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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft das Gebiet der Krebsgenetik. Insbesondere betrifft
sie mit Krebs verbundene somatische Mutationen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Das
humane mitochondriale Genom ist eine zirkuläre doppelsträngige 16
Kilobasen-DNA, die
13 Polypeptide der mitochondrialen Atmungskette, 22 Transfer-RNAs
und zwei ribosomale RNAs, die zur Proteinsynthese erforderlich sind,
kodiert. Das mitochondriale Genom ist insbesondere empfänglich für Mutationen auf
Grund des hohen Grades an in der Organelle erzeugten reaktiven Sauerstoffspezies,
gekoppelt mit einem niedrigen Grad an DNA-Reparaturen (7–10). Überraschenderweise
gibt es wenig detaillierte Analysen von Änderungen der humanen mitochondrialen
DNA bei Krebs, obwohl es Hinweise gibt, das Mitochondrien bei Neoplasie
und Apoptose (2–6)
sowie beim Krebswachstum (1) beteiligt sind. Ivanova et al. (Int.
J. Cancer, 1998, 76: 495–498)
vergleicht das mitochondriale Genom von lymphoblastoiden Zellen
bei Patienten mit akuter lymphoblastischer Leukämie mit dem mitochondrialen
Genom von lymphoblastoiden Zellen in normalen gesunden Kontrollpatienten,
vergleicht jedoch nicht Gewebeproben, von denen angenommen wird,
dass sie einen Tumor beherbergen, mit gesunden Zellen des gleichen
Individuums. Es besteht daher ein Bedürfnis, eine Korrelation von Änderungen
in der humanen mitochondrialen DNA und Krebs zu erkennen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist ein Ziel der Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, das den
Nachweis der Gegenwart von Tumorzellen in einem Patienten unterstützt. Diese
und andere Ziele der Erfindung werden durch eines oder mehrere der
im Folgenden beschriebenen Ausführungsformen
bereitgestellt.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung stellt ein Verfahren zum Screenen der Patienten auf
das Vorliegen von Tumorzellen bereit, wie es in den Patentansprüchen definiert
ist.
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Das
Verfahren umfasst einen Schritt zur Bestimmung des Vorliegens einer
Mutation eines einzelnen Basenpaars in einem mitochondrialen Genom
einer Zellprobe eines Patienten. Wenn eine Substitution eines einzelnen
Basenpaares in einer Zellprobe des Patienten gefunden wird, die
im normalen Gewebe des Patienten nicht vorliegt, zeigt dies an,
dass der Patient einen Tumor aufweist.
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Die
Erfindung stellt der Technik daher neue Verfahren zum Nachweis und
Aufspüren
von Tumoren durch Prüfen
der mitochondrialen DNA auf das Auftreten somatischer Mutationen
zur Verfügung.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
Beispiele für
mitochondriale DNA-Mutationen. Die Sequenz des mitochondrialen Genoms wurde
in normalen Zellen, Primärtumoren
und Tumorzelllinien der selben Patienten bestimmt. Pfeile zeigen
die G-nach-A-Transition (Antisense-Strang) bei Codon 121 des
COX Untereinheit 1 Gens in Linie V425 an, eine A-Insertion in dem
(A)8-Trakt des ND5-Gens in Linie V425, eine T-nach-C-Transition
bei Codon 1 des ND1 Gens in Linie 478 und eine G-nach-A-Transition
(Antisense-Strang) bei Codon 142 des COX Untereinheit II Gens in
Linie V429.
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2A bis 2C stellen
somatische Zellfusionen dar. 2A. Bestätigung der
erfolgreichen Kernfusion unter Verwendung nukleärer genomischer DNA Polymorphismen
aus den angegebenen Linien. 2B. Analyse
der mitochondrialen DNA und Verwendung der T-nach-C-Variante bei
Nukleotid 4216, die eine Erkennungsstelle für N1a III (CATG) erzeugt. Die
C Variante, die nach Restriktionsabbau eines 1140 bp PCR Priodukts
zu 376 und 231 Fragmenten führt,
liegt nur in DLD-1-Zellen vor. 2C. Zeitverlauf, über den
der replikative Vorteil von DLD-1 Mitochondrien offensichtlich ist.
Zunächst
waren HCT116 Zell-Mitochondrien in den Fusionen geringfügig überrepräsentiert,
jedoch war eine Verschiebung zu DLD-1-Mitochondrien innerhalb von fünf Tagen
offensichtlich und dieser Prozess war zwischen 15 und 60 Tagen beendet.
