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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Ultraviolett-/Infrarot-absorbierendes
Glas mit niedriger Durchlässigkeit.
Insbesondere betrifft sie ein Ultraviolett-/Infrarot-absorbierendes Glas
mit niedriger Durchlässigkeit, welches
eine niedrige Durchlässigkeit
für sichtbares
Licht, eine niedrige Durchlässigkeit
für Solarenergie
und eine niedrige Durchlässigkeit
für ultraviolettes
Licht aufweist und welches eine bronzene oder grau Farbtönung aufweist,
so dass es für
ein Fenster eines Fahrzeugs und eines Gebäudes nützlich ist, insbesondere für ein die
Privatsphäre
schützendes
Glas im Rückfenster
eines Fahrzeugs.
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Kürzlich wurden
verschiedene Gläser
mit ultraviolettem und infrarotem Absorptionsvermögen zur
Verwendung als Fahrzeugwindschutzscheibe im Hinblick darauf vorgeschlagen,
einer Farbverschlechterung von Innenmaterialien vorzubeugen und
die Kühllast
des Fahrzeugs zu reduzieren. Solche Arten von Gläsern umfassen ein Ultraviolett-/Infrarot-absorbierendes
Glas mit bronzener oder grauer Farbtönung wie beispielsweise die
im Folgenden beschriebenen.
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Beispielsweise
besteht ein im japanischen Patent H5-58670A offenbartes Fensterglas
für ein
Fahrzeug, welches hinsichtlich seines ultravioletten und infraroten
Absorptionsvermögens überlegen
ist, aus Natronkalksilicaglas (soda-lime-silica glas) umfassend
Ceroxid von 0,1 bis 1 Gew.-%, Eisenoxid ausgedrückt als Fe2O3 von 0,2 bis 0,6 Gew.-%, CoO von 0 bis 0,005
Gew.-%, NiO von 0 bis 0,01 Gew.-% und Se von 0,0005 bis 0,005 Gew.-%.
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Ein
im japanischen Patent H9-169541A offenbartes Ultraviolett-/Infrarot-absorbierendes Glas
mit einer bronzenen Farbtönung
besteht aus Natronkalksilica-Glas
umfassend Gesamteisenoxid ausgedrückt als Fe2O3 (T-Fe2O3) von 0,25 bis 0,45 Gew.-%, CeO2 von
0,8 bis 2,0 Gew.-%, TiO2 von 0 bis 1,0 Gew.-%,
CoO von 0 bis 0,005 Gew.-%, Se von 0,0005 bis 0,005 Gew.-% und FeO
ausgedrückt
als Fe2O3 von 15,5
bis 25,0 Gew.-% von T-Fe2O3.
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Ein
die Privatsphäre
schützendes
Glas mit niedriger Durchlässigkeit
für sichtbares
Licht ist oftmals zur Verwendung bevorzugt, insbesondere im Rückfenster
eines Fahrzeugs. Derartige Glasarten sind wie im Folgenden beschrieben:
Ein
in Anspruch 25 des US-Patents Nr. 5,393,593 offenbartes neutral
dunkelgrau gefärbtes
Glas besteht aus Natronkalksilicaglas umfassend Farbstoffe bestehend
aus 1,00 bis 2,2 Gew.-% Fe2O3 (Gesamteisen),
wenigstens 0,20 Gew.-% FeO, 0,0005 bis 0,005 Gew.-% Se und 0,010
bis 0,030 Gew.-% CoO. Das Glas zeigt eine Lichtdurchlässigkeit
von gleich oder kleiner als 35 % und eine Gesamtdurchlässigkeit
für Sonneninfrarot
von gleich oder kleiner als 20 % bei einer Dicke von 3,9 mm.
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Ein
im japanischen Patent H8-157232A offenbartes, dunkelgrau gefärbtes Glas
besteht aus Natronkalksilicaglas umfassend Farbstoffe bestehend
aus 0,8 bis 1,4 Gew.-% Fe2O3 (Gesamteisen),
gleich oder weniger als 0,21 Gew.-% FeO, 0,05 bis 1,0 Gew.-% TiO2, 0,02 bis 0,05 Gew.-% CoO und 0,0005 bis
0,015 Gew.-% Se.
