoctasulfid 6,2 zu 1 beträgt, und sie umfassen, sind
jedoch nicht eingeschränkt
auf, SAB-50, PRINTEX L, PRINTEX L6, M700 und XE72R.
-
Weitere
leitfähige
Additive, die für
die Verbundkathode der vorliegenden Erfindung nützlich sind, sind nichtaktivierte
Kohlenstoffnanofasern, wie sie in der gleichzeitig anhängigen US-A-6194099
desselben Anmelders beschrieben sind.
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Die
Wahl des polymeren Bindematerials kann stark variieren, solange
es in Bezug auf die aktiven Materialien der Feststoff-Verbundkathode
inert ist. Nützliche
Bindemittel sind jene Materialien, die eine leichte Verarbeitung
von Batterieelektrodenverbundstoffen ermöglichen, und sind Fachleuten
auf dem Gebiet der Elektrodenherstellung bekannt. Beispiele für nützliche
Bindemittel umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, organische
Polymere, wie z.B. Polytetrafluorethylene, Polyvinylidenfluoride,
Ethylen-Propylen-Dien- (EPDM-) Kautschuke, Polyethylenoxide (PEO),
UV-härtbare Acrylate,
UV-härtbare
Methacrylate und wärmehärtbare Divinylether.
Beispiele für
weitere nützliche
Bindemittel sind kationische Polymere mit quaternären Ammoniumsalzgruppen,
wie sie in der gleichzeitig anhängigen
US-A-6110619 desselben Anmelders mit dem Titel "Electrochemical Cells with Cationic
Polymers and Electroactive Sulfur Compounds" beschrieben sind.
-
Beispiele
für nützliche
Elektrolyte umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
flüssige,
feste oder feststoffähnliche
Materialien, die zur Speicherung und zum Transport von Ionen fähig sind,
solange das Elektrolytmaterial in Bezug auf die Ano den- und Verbundkathodenmaterialien
elektrochemisch und chemisch stabil ist, den Transport von Ionen
zwischen der Anode und Kathode. erleichtert und elektronisch nicht
leitfähig
ist, um einen Kurzschluss zwischen der Anode und der Kathode zu
verhindern.
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In
den Fällen,
in denen ein polymeres Bindemittel und ein leitfähiges Additiv erwünscht sind,
können die
Menge des Bindemittels und des leitfähigen Additivs stark variieren,
und die vorhandenen Mengen hängen von
der erwünschten
Leistung ab. Wenn Bindemittel und leitfähige Additive verwendet werden,
variiert die Menge des Bindemittels typischerweise stark, liegt
jedoch im Allgemeinen bei weniger als etwa 15 Gew.-% der Feststoff-Verbundkathode.
Bevorzugte Mengen sind weniger als 10 Gew.-%. Die Menge des verwendeten
leitefähigen
Additivs variiert ebenfalls stark und beträgt typischerweise weniger als
15 Gew.-% der Feststoff-Verbundelektrode. Bevorzugte Mengen von
leitfähigen
Additiven sind weniger als 12 Gew.-%. Wenn das stark adsorbierende
nichtelektroaktive partikuläre
Material der vorliegenden Erfindung elektrisch leitfähig ist,
wie beispielsweise PRINTEX-XE-2-Kohlenstoffteilchen, und in der
Feststoff-Verbundkathode vorhanden ist, können die Mengen der leitfähigen Materialien
null oder weit unter den typischen Werten liegen.
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Die
Feststoff-Verbundkathoden der vorliegenden Erfindung können außerdem einen
Stromabnehmer umfassen. Zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
geeignete Stromabnehmer sind solche, die auf dem Gebiet der elektroaktiven
schwefelhältigen
Feststoffkathoden bekannt sind. Beispiele für geeignete Stromabnehmer umfassen,
sind jedoch nicht eingeschränkt
auf, Metallüberzüge, -folien,
-netze und gestreckte Metallgitter aus Metallen, wie z.B. Nickel,
Titan, Aluminium, Zinn und Edelstahl, sowie Kunststofffolien mit
leitfähigen Schichten,
die Metalle, wie z.B. Aluminium, Edelstahl, Nickel, Titan und Zinn,
umfassen. Solche metallischen Stromabnehmer können gegebenenfalls eine Schicht
aufweisen, die leitfähigen
Kohlenstoff oder Graphit auf der Metallschicht umfasst.
