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Stand der
Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Telekommunikationssysteme, die sowohl herkömmliche Telefon-(POTS-)Dienste
als auch digitale Teilnehmeranschluss-(XDSL-)Dienste unterstützen. Die
Erfindung ist besonders für
die Zuordnung von Zusatzspannung für sowohl die POTS- als auch
die XDSL-Signale geeignet, aber nicht darauf begrenzt.
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In den Vereinigten Staaten benutzen
Telefonnetze in einem Vermittlungsamt befindliche Batterien mit
annähernd
48 bis 52 Volt (V) Gleichstrom zum Antreiben von Teilnehmereinrichtungen
(CPE – Customer
Premises Equipment) wie beispielsweise eines standardmäßigen Telefons
an einem Teilnehmerstandort. In einer POTS-Betriebsart ist eine normale Amtsbatteriespannung
annehmbar, da eine standardmäßige CPE-Vorrichtung
zum Betrieb typischerweise mindestens zwischen 16 bis 22 Milliampere
(mA) Gleichstrom benötigt.
Die Impedanz der Telefonschleife (Weg zwischen dem Vermittlungsamt und
der CPE) ändert
sich typischerweise aufgrund der Schleifenkonfigurationen. Wenn
POTS und XDSL gleichzeitig übertragen
werden, wird die Kombination von POTS- und XDSL-Zusatzspannungen zusammen
mit der benötigten
Gleichspannung durch die Batterieleistung bei einigen Schleifenkonfigurationen
nicht voll unterstützt.
Daraus ergibt sich eine Herabsetzung der maximalen Datenraten des
XDSL-Signals und/oder der Sprachgüte des POTS-Signals.
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Bei Ansätzen zum Lösen dieses Problems handelte
es sich um die Verwendung von Batterien mit höherer Spannung, von getrennten
Antriebsschaltungen für
POTS und XDSL und von Spannungserhöhungsschaltungen. Jede dieser
Lösungen umfasste
jedoch kostspielige neue Schaltungen und die zugehörige Software
zu deren Steuerung. Es besteht daher ein Bedarf an einem System
und Verfahren zum Zuordnen von Zusatzspannung, um die getrennte
oder gleichzeitige Übertragung
von POTS- und XDSL-Signalen zu ermöglichen. Es besteht ein Bedarf,
die Verwendung normaler Amtsbatterien in den Vereinigten Staaten
mit standardmäßigen Vermittlungsamtbatterien
zu ermöglichen.
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In US-A-5 619 567 ist eine Telefon-Teilnehmeranschluss-Schnittstellenschaltung
offenbart, die Abheberkennungsschaltungen, eine Mehrzahl von Strom-
oder Spannungsquellen und einen auf die Abheberkennungsschaltungen
reagierenden Schalter zum Zufügen
oder Abziehen von Strömen
oder Spannungen enthält.
Durch die Schnittstellenschaltung wird dadurch eine Zuführungseigenschaft
in einen Einhänge-
und einen Abhebezustand des Telefons zugeschnitten.
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In EP-A-0 849 928 ist eine Leitungsschnittstelleneinheit
offenbart, die einzelne Teilnehmeranschlüsse abschließt und herkömmlichen
Telefondienst und hochratigen Datendienst unterstützt.
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Beschreibung
der Erfindung
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren und Kommunikationssystem
entsprechen den unabhängigen Ansprüchen. Bevorzugte
Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Ansprüchen
dargelegt.
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Durch Ausführung eines Systems und Verfahrens,
das die Zuordnung von Zusatzspannung bei der Übertragung von POTS- und XDSL-Signalen
ermöglicht,
werden die obigen Probleme gelöst
und in der Technik eine Anzahl von technischen Fortschritten erzielt.
Gemäß der Erfindung
wird ein Verfahren zur Zuordnung von Zusatzspannung in einem Kommunikationssystem
zur Übertragung
von POTS- und XDSL-Signalen
beschrieben. Das Verfahren umfasst die Schritte des Bestimmens eines
Kommunikationszustandes einer Verbindung für das Kommunikationssystem
und des Zuordnens der Zusatzspannung als Reaktion auf den Kommunikationszustand
der Verbindung.
