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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Behandlung und Vorbeugung
von Nikotinabhängigkeit. Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf neuartige Hapten-Träger-Konjugate, die die
Produktion von Antikörpern
induzieren können.
Solche Antikörper
sind in der Lage, spezifisch an Nikotin zu binden. Darüber hinaus
sieht die vorliegende Erfindung vor, Nikotinabhängigkeit vorzubeugen oder zu
behandeln durch die Verabreichung eines Nikotin-Träger-Konjugates
in einer pharmazeutisch akzeptablen Formulierung. Vorliegende Erfindung
betrachtet auch die Nutzung der Antikörper, die als Antwort auf das
Hapten-Träger-Konjugat
erzeugt wurden, zur Vorbeugung und Behandlung von Nikotinabhängigkeit.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Das
Rauchen von Zigaretten, Zigarren und Pfeifen ist ein weitverbreitetes
Problem in den Vereinigten Staaten und weltweit. Rauchtabak und
rauchloser Tabak sind reich an Nikotin, einer als abhängig machend bekannten
Substanz. Nikotin ist ein aus der Tabakpflanze gewonnenes Alkaloid,
das die psychoaktiven und abhängig
machenden Effekte des Rauchens verursacht. Nikotin besteht aus zwei
Ringen, die durch eine einzige Bindung verbunden sind: einem aromatischen
sechsgliedrigen Ring (Pyridin) und einem aliphatischen fünfgliedrigen
Ring (Pyrrolidin). Das Pyrrolidin ist N-methyliert und durch sein
Kohlenstoffatom-2 mit dem Kohlenstoffatom-3 des Pyridins verbunden.
Daher ist Kohlenstoffatom-2 chiral, und die Einfachbindung zwischen den
beiden Ringen ist praktisch frei drehbar. Es wurde ermittelt, daß die absolute
Konfiguration von Kohlenstoffatom-2 S ist. Daher ist die natürliche Konfiguration
von Nikotin (S)-(-)-Nikotin.
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Der
Gebrauch von Nikotin ist weitverbreitet wegen der einfachen Verfügbarkeit
von Zigaretten, Zigarren, Pfeifen und rauchlosem Tabak. Laut US-Gesundheitsministerium
ist das Zigarettenrauchen die Hauptursache verhinderbarer Todesfälle in den
Vereinigten Staaten (siehe auch McGinnis et al., J. Am. Med. Assoc., 270,
2207-2211 (1993)). Es wurde auch berichtet, daß Passivrauchen schwerwiegende
schädliche
Einflüsse auf
die Gesundheit hat, einschließlich
der Verschlimmerung von Asthma.
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Obwohl
die abhängig
machende Wirkung von Nikotin wohlbekannt ist, ist Zigarettenrauchen
weitverbreitet. Spitzenwerte von Nikotin im Blut, etwa 25-50 Nanogramm/ml,
werden innerhalb von 10-15 Minuten nach dem Rauchen einer Zigarette
erreicht. Bei Menschen führt
das Rauchen einer Zigarette zu arteriellen Nikotinkonzentrationen,
die zehnfach gegenüber
venösen
Nikotinkonzentrationen erhöht
sind, weil Nikotin schnell aus den Lungen ins Herz transportiert
wird (siehe Henningfield (1993) Drug Alcohol Depend. 33:23-29). Dies
führt zu
einem schnellen Transport von hohen arteriellen Nikotin-Konzentrationen
ins Gehirn. Sobald Nikotin die Blut-Hirn-Schranke überwindet, sprechen Anzeichen
dafür,
daß es
an cholinerge Rezeptoren bindet, die normalerweise durch den an
Atmung, Steuerung der Herzfrequenz, Gedächtnis, Aufmerksamkeit und
Muskelbewegung beteiligten Neurotransmitter Acetylcholin aktiviert
werden. Bindet Nikotin an diese Rezeptoren, kann es die normale
Gehirnfunktion beeinflussen, indem es die Freisetzung anderer Neurotransmitter
wie Dopamin auslöst.
Dopamin wird im Gehirn in Regionen gefunden, die mit Emotion, Motivation
und Glücksgefühlen zu
tun haben. Es ist die Freisetzung von Neurotransmittern, insbesondere
Dopamin, die die Abhängigkeit
eines Tabakbenutzers von Nikotin oder von einer anderen Art von
Nikotinaufnahme auslöst.
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Wegen
der bedeutenden widrigen Effekte des Rauchens auf die Gesundheit
versuchen Raucher es oft einzustellen. Der abhängig machende Charakter von
Nikotin und die Verfügbarkeit
von Zigaretten verstärken
jedoch die fortgesetzte Abhängigkeit
von Nikotin und die hohe Scheiternsquote derer, die das Rauchen einzustellen
versuchen. Die Entwöhnungssymptome
sind unangenehm und werden durch Rauchen gelindert.
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Es
wurden viele Therapien für
Nikotinabhängigkeit
entwickelt, die jedoch weitgehend ineffektiv sind. Die zwei populärsten Therapien
bleiben das transdermale Nikotinpflaster und in Kaugummi integriertes
Nikotin. Diese Therapien, genannt „Nikotinersatztherapien" („nicotine
replacement therapies",
NRT), ersetzen die Nikotinmenge, die der Benutzer zuvor durch das
Rauchen aufnahm, und wirken darauf hin, den Benutzer des Nikotins
zu entwöhnen.
Man sieht jedoch gewisse Nachteile bei dieser Therapieart. Insbesondere
geht das Nikotin nur schwer in den Blutstrom über, was zu einem erhöhten Wunsch
zu rauchen führt.
Probleme wie Mundreizungen, Kieferschmerzen oder Übelkeit
wurden mit dem Gebrauch von Nikotinkaugummi in Verbindung gebracht.
Probleme wie Hautreizungen, Schlafstörungen und Nervosität wurden
mit dem Gebrauch von transdermalen Nikotinpflastern verbunden.
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Aus
diesem Grunde wird eine alternative Methodik zur Behandlung von
Nikotinabhängigkeit
benötigt. Die
Literatur würdigt
diese Notwendigkeit, und es gab mehrere Versuche, eine Methodologie
zur Behandlung von Nikotinabhängigkeit
zu erstellen. Eine dieser Methoden beinhaltet die Verabreichung
von Antikörpern,
die als Antwort gegen Nikotin erzeugt wurden. Verbindungen mit geringem
Molekulargewicht, genannt Haptene, können jedoch bekanntlich keine
Immunantwort in Wirtstieren auslösen.
Nikotin ist hier keine Ausnahme und als Kleinmolekül nicht
immunogen. Um eine Antikörper-Antwort
auf ein Hapten auszulösen,
ist es üblicherweise
kovalent an ein Träger-Protein gebunden,
und der Komplex wird dann die Produktion von Antikörpern, die das
Hapten erkennen, auslösen.
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Zum
Beispiel wurde Cotinin-4'-Carbonsäure, kovalent
an Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin (keyhole limpet hemocyanin,
KLH) gebunden, benutzt, um Antikörper
gegen den Nikotin-Metaboliten Cotinin zu erzeugen. Diese Antikörper wurden
benutzt, um die Anwesenheit von Cotinin in physiologischen Flüssigkeiten
zu bestimmen. Siehe Bjerke et al., J. Immunol. Methods, 96, 239-246
(1987).
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Weitere
Nikotin-Antikörper
wurden von Castro et al. (Eur. J. Biochem., 104, 331-340 (1980))
hergestellt. Castro et al. stellten Nikotinhaptene her, konjugiert
mit Rinder-Serumalbumin
(BSA), wobei das Trägerprotein über einen
Linker an der 6-Position von Nikotin konjugiert ist. Castro et al.
stellten weitere Nikotin-Konjugate von BSA her, die in Säugetiere
injiziert wurden, um Antikörper
zu erzeugen. In einer anderen Veröffentlichung (Biochem. Biophys.
Res. Commun. 67, 583-589 (1975)) offenbaren Castro et al. zwei Nikotin-Albumin-Konjugate:
N-Succinyl-6-amino-(±)-nikotin-BSA
und 6-(σ-Aminocapramido)-(±)-nikotin-BSA.
In dieser Veröffentlichung
von 1975 benutzten Castro et al. auch Antikörper gegen das Nikotin-Träger-Konjugat 6-(σ-Aminocapramido)-(±)-nikotin-BSA, um die
Nikotinspiegel in Blut und Urin festzustellen, siehe Res. Commun.
Chem. Path. Pharm. 51, 393-404 (1986).
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Swain
et al. (WO 98/14216) offenbaren Nikotin-Träger-Konjugate, bei denen das
Hapten an der 1-, 2-, 4-, 5-, 6- oder 1'-Position des Nikotins konjugiert ist.
Hieda et al. zeigten, daß mit
6-(Carboxymethylureido)-(±)-nikotin,
das an Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin gekoppelt war, immunisierte
Tiere für
Nikotin spezifische Antikörper
produzierten. J. Pharm. and Exper. Thera. 283, 1076-1081 (1997).
Langone et al. stellten das Hapten-Derivat O-Succinyl-3'-hydroxymethyl-nikotin
her, siehe Biochemistry, 12, 5025-5030, und benutzten die Antikörper gegen
dieses Hapten-Träger-Konjugat
in Radioimmunoassays. Siehe Methods in Enzymology, 84, 628-635 (1982).
Das von Langone hergestellte Konjugat ist anfällig für Hydrolyse. Darüber hinaus
beschreiben Abad et al. in Anal. Chem., 65, 3227-3231 (1993) die
Konjugierung von 3'-(Hydroxymethyl)nikotin-Hemisuccinat an bovines
Serumalbumin zur Produktion von Antikörpern gegen Nikotin, um den
Nikotingehalt in Rauchkondensat von Zigaretten in einem ELISA-Assay
messen zu können.
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Daher
lehrt der Stand der Technik kein stabiles Nikotin-Träger-Konjugat,
das den chiralen Charakter des Nikotinhaptens bewahrt, und das das
Hapten in einer Weise an den Träger
bindet, die die Beschaffenheit des Nikotin-Epitops oder der Niktotin-Epitope
erhält.
Darüber
hinaus lehrt oder suggeriert der Stand der Technik keine Verfahren
zur Vorbeugung und Behandlung von Nikotin-Abhängigkeit durch die Verwendung
solcher Konjugate. Seeman offenbart in Heterocycles, 22, 165-193
(1984) Ergebnisse einer Studie über
die Konformationsanalyse und chemische Reaktivität von Nikotin.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Als
Reaktion auf den Bedarf an einer effektiveren Methodologie zur Behandlung
von Nikotinabhängigkeit
ist es ein Ziel dieser Erfindung, neue Nikotin-Träger-Konjugate
zu liefern, die stabil sind, Nikotin in seinem natürlichen
(S)-(-)-Zustand enthalten und eine Nikotin-Träger-Verknüpfung benutzen, die den Charakter
des oder der Nikotin-Epitope(s) sowie die relative Orientierung
der zwei Ringe des Nikotin-Moleküls
erhält.
Man geht davon aus, daß beide
Nikotin-Ringe und ihre relative Orientierung zueinander essentiell
für die
Erkennung durch Nikotin-Antikörper
in Lösung
sind. Solche Konjugate sind in der Lage, die Produktion von Antikörpern anzuregen,
die spezifisch an Nikotin binden können. Durch den Gebrauch der
erfinderischen Konjugate haben die Erfinder in Säugetieren den Serum-Nikotinspiegel
erhöht
und den Gehirn-Nikotinspiegel verringert. Des weiteren haben die
Erfinder durch den Gebrauch der Konjugate der Erfindung auch nikotininduzierte Änderungen
des Blutdrucks und lokomotorische Effekte verhindert.
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In
einem weiteren Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird eine Methode
zur Behandlung von Nikotin-Abhängigkeit,
durch die Verabreichung eines Konjugates dieser Erfindung an einen
nikotinabhängigen Patienten,
wodurch in diesem Patienten anti- Nikotin-Antikörper gebildet
werden, bereitgestellt. Daher wird, wenn der Patient raucht (oder
Kautabak benutzt), das Nikotin aus diesen Produkten durch die anti-Nikotin-Antikörper im
Blut gebunden, was verhindert, daß das Nikotin die Blut-Hirn-Schranke
durchschreitet, und damit nikotininduzierte Veränderungen der Gehirn-Chemie
unterbindet, die der Ausgangspunkt für Nikotin-Abhängigkeit
sind. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, daß das Nikotin-Träger-Konjugat
die Produktion von Antikörpern
anregt, die das native Nikotin-Molekül erkennen. Wie zuvor beschrieben,
erhalten die neuartigen Nikotin-Träger-Konjugate
dieser Erfindung die Chiralität
und das/die Epitop(e) natürlich
vorkommenden Nikotins.
