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Gebiet der Erfindung
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Die
Verfahren und Vorrichtungen dieser Erfindungen betreffen Systeme
zur genetischen Identifizierung eines Erkrankungszustandes. Die
Verfahren und Vorrichtungen betreffen insbesondere Systeme zum Detektieren
von Zuständen
von Wiederholungseinheiten, wie z.B. der Anzahl von kurzen Tandemwiederholungseinheiten
zum Identifizieren von Individuen, wie z.B. im forensischen Sinne,
oder bei der Ermittlung der Vaterschaft oder zum Bestimmen von Erkrankungszuständen, wie
z.B. der klonalen Tumordetektion.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Molekularbiologie umfasst eine große Vielfalt von Techniken für die Nukleinsäure- und
Proteinanalyse. Viele dieser Techniken und Verfahren bilden die
Basis für
klinische Diagnoseassays und Tests. Diese Techniken schließen Nukleinsäurehybridisierungsanalysen,
Restriktionsenzymanalysen, genetische Sequenzanalysen und das Abtrennen
und Reinigen von Nukleinsäuren
und Proteinen ein (siehe, z.B., J. Sambrook, E. F. Fritsch und T.
Maniatis, Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausg., Cold
spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, New York, 1989).
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Viele
dieser Techniken schließen
das Durchführen
zahlreicher Arbeitsschritte (z. B., Pipettieren, Zentrifugieren,
Elektrophorese) bei einer großen
Anzahl von Proben ein. Sie sind häufig komplex und zeitaufwendig
und erfordern für
gewöhnlich
ein hohes Maß an
Präzision.
Viele Techniken sind in ihrer Anwendung durch mangelnde Empfindlichkeit,
Spezifität
oder Reproduzierbarkeit begrenzt.
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Zum
Beispiel haben diese Probleme viele diagnostische Anwendungen von
Nukleinsäurehybridisierungsanalysen
begrenzt.
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Der
vollständige
Prozess für
die Durchführung
einer DNA-Hybridisierungsanalyse
für eine
genetische oder infektiöse
Erkrankung ist sehr kompliziert. Allgemein gesprochen kann der gesamte
Prozess in mehrere Schritte und Unterschritte aufgeteilt werden.
Im Falle einer genetischen Erkrankungsdiagnose schließt der erste
Schritt das Erhalten der Probe (Blut oder Gewebe) ein. Abhängig vom
Probentyp würden
zahlreiche Vorbehandlungen durchgeführt. Der zweite Schritt schließt das Zerstören oder
Lysieren der Zellen ein, die dann das rohe DNA-Material zusammen
mit anderen zellulären
Bestandteilen freisetzen. Im Allgemeinen sind etliche Unterschritte
notwendig, um Zellrückstände zu entfernen
und um die Roh-DNA weiter zu reinigen. Zu diesem Zeitpunkt gibt
es etliche Möglichkeiten
für die
weitere Verarbeitung und Analyse. Eine Möglichkeit schließt das Denaturieren
der gereinigten Proben-DNA und das Durchführen einer direkten Hybridisierungsanalyse
in einem von vielen Formaten (Dot Blot, Mikrokügelchen, Mikroplatte, etc.)
ein. Eine zweite Möglichkeit, genannt
Southern-Blot-Hybridisierung schließt das Spalten der DNA mit
Restriktionsenzymen, das Abtrennen der DNA-Fragmente auf einem elektrophoretischen
Gel, das Aufbringen auf einem Membranfilter und dann das Hybridisieren
des Blots mit spezifischen DNA-Sondensequenzen ein. Dieses Verfahren
reduziert wirksam die Komplexität
der genomischen DNA-Proben und hilft dabei die Hybridisierungsspezifität und Empfindlichkeit
zu verbessern. Leider ist dieses Verfahren langwierig und schwierig. Als
dritte Möglichkeit
kann man ein Amplifikationsverfahren, wie z.B. die Polymerasekettenreaktion (PCR),
eine Strangverdrängungsamplifikation
oder ein anderes Verfahren durchzuführen. Diese Verfahren vervielfältigen (Zunahme)
die Anzahl der Ziel-DNA-Sequenzen relativ zu den Nicht-Ziel-Sequenzen.
Die Amplifikation von Ziel-DNA hilft dabei Probleme zu bewältigen,
die mit der Komplexität
und Empfindlichkeit in genomischen DNA-Analysen zusammenhängen. Nach
dieser Probezubereitung und den DNA-Verarbeitungsschritten wird die eigentliche Hybridisierungsreaktion
durchgeführt.
Am Ende wandeln die Detektion und die Datenanalyse das Hybridisierungsereignis
in ein analytisches Ergebnis um.
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Nukleinsäurehybridisierungsanalysen schließen im Allgemeinen
die Detektion einer sehr kleinen Anzahl von spezifischen Ziel-Nukleinsäuren (DNA
oder RNA) mit einem Überschuss
an Sonden-DNA unter einer relativ großen Anzahl von komplexen Nicht-Ziel-Nukleinsäuren ein.
Die Unterschritte bei der Verringerung der DNA-Komplexität bei der Probenvorbereitung
sind dafür
verwendet worden, um dabei zu helfen, geringere Kopienzahlen (d.h. 10.000
bis 100.000) von Ziel-Nukleinsäuren
zu detektieren. Die Komplexität
der DNA wurde bis zu einem gewissen Grad durch Amplifikation der
Ziel-Nukleinsäuresequenzen
mittels der Polymerasekettenreaktion (PCR) und anderer Verfahren überwunden. (Siehe,
M. A. Innis et al., PCR Protocols: A Guide to Methods and Applications,
Academic Press, 1990, Spargo et al., 1996, Molecular & Cellular Probes,
in Bezug auf die SDA-Amplifikation). Die Amplifikation ergibt eine
große
Anzahl von Ziel-Nukleinsäuresequenzen,
die den nachfolgenden Schritt der direkten Sondenhybridisierung
verbessert.
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Die
eigentliche Hybridisierungsreaktion repräsentiert einen der wichtigsten
und zentralsten Schritte im ganzen Verfahren. Der Hybridisierungsschritt
schließt
das Anordnen der vorbereiteten DNA-Probe in Verbindung mit einer
spezifischen Reporter-Sonde bei optimalen Bedingungen für das Stattfinden
der Hybridisierung mit der Ziel-DNA-Sequenz ein. Die Hybridisierung
kann in irgendeinem einer Vielzahl von Formaten durchgeführt werden.
Zum Beispiel ist die Mehrfachproben-Nukleinsäurehybridisierungsanalyse auf
einer Vielfalt von Filter- und Trägerformaten durchgeführt worden
(siehe G. A. Beltz et al., in Methods in Enzymology, Vol. 100, Part
B, R. Wu, L. Grossman, K. Moldave, Hrsg., Academic Press, New York,
Kapitel 19, S. 266–308,
1985). Ein Format, die so genannte "Dot-Blot"-Hybridisierung, schließt das nicht
kovalente Anbinden von Ziel-DNA an Filter, die nachfolgend mit einer
Radioisotop-markierten Sonde(n) hybridisiert werden, ein. Die "Dot-Blot"-Hybridisierung erlangte
weit verbreitete Anwendung und es wurden viele Versionen entwickelt
(siehe M. L. M. Anderson und B. D. Young, in Nucleic Acid Hybridization – A Practical
Approach, B. D. Hames und S. J. Higgins, Hrsg., IRL Press, Washington
D. C., Kapitel 4, S. 73–111,
1985). Sie ist für Mehrfachanalysen
genomischer Mutationen (D. Nanibhushan und D. Rabin, in EPA 0228075,
8. Juli 1987), und für
die Detektion von überlappenden
Klonen und die Konstruktion von genomischen Karten (G. A. Evans,
im US Patent Nummer 5,219,726, 15. Juni 1993) entwickelt worden.
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Neue
Techniken werden für
das Durchführen von
Mehrfachproben-Nukleinsäurehybridisierungsanalysen
auf Multiplex oder Matrixvorrichtungen im Mikroformat (z.B., DNA
Chips) entwickelt (siehe M. Barinaga, 253 Science, S. 1489, 1991;
W. Bains, 10 Bio/Technology, S. 757–758, 1992). Bei diesen Verfahren
werden für
gewöhnlich
spezifische DNA-Sequenzen
an sehr kleine spezifische Bereiche eines festen Trägers, wie
z.B. die Mikrokammern eines DNA-Chips, angebunden. Diese Hybridisierungsformate
sind Mikromaßstabsversionen
der konventionellen "Dot-Blot" und "Sandwich"-Hybridisierungssysteme.
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Die
Hybridisierung im Mikroformat kann verwendet werden, um eine "Sequenzierung durch
Hybridisierung" (SBH)
durchzuführen
(siehe M. Barinaga, 253 Science, S. 1489, 1991; W. Bains, 10 Bio/Technology,
S. 757–758,
1992). SBH macht Gebrauch von allen möglichen N-Nukleotidoligomeren (n-mers),
um n-mers in einer unbekannten DNA-Probe zu identifizieren, die
anschließend
durch algorithmische Analysen ausgerichtet werden, um die DNA-Sequenz
zu erzeugen (R. Drmanac und R. Crkvenjakov, Jugoslavische Patentanmeldung
#570/87, 1987; R. Drmanac et al., 4 Genomics, 114, 1989; Strezoska
et al., 88 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 10089, 1992; und R. Drmanac
und R. B. Crkvenjakov, U.S. Patent #5,202,231, 13. April 1993).
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Es
gibt zwei Formate zum Durchführen
von SBH. Das erste Format schließt das Erzeugen eines Arrays
aller möglichen
n-mers auf einem Träger
ein, der dann mit der Ziel-Sequenz hybridisiert wird. Das zweite
Format schließt
das Anbinden der Ziel-Sequenz an einen Träger ein, der sequenziell mit
allen möglichen
n-mers sondiert wird. Beide Formate weisen das grundlegende Problem
der direkten Sondenhybridisierungen und zusätzliche Schwierigkeiten, die
mit der Multiplexhybridisierung in Verbindung stehen, auf.
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Southern,
WO 89/10977; E. M. Southern et al., 13 Genomics 1008, 1992, schlug
vor, das erste Format zu verwenden, um DNA zu analysieren oder zu
sequenzieren. Southern identifizierte eine bekannte Einzelpunktmutation
mittels PCR amplifizierter genomischer DNA. Southern beschrieb auch
ein Verfahren zum Synthetisieren eines Arrays von Oligonukleotiden
auf einem festen Träger
für SBH.
Jedoch beschäftigte
sich Southern nicht damit, wie optimale Stringenzbedingungen für jedes
Oligonukleotid auf einem Array erzielt werden könnten.
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Gleichzeitig
verwendete Drmanac et al., 260 Science 1649–1652, 1993 das zweite Format,
um zahlreiche kurze (116 bp) DNA-Sequenzen zu sequenzieren. Die
Ziel-DNA wurde an Membranträger ("Dot-Blot"-Format) angebunden.
Jeder Filter wurde nachfolgend mit 272 markierten 10-mer und 11-mer Oligonukleotiden
hybridisiert. Ein großer
Bereich von Stringenzbedingungen wurde verwendet, um eine spezifische
Hybridisierung für
jede n-mer-Sonde zu erzielen; Wasch-Zeiten variierten von 5 Minuten
bis zu Übernacht
und Temperaturen von 0°C
bis 16°C. Die
meisten Sonden erforderten 3 Stunden waschen bei 16°C. Die Filter
mussten für
2 bis 18 Stunden ausgesetzt werden, um Hybridisierungssignale zu
detektieren. Trotz der einfachen Ziel-Sequenzen, der verringerten
Anzahl von Oligomersonden und der Verwendung der stringentesten
Bedingungen, die verfügbar
waren, lag die allgemeine falsch-positive
Hybridisierungsrate bei 5%.
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Es
existiert eine Vielfalt von Verfahren zum Detektieren und Analysieren
der Hybridisierungsereignisse. Abhängig von der Reporter-Gruppe
(Fluorophor, Enzym, Radioisotop, etc.), die zum Markieren der DNA-Sonde
verwendet wurde, wird die Detektion und Analyse fluorometrisch,
kolorimetrisch oder mittels Autoradiographie durchgeführt. Durch das
Beobachten und Messen der emittierten Strahlung, wie z.B. der Fluoreszenzstrahlung
oder der Partikelemission, können
Informationen über
die Hybridisierungsereignisse erhalten werden. Auch wenn die Detektionsverfahren
eine sehr hohe intrinsische Empfindlichkeit aufweisen, ist die Detektion
von Hybridisierungsereignissen aufgrund der Anwesenheit von nicht
spezifisch gebundenen Materialien im Hintergrund schwierig. Eine
Anzahl von anderen Faktoren verringert ebenfalls die Empfindlichkeit
und Selektivität
der DNA-Hybridisierungsassays.
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Eine
Form der genetischen Analyse besteht darin, die Natur der relativ
kurzen Wiederholungssequenzen innerhalb einer Gensequenz zu bestimmen. Kurze
Tandemwiederholungen (STR's)
sind als nützliche
Werkzeuge sowohl in der Forensik als auch in anderen Bereichen (Vaterschaftstest,
Tumordetektion, D. Sidransky, genetische Erkrankung, Viehhaltung)
identifiziert worden. Tatsächlich
hat das United States Federal Bureau of Investigation angekündigt, dass
es die Verwendung von kurzen Tandemwiederholungssequenzen für forensische
Zwecke in Erwägung
zieht. (Dr. Bruce Budowle, DNA Forensics, Science, Evidence and
Future Prospects, McLean, VA. Nov. 1997).
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Es
sind verschiedene Vorschläge
zum Identifizieren, Amplifizieren, Detektieren und Verwenden polymorpher
Wiederholungssequenzen gemacht worden. Zum Beispiel offenbart Tautz
PCT WO 90/04040-PCT/EP98/01203 in einer Anmeldung mit dem Titel "Process for the Analysis
of Length Polymorphorisms in DNA Regions" (übersetzt
aus dem Deutschen), ein Verfahren für die Analyse von Längenpolymorphismen
in Bereichen einfacher oder vermeintlich einfacher DNA-Sequenzen.
Tautz offenbart ein Verfahren, das die Schritte der Zugabe wenigstens
eines Primerpaares zu der zu analysierenden DNA einschließt, wobei
eines der Moleküle
des Primerpaares im Wesentlichen komplementär zu den komplementären Strängen der
5' bzw. 3' Seite einer einfachen
oder vermeintlich einfachen DNA-Sequenz ist, und wobei die Zugabe
innerhalb der Orientierung stattfindet, die dergestalt ist, dass
zumindest die Syntheseprodukte, die von einer Primer kontrollierten Polymerisationsreaktion
mit einem der zwei Primer erhalten werden, im Anschluss an eine
Denaturierung, als Matrizes für
die Zugabe des anderen Primers verwendet werden können, wobei
eine Primer kontrollierte Polymerisationsreaktion und Abtrennung,
wie z.B. durch normale Gelelektrophorese der Produkte und Analysieren
der Polymerasekettenreaktionsprodukte, durchgeführt wird.
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Caskey
et al., am Baylor College für
Medizin, detektierte durch das Durchführen eines DNA-Profiling Assays
auch Polymorphismen in einer kurzen Tandemwiederholung. Caskey et
al., U.S. Patent Nr. 5,364,759, erteilt am 15. November 1994, mit
dem Titel "DNA Typing
With Short Tandem Repeat Polymorphisms and Identification of Polymorphic
Short Tandem Repeats" offenbart
ein Verfahren, das die Schritte des Extrahierens von DNA aus einer
zu testenden Probe, das Amplifizieren der extrahierten DNA und das
Identifizieren der amplifizierten Verlängerungsprodukte für jede unterschiedliche
Sequenz einschließt.