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Auch wird gemäß der Erfindung ein Kommunikationssystem
zur Zuordnung von Zusatzspannung zwischen einer Telefoneinrichtungsvorrichtung
wie beispielsweise einer Vermittlung, einem digitalen Teilnehmermultiplexsystem
oder einem Zugangsmultiplexer eines digitalen Teilnehmeranschlusses
und einer Teilnehmervorrichtung beschrieben. Das System umfasst
einen in der Telefoneinrichtungsvorrichtung (Telefonvermittlung)
befindlichen Leitungstreiber in Signalkommunikation mit der Teilnehmervorrichtung,
wobei der Leitungstreiber sich in einem einer Mehrzahl von Kommunikationszuständen befindet.
Auch enthält
das System einen Prozessor in Signalkommunikation mit dem Leitungstreiber,
wobei der Prozessor die Zusatzspannung als Reaktion auf den Kommunikationszustand
des Systems zuordnet.
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Beschreibung
der Zeichnungen
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Die obigen vorteilhaften Merkmale
der Erfindung werden ausführlich
beschrieben, und weitere vorteilhafte Merkmale werden bei dem Lesen
der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung anhand der mehreren Figuren der Zeichnungen offenbart.
In den Zeichnungen ist:
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1 ein
Funktionsschaltbild eines Kommunikationssystems der vorliegenden
Erfindung;
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2 ein
Funktionsschaltbild des Leitungstreibers der 1;
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3 eine
Darstellung der Einstellung von Zusatzspannungen durch den Prozessor
der 1, um den Durchgang
von POTS- oder XDSL-Signalen zu ermöglichen und
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4 ein
logisches Flussdiagramm mit den durch das in 1 dargestellte Kommunikationssystem durchgeführten Schritten.
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Beschreibung
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In der 1 ist
ein Kommunikationssystem 100 mit einer auch Telefonvermittlung 105 genannten Telefoneinrichtungsvorrichtung
dargestellt, die auch ein in einem Vermittlungsamt befindliches
digitales Teilnehmermultiplexsystem (DLC – Digital Loop Carrier) oder
ein digitaler Teilnehmeranschluss-Zugangsmultiplexer (DSLAM – Digital
Subscriber Line Access Multiplexer) sein kann, und einer Teilnehmervorrichtung 110 in
Signalkommunikation mit der Telefonvermittlung 105. Die
Teilnehmervorrichtung 110 ist eine beliebige Vorrichtung,
die Kommunikation mit der Telefonvermittlung 105 für durch
die Telefonvermittlung 105 bereitgestellte einzelne oder
kombinierte Kommunikation mit herkömmlichen Telefon-(POTS-)Diensten
oder digitalen Teilnehmeranschluss-(XDSL-)Diensten ermöglicht.
Bei XDSL stellt das „X" einen von einer
Gruppe von digitalen Teilnehmerdiensten wie beispielsweise ADSL
(asynchroner DSL), ADSL-lite, RDSL (ratenadaptiver DSL) und VDSL
(sehr hochratiger DSL) dar.
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Beispiele einer POTS-Vorrichtung
sind ein Telefon, eine Teilnehmereinrichtung (CPE – Customer
Premises Equipment), ein Computermodem, ein Vermittlungsplatz wie
beispielsweise eine Nebenstellenanlage (PBX – Public Branch Exchange),
ein Ortsnetz-(LAN-)Hub, Telemetrievorrichtungen, Telemetrie-Schnittstelleneinheiten
oder gleichartige Einrichtungen. Beispiele einer XDSL-Vorrichtung
sind vorzugsweise hochratige digitale Datenversionen derselben POTS-Vorrichtungen.
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In der Telefonvermittlung 105 sind
eine Anzahl von Funktionsteilblöcken
einschließlich
einer POTS-Schnittstelle 115,
einer XDSL-Schnittstelle 120, eines Leitungstreibers 125,
einer Stromquelle 130 und eines Prozessors 135 dargestellt.