DNA wurde isoliert und die Mitochondrien wurden mittels N1a III-Abbau
an den angegebenen Tagen nach Zellfusion analysiert.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfinder haben gefunden, dass das Vorliegen von subtilen Mutationen
in den mitochondrialen Genomen als ein Mittel eingesetzt werden
kann, um das Vorliegen, die Ausbreitung, die Metastase, das Wachstum
oder das Wiederauftreten eines Tumors in einem Patienten aufzuspüren. Derartige
subtile Mutationen schließen
Substitutionen einzelner Basenpaare, Insertionen einzelner Basenpaare
und Deletionen einzelner Basenpaare mit ein. Substitutionen einzelner
Basenpaare können
entweder Transitionen oder Transversionen sein, obwohl erstere häufiger vorkommen.
Der Nachweis solcher Mutationen kann für das Screenen des ursprünglichen
Auftretens eines Tumors, sowie für
das Wiederauftreten eines bereits früher identifizierten Tumors
brauchbar sein. Die Verfahren sind besonders geeignet zum Überwachen
einer Antikrebstherapie, dem Wiederauftreten, der Metastase und
der Vollständigkeit
der Entfernung bei chirurgischen Eingriffen.
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Eine
einzelne Basenpaarsubstitution ist die Substitution einer einzelnen
Nukleotidbase durch eine andere Nukleotidbase an der selben Position,
und der entsprechenden Substitution der komplementären Base auf
dem anderen Strang der DNA. Obwohl jede Einzelbasenpaarsubstitution
innerhalb des Umfangs der Erfindung denkbar ist, sind die am häufigsten
vorkommenden Substitutionen solche, die einer oxidativen Schädigung entsprechen,
wie beispielsweise T nach C oder G nach A Transitionen. Die Mutationen
können
in proteinkodierenden Regionen, die ribosomale oder Transfer-RNAs
kodieren, auftreten.
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Die
homoplasmische Eigenschaft der meisten mutierenden mitochondrialen
Genome aus Tumoren erlauben ohne weiteres den Nachweis solcher Mutationen
in einer Probe der mitochondrialen DNA eines Patienten. Homoplasmische
Mutationen sind diejenigen, die im Wesentlichen in sämtlichen
Kopien des mitochondrialen Genoms in einer gegebenen Zelle oder
Gewebe auftreten. Jedoch sind auch heteroplasmische Mutationen,
die lediglich in einer Fraktion des mitochondrialen Genoms einer
Zelle oder eines Gewebes auftreten, zur erfindungsgemäßen Verwendung
ebenfalls geeignet.
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Jede
Zellprobe eines Patienten, der ein Karzinom hat oder von dem angenommen
wird, dass er ein Karzinom hat, kann getestet werden. Geeignete
Zellproben umfassen, sind jedoch nicht darauf beschränkt, Gewebe
aus einer Wucherung, von der angenommen wird oder bekannt ist, das
sie kanzerös
ist, Gewebe neben einer Resektion eines Tumors und Gewebe, das entfernt
von einer Tumorstelle liegt, wie Lymphknoten, von denen angenommen
wird, dass sie Metastasenzellen enthalten. Zellen können auch
aus Körperflüssigkeiten
oder Sekretionen, z. B. Blut, Urin, Sputum, Speichel oder Stuhl
erhalten werden, die Krebszellen oder Metastasenzellen enthalten
können.
Zellproben können
auch aus anderen Körpersekretionen
und -geweben entnommen wer den, wie im Stand der Technik bekannt
ist. Eine Zellprobe kann aus vermuteten oder bekannten kanzerösen Gewebe
oder aus Körperflüssigkeiten
oder Sekretionen, die Krebszellen enthalten, sowie aus vermuteten
oder bekannten normalen Gewebe und Körperflüssigkeiten oder Sekretionen,
die normale Zellen enthalten, entnommen werden.
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Zum
Nachweis von Mutationen des mitochondrialen Genoms aus einer Zellprobe
eines Patienten kann mitochondriale DNA aus einer Zellprobe mittels
eines beliebigen im Stand der Technik bekannten Verfahrens isoliert
werden. Eine Möglichkeit,
subtile Mutationen zu identifizieren, bezieht das Sequenzieren der
mitochondrialen DNA mit ein. Dies kann nach jedem im Stand der Technik
bekannten Verfahren durchgeführt werden.
Beispielsweise kann isolierte mitochondriale DNA mittels Endonukleasen
in überlappende
Fragmente einer zur Sequenzierung geeigneten Größe gespalten werden können, z.