Bei Caskey war es erforderlich, dass jede unterschiedliche Sequenz
unterschiedlich markiert wird. Eine physikalische Abtrennung wurde
mittels Elektrophorese durchgeführt.
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C.
R. Cantor und andere offenbarten vor kurzem eine Technik zum Auswerten
von kurzen Tandem DNA-Wiederholungen. Das Verfahren wird offenbart
in Yarr, R. et al., "In
Situ Detection of Tandem DNA Repeat Length", Genetic Analysis: Biomolecular Engineering,
13(1996) 113–118,
und PCT Anmeldung WO 96/36731, PCT/US96/06527 mit dem Titel "Nucleic Acid Detection
Methods". Diese
offenbaren die Hybridisierung eines Ziel-Oligonukleotids, das Tandemwiederholungen
enthält,
die in einer einzigartigen Sequenz eingebettet sind, mit einem Satz
von komplementären
Sonden, die Tandemwiederholungen bekannter Längen enthalten. Einzelsträngige Schleifenstrukturen
ergeben Duplexes, die eine fehlgepaarte (dort definiert als verschieden)
Anzahl von Tandemwiederholungen enthalten. Wenn eine entsprechende
(dort definiert als identisch) Anzahl von Tandemwiederholungen in
dem Duplex existierte, bildete sich keine Schleifenstruktur. Die
Schleifenstrukturen wurden mit einer einzelsträngigen Nuklease abgebaut. Unterschiedliche
Wellenlängen,
wie z.B. durch unterschiedlich gefärbte Fluorophore der verschieden
langen Sonden wurden dort identifiziert wo übereinstimmende Stellen existierten.
Die schnelle Verwendung der elektrophoretischen Abtrennung war in Übereinstimmung
mit diesem Verfahren nicht erforderlich.
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WO
96/31622 offenbart ein Verfahren zum Bestimmen der Anzahl von Wiederholungseinheiten von
kurzen Tandem DNA-Wiederholungen
durch Anordnen der Ziel-Sequenzen an die zwei Sonden hybridisiert
sind, die im Falle einer perfekten Übereinstimmung miteinander
ligiert werden.
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Trotz
des Wissens über
die Existenz von Polymorphismen in Wiederholungseinheiten seid nun etwa
15 Jahre als auch ihrer bekannten Attraktivität für Anwendungen in der Forensik
und beim genetischen Testen, müssen
kommerziell akzeptierbare Ausführungen
noch verwirklicht werden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren bereit, wie es in Anspruch 1 definiert
wird. Im Verfahren dieser Erfindung wird die Natur der Wiederholungseinheiten im
genetischen Ziel durch die Schritte des Bereitstellens einer Vielzahl
von Hybridisierungskomplex-Assays bestimmt, die an einer Vielzahl
von Teststellen angeordnet sind, wobei das Hybridisierungskomplex-Assay
wenigstens ein Nukleinsäureziel,
das eine einfache repetitive DNA-Sequenz enthält, eine Fänger-Sonde mit einer ersten einzigartigen
Flankierungssequenz und n Wiederholungseinheiten, wobei n = 0, 1,
2 ... und komplementär
zur Ziel-Sequenz ist, und eine Reporter-Sonde mit einer ausgewählten Sequenz,
die zum gleichen Ziel-Sequenzstrang komplementär ist, wobei die ausgewählte Sequenz
des Reporters eine zweite einzigartige Flankierungssequenz und m
Wiederholungseinheiten einschließt, wobei m = 0, 1, 2 ...,
wobei jedoch die Summe der Wiederholungseinheiten in der Fänger-Sonde plus der Reporter-Sonde
größer ist
als Null (n + m > 0), einschließt. In Übereinstimmung
mit diesem Verfahren unterscheidet sich die Sequenz der Fänger-Sonde
durch wenigstens zwei Teststellen. Die Hybridisierungskomplex-Assays
werden dann überwacht,
um die Übereinstimmung
und Nicht-Übereinstimmung unter
den Hybridisierungskomplex-Assays an den Teststellen zu bestimmen,
wie es zumindest zum Teil durch die Hybridisierungsstabilität bestimmt
wird. Letztendlich kann die Natur der Wiederholungseinheiten in
der Ziel-Sequenz basierend auf der Übereinstimmungs-/Nichtübereinstimmungsbestimmung gekoppelt
mit dem Wissen der Sonden, die im Hybridisierungskomplex an der
Stelle lokalisiert sind, bestimmt werden.
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Als
Beispiel zur Implementierung dieses Verfahrens nimmt man an, dass
ein Ziel sechs Wiederholungseinheiten enthält. In einem System, das nur für die Annehmlichkeit
der Darlegung vereinfacht wurde, könnte die Vielzahl von Hybridisierungskomplex-Assays
drei Assays sein, die auf einem APEX-Typ bioelektronischen System
angeordnet sind, wobei ein erstes Assay eine Fänger-Sonde mit vier Wiederholungseinheiten
(n = 4), das zweite Assay eine Fänger-Sonde
mit fünf
Wiederholungseinheiten (n = 5) und das dritte Assay Fänger-Sonden mit sechs
Wiederholungseinheiten (n = 6) einschließt. Wenn die Reporter-Sonde
so ausgewählt wird,
dass sie eine Wiederholungseinheit (m = 1) aufweist, dann wird die
gesamte Anzahl von Wiederholungseinheiten im ersten Assay fünf sein
(n + m = 4 + 1 = 5), die gesamte Anzahl von Wiederholungseinheiten
im zweiten Assay sechs entsprechen (n + m = 5 + 1 = 6) und die gesamte
Anzahl von Wiederholungseinheiten im dritten Assay sieben entsprechen (n
+ m = 6 + 1 = 7). Die zweite Teststelle wird die übereinstimmende
Teststelle sein, da die Anzahl von Wiederholungseinheiten im Ziel
in diesem Fall der Anzahl von Wiederholungseinheiten in den Fänger- plus
den Reporter-Sonden entspricht, d.h. es ist die Teststelle mit sechs
Wiederholungseinheiten sowohl im Ziel als auch in der Kombination
der Fänger-Sonde
und der Reporter-Sonde. Unter Verwendung des Wissens betreffend
der Sondenanordnung, ist die zweite Test-Stelle dafür bekannt,
dass sie eine Fänger-Sonde
mit fünf
Wiederholungseinheiten (n = 5) aufweist, so dass, wenn man es mit
dem Wissen über die
Reporter-Sonde, die eine Wiederholungseinheit enthält, koppelt,
die Gesamtzahl von sechs Wiederholungseinheiten im Ziel bestimmt
wird.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindungen wird die elektronisch unterstützte Hybridisierung, oder die
Bestimmung der Übereinstimmung
und Nicht-Überstimmung
oder beide im Verfahren verwendet. In einem Aspekt können während der
Hybridisierung des Nukleinsäureziels
mit der Fänger-Sonde und/oder
der Reporter-Sonde elektronisch stringente Bedingungen, bevorzugt
zusammen mit anderen die Stringenz beeinflussenden Bedingungen,
verwendet werden, um bei der Hybridisierung zu helfen. Diese Technik
ist besonders vorteilhaft für
das Verringern oder Eliminieren von verrutschten Hybridisierungen
bei Wiederholungseinheiten und um eine wirksamere Hybridisierung
zu fördern.
In einem noch anderen Aspekt können
elektronisch stringente Bedingungen während der Bestimmung der Hybridisierungskomplexstabilität variiert werden,
um den Status der Übereinstimmung
oder Nicht-Übereinstimmung
genauer oder schneller zu bestimmen.
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Die
Offenbarung stellt auch ein Verfahren zum Bestimmen der Natur der
Wiederholungseinheiten in einem genetischen Ziel durch Bereitstellen
einer bioelektronischen Vorrichtung, die Sonden, die in Teststellen
angeordnet sind, einschließt,
wobei die Sonden eine erste einzigartige flankierende Sequenz, eine
zweite einzigartige flankierende Sequenz und eine dazwischen liegende
Serie von Wiederholungseinheiten mit variabler Anzahl an Wiederholungseinheiten
aufweisen, bereit. Das Ziel wird mit den Sonden an den Teststellen
unter elektronisch stringenten Hybridisierungsbedingungen hybridisiert und
dann wird die Übereinstimmung/Nicht-Übereinstimmung
an den Teststellen bestimmt. In der bevorzugten Ausführungsform
wird die Übereinstimmung/Nicht-Übereinstimmung
wenigstens zum Teil durch die Verwendung von elektronischen Hybridisierungsstabilitätsdeterminanten
bestimmt. Die übereinstimmende
Teststelle gibt an, welche Sonde die Anzahl von Wiederholungseinheiten
einschließt,
die mit der im Ziel identisch ist. In einer Abwandlung dieser Ausführungsform
wird die elektronische Stringenzkontrolle nur während der Bestimmung der Übereinstimmung/Nicht-Übereinstimmung
verwendet.
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In
einem noch anderen Aspekt dieser Erfindung werden Verfahren für die Bestimmung
von Ziel-Allelen, die in einer Probe in ihrer Größe variieren, bereitgestellt.
Es wird eine Plattform für
die Identifikation von Ziel-Allelen bereitgestellt, die Sonden einschließt, die
aus der Gruppe ausgewählt
werden, die aus (i) einer Sonde mit einer ersten einzigartigen flankierenden
Sequenz, einem dazwischen liegenden Wiederholungsbereich und einer
zweiten einzigartigen flankierenden Sequenz, und (ii) ein Sandwich-Assay,
das eine Fänger-Sonde
mit einer ersten einzigartigen flankierenden Sequenz und 0, 1, 2
... Wiederholungseinheiten und eine Reporter-Sonde mit 0, 1, 2 ... Wiederholungseinheiten
in Sequenz mit einer zweiten einzigartigen flankierenden Sequenz umfasst,
besteht. Danach wird das Ziel mit den Sonden, bevorzugt unter elektronisch
stringenten Bedingungen hybridisiert, so dass die korrekte Einordnung erleichtert
wird, oder alternativ dazu mittels elektronisch stringenter Bedingungen
während
der darauf folgenden Schritte oder unter Verwendung elektronischer
Stringenz sowohl während
der Hybridisierung als auch bei den späteren Schritten, wonach die Übereinstimmung
oder Nicht-Übereinstimmung
an den Teststellen, wie sie wenigstens in Teilen durch die Hybridisierungsstabilität bestimmt
wird, bestimmt wird.
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In
einem Aspekt der Erfindungen stellt die Lage der übereinstimmenden
Teststelle die Natur der Zielsequenz-Wiederholungseinheiten durch die Anzahl
von Wiederholungseinheiten, die im Ziel vorhanden sind, dar, und
das wiederum basiert auf der Kenntnis der Sonden, die an dieser
Teststelle angeordnet sind. Die einzelnen Sonden, die mit einer
vorgegebenen physikalischen Teststelle verbunden sind, werden nämlich üblicherweise
in Bezug auf ihre Sequenz, insbesondere einschließlich der
Anzahl der Wiederholungseinheiten, bekannt sein, und die physikalische
Position dieser Teststellen ergibt ein Wissen über die Art des Ziels der übereinstimmenden Stellen,
insbesondere der Anzahl der Wiederholungseinheiten. Für gewöhnlich gleicht
an einer übereinstimmenden
Teststelle die Anzahl der Wiederholungseinheiten im Ziel der Summe
der Anzahl von Wiederholungseinheiten in der Fänger-Sonde und der Anzahl von
Wiederholungseinheiten in der Reporter-Sonde.
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Die
offenbarten Verfahren sind auch wirksam beim Bestimmen der Anwesenheit
von Mikrovarianten in der Ziel-Sequenz. Solche Mikrovarianten können eine
oder mehrere Deletionen, Insertionen, Transitionen und/oder Transversionen
umfassen. Dies kann für
eine einzelne Base oder für
mehr als eine einzelne Base gelten. Deletionen oder Insertionen
innerhalb von Wiederholungseinheiten können durch Gelabtrennungsverfahren
detektiert werden, wenn stark kontrollierte Bedingung verwendet
werden. Dies erfordert die Auflösung
einzelner Basen und ist für
die meisten Gel-Abtrennungstechniken
nahe der Detektionsgrenze. Für
Transitions- oder Transversionsmutationen ändert sich die Größe des Allels
nicht, obwohl sich die Sequenz verändert hat. Konventionelle Gelsiebverfahren
haben Schwierigkeiten beim Detektieren dieser Arten von Mutationen
und neuere Erkenntnisse durch andere Forscher (Sean Walsh, Dennis
Roeder, DNA Forensics: Science, Evidence and Future Prospects, McLean,
VA. Nov. 1997) weisen darauf hin, dass Transitions- und Transversionsmutationen
geringfügige
Anomalien verursachen können,
die zu schwierigen Gelanalysen führen,
was manchmal zur Verwirrung bei der STR-Analyse führt. Unser
Verfahren ist eine Hybridisierungstechnik und ist recht versiert
beim zuverlässigen
Detektieren einzelner Nukleotidpolymorphismen, wie weiter oben beschrieben.
Zusätzlich
können
durch das Entwerfen spezifischer Fänger- und Reporter-Oligonukleotide diese
Assays auf der gleichen Plattform durchgeführt werden, die zur Unterscheidung
der Art der STR-Allele durch die Anzahl der Wiederholungseinheiten verwendet
wird. Die allgemeine Strategie beim Entwerfen von Fänger-Oligos
für die
Mikrovariantenanalyse ist die gleiche, wie sie es für die integralen
Wiederholungseinheiten ist, jedoch können sich die Reporter-Oligos
derart unterscheiden, dass sie einzigartige flankierende Sequenzen
enthalten oder nicht enthalten. Die Bedingung der wirksamen Bestimmung
der Übereinstimmung
durch Maximieren der Hybridisierungskomplexstabilität verbleibt,
da die Parametern zum Entwerfen von Oligos, die zur Basenstapelung
führen
(wie weiter oben beschrieben), immer noch berücksichtigt werden.
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Verschiedene
zusätzliche
Schritte können verwendet
werden, um das Unterscheiden von übereinstimmenden und nicht-übereinstimmenden Stellen zu
fördern.
Es ist die Art der verwendeten Übereinstimmung,
dass es eine komplementäre
Entsprechung von Basen im Hybridisierungskomplex, der den Fänger, Reporter
und das Ziel einschließt
im Sandwich-Assay-Format,
gibt. Die Verwendung von nebeneinander liegenden terminalen Nukleotiden des
Reporters und des Fängers
wird ausgenutzt, wobei ihre zusammenhängende Natur eine Wechselwirkung,
wie z.B. die Basenstapelung, ermöglicht.
Die nebeneinander liegenden terminalen Nukleotididentitäten werden
so ausgewählt,
wie es von der vorhandenen Wiederholungseinheit oder einer anderen
relevanten Sequenz vorgegeben wird, so dass die Energiedifferenz
zwischen Übereinstimmung
und Nicht-Übereinstimmung
erhöht
wird. Es ist berichtet worden, dass die Basenstapelung zwischen
verschiedenen Basen in ihrer Stabilität über einen etwa 4-fachen Bereich
variiert (Saenger, Principles of Nucleic Acid Structure, 1984, Springer-Verlag,
New York, NY). Experimentelle Ergebnisse haben eine wenigstens 10-fache
und häufig
wenigstens mehr als 20-fache Verbesserung bei den Unterscheidungsverhältnissen
für die
Paarungen 5'G-A3' verglichen mit 5'T-A3' ergeben, wenn sie
in unserem System analysiert worden sind. Während dieses Ergebnis im Allgemeinen
mit den publizierten Ergebnissen, dass eine 5'G-A3' Basenstapelung
eine größere Stabilität aufweist
als 5'T-A3'-Paare, übereinstimmt, überschreitet die
unterschiedliche Stabilitätserhöhung, die
bei unserem Assay beobachtet wird, die berichteten Werte bei weitem.