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Die
Erfinder beabsichtigen nicht, an irgendeine bestimmte Theorie gebunden
zu sein, wie die Nikotin-Konjugate und die als Antwort auf solche
Konjugate erzeugten Antikörper
die Effekte von von Säugetieren aufgenommenem
Nikotin hemmen. Über
die Verhinderung der Überschreitung
der Blut-Hirn-Schranke durch Nikotin hinaus könnten die Antikörper durch
einfache sterische Blockierung auch verhindern, daß Nikotin
an andere Rezeptoren im peripheren Nervensystem bindet.
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Diese
Zielsetzungen können
durch die Bereitstellung eines Hapten-Träger-Konjugates der Formel (I) erreicht
werden:
wobei m 1 bis 2500 ist, n
0 bis 12 ist, y 1 bis 12 ist, X ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus NH-CO, CO-NH, CO-NH-NH, NH-NH-CO, NH-CO-NH, CO-NH-NH-CO, und
S-S; Y ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus NH-CO, CO-NH, CO-NH-NH, NH-NH-CO,
NH-CO-NH, CO-NH-NH-CO, und S-S; und der -(CH
2)
n-X-(CH
2)
y-Y-Rest an die 3', 4' oder
5'-Position gebunden
ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
des Hapten-Träger-Konjugates
ist m 11 bis 17, n ist 1, y ist 2, X ist NH-CO, Y ist CO-NH, das
Trägerprotein
ist Exoprotein A und der -(CH
2)
n-X-(CH
2)
y-Y-Rest ist an
die 3'-Position
gebunden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Hapten-Träger-Konjugates
ist m 11 bis 17, n ist 1, y ist 2, X ist NH-CO, Y ist CO-NH, das Träger-Protein
ist Exoprotein A und der -(CH
2)
n-X-(CH
2)
y-Y-Rest ist an
die 4'-Position
gebunden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Hapten-Träger-Konjugates
ist m 11 bis 17, n ist 1, y ist 2, X ist NH-CO, Y ist CO-NH, das
Träger-Protein
ist Exoprotein A und der -(CH
2)
nX-(CH
2)
y-Y-Rest ist an
die 5'-Position
gebunden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist m ausgewählt aus
der Gruppe, umfassend 1 bis 20 und 1 bis 200.
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Obige
Zielsetzungen können
auch durch die Bereitstellung eines Hapten-Träger-Konjugates der Formel (III)
erreicht werden:
wobei n 0 bis 12 ist, j 1
bis 1000 ist, k 1 bis 20 ist und E eine aminosäureenthaltende Matrix ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Matrix Poly-L-Glutaminsäure.
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Die
Zielsetzungen können
auch erreicht werden durch die Bereitstellung eines Antikörpers, der
als Antwort auf das Hapten-Träger-Konjugat
aus Formel (I) produziert wird. In einer weiteren Ausführungsform
ist der Antikörper
ein funktionales Fragment. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Antikörper
ein monoklonaler Antikörper.
In einer zusätzlichen
Ausführungsform
der Erfindung ist der Antikörper
polyklonal.
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Die
Zielsetzungen können
auch erreicht werden durch die Bereitstellung eines Antikörpers, der
als Antwort auf das Hapten-Träger-Konjugat
aus Formel (III) produziert wird. In einer weiteren Ausführungsform ist
der Antikörper
ein funktionales Fragment. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Antikörper
ein monoklonaler Antikörper.
In einer zusätzlichen
Ausführungsform
der Erfindung ist der Antikörper
polyklonal.
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Die
Zielsetzungen können
erreicht werden durch die Bereitstellung einer Methode zur Behandlung oder
Vorbeugung von Nikotin-Abhängigkeit
bei einem Patienten, der eine solche Behandlung benötigt, die
die Verabreichung einer therapeutisch effektiven Menge des Hapten-Träger-Konjugates
aus Formel (I) oder (III) umfaßt.
Alternativ können
die Zielsetzungen erreicht werden durch die Bereitstellung einer
Methode zur Behandlung oder Vorbeugung von Nikotin-Abhängigkeit
bei einem Patienten, der eine solche Behandlung benötigt, die
die Verabreichung einer therapeutisch effektiven Menge an Antikörpern, die
als Antwort auf Hapten-Träger-Konjugate
der Formel (I) oder (III) erzeugt wurden, umfaßt.
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Darüber hinaus
können
die Zielsetzungen erreicht werden durch die Bereitstellung einer
Impfstoffzusammensetzung, die das Hapten-Träger-Konjugat aus Formel (I)
oder (III) einschließt.
Zusätzlich
kann der Impfstoff eine weitere therapeutische Verbindung zur Behandlung
von Nikotinabhängigkeit
umfassen.
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Die
Zielsetzungen können
auch erreicht werden durch die Bereitstellung eines Verfahrens zur
Herstellung eines Antikörpers,
der die Immunisierung eines Wirtssäugers mit einem Hapten-Träger-Konjugat
der Formel (I) oder (III) umfaßt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der produzierte Antikörper
ein monoklonaler Antikörper.
In einer weiteren Ausführungsform
ist der Antikörper
polyklonal.
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Weitere
Ziele können
erreicht werden durch die Bereitstellung eines Kits zur Bestimmung
der Anwesenheit von Nikotin in einer Probe, das einen Antikörper, der
als Antwort auf das Hapten-Träger-Konjugat
der Formel (I) oder (III) erzeugt wurde, enthält.
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Diese
und weitere für
den Fachmann offensichtliche Zielsetzungen sind durch die unten
in der detaillierten Beschreibung und den angehängten Ansprüchen beschriebene Erfindung
erreicht worden.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Diagramm, das den Effekt aktiver Immunisierung mit einem 3'-AMNic-Suc-rEPA-Konjugat-Impfstoff auf
den Blutserum-Nikotinspiegel in Ratten nach einer einmaligen Injektion
von Nikotin zeigt. Die Serum-Nikotinwerte 3 und 10 Minuten nach
Nikotin-Injektion sind abgebildet.
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2 zeigt
den Effekt passiver Immunisierung mit Antikörpern gegen 3'-AMNic-Suc-rEPA auf den
Nikotinspiegel in Blut und Gehirn von Ratten. Die Ratten wurden
mit 12,5, 25 und 50 mg Antikörper
behandelt.
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3 zeigt
den Effekt passiver Immunisierung mit Antikörpern gegen 3'-AMNic-Suc-rEPA auf den
Nikotinspiegel in Blutserum und Gehirn von Ratten. Die Nikotinspiegel
wurden 30 Minuten und 1 Tag nach Antikörper-Verabreichung sowie 3
Minuten nach Nikotin-Injektion gemessen.
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4 zeigt
den Effekt passiver Immunisierung mit Antikörpern gegen 3'-AMNic-Suc-rEPA auf den
Nikotinspiegel im Blutserum von Ratten, die mehrfache Dosen Nikotin
erhielten.
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5 zeigt
den Effekt passiver Immunisierung mit Antikörpern gegen 3'-AMNic-Suc-rEPA auf den
Nikotinspiegel im Gehirn von Ratten, die mehrfache Dosen Nikotin
erhielten.
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6 zeigt
den Effekt passiver Immunisierung mit Antikörpern gegen 3'-AMNic-Suc-rEPA auf nikotininduzierte
lokomotorische Effekte in Ratten.
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7 zeigt
den Effekt passiver Immunisierung mit Antikörpern gegen 3'-AMNic-Suc-rEPA auf die
nikotininduzierte Zunahme des systolischen Blutdrucks. Die Abbildung
zeigt, daß zunehmende
Mengen an Antikörper
die Effektivität
der Antikörper
bei der Erniedrigung der Blutdruckzunahme durch Nikotin erhöhen.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Vorliegende
Erfindung stellt ein Nikotinhapten-Träger-Konjugat zur Behandlung
von Nikotin-Abhängigkeit
bereit. Das Nikotinhapten-Träger-Konjugat
besitzt die Formel (I):
wobei m 1 bis 2500 ist; n
0 bis 12 ist; y 1 bis 12 ist; X ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus NH-CO, CO-NH, CO-NH-NH, NH-NH-CO, NH-CO-NH, CO-NH-NH-CO und
S-S; Y ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus NH-CO, CO-NH, CO-NH-NH, NH-NH-CO,
NH-CO-NH, CO-NH-NH-CO und S-S; das Träger-Protein jedes geeignete
immunogene Protein oder Polypeptid ist. Vorzugsweise kann das Träger-Protein
ein T-Zell-Epitop
enthalten, und der -(CH
2)
n-X-(CH
2)
y-Y-Rest ist an
der 3'-, 4'- oder 5'-Position des Nikotin-Moleküls gebunden.
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In
Formel (I) ist m vorzugsweise 1 bis 200. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
ist m 1 bis 20. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist m 11 bis 17. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist X ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus NH-CO, CO-NH, CO-NH-NH, NH-NH-CO, NH-CO-NH
und CO-NH-NH-CO.
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Wenn
m größer als
1 ist, wird der Rest in Klammern m-mal an verschiedene Anheftungsstellen
des Träger-Proteins
angeheftet. Wenn zum Beispiel m = 2 ist, wäre die Formel (I):
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Da
Antikörper
nicht als Antwort auf Nikotin selbst erzeugt werden können, haben
die gegenwärtigen Erfinder
ein Nikotinhapten entwickelt, das an der 3'-, 4'-
oder 5'-Position
von Nikotin derivatisiert ist. Dieser Rest ist an ein Träger-Protein
gebunden, um ein Hapten-Träger-Konjugat
zu erhalten, das Antikörper
gegen den Nikotin-Bestandteil erzeugen kann, wenn es in ein geeignetes
Wirtssäugetier
injiziert wird. In diesem Zusammenhang muß das Träger-Protein immunogen sein,
damit eine pharmazeutische Zusammenstellung, umfassend das Hapten-Träger-Konjugat,
die Produktion von Antikörpern
nach Verabreichung an ein Säugetier
anregen kann. Vorzugsweise wird es ein T-Zell-Epitop enthalten.
Wenn daher das Träger-Protein
an das Nikotinhapten konjugiert ist und daraufhin an ein Säugetier
verabreicht wird, produziert das Säugetier Antikörper als
Antwort auf das Nikotinhapten.
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Haptene und Derivatisierung
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Der
Begriff „Hapten", wie er in vorliegender
Erfindung gebraucht wird, bezieht sich auf eine organische Verbindung
mit niedrigem Molekulargewicht, die selbst keine Immunantwort hervorrufen
kann, jedoch eine Immunantwort hervorrufen wird, sobald sie an ein
Träger-Molekül gekoppelt
ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Hapten an den Träger über einen
Linker gekoppelt. Ein Hapten der vorliegenden Erfindung ist ein
Nikotin-Derivat. Dieses Nikotinhapten enthält eine reaktive funktionelle
Gruppe, an die der Träger
direkt, oder über
einen Linker, oder über
eine Matrix, oder über
einen Linker und eine Matrix gekoppelt werden kann. Vorzugsweise
ist das Nikotinhapten an das Träger-Protein über eine
Amid- oder eine Disulfid-Bindung gekoppelt. Amid- und Disulfid-Bindungen haben die
wünschenswerte
Eigenschaft der Stabilität.
Da die Hapten-Träger-Konjugate der Erfindung
als Impfstoffe verwendet werden, ist es wichtig, daß die Konjugate
stabil sind, um die Haltbarkeit der Impfstoffe zu verlängern.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Nikotinhapten durch Formel (II)
dargestellt:
wobei n 0 bis 12 ist, Z NH
2, COOH, CHO oder SH ist, und -(CH
2)
n-Z an der 3'- 4'- oder 5'-Position gebunden sein
kann. Der Z-Rest ist in der Lage, an einen Träger zu binden, direkt oder über einen
Linker. Das Träger-Hapten-Konjugat
wird die Produktion von Antikörpern
anregen, sobald es in den Körper
eines Patienten oder eines Tieres eingeführt wird.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
besitzt das Nikotinhapten folgende Formel (3'-Aminomethyl-nikotin):
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1. Direkte Konjugate
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Um
ein „direktes
Konjugat" herzustellen,
wird ein einzelnes Nikotinhapten direkt an einen Träger gekoppelt,
mit oder ohne Linker. Zum Beispiel kann ein einzelnes Nikotinhapten
an jede verfügbare
Amingruppe des Trägers
gekoppelt werden. Allgemeine Methoden zur direkten Kopplung von
Haptenen an Träger-Proteine unter
Gebrauch eines homobifunktionellen oder eines heterobifunktionellen
Cross-Linkers sind beschrieben, etwa von G.T. Hermanson in Bioconjugate
Techniques, Academic Press (1996) und von Dick und Beurret in Conjugate
Vaccines. Contribu. Microbiol. Immunol., Karger, Basel (1989) Band
10, 48-114. Bei direkter Konjugierung mittels bifunktioneller Cross-Linker
ist das molare Verhältnis
von Hapten zu Protein begrenzt durch die Anzahl von funktionellen
Gruppen, die auf dem Protein für
spezifische Konjugationschemie verfügbar sind. Zum Beispiel werden
bei einem Träger-Protein,
das eine Anzahl n Lysin-Reste besitzt, theoretisch n+1 primäre Amine
(unter Einschluß der
N-terminalen Aminogruppe) für
eine Reaktion mit der Carboxyl-Gruppe des Linkers verfügbar sein.