Die POTS-Schnittstelle 115 ist über die Signalverbindung 140 an
den Leitungstreiber 125 und über die Signalverbindung 145 an
den Prozessor 135 angekoppelt. In gleicher Weise ist die
XDSL-Schnittstelle 120 über die
Signalverbindung 150 an den Leitungstreiber 125 und über die
Signalverbindung 155 an den Prozessor 135 angekoppelt.
Der Prozessor 135 ist über
die Signalverbindung 160 an den Leitungstreiber 125 und über die
Signalverbindung 165 an die Stromquelle 130 angekoppelt.
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Die POTS-Schnittstelle 115 stellt
eine Schnittstelle zwischen digitalen ankommenden und abgehenden
Kommunikationssignalen auf der Leitung 170 und auf einem
Teilnehmeranschluss 175 über die Signalverbindung 140 und
den Leitungstreiber 125 geführten Analogsignalen bereit.
Beispielsweise kann die Leitung 170 64 Kbs-PCM-Signale (Pulse
Coded Modulation) führen,
die vom Teilnehmeranschluss 175 empfangene und dorthin übertragene
Analoginformationen darstellen.
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Die XDSL-Schnittstellenschaltung 120 stellt eine
Schnittstelle zwischen der Telefonvermittlung 105 und einem
Teilnehmer zum Abschließen
der Empfangsdaten mit Geschwindigkeiten bis zu mehreren Megabit
pro Sekunde dar. Die Leitung 180 stellt eingehende und
abgehende hochratige digitale Datenkommunikationen bereit, die auf
dem Teilnehmeranschluss 175 über die Leitung 150 und
den Leitungstreiber 125 geführte Informationen zu und vom Teilnehmer
darstellen.
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Der Leitungstreiber 125 kombiniert
sowohl die POTS-Signale
von der POTS-Schnittstelle 115 als auch die XDSL-Signale
von der XDSL-Schnittstelle 120 und gibt die kombinierten
Signale über
den Teilnehmeranschluss
175 zur Teilnehmervorrichtung 110 weiter.
Auch liefert der Leitungstreiber 125 dem Prozessor 135 ein
elektrisches Messsignal der elektrischen Eigenschaften, wie beispielsweise
der Leitungsimpedanz, des Teilnehmeranschlusses 175 über die
Signalverbindung 160. Eine beispielhafte Ausführungsform
des Leitungstreibers 125 würde eine Schaltung mit einem
Gitter von Induktoren und Kondensatoren umfassen, die Filterung
bereitstellen und dabei den zur Unterstützung eines Batteriespeisestroms
für POTS-Dienst
erforderlichen Gleichstromdurchgang aufrechterhalten. Auch enthält der Leitungstreiber 125 im
Allgemeinen aktive elektronische Bauteile wie beispielsweise Verstärkungsschaltungen
zum Treiben des Teilnehmeranschlusses 175. Die Kombinierungs-
und Aufteilungsschaltungen des Leitungstreibers 125 können selektiv
auf unterschiedlichen Bausteinen oder auf einem Baustein implementiert
werden.
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Die Stromquelle 130 kann
selektiv eine Amtsbatterie sein, die vorzugsweise mit zirka 52 V
arbeitet. Jedoch kann die Stromquelle 130 auch eine nichtbatterieförmige Stromquelle
wie beispielsweise eine Netzstromversorgung sein, ohne den Umfang der
Erfindung zu ändern.
Die Stromquelle 130 ist über die Signalverbindung 185 mit
dem Leitungstreiber 125 verbunden. Die Stromquelle 130 liefert
dem Leitungstreiber 125 ein Gleichstrom-Antriebsspannungssignal und ein Zusatzspannungssignal.
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Der Prozessor 135 ist über die
Signalverbindung 165 mit der Stromquelle 130 verbunden.
