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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Nanosekundengatter-Diagnosevorrichtung.
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Stand der
Technik
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Auf
diesem Gebiet sind die folgenden Veröffentlichungen bekamt:
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- (1) Medical Equipment Encyclopedia Edition
Committee,
- ed.", 1987-88
Medical Equipment Encyclopedia",
Seiten 426-436, Sangyo Chosakai
- (2) "Encyclopedia
of Medical Sciences",
Seiten 46-50, Kodansha
- (3) Takuzo Sato, "From
Laser CD Player to X-ray Laser",
Seiten 146-170, Denki Shoin (1987)
- (4) Harufumi Kato, Hideki Yamamoto, and Toshimitsu Hiyoshi, "Therapeutic Effect
on Cancer by Photosensitive Substances", O plus E, No. 160, Seiten 83-88 (1993)
- (5) Yusaku Shimaoka, Masato Ohmi, and Masamitsu Haruna, "Nanosecond Stroboscopic
Microscope for Laser Ablation of Biological Tissue" , The Institute
of Electronics, Information and Communication Engineers, ME and
Bio Cybernetics Study Group, Technical Report of IEICE MBE96-93
(1996)
- (6) Yusaku Shimaoka, Mitsuo Nakamura, Masato Ohmi, and Masamitsu
Haruna, "Nanosecond
Stroboscopic Microscope for Laser Ablation of Biological Tissue", Conference on Laser & Electro Optics/Pacific
Rim (CLEO/PR' 97),
Paper FF3, Technical Digest, Seiten 261-262, Makuhari, Chiba, 1997
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In
medizinischen Behandlungsvorrichtungen werden üblicherweise infrarote CO2-Laser und Nd:YAG-Laser, welche als Laserskalpelle
dienen, für
Einschnitte und Gerinnungen in chirurgischen Operationen verwendet
(siehe Veröffentlichungen
(1) und (2)).
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Die
laserinduzierte Fluoreszenzanalyse (siehe Veröffentlichungen (3) und (4))
wurde fortlaufend als ein effektives Diagnoseverfahren untersucht.
Das Verbessern und Verwenden einer laserinduzierten biologischen
Reaktion als eine führende
medizinische Technik verlangt das Sammeln und Anhäufen detaillierter
experimenteller Daten, welche zeitliche Veränderungen eines Reaktionszustandes
in der Nähe
der Oberfläche biologischen
Gewebes auf Grund der Bestrahlung mit einem Laserimpuls und Zusammensetzungen
von Substanzen, die von der Oberfläche gestreut werden, umfassen
und welche aus Analysen erhalten werden.
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Das
US-Patent 5,720,894 (Neev) offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Entfernen biologischen Gewebes mittels Benutzen eines Ultrakurz-Laserimpulssystems,
welches mit einer hohen Impulswiederholrate arbeitet. Die Dauer
jedes Laserimpulses liegt in der Größenordnung von ungefähr 1 fs
bis weniger als 50 ps, so daß die
Energiezufuhr auf eine kleine Tiefe lokalisiert ist und auftritt,
bevor eine signifikante hydrodynamische Bewegung und thermische
Leitung stattfindet, welche zu Begleitschäden führen können. Die Eingangslaserenergie
pro abgetragenes Gewebevolumen ist niedrig und die zum Material
abtragen benötigte Energiedichte
sinkt mit sinkender Impulsbreite. Die Benutzung eines chirped-impulsverstärkten Titanium-dotierten
Saphirlasers als eine Laserquelle ist offenbart.
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Das
US-Patent 4,973,848 (Kolobanov) offenbart eine Vorrichtung, in der
zwei Laserstrahlen nacheinander über
einen Gewebebereich gerastert werden, welcher mittels Lasertherapie
zu behandelt ist. Ein erster "Analyse"-Strahl wird benutzt,
um charakteristische Lichtemissionen oder Reflektionen von der Oberfläche anzuregen.
Dieses gestreute Licht wird erfaßt und analysiert, um mittels
des "Analyse"-Strahls die Eigenschaften des
kleinen Teils der bestrahlten Oberfläche an dem Zeitpunkt zu bestimmen.
Ein zweiter "Bearbeitungs"-Strahl wird gleichzeitig
mit dem "Analyse"-Strahl gerastert.
Die Eigenschaften der Oberfläche
in jedem kleinen Bereich (wie mittels des "Analyse"-Strahls bestimmt) werden verwendet,
um die Leistung und andere Eigenschaften des "Bearbeitungs"-Strahls so einzustellen, daß jeder
kleine Bereich der Oberfläche
eine optimale Belichtung erhält.
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Das
US-Patent 4,981,138 (Deckelbaum) offenbart ein Verfahren zum Erfassen
premaligner Läsionen im
Magendarmtrakt, welches ein Positionieren einer optischen Faser
in dem Magendarmtrakt eines Patienten und ein Übertragen ultravioletten Laserlichts
durch die optische Faser umfaßt,
um zu bewirken, daß das
von dem Laser beleuchtete Gewebe des Magendarmtraktes nahe des sichtbaren
Frequenzbandes fluoresziert. Das Fluoreszenzspektrum wird durch
die optische Faser an ein Spektrumanalysiermittel zurückgeschickt,
welches das Spektrum analysiert, um festzustellen, ob das Gewebe,
welches die Fluoreszenz verursacht hat, premalignant ist. Das so
diagnostizierte Gewebe kann mittels eines Hochleistungslasers mittels
des selben faseroptischen Systems abgetragen werden.
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Die
europäische
Patentveröffentlichung
EP 0811453 (Lumonics) offenbart
eine Vorrichtung, in der die Strahlung einer Schwade oder eine optische
Strahlung, die erzeugt wird, wenn ein Laserstrahl mit einem zu schweißenden Werkstück wechselwirkt,
durch einen optische Elemente mit chromatischer Aberration umfassenden
Strahlenlieferpfad zurückempfangen
wird. Die ändert
den Fokus unterschiedlicher spektraler Bänder der Schwaden-Strahlung
und die selektierende Öffnung
wird von der Oberfläche
einer optischen Faser gebildet. Nach dem Durchlaufen der Faser wird
die Schwaden-Strahlung von jeglicher Laserstrahlung getrennt und die
jeweiligen Leistungen der unterschiedlichen spektralen Bänder werden
gemessen. Mittels Subtraktion wird ein Fehlersignal erhalten, welches
für die
Steuerung des Laserstrahlenfokusses verwendet wird.