Daher wird bei Anwendung dieser direkten Konjugations-Prozedur das
Produkt darauf beschränkt
sein, n+1 gebildete Amido-Bindungen zu besitzen, d.h. ein Maximum
von n+1 gekoppelten Haptenen.
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Der
Fachmann wird erkennen, daß,
abhängig
von der Konzentration an Reaktanden, die zur Konjugation des Nikotinhaptens
an das Träger-Protein
benutzt werden, und vom Charakter des Trägerproteins, das Verhältnis von
Hapten zu Träger
variieren wird. Innerhalb einer gegebenen Präparation von Nikotin-Träger-Konjugat
wird es auch Variationen beim Hapten/Träger-Verhältnis jedes individuellen Konjugates
geben. Zum Beispiel sind in Exoprotein A theoretisch 15 Amine für die Konjugation
mit Hapten verfügbar.
Die Erfinder haben jedoch ermittelt, daß, wenn 3'-Aminomethyl-succinyl-nikotin an dieses
Protein konjugiert wurde, in einer einzelnen Präparation des Konjugats 11 bis
17 Nikotinhaptene an jeden Exoprotein-A-Träger gekoppelt wurden. Diese
Spanne wurde experimentell ermittelt unter Anwendung von Gasfiltrationschromatographie
und Messung der Zunahme der UV-Absorption
bei 260 nm. An einige Träger
waren 17 Nikotine gekoppelt, weil das Nikotinhapten auch an Nicht-Amin-Gruppen
auf dem Träger
koppeln kann. Beispiele für
Nicht-Amin-Gruppen, an die das Hapten koppeln kann, umfassen, sind
aber nicht beschränkt
auf -SH und -OH-Gruppen. Die Häufigkeit
dieser Nebenreaktionen ist jedoch gering.
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2. Matrix-Konjugate
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Um
die Beschränkungen
bei der Anzahl an Haptenen, die an den Träger über direkte Konjugation gekoppelt
werden können,
zu umgehen, kann eine Aminosäure-„Matrix" verwendet werden.
Der Begriff „Matrix" bezeichnet eine
Aminosäure,
ein Peptid, ein Dipeptid oder ein Polypeptid, einschließlich oligomerer
und polymerer Polypeptide. Eine Matrix kann auch ein lineares oder
verzweigtes Polypeptid sein. Beispiele von Aminosäuren, die
zur Bildung einer Matrix verwendet werden können, umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf Asparaginsäure,
Lysin, Cystein und L-Glutaminsäure.
Solche Matrix-Matertalien
können
in Polymere wie Poly-L-Glutaminsäure
formuliert werden. Wenn eine Aminosäure wie Cystein verwendet wird,
wird die Thiol-Gruppe geschützt,
was erlaubt, das Hapten an die Carboxyl-Gruppe der Aminosäure zu koppeln.
Ein Fachmann wäre
sehr vertraut mit Typen von Schutzgruppen und Wegen zur Anbringung
von Schutzgruppen an funktionelle Gruppen von Aminosäuren. Zur
Diskussion siehe Green, PROTECTIVE GROUPS IN ORGANIC CHEMISTRY,
John Wiley & Sons,
New York, 1991.
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Eine
geeignete Matrix besitzt eine geeignete funktionelle Gruppe und
wird mit zwei oder mehr Haptenen beladen. Daher wird in einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung die nikotinsubstituierte Matrix an das Träger-Protein
konjugiert, um das Haptenzu-Träger-Verhältnis im
Hapten-Träger-Konjugat
zu erhöhen.
Die Matrix spielt eine doppelte Rolle, zum einen als Träger für eine große Anzahl
Haptene, und zum anderen als Cross-Linker. Die nikotinsubstituierte,
an ein Träger-Protein
konjugierte Matrix wird durch Formel (III) dargestellt:
wobei n 0 bis 12 ist, j 1
bis 1000 ist, k 1 bis 20 ist, E eine aminosäurehaltige Matrix ist, an die
ein Hapten gebunden werden kann, und das Träger-Protein irgendein geeignetes
Protein oder Polypeptid ist, das ein T-Zell-Epitop umfaßt. Die
aminosäurehaltige
Matrix E kann eine Aminosäure,
ein Peptid, Dipeptid oder ein Polypeptid sein, einschließlich oligomerer
als auch polymerer Polypeptide. Die Matrix umfaßt eine oder mehrere Aminosäuren, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf Asparaginsäure,
Lysin, Cystein und Poly-L-Glutaminsäure. In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist j 1 bis 200, und in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist j 1 bis 4.
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Matrix-Träger-Konjugate
sind in der Lage, multimere „Netze" zu formen. Solch
ein Netz ist in der Abbildung unten dargestellt. Der Begriff „Netz" wird verwendet,
um einen kovalent verknüpften
Komplex zu bezeichnen, umfassend mehrere Matrices, Haptene, Linker
und Träger-Proteine,
die alle kovalent miteinander verknüpft sind. Da die nikotinsubstituierte
Matrix eine Vielzahl Nikotin-Reste umfaßt, die für eine Konjugation mit dem
Träger
verfügbar
sind, kann ein Netz gebildet werden, das mehrere Träger und mehrere
nikotinsubstituierte Matrices umfaßt. Eine vereinfachte Darstellung
eines Ausschnitts eines solchen Netzes kann folgendermaßen dargestellt
werden:
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Der
Fachmann wird erkennen, daß ein
Netz gemäß der Erfindung
ein Hapten-Träger-Konjugat der Formel
(III) enthält.
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Diese
Konjugations-Methode unter Verwendung einer Matrix bietet Flexibilität und Kontrolle über das molare
Hapten-zu-Protein-Verhältnis,
unabhängig
von der Anzahl an funktionellen Gruppen, die auf dem Protein für die Konjugation
verfügbar
sind. Dies ist besonders nützlich,
wenn ein spezielles Träger-Protein
verwendet worden ist und wenn ein optimales Verhältnis erzielt werden muß, um eine
höhere
Immunogenität
des Konjugats zu erhalten. Während
es nicht notwendig ist, einen Linker benutzen, wenn man eine Matrix
verwendet, kann ein solcher Linker benutzt werden. Um einen Linker
in diesem Ausführungsform
zu verwenden, wird die nikotinsubstituierte Matrix mit einer aktiven Linker-Verbindung
zur Reaktion gebracht. Zum Beispiel kann Adipinsäure-Dihydrazid (ADH) als Linker
mit den Matrix-Konjugaten verwendet werden.
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Träger-Proteine
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Sobald
das Nikotinhapten hergestellt worden ist, wird es an ein Träger-Protein
konjugiert, das dann verwendet wird, um Antikörper gegen das Nikotin-Träger-Konjugat
zu erzeugen. Das in dem vorliegenden erfinderischen Nikotin-Träger-Konjugat
verwendete Träger-Protein wird in Formeln
(I) und (III) wie hier dargestellt:
und umfaßt jedes geeignete immunogene
Protein oder Polypeptid. Ein „immunogenes" Molekül ist eines,
das in der Lage ist, eine Immunantwort hervorzurufen. Vorzugsweise
enthält
das Träger-Protein
ein T-Zell-Epitop. Durch die Darstellung eines „Träger-Proteins" werden auch MAPs
oder multi-antigene Peptide umfaßt, die verzweigte Peptide
sind. Durch die Verwendung eines MAP werden die Hapten-Dichte und
Wertigkeit wegen einer Vielzahl verzweigter Aminosäure-Reste
maximiert. Beispiele von Aminosäuren,
die zur Bildung eines MAP verwendet werden können, umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf Lysin.
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Ein
Träger-Protein
der vorliegenden Erfindung umfaßt
ein Molekül,
das zumindest ein T-Zell-Epitop enthält, das
die T-Zellen des Patienten stimulieren kann, was daraufhin B-Zellen zur Produktion
von Antikörpern
gegen das gesamte Hapten-Träger-Konjugat-Molekül anregt.
Der Begriff „Epitop", wie er bei der
Beschreibung dieser Erfindung verwendet wird, schließt alle
Determinanten auf einem Antigen ein, die für die spezifische Interaktion
mit einem Antikörper-Molekül verantwortlich
sind. Epitop-Determinanten bestehen normalerweise aus chemisch aktiven
Oberflächengruppierungen
von Molekülen
wie Aminosäuren
oder Zucker-Seitenketten und besitzen spezielle dreidimensionale
Strukturcharakteristika sowie spezielle Ladungscharakteristika.
Man ist der Meinung, daß ein
Protein oder Polypeptid, um immunogene Eigenschaften zu haben, in
der Lage sein muß,
T-Zellen zu stimulieren. Es ist jedoch möglich, daß ein Träger-Protein, das kein T-Zell-Epitop hat,
auch immunogen sein kann.
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Durch
die Auswahl eines Träger-Proteins,
von dem man weiß,
daß es
eine starke Immunantwort auslöst,
kann eine breitgefächerte
Population von Patienten mit den erfinderischen Hapten-Träger-Konjugaten
behandelt werden. Das Träger-Protein
muß ausreichend
fremd sein, um eine starke Immunantwort auf den Impfstoff auszulösen. Typischerweise
wäre das
verwendete Träger-Protein
vorzugsweise ein großes
Molekül,
das in der Lage ist, einem kovalent gebundenen Hapten Immunogenität zu verleihen.
Ein besonders bevorzugtes Träger-Protein
ist eines, das inhärent
hochimmunogen ist. Daher ist ein Träger-Protein äußerst wünschenswert,
das ein hohes Maß an
Immunogenität
und die Fähigkeit
besitzt, die Antikörper-Produktion
gegen das Hapten zu maximieren.
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Sowohl
Rinder-Serumalbumin (BSA) als auch Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin
(KLH) sind häufig
als Träger
bei der Entwicklung von Konjugat-Impfstoffen für Experimente mit Tieren verwendet
worden. Diese Proteine mögen
jedoch nicht geeignet für
die Verwendung am Menschen sein. Proteine, die zur Herstellung von
therapeutischen Konjugat-Impfstoffen verwendet worden sind, umfassen,
sind aber nicht limitiert auf eine Anzahl von Toxinen pathogener
Bakterien und deren Toxoide. Beispiele umfassen Diphtherie- und
Tetanus-Toxin und deren medizinisch akzeptable zugehörige Toxoide.
Weitere Kandidaten sind Proteine, die in der Antigenität bakteriellen
Toxinen ähnlich
sind und die man als „Kreuzreaktions-Stoffe" (cross-reacting
materials, CRMs) bezeichnet.
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Bei
der Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen von Nikotin-Konjugat
kann rekombinantes Exoprotein A aus Pseudomonas aeruginosa (rEPA)
als Träger-Protein
verwendet werden, weil seine Struktur und biologische Aktivität gut charakterisiert
sind. Darüber
hinaus ist dieses rekombinante Protein erfolgreich und sicher an
Menschen angewendet worden in den Staphylococcus-aureus-Kapselpolysaccharid-Konjugat- Impfstoffen der National
Institutes of Health und der gegenwärtigen Erfinder. Fattom et
al., Infect. Immun. 61, 1023-1032 (1993). Dieses Protein wurde als
geeigneter Protein-Träger
identifiziert, weil die intrinsische enzymatische Aktivität des nativen
Exotoxins durch eine Aminosäure-Deletion
an Position 553 abgeschaltet ist. Demzufolge besitzt rEPA dasselbe
immunologische Profil wie natives Exotoxin A (ETA), aber nicht die
hepatotoxischen Eigenschaften des nativen ETA. Wie es in dieser
Anmeldung verwendet wird, bezieht sich „Exoprotein A" auf ein modifiziertes,
nicht-hepatotoxisches ETA. Ein Beispiel eines solchen Exoproteins
A besitzt eine Aminosäure-Deletion
an Position 553.