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Ein
im japanischen Patent H8-67526A offenbartes grau gefärbtes Glas
besteht aus Natronkalksilicaglas umfassend Farbstoffe bestehend
aus 0,15 bis 1,2 Gew.-% Fe2O3 (Gesamteisen),
gleich oder weniger als 0,30 Gew.-% FeO, 60 bis 180 ppm CoO, 0 bis
30 ppm Se, und 0 bis 550 ppm NiO. Das Glas mit einer Dicke von 3,9
mm weist eine Durchlässigkeit
für visuelle
Beurteilung von 20 bis 50 % auf.
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Eine
neutral gefärbte
Natronkalksilicaglas-Verbindung, welche in der PCT-Anmeldung der japanischen Übersetzung
H7-508971A offenbart ist, besteht aus etwa 1,3 bis etwa 2 Gew.-%
Fe2O3 (Gesamteisen), etwa
0,01 bis etwa 0,05 Gew.-% NiO, etwa 0,02 bis etwa 0,04 Gew.-% Co3O4, etwa 0,0002
bis etwa 0,003 Gew.-% Se und der Anteil an Eisen (II) beträgt 18 bis
30 % und der Licht- und Schattenkoeffizient beträgt 0,53 oder weniger.
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Das
Fensterglas eines Fahrzeugs wird im japanischen Patent H5-58670A
offenbart und das Ultraviolett-/Infrarot-absorbierende Glas, welches
im japanischen Patent H9-169541A offenbart wird, weist eine hohe Durchlässigkeit
auf, so dass die Gläser
nicht im gleichen Maße
mit der Eigenschaft zum Schutz der Privatsphäre wie bei der vorliegenden
Erfindung bereitgestellt werden können. Die Gläser weisen
den Nachteil auf, dass sie aufgrund ihres niedrigen Gehalts an Gesamteisen
insbesondere im Hinblick auf ihr Infrarotabsorptionsvermögen minderwertig
sind.
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Das
im US-Patent Nr. 5,393,593 offenbarte, neutral dunkelgrau gefärbte Glas
enthält
eine große
Menge an Gesamteisenoxid und ist im Wesentlichen frei von Nickel.
Solche, eine große
Menge Gesamteisenoxid enthaltende Gläser werden in ihrem Eisenionabsorptionsbereich
während
der Verfestigung durch Fremdkühlung
mit Luft verändert,
so dass die Gläser
gelb-meliert werden. Eine solche Verfärbung ist für ein Glas mit niedriger Durchlässigkeit
mit einer bronzenen oder grauen Farbtönung nicht wünschenswert.
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Das
im japanischen Patent H8-157232A offenbarte, dunkelgrau gefärbte Glas,
welches als eine wesentliche Komponente TiO2 in
einem Bereich von 0,05 bis 1,0 Gew.-% enthält, ist nicht bevorzugt, da
TiO2 teuer ist und die Chargenkosten erhöht und da
das Glas gelb meliert ist, so dass es ein schlechteres äußeres Erscheinungsbild
aufweist und es so erscheint, als wenn es Teer auf seiner Oberfläche hätte.
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Die
im japanischen Patent H8-57526A offenbarte, grau gefärbte Glasverbindung
weist einen Mangel an Gesamteisen auf, insbesondere an FeO, welches
zur Absorption von Wärmestrahlen
beiträgt,
so dass das Glas nicht bevorzugt ist, da das Glas unter den moderaten
Redoxbedingungen nicht mit einem ausreichendem Absorptionsvermögen für Wärmestrahlung
bereitgestellt werden kann. Wenn die Menge an Gesamteisen unzureichend
ist, obwohl es auch möglich
ist, die Menge an FeO aufgrund von radikalischer reduzierender Fusion (radical
reducing fusion) zu erhöhen,
eine derartige reduzierende Fusion zur Herstellung in einem herkömmlichen
Glasschmelzofen nicht zu bevorzugen, da sie zu Hindernissen führen kann,
einschließlich
der Effusion von Schlieren mit ausreichend Silika (streaks with
enough silica) und Silika-Ausblühungen.