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Die Erfindung
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Physikalische
Phänomene
wie Laserabtragung bzw. Laserablation biologischen Gewebes und daraus resultierende
Fluoreszenzerzeugung treten innerhalb eines Zeitraumes in der Größenordnung
einer Nanosekunde oder weniger auf, wie im Fall physikalischer Phänomene in
anorganischen Substanzen (siehe Veröffentlichungen (3) und (4)).
Daher werden für
die spektroskopische Analyse dieser Phänomene optische Meßverfahren
mit einer Zeitauflösung
in der Größenordnung
einer Nanosekunde benötigt.
Laserablation biologischen Gewebes bezieht sich auf ein Phänomen mittels
dessen biologisches Gewebe mit Hilfe von Bestrahlen mit einem Laserimpuls
thermisch oder photochemisch abgebaut wird und augenblicklich verdampft.
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Die
Erfinder haben bereits ein stroboskopisches Nanosekunden-Mikroskopiesystem
entwikkelt und dynamische Analysen der Laserablation biologischen
Gewebes durchgeführt
(siehe Veröffentlichungen
(5) und (6)). In dem System kann mittels spektraler Analyse einer
Licht emittierenden Schwade die Zusammensetzung einer biologischen
Gewebeprobe aufgeklärt
werden, was ein Unterscheiden zwischen normalen und verletzten Teilen
des Gewebes erlaubt. Daher wird erwartet, daß die Schwadenspektroskopieanalyse
zusammen mit fluorometrischen Analyseverfahren zu Schlüsseltechnologien
für optische
Biopsie werden.
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Bei
einer stroboskopischen Analyse mittels eines Monochromators (siehe
Veröffentlichung
(6)), welche eines von mehreren Emissions-Spektralanalyseverfahren
ist, kann die Messung auf einer bestimmten Wellenlänge mittels
Bestrahlen mit einem einzigen Laserimpuls durchgeführt werden.
Die stroboskopische Analyse benötigt
daher eine lange Zeit zum Messen von Schwadenemissionsspektren,
was zur Zerstörung
der zu analysierenden Probe führen
kann, und das Anwenden einer derartigen Analyse in einer klinischen
Umgebung wird als problematisch angesehen.
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Somit
ist es Aufgabe der Erfindung, eine spektroskopische Nanosekundengatter-Diagnosevorrichtung zu
schaffen, welche eine augenblickliche spektroskopische Analyse einer
Licht emittierenden Schwade mittels Bestrahlen einer biologischen
Gewebeprobe mit einem einzigen Laserimpuls durchführt, wobei
ein Mehrkanal-Photoanalysiermittel verwendet wird, welches einen
Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärker mit einer Gatterbreite
in der Größenordnung
von einer Nanosekunde aufweist.
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Zur
Lösung
der Aufgabe, sieht die Erfindung folgendes vor: Eine Spektroskopische
Nanosekundengatter-Diagnosevorrichtung, bei der ein Laserimpuls
aus einer Lichtquelle ein biologisches Gewebe auf eine fokussierte
Weise beleuchtet, eine mittels Laserablation von der Gewebeoberfläche erzeugte
Licht emittierende Schwade an einem Zeitgatter in der Größenordnung
einer Nanosekunde spektroskopisch gemessen wird, und die Zusammensetzung
des Gewebes auf Basis des Schwadenspektrums analysiert wird, um
hierdurch Verletzungen oder Anomalien des Gewebes zu diagnostizieren,
wobei die Vorrichtung einen Mehrkanal-Spektrometer (Polychromator)
zum Erfassen der Licht emittierenden Schwade aufweist und gekennzeichnet
ist durch einen Verschluß zwischen
der Lichtquelle und einer Linse gegenüber dem biologischen Material;
einen Photodetektor für
das Erfassen eines Teils des Laserimpulses aus der Lichtquelle;
ein Oszilloskop, welches einen Ausgang des Photodetektors überwacht,
um eine Verzögerungszeit
eines Gatter-Auslöseimpulses
zu messen, welcher an einen Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärker geliefert
wird; einen Impulsgeber, der in der Lage ist, die Verzögerungszeiten
zweier Ausgangsimpulse synchron mit dem belichtenden Laserimpuls unabhängig und
frei einzustellen; eine mit dem Impulsgeber und dem Oszilloskop
verbundene Gattersteuerung; den Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärker, welcher
den Ausgang des Mehrkanal-Spektrometers verstärkt und abbildet, dessen Gatter
mittels der Gattersteuerung für
eine Zeitdauer in der Größenordnung
einer Nanosekunde geöffnet
wird; eine CCD-Kamera, die ein Ausgangsbild vom Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärker aufnimmt
und eine Datenverarbeitungsvorrichtung mit einem Vollbild-Datenspeicher,
welcher spektroskopische Bilddaten eines Vollbildes von der CCD-Kamera
(a) als ein Zeitfolgen-Analogsignal aufnimmt und das Analogsignal
in eine Digitalsignal-Übertragung
an einen Rechner umwandelt.
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Vorteilhafterweise
wird biologisches Gewebe mittels Laserablation angeregt und verdampft,
und die mittels Verdampfen und Anregen erzeugten Spektren einer
Licht emittierenden Schwade werden in Abständen von der Größenordnung
einer Nanosekunde erfaßt.
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Bevorzug
ist die Lichtquelle eine Laserlichtquelle, welche einen Nanosekunden-Laserimpuls
im UV-Bereich, im sichtbaren Bereich oder im IR-Bereich erzeugt.
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Bequemerweise
ist die Lichtquelle ein mittels Blitzlampen oder Halbleiterlaser
angeregter Güteschaltbetrieb-Nd:YAG-Laser
oder ein mittels Halbleiterlaser angeregter Festkörper-Güteschaltbetrieb-Nd:YAG-Laser.
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Vorteilhaferweise
umfaßt
ein Laserstrahl der Lichtquelle Licht einer Wellenlänge, die
länger
ist, als die Wellenlänge
der zu erfassenden Licht emittierenden Schwade.
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Bevorzugt
wird eine spektroskopische Diagnose mit sehr geringer Invasion mittels
einer Bestrahlung des biologischen Gewebes mit einem einzigen Laserimpuls
ermöglicht.
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Bequemerweise
ist der Mehrkanal-Spektrometer so aufgebaut, daß ein durch einen Eingangsspalt eintretender
Lichtstrahl mittels mehrerer Gitter in mehrere Lichtstrahlen verschiedener
Wellenlängen
aufgespalten wird und daß Lichtstrahlen,
die Wellenlängen
in einen vorbestimmten Bereich aufweisen, durch eine Ausgangsöffnung unter
unterschiedlichen Winkeln gleichzeitig austreten.