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Konjugation von Hapten
an das Träger-Protein
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Es
gibt eine große
Anzahl funktioneller Gruppen, die verwendet werden können, um
die Kopplung oder Konjugation eines Trägers an ein kleines Molekül, wie ein
Hapten, zu ermöglichen.
Diese umfassen funktionelle Gruppen wie Carbonsäuren, Anhydride, gemischte
Anhydride, Acylhalide, Acylazide, Alkylhalide, N-Maleinimide, Iminoester,
Isocyanate, Amine, Thiole und Isothiocyanate sowie weitere, die
dem Fachmann bekannt sind. Diese Gruppen sind in der Lage, kovalente
Bindungen mit einer reaktiven Gruppe eines Protein-Moleküls zu bilden.
Je nach der verwendeten funktionellen Gruppe kann die reaktive Gruppe
die ε-Amino-Gruppe
eines Lysin-Restes oder eine Thiol-Gruppe auf einem Träger-Protein
oder einem modifizierten Träger-Protein-Molekül sein,
die, wenn sie zur Reaktion gebracht wird, eine Amid-, Amin-, Thioether-,
Amidinoharnstoff- oder Thioharnstoff-Bindung bildet. Ein Fachmann
wird erkennen, daß weitere
geeignete Aktivierungsgruppen und Konjugationstechniken verwendet
werden können.
Siehe z.B. Wong, Chemistry of Protein Conjugation and Cross-Linking,
CRC Press, Inc. (1991). Siehe auch Hermanson, BIOCONJUGATE TECHNIQUES,
Academic Press: 1996 und Dick und Beurret in Conjugate Yaccines.
Contribu. Microbiol. Immunol., Karger, Basel (1989) Band 10, 48-114.
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Zur
Konjugation von Haptenen mit Träger-Proteinen
sind lineare Linker-Reste gegenüber
zyklischen oder verzweigten Linkem vorzuziehen. Ein bevorzugter
Linker ist ein Succinyl-Rest.
Ein Linker kann jedoch sowohl eine zyklische Struktur als auch ein
linearer Rest sein. Ein weiteres Beispiel für einen Linker ist ADH.
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Demnach
werden die Nikotinhapten-Träger-Konjugate
der vorliegenden Erfindung hergestellt, indem man ein odere mehrere
Haptene mit einem Träger-Protein
zur Reaktion bringt, um ein Hapten-Träger-Konjugat zu erhalten, das
T-Zellen stimulieren kann, was zu T-Zell-Proliferation und Freisetzung
von Botenstoffen führt, die
spezielle B-Zellen zur Stimulation der Antikörper-Produktion als Antwort
auf das immunogene Hapten-Träger-Konjugat aktivieren.
Gewisse Antikörper,
die als Antwort auf das Hapten-Träger-Konjugat erzeugt wurden, werden
spezifisch für
den Hapten-Teil des Hapten-Träger-Konjugats
sein. Vorliegende Erfindung zieht die Verwendung von verschiedenen
geeigneten Kombinationen von Haptenen mit Träger-Proteinen zur Verwendung bei
der Behandlung von Nikotin-Abhängigkeit
in Betracht.
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Monoklonale
und polyklonale Antikörper
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Techniken
zur Herstellung monoklonaler Antikörper sind im Stand der Technik
wohlbekannt. Monoklonale Antikörper
können
erhalten werden, indem man Mäusen
eine Zusammensetzung injiziert, die das Nikotinhapten-Träger-Konjugat
umfaßt;
daraufhin die Anwesenheit von Antikörpern durch Entnahme einer
Serumprobe überprüft; die
Milz entnimmt, um B-Lymphozyten zu erhalten; die B-Lymphozyten mit
Myelom-Zellen verschmilzt, um Hybridome zu erhalten; die Hybridome
kloniert; positive Klone auswählt,
die Antikörper
gegen das Hapten-Träger-Konjugat
erzeugen; die Klone, die Antikörper
gegen das Antigen erzeugen, in Kultur nimmt; und die Antikörper aus
den Hybridom-Kulturen
isoliert.
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Monoklonale
Antikörper
können
aus Hybridom-Kulturen mit einer Vielzahl von gut etablierten Techniken
isoliert und gereinigt werden. Solche Isolierungs-Techniken beinhalten
Affinitäts-Chromatographie
mit Protein-A-Sepharose, Größenausschluß-Chromatographie und
Ionenaustausch-Chromatographie. Siehe z.B. Coligan auf den Seiten
2.7.1-2.7.12 und den Seiten 2.9.1-2.9.3. Des weiteren siehe Baines
et al., „Purification of
Immunoglobulin G (IgG)" in
METHODS OF MOLECULAR BIOLOGY, Band 10, Seiten 79-104 (The Humana Press,
Inc. 1992).
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Techniken
zur Herstellung polyklonaler Antikörper sind ebenfalls im Stand
der Technik wohlbekannt. Polyklonale Antikörper werden nach im Stand der
Technik bekannten Standardtechniken hergestellt. Um einen polyklonalen
Antikörper
herzustellen, wird einem Tier immunogenes Material injiziert und
antikörperreiches
Serum abgenommen, das eine Mischung von gegen zahlreiche Epitope
des injizierten Immunogens gerichteten Antikörpern enthält. Für die Produktion von Antikörpern geeignete
Wirtssäugetiere
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf Menschen, Ratten, Mäuse, Kaninchen
und Ziegen.
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In Übereinstimmung
mit vorliegender Erfindung können
auch funktionelle Antikörper-Fragmente verwendet
werden. Die Fragmente werden mit Methoden hergestellt, die die Verdauung
mit Enzymen wie Pepsin oder Papain und/oder Spaltung von Disulfidbrücken durch
chemische Reduktion einschließen.
Alternativ können
von der vorliegenden Erfindung umfaßte Antikörper-Fragmente synthetisiert
werden unter Verwendung eines automatischen Peptid-Synthesizers,
wie den kommerziell von Applied Biosystems, Multiple Peptide Systems
und anderen vertriebenen, oder manuell hergestellt werden, mit Techniken,
die im Stand der Technik bekannt sind. Siehe Geysen et al., J. Immunol.
Methods 102: 259 (1978). Eine direkte Bestimmung der Aminosäure-Sequenzen
der variablen Regionen der schweren und leichten Ketten erfindungsgemäßer monoklonaler Antikörper kann
mit konventionellen Techniken durchgeführt werden.
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Ein
Fragment gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ein Fv-Fragment sein. Ein Fv-Fragment eines Antikörpers besteht aus der variablen
Region der schweren Kette (Vh) eines Antikörpers und der variablen Region
der leichten Kette eines Antikörpers
(Vl). Proteolytische Spaltung eines Antikörpers kann doppelkettige Fv-Fragmente
erzeugen, in denen die Vh- und Vl-Regionen nichtkovalent assoziiert
bleiben und ihr Antigen-Bindungsvermögen behalten.
Fv-Fragmente schließen
auch rekombinante einzelkettige Antikörper-Moleküle ein, in denen die variablen
Regionen der leichten und schweren Ketten durch einen Peptid-Linker
verbunden sind. Siehe Skerra et al., Science, 240, 1038-41 (1988). Antikörper-Fragmente
gemäß der Erfindung schließen auch
Fab, Fab', F(ab)2 und F(ab')2 mit ein, denen das Fc-Fragment eines
intakten Antikörpers
fehlt.
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Theraueutische
Methoden
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Da
Nikotin viele seiner bedeutenden Effekte ausübt, nachdem es die Blut-Hirn-Schranke überschritten hat,
umfaßt
die vorliegende Erfindung therapeutische Methoden, die Nikotin davon
abhalten, die Blut-Hirn-Schranke zu überschreiten. Insbesondere
wird die Verabreichung eines Nikotinhapten-Träger-Konjugates an einen Patienten
Antikörper
gegen Nikotin im Blutstrom des Patienten generieren. Alternativ
können anti-Nikotin-Antikörper, die
außerhalb
des Körpers
des zu behandelnden Patienten in einem geeigneten Wirtssäugetier
erzeugt wurden, einem Patienten verabreicht werden. Raucht der Patient,
wird das Nikotin in seinem Blut von den zirkulierenden anti-Nikotin-Antikörpern gebunden
werden, was verhindert, daß Nikotin
das Gehirn erreicht. Daher werden die Antikörper die physiologischen und
psychologischen Effekte von Nikotin verhindern, die im Gehirn ihren
Ausgangspunkt haben. Weil der Raucher eine Verringerung oder ein
Verschwinden dieser Effekte bemerken wird, wird er oder sie das
Verlangen zu rauchen verlieren. Dieselben therapeutischen Effekte
sind zu erwarten, wenn ein Patient rauchlosen Tabak verwendet, nachdem
er mit einem Nikotinhapten-Träger-Konjugat
der Erfindung immunisiert wurde. Darüber hinaus könnten die
Konjugate und Antikörper der
Erfindung ihre Effekte ausüben, indem
sie die Fähigkeit
des Nikotins zur Stimulierung des peripheren Nervensystems beeinflussen.
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Wie
oben diskutiert, behalten die neuartigen Nikotin-Träger-Konjugate
der Erfindung die natürliche Chiralität und Struktur
des Nikotin-Moleküls.
Insbesondere besitzt der Nikotin-Teil
dieser Konjugate die (S)-(-)-Konfiguration. Daher werden die als
Antwort auf solch ein Konjugat erzeugten Antikörper spezifisch für die natürliche Form
von Nikotin und die effektivsten darin sein, spezifisch an Nikotin
zu binden, das durch Rauchen inhaliert oder aus rauchlosem Tabak
aufgenommen wird, und die Effekte dieses aufgenommenen Nikotins
zu verhindern. Darüber
hinaus sind die erfinderischen Konjugate chemisch stabil, und Stabilität ist kritisch für die Herstellung
eines Impfstoffs mit langer Haltbarkeit.
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Die
vorliegende Impfstoffzusammensetzung kann in Kombination mit Verbindungen
oder anderen Therapien, die für
die Behandlung von Abhängigkeit
nützlich
sind, angewendet werden. Dies schließt die Verabreichung von Verbindungen
ein, die umfassen, doch nicht limitiert sind auf Anti-Depressiva
wie Zyban und Prozac.
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1. Verabreichung eines
Nikotinhapten-Träger-Konjugates
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Die
Konjugate der Erfindung sind geeignet zur Behandlung und Vorbeugung
von Nikotin-Abhängigkeit. Zur
Behandlung von Nikotin-Abhängigkeit
wird ein Nikotin-Träger-Konjugat der Erfindung
einem Patienten verabreicht, der an Nikotin-Abhängigkeit leidet. Zur Vorbeugung
der Nikotin-Abhängigkeit
werden Patienten, die ein Risiko tragen, Nikotin-Abhängigkeit
zu entwickeln, wie Teenager, mit einem Konjugat gemäß der Erfindung behandelt.
Die direkte Verabreichung des Konjugates an einen Patienten heißt „aktive
Immunisierung".
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Eine
Impfstoffzusammensetzung der vorliegenden Erfindung umfaßt zumindest
ein Nikotinhapten-Träger-Konjugat
in einer Menge, die ausreicht, eine Immunantwort darauf auszulösen. Das
Nikotinhapten-Träger-Konjugat
ist in der Lage, in vivo in einer Konzentration zu verbleiben, die
ausreicht, um gegen spätere
Aufnahme von Nikotin aktiv zu sein.
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Die
initiale Impfung mit dem Nikotinhapten-Träger-Konjugat der vorliegenden
Erfindung ruft hohe Titer von für
Nikotin spezifischen Antikörpern
hervor. Die therapeutisch effektive Menge Konjugat, die einem eine Behandlung
der Nikotin-Abhängigkeit
benötigenden
Patienten verabreicht wird, kann vom Fachmann leicht ermittelt werden.
Ein geeigneter Dosisbereich ist 1-1000 μg/Dosis. Im allgemeinen benötigt der
Patient eine bis mehrere Wochen, um Antikörper gegen ein fremdes Antigen
zu entwickeln. Die Produktion von Antikörpern im Blut eines Patienten
kann durch die Anwendung von dem Fachmann vertrauten Techniken wie
ELISA, Radioimmunoassay und Western-Blot-Methoden verfolgt werden.
Die therapeutische Effektivität
kann auch durch die Bestimmung von verschiedenen physischen Effekten
des Nikotins wie des Blutdrucks verfolgt werden.
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Wie
weiter unten im Detail beschrieben, können die erfinderischen Nikotinhapten-Träger-Konjugate weiterentwickelt
werden, um eine Zusammensetzung zu erreichen, die dem Patienten
auf einfache Weise verabreicht werden kann. Bevorzugte Arten der
Verabreichung umfassen, sind aber nicht beschränkt auf intranasal, intratracheal,
oral, dermal, transmukosale subkutane Injektion und intravenöse Injektion.
