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Die
Erfindung betrifft die Behandlung separater Teile medizinischer
Vorrichtungen, wie bioprothetische Vorrichtungen, mit verschiedenen
ausgewählten
Behandlungslösungen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Eine
Vielfalt medizinischer Vorrichtungen wie Prothesen kann zum Reparieren
oder Ersetzen beschädigter
oder erkrankter Organe, Gewebe und anderer Strukturen bei Menschen
und Tieren verwendet werden. Einige dieser medizinischen Vorrichtungen
beinhalten Gewebe- oder synthetisches Material als wenigstens eine
Komponente der Prothese. Prothesen müssen aufgrund des möglicherweise
langzeitigen Kontakts im Allgemeinen mit Körperflüssigkeiten biokompatibel sein.
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Oft
ist es notwendig oder erwünscht,
das natürliche
oder synthetische Gewebe vor der Verwendung zu behandeln, um die
Leistung der Prothese zu verbessern. In Prothesen verwendetes Gewebe
wird vor dem Gebrauch typischerweise fixiert. Durch die Fixierung
wird das Gewebe insbesondere gegen enzymatischen Abbau stabilisiert
und die Antigenität
wird reduziert.
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Darüber hinaus
kann eine Prothese mit einer Reihe verschiedener Mittel behandelt
werden, um eine Kalzifizierung, d.h. die Ablagerung von Calciumsalzen,
insbesondere Calciumphosphat (Hydroxyapatit), nach der Implantation
in einen Empfänger
zu reduzieren. Die Kalzifizierung beeinflusst die Leistung und strukturelle Integrität medizinischer
Vorrichtungen, die aus diesen Geweben hergestellt sind, besonders über längere Zeiträume. Die
Kalzifizierung ist zum Beispiel die Hauptursache für klinisches
Versagen bioprothetischer Herzklappen. Das Gewebe kann in dem Bemühen, die
Auswirkungen der Kalzifizierung zu reduzieren und das Zellwachstum
zu fördern,
auch dezellularisiert werden. Andere mögliche Behandlungen beinhalten
den Einsatz von beispielsweise antimikrobiellen Mitteln, Antioxydationsmitteln
und Antithrombotika.
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Einige
Behandlungen für
medizinische Vorrichtungen beinhalten die Verwendung starker Chemikalien, die
zu einer Schädigung
empfindlicher Teile der medizinischen Vorrichtung führen können. Außerdem können Behandlungen,
die für
einen Teil einer medizinischen Vorrichtung vorteilhaft sind, für einen
anderen Teil der Bioprothese schädlich
sein. Ferner können
bestimmte Behandlungen für
einen Teil einer medizinischen Vorrichtung geeignet sein, aber aufgrund
von Materialunterschieden oder aufgrund der verschiedenen Umgebungen,
denen die verschiedenen Teile der medizinischen Vorrichtung während des
Gebrauchs ausgesetzt werden können,
nicht für
andere Teile.
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Zu
bekannten Apparaturen zur Behandlung medizinischer Vorrichtungen
gehören
geschlossene Systeme wie die in der
EP
0281736 und der
GB 1510163 offenbarten.
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Die
US 4,800,603 offenbart eine
Apparatur, die eine komplette medizinische Vorrichtung mit einer
einzigen Behandlungslösung
behandelt.
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Die
EP 0507722 betrifft Systeme,
die zur Sauerstoffaufsättigung
von Blut verwendet werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung sieht die Behandlung verschiedener Teile einer
medizinischen Vorrichtung mit unterschiedlichen Behandlungslösungen vor.
Folglich können
empfindliche Teile einer Vorrichtung geschützt werden, während andere,
weniger empfindliche Teile mit relativ starken, aber vorteilhaften
Behandlungslösungen
behandelt werden. Darüber
hinaus können
sich verschiedene Teile einer medizinischen Vorrichtung nach der
Implantation in einen Patienten in unterschiedlichen Umgebungen
befinden. Diese verschiedenen Teile können zur Vorbereitung auf die
Einwirkung unterschiedlicher Umgebungen auf vielerlei Weisen vorbehandelt
werden. Andere Vorzüge
der Erfindung sind anhand der folgenden Beschreibung offensichtlich.
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In
einem ersten Aspekt stellt die Erfindung eine Apparatur nach Anspruch
1 bereit.
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In
einigen Ausgestaltungen beinhaltet das Fluidleitungssystem ein Tragsystem
zum Befestigen des Fluidleitungssystems an der medizinischen Vorrichtung,
so dass, wenn es an der Vorrichtung befestigt ist, durch das Leitungssystem
strömendes
Fluid mit einer Durchflussregion in Kontakt kommt. Das Tragsystem
der Apparatur kann einen Träger
umfassen, der in eine Öffnung
im Gewebe eingefügt
wird, wobei der Träger
einen Durchgang hat, so dass durch das Leitungssystem strömendes Fluid
durch den Durchgang strömt
und mit dem ersten Teil des Gewebes in Kontakt kommt. Das Behandlungsfluid
kann ein Flüssigkeitsbad,
ein Flüssigkeitsspray,
ein Aerosol, ein Gas oder eine Kombination davon beinhalten.
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Die
Apparatur kann ferner ein Befestigungselement beinhalten, das das
Gewebe an den Trägern
festhält.
Der Fluidapplikator kann einen Behälter beinhalten, der Fluid
aufnimmt, in das das am Leitungssystem befestigte Gewebe eingetaucht
wird. In einer anderen Ausgestaltung beinhaltet der Fluidapplikator
ein poröses Element,
das Flüssigkeitsströme auf das
am Leitungssystem befestigte Gewebe richtet.
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In
einer anderen Ausgestaltung beinhaltet die Apparatur einen Rahmen,
der einen Plattenabschnitt einer medizinischen Vorrichtung festhält, um das
Aufbringen des zweiten Fluids in wirksamer Isolation vom ersten
Teil der medizinischen Vorrichtung zu erleichtern. Der erste Teil kann
eine Seite des genannten Plattenabschnitts sein. Der zweite Teil
kann eine zum ersten Teil entgegengesetzte Seite der Platte sein.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Ex-vivo-Verfahren zur Behandlung einer
medizinischen Vorrichtung nach Anspruch 9 bereit.
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In
einigen Ausgestaltungen schließt
das Inkontaktbringen des genannten ersten Teils das Leiten eines ersten
Fluids durch ein an der Vorrichtung befestigtes Fluidleitungssystem
ein, so dass das durch das Leitungssystem strömende Fluid mit dem ersten
Teil der Vorrichtung in Kontakt kommt. Das Fluidleitungssystem kann
einen Träger
beinhalten, der in eine Öffnung
in der Vorrichtung eingefügt
wird, wobei der Träger
einen Durchgang hat, so dass durch das Leitungssystem strömendes Fluid
durch den Durchgang strömt
und den ersten Teil der Vorrichtung kontaktiert.
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In
dem Verfahren zum Behandeln der Vorrichtung kann das Inkontaktbringen
des zweiten Teils durch Umgeben des Gewebes mit dem zweiten Fluid
erfolgen, wobei das zweite Fluid eine Flüssigkeit umfasst. In einer
alternativen Ausgestaltung erfolgt das Inkontaktbringen des zweiten
Teils durch Besprühen
des zweiten Teils der Vorrichtung mit dem zweiten Fluid, wobei das
zweite Fluid eine Flüssigkeit
sein kann. In einer anderen alternativen Ausgestaltung erfolgt der
Inkontaktbringungsschritt durch Umgeben der Vorrichtung mit dem
zweiten Fluid, wobei das zweite Fluid ein Gas beinhaltet.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Apparatur.
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2 ist
eine Schnittansicht eines ersten Trägers und eines zweiten Trägers der
Apparatur aus 1, die an einer medizinischen
Vorrichtung befestigt sind, wobei der Querschnitt durch die durch
den Mittelpunkt der Träger
laufenden Achse erfolgt.