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Vorteilhafterweise
wird die Gitterstrichdichte des Gitters wahlweise auf 150/mm, 300/mm,
600/mm oder 1200/mm gesetzt.
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Bevorzugt
bilden Lichtstrahlen mit Wellenlängen
in einem bestimmten Bereich, welche aus dem Mehrkanal-Spektrometer
austreten, ein Bild auf Bildpunkten der CCD-Kamera.
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Bequemerweise
umfaß die
Vorrichtung außerdem
Mittel, um den Betrieb des Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärkers und
der CCD-Kamera mittels eines Auslöseimpulses aus der Lichtquelle
zu synchronisieren.
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Vorteilhafterweise
ist das biologische Gewebe biologisch hartes Gewebe, beispielsweise
ein Haar, ein Nagel oder ein Zahn.
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Bevorzugt
ist das biologische Gewebe biologisch weiches Gewebe, beispielsweise
eine Gefäßwand oder
subepidermales Gewebe.
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Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf Figuren einer Zeichnung näher
erläutert.
Hierbei zeigen:
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1 ein
Diagramm der Struktur eines spektroskopischen Nanosekundengatter-Systems
nach einer erfindungsgemäßen Ausführungsform;
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2 ein
schematisches Diagramm der Struktur eines erfindungsgemäßen Multikanal-Spektrometers(Polychromatos);
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3 ein Diagramm, eine Fotografie und einen
Graph, die eine erfindungsgemäße spektroskopische Bildverarbeitung
veranschaulichen;
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4 einen Graph und Fotografien, welche
ein erfindungsgemäßes Verfahren
zur Wellenlängenkallibrierung
veranschaulichen;
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5 Graphen, welche Ergebnisse aus Messungen
veranschaulichen, welche durchgeführt wurden, während die
Gatter-Breite eines erfindungsgemäßen Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärkers verändert wurden;
-
6 einen Graph, welcher die Ergebnisse
der Messung veranschaulicht, die in einem ersten Beispiel der Erfindung
durchgeführt
wurden, um die zeitliche Veränderung
einer von einem menschlichen Nagel erzeugten Licht emittierenden
Schwade zu messen;
-
7 einen
Graph, welcher die Ergebnisse einer Analyse zeigt, die in einem
ersten Beispiel der Erfindung durchgeführt wurde, um die von einem
menschlichen Nagel erzeugte Licht emittierende Schwade zu analysieren;
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8 einen
Graph, welcher die Ergebnisse einer Analyse zeigt, die in einem
zweiten Beispiel der Erfindung durchgeführt wurde, um die von einem
menschlichen Haar erzeugte Licht emittierende Schwade zu analysieren;
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9 einen
Graph, welcher die Ergebnisse einer Analyse zeigt, die in einem
dritten Beispiel der Erfindung durchgeführt wurde, um die von einem
menschlichen Zahn erzeugte Licht emittierende Schwade zu analysieren;
und
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10 einen
Graph, welcher die Ergebnisse einer Analyse zeigt, die in einem
vierten Beispiel der Erfindung durchgeführt wurde, um eine von einer
Hühnerhaut
erzeugte Licht emittierende Schwade zu analysieren.
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Im
folgenden wird eine Ausführungsform
der Erfindung genauer beschrieben.
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Die
Erfindung liefert eine spektroskopische Nanosekundengatter-Diagnosevorrichtung,
welche Laserablation biologischen Gewebes nutzt. Die Merkmale und
Funktionen einer Laserstrahlenquelle; eines Systems zur Impulserzeugung,
Impulssynchronisation, Verzögerungssteuerung;
eines spektroskopischen Zeitgatter-Systems und eines spektroskopischen
Bildverarbeitungssystems der Vorrichtung werden nachfolgend beschrieben.
Zusätzlich
wird ein Verfahren erklärt,
mit dem die Gatter-Breite zur Messung eines Spektrums bestimmt wurde.
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1 zeigt
in einem Diagramm die Struktur eines spektroskopischen Nanosekundengatter-Systems gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung mit einer Lichtquelle 1 (beispielsweise einem
Blitzlampen angeregten oder Halbleiterlaser angeregten Güteschaltbetrieb-Nd:YAG-Laser oder einem
Halbleiterlaser angeregten Festkörper-Güteschaltbetrieb-Nd:YAG-Laser),
einer mit der Lichtquelle 1 verbundenen Lasersteuerung 2, einem
Halbspiegel 3, Linsen 4, 12, einem Photodetektor 5 (Lawinen-Photodiode:
HAPD), einem Oszilloskop 6 zum Messen/Beobachten einer
Gatter-Impulsverzögerungszeit,
einer Gattersteuerung 7 für einen Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärker, einem
Impulsgeber 8 (PG), einer CCD-Kamera 9, einer
Datenverarbeitungseinheit 10 mit einer Bildverarbeitungsfunktion
(Personalcomputer: PC); einem Vollbild-Datenspeicher 10a (einem
Frame-Grabber), einem Verschluß 11,
biologischem Gewebe 13 (beispielsweise einem menschlichen
Nagel), einer Licht emittierenden Schwade 14, einer optische
Faser 15, einem Polychromator 16 (Mehrkanal-Spektrometer)
und einem Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärker 17.
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Die
Arbeitsweise des spektroskopischen Nanosekundengatter-Systems gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird im folgenden beschrieben.
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Ein
einzelner Laserimpuls (Impulsbreite: 10 bis 90 ns) aus der Lichtquelle 1 (beispielsweise
einem Güteschaltbetrieb-NG:YAG-Laser)
wird durch den Verschluß 11 geleitet
und fokussiert auf das biologische Gewebe (beispielsweise einen
menschlichen Nagel) 13 geschienen. Dies führt dazu,
daß eine
sehr kleine Menge des Gewebes (Durchmesser: etwa 50 Mikrometer,
Tiefe: etwa einige wenige Mikrometer) verdampft (abladiert bzw.
abgetragen wird) und somit ein angeregter Zustand erzeugt wird,
so daß eine
Licht emittierende Schwade (eine spindelförmige Licht emittierende Substanz) 14 erzeugt
wird.