Der Fachmann wird erkennen, daß die
erste Injektion von späterer
Verabreichung von einer oder mehreren „Auffrischungen" von Konjugat gefolgt
werden kann. Solch eine Auffrischung wird die Produktion von Antikörpern gegen
das Nikotinhapten-Träger-Konjugat
der Erfindung verstärken.
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Die
Impfstoffzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können zumindest
ein Adjuvans enthalten. Das in vorliegender Erfindung benutzte Adjuvans
wird so ausgewählt
werden, daß der
Effekt des Träger-Proteins
nicht gehemmt wird. In vorliegender Erfindung verwendete Adjuvanzien
sind die, die für
Menschen physiologisch akzeptabel sind, umfassend, aber nicht limitiert
auf Alaun, QS-21, Saponin und MPLA (Monophosphoryl-Lipid A).
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Die
Impfstoffzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können gegebenenfalls
einen oder mehrere pharmazeutisch akzeptable Grundstoffe enhalten.
Verwendbare Grundstoffe in der vorliegenden Erfindung schließen steriles
Wasser, Salzlösungen
wie Saline, Natriumphosphat, Natriumchlorid, Alkohol, Gummiarabicum,
pflanzliche Öle,
Benzylalkohole, Polyethylenglykol, Gelatine, Mannitol, Kohlenhydrate,
Magnesiumstearat, dickflüssiges
Paraffin, Fettsäureester,
Hydroxymethylzellulose und Puffer ein. Natürlich sind auch weitere dem
Fachmann bekannte Grundstoffe für
die vorliegende Erfindung verwendbar.
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Die
Hapten-Träger-Konjugate
der vorliegenden Erfindung werden, um einem Patienten, der eine
Behandlung oder Vorbeugung der Nikotin-Abhängigkeit benötigt, verabreicht
zu werden, in eine pharmazeutische Zusammensetzung inkorporiert.
Wenn die Zusammensetzung, die das Hapten-Träger-Konjugat enthält, für Injektion
verwendet werden soll, ist es vorzuziehen, das Hapten-Träger-Konjugat
in einer wäßrigen Salinelösung bei
einem pharmazeutisch akzeptablen pH zu lösen. Es ist jedoch möglich, eine
injizierbare Suspension des Hapten-Träger-Konjugats zu verwenden. Über die üblichen
pharmazeutisch akzeptablen Grundstoffe hinaus kann die Zusammensetzung
optionale Komponenten zur Gewährleistung
der Reinheit, zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit und/oder Erhöhung der
Penetration enthalten.
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Darüber hinaus
kann die Impfstoffzusammensetzung gegebenenfalls zumindest einen
Zusatzstoff enthalten, wie Dispersionsmedien, Überzüge, Mikrosphären, Liposomen,
Mikrokapseln, Lipide, Tenside, Gleitmittel, Konservierungsmittel
und Stabilisatoren. Natürlich
sind weitere dem Fachmann bekannte Zusatzstoffe für die vorliegende
Erfindung verwendbar. Ebenfalls verwendbar sind alle Stoffe, die
einen synergetischen Effekt auf die Wirkung der vorliegenden Impfstoffzusammensetzung
ausüben.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist steril
und ausreichend stabil, um Lagerung, Vertrieb und Gebrauch standzuhalten.
Zusätzlich
kann die Zusammensetzung weitere Komponenten enthalten, um die Zusammensetzung
vor Befall und Wachstum von Mikroorganismen schützen. Vorzugsweise wird die
Zusammensetzung in der Form eines lyophilisierten Pulvers hergestellt,
das durch ein pharmazeutisch akzeptables Lösungsmittel kurz vor der Verabreichung
rekonstituiert werden muß.
Methoden zur Herstellung steriler injizierbarer Lösungen sind
dem Fachmann wohlbekannt und umfassen, sind aber nicht limitiert
auf Vakuumtrocknen, Gefriertrocknen und Zentrifugiertrocknen. Diese
Techniken ergeben ein Pulver des Wirkstoffs zusammen mit allen zusätzlichen
Grundstoffen, die im Vorgemisch enthalten waren.
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2. Verabreichung von als
Antwort auf ein Nikotin-Träger-Konjugat
erzeugten Antikörpern
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Passive
Immunisierung umfaßt
die Verabreichung eines oder die Exposition an einen polyklonalen
Antikörper
oder monoklonalen Antikörper,
der als Antwort auf ein Nikotinhapten-Träger-Konjugat der Erfindung erzeugt
wurde. Solche Antikörper
können
in Tieren oder Menschen erzeugt werden. Als Antwort auf ein Nikotin-Konjugat
der Erfindung erzeugte Antikörper
können
verabreicht werden, um Nikotin-Abhängigkeit zu verhindern. Zum
Beispiel können
solche Antikörper
Leuten verabreicht werden, denen ein Risiko zugeschrieben wird,
eine Nikotin-Abhängigkeit
zu entwickeln, wie Teenagern. Antikörper sind auch geeignet zur
Behandlung eines nikotinabhängigen
Patienten. Wie oben diskutiert, werden die Antikörper Nikotin im Blut binden
und verhindern, daß Nikotin
die Blut-Hirn-Schranke überwindet.
Antikörper,
die durch die Verabreichung des erfinderischen Hapten-Träger-Konjugates
erzeugt wurden, bewegen sich im Molekulargewichts-Bereich von etwa 150
kDa bis etwa 1000 kDa.
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Die
therapeutisch effektive Menge des therapeutischen Antikörpers der
Erfindung, die einem Patienten, der eine Behandlung seiner Nikotin-Abhängigkeit
benötigt,
verabreicht wird, kann auf einfache Weise durch den Fachmann bestimmt
werden. Ein geeigneter Dosis-Bereich ist 1-1000 μg/Dosis.
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Eine
therapeutische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung umfaßt zumindest
Antikörper,
die als Antwort auf ein Nikotin-Träger-Konjugat der Erfindung
erzeugt wurden. Diese Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
können
gegebenenfalls einen oder mehrere pharmazeutisch akzeptable Grundstoffe enthalten.
Verwendbare Grundstoffe in der vorliegenden Erfindung schließen steriles
Wasser, Salzlösungen wie
Saline, Natriumphosphat, Natriumchlorid, Alkohol, Gummiarabicum,
pflanzliche Öle,
Benzylalkohole, Polyethylenglykol, Gelatine, Mannitol, Kohlenhydrate,
Magnesiumstearat, dickflüssiges
Paraffin, Fettsäureester, Hydroxymethylzellulose
und Puffer ein. Natürlich
sind auch weitere dem Fachmann bekannte Grundstoffe für die vorliegende
Erfindung verwendbar.
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Die
Antikörper
der vorliegenden Erfindung werden, um einem Patienten, der eine
Behandlung oder Vorbeugung der Nikotin-Abhängigkeit benötigt, verabreicht
zu werden, in eine pharmazeutische Zusammensetzung inkorporiert.
Wenn die einen Antikörper
enthaltende Zusammensetzung für
eine Injektion verwendet werden soll, ist es vorzuziehen, den Antikörper in
einer wäßrigen Salinelösung bei
einem pharmazeutisch akzeptablen pH vorliegen zu haben. Es ist jedoch
möglich,
eine injizierbare Suspension des Antikörpers zu verwenden. Über die üblichen
pharmazeutisch akzeptablen Grundstoffe hinaus kann die Zusammensetzung
optionale Komponenten zur Gewährleistung
der Reinheit, zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit und/oder Erhöhung der
Penetration enthalten.
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Eine
pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend einen Antikörper der
vorliegenden Erfindung, ist steril und ausreichend stabil, um Lagerung,
Vertrieb und Gebrauch standzuhalten. Zusätzlich kann die Zusammensetzung
weitere Komponenten enthalten, um die Zusammensetzung vor Befall
und Wachstum von Mikroorganismen schützen. Methoden zur Herstellung
steriler injizierbarer Lösungen
sind dem Fachmann wohlbekannt und umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
Vakuumtrocknen, Gefriertrocknen und Zentrifugiertrocknen. Diese
Techniken ergeben ein Pulver des Wirkstoffs zusammen mit allen zusätzlichen
Grundstoffen, die im Vorgemisch enthalten waren.
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Kits, die Antikörper der
Erfindung umfassen
-
Die
Antikörper
der vorliegenden Erfindung sind auch hilfreich bei der Herstellung
eines Kits, das zur Detektion und Quantifizierung von Nikotin-Gehalten
in einer Probe verwendet werden kann. Ein Kit gemäß der Erfindung
umfaßt
einen erfindungsgemäßen nikotinspezifischen
Antikörper
in einem geeigneten Gefäß. Für einen
Radioimmunoassay kann das Kit auch markiertes Nikotin umfassen.
Nikotin in einer Probe wird detektiert, indem man markiertes Nikotin
an den Antikörper
bindet und dann das markierte Nikotin am Antikörper mit der zu untersuchenden
Probe konkurrieren läßt. Ein
ELISA-Kit würde
auch einen Antikörper
gemäß der Erfindung enthalten.
Der ELISA kann die Inhibition der Antikörper-Bindung mit bekannten
Mengen Nikotin einbeziehen, verglichen mit Inhibition mit einer
Probe, von der vermutet wird, daß sie Nikotin enthält. Dies
würde es
ermöglichen,
unbekanntes Nikotin in einer Probe zu bestimmen, durch den Vergleich
der Probe mit der Standard-Inhibitionskurve einer bekannten Nikotinkonzentration.
Bei einem anderen ELISA-Typ würde
eine Probe, von der vermutet wird, daß sie Nikotin enthält, auf
einer Mikrotiter-Platte inkubiert, die mit einer nikotinbindenden
Substanz ausgekleidet ist. Die Antikörper dieser Erfindung würden zugegeben
und enzymgekoppelte anti-Antikörper-Antikörper würden auf
die Platten gegeben. Zugabe von Substrat würde die an die Platte gebundene
Nikotinmenge quantifizieren.
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Die
folgenden Beispiele werden lediglich angegeben, um die Herstellung
und den Gebrauch der vorliegenden Erfindung noch weiter zu illustrieren.
Der Anwendungsbereich der Erfindung ist nicht auf die folgenden
Beispiele beschränkt.
-
Beispiel 1 – Synthese
eines derivatisierten Nikotinhaptens an der 3'-Position substituiert)
-
Das
Ausgangsmaterial für
die Synthese des Haptens ist trans-4'-Carboxy-(-)-Cotinin, das aus kommerziellen
Quellen erhältlich
ist. Eine Abänderung
der Vorschrift von Cushman und Castagnoli, Jr. (1972) J. Org. Chem.
37(8): 1268-1271 liefert den Alkohol trans-3'-Hydroxymethyl-(-)-nikotin,
nach Methylveresterung der Säure,
gefolgt von der Reduktion des Esters. Der Alkohol wird dann sulfoniert
und das Sulfonat durch eine Azidogruppe ersetzt, die schließlich zu
einem Amin reduziert wird.
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4
g trans-4'-Carboxy-(-)-Cotinin
werden in 50 ml einer Lösung
von 2 N Schwefelsäure
in trockenem Methanol gelöst
und über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Die entstehende Suspension wird durch Whatman-No.1-Filterpapier
gefiltert und langsam zu 100 ml einer gesättigten Lösung von Natriumhydrogencarbonat gegeben.
Der Ester wird mit Dichlormethan extrahiert, um nach Verdampfen
des Lösungsmittels
4,2 g eines rosaroten Öls
zu erhalten.
-
Eine
Lösung
von 3,9 g Ester in trockenem Tetrahydrofuran (100 ml) wird tropfenweise
zu einer Suspension von 4 Äquivalenten
Lithiumaluminiumhydrid in trockenem Tetrahydrofuran (70 ml) unter
trockenem Argon gegeben. Die Suspension wird zwei Stunden bei Raumtemperatur
gerührt. Überschüssiges Hydrid
wird durch vorsichtige und kontrollierte Wasserzugabe unter Kühlung im
Eisbad zersetzt. Das entstandene weiße Präzipitat wird abgesaugt und
das Filtrat über
Natriumsulfat getrocknet und unter reduziertem Druck aufkonzentriert,
um 2,7 g des Alkohols als gelbes Öl zu erhalten.