B. etwa 1–3
Kilobasen Länge,
worauf eine Amplifizierung mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
und Sequenzieren der Fragmente erfolgt. Beispiele für Verfahren
zur DNA-Sequenzierung befinden sich in Brumely, R. L. Jr., und Smith,
L. M., 1991, Rapid DNA sequencing by horizontal ultrathin gel electrophoresis,
Nucleic Acids Res. 19: 4121–4126
und Lackey, J. A., Drossman, H., Kostihka, T.; und Smith, L. M.,
1993, High-speed DNA sequencing by capillary gel electrophoresis,
Methods Enzymol. 218: 154–172.
Amplifizierungsverfahren wie PCR können bei so kleinen Proben wie
einer einzigen Zelle angewendet werden und ergeben dennoch ausreichend
DNA für
eine vollständige
Sequenzanalyse. Die kombinierte Anwendung von PCR und Sequenzieren
der mitochondrialen DNA ist in Hopgood, R., Sullivan, K. M., und
Gill, P., 1992, Strategies for automated sequencing of human mitochondrial
DNA directly from PCR prodcuts, Biotechniques 13: 82–92 und
Tanaka, M., Hayakawa, M., und Ozawa, T., 1996, Automated sequencing
of mitochondrial DNA, Methods Enzymbol. 264: 407–21 beschrieben.
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Mutationen
können
zunächst
durch Vergleiche mit Sequenzen identifiziert werden, die in öffentlichen Datenbanken
für humane
mitochondriale DNA vorliegen, z. B. bei http://www.gen.emory.edu/mitomap.html. Jede
einzelne Basenpaarsubstitution, die durch Vergleich mit einer normalen
Sequenz aus einer Datenbank in der Probe-DNA identifiziert wird
kann als eine somatische Mutation bestätigt werden, im Gegensatz zu
einer polymorphen Variante durch Vergleichen der mitochondrialen
Probe-DNA oder aus ihr erhaltener Sequenzen mit Kontroll-DNA aus
mitochondrialen Zellen des selben Individuums oder daraus enthaltenen
Sequenzen. Kontroll-Zellen werden aus anderen, anscheinend normalen
Geweben isoliert, d. h. Geweben, die phänotypisch normal sind und keine
sichtbaren, histologischen oder immunologischen Eigenschaften von
Krebsgewebe aufweisen. Eine Differenz zwischen der Probe und der
Kontrolle wird als eine somatische Mutation betrachtet, die mit
dem Tumor verbunden ist.
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Eine
Alternative zum seriellen Sequenzieren des gesamten mitochondrialen
Genoms um eine einzelne Basenpaarsubstitution zu identifizieren
ist die Verwendung der Hybridisierung der mitochondrialen DNA an einer
Reihe von Oligonukleotiden. In der Technik sind Hybridisierungstechniken
verfügbar,
mit denen Mutationen rasch identifiziert werden können, indem
die Hybridisierung der Probe mit passenden und nicht passenden Sequenzen
verglichen wird, die auf dem humanen mitochondrialen Genom basieren.
Eine solche Reihe kann einfach aus zwei Oligonukleotidsonden bestehen,
deren eine Sequenz zum Wildtyp oder zur mutierenden Region, die
eine einzelne Basensubstitution enthält passt (passende Sonde) und
eine andere deren Sequenz eine einzelne, nicht passende Base enthält (nicht
passende Kontrollprobe). Wenn die Probe-DNA mit der passenden Sonde
hybridisiert, mit der nicht passenden Sonde jedoch nicht, wird festgelegt,
dass sie die selbe Sequenz aufweist wie die passende Sonde. Größere Reihen,
die tausende solcher passender/nicht passender Paare von Sonden
auf einem Glasträger
oder einem Mikrochip ("Mikroarrays" oder "Genchips") enthalten, sind erhältlich,
die in der Lage sind, das gesamte mitochondriale Genom sehr rasch
zu sequenzieren. Solche Arrays sind im Handel erhältlich. Übersichtsartikel,
die die Verwendung von Mikroarrays in der Genom- und DNA-Sequenz-Analyse
beschreiben und Links zu den Handelsanbietern sind unter www.gene-chips.com
erhältlich.