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3 ist
eine Seitenansicht des ersten Trägers
der Apparatur aus 1, wobei innere Durchgänge mit
gestrichelten Linien angedeutet sind.
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4 ist
eine Seitenansicht des zweiten Trägers der Apparatur aus 1,
wobei ein innerer Durchgang mit einer gestrichelten Linie angedeutet
ist.
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5 ist
eine Perspektansicht des zweiten Trägers aus 1.
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6 ist
eine Schnittansicht einer alternativen Ausgestaltung eines Tragsystems,
wobei der Schnitt durch die durch die Mitte der Träger laufenden
Achse erfolgt.
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7 ist
eine Perspektivansicht einer anderen alternativen Ausgestaltung
eines Tragsystems, das an einer medizinischen Vorrichtung befestigt
ist.
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8 ist
eine Schnittansicht des Tragsystems aus 7 entlang
der Linie 8-8 aus 7.
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9 ist
eine bruchstückartige
Perspektivansicht einer alternativen Ausgestaltung des an einer
medizinischen Vorrichtung befestigten Fluidleitungssystems.
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10 ist
eine bruchstückartige
Schnittansicht des Fluidleitungssystems aus 9 entlang
der Linie 10-10 aus 9.
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11 ist
eine Schnittansicht des Fluidleitungssystems aus 9 aus
der gleichen Sicht wie in 10.
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12 ist
eine Perspektivansicht eines Stopfens, der zusammen mit dem Fluidleitungssystem
aus 9 verwendet werden kann.
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13 ist eine Perspektivansicht einer Schürze, die
zusammen mit dem Fluidleitungssystem aus 9 verwendet
werden kann.
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14 ist
eine schematische Darstellung einer alternativen Ausgestaltung einer
erfindungsgemäßen Apparatur.
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15 ist
eine Seitenansicht einer Sprühvorrichtung
der Apparatur aus 14.
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16 ist
eine Perspektivansicht der Sprühvorrichtung
aus 15.
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17 ist
eine Schnittansicht der Sprühvorrichtung
aus 15 entlang der Linie 17-17 aus 15.
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18 ist
eine Perspektivansicht einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung
zur differentiellen Behandlung einer Vorrichtung, die einen Teil
aus Plattenmaterial umfasst, wobei der Behälter transparent dargestellt
ist.
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19 ist
eine Darstellung einer Mikrofotografie eines histologischen Schnitts
eines porcinen Aortenwandabschnitts, der mit Aluminium differentiell
behandelt wurde.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSGESTALTUNGEN
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Die
Erfindung betrifft die differentielle Behandlung von Teilen medizinischer
Vorrichtungen, die wenigstens zum Teil aus Gewebe oder geeigneten
synthetischen Materialien bestehen. Im Rahmen der differentiellen Behandlung
werden zwei oder mehr Teile der Vorrichtung verschiedenen Fluidbehandlungen
unterzogen. Da einige erwünschte
Behandlungen starke Chemikalien erfordern, können besonders empfindliche
Teile einer medizinischen Vorrichtung durch differentielle Behandlungen
vor den Chemikalien geschützt
werden. Außerdem
kann es erwünscht
sein, separate Teile einer Prothese oder einer anderen medizinischen
Vorrichtung auf verschiedene Weisen zu behandeln, da die separaten
Teile beim Gebrauch verschiedenen Umgebungen ausgesetzt werden.
Die differentielle Behandlung kann den jeweiligen Teilen der Vorrichtung
die gewünschten Charakteristiken
für die
verschiedenen Umgebungen verleihen.
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Die
Vorrichtung wird an einem Teil mit einem ersten Fluid und an einem
separaten Teil mit einem zweiten Fluid in Kontakt gebracht. Diese
Teile können
zusammen die gesamte Oberfläche
der Vorrichtung beinhalten oder nicht. Ein separates drittes Teil
kann auch mit einem dritten Fluid behandelt werden, wobei mit zusätzlichen
Teilen auf die gleiche Weise verfahren werden kann.
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Es
wird eine Apparatur beschrieben, mit der die differentielle Behandlung
durchgeführt
wird. In einigen bevorzugten Ausgestaltungen beinhaltet die Apparatur
ein Leitungssystem, das mit einer Durchflussregion verbunden wird,
so dass durch das Leitungssystem strömendes Fluid durch die Durchflussregion
der Vorrichtung strömt.
Das zweite Fluid kann in relativer Isolation von der Durchflussregion
aufgebracht werden. In anderen bevorzugten Ausgestaltungen werden
zwei verschiedene Fluids auf einander gegenüberliegende Seiten eines Plattenmaterials
aufgebracht.
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Medizinische
Vorrichtungen
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Zur
Behandlung geeignete medizinische Vorrichtungen sind z.B. Prothesen,
Komponenten von Prothesen oder zu einer Prothese zu verarbeitendes
Material. Die Vorrichtung hat im Allgemeinen eine Kontaktfläche, die
im Gebrauch anders funktioniert als eine andere Kontaktfläche. Eine
Kontaktfläche
kann zum Beispiel eine Durchflussregion, eine Plattenregion oder
sowohl eine Durchfluss- als auch eine Plattenregion beinhalten.
Beispiele für
Materialien mit Plattenregionen sind Patches wie Perikard-Patches
und Hauttransplantate.
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Beispiele
für Materialien
mit Durchflussregionen sind Gefäßgewebe,
Gastrointestinalkanal-Reparaturmaterial, Lymphkanäle, Nervenreparaturkanäle, Harnwegsreparaturmaterial
und Luftröhrenäste. Gefäßgewebe
sind z.B. Herzklappen, Gefäßtransplantate,
klappentragende Gefäßtransplantate,
biologische Leitungen und klappentragende biologische Leitungen
wie klappentragende Lungenleitungen. Bei Gefäßgewebe umfasst die Durchflussregion
gewöhnlich
die gesamte oder einen Teil der Region, die beim Gebrauch mit dem Gefäßfluss in
Kontakt kommen würde.
Abschnitte der Struktur, die den natürlichen Gefäßfluss einschließen, können aufgrund
des Ortes der Befestigung eines Leitungssystems der Apparatur an
der Vorrichtung von der Durchflussregion isoliert werden. Zur Behandlung
werden natürliche
Gewebe vom Ursprungstier isoliert, um an einer der verschiedenen
Ausgestaltungen befestigt zu werden, die nachfolgend beschrieben
werden.
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Geeignete
Vorrichtungen können
aus natürlichem
Material, synthetischem Material oder einer Kombination aus natürlichem
und synthetischem Material hergestellt werden. Zu geeigneten natürlichen
Materialien gehört
z.B. Gewebe. Das Gewebe kann einen intrinsischen Teil haben, der
als natürliche
Durchflussregion identifizierbar ist, oder die Durchflussregion
kann bei der Verarbeitung des Gewebes zu einer geeigneten Vorrichtung
oder Vorrichtungskomponente gebildet werden. Alternativ kann die
Vorrichtung als eine Platte mit zwei Kontaktflächen verwendet werden, die
jeweils unterschiedliche Eigenschaften voraussetzen.
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Zu
geeignetem Gewebe gehört
intaktes Gewebe sowie dezellularisiertes Gewebe. Diese Gewebearten
können
z.B von natürlichen
Herzklappen, Teilen natürlicher
Herzklappen wie Wurzeln, Wände
und Flügel, Perikard-Gewebe
wie Perikard-Patches,
Bindegewebe, Bypass-Transplantaten, Bändern, Sehnen, Hautpatches,
Blutgefäßen, Knorpel,
Dura mater, Haut, Knochen, Umbilikalgewebe, Gastrointestinaltraktgewebe
und dergleichen gewonnen werden.
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Natürliches
Gewebe wird von einer speziellen Tiergattung gewonnen, wie z.B.
vom Hai oder der Eidechse, und gewöhnlich u.a. von Säugetieren
wie Mensch, Rind, Schwein, Robbe oder Känguru. Diese natürlichen
Gewebearten beinhalten im Allgemeinen kollagenhaltiges Material.