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Der
Alkohol (1,9 g) wird in 20 ml Dichlormethan gelöst. Triethylamin (0,75 ml)
und p-Toluolsulfonylchlorid
(1 g) werden dann nacheinander zur Lösung gegeben. Die orangefarbene
Lösung
wird 24 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Ausgefallenes Triethylamin-Hydrochlorid
wird durch Filtration über
Celite abgetrennt und das Filtrat unter reduziertem Druck aufkonzentriert,
um ein braunes Öl
zu erhalten. Das Sulfonat wird auf einer Silica-Flash-Chromatographiesäule gereinigt,
die mit 5% Methanol in Dichlormethan eluiert wird, um 2,1 g eines
gelben Öls
zu erhalten.
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Das
Sulfonat (1,8 g) wird mit Natriumazid (0,8 g) in 50 ml Dimethylformamid
für eine
Stunde bei 80°C reagiert.
Nach Abdampfen des Dimethylformamids im Hochvakuum wird der Rückstand
in Dichlormethan gelöst,
mit Wasser und gesättigter
Kochsalzlösung
gewaschen und über
Natriumsulfat getrocknet. Nach Verdampfen des Lösungsmittels erhält man das
Azid (1,1 g) als bräunliches Öl.
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Die
Zugabe von Azid in trockenem Tetrahydrofuran (20 ml) zu einer Lösung von
Lithiumaluminiumhydrid in trockenem Tetrahydrofuran (50 ml) ergab
auf einfache Weise das gewünschte
Amin, wie durch Dünnschichtchromatographie
verfolgt werden konnte. Die Protonen- und Kohlenstoff-Kernmagnetresonanz-Spektren
des gereinigten Amins stimmten mit der erwarteten Struktur überein.
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Beispiel 2 – Synthese
eines derivatisierten Nikotinhaptens (an der 4'-Position substituiert)
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Die
Einführung
eines funktionalisierten Arms an Position 4' von Nikotin kann erreicht werden durch Enolat-Alkylierung
von Cotinin, gefolgt von der Reduktion des alkylierten Produkts.
Verschiedene Alkylierungsreagenzien können verwendet werden, wie
etwa ein adäquat
geschütztes
3-Bromo-Propylamin. Zum Beispiel können 3-Bromo-N-carbobenzyloxy-propylamin
oder N-(3-Bromopropyl)-phthalamid verwendet werden. Die Amin-Schutzgruppe
muß nach
Alkylierung und Reduktion und vor der Konjugation an ein Träger-Protein
entfernt werden. Die Enolat-Alkylierung von zyklischen Laktamen
(die einen Pyrrolidinon-Ring enthalten) ist in der Literatur gut
beschrieben (siehe G. Heimchen et al. (1995) Stereoselective Synthesis
in Houben-Weyl-Methods of Organic Chemistry, Band E21a, 762-881,
Thieme, Stuttgart, Deutschland, für einen allgemeinen Überblick,
und A.J. Meyers et al. (1997) J. Am. Chem. Soc., 119, 4564-4566
zu sterischen Überlegungen zur
Reaktion). Es gibt auch einige Beispiele für Enolat-Alkylierung von Cotinin
selbst (N.-H. Lin
et al. (1994) J. Med. Chem., 37, 3542-3553). Eine interessante Herstellung
von 4'-Acetylnikotin als
1:1-Mischung von zwei Epimeren wurde erreicht, indem man nacheinander
eine kationische aza-Cope-Umlagerung und eine Mannich-Zyklisierungsreaktion
durchführte,
ausgehend von einem Keton (oder einem Aldehyd) und einem 2-Alkoxy-3-alkenamin
(L.E. Overman (1983) J. Am. Chem. Soc., 105, 6622-6629). Diese Reaktion
kann erweitert werden zur Darstellung von 4'-Aldehydo-nikotin, das für die Konjugation
geeignet ist.
-
3-Bromo-propylamin-Hydrobromid
(4,2 g) wurde in 50 ml Dichlormethan suspendiert, und Triethylamin (etwa
7 ml) wurde zugegeben, bis sich eine klare Lösung bildete. Die Lösung wurde
auf 0°C
gekühlt
und Chlorameisensäurebenzylester
(2,5 ml) wurde zugetropft. Die Reaktion wurde bei Raumtemperatur
16 Stunden unter Rühren
weitergeführt.
Die ausfallenden Salze wurden abfiltriert und die klare organische
Phase mit kaltem Wasser, kalter 1 N HCl und kaltem Wasser gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet und unter reduziertem Druck zu einem gelben Öl (2,93
g Rohmaterial) eingedampft.
-
Cotinin
(62 mg) und 3-Bromo-N-carbobenzyloxy-propylamin (100 mg) wurden
getrennt mit trockenem Toluol coevaporiert. Cotinin wurde in 5 ml
frisch destilliertem wasserfreien Tetrahydrofruan gelöst, 60 μl N,N,N',N'-Tetramethylendiamin
(TMEDA) wurden zugegeben und die Lösung durch Eintauchen in ein
Ethanol-Trockeneisbad auf -78°C
gekühlt.
Die Cotinin-Lösung
wurde zu einer vorher auf -78°C
gekühlten
Lösung von
Lithiumdiisopropylamid (LDA, 200 μl
einer 2 M Lösung
in Heptan-Tetrahydrofuran) in Tetrahydrofuran getropft. Die orange
Mischung wird 15 Minuten bei -78°C
gerührt
und dann zum Erwärmen
in einem Eisbad (2 bis 6°C)
stehengelassen. Die Reaktion wurde dann wieder auf -78°C gekühlt und
in wasserfreiem Tetrahydrofuran gelöstes 3-Bromo-N-carbobenzyloxy-propylamin
innerhalb von 15 Minuten zugetropft. Die Reaktionsmischung wurde
zum Erwärmen
auf -10°C
stehengelassen und dann mit Methanol gestoppt. Das Reaktionsprodukt
wurde mittels Flash-Chromatographie auf einer Silikagel-Säule gereinigt.
-
Die
Reduktion des Amids dieses Cotininderivats wurde mit Boran durchgeführt, gefolgt
von Cäsiumfluorid
in heißem
Ethanol. Das Amin wurde schließlich
nach Entfernung der Carbobenzyloxy-Gruppe unter sauren Bedingungen
erhalten.
-
Beispiel 3 – Synthese
eines derivatisierten Nikotinhaptens (an der 5'-Position substituiert)
-
Die
Einführung
eines funktionalisierten Arms an der 5'-Position von Nikotin kann erreicht
werden, indem man adäquat
geschützte
Alkyllithium-Verbindungen mit Cotinin umsetzt, gefolgt von Reduktion
mit Natrium-Cyanoborhydrid, nach Vorschriften ähnlich denen beschrieben von
Shibagaki et al. (1986) Heterocycles, 24, 423-428 und N.-H. Lin
et al. (1994) s.o.
-
Beispiel 4 – Konjugation
eines derivatisierten Nikotinhaptens an ein Träger-Protein
-
Rekombinantes
Exoprotein A (rEPA) wird an das derivatisierte Nikotinhapten über einen
Bernsteinsäure-Arm
gekoppelt. Die 15 Lysine von rEPA konnten leicht mit Bernsteinsäureanhydrid
succinyliert werden. Daraufhin wurde in einer typischen Konjugierungsreaktion
eine 5- bis 10-mg/ml-Lösung
des succinylierten rekombinanten Exoproteins A (Suc-rEPA) in 0,05
M 2-(N-Morpholino)-ethansulfonsäure
(MES)-Puffer, enthaltend 0,15 M NaCl, bei pH 6,0 hergestellt. Eine
gleiche Einwaage 3'-Aminomethyl-(-nkotin
(3'-AMNic)-Hapten,
gelöst in
einem minimalen Volumen destillierten Wassers, wurde zur Proteinlösung gegeben.
Der pH der Hapten-Lösung
wurde vor der Zugabe mit 0,1 N HCl auf 6,0 eingestellt. Schließlich wurde
eine gleiche Einwaage 1-Ethyl-3-(3-diethylamino)propyl-carbodiimid-Hydrochlorid
(EDC) zu der Hapten-Protein-Mischung gegeben und die Reaktion 30
Minuten bei Raumtemperatur unter Rühren fortgesetzt. Das daraufhin
erhaltene Nikotin-Konjugat wurde auf einer Sephadex-G-25-Säule gereinigt
und mit phosphatgepufferter Saline (PBS) bei pH 7,4 eluiert. Die
Konjugat-Ausbeuten lagen im 80- bis 90%-Bereich.
-
Beispiel 5 – Konjugation
einer nikotinbeladenen Matrix
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Synthese eines Hapten-Träger-Konjugates, umfassend 3'-Aminomethyl-(-)-nikotin als derivatisiertes
Hapten, rekombinantes Exoprotein A (rEPA) als Träger-Protein, Adipinsäure-Dihydrazid
(ADH) als Linker und Poly-L-Glutaminsäure als „Matrix", oder Polymerträger, für die Haptene.
-
In
diesem Beispiel wurde eine Poly-L-Glutaminsäure mit einem mittleren Molekulargewicht
von 39900 sowie einer Polydispersität von 1,15 und Polymerisationsgrad
von 264 verwendet. Die reagierenden Mengen Hapten und Polymer wurden
so berechnet, daß der
angestrebte Substitutionsgrad etwa 80% ist. Das heißt, wenn
80% Substitution erreicht ist, wurden etwa 208 Hapteneinheiten von
den insgesamt 264 Wiederholungseinheiten in einem Durchschnittsmolekül des Glutaminsäurepolymers
konjugiert.
-
Diese
nikotinbeladene Poly-L-Glutaminsäure
besitzt die folgende Formel:
-
Wie
der Abbildung zu entnehmen ist, besitzt das Polyglutaminsäure-Polymer
etwa 52 Glutaminsäure-Reste.
Diese Zahl wird je nach Charge und Herkunft des für die Matrix
gewählten
Polyaminosäure-Restes variieren.
Die Abbildung zeigt auch 4 Nikotinhaptene in jeder Wiederholungseinheit.
Diese Zahl wird je nach dem Verhältnis
der verwendeten Reaktanden bei der Konjugation der Matrix und des
Nikotinhaptens variieren.
-
Nach
der Konjugation mit dem derivatisierten Nikotin wurden die unreagierten
Carboxylgruppen (etwa 20%) mit ADH derivatisiert. Als diese Matrix
an einen Träger
konjugiert wurde, wie in Beispiel 6 beschrieben, war das molare
Verhältnis
von nikotinbeladener Matrix zu Protein 1:1. Daher wäre in diesem
Konjugat das theoretische molare Nikotinhapten-zu-Protein-Verhältnis bei
Abschluß der
Konjugationsreaktion 200:1.
-
Das
tatsächliche
Verhältnis
der Nikotin-Substitution auf der Polyglutaminsäure wurde mittels NMR-Analyse
des Produktes abgeschätzt.
Die Intensität
des Glutaminsäure-α- Wasserstoff-Peaks
relativ zu den vier Wasserstoffen des Pyridinrings von Nikotin liefert
den Anteil an inkorporiertem Nikotin. Das geschätzte durchschnittliche Verhältnis war
143:1 (Nikotin/Träger-Protein).
-
Beispiel 6 – Herstellung
eines Nikotin-Konjugat-Impfstoffs unter Verwendung einer nikotinbeladenen
Matrix
-
A. Beladen der Matrix
mit Nikotinhapten
-
10
mg Poly-L-Glutaminsäuresalz
(Sigma, Katalognummer P-4761) wurden in 2 ml 0,05 M 2-(N-Morpholino)ethansulfonsäure (MES)-Puffer,
enthaltend 0,15 M NaCl, bei pH 6,0 gelöst. 10 mg 3'-Aminomethyl-(-)-nkotin wurden in einem
minimalen Volumen destillierten Wassers gelöst und der pH der Lösung wurde mit
0,1 N HCl auf pH 6,0 eingestellt. Die Nikotinhapten-Lösung wurde
unter Rühren
tropfenweise zu der Polypeptid-Lösung gegeben
und dann auf einen pH von 6,0 eingestellt. 20 mg festes 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid-Hydrochlorid
(EDC) wurden dann in drei Teilen über einen Zeitraum von 20 Minuten
zu der Hapten-Polypeptid-Mischung gegeben. Die Reaktion wurde eine
Stunde bei Raumtemperatur fortgesetzt. Das Reaktionsprodukt (nikotinsubstituierte
Matrix) wurde gegen dreimal gewechseltes Wasser dialysiert und lyophilisiert.
12 mg nikotinsubstituierte Polyglutaminsäure wurden als weißes flockiges
Material erhalten.
-
B. Koppeln des Linkers
an die nikotinsubstituierte Matrix
-
10
mg nikotinsubstituierte Polyglutaminsäure wurden in 2 ml MES-Puffer
bei pH 6,0 gelöst.
8 mg Adipinsäure-Dihydrazid
(ADH), gefolgt von 10 mg EDC, wurden unter Rühren zu der Lösung gegeben.