Der Prozessor 135 bestimmt die Spannungsbedürfnisse des
Leitungstreibers 125 durch Bestimmung des POTS-Zustands,
des XDSL-Zustands
und der Schleifenzustände
des Kommunikationssystems 100. Der Prozessor 135 ist
vorzugsweise ein Teil der Telefonvermittlung 105. Der Prozessor 135 benutzt die
Erkennungsschaltungen und Prozessorfähigkeiten der Telefonvermittlung 105 zur
Bestimmung des POTS-Zustandes, des XDSL-Zustandes und der Schleifenzustände des
Kommunikationssystems 100. Der Prozessor 135 kann
den Zusatzspannungspegel durch Einstellen eines Widerstandswertes
oder sonstiger Mittel im Leitungstreiber 125 verändern. Der
Prozessor könnte
ein Teil der Leitungsschnittstellenkarte in der Telefonvermittlung
sein. Ein Beispiel des Prozessors kann selektiv der Motorola Power PC,
Intel-Prozessor oder ein sonstiger gleichartiger Prozessor sein.
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Das Gleichstrom-Antriebsspannungssignal ist
das zur Bestromung der Teilnehmervorrichtung 110 von der
Telefonvermittlung 105 notwendige Spannungssignal. Die
Gleichstrom-Antriebsspannung kann auf Grundlage des ohmschen Gesetzes und
der Schleifenimpedanz des Teilnehmeranschlusses 175 und
der Teilnehmervorrichtung 110 so gewählt werden, dass die Teilnehmervorrichtung 110 mit
annähernd
zwischen 16 und 22 Milliampere (mA) Gleichstrom beliefert wird.
Beispielsweise würden
mit 16 bis 18 mA Gleichstrom eine einzelne Telefonvorrichtung oder
mehrere elektronische Mikrophon-Telefonvorrichtungen bestromt, aber
sie würden
nicht ausreichen, mehrere herkömmliche
Kohlenmikrophon-Telefonvorrichtungen zu bestromen.
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Die Zusatzspannung ist der Spannungsbetrag,
der zum Treiben eines Wechselstromsignals durch das Kommunikationssystem 100 notwendig
ist, ohne die Verstärkungsschaltungen
des Leitungstreibers 125 in Sättigung zu bringen. Dieser
Vorgang wird auch als Einstellen der Reservespannung für das Wechselstromsignal
bezeichnet. Das Zusatzspannungssignal weist eine Amplitude auf,
die selektiv zum Treiben eines POTS-Signals von der POTS-Schnittstelle 115,
eines XDSL-Signals von der XDSL-Schnittstelle 120 oder
einer Kombination beider auf Grundlage einer Mehrzahl von Kommunikationszuständen für das Kommunikationssystem 100 ausgewählt wird.
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Bei lediglich POTS-Dienst, in dem
das POTS-Telefon eingehängt
ist, wird kein Wechselstromsignal benötigt, es sei denn, es wird Übertragung
im Einhängezustand
benötigt,
da keine Sprachkommunikation stattfindet. Es besteht daher kaum Bedarf
für eine
POTS-Zusatzspannung und nur die Gleichstrom-Antriebsspannung wird
dem Teilnehmeranschluss 175 selektiv übertragen. Normalerweise ist
die während
Einhängezuständen benötigte Zusatzspannung
gering und nähert
sich wertmäßig Null in
Abhängigkeit
von der Konstruktion der Verstärkungsschaltungen
der Ausgangsstufe des Leitungstreibers 125.
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2 ist
eine beispielhafte Ausführungsform des
Leitungstreibers 125. Der Leitungstreiber 125 enthält einen Übertragungsverstärker 185,
einen Empfangsverstärker 190,
einen Signalkombinierer 195, ein Hochpassfilter 200 und
ein Tiefpassfilter 205. Der Übertragungs- und der Empfangsverstärker 185 bzw. 190 sind
standardmäßige Basisband-
oder Hochfrequenz-Verstärkungsvorrichtungen
oder -schaltungen. Der Signalkombinierer 195 ist eine beliebige
Vorrichtung oder Schaltung, die das Kombinieren der POTS- und XDSL-Signale in ein gemeinsames
Signal ermöglicht,
das über
die Signalverbindung 210 zum Übertragungsverstärker 185 übertragen
wird. Beispiele des Signalkombinierers können eine beliebige Analog-Kombinations-
oder Summierungsschaltung sein.