Natürliches
Gewebe ist üblicherweise,
aber nicht unbedingt, Weichgewebe. Als ein spezifisches Beispiel
kann Perikardgewebe zu einer Vielfalt vaskulärer Vorrichtungen wie klappentragende
Leitungen geformt werden.
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Zu
geeigneten Geweben gehören
außerdem
Gewebeäquivalente
wie mit Gewebetechnik hergestelltes Material, das eine mit Zellen
wiederbesiedelte Matrix einschließt und das aus Polymeren, Biopolymeren oder
aus einem dezellularisierten natürlichen
Gewebe gebildet werden kann. Biopolymere können natürlich vorkommen oder in vitro
zum Beispiel durch Fermentation und dergleichen produziert werden.
Gereinigte Biopolymere können
auf geeignete Weise durch Techniken wie Weben, Wirken, Gießen, Formpressen,
Strangpressen, zelluläre
Ausrichtung und magnetische Ausrichtung zu einem Substrat geformt
werden.
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Synthetische
Komponenten der Prothese können
aus einer Vielfalt biokompatibler Materialien wie Metalle, Polymere,
Keramiken und Kombinationen davon hergestellt werden. Geeignete
Polymere sind z.B. Hydrogele, reabsorbierbare Polymere und nicht
reabsorbierbare Polymere.
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Zu
Vorrichtungen, die ausschließlich
aus synthetischen Materialien hergestellt werden, gehören zum Beispiel
Anuloplastikringe, Herzklappenmanschetten und prothetische klappentragende
Gefäßtransplantate wie
ein klappentragendes Aortentransplantat zur Rekonstruktion einer
aufsteigenden Aorta. Der vaskuläre
Teil des Transplantats wird vorzugsweise zum Beispiel aus Polymermaterial
wie gewebtes Poly(ethylenterephthalat) und Polytetrafluorethylen
hergestellt. Die Klappen können
mechanische Klappen sein, die vorzugsweise aus Metall, Polymeren
wie feste oder stranggepresste Polymere, Keramiken oder Kombinationen
davon hergestellt werden.
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Synthetische
Komponenten können
auch z.B. in Form von Stents, Stoffüberzügen, Nähmanschetten und/oder Nahtmaterial
vorliegen. Sie können
mit anderen natürlichen
oder synthetischen Komponenten kombiniert werden.
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Apparatur
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Die
Apparatur umfasst einen ersten Fluidapplikator und einen zweiten
Fluidapplikator. Die Fluidapplikatoren sind so konfiguriert, dass
unterschiedliche Fluids zu separaten Teilen der medizinischen Vorrichtung geführt werden.
Bei Bedarf können
zusätzliche
Fluidapplikatoren verwendet werden, um zusätzliche unterschiedliche Fluids
zuzuführen.
Vorzugsweise werden die unterschiedlichen Fluids wenigstens über einen
Teil ihrer jeweiligen Anwendungsdauer simultan aufgebracht. Es kann
ein einzelner Fluidapplikator verwendet werden, der von einem Ort
zu einem anderen bewegt wird, um unterschiedliche Fluids auf separate
Teile der medizinischen Vorrichtung aufzubringen, allerdings wird
dies nicht bevorzugt.
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Die
Fluids können
in einer Reihe verschiedener Formen aufgebracht werden, z.B. als
Flüssigkeitsbad, Gas
und/oder als Aerosolspray. Vorzugsweise wird eines der Fluids als
Flüssigkeitsspray
aufgebracht. Durch die Verwendung eines Flüssigkeitssprays wird ein angemessener
Kontakt mit der Flüssigkeit
erreicht, während gleichzeitig
die Möglichkeit,
dass die Flüssigkeit
zu anderen Teilen der medizinischen Vorrichtung fließt, gering gehalten
wird. Ferner können
durch die Verwendung eines Sprays die Kosten gesenkt werden, indem
die Applikationsgeschwindigkeit geregelt wird, die Eindringtiefe
kann durch Variieren der Gradienten reguliert werden und die Produktionszeit
kann durch Erhöhen
der Druckgradienten beschleunigt werden.
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Die
für einen
Fluidapplikator geeignete Struktur ergibt sich aus dem aufzubringenden
Fluidtyp. Ist das Fluid ein Flüssigkeitsbad,
dann kann der Fluidapplikator ein Behälter mit Fluid sein. Ist das
Fluid eine Flüssigkeit
oder ein Gas und der Vorrichtungsteil ist eine Durchflussregion,
dann kann der Fluidapplikator ein Leitungssystem sein, das die Durchflussregion
isoliert. Die an einem Leitungssystem zum Isolieren einer Durchflussregion
befestigte Vorrichtung kann in ein Flüssigkeitsbad in einem Behälter über einen
Zeitraum eingetaucht werden, der für die Behandlung erwünscht ist.
Wenn das Fluid ein Gas ist, kann der Fluidapplikator ebenso ein
Behälter
sein, der das Gas in einem angemessenen Druck aufnimmt. Eine an
ein Leitungssystem befestigte Vorrichtung kann für eine angemessene Zeitdauer
in den Gasbehälter
gesetzt werden. Ein ausreichender Kontakt mit einem Fluid kann.
empirisch auf der Basis der gewünschten
Eigenschaften der behandelten Vorrichtung bestimmt werden.
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In
einigen Ausgestaltungen sind die differentiell zu behandelnden separaten
Teile der medizinischen Vorrichtung zwei Seiten eines Plattenabschnitts
aus einem Material, das die medizinische Vorrichtung oder einen
Teil der medizinischen Vorrichtung bildet. Für diese Ausgestaltungen beinhaltet
die Apparatur vorzugsweise einen Rahmen, der das Material festhält, um die
differentielle Behandlung der beiden Seiten zu erleichtern und das
Risiko zu minimieren, dass Fluid von einer Seite des Materials zur
anderen strömt.
Die spezifischen Fluidapplikatoren können auf den jeweiligen Seiten
des Rahmens konfiguriert sein und haben die für den aufzubringenden Fluidtyp
geeignete Form, wie oben beschrieben. Eine Vorrichtung kann Plattenteile
und andere Teile haben, wobei die differentielle Behandlung die
Behandlung von einer Seite des Plattenteils mit einem Fluid und
einem anderen Teil der Vorrichtung mit einem anderen Fluid einschließt.
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In
einigen Ausgestaltungen der Apparatur beinhaltet einer der Fluidapplikatoren
ein Fluidleitungssystem, das an der Vorrichtung befestigt wird,
um einen ersten Teil der medizinischen Vorrichtung, d.h. die Durchflussregion,
zu isolieren. Im Allgemeinen strömt
ein erstes Fluid durch das Leitungssystem und kommt mit der Durchflussregion
in Kontakt. In diesen Ausgestaltungen beinhaltet die Apparatur außerdem einen
anderen Fluidapplikator zum Inkontaktbringen eines zweiten Teils
der Vorrichtung mit einem zweiten Fluid in effektiver Isolation
von der Durchflussregion.
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Die
Leitungen beinhalten im Allgemeinen eine Vorrichtung zum Aufbringen
eines Druckgradienten (z.B. eine Pumpe, eine Schwerkraftzuführung, eine
Druckgasflasche oder dergleichen), eine Rohrleitung, eine Fluidquelle
und ein Tragsystem zum Befestigen der Leitungen an der Vorrichtung
zur Behandlung. Wenn die Vorrichtung zum Aufbringen eines Druckgradienten
eine Pumpe ist, dann kann die Pumpe eine beliebige Ausführung aufweisen,
allerdings werden peristaltische Pumpen bevorzugt, um eine Kontamination
des Fluids zu verhindern. Die Rohrleitung ist vorzugsweise mit Bezug
auf jegliches durch die Rohrleitung strömendes Fluid inert. Die Rohrleitung
kann aus einem beliebigen geeigneten Material bestehen, wobei für die Rohrleitung
bevorzugte Materialien Edelstahl und Vinylpolymere wie TygonR (Norton Performance Plastics Corp., Akron,
OH) und Polytetrafluorethylen sind. Die Fluidquelle ist im Allgemeinen
ein Behälter,
der für
die Aufnahme des jeweiligen Fluidtyps geeignet ist. Eine Fluidquelle
wird möglicherweise
nicht benötigt,
wenn ausreichend Fluid anderweitig durch das Leitungssystem zirkuliert.