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Sofort
nach der Laserbestrahlung verdampft Wasser hauptsächlich aus
der Nachbarschaft der Oberfläche
des biologischen Gewebes (menschlichen Nagels) 13, und
eine helle spindelförmige
Emissionsschwade (im folgenden eine führende Schwade genannt) wird
erzeugt und zum Wachsen gebracht. Zusätzlich wird etwa 100 Nanosekunden
nach der Laserbestrahlung die Oberfläche des Gewebes (menschlichen
Nagels) abgeschiefert, so daß eine "folgende Schwade" erzeugt wird. Die
folgende Schwade ist eine verdampfte und angeregte Substanz, welche
biologische Gewebekomponenten zum Analysieren mittels Messen von
Emissionsspektren enthält.
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Zum
Messen der Emissionsspektren der folgenden Schwade wird das folgende
Verfahren durchgeführt.
Ein Teil des Laserimpulses aus der Lichtquelle 1 wird mittels
eines Photodetektors (Lawinen-Photodiode: APD) 5 erfaßt. Während die
Zeit, während
der Laserimpuls erfaßt
wird, als ein Bezugspunkt fungiert, wird eine Verzögerungszeit
einer Gatter-Auslöseimpuls-Ausgabe
des Impulsgebers 8 gemessen und mittels des Oszilloskops 6 auf
einen vorbestimmten Wert zwischen 300 und 400 Nanosekunden gesetzt.
Zusätzlich
wird die Gattersteuerung 7 für den Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärker 17 benutzt,
um das Gatter des Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärkers 17 innerhalb
eines Zeitfensters von 10 Nanosekunden zu öffnen. Mit
dieser Arbeitsweise fängt
der Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärker 17 ein
spektroskopisches 10-Nanosekunden-Zeitgatter-Bild des Emissions spektrums
der folgenden Schwade ein, welches mittels der optischen Faser 15 und
des Polychromators 16 erfaßt wird.
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Ferner
wird eine Bildausgabe (spektroskopische Bilddaten) vom Verstärker 17 mittels
der CCD-Kamera 9 eingefangen, und die Daten werden in einen
Zeitfolgen-Signalimpuls umgewandelt. Anschließend werden die Signaldaten über den
Frame-Grabber 10A (Vollbild-Datenspeicher) zur Verarbeitung an einen
Datenverarbeitungsvorrichtung mit einem PC 10 übermittelt.
Der Frame-Grabber 10A sammelt/speichert Daten für ein Vollbild
bzw. Einzelbild der CCD-Kamera oder eines Fernsehers als ein Zeitfolgen-Signal
in einem vorbestimmten Speicher, wandelt das Zeitfolgen-Signal (analoge
Signal) in ein 8-Bit- oder 10-Bit-Digitalsignal um und überträgt das Digitalsignal
an einen Computer. In Abhängigkeit
von der Speicherkapazität
können
typischerweise Bilddaten für
zehn oder mehr Vollbilder gleichzeitig gesammelt/gespeichert werden,
und wenn nötig
wird ein gewünschter
Vollbild-Datensatz in den Computer gespeist.
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In
diesem System können
Photospektren im Bereich von 300 bis 900 nm gemessen und mit einer
Wellenlängengenauigkeit
von 1 nm angezeigt werden (die Messung wird für jeden der vier in dem Bereich
definierten Unterbereiche durchgeführt).
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In
der Nanosekundengatter-Diagnosevorrichtung ermöglicht Strahlung eines einzigen
Laserimpulses eine spektroskopische Analyse der Licht emittierenden
Schwade einer verdampften Substanz, um so eine optische Diagnose
in einer im Wesentlichen nicht-invasiven Weise zu erlauben.
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Insbesondere
können
Ionen eines Metalls, beispielsweise Ca, Na oder K, welches eine
hohe Ionisationstendenz aufweist, effektiv erfaßt werden.
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Somit
ermöglicht
das System beispielsweise die Diagnose von Osteoporose bei einer älteren Person mittels
Messung der Ca-Menge in ihrem Nagel oder ihrem Haar.
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Die
Erfindung bietet ein neues Verfahren und eine Vorrichtung, zum verdampfen
einer sehr kleinen Menge eines biologischen Gewebes mittels eines
Laserimpulses, welcher als eine Probe zur Diagnose einer Verletzung
des Gewebes dient. Das Verfahren und die Vorrichtung haben ein hohes
Potential, um zusammen mit der herkömmlichen Fluoreszenz-Diagnosetechnik eine
Schlüsseltechnologie
für optische
Biopsien zu werden.
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Weiterhin
kann ein mittels Halbleiterlaser (LD) angeregter Festkörper-Nd:YAG-Laser
benutzt werden, um eine Diagnosevorrichtung mit reduzierter Größe zur Verfügung zu
stellen.
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Die
entsprechenden Teile des spektroskopischen Nanosekundengatter-Systems
werden im folgenden genauer beschrieben.
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Ein
Güteschaltbetrieb-Nd:YAG-Laser
wird zum Erzeugen eines Laserstrahls mit einer Fundamentalwellenlänge von
1.064 nm benutzt. Der Laserstrahl wird mittels einer Linse (Brennweite
f = 100 mm) 12 fokussiert und auf ein biologisches Gewebe
(einen menschlichen Nagel) 13 gestrahlt, um so das Gewebe
abzutragen.
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Im
System ist der Verschluß 11 zwischen
der Lichtquelle 1 und der Linse angeordnet und wird so
gesteuert, daß das
Gewebe (der menschliche Nagel) 13 beim öffnen des Verschlusses 11 mit
einem einzigen Laserimpuls bestrahlt und hierdurch abgetragen wird.
Es wird bewirkt, daß ein
von der Licht emittierenden Schwade 14 emittierter Lichtstrahl über die
optische Faser 15 in den Polychromator 16 dringt.
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Der
einfallende Lichtstrahl wird dann mittels eines im Polychromator 16 vorgesehenen
Gitters in mehrere Lichtstrahlen aufgeteilt, welche den Polychromator 16 verlassen.
Die aufgeteilten Lichtstrahlen werden mittels eines Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärkers 17 verstärkt, so
daß ein
Bild auf einer Fluoreszenzoberfläche
davon gebildet wird. Das so gebildete Fluoreszenzbild wird mittels
der CCD-Kamera 9 als ein spektroskopisches Bild aufgenommen.
Anschließend
werden Bilddatenausgaben von der CCD-Kamera als ein Zeitfolgensignal
an den Vollbildaufnehmer 10A gegeben und das analoge Signal
wird zur Datenverarbeitung in ein digitales Signal umgewandelt.