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Die
Erfindung kann dazu verwendet werden, um Patienten, von denen angenommen
wird, dass sie ein Karzinom haben, auf das Vorliegen von Tumorzellen
zu screenen. Eine Zellprobe wird zunächst aus einem vermuteten Tumor
des Patienten erhalten oder sie wird aus einer anderen Quelle wie
Blut oder Lymphgewebe erhalten, beispielsweise wenn Metasierung
angenommen wird. Die Zellprobe wird getestet, um das Vorliegen einer
einzelnen Basenpaarmutation in mitochondrialer DNA aus der Zellprobe
zu bestimmen, wobei die zuvor beschriebenen Techniken verwendet
werden. Eine Zellprobe aus normalen, nicht kanzerösen Zellen
oder Gewebe des Patienten wird ebenfalls erhalten und auf das Vorliegen
oder die Abwesenheit einer einzelnen Basenpaarmutation in mitochondrialer
DNA getestet. Wenn eine einzelne Basenpaarmutation bestimmt wird,
die in einer Zellprobe aus normalem Gewebe des Patienten nicht vorliegt,
dann ist die Mutation eine somatische Mutation und das Vorliegen
von Tumorzellen im Patienten ist indiziert. Wenn eine oder mehrere
einzelne Basenpaarmutationen im mitochondrialen Genom der Zellprobe
des Patienten bestimmt werden, dann wird festgelegt, dass der Patient
einen Tumor aufweist. Wie in jeder diagnostischen Technik für Krebs,
können
weitere diagnostische Techniken gerechtfertigt sein, um die Diagnose
zu bestätigen
oder zu erweitern. Beispielsweise können konventionelle histologische
Prüfungen
einer Biopsieprobe durchgeführt
werden, um das Vorliegen von Tumorzellen nachzuweisen oder es kann
eine Analyse eines tumorspezifischen Antigens in einer Blut- oder
Gewebeprobe durchgeführt
werden.
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Das
zuvor skizzierte Verfahren kann sowohl in dem Fall, dass die somatische
Mutation bereits bekannt ist als auch in dem Fall, dass sie unbekannt
ist, durchgeführt
werden. Nach den Erkenntnissen der Erfinder zeigt die Identifizierung
einer zuvor unbekannten somatischen Mutation in einem mitochondrialen
Genom einer Zelle eines Patienten wahrscheinlich das Vorliegen von
Tumorzellen in den Patienten an. Das Verfahren kann daher selbst
in Abwesenheit von Vorkenntnissen über irgendeine spezielle somatische
Mutation durchgeführt werden.
Das Verfahren kann auch nach dem Auffinden einer somatischen Mutation
in einem mitochondrialen Genom einer Zelle des Patienten oder eines
anderen Patienten durchgeführt
werden. Eine vorherige Assoziation einer somatischen Mutation mit
dem Vorliegen eines Tumors in dem Patienten oder in einem anderen Patienten
ist in diesem Fall ein starker Hinweis auf das Vorliegen von Tumorzellen
in dem Patienten. Sie kann auch auf das Wiederauftreten eines Tumors
oder eine unvollständige
frühere
Entfernung von kanzerösem
Gewebe aus dem Patienten hinweisen.
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Die
Wirksamkeit einer Therapie kann bestimmt werden, wenn ein Tumor
bereits identifiziert worden ist und gefunden wurde, dass in dem
mitochondrialen Genom eine einzelne Basenpaarsubstitution enthalten
ist. Wenn eine einzelne Basenpaarmutation in der mitochondrialen
DNA eines Tumors des Patienten identifiziert worden ist, können weitere
Tumorzellen im Gewebe um eine Resektion herum oder an anderen Stellen
nachgewiesen werden, wenn eine Metastasenbildung eingetreten ist.
Unter Verwendung der zuvor beschriebenen Verfahren kann das Wiederauftreten
des Tumors oder seine unvollständige
Entfernung festgestellt werden. Wenn ein Tumor mittels eines nichtchirurgischen
Verfahrens wie beispielsweise Chemotherapie oder Bestrahlung behandelt
worden ist kann der Erfolg der Therapie gleichfalls zu späterer Zeit
durch Wiederholen der Analyse bewertet werden. Der Schritt der Bestimmung
des Vorliegens einer einzelnen Basenpaarmutation in einem mitochondrialen
Genom einer Zellprobe eines Patienten kam 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 10
oder mehr Male durchgeführt
werden, um die Entwicklung oder Regression eines Tumors zu überwachen
oder den Fortschritt oder das Fehlen eines Fortschritts der Therapie
zu überwachen,
die zum Eliminieren des Tumors unternommen wurde.
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Mit
wiederholten Analysen vereinfacht sich der Schritt der Bestimmung
des Vorliegens einer einzelnen Basenpaarmutation, da lediglich eine
gut definierte und beschränkte
Region des Genoms sequenziert werden muss. Bei Verwendung des Hybridisierungsverfahrens
ist es beispielsweise möglich,
das Vorliegen der Mutation mit lediglich einem einzelnen passenden/unpassenden
Paar von Oligonukleotidsonden in dem Array zu bestimmen. Für den Fall,
dass ein Gemisch von Genotypen beobachtet wird, ist es möglich, quantitative
Informationen über
die relative Menge eines jeden mitochondrialen Genotyps zu erhalten,
wobei im Stand der Technik bekannte Techniken, z. B. Hybridisierung,
verwendet werden. Eine quantitative Analyse kann Veränderungen
in der relativen Proportion von Tumor- zu normalen Zellen in einem
Gewebe über
einen Zeitraum oder in Antwort auf eine Therapie aufdecken.