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Das
Tragsystem beinhaltet vorzugsweise einen oder mehrere Träger, der/die
in einer Öffnung
der Vorrichtung angebracht wird/werden. Ein Träger kann eine Reihe verschiedener
Formen haben, wie die im nachfolgend mit Bezug auf die Figuren beschriebenen.
Spannung alleine kann ausreichen, um den Träger an der Vorrichtung anzubringen.
Alternativ kann ein Befestigungselement über die Vorrichtung am oder
in der Nähe des
Standort(es) des Trägers
platziert werden, um die Vorrichtung am Träger zu befestigen. Das Befestigungselement
kann aus einer Reihe verschiedener Materialien wie Metall, Keramiken,
natürliche
oder synthetische Polymere oder Kombinationen davon hergestellt
werden. Das Befestigungselement kann Nahtmaterialien umfassen, die
in geeigneter Weise durch die Vorrichtung geführt werden. Alternativ kann
das Befestigungselement ein einfacher Faden sein, der um die Vorrichtung
gebunden wird, oder es kann eine aufwendigere verstellbare Klammer
sein, die lösbar
an der Vorrichtung befestigt wird. Andere Alternativen für das Befestigungselement
sind zum Beispiel Bänder,
Klemmen, Polymerbänder
und Heftklammern.
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Zwei
Träger
können
jeweils in zwei Öffnungen
der Vorrichtung befestigt werden. Jeder Träger hat einen Durchgang, der
im Allgemeinen durch die Mitte des Trägers verläuft. Die Durchflussregion befindet
sich zwischen den beiden Befestigungspunkten der Träger. Fluid,
das durch einen Abschnitt der Rohrleitung strömt, strömt durch den Durchgang von
einem Träger,
durch die Durchflussregion der Vorrichtung, durch den Durchgang
des zweiten Trägers
und in einen anderen Abschnitt der Rohrleitung. Wird nur ein Träger verwendet, dann
fließt
durch die Durchflussregion der Vorrichtung strömendes Fluid durch eine Öffnung in
der Vorrichtung hinaus und strömt
im Allgemeinen zu einem Sammelbehälter.
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Es
kann zu einer gewissen Leckage zwischen der Durchflussregion und
dem Äußeren der
Durchflussregion kommen. Aortenherzklappen haben z.B. Koronararterien,
die sich vom Hauptgefäß verzweigen.
Diese Arterien können
zwar abgebunden werden, sie können
aber trotzdem eine geringe Menge verlieren. Eine gewisse Leckage
ist im Allgemeinen nicht schädlich,
da jegliches Fluid, das von einer Region in eine andere entweicht,
im Allgemeinen durch Fluid in der zweiten Region verdünnt wird.
Diese starke Verdünnung
verhütet jeglichen
signifikanten Effekt von entweichendem Fluid. Vorzugsweise hat das
auf den zweiten Teil der Vorrichtung aufgebrachte Fluid einen neutralisierenden
oder inaktivierenden Effekt, um die Aktivität des entweichenden Fluids
zu hemmen, wie nachfolgend näher
erläutert
wird.
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Ebenso
kann ein Teil des Fluids nach dem Aufbringen durch den Fluidapplikator
in die Durchflussregion entweichen. Diese Leckage wird im Allgemeinen
durch die Strömung
innerhalb der Durchflussregion verdünnt und/oder inaktiviert. Solange
das entweichende Fluid ausreichend verdünnt/inaktiviert und durch die Strömung in
der Durchflussregion entfernt wird, geht keine erkennbare Modifikation
der Durchflussregion der medizinischen Vorrichtung aus der Leckage
hervor. Die Apparatur kann im Allgemeinen so gestaltet sein, dass Druckgradienten
eine Druckbarriere aufbauen, die einen zusätzlichen Schutz für ausgewählte Teile
der medizinischen Vorrichtung bietet, indem sie der Strömung des
unerwünschten
Fluids zu den geschützten
Teilen standhält.
Darüber
hinaus haben geringe Leckagemengen von einer Region zur anderen
im Allgemeinen keine bedeutenden Auswirkungen, auch ohne Verdünnung oder
Inaktivierung durch ein anderes Fluid.
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1 zeigt
eine Ausgestaltung der Apparatur. Die Apparatur 100 beinhaltet
ein Fluidleitungssystem 102, einen Fluidapplikator 104 und
eine Vorrichtung 106. Das Fluidleitungssystem 102 umfasst
eine peristaltische Pumpe 108, die über die Rohrleitung 110 mit
einer ersten Fluidquelle 112 und über die Rohrleitung 114 mit
einem ersten Träger 116 verbunden
ist. Die Rohrleitung 118 verbindet die Fluidquelle 112 mit
einem zweiten Träger 120.
Die Fluidquelle 112 umfasst einen Behälter 122, der das
erste Fluid 124 aufnimmt. Der Fluidapplikator 104 umfasst
einen Behälter 126,
der das zweite Fluid 128 aufnimmt. Die Apparatur 100 kann
mit jedem/jeder beliebigen geeigneten Gefäßgewebe oder Vorrichtung verwendet
werden. Die Vorrichtung 106 ist in 1 mit transparentem
Außenteil
dargestellt, so dass die Flügel 130 einer
Klappe innerhalb der Vorrichtung erkennbar sind.
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In
den 2, 4 und 5 hat der
erste Träger 116 einen
Scheibenabschnitt 150, der in ein Ende der Vorrichtung 106 passt. Über den
Vorsprung 152 kann die Rohrleitung 114 am Träger 116 befestigt
werden. Ein durch den Vorsprung 152 verlaufender Durchgang 154 bildet
eine Fluidverbindung zwischen den beiden Seiten des Trägers 116.
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In
den 2 und 3 hat der zweite Träger 120 eine
vergrößerte Scheibe 156,
von der ein zylindrischer Abschnitt 158 ausgeht. Der zylindrische
Abschnitt 158 passt in eine zweite Öffnung der Vorrichtung 106. Der
Vorsprung 160 erstreckt sich von der vergrößerten Scheibe 156 in
die entgegengesetzte Richtung vom zylindrischen Abschnitt 158.
Am Vorsprung 160 kann die Rohrleitung 118 befestigt
werden.
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Ein
Durchgang 162 stellt eine Fluidverbindung vom Ende des
Vorsprungs 160 zur Innenseite des zylindrischen Abschnitts 158 bereit.
Befestigungselemente 164 werden für eine weitere Befestigung
der Träger 116, 120 an
der Vorrichtung 106 verwendet. Wenn die Vorrichtung 106 etwas
elastisch ist, dann kann die Spannung der Vorrichtung 106 beim
Festhalten der Vorrichtung 106 an Trägern 116, 120 behilflich
sein. Die Durchflussregion 166 ist der Teil der Innenseite
der Vorrichtung zwischen den Trägern 116, 120.
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6 zeigt
eine weitere Ausgestaltung des Tragsystems, das zum Anschließen der
Fluidleitungen 102 an die Vorrichtung 106 verwendet
wird. In dieser Ausgestaltung wird der erste Träger 116 wie in 2 gezeigt verwendet.
Der zweite Ringträger 170 ersetzt
den zweiten Träger 120.
Der zweite Ringträger 170 hat
eine mit dem ersten Träger 116 vergleichbare
Struktur.
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Eine
weitere Ausgestaltung des Tragsystems ist in den 7 und 8 dargestellt.
Das Tragsystem beinhaltet einen an der Rohrleitung 114 befestigten
Kegelabschnitt 172 und einen an der Rohrleitung 118 befestigten
Kegelabschnitt 174. Der Kegelabschnitt 172 wird
in eine Öffnung
in der Vorrichtung 106 eingefügt und neben den Flügeln 130 befestigt.