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Da
sich das aus dem Polychromator 16 austretende spektroskopische
Bild lateral (in einer der Lichtwellenlänge entsprechenden Richtung)
erstreckt, muß das
Bildsignal mit einem Faktor von 1.000 bis 1.000.000 verstärkt werden,
um das Bild bei einem Zeitgatter (einer Verschlußgeschwindigkeit) von 10 ns
einzufangen. Beispielsweise kann ein Bildverstärker C4078-01X (ein Produkt
von HAMAMATSU PHOTONICS K.K., minimale Gatterbeite (Verschlußgeschwindigkeit):
3 ns) als Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärker 17 verwendet
werden.
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In
dem System wird als Polychromator (Mehrkanal-Spektrometer) 16 der
Spekra-Pro-300i, Modell SP-306 (Produkt von Acton Research) benutzt.
Der Polychromator umfaßt
drei Arten von Gittern und kann Messungen in einem Wellenlängenbereich
von 300-900 nm mit einer Genauigkeit von 1 nm durchführen.
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2 zeigt
ein schematisches Diagramm der Struktur des in der Erfindung benutzten
Polychromators.
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Wie
in 2 gezeigt, wird mittels Gittern 16D–16F ein
durch einen Eingangsschlitz 16A eintretender Lichtstrahl
entsprechend den verschiedenen Wellenlängen in mehrere Lichtstrahlen
(spektrale Komponenten) aufgespalten. Die Bezugsnummern 16B, 16C und 16G bezeichnen
jeweils einen spiegelnden Spiegel. Spektrale Komponenten in einem
vorbestimmten Wellenlängenbereich
treten gleichzeitig durch eine Ausgangsöffnung 16H unter verschiedenen
Winkeln aus und werden an verschiedenen Stellen auf der CCD-Kamera
erfaßt.
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Als
nächstes
wird ein Verarbeitungssystem für
spektroskopische Bilder beschrieben.
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Die
aufgespalteten Lichtstrahlen (spektralen Komponenten), welche mittels
der Gitter 16D–16F im
Polychromator 16 aufgespaltet wurden, bilden ein spektroskopisches
Bild auf der CCD-Kamera 9. Im spektroskopischen Bild entspricht
die horizontale Achse der Wellenlänge.
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Die
so erhaltenen Zeitfolgendaten werden an einen Personalcomputer gegeben
und verarbeitet.
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Die 3(a), 3(b),
und 3(c) zeigen ein Diagramm, eine
Fotografie und einen Graph, welche eine erfindungsgemäße spektroskopische
Bildverarbeitung veranschaulichen. 3(a) zeigt
ein Aufteilen von Licht mittels der Gitter 16D–16F des
Polychromators 16. 3(b) zeigt ein
von der CCD-Kamera 9 eingefangenes spektroskopisches Bild. 3(c) zeigt ein Spektrum, welches schließlich erhalten
wird.
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Da
der Lichtstrahl mittels der Gitter 16D–16F nicht vertikal
aufgespalten wird, haben entlang einer vertikalen Linie erfaßte Photonen
dieselbe Wellenlänge.
Daher erhält
man durch Integration in der vertikalen Richtung ein Spektrum nach 3(c). Für
diese Verarbeitung wurde Win-View, eine Software-Anwendung für spektrale
Analysen, verwendet.
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Im
folgenden wird das Kalibrieren einer Wellenlängenskala beschrieben.
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Die
aus dem Polychromator 16 tretenden Lichtstrahlen bilden
Bilder auf den Bildpunkten der CCD-Kamera 9. Für eine getreue
Messung muß eine
Kalibration so vorgenommen werden, daß eine richtige Beziehung zwischen
den Bildern und den Wellenlängen
erstellt wird. In dieser Ausführungsform
wurde für
das Kalibrieren eine Quecksilberlampe verwendet.
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4(a), 4(b) und 4(c) zeigen einen Graph und Fotografien, welche
ein erfindungsgemäßes Verfahren
zur Wellenlängenkalibration
veranschaulichen. 4(a) zeigt das bekannte Spektrum
einer Quecksilberlampe. 4(b) zeigt
ein spektroskopisches Bild der Quecksilberlampe. 4(c) zeigt ein kalibriertes spektroskopisches
Bild der Quecksilberlampe.
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Zunächst wird,
wie in 4(a) gezeigt, ein Lichtstrahl
der Quecksilberdampflampe gespalten und ein so erhaltenes spektroskopisches
Bild eingefangen, welches in 4(b) gezeigt
ist. Im in 4(a) dargestellten Wellenlängenbereich
werden zwei bekannte Emissionslinien von Quecksilber an den Wellenlängen 405 und
435 nm beobachtet. Kalibration an allen Wellenlängen in einem beabsichtigten
Wellenlängenbereich
kann dadurch vorgenommen werden, daß bewirkt wird, daß die zwei
Wellenlängen,
welche den zwei Emissionslinien entsprechen, im spektroskopischen
Bild beobachtet werden. Für
diese Kalibration wurde Win-Spec., eine Software-Anwendung für spektrale
Analyse, verwendet.
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Ein
Irmpuls-Synchronisations-/Impuls-Verzögerungssystem wird im folgenden
beschrieben.
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Ein
Synchronisationssystem ist ein sehr wichtiger Faktor in einer im
Nanosekundenbereich durchgeführten
spektroskopischen Analyse.
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Wie
in 1 gezeigt, wurde die Lawinenphotodiode (APD) 5 für das Erfassen
eines Ausgang-Laserimpulses benutzt und das Ausgangssignal und das
Gattersignal des Hochgeschwindigkeitgatter-Bildverstärkers 17 wurden
mittels des Oszilloskops 6 synchron Beobachtet, um eine
Verzögerungszeit
der Gattersignalausgabe aus dem Impulsgeber 8 zu messen.
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Die
Gatterbreite und die Verzögerungszeit
(td) des Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärkers 17 werden
vom Impulsgeber 8 gesteuert. Der Verstärker 17 und die CCD-Kamera 9 werden
synchron mit dem Güteschaltbetrieb-Nd:YAG-Laser 1 betrieben.
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Im
folgenden wird das Ermitteln der Gatterbreite des Hochgeschwindigkeitgatter-Bildverstärkers beschrieben.
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Um
eine Gatterbreite tg zu ermitteln, welche
für eine
spektroskopische Analyse von Emissionsspektren einer Licht emittierenden
Schwade geeignet ist, wurden die Spektren gemessen, während die
Gatterbreite des Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärkers 17 verändert wurde.