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Die
in der PCT-Anmeldung der japanischen Übersetzung H7-508971A offenbarte,
neutral gefärbte
Natronkalksilicaglas-Verbindung weist einen neutralen grauen Farbton
auf, welcher präzise
einen so genannten grünlichen
Graufarbton darstellt, welche die Chromatizität aufweist, welche durch eine
a*-Koordinate um etwa –4
und eine b*-Koordinate um etwa 3 hinsichtlich der Chromatizitätskoordinaten festgelegt
ist. Das Glas weist äußerlich
einen Nachteil auf, dadurch dass Inneneinrichtungsgegenstände grün meliert
sind und dadurch, dass sie verfärbt
erscheinen, wenn sie durch das Glas im Vergleich mit einem Glas
mit neutralem Graufarbton betrachtet werden.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die vorausgehend beschriebenen
herkömmlichen Probleme
zu lösen
und ein Ultraviolett-/Infrarot-absorbierendes
Glas mit niedriger Durchlässigkeit
bereitzustellen, welches eine bronzene oder grau Farbtönung aufweist,
und welches eine niedrige Durchlässigkeit
für sichtbares
Licht, eine niedrige Durchlässigkeit
für Sonnenenergie
und eine niedrige Durchlässigkeit
für ultraviolettes
Licht aufweist, so dass das Glas als Fensterglas für ein Fahrzeug
und ein Gebäude
nützlich
ist, insbesondere für
ein die Privatsphäre
schützendes
Glas im Rückfenster
eines Fahrzeugs.
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In üblichen
Anwendungen des Fachgebiets hielt man Nickel für eine Verwendung ungeeignet,
da Nickel während
des Verfestigungsverfahrens eine Verfärbung verursacht. Die vorliegende
Erfindung zieht aus der Verfärbung
während
des Verfestigungsverfahrens positiven Nutzen, um so nach der Verfestigung
eine wünschenswerte
tiefbronzene oder graue Farbtönung
zu erhalten.
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Ein
Utraviolett-/Infrarot-absorbierendes Glas mit niedriger Durchlässigkeit
der vorliegenden Erfindung besteht aus einem Basisglas umfassend:
65
bis 80 Gew.-% SiO2;
0 bis 5 Gew.-%
Al2O3;
0 bis
10 Gew.-% MgO;
5 bis 15 Gew.-% CaO, wobei die Gesamtmenge an
MgO und CaO zwischen 5 und 15 Gew.-% liegt;
10 bis 18 Gew.-%
Na2O;
0 bis 5 Gew.-% K2O,
wobei die Gesamtmenge an Na2O und K2O zwischen 10 und 20 Gew.-% liegt; und
0
bis 5 Gew.-% B2O3,
und
ein Farbmittel umfassend:
mehr als 1,2 Gew.-% und nicht mehr
als 1,5 Gew.-% Gesamteisenoxid (T-Fe2O3) ausgedrückt als Fe2O3;
gleich oder mehr als 0,003 Gew.-%
und weniger als 0,02 Gew.-% CoO;
0,0009 bis 0,005 Gew.-% Se;
und
0,0005 bis 0,05 Gew.-% NiO,
wobei FeO ausgedrückt als
Fe2O3 zwischen 15
und 50 Gew.-% T-Fe2O3 liegt.
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Die
folgende Beschreibung bezieht sich auf eine Ultraviolett-/Infrarot-absorbierende Glaszusammensetzung
mit niedriger Durchlässigkeit.
Es sollte angemerkt werden, dass die Komponenten als gewichtsbezogene
Prozentangaben dargestellt werden.
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SiO2 ist zur Bildung des Glasgerüsts eine
wesentliche Komponente. Weniger als 65 % SiO2 erniedrigt die
Haltbarkeit des Glases und mehr als 80 % SiO2 erhöht die Schmelztemperatur
des Glases zu stark.
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Al2O3 ist eine Komponente
zur Verbesserung der Haltbarkeit des Glases. Mehr als 5 % Al2O3 erhöht die Schmelztemperatur
des Glases zu stark. Al2O3 liegt
bevorzugt innerhalb eines Bereichs von 0,1 bis 2 % vor.
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MgO
und CaO verbessern die Haltbarkeit des Glases und regeln die Liquidustemperatur
und die Viskosität
des Glases während
der Formung. Mehr als 10 % MgO erhöht die Liquidustemperatur.
Weniger als 5 % oder mehr als 15 % CaO erhöht die Liquidustemperatur des
Glases. Die Haltbarkeit des Glases ist erniedrigt, wenn die Gesamtmenge
an MgO und CaO weniger als 5 % beträgt, während die Liquidustemperatur steigt,
wenn die Gesamtmenge 15 % übersteigt.