Es ist von großem
Vorteil, dass diese Erfindung diese natürliche Bedingung ausschöpft, um einen
größeren Vorteil
beim Assay zu bieten. In noch anderen Ausführungsformen können die
terminalen Nukleotide modifiziert werden, um Basenstapelungseffekte,
wie z.B. bei der Zugabe von Propynyl-Gruppen, Methyl-Gruppen oder
Cholesterol-Gruppen, zu erhöhen.
In einem noch weiteren betreffenden Aspekt der offenbarten Verfahren,
können
Ligationstechniken, wie z.B. die Enzymligation oder die chemische
Ligation, verwendet werden, um die Energiedifferenz zwischen einer übereinstimmenden
und einer nicht-übereinstimmenden
Stelle zu erhöhen.
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Eine
Nicht-Übereinstimmung
kann sich auf verschiedenen Wegen, wie z.B. im Sandwich-Assay-Format,
in dem eine Lücke
oder eine Überlappung
existiert, oder im Ausbuchtungs-Verfahren (loop
out method), in dem eine Ausbuchtung existiert, manifestieren. Weiterhin
kann eine Nicht-Übereinstimmung
im Wiederholungsbereich existieren, wenn es eine Basenvariation
gibt, wie z.B. eine Deletion, Insertion, Transition und/oder Transversion.
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Durch
das differenzieren zwischen übereinstimmenden
und nicht-übereinstimmenden
Teststellen wird die Unterscheidung ausgehend von der Hybridisierungsstabilität vorgenommen.
Die Hybridisierungsstabilität
kann durch zahlreiche Faktoren, die die Thermoregulation, die chemischen
Regulation als auch die elektronischen Stringenzkontrolle entweder alleine
oder in Kombination mit den anderen aufgelisteten Faktoren einschließen, beeinflusst
werden. Durch das Verwenden von elektronischen Stringenzbedingungen
in einem oder beiden der Ziel-Hybridisierungsschritte oder der Reporter-Oligonukleotidstringenzschritte,
kann eine rasche Vervollständigung
des Verfahrens erzielt werden. Die elektronisch stringente Hybridisierung
des Ziels ist ein unverwechselbarer Aspekt dieses Verfahrens, da
sie für doppelsträngige DNA
zugänglich
ist und zu einer schnellen und präzisen Hybridisierung des Ziels
mit dem Fänger
führt.
Es ist wünschenswert
eine genau registrierte Hybridisierung der Ziel-DNA zu erzielen, um zur maximalen Anzahl
von Molekülen
an einer Teststelle mit einem akkuraten Hybridisierungskomplex zu
gelangen. Als Beispiel kann bei der Verwendung von elektronischer
Stringenz der anfängliche Hybridisierungsschritt
in zehn Minuten oder weniger, noch bevorzugter fünf Minuten oder weniger und
am meisten bevorzugt einer Minute oder weniger beendet werden. Insgesamt
kann das analytische Verfahren in weniger als einer halben Stunde
beendet werden.
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Man
bevorzugt bezüglich
der Detektion des Hybridisierungskomplexes, dass der Komplex markiert
wird. Für
gewöhnlich
gibt es beim Schritt zur Bestimmung der Übereinstimmung oder Nicht-Übereinstimmung
eine Detektion der Menge des markierten Hybridisierungskomplexes
an der Teststelle oder einem Teil davon. Jede Art oder Modalität der Detektion,
die mit dem Zweck und der Funktionsweise der Erfindung konsistent
ist, kann verwendet werden, wie zum Beispiel eine optische Bilddarstellung,
eine elektronische Bilddarstellung, die Verwendung von ladungsgekoppelten
Vorrichtungen und anderen Verfahren zur Quantifizierung. Die Markierung
kann die des Ziels, des Fängers
oder Reporters sein. Verschiedene Markierungen können eine Fluoreszenzmarkierung,
eine kolorimetrische Markierung oder chemilumineszente Markierung
sein. In einer anderen Anwendung kann die Detektion mittels einer
Energieübertragung
zwischen den Molekülen
im Hybridisierungskomplex erfolgen. In noch einem anderen Aspekt
kann die Detektion über
eine Fluoreszenz-Perturbationsanalyse
erfolgen. In einem anderen Aspekt kann die Detektion über Konduktivitätsunterschiede
zwischen übereinstimmenden
und nicht-übereinstimmenden
Stellen erfolgen.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
dieser Erfindungen kann ein redundantes Assay in geeigneter Weise
durchgeführt
werden. In einer Anwendung kann ein fortlaufendes redundantes Assay,
wie zum Beispiel eines, bei dem nach Durchführung eines anfänglichen
Hybridisierungskomplexassays die Stringenzbedingungen erhöht werden,
um eine Denaturierung zu bewirken, wodurch der Reporter vom ersten
Hybridisierungskomplexassay entfernt wird, verwendet werden. Ein
zweiter Reporter kann dann mit dem verbleibenden Komplex-Ziel und der Fänger-Sonde
hybridisieren, wobei der zweite Reporter eine Anzahl von Wiederholungseinheiten
umfasst, die sich von der Anzahl oder dem Typ von Wiederholungseinheiten
im ersten Reporter unterscheidet. Auf diese Weise wird sich durch
die Praxis der anderen Schritte, wie sie für andere Anwendungen beschrieben
worden sind, die physikalische Teststelle, an der eine Übereinstimmung
existiert, bewegt haben. Das Ergebnis ist, dass ein redundantes
Assay mit der gleichen Vorrichtung und Probenmaterial durchgeführt worden
ist.
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Es
kann auch noch ein anderes redundantes Assay durchgeführt werden,
wobei mehrere, z.B. zwei oder mehr, unabhängige Assays existieren. Ein erster
Reporter wird in einem ersten Assay hybridisiert und ein zweiter
Reporter hybridisiert in einem zweiten Assay, wobei die Anzahl von
Wiederholungseinheiten im ersten Reporter sich von der Anzahl oder
Art von Wiederholungseinheiten im zweiten Reporter unterscheidet.
Die Bestimmung der Übereinstimmung/Nicht-Übereinstimmung an der ersten Teststelle
des Arrays, wenn es mit dem Wissen über die Sonden, die an diesen
Teststellen angeordnet sind, gekoppelt wird, stellt zwei Komplexe
aus den Hybridisierungsassays zur Bestätigung der Ziel-Wiederholungsanzahl
oder Art bereit.
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Die
Verfahren dieser Erfindungen sind besonders nützlich für die Bestimmung der Art komplexer
Proben, wie zum Beispiel heterozygoter Proben und gemischter Proben,
wie zum Beispiel jenen von mehreren Quellen oder Spendern. In der
Anwendung können
die Verfahren dieser Erfindungen für ein breites Spektrum von
Anwendungen verwendet werden. Unter ihnen ist die Identifizierung,
wie zum Beispiel für
Vaterschaftstests oder für
andere forensische Verwendungen, eingeschlossen. Eine noch andere
Anwendung liegt in der Erkrankungsdiagnostik, wie zum Beispiel zur
Identifikation der Existenz eines klonalen Tumors, wobei der Tumor
Wiederholungseinheiten einer Art oder Anzahl einschließt, die
sich vom nicht erkrankten genetischen Status des Patienten unterscheidet.
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Demgemäß ist es
ein Ziel dieser Erfindung, Verfahren für die schnelle Identifikation
der Anzahl von Wiederholungseinheiten in einem polymorphen System
bereitzustellen.
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Die
Offenbarung stellt Verfahren und einen Apparat bereit, der eine
wirksame genetische Identifikation bereitstellt.
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Die
Offenbarung stellt Systeme und Verfahren für die akkurate Detektion von
Erkrankungszuständen,
besonders klonale Tumorerkrankungszustände, neurologische Erkrankungen
und Veranlagungen für
eine genetische Erkrankung, bereit.
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Die
Offenbarung stellt ein schnelles und wirksames System und Verfahren
zur Identifikation, wie zum Beispiel in forensischen und Anwendungen
für Vaterschaftstests
bereit.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1A ist
eine Querschnittsansicht einer Ausführungsform einer aktiven Matrixvorrichtung,
die in Übereinstimmung
mit den Verfahren dieser Erfindung verwendbar ist.
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1B ist
eine perspektivische Ansicht einer aktiven Arrayvorrichtung, die
mit den Verfahren dieser Erfindung verwendet werden kann.
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2 ist
eine symbolische Zeichnung der Bestandteile eines Multiplex-Assays,
das ein Ziel, einen Reporter und eine Fänger-Sequenz einschließt.
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3A, 3B und 3C sind
schematische Skizzen des Multiplex-Assays, das eine Ziel, einen
Reporter und eine Fänger-Sequenz,
in denen es eine Lücke,
eine Überlappung
bzw. eine Entsprechung gibt, einschließt.
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4A, 4B und 4C zeigen
eine detaillierte Sequenzliste für
ein Multiplex-Assay des TH01-Genlocus, die eine Lücke, eine Überlappung bzw.
eine Entsprechung in Übereinstimmung
mit der schematischen Darstellung der 3A, 3B und 3C zeigen.
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5A–5G zeigen
eine schematische Ansicht einer Sequenz von Multiplex-Assays, die
ein Ziel mit acht Wiederholungseinheiten, einen Reporter mit einer
einzelnen Wiederholungseinheit bzw. Fänger-Sequenzen, die vier bis
zehn Wiederholungseinheiten einschließen, in 5A–5G zeigen.
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6 zeigt
die Aufsicht eines Arrays von Teststellen für ein Sandwich-Assay, wobei
die übereinstimmende
Teststelle schattiert dargestellt wird, um die Gegenwart eines Hybridisierungskomplexes darzustellen.
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7A–7G zeigen
eine schematische Ansicht eines Multiplex-Unterscheidungssystems, das
ein Ziel mit acht Basenwiederholungseinheiten, einen Reporter mit
zwei Basenwiederholungseinheiten bzw. eine Reihe von Fänger-Sequenzen, die von vier
bis zehn Wiederholungseinheiten in 7A–7G einschließen, einschließt.
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8 zeigt
die Aufsicht eines Arrays von Teststellen für ein redundantes Assay, wobei
die übereinstimmende
Teststelle schattiert dargestellt wird, um die Gegenwart eines Hybridisierungskomplexes
zu verdeutlichen.
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9A zeigt
eine schematische Ansicht eines Ziels und eines hybridisierten Reporters
in einem übereinstimmenden
Zustand.
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9B zeigt
ein Ziel und einen Reporter in einem nicht übereinstimmenden Zustand, nämlich in einem
Schleifen-Zustand.
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10A–10G zeigen eine Multiplexunterscheidung in einem
Ausbuchtungssystem, wobei ein Ziel sieben Wiederholungseinheiten
einschließt bzw.
die Reporter fünf
bis elf Wiederholungseinheiten in 10A–10G einschließen.
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11 ist
ein Fluoreszenzdiagramm (MFI) als Funktion der Anzahl der Fänger-Oligo-Wiederholungseinheiten
bei der Identifizierung von THO1 Ziel-DNA-Allelen durch das Sandwich-Hybridisierungsverfahren.
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12 ist
ein Diagramm der normalisierten Fluoreszenz als Funktion der Anzahl
von Wiederholungseinheiten in der Fänger-Sequenz, wobei der Reporter
eine Wiederholungseinheit (linke Seite) einschließt und keine
Wiederholungseinheiten (rechte Seite) einschließt, was ein redundantes Reportersystem
für den
THO1-Genlocus darstellt.
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13 ist
eine Tabelle, die die spezifischen Oligonukleotide zeigt, die für Fänger-Sequenzen, Reporter-Sequenzen und die
Ziel-Allele im THO1-Genlocus verwendet werden.
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14 ist
ein Diagramm der Unterscheidungsverhältnisse als Funktion der G-A-Stapelung im
Vergleich zur T-A-Stapelung in den Paaren links, rechts bzw. in
Diagrammen für
eine acht x gegen eine sieben x Unterscheidung (linksseitiger Balken)
und für
eine fünfzehn
x gegen eine vierzehn x Unterscheidung (rechts liegender Balken),
was die Unterscheidung von Zielen durch G-A und T-A-Stapelung zeigt.
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15 ist
ein Diagramm des Unterscheidungsverhältnisses, das vier Paare an
Chips zeigt, Chip eins bis Chip vier, die die maximalen Diskriminierungsverhältnisse
bei Verwendung eines zehn-mer-Reporters (der linke Balken in einem
Paar) und eines zehn-mer-Reporters mit terminaler Propynyl-Gruppe
(rechter Balken in einem Paar) darstellen.
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16 ist
ein Diagramm der normalisierten Fluoreszenzintensität als Funktion
des Fänger-Oligos
in einem heterozygoten TPOX-Genlocus.
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17 ist
eine Tabelle der Nukleotidsequenzen für die TPOX-Fänger-Oligonukleotide,
Reporter-Oligonukleotide und das Target-Allel für den TPOX-Genlocus.
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18 ist
ein Diagramm der Fluoreszenzintensität (MFI/sek.) als Funktion der
Anzahl der Fänger-Wiederholungseinheiten
für die
Hybridisierungsdiskriminierung von CSF1PON-Allelen.
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19 ist
eine Tabelle der Fänger-Oligonukleotide,
Reporter-Oligonukleotide und der Ziel-Allele in den CSF1PON-Allelen.
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20 ist
ein Diagramm der normalisierten Intensität als Funktion der Wiederholungseinheitennummer
in der Fänger-Sequenz in einer THO1/TPOX-Multiplex-Analyse.
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21 ist
ein Diagramm der relativen Fluoreszenz als Funktion der Anzahl der
Wiederholungseinheiten im Fänger-Oligonukleotid in
einem System zum Identifizieren von Wiederholungseinheitenallelen
in doppelsträngiger,
durch Polymerasekettenreaktion (PCR) amplifizierter DNA, die den Ziel-THO1-Genlocus
einschließt.
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22A, 22B und 22C sind Diagramme der Fluoreszenz (MFI) als Funktion
des Fänger-Oligonukleotids
mit einer Lücke
(links liegender Balken in dreifacher Wiederholung), einer Entsprechung
(zentraler Balken in dreifacher Wiederholung) oder eine Überlappung
(rechter Balken in dreifacher Wiederholung) für das anfängliche Signal, für das Signal
nach drei Minuten Denaturierung bzw. für das Signal nach zehn Minuten
Denaturierung für 22A bis 22C.
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23 ist eine Tabelle, die die Unterscheidung
der Entsprechung von der Fehlpaarung/Lücke und der Fehlpaarung/Überlappung
verschiedener Kombinationen darstellt.
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24 ist
ein Diagramm der Fluoreszenz in Prozent als Funktion der Anzahl
von Wiederholungseinheiten in der Fänger-Sequenz für eine Bestimmung der Art und
Anzahl von Wiederholungseinheiten in allelischer Identität der Ziel-DNA,
unter Verwendung der Ausbuchtungs (Loop out)-analyse.
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25A, 25B und 25C zeigen ein detailliertes Sequenzprotokoll
für ein
Multiplex THO1-Mikrovariantenassay, das eine Lücke, eine Überlappung bzw. eine Entsprechung
zeigt.