Der Kegelabschnitt 174 wird in die gegenüberliegende Öffnung in
der Vorrichtung 106 eingefügt und zwischen Kommissuren 176 neben
den Flügeln 130 platziert.
Die Kegelabschnitte 172 und 174 werden vorzugsweise
so platziert, dass die Flügel 130 die
Kegelabschnitte 172, 174 während der Bewegung der Flügel 130 infolge
des Fluidstroms nicht berühren.
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Durch
die Elastizität
der Vorrichtung 106 wird die Platzierung des Tragsystems
in der Nähe
der Flügel unterstützt. Die
Kegelabschnitte können
durch die Spannung an der Vorrichtung 106 befestigt werden.
Klammern 178 um die entsprechenden Stücke der Vorrichtung 106 können zusätzlich zur
Befestigung der Kegelabschnitte 172, 174 beitragen.
Durch Anbringen des Tragsystems in der Nähe der Flügel 130 wird eine
kleinere Durchflussregion erzeugt.
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Die 9–11 zeigen
eine alternative Ausgestaltung des Fluidleitungssystems 200.
Ein Doppeldurchflussträger 202 ist
an einer Einwegdurchflussvorrichtung 204 befestigt. Die
Vorrichtung 204 beinhaltet Flügel 206, die einen
Durchfluss vom oberen Ende 208 der Vorrichtung 204 aus
dem unteren Ende 210 der Vorrichtung 204 verhindern,
obschon eine gewisse Leckage durch die Flügel möglich ist. Die Vorrichtung 204 beinhaltet
ferner Kommissuren 212, die den Fluidstrom innerhalb der
Durchflussregion 214 lenken.
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Eine
Zuflussleitung 216 und eine Ausflussleitung 218 sind
am Doppeldurchflussträger 202 befestigt. Die
Zuflussleitung steht mit der Flüssigkeitsquelle 220,
die Ausflussleitung 218 steht mit dem Sammelreservoir 222 in
Fluidverbindung. Das Sammelreservoir 222 beinhaltet eine
Entlüftungsöffnung 224.
Flüssigkeit
von der Flüssigkeitsquelle 220 strömt durch
die Zuflussleitung 216, durch die Durchflussregion 214 und
durch die Ausflussleitung 218 hinaus ins Sammelreservoir 222.
Die Flüssigkeitsquelle 220 und/oder
das Sammelreservoir 222 können bei Bedarf mit einer oder
mehreren Pumpen 226 verbunden werden, um Flüssigkeit
nach Bedarf zu liefern oder zu entfernen. Gemäß 12 kann
der Stopfen 228 am unteren Ende 210 der Vorrichtung 204 angebracht
werden, um zu verhindern, dass Flüssigkeit, die auf das Außengewebe
aufgebracht wird, in das untere Ende 210 der Vorrichtung 204 eindringt.
Anstelle des Stopfens 228 kann eine Schürze 230 (13) am unteren Ende 210 angebracht
werden, um auf das Außengewebe
aufgebrachte Flüssigkeit
so abzulenken, dass sie nicht in das untere Ende 210 eindringt.
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Mit
Bezug auf 14 beinhaltet eine alternative
Ausgestaltung der Apparatur 300 ein Fluidleitungssystem 302,
einen Fluidapplikator 304 und eine medizinische Vorrichtung 306.
Die Apparatur 300 kann mit jedem/jeder beliebigen Gefäßgewebe
oder Vorrichtung 306 verwendet werden, das/die eine definierbare
Durchflussregion beinhaltet. Das Fluidleitungssystem 302 hat
eine ähnliche
Struktur wie das Fluidleitungssystem 102 der Apparatur 100.
Das Fluidleitungssystem 302 umfasst eine peristaltische
Pumpe 308, die in Fluidverbindung mit einer ersten Fluidquelle 312 und
mit einem ersten Träger 316 steht.
In dieser Ausgestaltung ist das Pendant zur Rohrleitung 118 der
Apparatur 100 nicht vorhanden. Aus dem zweiten Träger 320 strömendes Fluid
fällt in
ein Becken 322. Der zweite Träger 320 kann einen
reduzierten Ausflussquerschnitt haben, damit die Vorrichtung 306 mit
dem ersten Fluid von der Quelle 312 gefüllt werden kann.
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Der
Fluidapplikator 304 umfasst einen Behälter 326, der ein
zweites Fluid aufnimmt. Der Behälter 326 steht
in Fluidverbindung mit der peristaltischen Pumpe 328. Die
Pumpe 328 ist mit einer Sprühvorrichtung 330 in
Fluidverbindung, wobei zwischen der Pumpe 328 und der Sprühvorrichtung 330 ein
Magnetventil 332 liegt. Das Magnetventil 332 kann
zum Pulsen des Fluidstroms zur Sprühvorrichtung 330 verwendet
werden.
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In
den 14 bis 17 ist
die Sprühvorrichtung 330 zylindrisch
geformt. Die Sprühvorrichtung 330 hat
einen zylindrisch geformten Hohlraum 334. Der Hohlraum 334 steht
für eine
Verbindung mit der Fluidquelle vom Magnetventil 332 in
Fluidverbindung mit einem Schlitz 336. Der Hohlraum 334 ist
mit einem Sprührichter 338 verbunden,
der eine Mehrzahl von Sprühlöchern 340 hat.
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Der
Sprührichter 338 ist
zylindrisch geformt. Die Sprühlöcher 340 sind
vorzugsweise so klein, dass Flüssigkeit
nicht aus den Löchern
entweicht, wenn kein Flüssigkeitsdruck über den
Schlitz 336 aufgebracht wird. Die Sprühlöcher haben vorzugsweise einen
Durchmesser von etwa 0,2 mm bis etwa 3,2 mm. Wird Druck über die Öffnung 336 aufgebracht,
dann wird Flüssigkeit
als Sprühnebel
durch die Sprühlöcher 340 geleitet.
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Die
Sprühlöcher 340 können so
ausgerichtet werden, dass der gewünschte Sprühnebel so gelenkt wird, dass
er den gewünschten
Teil der Vorrichtung 306 bedeckt. Wie in 16 zu
sehen ist, sind die Sprühlöcher 340 radial
ausgerichtet. Alternativ können
die Sprühlöcher in
einem Winkel relativ zur Radialrichtung ausgerichtet sein. Anzahl
und Größe der Sprühlöcher 340 können so
gewählt
werden, dass die gewünschte Menge
an Flüssigkeit
bei dem von der Pumpe 328 erzeugten Druck gesprüht wird.
In alternativen Ausgestaltungen kann die Sprühvorrichtung und/oder der Sprührichter
eine nichtzylindrische Form haben, die für das gewünschte Sprühmuster geeignet ist.
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Mit
Bezug auf 18 ist eine alternative Ausgestaltung
der Apparatur 400 für
die differentielle Behandlung einer plattenförmigen medizinischen Vorrichtung 402 ausgelegt.
Rahmen 404, 406 werden über die medizinische Vorrichtung 402 geklemmt,
um dabei behilflich zu sein, dass das erste Fluid 408 und
das zweite Fluid 410 auf ihren jeweiligen Seiten der Platte
bleiben. Klammern 412, 414 werden zum Befestigen
der Rahmen 404, 406 über der oder um die medizinische(n)
Vorrichtung 402 verwendet. Die Klammern 412, 414 können eine
Reihe verschiedener Ausführungen
haben, die Anzahl der Klammern kann nach Belieben verändert werden.
Alternativ können
die Rahmen 404, 406 angeformte Befestigungselemente
beinhalten, so dass die Klammern 412, 414 nicht
benötigt
werden.
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Der
erste Fluidapplikator ist ein Flüssigkeitsbehälter 416 neben
dem Rahmen 404. Der zweite Fluidapplikator ist ein Flüssigkeitsbehälter 418 neben
dem Rahmen 406. Die Rahmen 404, 406 haben
jeweils Öffnungen 420, 422.