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Die
zuvor beschriebenen Verfahren wurden zum Untersuchen von somatischen
Mutationen in mitochondrialer DNA aus humanen kolorektalen Tumorzellen
(siehe Beispiele 1 und 2) verwendet. Die im allgemeinen beobachteten
Mutationen waren Transitionen, die G-Reste beeinflussten, die die
bevorzugten Ziele für
oxidative Schädigungen
einer DNA im Allgemeinen und mitochondrialer DNA im Besonderen sind
(zumindest in vitro) (12, 13, 17, 18). Dieses Mutationsspektrum
unterstützt
die Idee, das die mitochondrialen DNA-Mutationen von den reaktiven
Sauerstoffsspezies herrühren,
die in Mitochondrien kontinuierlich gebildet werden. Sequenzanalysen
von nukleären
Genen aus den selben zehn Zelllinien, die auf mitochondriale DNA-Mutationen untersucht
wurden, zeigten, dass die Prävalenz
von Mutationen in dem mitochondrialen Genom mindestens 10-fach höher ist
als in dem nukleären
Genom dieser Zellen. Vorherige Experimente haben statt der hier
beobachteten subtilen Mutationen große Deletionen in der mitochondrialen
DNA einiger Tumore (19–23)
gezeigt. In den hier untersuchten Zelllinien wurden keine Deletionen
beobachtet, trotz mehrerer Versuche, sie mittels eines multiplen
Primerpaares in auf PCR beruhenden Strategien zu finden. In der
Literatur sind keine vorherigen Versuche zu finden, dass nach subtilen
Mutationen mitochondrialen Genome durch vollständiges Sequenzieren gesucht
wurde.
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Die
in Tabelle 1 angegebenen Mutationen waren meist homoplasmisch, während die
zuvor in Tumorzellen oder normalen Zellen von alternden Personen
beobachteten Deletionen im Allgemeinen heteroplasmisch waren und
lediglich in einem geringem Anteil der mitochondrialen Population
(19–24)
vorlagen. Die hier angegebenen Ergebnisse weichen nicht ab von einer
früheren
Untersuchung, bei der keine somatischen Mutationen in 200 bp der
D-Loop Sequenz gefunden wurden. Diese D-Loop Sequenz enthält Promotorelemente für die Transkription
des mitochondrialen Genoms, während
die von den Erfindern gefundenen Mutationen auf Regionen beschränkt sind,
die mitochondriale Proteine oder rRNA kodieren.
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Die
auffallende und unerwartete Homoplasmie der Mutationen, die durch
die Erfinder identifiziert wurde, zeigt eine signifikante Selektion
in mehreren Ebenen an. Zunächst
muss das somatisch mutierte mitochondriale Genom besser repliziert
werden als das, das in der Keimbahn vorliegt. Vorhergehende Experimente
haben gezeigt, dass die Replikation von Mitochondrien individuell
kontrolliert werden kann, indem Signale von aberrierend funktionierenden
Mitochondrien ihre Überreplikation
induzieren, vielleicht in dem Versuch einer Kompensierung (25).
Die Fusionsexperimente von Beispiel 2 zeigen, dass der Prozess der
mitochondrialen Selektion in Tumorzellen sehr rasch stattfinden
kann (2C). Über die tausende von Generationen,
die für eine
Tumorigenese in vivo erforderlich sind, könnte dieser Prozess ohne weiteres
zum Ersetzen sämtlicher
mitochondrialer Genome in der Zelle durch eine mutante Form führen. Diese
Zelle könnte
dann die Population durch klonales Wachstum übernehmen, entweder weil die
aberranten Mitochondrien selbst die Zelle mit einem selektiven Wachstumsvorteil
ausstatteten oder weil diese Zelle eine nukleäre Genmutation erhielt, die
einen solchen Vorteil verleiht.
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Diese
Erklärung
führte
zu dem Gedanken, dass die mitochondrialen Mutationen selbst eine
funktionelle Wirkung aufweisen können.
Es ist unwahrscheinlich, dass die meisten der beobachteten somatischen
Mutationen zu größeren Störungen der
mitochondrialen Funktion führen,
da der Sauerstoffverbrauch und die enzymatischen Aktivitäten der
Atmungskette mehrere der in Tabelle 1 aufgeführten Linien weitgehend normal
waren. Stattdessen führen
diese Mutationen, vielleicht zusammen mit polymorphen Variationen
in mitochondrialer DNA, zu subtilen Veränderungen, die geringfügig höhere Konzentrationen
an ROS erzeugen können.