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26 ist
ein Diagramm der Fluoreszenzintensität (MFI) als Funktion der Anzahl
der Fänger-Oligonukleotide
oder Art der Detektion des Mikrovariantenallels THO19.3.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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1A und 1B illustrieren
eine vereinfachte Version des aktiv programmierbaren, elektronischen
Matrixhybridisierungssystems für
die Verwendung mit dieser Erfindung. Im Allgemeinen trägt ein Substrat 10 eine
Matrix oder ein Array von elektronisch adressierbaren Mikroorten 12.
Zur einfacheren Erklärung
sind die verschiedenen Mikroorte in 1A mit 12A, 12B, 12C und 12D bezeichnet
worden. Eine Permeationsschicht 14 ist über den einzelnen Elektroden 12 angeordnet.
Die Permeationsschicht ermöglicht
den Transport von relativ kleinen geladenen Entitäten durch
die Schicht, begrenzt jedoch die Mobilität von großen geladenen Entitäten, wie
zum Beispiel DNA, um die großen
geladenen Entitäten
daran zu hindern, die Elektroden 12 während der Dauer des Tests einfach
direkt zu berühren.
Die Permeationsschicht 14 verringert den elektrochemischen
Abbau, der in der DNA durch direkten Kontakt mit der Elektrode 12 auftreten
würde,
möglicherweise teilweise
aufgrund des extremen pH, der sich aus der elektrolytischen Reaktion
ergibt. Sie dient weiterhin dazu, die starke, nicht-spezifische
Adsorption von DNA an den Elektroden zu minimieren. Anbindungsbereiche 16 sind über der
Permeationsschicht 14 angeordnet und stellen spezifische Bindungsstellen
für Ziel-Materialien
bereit. Die Anbindungsbereiche 16 sind mit 16A, 16B, 16C bzw. 16D bezeichnet
worden, um der Kennzeichnung der Elektroden 12A–D zu entsprechen.
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Im
Betrieb umfasst das Reservoire 18 den Raum über den
Anbindungsbereichen 16, der die gewünschten als auch die unerwünschten
Materialien für
die Detektion, Analyse oder Verwendung enthält. Geladene Entitäten 20,
wie z.B. geladene DNA, sind innerhalb des Reservoirs 18 zu
finden. In einem Aspekt dieser Erfindung umfasst das aktive, programmierbare
Matrixsystem ein Verfahren zum Transportieren des geladenen Materials 20 zu
irgendeiner der spezifischen Mikroorte 12. Wenn einmal
aktiviert, erzeugt ein Mikroort 12 den elektrophoretischen
Transport im freien Feld jeder geladenen, funktionalisierten, spezifischen
Bindungsentität 20 auf
die Elektrode 12 zu. Wenn zum Beispiel die Elektrode 12A positiv
ist und die Elektrode 12D negativ, würden die elektrophoretischen
Kraftlinien 22 zwischen den Elektroden 12A und 12D verlaufen.
Die Linien der elektrophoretischen Kraft 22 verursachen
den Transport von geladenen Bindungsentitäten 20, die eine negative Ladung
aufweisen, auf die positive Elektrode 12A zu. Geladene
Materialien 20 mit einer nettopositiven Ladung bewegen
sich unter der elektrophoretischen Kraft auf die negativ geladene
Elektrode 12D zu. Wenn die Netto negativ geladene Bindungsentität 20, die
funktionalisiert worden ist, die Verbindungsschicht 16A in
Folge ihrer Bewegung unter Einfluss der elektrophoretischen Kraft
berührt,
wird die Funktionalität
der spezifischen Bindungsentität 20 kovalent
mit der Verbindungsschicht 16A verbunden.
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Bevor
wir uns einer detaillierten Diskussion der Erfindungen dieses Patentes
zuwenden, werden die allgemeinen Fragen der Terminologie diskutiert. Der
Begriff "kurze Tandemwiederholung" (STR), wie er hierin
verwendet wird, betriff einen Genlocus, der einfache Sequenzmotive
enthält, die
zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Allelen dieses Genlocus
tandemartig wiederholt werden. Eine Wiederholungseinheit oder Wiederholungseinheiten
betreffen für
gewöhnlich
individuelle einfache Sequenzmotive, die in einer kurzen Tandemwiederholung
wiederholt werden. Wiederholungseinheiten können, als Beispiel, vollständige Wiederholungseinheiten
sein, die identische, sich wiederholende einfache Sequenzmotive
enthalten, oder können
teilweise Wiederholungseinheiten sein, wie zum Beispiel, wenn es
einige Unterschiede zwischen Wiederholungseinheiten gibt, wie zum
Beispiel in der Existenz von Mikrovarianten zwischen Wiederholungseinheiten.
Eine übereinstimmende
Teststelle wird als eine Teststelle verstanden, die ein relatives
oder lokales Maximum an Hybridisierungskomplexstabilität zeigt.
Zum Beispiel kann bei einer übereinstimmenden
Teststelle die Anzahl der Wiederholungseinheiten im Ziel der Anzahl der
Wiederholungseinheiten in einem Fänger plus der Anzahl von Wiederholungseinheiten
in einer Reporter-Sonde für
ein multiples System entsprechen, oder die Anzahl der Wiederholungseinheiten
im Ziel entspricht der Anzahl der Wiederholungseinheiten in einer
Sonde. In einem noch anderen Beispiel einer übereinstimmenden Teststelle
kann eine übereinstimmende
Teststelle, wenn partielle Wiederholungseinheiten vorliegen, sich
durch eine Stelle manifestieren, in der die Wiederholungseinheiten
im Ziel im Wesentlichen ähnlich
sind zu der Art der Wiederholungseinheiten im Fänger plus der Sonde, oder der
einzelnen Sonde, falls angebracht. Eine nicht-übereinstimmende Stelle ist
auf der anderen Seite eine Stelle, die ein relativ geringes Niveau
der Hybridisierungskomplexstabilität relativ zu wenigstens einer
anderen Stelle zeigt. Beispiele für Teststellen, die üblicherweise als
nicht-übereinstimmend
bezeichnet werden würden,
wären jene,
in denen eine Lücke,
eine Überlappung,
eine Punktmutation (z.B., einzelne Basenvariation, wie zum Beispiel
eine Deletion, Insertion, Transition und Transversion), Punktmutationen
plus Überlappung,
Punktmutationen plus Lücke,
einzelne Nukleotidvarianten oder andere Mikrovarianten existieren.
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Ein
Hybridisierungskomplexassay in einem Multiplexsystem, wie zum Beispiel
in einem Sandwich-Assay, wird für
gewöhnlich
ein Ziel, einen Fänger
und einen Reporter umfassen. Ein Hybridisierungskomplexassay in
einer Ausbuchtungsanwendung schließt wenigstens für gewöhnlich ein
Ziel und eine Sonde ein. Ein Array, wie es hierin verwendet wird,
betrifft üblicherweise
mehrere Teststellen, minimal zwei oder mehr Teststellen. Die typische
Anzahl von Teststellen wird eine für jedes Allel des Genlocus sein.
Die Anzahl der Loci, die für
einen Test erforderliche sind, wird abhängig von der Anwendung variieren,
wobei im Allgemeinen einer für
eine genetische Erkrankungsanalyse, einer bis fünf für die Tumordetektion, sechs,
acht, neun, dreizehn oder mehr für den
Vaterschaftstest und die Forensik sind. Die physikalische Positionierung
der Teststellen relativ zu einander kann in irgendeiner geeigneten
Konfiguration vorliegen, wie linear oder in einer Anordnung von Reihen
und Säulen.
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2 zeigt
eine symbolische Zeichnung der Komponenten eines Multiplex-Assays.
Ein Ziel 30 schließt
einen ersten einzigartigen flankierenden Bereich 32, einen
zweiten einzigartigen flankierenden Bereich 34 und eine
oder mehrere Wiederholungseinheiten 36, die zwischen dem
ersten einzigartigen flankierenden Bereich 32 und dem zweiten
einzigartigen flankierenden Bereich 34 angeordnet sind.
Das Ziel 30 kann eine einzel- oder doppelsträngige Nukleinsäure von
spezifischen Loci, wie zum Beispiel THO1, sein. Ein Reporter 40 schließt wenigstens
einen einzigartigen Sequenzbereich 42 ein und enthält gegebenenfalls
eine oder mehrere Wiederholungseinheiten 44, die am terminalen
Ende des einzigartigen Sequenzbereiches 42 angeordnet sind.
Der Reporter 40 könnte
keine Wiederholungseinheiten 44 aufweisen oder könnte eine
oder mehrere Wiederholungseinheiten 44 umfassen. Wenn der
Reporter markiert werden soll, ist ein Marker 46 damit
verbunden. Üblicherweise
ist der einzigartige Sequenzbereich 42 des Reporters 40 komplementär zum zweiten
einzigartigen flankierenden Bereich 34 des Ziels 30.
Der Fänger 50 schließt einen
einzigartigen Fängersequenzbereich 52 und
eine oder mehrere Wiederholungseinheiten 54 ein, die am
terminalen Ende des einzigartigen Fängersequenzbereichs 52 angrenzen.
Wenn der Fänger 50 an
ein Trägermaterial oder
ein anderes Verankerungsmedium angebunden werden soll, kann ein
Anbindungselement 56, wie zum Beispiel Biotin, verwendet
werden.
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3A, 3B und 3C sind
schematische Skizzen des Multiplex-Assays, das eine Ziel-, Reporter-
und eine Fängersequenz
einschließt,
in denen eine Lücke, Überlappung
bzw. Entsprechung existiert. Zur Vereinfachung wird die Nummerierung der 2 hier
für die
entsprechenden Strukturen übernommen.
In 3A existiert ein Lückenzustand. Allgemein gesprochen,
wird das Ziel 30 mit dem Reporter 40 und dem Fänger 50 hybridisieren.
Insbesondere wird der zweite einzigartige flankierende Bereich 34 mit
dem komplementären
Strang, der den einzigartigen Sequenzbereich 42 des Reporters 40 umfasst,
hybridisiert. Auf vergleichbarer Weise wird der erste einzigartige
flankierende Bereich 32 des Ziels 30 mit dem komplementären einzigartigen
Fänger-Sequenzbereich 52 des
Fängers 50 hybridisiert. In
diesem Beispiel schließt
das Ziel 30 acht Wiederholungseinheiten 36 ein.
Die Struktur, wie bestens beschrieben, ist gleichermaßen auf
die 3A, 3B und 3C anwendbar. 3A zeigt
einen Lücken-Bereich 56,
der sich aus dem Fänger 50 mit sechs
Wiederholungseinheiten 54 und dem Reporter 40 mit
einer Wiederholungseinheit 44 ergibt. Demnach ist die Gesamtzahl
der Wiederholungseinheiten 44, 54 im Reporter
plus Fänger
sieben, was eine weniger ist als die Gesamtzahl der Wiederholungseinheiten 36 im
Ziel 30. In 3B wird ein Überlappungszustand dargestellt.
Hier schließt
der Fänger acht
Wiederholungseinheiten 34 ein und der Reporter 40 schließt immer
noch eine einzelne Wiederholungseinheit 44 ein. Hier liegt
die Gesamtzahl von Wiederholungseinheiten 34, 44 zwischen
dem Fänger 50 und
dem Reporter 40 bei neun, was die Anzahl der Wiederholungseinheiten 36 im
Ziel 30 übersteigt,
wobei eine Wiederholungseinheit überlappend ist,
die hier dargestellt wird als die Wiederholungseinheit 44,
die mit dem Reporter 40 verbunden ist. 3C zeigt
eine Entsprechung zwischen dem Ziel 30 und dem Reporter 40 plus
Fänger 50.
Es gibt sieben Wiederholungseinheiten 34, die mit dem Fänger 50 verbunden
sind, und eine Wiederholungseinheit 44, die mit dem Reporter 40 verbunden
ist. Dementsprechend entspricht die Anzahl der Wiederholungseinheiten 36 im
Ziel 30 der Anzahl der Wiederholungseinheiten 34 im
Fänger 50 plus
der Anzahl der Wiederholungseinheiten 44 im Reporter 40.
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4A, 4B und 4C zeigen
ein Beispiel für
spezifische Nukleotidsequenzen, die den Beispielen der 3A, 3B und 3C entsprechen.
Man beachte, dass die Orientierung von links nach rechts in den 3A, 3B und 3C in den 4A, 4B und 4C umgekehrt
von links nach rechts ist. 4A zeigt
einen Lückenzustand,
in dem die Lücke 56 zwischen
der Wiederholungseinheit 44 des Reporters 40 und
der terminalen Wiederholungseinheit (5'CATT3') neben der Lücke 56 des Fängers 50 angeordnet
ist. In 4A, 4B und 4C ist
die Basenwiederholungseinheit 36 des Ziels 30 5'AATG3' und dementsprechend ist
seine komplementäre
Basensequenz 5'CATT3' 44, 54.
In 4A, 4B und 4C sind
die Nukleotide der Basenwiederholungseinheit in Großbuchstaben
dargestellt. Dies wird getan, um solche Einheiten zur Unterscheidung
gegenüber
den Nukleotiden, die sowohl den ersten einzigartigen flankierenden
Bereich 32 und den zweiten einzigartigen flankierenden
Bereich 34 des Ziels 30 als auch den einzigartigen
Sequenzbereich 42 des Reporters 40 und den einzigartigen
Fänger-Sequenzbereiches 52 des Fängers 50 bilden,
zu kennzeichnen. Wie man sehen kann, sind die Nukleotide im hybridisierten
Strang gepaart, und zwar sind die A-T und G-C-Paare komplementär. 4B zeigt
eine Fehlpaarung mit einer Überlappung
einer Wiederholungseinheit. Besonders die Basenwiederholungseinheit 44,
die die Serie 5'CATT3' umfasst, wird von
einem Hybridisierungszustand mit der Baseneinheit 36 neben
dem zweiten einzigartigen flankierenden Bereich 34 des
Ziels 30 versetzt. Wie dargestellt, wird das 5' terminale Nukleotid
(gekennzeichnet als "c") des einzigartigen
Sequenzbereiches 42 des Reporters 40 als leicht
verrückt
von der vollständigen
Hybridisierung mit dem komplementären "g" terminalen
Nukleotid des zweiten einzigartigen flankierenden Bereiches 34 des Ziels 30 dargestellt.
Diese Darstellung ist optional und kann auch den Zustand einschließen, in
dem das terminale Nukleotid des einzigartigen Sequenzbereiches 42 in
einem hybridisierten Zustand mit dem terminalen Nukleotid des zweiten
einzigartigen flankierenden Bereiches 34 des Ziels 30 vorliegt. 4C zeigt
einen Entsprechungszustand, wobei in diesem Beispiel die Art des
Wiederholungsbereiches, die sowohl die Anzahl der Wiederholungseinheiten
partiell als auch ganz ist und die Komplementarität der Sequenz
entsprechend sind. Im Entsprechungszustand der 4C liegt
das 5' terminale
Nukleotid "C" der Wiederholungseinheit 44 des
Reporters 40 neben und zusammen mit dem 3' terminalen Nukleotid "T" der Basenwiederholungseinheit 54 des
Fängers 50, was
eine Basenstapelung zwischen dem 5'"C" der Wiederholungseinheit 44 des
Reporters 40 und dem 3'"T" der Basenwiederholungseinheit 54 des
Fänger-Oligonukleotids 50 ermöglicht.
Die beiden basengestapelten Nukleotide sind in 4C unterstrichen. In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann der Hybridisierungskomplex über
das Fänger-Oligo 50,
das die geeignete Chemie zur Anbindung enthält, bevorzugt Biotin an seinem
5'-Terminus verankern.