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In der Übertragungsbetriebsart empfängt der Leitungstreiber 125 ein
POTS-Signal von der POTS-Schnittstelle 115 über die
Signalverbindung 140 und ein XDSL-Signal von der XDSL-Schnittstelle 120 über die
Signalverbindung 150. Im Leitungstreiber 125 wird
das POTS-Signal über
Signalverbindung 215 an die Kombiniererschaltung 195 und
das XDSL-Signal über
die Signalverbindung 220 an die Kombiniererschaltung 195 angekoppelt.
In der Kombiniererschaltung 195 werden die POTS- und XDSL-Signale
kombiniert und über
die Signalverbindung 210 an den Übertragungsverstärker 185 angekoppelt.
Das kombinierte Signal wird dann über den Teilnehmeranschluss 175 zur
Teilnehmervorrichtung 110 übertragen.
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In der Empfangsbetriebsart überträgt die Teilnehmervorrichtung 110 entweder
ein POTS-Signal, ein XDSL-Signal
oder ein kombiniertes POTS- und XDSL-Signal zum Leitungstreiber 125.
Der Empfangsverstärker 190 empfängt das
Signal über
die Signalverbindung 225 und leitet das Signal über die
Signalverbindung 230 zum Hochpassfilter 200 und Tiefpassfilter 205 weiter.
Vom Hochpassfilter 200 werden die niederfrequenten Komponenten
des Signals ausgefiltert und die hochfrequenten Komponenten über die
Signalverbindungen 235 und 150 zur XDSL-Schnittstelle 120 weitergeleitet.
Vom Tiefpassfilter 205 werden die hochfrequenten Komponenten des
Signals ausgefiltert und die niederfrequenten Komponenten über Signalverbindungen 240 und 140 zur
POTS-Schnittstelle 115 weitergeleitet.
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3 zeigt
die Einstellung der Zusatzspannungen zum Ermöglichen des Durchgangs von Wechselstrom-POTS-Signalen oder XDSL-Signalen ohne
Sättigung
der Verstärkungsschaltungen
im Leitungstreiber 125. In der 3 ist ein POTS-Wechselspannungssignal 245 zur
Linken einer senkrechten gestrichelten Linie 250 und ein
XDSL-Wechselspannungssignal 255 zur Rechten der senkrechten
gestrichelten Linie 250 dargestellt. Die horizontalen Linien stellen
Spannungspegel dar. Die Linie 260 stellt Erde dar. Die
gestrichelte Linie 265 stellt die Antriebs-Gleichspannung
dar. Die gestrichelte Linie 270 stellt die POTS-Zusatzspannung
dar. Die gestrichelte Linie 275 stellt die XDSL-Zusatzspannung dar.
Die gestrichelte Linie 280 stellt den kombinierten Spannungspegel
der POTS- und XDSL-Zusatzspannungen
dar. Die gestrichelte Linie 285 stellt die Gesamtspannung
für das
Kommunikationssystem 100 dar. Die Gesamtspannung (Linie 285)
ist gleich der Summierung der Antriebs-Gleichspannung (Linie 275), der
POTS-Zusatzspannung (Linie 270) und der XDSL-Zusatzspannung (Linie 275).
Die Linie 290 schließlich
stellt die Ausgangsspannung der Stromquelle 130 der 1 dar.
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3 zeigt,
wie eine POTS-Zusatzspannung 270 selektiv eingestellt wird,
um genügend
Reserve zum Durchlassen eines POTS-Wechselspannungssignals 245 zuzulassen,
und wie eine XDSL-Zusatzspannung 275 eingestellt wird,
um genügend
Reserve zum Durchlassen eines XDSL-Wechselspannungssignals 255 zuzulassen. Für einen
ordnungsgemäßen Betrieb
des Kommunikationssystems 100, 1 ist die Gesamtspannung (Linie 285)
niedriger in ihrer Amplitude als die Ausgangsspannung der Stromquelle 130, 1 (Linie 290, 3).