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Verfahren
zur Herstellung von Verbundkathoden
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung
von Feststoff-Verbundkathoden, wie sie hierin beschrieben sind.
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In
einem Verfahren wird ein physikalisches Gemisch aus einem elektroaktiven
schwefelhältigen
Kathodenmaterial, einem nichtelektroaktiven partikulären Material
mit starker Adsorption von löslichen
Polysulfiden und gegebenenfalls polymeren Bindemitteln, leitfähigen Additiven,
Elektrolyten, nichtelektroaktiven Metalloxiden und anderen Additiven
entweder in Form von trockenen Feststoffen oder als Aufschlämmung in
einem Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch
verwendet. Aus dem Gemisch wird beispielsweise durch Gießen, Rakelbeschichtung,
Walzenbeschichtung, Tauchbeschichtung, Extrusionsbeschichtung, Kalandrieren
oder andere auf dem Gebiet der Erfindung bekannte Verfahren eine
Feststoffkathodenstruktur mit gewünschten Abmessungen hergestellt.
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Die
verschiedenen Komponenten können
unter Verwendung verschiedener Verfahren vermischt werden, solange
die gewünschte
Lösung
oder Dispersion der Komponenten erhalten wird. Geeignete Mischverfahren
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, mechanisches Rühren, Vermahlen,
Ultraschallbehandlung, Kugelmahlen, Sandmahlen und Prallmahlen.
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Die
formulierten Dispersionen können
mithilfe verschiedener allgemein bekannter Beschichtungsverfahren
auf Träger
aufgebracht und mithilfe herkömmlicher
Verfahren getrocknet werden. Geeignete händische Beschichtungsverfahren
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, die Verwendung eines
Beschichtungsstabs oder einer Rakel. Geeignete maschinelle Beschichtungsverfahren
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, die Verwendung von
Walzenbeschichtung, Gravurbeschichtung, Spaltextrusionsbeschichtung,
Vorhangbeschichtung und Perlbeschichtung. Ein Teil der oder die
gesamte Flüssigkeit
kann durch verschiedene herkömmliche
Mittel aus dem Gemisch entfernt werden. Beispiele für geeignete
Verfahren zum Entfernen von Flüssigkeit
aus dem Gemisch umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, Heißluftkonvektion, Wärme, Infrarotbestrahlung,
Durchströmen
von Gasen, Vakuum, reduzierter Druck, Extraktion und, falls geeignet,
einfach Lufttrocknung.
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Sobald
sie ausgeformt ist, kann die Feststoff-Verbundkathode gegebenenfalls
kalandriert werden, um eine Feststoff-Verbundkathode mit gewünschter
Dicke, Porosität
und volumetrischer Dichte des elektroaktiven Materials bereitzustellen.
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In
einer Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung also ein Verfahren zur Herstellung
einer Feststoff-Verbundkathode, worin das Verfahren folgende Schritte
umfasst:
- (a) das Dispergieren oder Suspendieren
eines elektroaktiven schwefelhältigen
Materials, wie es hierin beschrieben ist, und eines nichtelektroaktiven
partikulären
Materials mit starker physikalischer Adsorption von löslichen
Polysulfiden, wie es hierin beschrieben ist, in einem flüssigen Medium;
- (b) das Gießen
des in Schritt (a) hergestellten Gemischs auf ein Substrat oder
das Füllen
des in Schritt (a) hergestellten Gemischs in eine Form; und
- (c) das Entfernen eines Teils der oder der gesamten Flüssigkeit
aus dem Gemisch aus Schritt (b), um eine feste oder gelartige Verbundkathode
mit der gewünschten
Gestalt oder Form auszubilden.
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Beispiele
für flüssige Medien,
die zur Verwendung bei Verfahren der vorliegenden Erfindung geeignet sind,
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, wässrige Flüssigkeiten, nichtwässrige Flüssigkeiten
und Gemische davon. Bevorzugte Flüssigkeiten sind nichtwässrige Flüssigkeiten,
wie beispielsweise Methanol, Ethanol, Isopropanol, 1-Propanol, Butanol,
Tetrahydrofuran, Dimethoxyethan, Aceton, Toluol, Xylol, Acetonitril, Heptan
und Cyclohexan.