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5 zeigt Graphen, welche die Ergebnisse
der Messung veranschaulichen, welche durchgeführt wurde, während die
Gatterbreite eines Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärkers verändert wurde. 5(a) zeigt ein Spektrum eines menschlichen Zahns,
wenn die Gatterbreite auf 50 ns und die Verzögerungszeit td auf 150
ns gesetzt war. 5(b) zeigt Spektren des menschlichen
Zahns, wenn die Gatterbreite auf 10 ns gesetzt war und die Verzögerungszeit
die Werte 110, 120, 130, 140 und 150 ns annahm.
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Das
Spektrum in 5(a) wurde für den Fall erhalten, in welchem
die Gatterbreite bei einer Verzögerungszeit
von 150 ns nach der Bestrahlung des Laserimpulses 50 ns betrug.
Das Bild entspricht der Summe von 5 Bildern, welche bei einer Verzögerungszeit
von 110, 120, 130, 140 bzw. 150 ns erhalten wurden, wobei die Gatterbreite
10 ns betrug.
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Wie
aus 5(a) ersichtlich, sind in dieser
Messung einige Emissionslinien zu beobachten. Wie jedoch in 5(b) gezeigt, wurde mittels einer Messung, in
der die Spektren der Licht emittierenden Schwade bei einer Gatterbreite
von 10 ns gemessen wurden, während
die Verzögerungszeit
nach der Laserbestrahlung in fünf
Schritten von 100 ns bis 150 ns verändert wurde, festgestellt,
daß sich
die Spektren der Schwade zwischen 100 ns und 150 ns nach der Laserbestrahlung
sehr verändern.
Das heißt,
wenn die Gatterbreite auf 10 ns gesetzt war, dann war die Emissionslinie
in der Nähe
von 390 mm, welche wegen des Vorhandenseins anderer Emissionslinien
nicht klar bestimmt war, wenn die Gatterbreite auf 50 ns gesetzt
wurde, bis zu einer Verzögerungszeit
td von 150 ns klar zu beobachten.
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Daraus
folgt, daß die
Gatterbreite von 50 ns im Hinblick auf die Zeitauflösung nicht
ausreicht. Obwohl die Gatterbreite auf 3 ns verkürzt werden kann, führt dies
zur Verminderung der Lichtqualität.
Daher wurde die Gatterbreite auf 10 ns gesetzt.
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Im
folgenden werden die Bedingungen für Laserbestrahlung und für die spektoskopische
Analyse beschrieben.
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Die
Bedingungen für
eine Laserablation und für
die erfindungsgemäße spektroskopische
Nanosekundengatter-Messung sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
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Beispielsbedingungen
für spektroskopische
Messungen umfassen eine Gatterbreite (diese kennzeichnet die Zeitauflösung der
Spektren einer Licht emittierenden Schwade) und einen Wellenlängenbereich
der Messung, welche sich gemäß des Gitters 8 ändert.
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Die
Gatterbreite wurde auf 10 ns gesetzt, und der Wellenlängenbereich
der Messung umfaßte
180 nm, da ein Gitter mit einer Gitterstrichdichte von 300/mm verwendet
wurde.
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Die
Erfindung erlaubt eine sofortige spektrale Analyse einer Licht emittierenden
Schwade mittels Bestrahlen einer biologischen Gewebeprobe mit einem
einzigen Laserimpuls.
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Außerdem wird
ein Bestrahlen einer biologischen Gewebeprobe mit einem einzigem
Laserimpuls mittels Anordnen eines Verschlusses zwischen der Lichtquelle
und der Probe ermöglicht.
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Da
der Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärker mittels eines Auslöseimpulses
des Güteschaltbetrieb-Nd:YAG-Lasers
mit der CCD-Kamera synchronisiert ist, können darüber hinaus eine von der Laserablation
verursachte Lichtemission und ein Erfassen eines davon erhaltenen
spektroskopischen Bildes synchronisiert werden.
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Einige
Ausführungsformen
der Erfindung werden im folgenden beschrieben.
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Eine
spektroskopische Nanosekundengatter-Analyse der Laserablation biologischen
Gewebes wurde durchgeführt.
Um Änderungen
im biologischen Gewebe nach der Laserablation zu beobachten, wurden
ferner Mikrophotogramme aufgenommen.
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(1) Zeitliche Veränderungen
einer Licht emittierenden Schwade
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Wenn
ein vom Güteschaltbetrieb-Nd:YAG-Laser
emittierter Laserstrahl auf einen menschlichen Zahn gestrahlt wurde,
wurden mittels stroboskopischer Mikroskopie zwei Schwaden mit unterschiedlichen
Wachstumsraten in Luft (führende
und verfolgende Schwaden) beobachtet. Um diese zwei Schwaden zeitlich
voneinander zu trennen, wurden zunächst zeitliche Veränderungen
der Emissionsspektren der Schwaden des menschlichen Nagels gemessen.
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Die
Graphen in den 6(a), 6(b) und 6(c) veranschaulichen die Ergebnisse einer Messung, welche
in einer ersten Ausführungsform
der Erfindung durchgeführt
wurde, um zeitliche Veränderungen
einer aus dem menschlichen Nagel erzeugten Licht emittierenden Schwade
zu messen. 6(a), 6(b) und 6(c) zeigen Emissionsspektren bei Verzögerungszeiten
(td) von 200 ns, 300 ns und 400 ns. In allen
Fällen war
die Laserimpulsbreite auf 35 ns gesetzt, die Gatterbreite des Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärkers war
auf 10 ns gesetzt und die Impulsenergie betrug 17 mJ.
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In 6(a) wird eine starke Emissionslinie in der Nähe einer
Wellenlänge
von 500 nm beobachtet, wenn die Verzögerungszeit 200 ns
beträgt
(das bedeutet, 200 ns nach der Laserbestrahlung).
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Wie
aus den 6(b) und 6(c) ersichtlich,
vermindert sich jedoch die Emissionslinie allmählich, wenn td bis
zu 300 ns und 400 ns verlängert
wird, und daher wird angenommen, daß die Linie die Emissionslinie
von Stickstoff (N) ist, welcher ein Bestandteil der führenden
Schwade des menschlichen Nagels ist.
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Im
Gegensatz dazu, wird in der Nähe
einer Wellenlänge
von 390 nm eine Emissionslinie beobachtet, welche wächst, wenn
td auf 300 ns. verlängert wird. Die Linie entspricht
einem Emissionsspektrum von Calcium (Ca), welches in der folgenden
Schwade des menschlichen Nagels enthalten ist. Daher wird, nachdem
td über 300
ns hinaus verlängert
wird, der Effekt der führenden
Schwade auf das Spektrum drastisch vermindert, und die folgende
Schwade, welche die Bestandteile des biologischen Gewebes wiedergibt,
beeinflußt
das Spektrum stark. Daher kann die Zusammensetzung des biologischen
Gewebes auf Basis der Ergebnisse der spektroskopischen Zeitgatteranalyse
analysiert werden.