Auch in einer bevorzugten Ausführungsform,
würde der
Hybridisierungskomplex über
das Reporter-Oligo 40 mit einem geeigneten Molekül, bevorzugt
einem Chromophor an seinem 3'-Ende,
markiert sein.
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Die
Art einer Wiederholungseinheit ist hier definiert als bestehend
aus sowohl der Anzahl der ganzen (oder integralen) Wiederholungseinheiten
als auch der teilweisen Wiederholungseinheiten. Teilweise Wiederholungseinheiten,
die auch als Mikrovarianten oder kryptisch einfache Sequenzen bekannt sind,
können
aus einzelnen Nukleotiddivergenzen der gebräuchlichsten Wiederholungseinheitssequenzen
bestehen. Diese Divergenzen können
aus Insertionen, Deletionen, Transitions- oder Transversionspolymorphismen
der einfachen Wiederholungssequenz bestehen. Da alle vorherigen
Verfahren zur Analyse von STR-Loci von der Größe oder der Anzahl der Nukleotide
abhingen, ist die Information über die
Frequenz der Transitions- und Transitionswiederholungseinheitspolymorphismen
ungenügend.
Jedoch haben andere Forscher kürzlich
ihre Bedeutung erkannt und es ist wahrscheinlich, dass Verfahren, die
sie wirksam detektieren können,
wertvoll sein werden (Sean Walsh und Dennis Roeder, DNA Forensics,
Science, Evidence and Future Prospects, McLean, VA., Nov. 1997).
-
25 verdeutlicht,
wie diese Erfindung die Anwesenheit einer häufigen Mikrovariante THO1 9.3 detektiert.
Zwei neue Entitäten
werden hier präsentiert:
Eine Mikrovarianten-Ziel-Sequenz 70,
die die teilweise Wiederholungseinheit 71, ATG und ein
Mikrovariantenreporter-Oligonukleotid 80, das komplementär zu 71 ist,
und die sieben 5' nebeneinander
liegenden Nukleotide enthält. 25 zeigt
die Beziehung der DNA-Subsequenzen,
wenn die Natur des Ziel-Allels neun ganzen Wiederholungseinheiten
und einer teilweisen Wiederholung entspricht, was zu einer entsprechenden Übereinstimmung
führt.
Die Elemente, die bereits zuvor in 4A–4C diskutiert worden
sind, haben ihre numerische Bezeichnung beibehalten und neue Merkmale
sind mit neuen Nummer markiert worden. Daher ist die Ziel-Sequenz 70 aus
einer ersten einzigartigen Sequenz 34, einer integralen
Wiederholungssequenz 36, einer zweiten einzigartigen flankierenden
Sequenz 32 und der bisherigen teilweisen Wiederholungssequenz 71 zusammengesetzt.
Die Fänger-Sequenz 50 ist
identisch zu der, die in 4A beschrieben
wird, mit der Ausnahme, dass sie nur drei Wiederholungseinheiten 54 aufweist.
Der Mikrovariantenreporter 80 ist insofern vergleichbar
mit dem Reporter 40, dass er eine Wiederholungssequenz 44 aufweist,
sich jedoch durch das Fehlen einer einzigartigen flankierenden Sequenz
und durch den Einschluss der Sequenz 81, die zum Ziel 70 der
teilweisen Wiederholungseinheit 71 komplementär ist, unterscheidet.
Die Reporter 80-Stabilität wird durch zwei Merkmale
verstärkt.
Als erstes ist er nur. zum Mikrovariantenbereich komplementär und zweitens
wird er eine Basenstapelung ausbilden und daher eine Übereinstimmung
oder ein lokales Stabilitätsmaximum
nur an der Stelle erzielen, die das 3ru Fänger-Oligo enthält. Ein
Fachmann wird erkennen, wie diese Erfindung auf Mikrovariantensequenzen,
sich von der THO1 9.3 Sequenze unterscheiden, anzuwenden ist. 26 demonstriert die
Wirksamkeit dieses Verfahrens.
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Die
Auswahl der nebeneinander liegenden oder proximalen Nukleotide zum
Erhöhen
der Energiedifferenz zwischen übereinstimmenden
und nicht-übereinstimmenden
Teststellen wird auf vorteilhafte Weise angewendet. Eine detaillierte
Diskussion solcher Auswahlen oder Modifikationen, wie zum Beispiel
die Verwendung der terminalen Nukleotidbasenstapelung oder die Modifikationen
von terminalen Nukleotiden, wie zum Beispiel mit Propynyl-Gruppen, Methyl-Gruppen
oder Cholesterol-Gruppen, oder durch die Verwendung von Ligationstechniken,
wie zum Beispiel enzymatischer Ligation oder chemischer Ligation,
werden weiter unten diskutiert.
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5A–5G stellen
eine schematische Darstellung eines Multiplexsystemes dar. Der in
diesem System verwendete Hybridisierungskomplex wird manchmal als
Sandwich-Assay bezeichnet. Wiederum entspricht zur einfacheren Erklärung die bereits
vorgenommene Nummerierung derjenigen, die in den 2, 3A, 3B und 3C und den 4A, 4B und 4C verwendet
worden ist. In jeder der Darstellungen weist jedes Ziel 30 einen
einzigartigen flankierenden Bereich 32 und einen zweiten
einzigartigen flankierenden Bereich 34 mit einem dazwischen
liegenden Satz von Wiederholungseinheiten 36 auf. Im Beispiel
ist die Anzahl der Wiederholungseinheiten 36 acht. Der
Reporter 40 schließt
einen einzigartigen Sequenzbereich 42 ein, der zum zweiten
einzigartigen flankierenden Bereich 34 komplementär ist, und
schließt
in diesem Beispiel eine Wiederholungseinheit 44 am terminalen
Ende des Reporters ein. Der Fänger 50 schließt einen
einzigartigen Fängersequenzbereich 52 und,
in diesem Beispiel, mehrere Wiederholungseinheiten 54 am terminalen
Ende des Fängers 50 ein.
Der einzigartige Fängersequenzbereich 52 ist
komplementär
zum ersten einzigartigen flankierenden Bereich 32.
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5A zeigt
einen Fänger 50 mit 4 Wiederholungseinheiten 54.
Da die Summe der Anzahl der Wiederholungseinheiten 54 im
Fänger 50 plus
der Anzahl der Wiederholungseinheiten 44 im Reporter 40 (4
+ 1) geringer ist als die Anzahl von Wiederholungseinheiten 36 im
Ziel 30 (acht) existiert eine Lücke 56. Die Lücke, wie
sie in 5A gezeigt wird, hat im Wesentlichen
eine Länge
von 3 Wiederholungseinheiten 36, 44, 54.
Der Terminologie nach wird die Anzahl der Wiederholungseinheiten 54 im
Fänger 50 manchmal
als "N-Fänger" bezeichnet, wobei
N der Anzahl der Basenwiederholungseinheiten 54 im Fänger 50 plus
der Anzahl von Basenwiederholungseinheiten 44 im Reporter 40 entspricht.
Mit dieser Terminologie existiert eine Entsprechung mit einem N-Fänger, wenn
N der Anzahl der Wiederholungseinheiten 36 im Ziel 30 entspricht.
Demnach kann im Beispiel der 5B, in
dem ein Entsprechungszustand existiert, ein Fänger 50 mit 7 Wiederholungseinheiten 54 auch
als "8-Fänger" bezeichnet werden,
da der Fänger 50 mit 7 Wiederholungseinheiten 54,
wenn er mit diesen ausgewählten
Reportern 40 mit einer einzelnen Wiederholungseinheiten 44 verwendet
wird, eine Entsprechung bereitstellt, da die Gesamtzahl der Wiederholungseinheiten 44, 54 der
Anzahl der Wiederholungseinheiten 36 im Ziel entspricht.
Für den Durchschnittsfachmann
wird deutlich, dass verschiedene Benennungs- oder Nummerierungskonventionen
verwendet werden können,
um die grundlegenden Anordnungen zu beschreiben, und es sind diese grundlegenden
Anordnungen, die die Erfindungen hierin umfassen und nicht die angenommenen
Benennungs- oder Nummerierungskonventionen.
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5B zeigt
einen Fänger 50 mit 5 Wiederholungseinheiten 54,
wobei eine Lücke 56 mit
einer Länge
von im Wesentlichen 2 Wiederholungseinheiten 36, 44, 54 existiert. 5C zeigt
einen Fänger 50 mit 6 Wiederholungseinheiten 54,
wobei eine Lücke 56 mit
im Wesentlichen einer Länge
einer einzelnen Wiederholungseinheit 36, 44, 56 existiert. 5D zeigt
einen Entsprechungszustand mit einem Fänger 50 mit 7 Wiederholungseinheiten 54 und
einem Reporter 40 mit einer einzelnen Wiederholungseinheit 44,
die der Anzahl der Wiederholungseinheiten 36 im Ziel 30 entspricht.
-
5E, 5F und 5G zeigen
einen Überlappungszustand. 5E zeigt
einen Fänger 50 mit
8 Wiederholungseinheiten 54. Wie dargestellt, wird die
Reporter 40 -Wiederholungseinheit 44 in einem
im Wesentlichen nicht-hybridisierten Zustand mit dem Ziel 30 gezeigt. 5F zeigt
einen Fänger 50 mit 9 Wiederholungseinheiten 54,
wobei eine terminale Wiederholungseinheit 58 des Fängers 50 und die
Wiederholungseinheit 44 des Reporters 40 beide in
einem im Wesentlichen nicht-hybridisierten Zustand in Bezug auf
das Ziel 30 vorliegen. 5G zeigt
einen Fänger 50 mit 10 Wiederholungseinheiten 54,
so dass die zwei terminalen Wiederholungseinheiten 58 des
Fängers 50 und
die Wiederholungseinheit 44 des Reporters 40 in
einer im Wesentlichen nicht-hybridisierten Beziehung mit dem Ziel 30 vorliegen.
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6 zeigt
eine Aufsicht auf ein Array von Teststellen für die Verwendung in einem Multiplex-Assay,
wie zum Beispiel in einem Sandwich-Assay. Die übereinstimmende Teststelle
wurde als an der Stelle liegend bestimmt, die die 7 Fänger-Wiederholungseinheit
enthält.
Diese Figur stellt ein Assay dar, das mit 1 Wiederholungseinheit-Reporter
durchgeführt
wird, daher kann man bestimmen, dass das Ziel 8 Wiederholungseinheiten
enthalten muss, da an der übereinstimmenden
Stelle die Anzahl der Wiederholungseinheiten im Fänger (7)
plus der Anzahl von Wiederholungseinheiten im Reporter (1)
8 entspricht. Die Darstellung betrifft das Diagramm der 5, in dem die Ergebnisse gezeigt werden,
die bei der Analyse einer DNA-Probe, die ein Ziel mit acht Wiederholungseinheiten
mit einem Wiederholungseinheiten-Reporter
enthält,
erzielt wurden.
-
7A bis 7G sind
schematische Darstellungen eines Multiplexsystems, wie zum Beispiel eines
Sandwich-Assays, in dem der Reporter zwei Wiederholungseinheiten
einschließt.
Darin unterscheiden sie sich vom Assay der 5A–G, in denen der
Reporter eine einzelne Wiederholungseinheit einschließt. Wiederum
wird zur einfacheren Darstellung die Nummerierung der vorherigen
Figuren im Umfang der Übereinstimmung
angepasst. 7A zeigt ein Ziel 30 mit
einem ersten einzigartigen flankierenden Bereich 32 und
einem zweiten einzigartigen flankierenden Bereich 34. Der
Reporter 40 schließt
einen einzigartigen Sequenzbereich 42 und, in diesem Beispiel,
zwei Wiederholungseinheiten 44 ein. Die Fängersequenz 50 schließt einen
einzigartigen Fängersequenzbereich 52 und 4 Wiederholungseinheiten 54 ein.
Wiederum kann der Nomenklatur nach der Fänger 50 als ein "5-Fänger" bezeichnet werden,
was die Terminologie widerspiegelt, die in Verbindung mit dem Assay
der 5A–5G, nämlich denen,
in denen ein Reporter 40 mit einer einzelnen Wiederholungseinheit 44 verwendet
wird, verwendet wird.
-
7B zeigt
ein Multiplexsystem, wobei der Fänger 50 5
Baseneinheiten 54 einschließt. Jedes der Beispiele der 7A und 7B schließt eine Lücke 56 ein.
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7C zeigt
einen Entsprechungszustand in dem die Anzahl der Wiederholungseinheiten 36 im Ziel 30 gleich
der Summe der Anzahl von Wiederholungseinheiten 54 im Fänger 50 plus
der Wiederholungseinheiten 44 im Reporter 40 (6
+ 2 = 8) ist. 7C stellt die übereinstimmende
Teststelle dar, in der ein Entsprechungszustand existiert. Man beachte,
dass der aktuelle Genlocus der übereinstimmenden
Teststelle sich von 5D zu 7C verschoben
hat. Dies ist eine Widerspiegelung der Veränderung in der Anzahl von Wiederholungseinheiten 44 im Reporter 40.
Wenn eine Sequenz oder Windung einer Einheit zunehmend längerer Fänger 50 verwendet
wird, wird ein Reporter 40, der eine Baseneinheit 44 kürzer oder
länger
ist, die physikalische Anordnung der übereinstimmenden Teststelle,
wie zum Beispiel in 6, von der Teststelle 26D zu 26C verschieben,
wenn von einem Reporter mit einer Wiederholungseinheit 44 zu
einem Reporter 40 mit zwei Wiederholungseinheiten 44 gewechselt
wird.
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7B–7G zeigen
einen Überlappungszustand.
In 7D ist eine Wiederholungseinheit 44 des
Reporters 40 in einer hybridisierten Beziehung mit einer
Wiederholungseinheit 36 des Ziels 30. Eine zweite
Wiederholungseinheit 44 des Reporters 40 liegt
in einem fehlgepaarten, überlappenden Zustand
mit dem Komplex vor. 7E zeigt einen Überlappungszustand,
in dem die Wiederholungseinheiten 60 sich in einem nicht-hybridisierten Zustand mit
dem Ziel 30 befinden. 7F und 7G schließen auch
Fehlpaarungsanordnungen ein, die eine Überlappung einschließen, wobei
mehrere Wiederholungseinheiten 60 sich in einem nicht-hybridisierten
Zustand mit dem Ziel 30 befinden. Die fehlgepaarten Wiederholungseinheiten
können
die vom Reporter 30 oder vom Fänger 50 oder einer
Kombination von beiden sein.
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8 zeigt
eine Aufsicht auf ein Array von Teststellen für die Verwendung in einem Multiplex-Assay,
wie zum Beispiel in einem Sandwich-Assay. Die übereinstimmende Teststelle
wird an der Stelle liegend bestimmt, die einen Fänger mit 6 Wiederholungseinheiten
enthält.
Dieser Assay stellt ein Assay dar, das mit einem Reporter mit 2
Wiederholungseinheiten durchgeführt
wird, wodurch man bestimmen kann, dass das Ziel 8 Wiederholungseinheiten
enthalten muss, da an der übereinstimmenden Stelle
die Anzahl der Wiederholungseinheiten im Fänger (6) plus der
Anzahl der Wiederholungseinheiten im Reporter (2) 8 entspricht.