Die Öffnungen 420, 422 ermöglichen
den Kontakt der Fluids 408, 410 mit den gegenüberliegenden
Seiten der medizinischen Vorrichtung 402. Die Rahmen 404, 406 verhindern
ein signifikantes Vermischen der Fluids 408 und 410.
In alternativen Ausgestaltungen kann der Fluidapplikator 416 und/oder
418 einen Sprühnebel
aus Flüssigkeit,
Gas oder einer Kombination davon auf die entsprechende Oberfläche der medizinischen
Vorrichtung 402 richten.
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Fluids
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Das
erste Fluid und/oder zweite Fluid kann ein aktives Fluid sein. Vorzugsweise
hat ein Fluid mit Bezug auf andere verwendete Fluids, sofern aktiv,
eine Gegenwirkung. Ein entgegenwirkendes Fluid hemmt die aktiven
Eigenschaften des/der anderen Fluid(s) oder wirkt ihnen entgegen.
Ein entgegenwirkendes Fluid kann zum Beispiel durch Verdünnung, pH-Einstellung,
Ionenstärkeneinstellung,
Reaktion mit einem aktiven Bestandteil und Veränderung der Löslichkeit
eines aktiven Bestandteils wirken. Ein Fluid kann als ein entgegenwirkendes
Fluid fungieren, indem das Fluid bei einer Temperatur aufgebracht
wird, die ein anderes aktives Fluid inaktiviert. Als spezielles
Beispiel kann ein aktives Fluid eine AlCl3-Lösung beinhalten,
die eine Antikalzifizierungsbehandlung für bestimmte Gewebearten erbringt,
und das entsprechende entgegenwirkende Fluid kann eine auf einen
in etwa neutralen pH-Wert gepufferte Lösung sein, bei dem AlCl3 im Wesentlichen unlöslich ist.
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Ein
Fluid kann mittels Zusammensetzungen in dem Fluid aktiv und mit
Bezug auf andere aktive Fluids inaktivierend sein. Alternativ kann
das entgegenwirkende Fluid mit Bezug auf die medizinische Vorrichtung
inert (nicht aktiv) sein. Ein inertes, entgegenwirkendes Fluid kann
gereinigtes Wasser oder vorzugsweise ein wässriger Puffer mit einem physiologischen
pH-Wert von etwa 6 bis etwa 8 und bevorzugter von etwa 6,3 bis etwa
7,5 sein. Geeignete Puffer können
zum Beispiel auf den folgenden Verbindungen basieren: Phosphat, Borat,
Bicarbonat, Carbonat, Cacodylat, Citrat und andere organische Puffer
wie Tris(hydroxymethyl) aminomethan (TRIS), N-(2-Hydroxyethyl)piparazin-N'-(2-ethansulfonsäure) (HEPES)
oder Morpholinpropansulfonsäure
(MOPS). Die Ionenstärke
des inerten, entgegenwirkenden Fluids kann durch Zugabe von einem
oder mehreren inerten Salzen, z.B. NaCl und KCl, eingestellt werden.
Vorzugsweise liegt die Ionenstärke
für die
Behandlung natürlicher
Gewebe nahe physiologischen Werten. Ringer-Lösung kann zum Erzielen einer
geeigneten Pufferung und Ionenstärke
verwendet werden.
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Wie
bereits erwähnt,
kann das erste und/oder das zweite Fluid ein aktives, d.h. ein Behandlungsfluid, sein,
das eine oder mehrere oberflächenmodifizierende
Zusammensetzung(en) enthält.
Sind sowohl das erste als auch das zweite Fluid Behandlungsfluids,
dann sind sie gewöhnlich
unterschiedliche Behandlungsfluids. Zu geeigneten oberflächenmodifizierenden
Zusammensetzungen gehören
zum Beispiel antimikrobielle Zusammensetzungen, kalzifizierungshemmende
Zusammensetzungen, Fixierungszusammensetzungen, Dezellularisierungszusammensetzungen,
Wachstumsfaktoren, Antithrombotika, Zelladhäsionsmoleküle und andere chemotaktische
Mittel. Chemotaktische Mittel können
Wirtsreaktionen mit Bezug auf Heilung, Immunogenität und Thrombogenizität verändern. Behandlungsfluids
können
auch ein Lösungsmittel,
einen Puffer, inerte Salze und andere Zusammensetzungen beinhalten,
die die Vorrichtung nicht wesentlich modifizieren.
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Zu
potentiellen Kalzifizierungsinhibitoren gehören z.B. Alkohole, Toluidinblau,
Diphosphate und Detergenzien wie Natriumdodecylsulfat und Alpha-Aminoölsäure. Auch
hat man festgestellt, dass bestimmte mehrwertige Metallkationen,
wie u.a. Al+3, Mg+2 und
Fe+3, eine Kalzifizierung inhibieren. Andere
Metallkationen haben eine antimikrobielle Aktivität, wie Ionen
von Ag, Au, Pt, Pd, Ir, Cu, Sn, Sb, Bi und Zn. Eine Vielfalt anderer Zusammensetzungen
können
antimikrobielle Aktivität
erbringen, wie u.a. bestimmte Fixierungszusammensetzungen und Antibiotika
wie Penicillin.
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Durch
die Fixierung wird das Gewebe vor allem gegen enzymatischen Abbau
stabilisiert und Antigenität
wird reduziert. Einige beliebte Fixierungsmittel wirken, indem sie
Teile des Gewebes, insbesondere Kollagenfasern, chemisch vernetzen.
Vernetzungsverbindungen beinhalten eine Vielfalt organischer Verbindungen,
typischerweise mit zwei oder mehr funktionellen Gruppen. Zu besonders
bevorzugten Vernetzungsverbindungen gehören Diamine, Epoxidharze, Dialdehyde,
dimediatisierte [sic] Fotooxydation, andere oxydative Vernetzungsmittel
und Formaldehyd, das difunktionell wirken kann. Bevorzugte Dialdehyden
sind z.B. Glutaraldehyd, Malonaldehyd, Glyoxal, Succinaldehyd, Adipalaldehyd,
Phthalaldehyd und Derivate davon. Derivate von Glutaraldehyd sind
zum Beispiel 3-Methylglutaraldehyd und 3-Methoxy-2,4-dimethylglutaraldehyd.
Eine differentielle Behandlung kann zum Aufbringen eines Fixierungsmittels
auf ein Teil der Vorrichtung und eines anderen Fixierungsmittels
auf einen anderen Teil der Vorrichtung angewendet werden. Diese
differentielle Fixierung kann den Vorteil der jeweiligen Technologien
maximieren und die Leistung der Vorrichtung verbessern.
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Ein
weiterer Ansatz zur Reduzierung der Kalzifizierung von Bioprothesen
schließt
eine Dezellularisierung des Gewebes ein, da lebensunfähige Zellen
in Transplantatgewebe Orte für
Calciumablagerungen sind. Verschiedene Ansätze wurden zur Beseitigung
von lebensunfähigen
Zellen aus Gewebe entwickelt. Einige dieser Verfahren beruhen auf
Detergensbehandlungen. Andere Verfahren setzen Enzyme wie Desoxyribonucleasen
oder Ribonucleasen ein, gelegentlich in Kombination mit nichtionischen
und/oder anionischen Detergenzien.
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Einige
jüngere,
viel versprechende Verfahren basieren auf der Verwendung von Lipasen
in Kombination mit anderen Enzymen und optional Detergenzien. Siehe
z.B. die WO 9603093A und WO 9632905A, die hiermit durch Bezugnahme
eingeschlossen sind. Eine Behandlung mit hypotonischen und/oder
hypertonischen Lösungen
mit nicht physiologischer Ionenstärke kann den Dezellularisierungsprozess
unterstützen.
Diese unterschiedlichen Dezellularisierungslösungen sind im Allgemeinen
als Behandlungslösungen
geeignet. Proteasen können
ebenfalls effektiv zum Dezellularisieren von Gewebe verwendet werden.