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Gegebenenfalls
können
polymere Bindemittel, leitfähige
Additive, Elektrolyte, nichtelektroaktive Metalloxide und andere
Additive in einem oder mehreren der unterschiedlichen Schritte des
Verfahrens, üblicherweise
in Schritten, die Lösen,
Dispergieren oder Vermischen umfassen, zum Gemisch zugesetzt werden.
Solche Additive vereinfachen oft die Adhäsion, die Kohäsion, die
Stromabnahme und den Ionentransport.
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Ein
weiteres Verfahren zur Herstellung der Feststoff-Verbundkathoden
dieser Erfindung umfasst eine Feststoff-Verbundkathode, die aus
partikulären
schwefelhältigen
Materialien besteht, im Allgemeinen mit einem Durchmesser von weniger
als 25 µm,
die einzeln mit einer Mantelschicht überzogen sind, die das nichtelektroaktive
partikuläre
Material der vorliegenden Erfindung umfasst. Eine Feststoff-Verbundkathode
mit solch einer "Kern-Hülle"-Konfiguration ist
in 1 dargestellt. Hier umfasst die Feststoff-Verbundkathodenschicht 1 in
Kontakt mit einem Stromabnehmer 2 Teilchen der Verbundkathode.
Jedes Verbundkathodenteilchen besteht aus einem Kern 3 aus
dem schwefelhältigen
aktiven Kathodenmaterial und einer Außenhülle 4 aus einer bremsenden
Sperrschicht, die das nichtelektroaktive partikuläre Material
dieser Erfindung umfasst. Gegebenenfalls kann solch eine Feststoff-Verbundkathode
Füllstoffe 5 enthalten,
die leitfähige
Materialien, Bindemittel und andere Additive umfassen, wie sie hierin
beschrieben sind.
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2 zeigt
eine Feststoff-Verbundkathodenstruktur 1, die in Kontakt
mit einem Stromabnehmer 2 ist, worin die Feststoff-Verbundkathode
durch Dispergieren des schwefelhältigen
Kathodenmaterials 6 in einem flüssigen Medium, das außerdem die
nichtelektroaktiven partikulären
Materialien der vorliegenden Erfindung und gegebenenfalls Binder,
leitfähige
Materialien und andere Additive, wie sie hierin beschrieben sind,
umfasst, und Auftragen und Trocknen des Mediums, wie hierin beschrieben,
um eine Matrix aus den schwefelhältigen
Kathodenmaterialien 6, die in einer Phase 7 dispergiert
sind, welche die nichtelektroaktiven partikulären Materialien und gegebenenfalls
andere Additive umfasst, hergestellt wurde. Die Phase 7 verzögert den
Transport von löslichen
Polysulfiden von der Feststoff-Verbundelektrode zum Elektrolyt oder
anderen Schichten oder Teilen der elektrischen Strom produzierenden
Zelle.
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Ein
weiteres Verfahren zur Herstellung der Feststoff-Verbundkathode
der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass eine Beschichtung,
die das schwefelhältige
Katho denmaterial umfasst, mit einem dünnen kohärenten Film eingekapselt oder
imprägniert
wird, der das nichtelektroaktive partikuläre Material der vorliegenden
Erfindung umfasst, wie in 3 dargestellt
ist. Hier wird die schwefelhältige
Kathodenstruktur 8, die in Kontakt mit dem Stromabnehmer 2 ist,
effizient mit einer Schicht 9 eingekapselt, die das nichtelektroaktive
partikuläre
Material umfasst. Sowohl die Struktur 8 als auch die Schicht 9 können gegebenenfalls
die hierin beschriebenen Bindemittel, leitfähigen Materialien und anderen
Additive der vorliegenden Erfindung umfassen.
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Ein
weiteres Verfahren, das für
diese Erfindung von Nutzen ist, betrifft die Herstellung einer Feststoff-Verbundkathode
durch ein Sol-Gel-Verfahren, worin das schwefelhältige aktive Kathodenmaterial
und gegebenenfalls leitfähige
Füllstoffe
und Bindemittel in einem flüssigen
Medium suspendiert oder dispergiert werden, das ein kolloidales
Sol des nichtelektroaktiven partikulären Materials der vorliegenden
Erfindung, wie beispielsweise ein Böhmit-Sol oder ein kristallines
Vanadiumoxid-Sol, enthält.
Aus dem Sol wird während
des Trocknungsvorgangs der Beschichtung durch eine anorganische
Polymerisationsreaktion, die in einem miteinander verbundenen, steifen
Netzwerk, typischerweise mit submikronischen Poren, resultiert,
ein Sol-Gel oder Gel gebildet.