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Die Mehrzahl von Kommunikationszuständen des
Kommunikationssystems 100 (auch als Verbindungspriorität bezeichnet)
umfasst eine Mehrzahl von POTS-Zuständen für das POTS-Signal,
eine Mehrzahl von XDSL-Zuständen für das XDSL-Signal und
eine Mehrzahl von Schleifenzuständen
für den Teilnehmeranschluss 175.
Der POTS-Zustand befindet sich entweder in einem Einhängezustand
oder einem Abhebezustand. Ein Abhebezustand bedeutet, dass die Teilnehmervorrichtung 110 aktiv
ist. Ein Beispiel einer aktiven Teilnehmervorrichtung 110,
ist wenn ein Telefon an einem Teilnehmerstandort abgehoben wird.
Ein mehrfacher Abhebezustand ist ebenfalls möglich, wenn mehrere Teilnehmervorrichtungen 110 aktiv
sind, wie beispielsweise wenn mehrere Telefone an einem Teilnehmerstandort
abgehoben werden. Ein Einhängezustand
besteht, wenn alle Telefone eingehängt und inaktiv sind. Der Prozessor 135 bestimmt
den POTS-Zustand
durch Messen der Änderung
der elektrischen Eigenschaften des Teilnehmeranschlusses 175,
wie beispielsweise der Impedanz der Teilnehmervorrichtung 110, über den
Leitungstreiber 125.
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Die Schleifenzustände sind die elektrischen Eigenschaften
der Kommunikationsschleife. Die Kommunikationsschleife enthält den Signalweg
vom Leitungstreiber 125 über den Teilnehmeranschluss 175 zur
Teilnehmervorrichtung 110 und zurück über den Teilnehmeranschluss 175 zum
Leitungstreiber 125. Beispielsweise wird als die vom Leitungstreiber 125 gemessene
elektrische Eigenschaft (der Schleifenzustand) die elektrische Schleifenimpedanz
der Kommunikationsschleife gewählt.
Die Zustände
des Schleifenzustands sind infolgedessen ein hochohmiger Zustand
oder ein niederohmiger Zustand. Die Schleifenimpedanz ist vorzugsweise
die Summierung der Gleichstromimpedanz des Teilnehmeranschlusses 175 und
die Gleichstromimpedanz im Abhebezustand der Teilnehmervorrichtung 110.
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Der XDSL-Zustand umfasst eine Anzahl
von Leistungszuständen.
Für Beispielszwecke
wird ADSL-lite benutzt. ADSL-lite weist eine Anzahl von Leistungszuständen wie
beispielsweise der Zustand im Vollleistungsbetrieb (L0), einen Zustand
im Niederleistungsbetrieb (L1), einen Schlafzustand mit Pilot (L2)
und einen Schlafbetriebsartszustand (L3) auf.
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Die Zustände von ADSL-lite sind in der
Empfehlung G.992.2 (G.lite) der ITU-T (International Telecommunications
Union Telecommunications) definiert. L0 wird für voll-hochratige Datenübertragungen benutzt.
L1 wird für
einen Übertragungsmodus
mit verringerter Leistung benutzt, wo die Überwachungs-Wartungskanäle und eine
geringe Menge von Nutzlastdaten zwischen der Telefonvermittlung 105 und
der Teilnehmervorrichtung 110 umlaufen. L2 ist ein Zustand
in einer Betriebsart mit wahlweisem Pilot, wo nur eine Mehrzahl
von Pilottönen
gesendet werden, um Synchronisation zwischen der Telefonvermittlung 105 und
der Teilnehmervorrichtung 110 aufrechtzuerhalten. L3 wird
benutzt, wenn es keine ADSL-lite-Kommunikationen zwischen der Telefonvermittlung 105 und
der Teilnehmervorrichtung 110 gibt, aber diese Vorrichtungen
bereitstehen, „aufzuwachen" (aktiv zu werden)
und Daten zu übertragen.