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Na2O und K2O fördern ein
Schmelzen des Glases. Die Effizienz der Schmelzförderung ist gering, wenn Na2O mit weniger als 10 % vorliegt oder wenn
die Gesamtmenge an Na2O und K2O
weniger als 10 % beträgt, wohingegen
die Haltbarkeit des Glases erniedrigt ist, wenn Na2O
18 % übersteigt
oder die Gesamtmenge an Na2O und K2O 20 % übersteigt.
Aufgrund seiner Kosten übersteigt
K2O vorzugsweise nicht 5 %.
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B2O3 ist eine Komponente
zur Verbesserung der Haltbarkeit des Glases, welche dessen Schmelzen fördert und
auch die ultraviolette Absorption steigert. B2O3 sollte mit weniger als 5 % vorliegen, da
aufgrund der Verdampfung von B2O3 Schwierigkeiten während des Formens verursacht
werden, wenn B2O3 5
% übersteigt.
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Eisenoxid
liegt im Glas sowohl in Form von Fe2O3 als auch in Form von FeO vor. Fe2O3 ist eine Komponente
zur Verbesserung des ultravioletten Absorptionsvermögens und
FeO ist eine Komponente zur Verbesserung des Absorptionsvermögens für Wärmestrahlen.
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Wenn
die Gesamtmenge an Eisenoxid ausgedrückt als Fe2O3 (T-Fe2O3) gleich oder weniger als 1,2 % ist, wird
die Effizienz des Ultraviolett- und Infrarot-Absorptionsvermögens gering, so dass es nicht
die gewünschten
optischen Eigenschaften bereitstellt. Andererseits ist T-Fe2O3 mit mehr als
1,5 % nicht zu bevorzugen, da die Temperatur um den Kranz eines
Glasschmelzofens aufgrund der Absorption von Wärmestrahlen durch das Eisen(II)oxid
dessen hitzebeständige
Temperatur übersteigen
kann und darüber
hinaus bedarf es während
einer kontinuierlichen Produktion in einem Glasschmelzofen einer
langen Zeit, eine Zusammensetzung zu verschiedenen anderen der anderen
Glasmaterialien hin zu verändern.
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Insbesondere
ist es bevorzugt, ein T-Fe2O3 von
mehr als 1,2 % und weniger als 1,3 % zu haben, da das Ultraviolett-
und Infrarot-Absorptionsvermögen
und die Effizienz der kontinuierlichen Herstellung gleichzeitig
erhöht
werden.
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Fe2O3 hat die Funktion,
das Absorptionsvermögen
insbesondere im ultravioletten Bereich zu erhöhen, wenn das Glas durch Fremdkühlung im
Luftstrom verfestigt wird. Dies wird durch die Tatsache gezeigt,
dass das Glas der vorliegenden Erfindung eine ausreichende Effizienz
an ultraviolettem Absorptionsvermögen aufweisen kann, ohne teure
ultraviolett absorbierende Mittel einschließlich CeO2 und
TiO2 zu verwenden.
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Wenn
das FeO/T-Fe2O3-Gewichtsverhältnis (das
Verhältnis
des Gewichts von FeO ausgedrückt
als Fe2O3 gegenüber T-Fe2O3) zu niedrig ist,
kann aufgrund einer kleinen Menge an FeO kein ausreichendes Absorptionsvermögen für Wärmestrahlung
erhalten werden und im geschmolzenen Glas werden auch viele Blasen
gebildet, da das geschmolzene Glas relativ oxidierend ist, so dass
die Produktausbeute erniedrigt wird. Wenn im Gegensatz das FeO/T-Fe2O3-Verhältnis zu
hoch ist, ist die Durchlässigkeit
für sichtbares
Licht verringert, so dass das Glas blau meliert ist und es können zusätzlich auch
Fehlstellen einschließlich
Nickelsulfidkernen, Schlieren mit ausreichend Silika und Silika-Ausblühungen verursacht
werden.
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In
der vorliegenden Erfindung ist das Gewichtsverhältnis von FeO/T-Fe2O3 in einem Bereich zwischen 15 und 50 %,
so dass das bronzen oder grau gefärbte Glas mit hoher Durchlässigkeit
für ultraviolettes
Licht und hohem Absorptionsvermögen
für Wärmestrahlung
stabil erhalten werden kann. Insbesondere ist das Gewichtsverhältnis von
FeO/T-Fe2O3 bevorzugt
in einem Bereich zwischen 15 und 28 %.