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Diese
Sol-Gel-Verfahren können
verwendet werden, um Feststoff-Verbundkathoden mit zumindest zwei
unterschiedlichen Konfigurationen bereitzustellen. Bei einer handelt
es sich um eine Konfiguration, worin partikuläres schwefelhältiges aktives
Kathodenmaterial in einer Schicht eingekapselt ist, die das nichtelektroaktive
partikuläre
Sol-Gel-Material der vorliegenden Erfindung umfasst. Bei der anderen
handelt es sich um eine Verbundstruktur, worin das schwefelhältige aktive
Kathodenmaterial in einem kontinuierlichen Netzwerk eingebettet
ist, welches das nichtelektroaktive partikuläre Sol-Gel-Material der vorliegenden
Erfindung umfasst.
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Aufladbare
Batteriezellen und Verfahren zu ihrer Herstellung
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine elektrischen Strom
erzeugende Zelle, die Folgendes umfasst:
- (a)
eine Anode;
- (b) eine Feststoff-Verbundkathode, wie sie hierin beschrieben
ist; und
- (c) einen zwischen der Anode und der Kathode angeordneten Elektrolyten.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Ausbildung einer elektrischen Strom erzeugenden Zelle, wobei
das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- (a)
das Bereitstellen einer Anode;
- (b) das Bereitstellen einer Feststoff-Verbundkathode, wie sie
hierin beschrieben ist; und
- (c) das Anordnen eines Elektrolyten zwischen der Anode und der
Kathode.
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In
einer Ausführungsform
ist die elektrischen Strom erzeugende Zelle eine sekundäre (wiederaufladbare),
elektrischen Strom erzeugende Zelle.
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Geeignete
aktive Anodenmaterialien für
die elektrochemischen Zellen der vorliegenden Erfindung umfassen,
sind jedoch nicht eingeschränkt
auf, ein oder mehrere Metalle oder eine oder mehrere Metalllegierungen
oder ein Gemisch aus einem oder mehreren Metallen und einer oder
mehreren Legierungen, worin die Metalle aus Metallen der Gruppe
IA und IIA des Periodensystems ausgewählt sind. Beispiele für geeignete
aktive Anodenmaterialien umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
leitfähige
Polymere mit Alkalimetalleinlagerungen, wie z.B. mit Lithium dotierte
Polyacetylene, Polyphenylene, Polypyrrole und dergleichen, und Graphite
und Kohlenstoffe mit Alkalimetalleinlagerungen. Aktive Anodenmaterialien,
die Lithium umfassen, sind insbesonders für die Anode der Zellen gemäß vorliegende
Erfindung geeignet. Bevorzugte Anodenmaterialien sind Lithiummetall,
Lithium-Aluminium-Legierungen, Lithium-Zinn-Legierungen, Kohlenstoffe
mit Lithiumeinlagerungen und Graphite mit Lithiumeinlagerungen.
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Die
in Batteriezellen verwendeten Elektrolyten dienen als Medium zur
Speicherung und zum Transport von Ionen, und im speziellen Fall
von Festelektrolyten können
diese Materialien außerdem
als Separatormaterial zwischen der Anode und der Ka thode fungieren.
Jedes beliebige flüssige,
feste oder feststoffähnliche Material,
das zur Speicherung und zum Transport von Ionen fähig ist,
kann verwendet werden, solange das Material in Bezug auf die Anode
und die Kathode elektrochemisch und chemisch inert ist, das Material
den Transport von Ionen zwischen der Anode und der Kathode vereinfacht
und das Material elektronisch nicht leitfähig ist, um einen Kurzschluss
zwischen der Anode und der Kathode zu verhindern.
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Beispiele
für zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignete Elektrolyten
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, organische Elektrolyten,
die ein oder mehrere aus folgender Gruppe ausgewählte Materialien umfassen:
flüssige
Elektrolyten, Gelpolymerelektrolyten und feste Polymerelektrolyten.
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Beispiele
für nützliche
flüssige
Elektrolyten umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
N-Methylacetamid, Acetonitril, Carbonate, Sulfone, Sulfolane, Glyme,
Siloxane, Dioxolane, N-Alkylpyrrolidone, substituierte Formen der
oben genannten und Mischungen davon.