Es ist gezeigt worden, dass ROS-Konzentrationen
stark mitogen sind, während
hohe ROS-Konzentrationen toxisch sind (9). Ungeachtet ihres Auswahlmechanismuses
stellen die Mutationen, die identifiziert worden sind, jedoch eine
zuvor unerkannte Veränderung
in Tumorzellen dar, die signifikante Wirkungen auf die zellulären Prozesse,
die von Mitochondrien kontrolliert werden, aufweisen können. Ihre
Homoplasmie stellt faszinierende Fragen über die Kontrolle der mitochondrialen
DNA auf der Ebene der intramitochondrialen, intrazellulären und zellulären Population.
Es gibt an, dass eine einzelne Zelle mit einem mutierten mitochondrialen
Genom einen selektiven Wachstumsvorteil während der Tumorentwicklung
erworben hat, was ihr erlaubt, in der Tumorzellpopulation ein vorherrschender
Zelltyp zu werden. Darüber
hinaus ist es von Bedeutung, zu erkennen, dass Zellen, einschließlich der
hier verwendeten kolorektalen Karzinomzellinien, jeweils Hunderte
von Mitochondrien enthalten und jedes Mitochondrion enthält ein bis
zehn DNA-Moleküle (14).
Die Homoplasmie zeigt daher zusätzlich,
dass jedes mutierte mitochondriale Genom in dem speziellen Mitochondrion
in dem es auftritt, einen replikativen Vorteil hatte und dass dieses
Mitochondrion gegenüber
anderen Mitochondrien der selben Zelle selektiv gewachsen war. Veränderungen
der mitochondrialen Tumor-DNA können
auch Hinweise auf ihren umfeldbedingten oder genetischen Hintergrund
geben, eine Hypothese, die in der Zukunft unter Verwendung der DNA-Chip-Technologien (26)
geprüft
werden kann.
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Die
vorhergehende Beschreibung beschreibt die vorliegende Erfindung
allgemein. Ein besseres Verständnis
ergibt sich durch Bezugnahme auf die folgenden spezifischen Beispiele,
die jedoch lediglich der Veranschaulichung dienen und den Umfang
der Erfindung nicht einschränken
sollen.
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Beispiel 1
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Identifizierung somatischer
Mutationen in mitochondrialer DNA humaner kolorektaler Krebszellen
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Um
festzustellen, ob Mutationen der mitochondrialen DNA in humanen
kolorektalen Tumoren vorliegen, wurde das gesamte mitochondriale
Genom aus zehn humanen kolorektalen Krebszelllinien in 1–3 kb überlappenden
Fragmenten PCR amplifiziert und die PCR-Produkte vollständig sequenziert.
Die Verwendung großer
PCR-Produkte schloss die Möglichkeit
aus, dass nukleäre
Pseudogene diese Analyse verkomplizieren (11).
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Zelllinien
und Tumore. Abstammung und Erhaltung der VACO Linien ist bereits
zuvor beschrieben worden (27). Die humanen kolorektalen Krebszelllinien
DLD-1, HCT116, SW837 und HT29 wurden von ATCC erhalten und in McCoy's Medium (Gibco,
BRL), das mit 10%igem fetalem Rinderserum (Hyclone) und Antibiotika (Gibko,
BRL) ergänzt
war, gehalten.
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DNA
Reinigung, PCR Amplifikation und Sequenzieren. Zelluläre DNA aus
Zelllinien, aus Primärtumoren
und aus normaler Kolonschleimhaut wurde wie zuvor beschrieben isoliert
(28). Überlappende
Fragmente Qeweils 1–3
kb) des mitochondrialen Genoms wurden mittels PCR unter Verwendung
dieser DNA als Templat amplifiziert. Das Sequenzierverfahren erlaubte
den Nachweis einer jeden Mutation, die in > 25% der mitochondrialen DNA-Moleküle einer
gegebenen Probe vorlag. In ausgewählten Zellen wurde die Richtigkeit
der Sequenzdaten bestätigt,
wobei gereinigte mitochondriale DNA als Template verwendet wurde.
Um die Mutationen in den Primärtumoren
zu bestätigen,
wurden kleinere PCR-Fragmente aus mikrozerkleinerten, paraffinierten Proben
der DNA erzeugt. Manuelles Sequenzieren der DNA-Fragmente wurde
unter Verwendung von Thermosequenase (Amersham) und einer Genomyx
Elektrophorese-Vorrichtung
(Beckman) durchgeführt.