Die Darstellung betrifft das Diagramm der 7A–7G,
in dem es die Ergebnisse zeigt, die bei der Analyse einer DNA-Probe,
die ein Ziel mit 8 Wiederholungseinheiten mit einem Reporter mit
2 Wiederholungseinheiten enthält,
erzielt werden. Im Vergleich mit 6 sollte man
die Veränderung
in der Anordnung der übereinstimmenden
Teststelle und der Bestätigung
der Ziel-Allel Bestimmung
beachten, wenn die Ziel-DNA mit einem zweiten Reporter-Oligonukleotid
redundant untersucht wird.
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9A und 9B zeigen
schematische Ansichten einer Ausbuchtungs (Loopout)-Ausführungsform
der Erfindung. In den Figuren schließt ein Fänger 60 eine erste
einzigartige flankierende Sequenz 62, eine zweite einzigartige
flankierende Sequenz 64 und eine dazwischen liegende Sequenz von
Wiederholungseinheiten 66, die eine oder mehrere Wiederholungseinheiten
umfasst, ein. Ein Reporter 70 schließt eine erste einzigartige
flankierende Sequenz 72 eines Reporters, eine zweite einzigartige flankierende
Sequenz 74 eines Reporters und eine dazwischen liegende
Sequenz von Wiederholungseinheiten 76 ein. Die Anzahl der
Wiederholungseinheiten in der dazwischen liegenden Sequenz von Wiederholungseinheiten 76 des
Reporters 70 kann die gleiche sein oder unterschiedlich
sein zur Anzahl der Wiederholungseinheiten in der dazwischen liegenden
Sequenz von Wiederholungseinheiten 66 des Fängers 60.
Ein Reporter-Marker 78 kann enthalten sein.
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10A bis 10G sind
Darstellungen von Multiplexsystemen mit einer variablen Länge der Wiederholungseinheiten.
Die Nummerierung der 7–10 wird die von den 9A und 9B im praktikablen
Umfang übernehmen.
In 10A schließt
ein Fänger 60 eine
erste einzigartige flankierende Sequenz 62, eine zweite
einzigartige flankierende Sequenz 64 und eine dazwischen
liegende Sequenz von Wiederholungseinheiten 66 mit 5 Wiederholungseinheiten
ein. Der Reporter 70 schließt eine erste einzigartige
flankierende Sequenz 72 eines Reporters, eine zweite einzigartige
flankierende Sequenz 74 eines Reporters und eine dazwischen
liegende Sequenz von Wiederholungseinheiten, besonders 7 Wiederholungseinheiten,
ein. Ein Fehlpaarungs- oder Loopout-Zustand existiert bei gegebener unterschiedlicher
Anzahl von Wiederholungseinheiten in den dazwischen liegenden Sequenzen 66, 76. Auf
die gleiche Weise existiert in 10B und 10D–10G ein Fehlpaarungs- oder Loopout-Zustand. Jede
der Komponenten der Figuren schließt 7 Basenwiederholungseinheiten
im Reporter 70 ein. Ein Windung oder Sequenz mit gleich
bleibender ansteigender Anzahl von Wiederholungseinheiten in der
dazwischen liegenden Sequenz von Wiederholungseinheiten 66 des
Fängers 60 wird
dargestellt. 10B schließt 6 Wiederholungseinheiten
ein, wobei dies immer noch einen Fehlpaarungs- oder Loopout-Zustand
in 10B ergibt, wo die überschüssigen Wiederholungseinheiten
in der dazwischen liegenden Sequenz 66 des Reporter 70 hervorstehen.
In jeder der 10D–10G überschreitet
die Anzahl der Wiederholungseinheiten in der dazwischen liegenden Sequenz 66 im
Fänger 60 die
Anzahl der Wiederholungseinheiten in der dazwischen liegenden Sequenz 76 des
Reporters. Es existiert dann ein Loopout- oder Fehlpaarungszustand.
In 10D existieren 8 Wiederholungseinheiten
innerhalb der dazwischen liegenden Sequenz von Wiederholungseinheiten 64,
die sich durch eine Wiederholungseinheit von der Anzahl innerhalb
der dazwischen liegenden Sequenz von Wiederholungseinheiten 76 eines
Reporters unterscheiden. In 10E gibt
es 9 Wiederholungseinheiten in der dazwischen liegenden
Sequenz von Wiederholungseinheiten 64 im Fänger 60.
In 10F gibt es 10 Wiederholungseinheiten
in der dazwischen liegenden Sequenz von Wiederholungseinheiten 64 des
Fängers 60.
In 10G gibt es 11 Wiederholungseinheiten
in der dazwischen liegenden Sequenz von Wiederholungseinheiten 64 des
Fängers 60.
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In
einem Modus wird der Hybridisierungskomplex markiert, und der Schritt
des Bestimmens der Übereinstimmung
und Nicht-Übereinstimmung schließt das Detektieren
der Mengen an markiertem Hybridisierungskomplex an den Teststellen
ein. Die Detektionsvorrichtung und das Verfahren können einschließen, sind
jedoch nicht begrenzt auf: optische Bildgebung, elektronische Bildgebung,
Bildgebung mit einer CCD Kamera und integrierte optische Bildgebung.
Weiterhin wird die Detektion, entweder markiert oder unmarkiert,
quantifiziert, was statistische Analysen einschließen kann.
Der markierte Abschnitt des Komplexes kann sein: das Ziel, der Fänger, der
Reporter oder der Hybridisierungskomplex in toto. Die Markierung
kann eine Fluoreszenzmarkierung sein, die aus der Gruppe ausgewählt wird,
jedoch nicht begrenzt ist auf: Bodipy Texas Red, Bodipy Far Red,
Lucifer Yellow, Bodipy 630/650-X, Bodipy R6G-X und 5-CR 6G. Die
Markierung kann weiterhin mittels kolorimetrische Markierung, Biolumineszenzmarkierung
und/oder Chemilumineszenzmarkierung durchgeführt werden. Die Markierung
kann weiterhin den Energietransfer zwischen Molekülen im Hybridisierungskomplex
einschließen,
mittels: Perturbationsanalyse, Löschung,
Elektronentransport zwischen Donor- und Akzeptormolekülen, wobei
das letztere durch doppelsträngige, übereinstimmende Hybridisierungskomplexe
erleichtert werden kann (siehe, z.B., Tom Meade und Faiz Kayyem,
Elektronentransport durch DNA). Wenn der Hybridisierungskomplex
unmarkiert ist, kann die Detektion gegebenenfalls durch die Messung
der Leitfähigkeitsdifferenzials
zwischen doppelsträngiger
und nicht-doppelsträngiger
DNA durchgeführt
werden (siehe, z.B., Tom Meade und Faiz Kayyem, Elektronentransport durch
DNA). Weiterhin kann die direkte Detektion durch auf porösem Silikon
basierender optischer Interferometrie erzielt werden.
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Der
Marker kann amplifiziert sein und kann zum Beispiel verzweigte oder
dendritische DNA einschließen.
Wenn die Ziel-DNA
gereinigt wird, kann sie unamplifiziert oder amplifiziert sein.
Wenn ferner das gereinigte Ziel amplifiziert ist und die Amplifikation
ein exponentielles Verfahren ist, kann es zum Beispiel PCR amplifizierte
DNA oder SDA amplifizierte DNA sein. Lineare Verfahren der DNA Amplifikation, wie
zum Beispiel rollender Kreis oder run-off-Transkription, können verwendet
werden. Wenn die Ziel-DNA ungereinigt und unamplifiziert oder amplifiziert
ist, bestehen die Amplifikationsverfahren weiterhin aus PCR und
SDA zur exponentiellen Amplifikation und rollender Kreis oder run-off-Transkription für die lineare
Amplifikation.
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Die
Ziel-DNA kann aus einer Gewebequelle stammen, die einschließt, jedoch
nicht begrenzt ist auf: Haar, Blut, Haut, Sputum, fäkale Masse,
Samen, Epithelzellen, Endothelzellen, Lymphozyten, rote Blutzellen,
Beweisen von Kriminaldelikten. Die Quelle der Ziel-DNA kann einschließen: normales
Gewebe, erkranktes Geweben, Tumorgewebe, Pflanzenmaterial, tierisches
Material, Säugetiere,
Menschen, Vögel,
Fisch, mikrobielles Material, xenobiotisches Material, virales Material,
bakterielles Material und Protozoenmaterial.
-
Wobei
das Ziel-Material von klonierten Organismen stammt (Ian Wilmut,
Roslyn Institute, Edingborough), um den Identitätsgrad und das Niveau des genetischen
Drifts zu bestimmen.
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Weiterhin
kann die Quelle des Ziel-Materials RNA einschließen. Noch weiter kann die Quelle
des Ziel-Materials Mitochondrien-DNA einschließen.
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BEISPIELE
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Beispiel 1 – Identifikation
von THO1 Ziel-DNA-Allelen durch das Sandwich-Hybridisierungsverfahren
-
Der
THO1-Genlocus enthält
die Tetranukleotidwiederholung (AATG), die in fünf bis elf Kopienzahlen in
einem nicht kodierenden Bereich des menschlichen Tyrosin-Hydroxylasegens
(ref) vorliegt. Dieser Genlocus ist einer von vielen gebräuchlich
verwendeten und durch die Gemeinschaft der Forensiker für DNA Fingerabdrücke akzeptierten. 1 stellt Daten von einem Experiment dar,
das entworfen wurde, um die Identität der Allele zu bestimmen,
die in einer unbekannten Ziel-DNA-Probe nach der Analyse durch das
hierin beschriebene Verfahren vorhanden sind.
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Ein
Silikonchip wurde durch das Rotationsbeschichten der Oberseite der
Elektroden mit einer organischen Schicht an Agarose, die mit Streptavidin vermischt
ist, hergestellt, wodurch die Permeationsschicht, die als das darunter
liegende Fundament für die
DNA-Anbindung dient, gebildet wird (siehe z.B., Sosnowski et al.,
1997, Proceedings of the National Academy of Science USA). Diese
Permeationsschicht grenzt auf einer Seite an die Elektrode und grenzt
auf der anderen Seite an den Puffer, der den Analyten enthält. Die
Fänger-DNA,
die für
jedes THO1-Al1el spezifisch ist, wurde dann elektronisch individuellen
Stellen auf dem rotationsbeschichteten Chip zugewiesen, so dass
jede Teststelle ein anderes THO1-Allel detektieren kann. Sequenzen
für die
Fänger-Oligos
sind in Tabelle 1 aufgelistet. Die Fänger-Oligos wurden elektronisch
in einem 50 mM Histidinpuffer bei seinem natürlichen pH ~5,4, bei einer Konzentration
von 500 nM zugewiesen. Die Felder waren einseitig positiv, jeweils
5, und eine Stromquelle von + 4,0 MikroAmp (A) wurde für 38 Millisekunden (ms)
angelegt. Die Polarität
des Feldes wurde dann umgekehrt und – 4,0 A wurden für 25 ms
an die 5 Felder angelegt. Dieser Zyklus wurde 500 mal für eine elektronische
Zuweisungszeit von insgesamt ~30 Sekunden wiederholt. Unter diesen
Bedingungen reagiert der Biotin-Rest des Fänger-Oligos mit dem Streptavidin
in der Permeationsschicht über
der aktivierten Teststelle, um das Fänger-Oligo der Stelle zu immobilisieren.
-
Eine
Mischung komplementärer
Ziel-DNA, die aus den THO1-Allelen
5 und 9 (Tabelle 1) zusammengesetzt ist, wurde dann elektronisch
mit jeder der Stellen, die zugewiesene Fänger-DNA enthält, hybridisiert.
Die elektronische Hybridisierung wurde in einem zwitterionischen
Puffer niedriger Konduktivität bei
einer Temperatur, die empirisch bestimmt worden ist, um eine nicht
verrutschende Hybridisierung zu fördern, durchgeführt. Aufgrund
der Natur der elektronischen Hybridisierung kann besonders der niedrig
konduktive Puffer (Edman et al., Nucleic Acids Research, 1997) eine
hoch stringente Hybridisierung bei niedrigeren Temperaturen erreichen,
als eine konventionelle, nicht elektronische Hybridisierung. Experimente
für die
THO1 Analyse wurden für
gewöhnlich
bei 34–42°C durchgeführt. Die
Ziel-DNA wurde in einem 50 mM Histidin-Puffer bei seinem natürlichen
pH ~5,4, bei einer Konzentration von 5–125 nM elektronisch hybridisiert.
Das programmierte elektronische Protokoll schließt die folgenden Schritte ein.
Die Felder wurden einseitig positiv, jeweils 5 und eine Stromquelle
von +4,0 MikroAmp (A) wurde für
19 Millisekunden (ms) angelegt. Die Polarität des Feldes wurde dann umgekehrt
und –4,0
A wurden an den gleichen 5 Feldern für 12 ms angelegt. Dieser einseitige
AC-Zyklus wurde 500 mal wiederholt, für eine elektronische Adressierungszeit
von insgesamt ~30 Sekunden.
-
Dieses
Experiment wurde ebenfalls durch passive, nicht elektronische Hybridisierung
bei stark stringenten Bedingungen, jedoch mit viel längeren Inkubationszeiten
(50 mM NaPO4-Puffer, pH 7,0, 60°C, 30–60 Minuten,
Ergebnisse nicht dargestellt) durchgeführt.
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Die
Stringenz dieses Hybridisierungsschrittes ist aufgrund der anpassungsfähigen Natur
der komplementären
Ausrichtung der Tetranukleotidwiederholung kritisch. Es ist recht
einfach stabile Hybride zu erhalten, ohne die flankierenden einzigartigen
Sequenzen auszurichten, da die Länge
der Wiederholungseinheit 20–44 Basen ist. Die
Hybride, die außerhalb
des Registers liegen, die durch unzureichende Stringenz gebildet
wurden, werden durch kein Hybridisierungsassay akkurat unterschieden
werden können.
Die hoch stringente Hybridisierung kann bei relativ niedrigen Temperaturen
mittels elektronischer Hybridisierung aufgrund der geringen Konduktivität des Puffers
und der sich daraus ergebenden niedrigen Abschirmung der repulsiven
negativen Ladung auf dem DNA-Rückgrat
erreicht werden. Die elektronische Konzentrierung der DNA überwindet
diese repulsiven Effekte, während
hoch stringente Hybridisierungsbedingungen beibehalten werden.
-
Reporter-DNA,
1 Wiederholungseinheit (13, 500
nM in 50 mM NaPO4, 500 mM NaCl, pH 7,0)
wurde dann mit den Fänger-Ziel-Komplexen, die durch
die obigen Schritte gebildet wurden, hybridisiert. Die Reporter-Hybridisierung
war am stabilsten an solchen Teststellen, an denen das Ziel (Target)
die Hybridisierung regelt, um eine Nebeneinanderstellung der terminalen
Nukleotide des Fängers
und des Reporter-Oligos zu ermöglichen.
Diese zusätzliche Stabilität ergibt
sich aufgrund der Basenstapelung der terminalen Nukleotide. Diese Nebeneinanderstellung
wird sein 5'-3' oder 3'-5', abhängig von
der Position der angebundenen Chemie auf dem Fänger-Oligo. Unstabile Konfigurationen
wären eine
Vierbasen (oder größer)-Lücke zwischen dem Fänger und
dem Reporter oder eine Vierbasen (oder größer)-Überlappung des Fängers und
des Reporters (siehe, z.B., 3A–3C und 5A–5G).
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Nach
der Reporter-Hybridisierung wird der mit DNA beladene Chip mehrmals
mit 50 mM NaPO4, pH 7,0 bei Umgebungstemperatur
gewaschen. Die Temperatur des hybridisierten Organo-Chips wird dann
auf 30°C
erhöht
und die Fluoreszenzniveaus an jeder Teststelle werden in 1-minütigen Zeitintervallen aufgenommen.