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Die verschiedenen Zusatzspannungen
können
selektiv auf eine dynamische Weise eingestellt werden, die die maximale
POTS- und XDSL-Leistung auf einer gegebenen Teilnehmerschleife ermöglicht, während sich
die POTS- und XDSL-Dienste
in verschiedenen Kommunikationszuständen befinden. Andere Faktoren,
die selektiv zur Bestimmung der richtigen Einstellung der Zusatzwerte
benutzt werden können,
umfassen die Spannung der Stromquelle 130, 1, die Notwendigkeit einer Übertragung
im Einhängezustand,
den Wunsch zur Minimierung der Verlustleistung im Kommunikationssystem 100 und den
Bedarf an einer Zeitimpulszählungs-(PPM – Periodic
Pulse Metering-)Fähigkeit.
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In Abhängigkeit von dem Wunsch des
Diensteanbieters oder des Teilnehmers kann sich die den verschiedenen
Diensten (XDSL und POTS) erteilte Priorität ändern. Manche Teilnehmer können eine hohe
Priorität
bei ihrem XDSL-Dienst wünschen,
und wenn ihre Teilnehmervorrichtung 110 in einem XDSL-Modus
aktiv ist, wird ihm Vorrang über
dem POTS-Dienst erteilt. Andere können einen Vorrang des POTS-Dienstes
wünschen.
Andere können schließlich wünschen,
die Priorität
zwischen POTS und XDSL in Abhängigkeit
von unterschiedlichen Situationen zu ändern.
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4 zeigt
die Verarbeitung, die stattfindet, wenn der Benutzer der Teilnehmervorrichtung 110, 1, oder der Diensteanbieter – der Eigentümer der
Telefonvermittlung 105 – dem POTS-Dienst die höchste Priorität vor dem
XDSL-Dienst erteilen will. Der Vorgang beginnt bei Schritt 295, 4. Der Prozessor 135, 1, bestimmt den POTS-Zustand
im Schritt 300, 4,
den XDSL-Zustand im Schritt 305 und die Schleifenzustände im Schritt 310 des
Kommunikationssystems 100, 1.
Wenn sich im Entscheidungsschritt 315 der POTS-Zustand
in einem Abhebezustand befindet, läuft der Prozess zum Entscheidungsschritt 320 weiter.
Wenn sich stattdessen der POTS-Zustand nicht in einem Abhebezustand befindet,
läuft der
Vorgang zum Schritt 325 weiter. Im Schritt 325 ordnet
der Prozessor 135, 1,
die Zusatzspannung von der Stromquelle 130 dem Leitungstreiber 125 zu,
um ein XDSL-Signal anzutreiben. Der Vorgang endet dann im Schritt 330.
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Wenn sich im Entscheidungsschritt 320, 4, der XDSL-Zustand auf
L3 befindet, schreitet der Vorgang zum Schritt 335 weiter.
Im Schritt 335 ordnet der Prozessor 135, 1, genug Antriebsgleichspannung
und die Zusatzspannung zum Antreiben eines POTS-Signals (Sprache)
zu und der Vorgang endet im Schritt 330. Wenn sich stattdessen XDSL
nicht auf L3 befindet, schreitet der Vorgang zum Entscheidungsschritt 340 fort.
Wenn im Entscheidungsschritt 340 der Prozessor 135, 1, bestimmt, dass der Schleifenzustand
hoch ist, schreitet der Vorgang zum Schritt 345 fort. Im
Schritt 345 ordnet der Prozessor 135, 1, die Antriebsgleichspannung
und Zusatzspannung für POTS-(Sprach-)Signale
und XDSL-Signale
zu. Der Prozessor 135 ordnet genug Antriebsgleichspannung
und Zusatzspannung zu, um dem Kommunikationssystem 100 genug
Strom zum Antreiben der Teilnehmervorrichtung 110 für POTS (Sprache)
zu liefern und dabei dem XDSL-Signal zu erlauben, die übrige Spannung
zu benutzen. Der Vorgang endet dann bei Schritt 330.