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CoO
ist eine Komponente zur Bildung der bronzenen oder grauen Farbtönung durch
Zusammenwirken mit Se, NiO und Fe2O3 und auch zur Kontrolle der Durchlässigkeit
für sichtbares
Licht. Weniger als 0,003 % CoO kann keine gewünschte Farbtönung bilden
und macht die Durchlässigkeit
für sichtbares
Licht zu hoch. Mehr als 0,02 % CoO macht die Farbe zu blau und verringert
die Durchlässigkeit
für sichtbares
Licht.
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In
der vorliegenden Erfindung liegen Se und NiO als wesentliche Komponenten
zur Kontrolle der Durchlässigkeit
für sichtbares
Licht und zur Bereitstellung der Eigenschaft zum Schutz der Privatsphäre aufgrund
von Wechselwirkung mit CoO vor, um so die bevorzugende bronzene
oder graue Farbtönung
zu erzeugen.
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Weniger
als 0,0009 % Se kann nicht die gewünschte Farbtönung bilden
und mehr als 0,005 % Se verringert die Durchlässigkeit für sichtbares Licht. Es ist
bevorzugt, Se in einem Bereich von zwischen 0,0009 % und 0,003 %
zu haben.
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NiO
weist ein Absorptionsvermögen
in einem Infrarotbereich auf, so dass es eine Komponente zur Verringerung
der Durchlässigkeit
für Sonnenenergie
ist, wie FeO. Weniger als 0,0005 % NiO kann nicht die gewünschte Farbtönung bilden
und mehr als 0,05 % NiO verringert die Durchlässigkeit für sichtbares Licht. NiO liegt
vorzugsweise in einem Bereich von zwischen 0,0005 % und 0,02 %.
Es ist bekannt, dass sich NiO in der Farbentwicklung verändert, wenn
das Glas durch Fremdkühlung im
Luftstrom verfestigt wird. Die vorliegende Erfindung zieht Nutzen
aus der Verfärbung
aufgrund der Verfestigung, um die gewünschte Farbtönung zu
entwickeln.
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In
der vorliegenden Erfindung können
Farbmittel einschließlich
CeO2, TiO2, V2O5 und dergleichen
als Supplement zum Ultraviolett-absorbierenden Mittel in einem solchen
Bereich hinzu gegeben werden, dass die gewünschte Farbtönung nicht
verloren geht. Eine beliebige Komponente aus CeO2,
TiO2, V2O5 kann eine Komponente zur Verbesserung des
ultravioletten Absorptionsvermögens
ausschließlich
durch sich selbst oder durch Wechselwirkung mit anderen Ionen sein
und kann in einem solchen Bereich zugegeben werden, dass die bronzene
oder graue Farbtönung
nicht verloren wird. CeO2 wird vorzugsweise
mit nicht mehr als 2 % zugegeben, da CeO2 einen
relativ geringen Einfluss auf die Farbtönung hat. Während TiO2 und
V2O5 vorzugsweise
mit nicht mehr als 0,5 % zugegeben werden.
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Eines
oder mehr als zwei aus MnO, MoO3, CuO, Cr2O3 und dergleichen
als Farbmittel und SnO2 als Reduziermittel
oder als Co-Clarifier kann/können
in einem Bereich von 0 bis 1 % zugegeben werden, wobei insgesamt
in einem solchen Bereich zugegeben werden kann, dass die gewünschte Durchlässigkeit
für sichtbares
Licht und die Tönung
nicht verloren geht. Um ferner der Bildung von Nickelsulfidkernen
sicher vorzubeugen, kann die Zinkverbindung einschließlich ZnO
in einem Bereich von 0 bis 1 % zugegeben werden.
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In
der vorliegenden Erfindung wird das Glas vorzugsweise durch Fremdkühlung im
Luftstrom verfestigt. Die gewünschte
Farbtönung
und die optischen Eigenschaften können durch Ausnutzung von Veränderungen
der Farbe des Glases erhalten werden, welche durch das Vorliegen
von NiO und Fe2O3 im
Glas während des
Verfestigungsverfahrens verursacht werden.