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(2) Spektroskopische Analyse
einer Licht emittierenden Schwade
-
7 zeigt
in einem Graph die Ergebnisse einer Analyse, welche im ersten Beispiel
der Erfindung durchgeführt
wurde, um eine von einem menschlichen Nagel erzeugte Licht emittierende
Schwade zu analysieren. In diesem Fall war die Laserimpulsbreite
auf 35 ns gesetzt, die Gatterbreite des Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärkers war
auf 10 ns gesetzt und die Pulsenergie betrug 17 mJ.
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Wie
in 7 gezeigt, wurde die Analyse bei einer Verzögerungszeit
(td) von 400 ns durchgeführt, um die Bestandteile der
folgenden Schwade des menschlichen Nagels zu ermitteln. Mittels
Bestrahlen eines einzigen Laserimpulses kann ein Bereich von 180
nm gemessen werden. Daher wurde die Messung viermal durchgeführt, um
ein Spektrum in einem Bereich von 380 bis 900 nm zu erhalten.
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In
dem Spektrum werden zwei starke Emissionslinien in der Nähe von 390
nm beobachtet, die Emissionslinien von Calcium (Ca) sind. Im Spektrum
werden zwei weitere Emissionslinien bei 589 nm und 658 nm beobachtet,
welche vermutlich Natrium (Na) bzw. Kohlenstoff (C) entsprechen.
Die verbleibenden Spitzen, bei denen angenommen wird, daß sie Calcium
(Ca), Sauerstoff (O) und Phosphorsäure (HPO) entsprechen, wurden
beobachtet, aber ihre Identifizierung ist schwierig, da Emissionslinien
verschiedener Elemente in der Nähe jede
dieser Spitzen vorhanden sind.
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Zusätzlich wird über einen
Spektralbereich von 400 bis 500 nm ein breites Absorptionssprektrum
beobachtet, das jedoch nicht identifiziert werden kann. Das Spektrum
sollte fortan untersucht werden, weil angenommen wird, daß einige
organische Bestandteile ähnliche
Absorptionsspektren aufweisen.
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Der
Ca-Anteil im menschlichen Nagel ist ungefähr 0,1 %. Es wurde jedoch bestätigt, daß die Intensität der Emissionslinie
von Ca stärker
ist als die von Kohlenstoff (C), aus dem sich Keratin bildet, welches
ein Hauptbestandteil des menschlichen Nagels ist. Aus den Ergebnissen
folgt, daß das
Meßsystem
gegenüber Calcium
(Ca) eine hohe Empfindlichkeit aufweist. Im Hinblick auf die vorangehende
Ausführung
wurden verschiedene biologische Geweben mittels Emissionslinien
von Calcium spektroskopisch analysiert.
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Die
Ergebnisse der für
verschiedene biologische Geweben ausgeführte spektroskopische Analyse werden
im folgenden beschrieben:
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(1) Ergebnisse der Analyse
von menschlichem Haar
-
8 zeigt
in einem Graph die Ergebnisse einer Analyse, welche in einem zweiten
Beispiel der Erfindung durchgeführt
wurde, um eine von einem menschlichen Haar erzeugte Licht emittierende
Schwade zu analysieren. In diesem Fall war die Laserimpulsbreite
auf 35 ns gesetzt, die Gatterbreite des Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärkers war
auf 10 ns gesetzt und die Impulsenergie betrug 17 mJ.
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Wie
in 8 dargestellt, wurde die Messung mit einer Verzögerungszeit
td von 400 ns durchgeführt. Der Anteil von Ca im menschlichen
Haar ist ungefähr
0,1 %, aber die Emissionslinie von Ca wurde offensichtlich beobachtet.
Die Messung konnte mittels Benutzung eines einzigen Haarschaftes
durchgeführt
werden, da der Durchmessers des Laserstrahls in einem Fokuspunkt
bis zu 50 Mikrometer klein ist. Da der Ca-Anteil vom Haar den im
Körper
widerspiegelt, wird die Analyse voraussichtlich in der medizinischen
Diagnose angewendet werden.
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(2) Ergebnisse der Analyse
eines menschlichen Zahns
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In 9 zeigt
ein Graph die Ergebnisse einer Analyse, welche in einem dritten
Beispiel der Erfindung durchgeführt
wurde, um eine von einem menschlichen Zahn erzeugte Licht emittierende
Schwade zu analysieren. In diesem Fall war die Laserimpulsbreite
auf 35 ns gesetzt, die Gatterbreite des Hochgeschwindigkeits-Verstärkerbildes
war auf 10 ns gesetzt und die Pulsenergie betrug 17 mJ.
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Wie
in 9 gezeigt, wurde die Messung bei einer Verzögerungszeit
td von 400 ns durchgeführt. Wie aus der Figur ersichtlich,
hat im Falle des Zahns die Emissionslinie von Ca eine sehr hohe
Intensität
im Vergleich zu den Fällen
des Nagels und des Haars, da der Calciumanteil des Zahns (Zahnschmelz)
36 % ist.
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(3) Ergebnisse einer spektralen
Analyse von Hühnerhaut
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10 zeigt
in einem Graph die Ergebnisse einer Analyse, welche in einem vierten
Beispiel der Erfindung durchgeführt
wurde, um eine von einer Hühnerhaut
erzeugte Licht emittierende Schwade zu analysieren. In diesem Fall
war die Laserimpulsbreite auf 35 ns gesetzt, die Gatterbreite des
Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärkers war auf 10 ns gesetzt
und die Impulsenergie betrug 17 mJ.
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Wie
in 10 dargestellt, wurde die Messung bei einer Verzögerungszeit
td von 400 ns durchgeführt. Die dem Ca entsprechende
Spitze wurde kaum beobachtet, da der Calciumanteil von Hühnerhaut
sehr gering ist. Währenddessen
wurde über
den gesamten Bereich von 360 bis 540 nm eine breite Spitze beobachtet,
welche einem Absorptionsspektrum ähnelt. Die breite Spitze ist
vermutlich organischen Komponenten zuzurechnen, wie in der vorangehenden
spektroskopischen Analyse von Licht emittierenden Schwaden beschrieben wurde.