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Wenn stattdessen der Prozessor 135, 1, im Schritt 340, 4, bestimmt, dass der Schleifenzustand
nicht hoch ist, schreitet der Vorgang zum Entscheidungsschritt 350 fort.
Im Entscheidungsschritt 350 bestimmt der Prozessor 135, 1, ob der XDSL-Zustand auf
L2 liegt. Wenn der XDSL-Zustand auf L2 liegt, schreitet der Vorgang
zum Schritt 355, 4,
fort und die Steuerung 135, 1,
ordnet die Zusatzspannung zum Antreiben eines XDSL-Signals auf L2
mit einem POTS-Signal
zu. Der Prozess endet dann im Schritt 330, 4.
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Wenn sich stattdessen der XDSL-Zustand nicht
auf L2 befindet, schreitet der Vorgang im Entscheidungsschritt 350 zum
Entscheidungsschritt 360 fort. Im Entscheidungsschritt 360 bestimmt
der Prozessor 135, 1,
ob sich das XDSL-Signal auf L1 befindet. Wenn das XDSL-Signal auf
L1 liegt, dann ordnet der Prozessor 135 im Schritt 365, 4, die Zusatzspannung zum
Antreiben eines XDSL-Signals auf L1 und eines POTS-Signals zu. Der Prozess
endet dann im Schritt 330. Wenn sich stattdessen das XDSL-Signal
auf L0 befindet, ordnet der Prozessor 135, 1, im Schritt 370, 4, die Zusatzspannung zum
Antreiben eines XDSL-Signals auf L0 und eines POTS-Signals zu. Der
Prozess endet dann im Schritt 330.
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Wenn sich daher der POTS-Zustand
in einem Einhängezustand
befindet, erlaubt der Prozessor 135, 1, selektiv dem ADSL-Dienst, die gesamte
Wechselstromreserve zu nehmen, die der ADSL-Dienst zum Senden der
vollen ADSL-Datenraten benötigt.
In diesem Fall wird die POTS-Zusatz-Wechselspannung außer für Übertragungen
im Einhängezustand
nicht benötigt.
Wenn sich der POTS-Zustand in einem Aushängezustand befindet, begrenzt
der Prozessor 135, 1,
die ADSL-Zusatzspannung,
um den vollen Antriebsgleichstrom und die POTS-Zusatzspannung auf
der Schleife zuzulassen, die vom Kommunikationssystem 100 benötigt wird.
Auch wird der Prozessor 135 den Antriebsgleichstrom ermöglichen,
der für
die bestimmte bediente Schleife benötigt wird.
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Während
die Beschreibung bei der vorliegenden Erfindung im Verhältnis zu
gewissen Ausführungsformen
oder Ausführungen
beschrieben wird, sind viele Einzelheiten für Darstellungszwecke aufgeführt. So
werden durch das Obige nur die Grundsätze der Erfindung dargestellt.
Beispielsweise kann die vorliegende Erfindung andere spezifische
Formen aufweisen, ohne von ihren wesentlichen Eigenschaften abzuweichen.
Die beschriebenen Anordnungen sind beispielhaft und nicht beschränkend. Der
Fachmann wird erkennen, dass die Erfindung zusätzliche Ausführungen
oder Ausführungsformen
haben kann und gewisse der in der vorliegenden Anmeldung beschriebenen
Einzelheiten beträchtlich verändert werden
können,
ohne von den Grundsätzen
der Erfindung abzuweichen. Man wird daher erkennen, dass der Fachmann
in der Lage sein wird, verschiedene Anordnungen auszuarbeiten, die,
obwohl sie nicht ausdrücklich
hier beschrieben oder dargestellt sind, die Grundsätze der
Erfindung verkörpern
und daher im Rahmen der Erfindung liegen.