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Im
Verfestigungsverfahren wird die aus dem geschmolzenen Glas erzeugte
Glasplatte bei 600 bis 750 °C
für 2 bis
5 Minuten erneut erhitzt und anschließend durch Blasen von Luft
mit 10 bis 30 °C
mit einer Kühlgeschwindigkeit
von 100 bis 300 °C/Sek.
abgekühlt.
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Das
Ultraviolett-/Infrarot-absorbierende Glas mit niedriger Durchlässigkeit der
vorliegenden Erfindung mit einer Dicke von 4 mm, welches wie oben
ausgeführt
geformt wurde, weist eine Durchlässigkeit
für sichtbares
Licht (Ya) in einem Bereich von 10 bis 60 % auf, wenn unter Verwendung
der CIE-Lichtart A gemessen wird, eine Durchlässigkeit für Sonnenenergie (Tg) gleich
oder weniger als 40 % und eine durch ISO spezifizierte Durchlässigkeit
für ultraviolettes
Licht (Tuv) von gleich oder weniger als 10 %.
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Das
Glas weist eine Chromatizität
auf, die ausgedrückt
wird als a* und b*, definiert durch die L*a*b*-Koordinaten in Bereichen
von –4 ≤ a* ≤ 2 und –4 ≤ b* ≤ 20, wenn
unter Verwendung der CIE-Lichtart C gemessen wird, so dass das Glas
eine bronzene oder graue Farbtönung
aufweist.
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Ein
die Privatsphäre
schützendes
Glas für
ein Rückfenster
eines Fahrzeugs weist vorzugsweise eine bronzene Farbtönung auf,
so dass die Farbe der Inneneinrichtung wärmer erscheint, wenn sie durch
das Fenster betrachtet wird, oder eine graue Farbtönung, um
dem Fahrzeug Luxus zu verleihen. Wenn das Glas eine bronzene Farbtönung aufweist,
ist die Chromatizität,
welche wie oben beschrieben als a* und b* ausgedrückt wird,
vorzugsweise in Bereichen von –2 ≤ a* ≤ 2 und 0 ≤ b* ≤ 15. Wenn
das Glas eine graue Farbtönung
aufweist, liegt der absolute Wert von a* (|a*|) subtrahiert vom
absoluten Wert für
b* (|b*|) vorzugsweise in einem Bereich von –2 ≤ |a*| – |b*| ≤ 2.
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Im
Folgenden werden Bezug nehmend auf Beispiele und Vergleichsbeispiele
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Beispiele 1 bis 11
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Glasrohmaterial
wird durch Zugabe der erforderlichen Zusammensetzung bestehend aus
Eisen(III)-oxid, Titanoxid, Ceroxid, Cobaltoxid, metallischem Selen
und Nickeloxid in eine Standardchargenzusammensetzung für Natronkalksilicaglas
hergestellt, wobei auch Kohlenstoff-haltiges Reduziermittel (konkret Kokspulver
etc.) in einem Verhältnis
von etwa 0,01 Teilen pro Gewicht pro 100 Teilen des Glasrohmaterials darin
zugegeben wird und anschließend
werden die Bestandteile vermischt. Das so hergestellte Glasrohmaterial
wird erhitzt und in einem elektrischen Ofen bei 1500 °C für 4 Stunden
geschmolzen. Man lässt
das geschmolzene Glas auf eine Edelstahlplatte fließen und
auf Raumtemperatur abgekühlt,
um Glasplatten mit einer Dicke von etwa 6 mm zu erhalten. Die Glasplatten
werden poliert, um die Dicke auf 4 mm zu verringern. Die Glasplatten
werden anschließend
durch Wiedererhitzen bei 700 °C
für 5 Minuten
und abschließendes
Kühlen durch
Fremdkühlung
im Luftstrom mit einer Temperatur von etwa 20 °C bei 2 bis 3 kgf/mm2 Winddruck und 0,7 bis 0,6 Nm3/Min.
Winddurchlauf abgekühlt,
um eine Probe zu ergeben. Jede Probe wird hinsichtlich der Durchlässigkeit
für sichtbares
Licht (YA) unter Verwendung der CIE-Lichtart A, hinsichtlich der
Durchlässigkeit
für Sonnenenergie
(TG), hinsichtlich der Durchlässigkeit
für ultraviolettes
Licht, welche durch ISO 9050 (Tuv) spezifiziert ist, hinsichtlich
der dominanten Wellenlänge
(λ d) unter
Verwendung der CIE-Lichtart C, und hinsichtlich der Anregungsreinheit
(Pe) gemessen. L*, a* und b*, welche durch CIE-Farbkoordinaten definiert
sind, werden ebenfalls unter Verwendung der CIE-Lichtart C gemessen.