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Sequenzanalyse.
Die erhaltenen Sequenzen wurden zunächst mit den in der mitochondrialen
Datenbank unter www.gen.emory.edu/mitomap.html aufgezeichneten verglichen.
Es wurden achtundachtzig Sequenzvarianten identifiziert (4–31 pro
Tumor), die in dieser Datenbank nicht aufgezeichnet waren. Diese
enthielten 27 Varianten, von denen vorhergesagt wurde, dass sie
die Aminosäuresequenz
des kodierten Proteins verändern,
48 Varianten, die in den Proteinkodierenden Regionen lagen, von
denen jedoch vorhergesagt wurde, dass die still sind, und 13, die
rRNA- oder tRNA-Gene beeinflussten.
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Die
Datenbankrecherche ergab lediglich einen vorläufigen Nachweis für Mutationen,
da somatische Mutationen nicht von seltenen Keimbahnvarianten unterschieden
werden konnten. Um diese Unterscheidung zu treffen, wurden mitochondriale
DNA-Sequenzen aus normalen Kolons des selben Patienten bestimmt.
Diese Analyse zeigte, dass mindestens sieben der Linien tatsächliche
somatische Mutationen enthielten. Drei der Linien enthielten eine
einzelne Mutation während
vier andere zwei oder drei Mutationen enthielten (Tabelle 1).
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Jede
der 27 Sequenzvarianten von denen vorausgesagt wurden, dass sie
zu Aminosäureveränderungen
führen,
wurde evaluiert, um ihre somatische Natur zu bestimmen. Es wurde
gefunden, dass acht davon somatisch waren und 19 wurden in der Keimbahn
des selben Patienten gefunden. Von den 13 Varianten in rRNA- oder
tRNA-Genen wurden
neun auf diese Weise evaluiert und bei vier wurde gefunden, dass
sie somatisch sind. Fünfundzwanzig
der 48 stillen Mutationen wurden ebenfalls evaluiert und es wurde
gefunden, dass keine davon somatisch war.
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Von
den 12 identifizierten somatischen Mutationen waren acht in proteinkodierenden
Genen und vier waren in rRNA-Genen (Tabelle 1). Elf waren Nukleotidsubstitutionen
und eine war eine einzelne bp Insertion. Von den acht Mutationen
in proteinkodierenden Genen war eine Nonsensemutation, eine war
eine 1 bp Insertion und sechs waren Missensemutationen (Tabelle
1). Alle bis auf eine der 11 nt Substitutionen waren T nach C oder
G nach A Transitionen. Dieses Mutationsspektrum stimmt völlig überein mit
den bekannten mutagenen Spektren oxidativer Schädigungen (12, 13).
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Um
festzustellen, ob diese Mutationen eher in vivo als während des
Prozesses der Zellkultur entstehen, wurde DNA aus fünf der Primärtumoren
aus denen die Linien abstammten, gereinigt (in zwei Fällen waren keine
Primärtumore
verfügbar).
In jedem evaluierbaren Fall wurde die Mutation sowohl in dem Primärtumor als auch
in der Zelllinie gefunden (Beispiele in 1).
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Überraschenderweise
lag jede der 12 Mutationen in einem großen Teil der mitochondrialen
DNA-Moleküle
vor und in zehn der 12 Fälle
waren die Mutationen homoplasmisch, d. h. anscheinend lagen sie
in jedem mitochondrialen Genom vor (Tabelle 1). Diese Homoplasmie
wurde sowohl in den Primärtumoren
als auch in den Zelllinien beobachtet (1.)
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Beispiel 2
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Proliferation von Mitochondrien,
die somatische Mutationen aufweisen
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Zellfusionsexperimente
haben gezeigt, dass Mitochondrien aus Tumorzellen selektiv proliferieren
können,
wenn solche Zellen mit normalen Zellen verschmolzen werden (15).
Die Erfinder suchten einen Weg, um festzustellen, ob eine ähnliche
mitochondriale Dominanz bei Fusion zwischen zwei kolorektalen Krebszelllinien beobachtet
werden konnte. Versuche, die Linien zu verschmelzen, die für mitochondriale
Mutationen untersucht worden waren, waren aus technischen Gründen nicht
erfolgreich. Es wurden daher häufiger
verwendete kolorektale Krebszelllinien verwendet, in denen interzelluläre Fusionen
möglich
waren (16).