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Im
spektroskopischen Nanosekundenagatter-System der Erfindung wurde
biologisches Gewebe auf Basis einer mittels Laserablation erzeugten
Licht emittierenden Schwade spektroskospisch analysiert, wobei ein
aus dem Güteschaltbetrieb-Nd:YAG-Laser
mit einer fundamentalen Wellenlänge
von 1064 nm emittierter Laserstrahl verwendet wurde.
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Als
Ergebnis konnte eine den Calcium im biologischen Gewebe entsprechende
Emissionslinie mit hoher Empfindlichkeit gefunden werden. Die Erfinder
nehmen an, daß die
Intensität
einer Calcium-Emissionslinie dem Calciumanteil des biologischen
Gewebes entspricht und daß dieses
Phänomen
optische klinische Diagnosen ermöglicht.
Beispielsweise kann eine Emissi onslinie von Calcium (Ca), welche
wie vorangehend beschrieben offensichtlich beobachtet wurde, als
Basis für
eine Diagnose von Osteoporose dienen und der Grad der Alterung kann
hierdurch ermittelt werden. Außerdem
kann eine Schwermetallvergiftung mittels spektroskopischer Analyse
des Haars diagnostiziert werden.
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Die
Erfindung führt
zu den folgenden Effekten:
- (1) In der unter
(1) beschriebenen spektroskopischen Nanosekundengatter-Diagnosevorrichtung
kann eine spektroskopische Analyse einer Licht emittierenden Schwade
einer verdampften Substanz mittels Bestrahlen einer biologischen
Gewebeprobe mit einem einzigen Laserimpuls einfach durchgeführt werden,
und eine optische Diagnose kann sofort auf eine im Wesentlichen
nicht-invasive Weise durchgeführt
werden. Außerdem
kann eine winzige Menge von Ionen eines Metalls, beispielsweise
Ca, Na oder K, welches eine Ioniastionstendenz aufweist, mittels
spektroskopischer Analyse einer aus der Oberfläche eines biologischen Gewebes
erzeugten folgenden Schwade effektiv erfaßt werden.
- (2) In der unter (2) beschriebenen spektroskopischen Nanosekundengatter-Diagnosevorrichtung
kann eine spektroskopische Analyse einer Licht emittierenden Schwade
einer verdampften Substanz schnell und verläßlich durchgeführt werden.
- (3) In der unter (3) beschriebenen spektroskopischen Nanosekundengatter-Diagnosevorrichtung
kann eine spektroskopische Analyse einer Licht emittierenden Schwade
einer verdampften Substanz mittels einer Mehrzweck-Lichtquelle schnell
und verläßlich durchgeführt werden.
- (4) In der unter (4) beschriebenen spektroskopischen Nanosekundengatter-Diagnosevorrichtung
kann die Größe der Diagnosevorrichtung
reduziert werden.
- (5) In der unter (5) beschriebenen spektroskopischen Nanosekundengatter-Diagnosevorrichtung
ist es im Gegensatz zu dem Fall einer herkömmlichen Fluorescence-Diagnose nicht
erforderlich, daß der
von der Lichtquelle emittierte Laserstrahl eine Wellenlänge hat,
welche kürzer
ist als die einer zu erfassenden Licht emittierenden Schwade.
- (6) In der unter (6) beschriebenen spektroskopischen Nanosekundengatter-Diagnosevorrichtung
kann eine spektroskopische Diagnose mittels Bestrahlen einer biologischen
Gewebeprobe mit einem einzigen Laserimpuls getreu durchgeführt werden,
während
der Grad der Invasivheit auf einen erheblich niedrigen Grad reduziert
wird.
- (7) In der unter (7) beschriebenen spektroskopischen Nanosekundengatter-Diagnosevorrichtung
wird veranlaßt,
daß unterschiedlichen
Wellenlängen
in einem vorbestimmten Bereich entsprechende Lichtbestandteile gleichzeitig
aus einer Ausgangsöffnung
unter unterschiedlichen Winkeln austreten, so daß eine Lichtaufspaltung für jede Wellenlänge durchgeführt werden
kann.
- (8) In der unter (8) beschriebenen spektroskopischen Nanosekundengatter-Diagnosevorrichtung
kann die Auflösung
mittels Verändern
der Gitterstrichdichte eingestellt werden.
- (9) In der unter (9) beschriebenen spektroskopischen Nanosekundengatter-Diagnosevorrichtung
kann verursacht werden, daß die
Lichtausgabe aus Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärker ein Bild auf den Bildpunkten
der CCD-Kamera bildet.
- (10) In der unter (10) beschriebenen spektroskopischen Nanosekundengatter-Diagnosevorrichtung
können der
Hochgeschwindigkeitsgatter-Bildverstärker und die CCD-Kamera mittels
eines Auslöseimpulses
aus der Lichtguelle synchronisiert werden, um verläßlich ein
spektroskopisches Bild zu erhalten.
- (11) In der unter (11) beschriebenen spektroskopischen Nanosekundengatter-Diagnosevorrichtung
kann mittels Laserablation von biologisch hartem Gewebe, beispielsweise
einem Haar, einem Nagel oder einem Zahn, der Anteil von Ca ermittelt
werden, um Osteoporose zu diagnostizieren.
- (12) In der unter (12) beschriebenen spektroskopischen Nanosekundengatter-Diagnosevorrichtung
kann mittels Laserablation von biologisch weichem Gewebe, beispielsweise
einer Gefäßwand oder
subepidermalem Gewebe, der Anteil beispielsweise eines organischen
Bestandteils ermittelt werden, um eine nicht-invasive optische Diagnose
durchzuführen.
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Die
Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Zahlreiche
Modifikationen und Veränderungen
der Erfindung sind im Hinblick auf den Erfindungsgedanken möglich und
sind nicht vom Bereich der Erfindung ausgeschlossen.
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Industrielle
Anwendbarkeit
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Wie
vorangehend beschrieben, ist eine erfindungsgemäße spektroskopische Nanosekundengatter-Diagnosevorrichtung
für eine
Diagnose anwendbar, bei der ein Laserimpuls aus einer Lichtquelle
fokussiert auf biologisches Gewebe eingestrahlt wird, eine mittels
Laserablation von der Gewebeoberfläche erzeugte Licht emittierende
Schwade an einem Zeitgatter in der Größenordnung einer Nanosekunde
spektroskopisch gemessen und die Zusammensetzung des Gewebes auf
Basis des Schwadenspektrums analysiert wird, um hierdurch Verletzungen
oder Anomalien des Gewebes zu diagnostizieren.