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Tabelle
1 zeigt die Basisglaszusammensetzungen der erhaltenen Proben, die
T-Fe2O3-Konzentration, die
FeO (ausgedrückt
als Fe2O3)-Konzentration,
die FeO (ausgedrückt
als Fe2O3)/T-Fe2O3-Rate, die CoO-Konzentration,
die Se-Konzentration,
die NiO-Konzentration, die CeO2-Konzentration
und die TiO2-Konzentration. Die Werte in Tabelle
1 sind als Prozentanteil des Gewichts angegeben. Etwa 0,03 Gew.-%
TiO2 werden in Form von Verunreinigungen,
welche in den Ausgangsmaterialien enthalten sind, einschließlich des
Silikasands eingeführt,
auch wenn TiO2 nicht absichtlich zugegeben
wird. Die Werte für
die SiO2-Konzentration
wurden gerundet, wobei ab 0,5 aufgerundet wurde. Tabelle 1 zeigt
die optischen Eigenschaften der entsprechend verfestigten Proben.
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Die
Zusammensetzungen der Beispiele 1 bis 11 liegen innerhalb des Schutzbereichs
von Anspruch 5, welcher den bevorzugten FeO-Bereich bestimmt. Die
Beispiele 1 bis 11 liegen auch innerhalb des Schutzbereichs des
Anspruchs 6, so dass das Glas mit einer Dicke von 4 mm mit der Durchlässigkeit
für sichtbares
Licht (Ya) in einem Bereich von 10 bis 60 % bereitgestellt wird,
wenn unter Verwendung der CIE-Lichtart A gemessen wird, der Durchlässigkeit
für Sonnenenergie
(TG) von nicht mehr als 40 % und der Durchlässigkeit für ultraviolettes Licht (Tuv),
welche durch ISO 9050 spezifiziert ist, von nicht mehr als 10 %.
Jede Probe ist hinsichtlich TG unter 30 % erniedrigt und hinsichtlich
ihres ultravioletten Absorptionsvermögens verbessert.
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Beispiele
1 und 3 bis 11 liegen innerhalb des Schutzbereichs von Anspruch
2, welcher den bevorzugten Bereich definiert. Hinsichtlich der Farbtönung ist
Beispiel 2 nicht zu bevorzugen, da Beispiel 2 aufgrund seines großen Gehalts
an Se tiefrot-meliert ist.
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Die
Zusammensetzungen der Beispiele 1, 2 und 4 bis 11 liegen innerhalb
des Schutzbereichs von Anspruch 3, welcher den bevorzugten Bereich
definiert. Diese Beispiele weisen zu bevorzugende bronzene oder graue
Farbtönungen
auf, da sie Se, CoO und NiO in guten Anteilen enthalten.
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Die
Zusammensetzungen der Beispiele 1 und 3 bis 11 liegen innerhalb
des Schutzbereichs von Anspruch 7, welcher den bevorzugten Chromatizitätsbereich
definiert. Diese Beispiele zeigen gleichzeitig die niedrige Durchlässigkeit
und die gewünschte
bronzene oder graue Farbtönung.
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Die
Beispiele 5 bis 8 liegen innerhalb des Schutzbereichs von Anspruch
8, wobei die Gläser
eine Chromatizität
aufweisen, die ausgedrückt
wird als a* und b* in den Bereichen von –2 ≤ a* ≤ 2 und 0 ≤ b* ≤ 15, so dass die Gläser die
bronzene Farbtönung
aufweisen.
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Die
Beispiele 9 bis 11 liegen innerhalb des Schutzbereichs von Anspruch
9, so dass die Gläser
die graue Farbtönung
aufweisen.
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Beispiel
4 ist hinsichtlich seiner Eigenschaften aufgrund der Zugabe von
TiO2 und CeO2 verbessert. Beispiel
8 ist hinsichtlich der Chromatizität aufgrund der Zugabe von MnO2 weiter verbessert.