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Die
Behandlungsbedingungen zum Dezellularisieren von dickem und verdichtetem
Gewebe sind jedoch im Allgemeinen mit empfindlicherem membranartigem
Gewebe unvereinbar. Durch eine differentielle Behandlung dieser
Gewebe können
die jeweiligen Gewebe unter für
das jeweilige Gewebe geeigneten Bedingungen dezellularisiert werden.
Die Dezellularisierung kann stufenweise erfolgen, wobei einige der
oder alle Stufen differentielle Behandlungen beinhalten. Ein starkes
Gemisch aus Proteasen, Nucleasen und Phospholipasen könnte z.B.
in hohen Konzentrationen verwendet werden, um die Aortenwand zu
dezellularisieren, während
gleichzeitig eine schützende
Lösung
durch den Innenteil der Klappe zirkuliert wird. Diese schützende Lösung könnte so
gewählt
werden, dass sie das Enzymgemisch in der ersten Lösung inaktivieren
würde,
wenn die erste Lösung
mit der inneren Region durch Leckage in Kontakt kommt. Diese Inaktivierung
könnte
durch Zirkulieren kalter Lösungen
durch die innere Region zum Inhibieren der Enzymaktivität oder durch
die Aufnahme (eines) geeigneter/n Enzymaktivators/en in der zirkulierenden
Lösung
erreicht werden. Im Anschluss an eine erfolgreiche Dezellularisierung
der Aortenwurzel könnte
eine sanftere Enzymlösung,
die für
eine Flügeldezellularisierung
geeignet ist, durch die innere Region zirkuliert werden.
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Die
Behandlungslösungen
können
in Konzentrationen hergestellt werden, die für das Applikationsverfahren
und die Art der Lösung
geeignet sind. Die Behandlungsdauer kann ebenso auf der Basis der
Konzentration und der für
die Anwendung verwendeten Bedingungen angepasst werden. Eine Optimierung
ist möglicherweise
erwünscht
oder notwendig.
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Zusätzliche Behandlungen
-
Die
medizinischen Vorrichtungen können
mit anderen oberflächenmodifizierenden
Zusammensetzungen entweder vor oder nach der differentiellen Behandlung
behandelt werden. Es kann zum Beispiel eine letzte Sterilisierung
vor der Lagerung der Vorrichtung erfolgen. Ebenso können verschiedene
differentielle Behandlungen an derselben medizinischen Vorrichtung
durchgeführt
werden. Die verschiedenen differentiellen Behandlungen können mehrere
differentielle Behandlungen derselben zwei Teile der Vorrichtung
oder differentielle Behandlungen mit Bezug auf verschiedene Teile
der Vorrichtung beinhalten.
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Eine
differentiell behandelte Vorrichtung kann zusammen mit Verpackungsmaterial
und den entsprechenden Etiketten für den Vertrieb in eine Verpackung
gegeben werden. Eine zusätzliche
Sterilisierung kann nach der Verpackung zum Beispiel durch Bestrahlung
erfolgen. Die Vorrichtungen werden an medizinisches Personal verteilt,
das für
die Pflege des mit der Vorrichtung zu behandelnden Patienten zuständig ist.
Die Vorrichtung kann vor der Anwendung durch medizinisches Personal
in steriler Salzlösung
gespült
werden.
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BEISPIELE
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1. Beispiel
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Dieses
Beispiel demonstriert die Möglichkeit
des Aufbringens eines kalzifizierungshemmenden Mittels unter rauen
Bedingungen, ohne dass dabei die Flügel einer porcinen Aortenherzklappe
beschädigt
werden.
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Zwei
porcine Aortenklappen wurden in 0,9%iger Salzlösung gereinigt, präpariert
und wie in den 2 und 14 gezeigt
befestigt. Eine Klappe wurde genäht,
um sie von der anderen Klappe zu unterscheiden. Beide bioprothetischen
Klappen wurden in 1300 ml citratgepufferter, 0,5%iger Glutaraldehydlösung in
einem einzelnen 1500-ml-Becher 118 Stunden lang vernetzt. Während der
Vernetzung wurde auf die Flügel
ein leichter Gegendruck aufgebracht. Nach der Vernetzung wurden
die Befestigungsbänder
aufgrund einer leichten Schrumpfung der bioprothetischen Klappe
ausgetauscht, um einen festen Verschluss zu gewährleisten.
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Anschließend wurden
die Klappen in eine Apparatur wie in 1 gezeigt
gegeben. Die Vorrichtung und die Träger wurden in einen 2000-ml-Becher
gesetzt. Eine HEPES-gepufferte,
80%ige Ethanollösung
mit etwa 0,0005 Gew.-% Kongorot-Indikator wurde aus zwei 400-ml-Reservoirs
vorwärts
durch die bioprothetischen Klappen gepumpt. Nachdem eine angemessene
Strömung
durch die Klappen aufgebaut war, wurden 1900 ml einer 0,1 M Aluminiumchloridlösung zum
2000-ml-Becher gegeben.
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Der
Kongorot-Indikator zeigte, dass die genähte bioprothetische Klappe
ein kleines Leck unterhalb der Naht hatte. Ein dunkelroter Streifen
wies auf eine Leckage durch die Bioprothese in die gepufferte Ethanolleitung
hin. Die zweite, nicht genähte
Klappe wies kein wesentliches Leck auf. Nach etwa 2 Stunden wurden
die bioprothetischen Klappen entfernt und mit 0,9%iger Salzlösung gespült.
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Nach
der Entnahme aus der Aluminiumlösung
und dem Abspülen
wurden vier 8-mm-Wurzelstanzproben und alle drei Flügel von
der jeweiligen bioprothetischen Klappe entfernt. Es wurden jeweils
zwei Wurzelstanzproben von jeder Seite der Flügel genommen. Die Proben wurden
mit 70% HNO
3 hydrolysiert und im Hinblick
auf Aluminium, Calcium und Phosphor durch ICP-AES (Atomemissionsspektroskopie
mit induktiv gekoppeltem Plasma) mit einer Thermo Jarrell Ash Atom
Scan 16 Apparatur (Thermo Jarrell Ash Corp., Franklin, MA) analysiert.
Eine Säureblindkontrolle
wurde zum Kompensieren von Aluminium verwendet, das in Glaswaren
vorhanden ist. Die Ergebnisse der ICP-AES Messungen sind in Tabelle
1 enthalten. Tabelle
1
-
Eine Überprüfung der
Ergebnisse deckt eine leicht reduzierte durchschnittliche Aluminiumbelastung (3,76
mg Al/g Gewebe) des Wurzelgewebes und eine stark reduzierte durchschnittliche
Aluminiumbelastung (0,29 mg Al/g Gewebe) der Flügel im Vergleich zu aktuellen
Behandlungsverfahren (5–8
mg Al/g Gewebe) auf.
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2. Beispiel
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Das
folgende Beispiel demonstriert das effektive Aufbringen von Aluminiumsalz
als Antikalzifizierungsmittel auf die Wurzel von porcinen Aortenklappen
unter Verwendung eines Sprühapplikators,
ohne die Behandlung der Flügel.
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Zur
Herstellung der Aluminiumsalzlösung
wurden 965,6 g AlCl3-6H2O
(Chargen-Nr. 65H0328 von Sigma Chemical) mit 10 Liter (1) Wasser
vermischt, das mit einem Umkehrosmosereiniger gereinigt worden war (RO-Wasser).
Dieses Gemisch wurde mit RO-Wasser auf 40 l verdünnt, um eine etwa 0,1 M AlCl3-Lösung
zu erzeugen. Eine gepufferte Salzlösung wurde durch Kombinieren
von 233,6 g NaCl (Chargen-Nr. 912944, Fisher Scientific) mit 476,8
g HEPES freier Säure
(Chargen-Nr. F12723, Sigma Chemical) in 40 l RO-Wasser hergestellt.