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Diese
flüssigen
Elektrolytlösungsmittel
sind selbst als Gelbildner (Weichmacher) für Gelpolymerelektrolyten nützlich.
Weitere Beispiele für
nützliche
Gelpolymerelektrolyten umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
solche, die aus folgender Gruppe ausgewählte Polymere umfassen: Polyethylenoxide
(PEO), Polypropylenoxide, Polyacrylnitrile, Polysiloxane, Polyimide,
Polyether, sulfonierte Polyimide, perfluorierte Membranen (NafionTM-Harze), Divinylpolyethylenglykole, Polyethylenglykolbis(methylacrylate),
Polyethylenglykolbis(methylmethacrylate), Derivate der oben genannten,
Copolymere der oben genannten, vernetzte und Netzstrukturen der
oben genannten und Mischungen der oben genannten; dazu wird ein
geeignetes Elektrolytsalz zugesetzt.
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Beispiele
für nützliche
feste Polymerelektrolyte umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
solche, die aus folgender Gruppe ausgewählte Polymere umfassen: Polyether,
Polyethylenoxide (PEO), Polypropylenoxide, Polyimide, Polyphosphazene,
Polyacrylnitrile (PAN), Polysiloxane, Derivate der oben genannten,
Copolymere der oben genannten, vernetzte und Netzstrukturen der
oben genannten und Mischungen der oben genannten; dazu wird ein
geeignetes Elektrolytsalz zugesetzt. Ionenleitende feste Polymerelektrolyten
können außerdem als
Separatormaterialien zwischen der Anode und der Kathode dienen.
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Neben
den auf dem Gebiet der Erfindung für organische Elektrolyten bekannten
Lösungsmitteln, Gelbildnern
und ionenleitenden Polymeren umfasst der organische Elektrolyt außerdem ein
oder mehrere ionische Elektrolytsalze, die ebenfalls auf dem Gebiet
der Erfindung bekannt sind, um die Ionenleitfähigkeit zu erhöhen.
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Beispiele
für zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignete ionische Elektrolytsalze
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, MClO
4,
MAsF
6, MSO
3CF
3, MSO
3CH
3, MBF
4, MB(Ph)
4, MPF
6, MC(SO
2CF
3)
3,
MN(SO
2CF
3)
2,
Umsetzung
der vorliegenden Erfindung nützliche
Elektrolytsalze sind um US-Patent Nr. 5.538.812 an Lee et al. offenbart.
Bevorzugte ionische Elektrolytsalze sind LiSO
3CF
3 (Lithiumtriflat) und LiN(SO
2CF
3)
2 (Lithiumimid).
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BEISPIELE
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In
den nachstehenden Beispielen, die zur Veranschaulichung und keineswegs
zur Einschränkung
dienen, sind einige Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Beispiel 1
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Das
nachstehende Verfahren wurde verwendet, um die relative Adsorptionsstärke verschiedener nichtelektroaktiver
partikulärerer
Materialien für
lösliche
Lithiumpolysulfidsolvate, wie z.B. Li2S8 (Lithiumoctasulfid), zu bestimmen. Das
zu beurteilende nichtelektroaktive partikuläre Material wurde unter Vakuum
18 Stunden lang bei 80 °C
getrocknet. Zu 10 ml einer 30 mM (0,03 M) Lösung von Lithiumoctasulfid
in trockenem Tetraglyme mit 25 °C
in einer mit Argon gefüllten
Glovebox wurden 0,5 g des nichtelektroaktiven partikulären Materials
zugesetzt. Die Dispersion wurde 18 Stunden lang gerührt. Dann
wurde sie in ein verschlossenes Zentrifugenglas übertragen und 30 Minuten lang
bei 4.000 U/min unter Argon zentrifugiert. Die Überstandsflüssigkeit wurde durch einen
0,45-µm-Spritzenfilter
filtriert und unter Verwendung der Absorptionsbande bei 450 nm durch
Absorptionsspektroskopie auf Lithiumoctasulfid untersucht. Die Konzentration
des im Lösungsmittel verbliebenen
Lithiumoctasulfids wurde dann unter Verwendung einer Kalibrationskurve
berechnet, die unter Verwendung von standardisierten Lösungen von
Lithiumoctasulfid in Tetraglyme erstellt worden war. Die Menge an
Lithiumoctasulfid, die durch das nichtelektroaktive partikuläre Material
adsorbiert wurde, wurde dann aus dem Schwund von Lithiumoctasulfid
aus der Lösung
berechnet. In Tabelle I sind die Adsorptionsstärken verschiedener Kohlenstoffe,
Silicamaterialien und anderer partikulärer Materialien für Lithiumoctasulfid
zusammengefasst.