Die Fluoreszenzwerte werden durch ein Computerprogramm (IP Lab)
als durchschnittliche Pixelintensität digitalisiert. Ein spezifischer
Bereich über
jedem Feld wird ausgewählt
und die Pixelintensität
für jede
Stelle wird für
die Analyse gespeichert. Dieses Histogramm in 11 zeigt
die durchschnittliche Pixelintensität an jeder Teststelle unmittelbar
nachdem der Denaturierungsschritt beendet ist.
-
11 zeigt
einen Graphen der Fluoreszenz als Funktion der Anzahl von Wiederholungseinheiten.
Diese Ergebnisse zeigen, dass eine heterozygote Mischung von THO1-DNA
in entsprechende (übereinstimmende)
und fehlgepaarte (nicht-übereinstimmende)
Hybride aufgelöst
werden können,
wobei die entsprechenden Hybride die Identität der Allele repräsentieren,
die in der DNA-Probe vorhanden sind. Alle möglichen homozygoten und heterozygoten THO1-STR
Allel-Kombinationen
(5 + 6, 5 + 7, 5 + 8 etc.) sind mittels des Chipformates analysierte
worden, wie zum Beispiel in 1A und 1B gezeigt, mit ähnlich hervorragenden
Diskriminierungsniveaus unter den Allelen.
-
Beispiel 2 – Wiederholungsanalyse
der Ziel-DNA mit redundanten Reportern
-
Ein
Reporter mit einer Wiederholungseinheit wurde von den entsprechenden
Stellen auf dem Chip, die im vorherigen Beispiel beschrieben wurden, durch
Erhöhen
der Temperatur ~50°C
denaturiert, Zustände,
die das Ziel nicht vom Fänger
ab denaturieren. Dieser Chip wurde dann mit dem Reporter ohne Wiederholungseinheit
(siehe, z.B., 5) rehybridisiert. Dies
verschiebt die Position der stabilen Sandwich-Komplexe von den 4
und 5 Stellen (siehe, 12, linke Seite, Reporter mit
einer Wiederholungseinheit) auf die 5 und 6 Stellen (12,
rechte Seite, Reporter ohne Wiederholungseinheit). Unter Verwendung
der Formel, dass die Anzahl der Wiederholungseinheiten im Fänger plus
der Anzahl der Wiederholungseinheiten im Reporter der Anzahl der Wiederholungseinheiten
im Ziel entspricht, fanden wir heraus, dass die Ziel-DNA in diesem
Fall eine heterozygote Mischung der 5 und 6 Allele von THO1 aufwies.
Die Wiederholungsanalyse bestätigt
die Identität
der Allele, die in der Ziel-DNA mit einer zweiten Oligo-Sequenz
vorhanden sind. Diese redundante Analyse erhöht die Bedeutung des Assayergebnisses,
da es im Wesentlichen eine neue Abfrage der Ziel-DNA mit einem Oligo
ist, das eine andere Sequenz aufweist. Die Verwendung einer anderen
Sequenz verringert die Möglichkeit
von Artefakten aufgrund von sekundären Strukturen der Oligos oder
anderen sequenzbezogenen Anomalien. Daher verringert die Verwendung
von zusätzlichen
Oligos zur Ziel-Analyse die Möglichkeit
von falsch-positiven und/oder negativen Ergebnissen.
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Das
obige Protokoll wurde mit dem Reporter mit zwei Wiederholungseinheiten
(siehe, z.B., 7A–7G) wiederholt,
um den Genlocus der stabilen, entsprechenden Hybride an eine dritte
Teststelle zu verschieben. Diese zusätzliche Wiederholung der STR-Analyse
stärkt
weiter die Robustheit des Assays.
-
Beispiel 3 – Auswahl
und/oder Modifikationen von terminalen Nukleotiden zum Erhöhen von
Basenstapelungseffekten
-
Die
Basenstapelung hängt
von der Wechselwirkung der Ringstruktur einer Base mit dem Basenring
seines nächsten
Nachbarn ab. Gemäß empirischen
Bestimmungen hängt
die Stärke
dieser Wechselwirkung vom Typ der involvierten Ringe ab. Die Anmelder
wünschen
nicht durch irgendeine Theorie gebunden zu sein, zu den möglichen
theoretischen Erklärungen
für dieses
Phänomen
gehören
die Anzahl der verfügbaren
Elektronen zwischen den zwei Basen, die an Pi-Bindungs-Wechselwirkungen
partizipieren, und die Wirksamkeit der verschiedenen Basenkombinationen,
um Wasser aus dem Inneren der Helix auszuschließen, wodurch die Entropie erhöht wird.
Obwohl die obigen Modelle mit den derzeitigen Daten konsistent sind,
sind die möglichen
Mechanismen der Stapelungswechselwirkungen nicht auf diese Konzepte
begrenzt.
-
Es
ist ebenfalls beobachtet worden, dass die Modifikation von Basen,
die an Basenstapelungswechselwirkungen beteiligt sind, die Pi-Bindung
oder Stapelung zwischen ihnen stärken
kann. Wie man anhand der oben beschriebenen Modelle vorhersagen
kann, stellen diese Modifikationen mehr Elektronen für die Verwendung
in einer Pi-Bindung bereit und/oder um die Oberfläche der
Ringe zu erhöhen, wodurch
die Fläche
der Hydrophobie zwischen den gestapelten Basen erhöht wird.
-
14 stellt
ein Beispiel dieser Modelle dar, wie sie in dieser Erfindung angewendet
werden. Anfängliche
Experimente mit dem CSF1PO Genlocus verwendeten ein A und T als
terminale Nukleotide, um das Unterscheiden der Basenstapelung bereitzustellen.
Die Referenzen zeigen an, dass die A-T Basenstapelungswechselwirkungen
die am wenigsten stabilen von allen Nukleotidkombinationen sind.
Daher veränderten
wir das Design der Fänger-
und Reporter-Oligos, um G und A zu den terminalen Nukleotiden zu
machen, da von diesen berichtet wird, dass sie eine viel stabilere
Konformation bilden. Das Experiment wurde mittels des in Beispiel
1 beschriebenen Verfahrens durchgeführt, mit der Ausnahme, dass der
untersuchte Genlocus CSF1PO war. Um die Basenstapelungsbeiträge von verschiedenen
nebeneinander liegenden, angrenzenden, terminalen Nukleotiden zu
vergleichen, wurde ein zusätzlicher CSF1PO-Fänger und
Reporter entworfen, um die terminalen Nukleotide von T-A auf G-A
zu wechseln. 15 vergleicht die Unterscheidung
von entsprechenden zu fehlgepaarten Hybriden, die entweder A-T oder
G-A terminale Nukleotide enthalten. Die Ergebnisse werden als Unterscheidungsverhältnisse gezeigt,
d.h. die durchschnittliche Fluoreszenzintensität (MFI) der übereinstimmenden
Stelle geteilt durch die durchschnittliche MFI der nicht-übereinstimmenden
Stellen. Man sieht, dass die Diskriminierungsverhältnisse
sich von etwa 2,5 auf etwa 25 erhöhen, wenn G-A terminale Nukleotide
anstelle von T-A terminalen Nukleotiden verwendet werden. Diese
Daten zeigen, dass dieses System auf eine Arte und Weise moduliert
werden kann, die durch die Basenstapelungstheorie als auch aufgrund
früherer
Beobachtungen vorhergesagt werden kann, wodurch unterstrichen wird,
dass der Mechanismus der Erfindung von einer Pi-Bindung zwischen
angrenzenden Basen abhängt.
-
Zusätzlich dazu,
dass man die natürlich
ausgewählten
Basenstapelungswechselwirkungen ausnutzt, könnte man vorhersagen, dass
Basenmodifikationen, die die Anzahl der Elektronen im Ring erhöhen oder
die hydrophoben Bereiche vergrößern, auch
die Unterscheidung entsprechender von fehlgepaarten Hybride(n) erhöhen würden. Dies
wurde durch Synthetisieren von THO1-Reporter-Oligos getestet, dessen
5' terminales Nukleotid
eine Propynyl-Gruppe enthielt, die an den Ring der Base angebunden
war. Man würde
vorhersagen, dass diese Modifikation die Basenstapelung entweder
durch das Erhöhte-Elektronen-
oder das Hydrophobiemodel, die weiter oben beschrieben wurden, verstärken würde. 15 zeigt
die Entsprechungs-/Fehlpaarungssergebnisse in einem direkten Vergleich
eines THO1-Reporters mit oder ohne eine mit Propynyl modifizierte
terminale Base. Dieses Experiment wurde wie in Beispiel 1 beschrieben
mit dem THO1-Genlocus durchgeführt.
Die Daten werden wiederum als Diskriminierungsverhältnisse
dargestellt. In 4 separaten Experimenten wird eine erhöhte Stabilität in Komplexen
beobachtet, die Reporter mit Propynylmodifizierten Reportern enthalten.
Die durchschnittliche Erhöhung
der Unterscheidungsverhältnisse
lag bei 95%. Die Ergebnisse zeigen wiederum, dieses System kann
auf vorhersagbare Weise manipuliert werden. Dieses Konzept könnte durch
Zugabe anderer Analoga, wie zum Beispiel Methyl oder Cholesterol-Gruppen
weiter vorangetrieben werden. Techniken zum Hinzufügen dieser
Modifikationstypen sind bekannt (z.B. Gryaznov).
-
Diese
Modifikationen könnten
verwendet werden, um durch Verknüpfen
der modifizierten Moleküle
miteinander die Bindung des Reporters an die übereinstimmende Stelle weiter
zu stabilisieren. Ein Beispiel dafür lehrt Gryaznov durch die
Verwendung von Cholesterol an beiden terminalen Nukleinsäuren und
der Zugabe eines Cholesterol bindenden Moleküls, wie z.B. eines Lipoproteins
niedriger Dichte (LDL). Dies würde
einen Komplex an der übereinstimmenden
Stelle ergeben, der aus dem Ziel, dem Cholesterol modifizierten
Fänger,
dem Cholesterol modifizierten Reporter und LDL besteht.
-
Beispiel 4 – Hybridisierungsdetektion
von TPOX-Allelen
-
Der
TPOX-Genlocus enthält
die Tetranukleotidwiederholung (AATG), die in sechs bis dreizehn Kopienzahlen
in einem nicht-kodierenden
Bereich des menschlichen Thyroidperoxidasegens vorkommt (siehe,
z.B., Anbach et al., 1996, Advanced in Forensic Haemogenetics).
Dieser Genlocus ist auch einer von vielen gebräuchlich verwendeten und durch
die Gemeinschaft der Forensiker für DNA Fingerabdrücke akzeptierten.
Die Sequenzen werden in 17 dargestellt.
-
16 stellt
Daten von einem Experiment dar, in dem Ziel-DNA, die die TPOX 8 und 11 Allele enthält, durch
ein Verfahren, das mit dem in Beispiel 1 beschriebenen fast identisch
ist, analysiert wurde. Oligo-Fänger-DNA,
die alle allelen Möglichkeiten
enthält,
wurde individuelle Stellen auf dem Chip elektronisch zugewiesen.
Eine Mischung komplementärer Ziel-DNA,
die aus TPOX-Allelen mit 8 und 11 STR's zusammengesetzt ist, wurde dann mit
jedem der Felder, die zugewiesene Fänger-DNA enthalten, elektronisch
hybridisiert. Die Bedingungen für
die elektronische Hybridisierung waren die gleichen, wie die in Beispiel
1 beschriebenen. Ein Reporteroligo mit einer Wiederholungseinheit
wurde dann passiv mit dem Array hybridisiert und in der Art und
Weise des THO1 Beispiels behandelt. 16 zeigt
einen stabilen Hybridisierungskomplex an den Teststellen, die Fänger-Oligos
mit 7 und 10 Wiederholungseinheiten enthalten. Da der Reporteroligo
eine Wiederholungseinheit aufweist, kann identifiziert werden, dass
die Ziel-DNA 8 und 11 Wiederholungseinheiten aufweist.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass eine Mischung aus TPOX 8 und 11 STR
DNA eindeutig von allen Fehlpaarungen unterschieden werden kann.
Weiterhin erzielten alle anderen analysierten homozygoten und heterologen
TPOX Kombinationen vergleichbare Unterscheidungen.
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Beispiel 5 – Hybridisierungsunterscheidung
von CSF1PO-Allelen
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Fänger-Oligos,
die CSF1PO-Allele 7 bis 15 (19)
inklusive enthalten, wurden elektronisch repräsentativen Stellen, wie zuvor
bereits beschrieben, zugewiesen. Ziel-DNA, die CSF1PO 11 und 12 Allele (19)
enthält,
wurde dann elektronisch mit jeder Stelle hybridisiert. Die Denaturierung des
Reporters wurde bei 30°C
durchgeführt. 18 zeigt
die durchschnittliche Pixelintensität an verschiedenen Fänger-Stellen nach dem
Assay, was die Fähigkeit
des Assays, die in der Ziel-Probe vorhandenen Allele korrekt zu
unterscheiden, deutlich macht. Das Experiment wurde wie in Beispiel
1 beschrieben durchgeführt.
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Beispiel 6 – THO1/TPOX
Multiplexanalyse
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Genlokus-Allel
spezifische Fänger-Oligos wurden
individuell verschiedenen Stellen auf einem einzelnen Chip zugewiesen.
Der DNA-Chip, der Fänger-Oligos
enthält,
wurde dann mit einer Mischung von THO1 und TPOX Ziel-DNA, die heterozygote
Allele enthält,
hybridisiert. Der Chip wurde dann gewaschen und durch das Hybridisierungsassay
in der bereits zuvor beschriebenen Form analysiert. Die obigen Schritte
wurde wie in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt. Die relativen Fluoreszenzniveaus
wurden verwendet, um zu bestimmen, ob Stellen übereinstimmende oder nicht-übereinstimmende DNA-Hybridkomplexe
enthalten. Beide verwendeten Reporter enthielten eine Wiederholungseinheit.
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Die
Ergebnisse aus 20 zeigten, dass unter den Assaybedingungen 7 und 9 STR
Allele von THO1 sehr gut mit ihren Erkennungsfängerstellen hybridisierten.
Die Hybridisierung mit anderen Fänger-Allelen
war nicht detektierbar (5x, 7x, 9x und 10x), was eine hervorragende
Diskriminierung der THO1 7/9 Heterozygote anzeigt. Für den TPOX
Genlocus erhielten wir auch eine gut entsprechende Fänger/Ziel-Wechselwirkung
(Stellen 9x und 11x). Weiterhin war die Stabilität der nicht-übereinstimmenden Hybridisierungskomplexe,
die sich mit den 10 und 12 STR-Zielen gebildet haben, so niedrig,
dass die Komplexe entweder undetektierbar waren (7xc und 12xc) oder
sie waren niedrig genug, um ein Unterscheidungsverhältnis von
15-fach oder höher zu
erzielen (10xc bzw. 8xc), was eine einfache Unterscheidung des TPOX
10/12 heterozygoten Ziels ergibt.
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Beispiel 7 – Identifikation
von STR-Allelen in doppelsträngiger,
PCR amplifizierter DNA
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Dieses
Experiment wurde durchgeführt,
um die Verwendbarkeit der vorliegenden Erfindung zu bestimmen, so
wie sie auf die Frage der doppelsträngigen DNA, die durch PCR Amplifikation
generiert wurde, angewendet wurde. 6 stellt
ein Beispiel der Fähigkeit
unseres Systems zur akkuraten Identifizierung von PCR generierten
Zielen dar.