Natriumhydroxid (Charge 914743A, Fisher Scientific) wurde zugegeben,
um den pH-Wert der gepufferten Salzlösung auf 7,4 ± 0,1 einzustellen.
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Eine
HEPES-gepufferte Salzlösung
wurde durch Zugabe von 9,28 NaCl (Charge 964733 von Fisher) und
anschließend
19,06 g HEPES-freier Säure
(Charge 75H5716) zu 1 l RO-Wasser
und Vermischen hergestellt. Dann wurden 8420 ml von 95%igem nicht
denaturiertem Ethanol zugegeben. Nach der Zugabe des Ethanols wurden
1000 ml RO-Wasser zugegeben, um eine Lösung mit einem Volumen von
10 l herzustellen. Der pH-Wert wurde durch Zugabe von etwa 2 g NaOH
(Charge 914743A, Fisher) und 20 ml 1,0 N HCl auf 7,45 eingestellt.
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Es
wurden zwei porcine Aortenklappen (Klappe A und B) beschafft. Diese
wurden 6 Tage lang in citratgepuffertem, 0,5%igem Glutaraldehyd
fixiert. Im Laufe der Fixierung wurde ein 2 mmHg koaptiver Druck über die
Flügel
in Rückströmungsrichtung
aufgebracht.
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Anschließend wurden
die Klappen A und B differentiell mit der Aluminiumchloridlösung und
der gepufferten Salzlösung
behandelt. Zuerst wurde die Klappe A 15 Minuten lang in 500 ml einer
0,9%igen Salzlösung gegeben.
Die Salzlösung
wurde abdekantiert und die Klappe wurde 15 Minuten lang in weitere
500 ml Salzlösung
eingetaucht. Die Klappe wurde aus der Salzlösung genommen und wie in 2 dargestellt
auf Trägern platziert.
Nach der Befestigung an den Trägern
wurde die Klappe A wie in den 14–17 dargestellt
in eine Sprühvorrichtung
gesetzt. Die Sprühvorrichtung
war etwa 3,5 Zoll × 3,5
Zoll × 3,5
Zoll groß und
der Sprührichter
hatte Poren mit einem Durchmesser von 0,03125 Zoll. Die Sprühvorrichtung
wurde 2 Minuten lang mit der Aluminiumlösung vorgefüllt, um den Hohlraum mit Lösung zu
füllen.
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Nach
dem Vorfüllen
der Sprühvorrichtung
wurde der Fluss von HEPES-Salzlösung
durch das Leitungssystem gestartet. Ein kleinerer Trägerquerschnitt
am Ausfluss brachte eine Fließgeschwindigkeit
von 3,0 l/h aus dem unteren Träger
hervor. Etwa 10 Zoll gepuffertes HEPES wurden in dem Leitungssystem über der Klappe
A beibehalten. Aus Klappe A entweichte HEPES-Puffer aus Koronararterien
in einer Geschwindigkeit von 0,2 l/h bei einer Gesamtfließgeschwindigkeit,
einschließlich
des Flusses aus dem unteren Träger,
von 3,2 l/h.
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Bei
strömendem
HEPES-Puffer wurde die Sprühvorrichtung
mit der 0,1 M AlCl3-Lösung gepulst, so dass ein Gesamtstrom
von etwa 18 l/h erzeugt wurde. Die Impulse der Sprühvorrichtung
waren 1 sec ein und dann 4 sec aus. Die differentielle Behandlung
wurde 1 Stunde lang fortgesetzt. Nach der Behandlung wurde die Klappe
A aus der Sprühvorrichtung
genommen und 30 Sekunden lang in 500 ml HEPES-Salzlösung gelegt. Die
Behandlung wurde für
Klappe B wiederholt. Wesentlich weniger HEPES-Salzlösung entwich
aus den Koronararterien der Klappe B, wobei etwa 53 ml/min (3,2
l/h) durch den unteren Träger
wie beabsichtigt strömten.
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Nach
der Behandlung wurden beide Klappen A und B 21,5 Std. in einer sterilen
Laminarbox in separate 150 ml an HEPES-gepuffertem, 0,5%igem Glutaraldehyd
gegeben. Dann wurden zwei Proben von jeder Klappe genommen. Eine
Probe war ein Flügel
(A1L und B1L) und die zweite Probe war eine 8-mm-Wurzelstanzprobe
(A1R und A2R). Die vier Proben wurden 24 Stunden lang lyophilisiert.
Dann wurden die Proben mit 1 ml 70% HNO3 (Charge
116030, Fisher) je Probe hydrolysiert. Die hydrolysierten Proben
wurden im Hinblick auf den Al-Gehalt
wie im 1. Beispiel beschrieben analysiert.
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Nach
der Behandlung mit Aluminiumchlorid und HEPES-Puffer wurden die Klappen A und B weiter
mit gepuffertem Ethanol behandelt. Zuerst wurden die Klappen A und
B zusammen 10 Minuten lang in 800 ml HEPES-gepufferte Salzlösung gesetzt.
Die HEPES-gepufferte Salzlösung
wurde abdekantiert und durch weitere 800 ml HEPES-gepufferte Salzlösung ersetzt.
Die Klappen wurden in dieser zweiten HEPES-gepufferten Salzlösung 15
Minuten lang gehalten. Die Lösung
wurde wieder abdekantiert und ersetzte die 800 ml HEPES-gepufferte
80%ige Ethanollösung
[sic]. Nach 10 Minuten wurde das gepufferte Ethanol abdekantiert
und durch weitere 800 ml HEPES-gepuffertes Ethanol ersetzt. Nach
1440 Minuten wurde die zweite HEPES-gepufferte Salzlösung abdekantiert
und durch 800 ml HEPES-gepufferte Salzlösung ersetzt. Die HEPES-gepufferte
Salzlösung
wurde nach 10 Minuten ersetzt und die Klappen wurden in der zweiten
HEPES-gepufferten Salzlösung 1440
Minuten lang gehalten.
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Dann
wurden die Klappen aus der Lösung
genommen. Zwei zusätzliche
Proben wurden von jeder Klappe (A2L, A3L, B2L und B3L) durch Entfernen
der restlichen Flügel
genommen.
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Vier
8-mm-Wurzelstanzproben wurden von jeder Klappe genommen. Diese Wurzelstanzproben
wurden mit einem Skalpell geteilt, um eine innere Wurzelstanzprobe
(A2RI-ASRI und B2RI-BSRI) und eine äußere Wurzelstanzprobe (A2RO-A5RO
und B2RO-B5RO) zu bilden. Das Teilen der Wurzelstanzproben ergab
Proben, die Informationen über
den Gradient der Aluminiumbelastung über die Wurzel liefern können. Diese
zwanzig Proben wurden lyophilisiert, hydrolysiert und analysiert,
wie für
die Proben vor der Ethanolbehandlung beschrieben wurde.
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Die
Ergebnisse der Aluminiumanalyse sind für alle Proben aus dem 2. Beispiel
in Tabelle 2 dargestellt. Diese Ergebnisse zeigen, dass eine geringe
Aluminiumablagerung auf den Flügeln
vorhanden ist. Ferner gibt es einen wesentlichen Aluminiumbelastungsgradienten über die
Wurzel. Dies ist in der 100fachen Mikrofotografie aus
19 erkennbar,
die einen histologischen Schnitt der differentiell behandelten Klappe
zeigt, die mit einem für
Aluminium spezifischen Färbemittel
behandelt wurde. Die dunklere Region zeigt die Aluminiumbelastung
im äußeren Teil
des Gewebes, die den größten Teil
der Dicke des Gewebes erfasst, während
der innere Teil keine Aluminiumbelastung aufweist. Tabelle
2
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Andere
Ausgestaltungen der Erfindung liegen im Rahmen der Ansprüche.
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Obschon
die vorliegende Erfindung mit Bezug auf bevorzugte Ausgestaltungen
beschrieben wurde, wird die Fachperson erkennen, dass Änderungen
an Form und Detail möglich
sind, ohne von Wesen und Umfang der Erfindung abzuweichen.