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Daher
können,
wenn die Glaszusammensetzungen der oben dargelegten Beispiele für eine Windschutzscheibe
eines Fahrzeugs und für
ein Fenster eines Gebäudes
verwendet werden, gute Wirkungen hinsichtlich einer Vorbeugung einer
Verschlechterung von Innenmaterialien und hinsichtlich eines Schutzes
der Privatsphäre
erhalten werden.
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Vergleichsbeispiele 1
bis 4
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Tabelle
2 zeigt Glaskomponenten und optische Eigenschaften von Vergleichsbeispielen,
welche auf die gleiche Art und Weise wie die Beispiele 1 bis 11
hergestellt wurden, außer
hinsichtlich der Glaskomponenten.
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Jedes
der Vergleichsbeispiele 1 bis 4 weist eine Zusammensetzung außerhalb
des Bereichs der vorliegenden Erfindung auf. Vergleichsbeispiel
1 weist die gleiche Zusammensetzung und die gleichen Eigenschaften
wie das Beispiel des japanischen Patents H8-67526A auf, auf welches
in der Beschreibung zum Stand der Technik Bezug genommen wird.
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Vergleichsbeispiel
2 enthält
CoO als Farbmittel, wobei die Menge davon außerhalb des Bereichs der vorliegenden
Erfindung liegt. Die Eigenschaften des Glases liegen außerhalb
des Bereichs der vorliegenden Erfindung. Vergleichsbeispiel 3 umfasst
T-Fe2O3 in einer
Menge, welche außerhalb
des Bereichs der vorliegenden Erfindung liegt und die Eigenschaften
des Glases liegen außerhalb
des Bereichs der vorliegenden Erfindung.
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Vergleichsbeispiel
4 enthält
NiO in einer Menge, welche außerhalb
des Bereichs der vorliegenden Erfindung liegt und die Eigenschaften
des Glases liegen außerhalb
des Bereichs der vorliegenden Erfindung.
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Es
ist aus Tabelle 2 offensichtlich, dass Vergleichsbeispiel 1 aufgrund
seines niedrigeren Gehalts an Gesamteisenoxid eine höhere Durchlässigkeit
für ultraviolettes
Licht aufweist als die Beispiele und dass dieses Glas mit unzureichendem
Absorptionsvermögen
für Wärmestrahlung
versehen ist.
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Vergleichsbeispiel
2 enthält
CoO in einer Menge, welche außerhalb
des Bereichs der vorliegenden Erfindung liegt. Dieses Glas ist nicht
zu bevorzugen, da es tiefblau-meliert ist und eine verringerte Durchlässigkeit für sichtbares
Licht aufweist.
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Vergleichsbeispiel
3 umfasst T-Fe2O3 in
einer Menge, welche außerhalb
des Bereichs der vorliegenden Erfindung liegt. Vergleichsbeispiel
3 kann nicht mit dem gewünschten
bronzenen oder grauen Farbton bereitgestellt werden, da das Glas
tiefgelb-meliert ist.
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Vergleichsbeispiel
4 enthält
NiO in einer Menge, welche außerhalb
des Bereichs der vorliegenden Erfindung liegt, und da das Glas gelblich-braun-meliert
ist, ist es nicht zu bevorzugen.
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Wie
oben ausführlich
dargelegt, kann gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Ultraviolett-/Infrarot-absorbierendes Glas mit niedriger
Durchlässigkeit
bereitgestellt werden, welches eine niedrige Durchlässigkeit für sichtbares
Licht, eine niedrige Durchlässigkeit
für Sonnenenergie
und eine niedrige Durchlässigkeit
für ultraviolettes
Licht aufweist und welches eine bronzene oder graue Farbtönung aufweist.
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Das
Ultraviolett-/Infrarot-absorbierende Licht mit niedriger Durchlässigkeit
der vorliegenden Erfindung kann eine Wirkung beim Verhindern der
Verminderung und Entfärbung
von Innenmaterialien aufweisen und es kann eine Wirkung zum Schutz
der Privatsphäre
aufweisen, wenn das Glas für
ein Rückfensterglas
eines Fahrzeugs, ein Fenster eines Gebäudes oder dergleichen verwendet
wird. Die Tönung
des Glases der vorliegenden Erfindung ist in beachtenswerter Weise
harmonisch zu den Farben einer Fahrzeugkarosserie, zu Inneneinrichtungen
und zu den Außenwänden eines
Gebäudes.