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Der
TPOX1-Genlocus wurde unter Verwendung einer genomischen Matrize
der K562 Zelllinie unter Einhaltung von Standardbedingungen, wie
sie in der Promega STR Gebrauchsanweisung (3) dargelegt
werden, PCR amplifiziert. Der Genotyp von K562 ist heterozygot für die 8
und 9 Wiederholungsallele. Nach der Amplifikation wurde das Amplicon bei
95°C denaturiert
und mit einem Nanogen APEX-Chip hybridisiert. Wie zuvor bereits
diskutiert, wies der Chip Fänger-Sonden
auf, die für
PCR Produkte, die jede Anzahl von Wiederholungslängen enthalten, einzigartig
waren.
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Die
technischen Aspekte dieses Experiments waren, mit Ausnahme der Verwendung
von doppelsträngiger,
PCR amplifizierter DNA als Ziel, identisch mit den in Beispiel 1
und 4 beschriebenen.
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21 zeigt
die relative Menge des Signals, das als positiv (8C, 9C Entsprechung)
und negativ (7C, 10C Fehlpaarung) vorhanden war, nachdem das Experiment
durchgeführt
worden ist. Wie in Beispiel 4 zu sehen, variiert das zu erreichende
Diskriminierungsniveau von 20-fach bis unendlich. Vergleichbare
Ergebnisse wurden unter Verwendung von CSF1 und THO1, sowohl mit
K562 Kontroll-DNA als auch genomischer DNA, die von anonymen Spendern
isoliert wurde, erhalten. Diese Ergebnisse legen nahe, dass die
vorliegende Erfindung im Allgemeinen auf alle doppelsträngige DNA
anwendbar ist, ob sie nun durch PCR oder eine andere Technologie
amplifiziert wurde, einschließlich
der Möglichkeit
zur Analyse von unamplifizierter DNA.
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Beispiel 8 – Multivariantendetektion
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In
den vorher aufgelisteten Beispielen wurde die Detektion durch direkte
Fluoreszenzmarkierung des Reporters oder der Reporter/Ziel-DNA durchgeführt. Eine
Ausführungsform
wäre die
Fluoreszenzstörung
bei der Quencher und Reporter-Chromophor proximal zueinander positioniert
werden, so dass die Fluoreszenz gelöscht wird. Siehe, z.B., (Verfahren zur
Hybridisierungsanalyse mittels elektronisch kontrollierter Hybridisierung
und Verfahren zur elektronischen Fluoreszenzstörung zur Analyse, und elektronische
Störungskatalyse
zur Synthese).
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Oligosynthese,
und Konjugationsverfahren und Materialien werden wie üblich genutzt.
Kurz dargestellt, würde
die Fänger-Sonde einen Bindungsrest,
wie zum Beispiel Biotin, an einem Ende und ein Chromophor am distalen
Terminus oder dem Terminus, der sich in den STR-Bereich erstreckt,
aufweisen. Während
der DNA-Synthese würden
Arme zur Verknüpfung
oder Platzhalter an geeigneter Stelle intern oder am Terminus eingebaut.
Diese Arme zur Verknüpfung
würden
eine funktionelle Gruppe aufweisen, an die Chromophore später konjugiert
werden können,
wie zum Beispiel eine Amino-Verknüpfung und Succinimidylesterchromophor.
Die Reporter-Sonde würde
ein anderes Chromophor, das auf gleiche Art und Weise eingebaut
würde,
am Ende, das sich in den STR-Bereich erstreckt, aufweisen. Daher
würden
in Gegenwart des Ziels der Fänger und
die Reporter-Sonden hybridisieren und das Chromophor nahe zueinander
positionieren. Die Distanz zwischen den Chromophoren würde durch
die Länge
des Platzhalters bestimmt und wo das Chromophor an die DNA gebunden
war, über
die Base, das Rückgrat
oder den Zucker.
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Beispiel 9 – Zielabhängige Stapelung
von Fänger
und Reporter
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Eine
zusätzliche
Ausführungsform
dieser Erfindung wäre
es, die Anbindung des Reporters an die übereinstimmende Teststelle
durch Ligation des Reporters an den vorgebundenen Fänger weiter
zu stabilisieren. Dies würde
zu einer kovalenten Bindung zwischen dem Fänger und dem Reporter führen, wobei
der Fänger
an der Stelle durch Biotin-Streptavidin-Wechselwirkung gehalten
wird. Der kritische Teil diese Ausführungsform wäre der,
die Ligation auf selektive Art und Weise durchzuführen, so
dass die Fähigkeit
der Unterscheidung zwischen Entsprechung und Fehlpaarungs-Hybriden
beibehalten wird. Dies könnte
durch vorsichtiges Einhalten der Hybridisierungsstringenz durch
elektronische oder konventionelle Verfahren erreicht werden.
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Die
Ligation könnte
durch enzymatische (Maniatis et al., Molecular Cloning, Laborhandbuch, 1982)
oder chemische Verfahren (Gryaznov, Nucleic Acids Research, 1994)
erzielt werden. Die Auswahl des Verfahrens könnte durch die Kinetiken, die
mit dem spezifischen Reaktionstyp einhergehen, als auch durch die
allgemeine Wirksamkeit der Aufnahme eines bestimmten Verfahrens
in ein Produkt, bestimmt werden.
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Beispiel 10 – Unterscheidung
einer Entsprechung von einer Fehlpaarung/Lücke und Fehlpaarung/Überlappung
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Die
Fähigkeit
des Systems nicht nur entsprechende von fehlgepaarten Hybriden zu
unterscheiden sondern auch zwischen den zwei Typen von Fehlpaarungen,
Lücke und Überlappung
zu unterscheiden, erhöht
die Verwendbarkeit des Verfahrens. 22A, 22B und 22C zeigen
Graphiken der Fluoreszenzintensität für einen Lücken, Entsprechungs- und Überlappungszustand
(Balkendiagramme von links nach rechts), für das anfängliche Signal (22A) nach drei Minuten der Denaturierung (22B) und nach zehn Minuten der Denaturierung (22C). Dieses Merkmal der Technologie stellt zusätzliche
Informationen über
die Ziel-DNA bereit, d.h. Informationen bezüglich aller drei Typen von
möglichen
Hybriden. Diese zusätzliche
Information kann auf verschiedene Art und Weis verwendet werden.
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Als
erstes könnte
es möglich
sein die Anzahl der Felder, die für die genaue Identifikation
von Ziel-DNA erforderlich sind, durch Ausnutzen dieses Merkmals
zu verringern. 23 zeigt das Potenzial für dieses
Merkmal in Verwendung mit dem THO1 Genlocus. Es sagt voraus, dass
die korrekte Identifizierung aller THO1 Allele mit einem Satz von
Fänger-Oligonukleotiden
erzielt werden kann, die fünf, sieben
und neun Wiederholungseinheiten in Kombination mit dem THO1-Genlocus Reporter
mit einer Wiederholungseinheit aufweisen. Dies verringert die erforderliche
Anzahl von analytischen Teststellen von sieben auf drei. Dieses
Merkmal, wenn man es mit der Fähigkeit
redundante Reporter zu machen kombiniert, könnte die Anzahl der Felder,
die für
die Analyse von Genloci für
statistisch signifikantes genotypisieren erforderlich ist, stark
verringern. Derzeit liegt dieses Niveau bei etwa 10 Genloci. Die
vorteilhafte Wirkung davon wäre,
dass mehr Genloci auf einen einzelnen Chip ermöglicht würden, und daher mit größeren Arrays,
die Fähigkeit
mehrere Individuen auf dem gleichen Chip zu untersuchen, gegeben
wäre, wodurch
die Kosten des Assays verringert würden. Dies wäre besonders
nützlich
für Hochdurchsatzverfahren,
wie es für
Erstellung von STR Datenbanken für
Verbrecher, die derzeit erzeugt werden, erforderlich ist.
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Auch
ohne eine Verringerung der Anzahl der Teststellen, die für das Untersuchen
von STR Allelen gebraucht werden, werden die zusätzlichen Informationen, die
durch das Unterscheiden von Lücken/Fehlpaarungen
von Überlappungen/Fehlpaarungen
erhalten werden, bei der Genauigkeit des Assays helfen. Jede zusätzliche
Information könnte
in die endgültigen
statistischen Analysen der Daten eingebaut werden, um eine Antwort
darauf zu geben, was eine höhere
Genauigkeitswahrscheinlichkeit hat.
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Beispiel 11 – Bestimmung
der STR-Allelidentität
von Ziel-DNA durch
Loopout-Analyse
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In
einer anderen Ausführungsform
der STR-Allelunterscheidung
durch Hybridisierung haben wir verdeutlicht, dass ein anderes Oligonukleotidsystem
verwendet werden kann. Dieses Verfahren, das als Loopout-System
bezeichnet wird, wird in den 9A und 9B und 10A–10G dargestellt. Ausgehend von der Zeichnung wird
offenkundig, dass dies eine Alternative zum Sandwich-Verfahren zur
Identifizierung von Allelen in einer Matrix ist. Das Loopout-System verwendet
ein Array von Fänger-Oligos,
die auf vergleichbare Weise wie im Sandwichformat verteilt werden.
Die Struktur der Fänger-Oligos
unterscheidet sich von der im Sandwich-Format durch die Anwesenheit
von Genlocus spezifischen einzigartigen Sequenzen, die beide Ende
der Wiederholungsbereichs flankieren. Die Ziel-DNA ist ebenfalls
markiert und dient als Reporter-Molekül. Das Ziel kann während der
Amplifikation und durch Verwendung eines PCR-Primers, der fluoreszierend
ist (oder enthält
irgendein anderes geeignetes Molekül, das für die Detektion angepasst wurde)
markiert werden.
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In
der Praxis werden Loopout-Fänger-Oligos,
die für
verschiedene Allele eines Genlocus spezifisch sind, in einer Matrix
angeordnet, so dass individuelle Teststellen unterschiedliche Allele
repräsentieren
(siehe, z.B., 6). Aktuelle Testergebnisse werden
in 24 gezeigt. Das markierte Ziel-Oligo wird dann
stringent unter elektronischen Zuständen mit dem gesamten Array
hybridisiert. Die Teststelle mit den stabilsten Hybriden wird mit
der Allel-Identität der
Ziel-DNA übereinstimmen.
Durch das Bestimmen der Position der stabilen Hybride (und dadurch
des Allel-spezifischen Fänger-Oligos, das daran
gebunden ist) werden die Allele, die in der Ziel-DNA vorhanden sind,
identifiziert. Die Hybride, die zwischen den Fänger- und Reporter-Oligos,
die die gleiche Anzahl von Wiederholungseinheiten aufweisen, gebildet werden,
werden abgeglichen. Man kann auch sagen, dass diese Teststelle mit
der Identität
des Ziel-Allels übereinstimmt.
Teststellen, die nicht übereinstimmen oder
die gleiche Anzahl von Wiederholungseinheiten zwischen dem Fänger und
dem Ziel enthalten, werden ein Hybrid mit einer Schleife (Loop)
sowohl in der Ziel- als auch in der Fänger-DNA ausbilden (siehe, z.B. 10A, 10B und 10D–10G). Diese Hybride werden inhärent weniger stabil sein als
die sich entsprechenden Hybride. Daher wird die Denaturierung durch
elektronische Stringenzkontrolle stabile von weniger stabilen Hybriden
unterscheiden, was auf die übereinstimmenden
Stellen hindeutet, und basierend auf der Kenntnis der Sonden, die
an solchen Stellen vorhanden sind, den Anwender in die Lage versetzen,
die Anzahl der Wiederholungseinheiten in der Ziel-DNA zu bestimmen.
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Beispiel 12 – Detektion
des Mikrovariantenallels THO1 9.3
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Da
STR's immer weitere
Verwendung finden, werden Abweichungen innerhalb der Wiederholungsbereiche
mit größerer Frequenz
entdeckt. Dies kann für
gewöhnlich
dimensionierte Fraktionierungsverfahren problematisch sein, da der
Spielraum für
eine Unterscheidung von vier Basen bis hinunter zu einer Base reicht.
Dies ist der Fall bei Insertions- oder Deletionsmutationen. Für transitionale
oder transversionale Mutationen verändert sich die Größe des Allels nicht,
auch wenn sich die Sequenz verändert
hat.
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Diese
beiden Klassen von Mutationen, Insertion/Deletion und transitional/transversional
können einfach
durch unsere Technologie detektiert werden. Dies ist primär die Folge
der Tatsache, dass der Ansatz von Nanogen ein auf Hybridisierung
basierendes Assay ist anstelle eines Verfahrens zur Bestimmung der
Größe. Daher
stellt das Kombinieren der teminalen Nukleotidbasenstapelung mit
Einzelnukleotidpolymorphismen ein kraftvolles Unterscheidungswerkzeug
bereit.
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Eine
gut bekannte STR Mikrovariante ist das THO1 9.3-Allel. Es ist wichtig, da es in einem
wesentlichen Teil der Kaukasischen Population vorhanden ist. Das
Assay für
die 9.3 Mikrovariante war im Wesentlichen das Gleiche wie für die normalen
STR-Allele, erforderte jedoch ein spezielles Design der Fänger und
Reporter-Oligos. Das Fänger-Oligo
enthält nur
drei Wiederholungseinheiten (3ru, 13). Dies deswegen,
da die einzelne Basendeletion zwischen den Wiederholungseinheiten
6 und 3 des Zielstrangs liegt. THO1 9.3 Ziel-DNA, die an den Fänger bindet, wird
an Fänger-Stellen,
die mehr als drei Wiederholungseinheiten enthalten, weniger stabil
sein, da es eine Leserahmenverschiebung im Wiederholungsbereich
von 9.3 geben wird. Das Reporter-Oligo (Microvar 9.3, 13)
ist entworfen worden, damit es sehr stabil an den Bereich der Wiederholungseinheit,
der die Deletion enthält,
bindet. Zusätzlich
ist das Fänger-Oligo
entworfen worden, so dass eine Ziel-gerichtete Basenstapelung der
Fänger-
und Reporter-DNA nur an der 3ru Test-Stelle auftritt. 25 zeigt
eine detaillierte Sequenzausrichtung der Fänger- und Reporteroligonukleotide,
die verwendet wurden, um die THO1 9.3 Mikrovariante zu detektieren. Die
Nummerierung in der Zeichnung ist konsistent mit der, die in 4C gefunden
werden kann, unter Zusatz der Sequenz 45, die mit der partiellen
Wiederholungseinheit komplementär
ist, die die Mikrovariante ausmacht. Dieser bestimmte Mikrovariantenreporter
hat keine zweite einzigartige flankierende Sequenz 42.
Für die
Analyse des THO1 9.3-Allels ist es notwendig nicht ein Merkmal anderer
Mikrovarianten spezifischer Reporter zu sein. Ausgehend von dieser Zeichnung
ist offenkundig, dass im Hybridisierungskomplex, der mit dem THO1
9.3-Allel übereinstimmt, eine
Sequenzkomplementarität
sowohl zwischen der Ziel und der Reporter-DNA als auch eine Basenstapelung
zwischen den Fänger-
und Reporter-Oligonukleotiden
existiert. 26 zeigt die Ergebnisse eines Assays
mit PCR amplifizierter DNA von einem Individuum, das für das THO1
Allel homozygot ist.
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Obwohl
die vorhergehende Erfindung im Detail durch Illustrationen und Beispiele
zum Zwecke der Klarheit und des Verständnisses beschrieben worden
ist, mag es für
den Fachmann im Lichte der Lehren dieser Erfindung offensichtlich
sein, dass bestimmte Veränderungen
und Modifikationen durchgeführt
werden können,
ohne vom Schutzumfang der beigefügten
Ansprüche
abzuweichen.