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Geneticin-resistente
DLD-1 Zellen wurden mit Hygromycin-resistenten Subklonen einer jeder
der drei verschiedenen kolorektalen Krebszelllinien (HCT116, HT29
und SW837) verschmolzen. Geneticin- oder Hygromycin-resistente Klone
wurden durch Transfekti on geeigneter Plasmidvektoren erhalten. Etwa
106 Hygromycin-resistente Zellen wurden
mit einer gleichen Anzahl Neomycin-resistenter Zellen vermischt
und mittels PEG-Behandlung
wie in (16) beschrieben verschmolzen. Hybride wurden ausgewählt in einem
Standardwachstumsmedium das 1 mg/ml Geneticin und 0.25 mg/ml Hygromycin
(DLD-1-HCT116 Fusion), 1.5 mg/ml Geneticin und 0.6 mg/ml Hygromycin
(DLD-HT29 Fusion) und 1 mg/ml Geneticin und 0.25 mg/ml Hygromycin (DLD-SW837
Fusion) enthielt. Erfolgreiche Fusionen wurden durch nukleäre Genotypisierung
nachgewiesen. Allelotypisierung wurde durchgeführt wie beschrieben (29) wobei
das Primerpaar wg1g5A/wg1g5B oder MapPair Primerfür D19S591
und D16S764 (Research Genetics) verwendet wurden. Amplifizierte
Fragmente wurden mittels Elektrophorese in 8% Polyacrylamidgelen
zerlegt. Reaktionen, wobei radioaktiv markierte Primer verwendet
wurden, wurden auf einem 4,5% Sequenziergel (Genomyx) aufgetrennt,
während
Reaktionen, bei denen Fluoreszenz-markierte Primer verwendet wurden,
auf einem ABI Sequenziersystem (Perkin-Elmer) analysiert wurden.
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Der
Erfolg der Fusion wurde gezeigt, indem nukleäre genomische Polymorphismen
(2A) verwendet wurden. Ein vollständiges Sequenzieren
der mitochondrialen Genome ergab 3–7 potentielle Varianten in jeder
Linie; es konnte nicht festgestellt werden, welche von diesen somatisch
waren, da normale Zellen, die von den Personen abstammten, von denen
die Zelllinien abstammten, nicht verfügbar waren. Diese Varianten stellten
jedoch ein bequemes Verfahren bereit, um das Schicksal der mitochondrialen
DNA in den Fusionen zu verfolgen. Insbesondere wurde eine T nach
C Variante bei Nukleotid 4216 verwendet, die eine Restriktionsendonuklease-Erkennungsstelle
für N1a
III (2B) erzeugt. Die C Variante lag in DLD-1 Zellen
vor, nicht jedoch in irgendeiner der anderen drei Linien. Wie in 2B gezeigt
ist, waren die DLD-1 Mitochondrien gegenüber den anderen Mitochondrien
in jeder der Fusionen "dominant". Alle drei getesteten
Klone, die von DLD-1/HCT116-Fusionen abstammten, enthielten Mitochondrien
mit ausschließlichem
DLD-1-Ursprung. Ein Pool von über
100 stabilen Klonen aus dieser Funktion enthielt ebenfalls lediglich
Mitochondrien aus DLD-1 Zellen. DLD-1 Mitochondrien waren auch gegenüber denjenigen
aus HT29 und SW837 Zellen dominant, wobei sie entweder den gesamten
oder den größten Teil
der mitochondrialen Genome in den getesteten Klonen beitrugen (2B).
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Um
den Zeitverlauf zu bestimmen, über
den der replikative Vorteil von DLD-1 Mitochondrien stattfand wurden
gepoolte Klone aus DLD-1/HCT116 Fusionen verfolgt. Zu Beginn dieses
Experiments lag ein Gemisch aus mitochondrialen Genomen mit einem
geringen Überschuss
der Mitochondrien aus HCT116 Zellen vor. Innerhalb von fünf Tagen
wurde eine Verlagerung in Richtung der DLD-1 Mitochondrien offensichtlich
und zwischen 15 und 60 Tagen nach der Fusion trat eine größere Verschiebung
ein, wobei zu diesem Zeitpunkt lediglich DLD-1 Mitochondrien in
den Hybriden verblieben waren (2C). Ob
es streng genommen die Mitochondrien waren oder ein Kombination
aus nukleären
und mitochondrialen Faktoren, die für die Selektion für DLD-1 Mitochondrien
verantwortlich waren, konnte nicht festgestellt werden. Diese Experimente
dokumentieren jedoch eindeutig, dass Tumormitochondrien eines Typs
einen signifikanten replikativen Vorteil gegenüber anderen Typen aufweisen
können
und sie stimmen mit anderen Experimenten überein, die das Potential für mitochondriale
Dominanz (15) dokumentieren.
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Literaturangaben
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1.
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