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Tabelle
I Adsorptionsstärken verschiedener
Kohlenstoffe, Silicamaterialien und anderer partikulärer Materialien
für Lithiumoctasulfid
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Beispiel 2
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Eine
Feststoff-Verbundkathode, die elementaren Schwefel und ein partikuläres Kohlenstoffmaterial umfasste,
wurde hergestellt und auf folgende Weise in AA-Zellen be wertet.
Eine Kathodenaufschlämmungsformulierung
aus 85 Gew.-% elementarem Schwefel, 10 Gew.-% PRINTEX XE-2 und 5
Gew.-% Polyethylenoxid- (PEO-) Bindemittel (Molekulargewicht 5.000.000,
von Polysciences Inc., Warrington, PA) wurde durch herkömmliche
Verfahren hergestellt, wobei Acetonitril als Lösungsmittel verwendet wurde.
Die Aufschlämmung
wurde durch Handbeschichten unter Verwendung einer Rakel auf ein
beidseitig beschichtetes, 18 µm dickes,
leitendes, mit Kohlenstoff beschichtetes Aluminiumfoliensubstrat
(Produktnummer 60303, Rexam Graphics, South Hadley, MA, USA) als
Stromabnehmer aufgetragen und in einem Laborabzug getrocknet, die
Umgebungsluft abzog, um einen Luftstrom über der Beschichtung bereitzustellen.
Das Beschichtungs- und Trocknungsverfahren wurde auf der zweiten
Seite des Substrats wiederholt. Die Gesamtdicke der Verbundkathode betrug
12 µm,
wobei die Beladung mit elektroaktivem Schwefel 1,05 mg/cm2 betrug. Die volumetrische Dichte des elementaren
Schwefels in der Kathode betrug etwa 1050 mg/cm3.
Die Feststoff-Verbundkathode wurde dann mit einer 50-µm-Lithiumfolienanode
und einem 25-µm-E25-SETELA-Separator
(Markenname für
einen Polyolefinseparator von Tonen Chemical Corporation, Tokyo,
Japan, auch von Mobil Chemical Company, Films Division, Pittsford,
NY, USA, erhältlich)
in eine AA-Zelle gewickelt und mit einem flüssigen Elektrolyten (50 Vol.-%
1,3-Dioxolan, 35 Vol.-% Diglyme, 10 Vol.-% Dimethoxyethan und 5
Vol.-% o-Xylol mit 1,0 M Lithiumtriflatsalz (erhältlich von 3M Corporation,
St. Paul, MN, USA)) aufgefüllt.
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Der
erste Entladungs-Ladungs-Zyklus wurde bei einer Stromstärke von
100 mA durchgeführt.
Nachfolgende Zyklen wurden bei einer Entladestromstärke von
275 mA und einer Ladestromstärke
von 200 mA durchgeführt. 4 zeigt
die volumetrische Kapazität
der Kathodenbeschichtung für
diese AA-Zelle in mA/cm3. Nach dem ersten
Zyklus war diese volumetrische Kapazität immer noch sehr hoch (über 500 mAh/cm3) und blieb über mehr als 60 Zyklen stabil. Ähnliche
AA-Zellen, bei denen entweder 10 % SAB-50-Kohlenstoff oder 10% VULCAN-XE72R-Kohlenstoff
anstelle der 10 % PRINTEX XE-2 verwendet wurden, wiesen beide im
zweiten Entladungs-Ladungs-Zyklus
eine volumetrische Kapazität
auf, die mehr als 10 % geringer war als die der AA-Zelle mit 10
% PRINTEX-XE-2-Kohlenstoff, und nach 60 Zyklen hatten sie mehr als
15 % dieser volumetrischen Kapazität verloren.