Die Reaktion wurde 1 Stunde bei Raumtemperatur fortgesetzt. Die
erhaltene Lösung
wurde schließlich
gegen dreimal gewechselten MES-Puffer
bei pH 6,0 dialysiert.
-
C. Konjugation an das
Träger-Protein
-
10
mg rekombinanten Exoproteins A (rEPA) wurden in 2 ml 0,05 M MES-Puffer
bei pH 5,6, enthaltend 0,15 M NaCl, gelöst. Ein Volumen einer ADH-gebundenen
nikotinsubstituierten Polyglutaminsäure-Lösung, enthaltend geschätzte 7,5
mg dieses derivatisierten Materials, wurde zur Protein-Lösung gegeben.
Festes EDC wurde in drei Teilen über
einen Zeitraum von 20 Minuten unter Rühren bei Raumtemperatur zu
dieser Mischung gegeben. Die Reaktion wurde bei Raumtemperatur über Nacht
fortgesetzt. Das erhaltene Konjugat wurde schließlich of einer Sephadex-G-25-Säule gereinigt
und mit phosphatgepufferter Saline (PBS) bei pH 7,4 eluiert. Dies
erzeugt eine gereinigte Präparation
von Konjugat, wobei das Konjugat nur die (S)-(-)-Form von Nikotin
enthält.
-
Beispiel 7 – Charakterisierung
des Nikotin-Träger-Konjugates
aus Beispiel 4
-
Der
gereinigte Konjugat-Impfstoff aus Beispiel 4 wurde auf einer Superose-l2-Größenausschlußchromatographie-Säule analysiert
und mit PBS bei pH 7,4 eluiert. Das molare Hapten-zu-Protein-Verhältnis von
11 zu 17 wurde berechnet, indem die Zunahme der UV-Absorption bei
260 nm nach der Inkorporierung von Nikotin relativ zur Absorption
bei 280 nm gemessen wurde. Dieser Bereich wurde bestimmt durch die
Berechnung des Hapten/Träger-Protein-Verhältnisses
von sechs getrennten Chargen Hapten-Träger-Konjugats (Charge 1: 17,2; Charge 2:
16,2; Charge 3: 13,2; Charge 4: 12,0; Charge 5: 11,0; Charge 6:
17,2). Eine weitere Analyse zur Bestimmung dieses Verhältnisses
mit MALDI-TOF-Massenspektrometrie
ergab im wesentlichen dieselben Werte wie durch UV-Absorptionsdifferenz
erhalten. Die Proteinkonzentration des Konjugat-Impfstoffs wurde mit
einem BCA-Assay bestimmt. Eine Stabilitätsstudie über das Nikotin-Träger-Konjugat
aus Beispiel 4 wurde durchgeführt.
Die Studie verwendete den in 1-ml-Glasgefäße abgefüllten Impfstoff bei einer Konzentration
von 0,5 mg/ml, und die Stabilität
des abgefüllten
Impfstoffs wurde bei drei verschiedenen Temperaturen getestet: -70°C, 2 bis
8°C und
Raumtemperatur.
-
Beispiel 8 – Stabilität des Nikotin-Träger-Konjugats
aus Beispiel 4
-
Die
auf der Bildung von Amidbindungen zwischen Hapten-Linker-Träger basierende
Konjugationsprozedur schien vorteilhafter als die auf Esterbindungen
basierende zu sein, wie die Stabilität des Konjugats über sechs
Monate bei -70°C,
2 bis 8°C
und sogar Raumtemperatur zeigt. Die Stabilitätsstudie bestand aus der Überwachung
und Prüfung
des Konjugat-Impfstoffs mit folgenden Mitteln:
- 1.
Visuelle Beobachtung, um etwaige Partikelbildung zu sehen (Trübung, Präzipitation).
- 2. Überprüfung etwaiger
signifikanter pH-Wert-Änderungen.
- 3. Ein Größenausschlußchromatographie-Profil
in Kombination mit UV-Absorption bei 260 und 280 nm, um zu bestimmen,
ob sich das Verhältnis
der Nikotin-Inkorporation ändert.
- 4. Reversed-Phase-Chromatographie, um etwaigen Abbau des Träger-Proteins
zu überprüfen.
- 5. SDS-PAGE mit Silberfärbung,
die etwaige proteolytische Spaltungen im konjugierten Protein zeigen
würde.
-
Die
auf der Bildung einer Amidbindung zwischen Hapten und Linker wie
auch zwischen Linker und Träger
basierende Konjugations-Prozedur schien vorteilhaft zu sein, wie
die Stabilität
des Konjugats über
sechs Monate bei -70°C
und 2 bis 8°C
zeigt.
-
Beispiel 9 – Nachweis
der Immunogenität
des Träger-Konjugats
aus Beispiel 4 und 6
-
Zwei
Nikotin-Träger-Konjugat-Impfstoffe
wurden eingesetzt, um Mäuse,
Ratten und Kaninchen zu immunisieren.
-
A. Tierversuche – Polyklonale
Antikörper
-
Die
Tiere wurden gemäß Standard-Protokollen
immunisiert. Bei Mäusen
wurden drei subkutane Impfstoff-Injektionen im Abstand von zwei
Wochen verabreicht, mit Probe-Blutentnahmen
je eine Woche nach der ersten und zweiten Injektion und Blutentleerung
eine Woche nach der dritten Injektion. Die Serum-Proben wurden mit
einem ELISA-Assay wie in Beispiel 10 beschrieben ausgewertet. Der
ELISA verwendete an Mikrotiterplatten gebundenes 3'-AMNic-pGlu.
-
Die
Ratten wurden dreimal intraperitoneal mit dem Impfstoff immunisiert.
Injektionen wurden im Abstand von zwei Wochen gegeben, wobei Test-Blutentnahmen
jeweils eine Woche nach der ersten und zweiten Injektion erfolgten.
Die Ratten wurden dann eine Woche nach der letzten Injektion blutentleert.
Komplettes Freund-Adjuvans wurde für die erste Injektion, und
inkomplettes Freund-Adjuvans für
die weiteren Injektionen verwendet. Die Serumproben wurden mit einem
ELISA-Assay ausgewertet.
-
Die
Kaninchen wurden dreimal im Abstand von drei Wochen mit 100 μg Impfstoff
intramuskulär
immunisiert. Die erste Injektion enthielt Freund-Adjuvans, während die
weiteren Injektionen inkomplettes Freund-Adjuvans enthielten. Den
Kaninchen wurden Blutproben je eine Woche nach der zweiten und dritten Injektion
entnommen, um adäquate
Titer für
die Produktionsblutung zu gewährleisten.
War ein adäquater
Titer nach ELISA-Messung
erreicht, wurden die Kaninchen auf einen wöchentlichen Produktionsblutungs-Plan gesetzt (20
bis 40 ml Serum pro Kaninchen). Die Antikörper-Titer wurden über die
Zeit verfolgt und den Tieren eine Auffrischungs-Impfung verabreicht,
wenn es nötig
war, um den Antikörper-Spiegel
wiederherzustellen.
-
Die
Ergebnisse dieser Immunogenitäts-Studien
sind in den Tabellen 1-5 dargestellt. Tabellen 1 und 2 zeigen die
Ergebnisse einer Immunogenitäts-Studie
in Mäusen.
In Tabelle 1 war das verwendete Konjugat 3'-Aminomethyl-(-)-nikotin-succinyl-rEPA
(Beispiel 4). In Tabelle 2 war das verwendete Konjugat 3-Aminomethyl-(-)-nikotin-polyglutaminsäure-ADH-rEPA (Beispiel
6). Diese Tabellen zeigen die Entstehung hoher Titer von Antikörpern, die
spezifisch Nikotin binden. Darüber
hinaus zeigten diese Konjugate die Fähigkeit, die Verstärker-Antwort
zu induzieren.
-
Tabellen
3 und 4 zeigen die Ergebnisse einer Immunogenitäts-Studie in Ratten. In Tabelle
3 war das verwendete Konjugat 3'-Aminomethyl-(-)-nikotin-succinyl-rEPA
(Beispiel 4). In Tabelle 4 war das verwendete Konjugat 3-Aminomethyl-(-)-nikotin-polyglutaminsäure-ADH-rEPA (Beispiel
6).
-
Diese
Tabellen zeigen die Entstehung hoher Titer von Antikörpern, die
spezifisch Nikotin binden. Darüber
hinaus zeigten diese Konjugate die Fähigkeit, die Verstärker-Antwort
zu induzieren.
-
Tabelle
5 zeigt die Ergebnisse einer Immunogenitäts-Studie in Kaninchen. Mit
Hilfe von entweder 3'-Aminomethyl-succinyl-rEPA
(Beispiel 4) oder 3-Aminomethylpolyglutaminsäure-ADH-rEPA (Beispiel 6) wurden
hohe Titer von Antikörpern
gegen die beiden Konjugate erzeugt. Diese Titer blieben über mehr
als 6 Monate erhöht.
-
TABELLE
1 – Behandlung
von Mäusen
mit 3'AMNic-Suc-rEPA
-
- Dosis basiert auf Protein-Assay.
- Titer ist das arithmetische Mittel, eine Woche nach der entsprechenden
Injektion.
-
TABELLE
2 – Behandlung
von Mäusen
mit 3'-AMNic-pGlu-ADH-rEPA
-
- Dosis basiert auf Trockengewicht lyophilisierten Konjugats.
- Titer ist arithmetisches Mittel, eine Woche nach entsprechender
Injektion.
-
TABELLE
3 – Behandlung
von Ratten mit 3'-AMNic-Suc-rEPA
-
- Dosis basiert auf Protein-Assay.
- Titer ist das arithmetische Mittel, eine Woche nach entsprechender
Injektion.
-
TABELLE
4 – Behandlung
von Ratten mit 3'-AMNic-pGlu-ADH-rEPA
-
- Dosis basiert auf Trockengewicht lyophilisierten Konjugats.
- Arithmetisches Mittel, eine Woche nach entsprechender Injektion.
-
TABELLE
5 – Behandlung
von Kaninchen mit 3'-AMNic-Suc-rEPA
und 3'-AMNic-pGlu-ADH-rEPA
-
- Dosis basiert auf Protein-Assay für 3'-AMNic-Suc-rEPA und auf Trockengewicht
für 3'-AMNic-pGlu-rEPA.
- Titer ist arithmetisches Mittel, sechs bis sieben Wochen nach
dritter Injektion.
-
Beispiel 10 – ELISA-Assay
und Antikörper-Spezifität
-
Das
Nikotin-Molekül
selbst ist zum Auskleiden von ELISA-Platten nicht geeignet und muß an ein
größeres Molekül gekoppelt
werden, das bessere adhäsive
Eigenschaften hat. Poly-L-lysine
oder Poly-L-glutaminsäure
werden üblicherweise
für diesen
Zweck benutzt. Das derivatisierte Nikotenhapten 3'-Aminomethyl-(-)-nikotin
(3'-AMNic) wurde
an Poly-L-glutaminsäure konjugiert
und das erhaltene 3'-Aminomethyl-(-)-nikotin-Poly-L-glutaminsäure-Konjugat
(3'-AMNic-pGlu)
wurde zum Auskleiden der ELISA-Platten verwendet.
-
Gegen
3'-AMNic-Impfstoff
erzeugte Antikörper
wurden mit Hilfe eines 3'-AMNic-pGlu-ELISA wie folgt bewertet:
Dynatech-Immulon-4-Mikrotiterplatten (Chantilly, VA) wurden mit
100 μl/well
10 ng/ml 3'-AMNic-pGlu in
0,1 M Bicarbonat-Puffer, pH 9,6 ausgekleidet und über Nacht
(ON) bei Raumtemperatur (RT) inkubiert. Die Platten wurden dann
abgesaugt und mit 1% BSA in PBS eine Stunde bei RT blockiert. Proben
und Referenz-Serum
wurden in PBB (1% BSA, 0,3% BRIJ in PBS, pH 7,2) verdünnt auf
eine Verdünnung,
die eine ungefähre
optische Dichte (OD) von 2,0 bei 450 nm ergibt. Die Platten wurden
fünfmal
gewaschen (9% NaCl, 0,1 % BRIJ) und mit verdünnten Proben und Referenz-Serum
beladen. Referenz und Proben wurden 2fach auf den Platten herunterverdünnt auf
ein Endvolumen von 10 μl/well
und die Platten 1 Stunde bei 37°C
inkubiert. Die Platten wurden dann erneut gewaschen und mit 100 μl/well peroxidasekonjugiertem
Anti-Spezies-IgG, Fc-spezifisch (Jackson, West Grove, PA), verdünnt in PBB,
beladen und bei 37°C
eine Stunde inkubiert. Die Platten wurden gewaschen und 10 Minuten
bei RT mit 100 μl/well
3, 3', 5, 5'-Tetramethylbenzidin
(TMB)-Substrat (KPL, Gaithersburg, MD), das 1:1 mit H2O2 (Teil des TMB-Reagenz-Kits) verdünnt ist,
inkubiert. Die Reaktion wird durch Zugabe von 100 μl/well 1
M Phosphorsäure
gestoppt und bei 450 nm auf einem MR4000-Mikrotiterplatten-Leser
(Dynatech) ausgelesen. Die Proben werden in Beziehung auf die Referenz
mittels Parallel-Line-Analyse
quantifiziert. Der Referenz wird ein numerischer Wert (U/ml) zugewiesen,
der der Verdünnung entspricht,
die eine OD von ungefähr
2,0 bei 450 nm ergibt.