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Beispiel 3
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Verbundkathoden
wurden aus einem Kohlenstoff-Schwefel-Polymer hergestellt (das durch
das in Beispiel 2 beschriebene Verfahren der gleichzeitig anhängigen US-Patentanmeldung
mit dem Titel "Electroactive, Energy-Storing,
Highly-Crosslinked, Polysulfide-Containing Organic Polymers for
Use in Electrochemical Cells",
die am gleichen Tag wie die vorliegende Erfindung vom gleichen Unterzeichner
eingereicht wurde, hergestellt wurde). Das Polymer wurde zuerst
vorgemahlen, um Verklumpungen von Polymerteilchen zu dispergieren
(typische mittlere Größe <10 µm). Eine
Kathodenaufschlämmung
mit einer Formulierung aus 70 Gew.-% Kohlenstoff-Schwefel-Polymer, 10 Gew.-%
leitfähiges
Kohlenstoffpigment (PRINTEX XE-2), 5 Gew.-% nichtaktivierte PYROGRAF-III-Kohlenstoffnanofasern
(Markenname für
Kohlenstoffnanofasern von Applied Sciences, Inc., Cedarville, OH,
USA), 5 Gew.-% Silicapigment (AEROSIL 380) und 10 Gew.-% Polyethylenoxid (PEO
mit einem Molekulargewicht von 5.000.000, von Polysciences Inc.,
Warrington, PA, USA) in einem Lösungsmittelgemisch
aus Wasser und n-Propanol (Volumsverhältnis 80:20) in einem Kugelmühlenbehälter, der Keramikzylinder
enthielt, hergestellt. Der Feststoffgehalt der Aufschlämmung betrug
12 Gew.-%. Das Gemisch wurde 20 Stunden lang kugelgemahlen. Dann
wurde die Aufschlämmung
auf beide Seiten einer 17,5 µm
dicken leitfähigen
kohlenstoffbeschichteten Aluminiumfolie (Produktnummer 60303, Rexam
Graphics) als Stromabnehmer gegossen (per Hand mit einer Rakel).
Die Beschichtung wurde über
Nacht unter Umgebungsbedingungen und dann eine Stunde lang bei 60 °C unter Vakuum
getrocknet. Die resultierende trockene Kathodenbeschichtung wies
auf jeder Seite des Stromabnehmers eine Dicke von etwa 20 bis 25 µm auf,
wobei die Dichte oder Beladung des Kohlenstoff-Schwefel-Polymers
im Bereich von 0,63 bis 0,97 mg/cm2 lag.
Die volumetrische Dichte des Kohlenstoff-Schwefel-Polymers in der Feststoff-Verbundkathodenschicht
lag im Bereich von 319 bis 385 mg/cm3.
-
Aus
diesen Kathoden wurden mit einer 75-µm-Lithiumfolienanode und einem
25-µm-E25-SETELA-Separator
gewickelte AA-Zellen hergestellt. Die Zellen wurden mit einem flüssigen Elektrolyten
(50 Vol.-% 1,3 Dioxolan, 20 Vol.-% Diglyme, 10 Vol.-% Sulfolan und
20 Vol.-% Dimethoxyethan mit 1,0 M Lithiumtriflatsalz) aufgefüllt. Die
Zellen wurden mit einer Rate von C/3 (0,2 mA/cm2)
und C/2 (0,33 mA/cm2) geladen bzw. entladen.
Die Leistungsdaten der Zellen bei 25 °C (5) zeigten,
dass die Kohlenstoff-Schwefel-Polymerkathode hervorragende Kapazität und gute
Stabilität
aufwies, wobei die spezifischen Kapazitäten während der ersten 10 Zyklen
bei etwa 1.000 mAh/g und beim hundertsten Zyklus bei 700 mAh/g lagen.
Die Zellen wiesen im Laufe der Zyklen eine geringe Kapazitätenverlustrate
auf, die bei etwa 0,29 % pro Zyklus lag.
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Ähnliche
AA-Zellen, bei denen 10 % SAB-50 anstelle der 10 % PRINTEX XE-2
verwendet wurden, wiesen spezifische Kapazitäten in Bezug auf das Kohlenstoff-Schwefel-Polymer
auf, die beim hundertsten Zyklus mehr als 30 % unter jenen der AA-Zellen
mit 10 % PRINTEX XE-2 lagen.
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Ähnliche
AA-Zellen mit 10 % PRINTEX XE-2, bei denen 5 % CABOSIL L90 anstelle
der 5 % AEROSIL 380 verwendet wurden, wiesen spezifische Kapazitäten in Bezug
auf das Kohlenstoff-Schwefel-Polymer auf, die beim hundertsten Zyklus
mehr als 15 % unter jenen der AA-Zellen mit 10 % PRINTEX XE-2 und
5 % AEROSIL 380 lagen.