-
Antikörper-Spezifitäten wurden
mittels eines Inhibitions-ELISA-Assays ausgewertet. Jedes anti-[3'-AMNic-Suc-rEPA]-Serum
wurde auf eine Konzentration verdünnt, die doppelt so hoch ist
wie die, die eine optische Dichte von etwa 2,0 bei 450 nm ergeben
würde.
Mit Hilfe des oben beschriebenen 3'-AMNic-pGlu-ELISA wurde das verdünnte zu
untersuchende Antiserum 1:1 (v/v) mit steigenden Mengen Test-Antigen
(Inhibitor) 3 Stunden bei 37°C
absorbiert, und diese absorbierte Probe wurde im ELISA mit unabsorbiertem
Serum als Referenz analysiert. Die prozentuale Absorption in bezug
auf die unabsorbierte Probe wurde für jede Probe bestimmt.
-
Die
Spezifität
von Rattenserum, das als Antwort auf 3'-AMNic-Suc-rEPA erzeugte Antikörper enthält, mittels
Inhibitions-ELISA mit Nikotin-Tartrat als Inhibitor, wurde berechnet.
Der IC50 dieses Antikörpers war 3,5 × 10-6 M. Die Spezifität von Kaninchenserum, das als
Antwort auf 3'-AMNic-Suc-rEPA
erzeugte Antikörper
enthält,
mittels Inhibitions-ELISA mit Nikotin-Tartrat als Inhibitor, wurde
berechnet. Der IC50 dieses Antikörpers war 2,3 × 10-5 M.
-
Beispiel 11 – Antikörper-Affinität und -Bindekapazität
-
Die
Antikörper-Bindekapazität wurde
mittels Gleichgewichts-Dialyse für
4 Stunden bei 37°C
mit 0,7 ml Plasma, Teflon-Semimikro-Zellen, Spectrapor-2-Membranen
mit einer Molekulargewichts-Ausschlußgrenze von 12 bis 14 kD und
Sorensons Puffer (0,13 Phosphat, pH 7,4) gemessen, siehe Pentel
et al., J. Pharmacol. Exp. Ther. 246, 1061-1066 (1987). Der Plasma-pH
wurde am Ende jedes Gleichgewichts-Dialyse-Laufs gemessen, und die
Proben wurden nur benutzt, wenn der finale pH 7,30 bis 7,45 war.
-
Die
Antikörper-Affinität für Nikotin
wurde mittels eines löslichen
Radioimmunoassays berechnet, siehe Mueller, Meth. Enzymol., 92,
589-601 (1983). Das Molekulargewicht von IgG wurde als 150 kD bestimmt.
-
Die
Bindungskonstanten und Affinitäten,
die aus dem Radioimmunoassay erhalten wurden, waren wie folgt: Für anti-[3'-AMNic-Suc-rEPA]-Rattenserum
war der IC50 (Molar) 1,36 × 10-7. Der Ka (Molar-1) war 2,57 × 107.
Die Bindestellenkonzentration war 2,61 × 10-6 Bindestellen/Liter
und die Konzentration an nikotinspezifischem IgG war 0,2 mg/ml.
-
Beispiel 12 – Ermittlung
der Nikotinverteilung in Plasma und Gehirn in Tiermodellen
-
Vorliegender
erfinderischer Impfstoff wurde in verschiedenen Tiermodellen bewertet.
Rattenmodelle wurden verwendet, um den Effekt von aktiver und passiver
Immunisierung auf die Nikotin-Verteilung in Plasma und Gehirn zu
bestimmen. Eine Studie untersuchte die Effekte passiver Immunisierung
auf die Abmilderung der lokomotorischen Effekte des Nikotins, die
eine Wirkung des Nikotins auf das Zentralnervensystem (ZNS) sind.
Ein weiteres Experiment bewertete die Effekte passiver Immunisierung
auf die Effekte des Nikotins auf das kardiovaskuläre System:
Erhöhung
des systolischen Blutdrucks.
-
Um
die vorliegende Immunotherapie zu bewerten, wurde ein Tiermodell
entwickelt, um die schnelle Aufnahme von Nikotin aus zwei Zigaretten
in Menschen zu simulieren. Dieses Tiermodell wird in Hieda (1997) J.
Pharmacol. Exp. Ther. 283(3):1076-1081 beschrieben. In diesem Modell
wurde Ratten 0,03 mg/kg Nikotin durch 10-sekündige i.v.-Infusion verabreicht,
was die schnelle Aufnahme von Nikotin über die Lungen in menschlichen
Rauchern simuliert. Blutproben wurden 3 und 10 min nach Nikotininjektion
zur Plasma-Nikotin-Messung
entnommen. Wenn Gehirn-Nikotin-Konzentrationen bestimmt werden sollten,
wurden die Tiere 3 min nach Nikotininjektion geopfert, und ihre
Gehirne wurden schnell entfernt. Der Impfstoff nach Beispiel 4 wurde
in Ratten bewertet, um seinen Effekt auf die Verteilung von Nikotin
in Plasma und Gehirn zu bestimmen.
-
A. Aktive Immunisierung
-
Ratten
wurden mit dem Nikotin-Impfstoff durch drei i.p.-Injektionen von
insgesamt 25 μg
pro Injektion von Impfstoff (3'-AMNic-Suc-rEPA)
im Abstand von zwei Wochen immunisiert. Diese Tiere besaßen erhöhte Nikotinspiegel
im Plasma 3 und 10 Minuten nach einer 10-sekündigen Nikotin-Infusion von
0,03 mg/kg, verglichen mit den Werten in nichtimmunisierten Kontrollen.
Siehe 1. Daher war aktive Immunisierung effektiv bei
der Erhöhung
von Nikotinbindung im Plasma. Es ist bekannt, daß eine moderate Reduzierung
der Nikotin-Menge, die das Gehirn erreicht, die Verhaltenseffekte
des Nikotins dramatisch verändern
kann.
-
B. Passive Immunisierung
-
Mit
passiver Immunisierung war es möglich,
den Dosis-Antwort-Effekt von Immun-IgG bei der Erhöhung des
Plasma-Nikotinspiegels und der Reduzierung des Gehirn-Nikotinspiegels zu
bestimmen. Ratten wurden verschiedene Mengen anti-(3'-AMNic-SucrEPA)-IgG
(12,5 bis 50 mg) gesamt pro Injektion verabreicht. Wie in 2 gezeigt, gab
es einen klaren Dosis-Antwort-Effekt – eine Erhöhung der IgG-Dosis erhöhte den Serum-
und reduzierte den Gehirn-Nikotinspiegel.
-
3 zeigt,
daß anti-Nikotin-Antikörper (anti-3'-AMNic-Suc-rEPA)
im Serum von Ratten vorhanden und aktiv waren, 30 Minuten und 1
Tag nach Verabreichung von Antikörpern
(50 mg) gesamt pro Injektion. 3 zeigt,
daß nach
einer Nikotin-Reizung
(10-sekündige
0,03 mg/kg-Infusion) diese Antikörper
noch 30 Minuten und 1 Tag nach Verabreichung der Antikörper effektiv
bei der Reduzierung der Nikotin-Konzentrationen im
Gehirn und der Erhöhung
der Nikotinspiegel im Plasma waren.
-
Ein
weiterer Beweis für
die Wirksamkeit der passiven Immunisierung mit Nikotin-Impfstoff der Erfindung
ist seine Fähigkeit,
aufeinanderfolgende Infusionen von Nikotin zu bekämpfen. In
einem gesonderten passiven Immunisierungs-Experiment in Ratten verringerten
wiederholte Nikotin-Dosen weder die vorhandenen Antikörper, noch
reduzierten sie signifikant deren Fähigkeit, frisch injiziertes
Nikotin zu binden. In 4 wurden 50 mg anti-[3'-AMNic-Suc-rEPA)
zum Zeitpunkt Null infundiert. 24 Stunden später wurden fünf Nikotin-Injektionen
durchgeführt – 0,03 mg/kg
Nikotin wurde 10 Sekunden lang infundiert, über die rechte Halsvene, 80
Minuten lang alle 20 Minuten. Insgesamt wurden fünf Nikotin-Injektionen durchgeführt. Die
fünfte
Nikotin-Injektion wurde mit 3H-Nikotin versetzt.
Das gesamte Blut und das Gehirn wurden 1 Minute nach der fünften Injektion
entnommen. Die Ergebnisse sind unten gezeigt, und grafisch in 4 und 5 dargestellt.
-
-
Diese
Ergebnisse zeigen, daß die
Antikörper
sogar noch nach der fünften
Nikotin-Dosis effektiv bei der Erhöhung des Serum-Nikotinspiegels
und der Reduzierung des Gehirn-Nikotinspiegels
sind. Die Ergebnisse mit 3H-Nikotin zeigen,
daß die
Antikörper
effektiv gegen das bei der fünften
Dosis injizierte Nikotin sind.
-
Beispiel 13 – Bewertung
der lokomotorischen Effekte des Nikotins
-
Dieses
verwendete Experiment wurde entworfen, um zu bestimmen, ob passive
Immunisierung eine unmittelbare, ZNS-vermittelte Wirkung von Nikotin
verhindern kann. Das in diesem Experiment verwendete Rattenmodell
wurde von Dr. David Malin entwickelt und beschrieben in Malin et
al., Nicotine-specific IgG reduced distribution to brain and attenuates
its behavioral and cardiovascular effects in rats, eingereicht beim
Fifth Annual Meeting of the Society for Research on Nicotine and
Tobacco, San Diego, CA, 5.-7. März
1999. Um eine Grundlinie zu erhalten, wurde der Effekt subkutaner
Injektion von 0,8 mg/kg Nikotin-Tartrat auf das lokomotorische Aktivitätsniveau
in Ratten gemessen. Die 0,8-mg/kg-Dosis Nikotin-Tartrat ist die
höchste
Dosis, die angewendet werden konnte, ohne lokomotorische Abnormalitäten zu erzeugen.
-
Es
gab eine Erhöhung
des Aktivitätsniveaus
nach Nikotin-Injektion bei Ratten, die nicht mit anti-[3'-AMNic-Suc-rEPA]
vorbehandelt waren, und bei Ratten, die mit 50 mg normalen Kaninchenserums-IgG
vorbehandelt waren. Siehe 6A, rechter
Balken und 6B, linker Balken. Dieser Effekt
wurde unterdrückt,
indem man die Tiere mit 50 mg anti-[3'-AMNic-Suc-rEPA]-Immun-IgG vorbehandelte
(6B, rechter Balken). Dies zeigt, daß das anti-Nikotin-Antiserum
einen stimulierenden Effekt von Nikotin in vivo unterband.
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Beispiel 14 – Bewertung
von Nikotin-Effekten auf den systolischen Blutdruck
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In
diesem Experiment wurde ein weiterer Indikator für den Verhaltenseffekt von
Nikotin gemessen: die Änderung
des systolischen Blutdrucks. Ratten wurden mit anti-[3'-AMNic-Suc-rEPA]-IgG oder
Kontroll-IgG vorbehandelt. Die Ratten wurden mit einer subkutanen
Injektion von 0,1 mg/kg Nikotin-Tartrat behandelt. Die Kontroll-Ratten
zeigten eine Erhöhung
des systolischen Blutdrucks von 42,6 ± 3,2 mmHg, wenn sie mit Nikotin
behandelt wurden. Wenn die Ratten mit anti-Nikotin-Antiserum-IgG
vorbehandelt wurden, war die Nikotin-Reizung weniger effektiv. Wenn
steigende Mengen Anti-Nikotin-Serum verabreicht wurden, verminderte
das die Fähigkeit
von Nikotin, den Blutdruck zu erhöhen. Wie in 7 gezeigt,
gab es einen negativen linearen Verlauf des Blutdrucks als Funktion
der IgG-Dosis.