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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein mobiles Endgerät für ein drahtloses
Telekommunikationssystem mit einer Akkuratechtzeiterzeugung und
ein Verfahren zum Bereitstellen einer (sehr) genauen oder Akkuratechtzeitinformation
in einem mobilen Endgerät
für ein
drahtloses Telekommunikationssystem. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung ein mobiles Endgerät
mit einer Echtzeiteinrichtung, welche Echtzeitinformationen auf
der Grundlage eines Niederfrequenzoszillationssignals zur Verfügung stellt.
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Mobile
Endgeräte
für drahtlose
Telekommunikationssysteme mit Echtzeiteinrichtungen, welche Echtzeitinformationen
auf der Grundlage eines Niederfrequenzoszillationssignals zur Verfügung stellen, sind
in unterschiedlichen Ausführungen
bekannt. Beispielsweise können
Echtzeiteinrichtungen Quarz-Vorrichtungen sein, die im Niederfrequenzbereich
von z. B. einigen kHz betrieben werden. Solche Vorrichtungen weisen
in der Regel eine Genauigkeit von nur 50 ppm auf, was pro Monat
zu einer Ungenauigkeit von 130 Sekunden führt. Andererseits sind solche
Quarz-Vorrichtungen kostengünstig
und sie verbrauchen im Vergleich zu hochpräzisen zeitbasierten Systemen
sehr wenig Energie. Die hohe Ungenauigkeit ist jedoch für Verbraucheranwendungen nicht
akzeptabel. Um die Genauigkeit zu verbessern, werden normalerweise
entweder ausgewählte Quarz-Vorrichtungen
verwendet oder der Frequenzoffset wird während des Herstellungsverfahrens
gemessen und im System gespeichert. Während des Normalbetriebs wird
dieser offset zum Ausgleich des Frequenzfehlers verwendet.
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Die
beiden oben genannten Ansätze
sind kostenintensiv. Die Verwendung der ausgewählten Quarz-Vorrichtungen erhöht die Kosten
der Teile des mobilen Endgeräts,
während
zum Messen des Offsets im Laufe des Herstellungsverfahrens zusätzliche
Testgeräte
und Testzeit bei der Herstellung erforderlich sind. Darüber hinaus
sind beide Lösungen nicht
in der Lage, die zeitliche Abnutzung bzw. Alterung der Echtzeiteinrichtung
zu bewältigen,
d. h. die Veränderung
der Frequenz der Quarz-Vorrichtung aufgrund der Abnutzung des Materials.
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Die
US 5,274,545 stellt eine
Vorrichtung und ein Verfahren zur Bereitstellung einer Akkuratzeit- und/oder
Frequenzinformation zur Verfügung.
Eine Niederfrequenzoszillationseinheit stellt eine Echtzeitinformation
zur Verfügung,
die mit Hilfe eines externen hochpräzisen Taktsignals korrigiert
wird. Das externe Taktsignal wird dabei zur Aktualisierung der von der
internen Oszillationseinheit über
eine Rückkopplungsschleife
zur Verfügung
gestellten Echtzeitinformation verwendet.
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EP 0 726 508 A1 offenbart
einen Echtzeittakt für
ein mobiles Telefon. Die Echtzeittaktsignale werden als Reaktion
auf einen Kalibrierungswert angepasst, wobei der Kalibrierungswert
in Abhängigkeit von
externen Taktsignalen, die von einer Basisstation empfangen werden,
berechnet wird. Der Kalibrierungswert wird dabei verwendet, um den
Echtzeittakt zu beschleunigen oder zu verlangsamen, um angepasste
und genaue Echtzeitwerte zur Verfügung zu stellen.
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EP 0 683 443 A2 offenbart
einen elektrischen Taktgeber mit einem gewöhnlichen Oszillator, beispielsweise
einen Quarz-Oszillator,
sowie einen genaueren Oszillator. Der genauere Oszillator wird als Referenz
verwendet, mit der die Frequenz des gewöhnlichen Oszillators verglichen
wird, um die Oszillationsfrequenz des gewöhnlichen Oszillators zu korrigieren
und eine Akkuratechtzeitinformation zur Verfügung zu stellen.
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EP 0 586 256 A2 offenbart
ein Zeitmesssystem, in dem ein langsamerer Taktoszillator und ein schnellerer
Taktoszillator verglichen werden, um den momentanen Fehler des langsameren
Taktoszillators zu messen. Dabei werden der langsamere Taktoszillator
und der schnellere Taktoszillator gezielt an eine Zählereinrichtung
gekoppelt, um die Pulse zu zählen und
so ein präzises
Zeitergebnis vorzusehen.
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Alle
oben genannten Zeitsysteme sind kompliziert und kostenintensiv,
und eignen sich daher nicht für
die Anwendung in einem mobilen Endgerät eines drahtlosen Telekommunikationssystems.
Darüber
hinaus sind die oben beschriebenen Systeme nicht in der Lage, auf
wirksame Weise mit dem Problem der Abnutzung umzugehen.
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EP 726 508 A1 offenbart
ein mobiles Endgerät
mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1 und ein Verfahren zum Bereitstellen einer Akkuratechtzeitinformation
in einem mobilen Endgerät
mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Patentanspruch 11.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein mobiles Endgerät für ein drahtloses Telekommunikationssystem
und ein Verfahren zur Bereitstellung einer Akkuratechtzeitinformation
in einem mobilen Endgerät
eines drahtlosen Kommunikationssystems zur Verfügung zu stellen, welches eine einfache
und direkte Kalibrierung eines Echtzeitinformationsausgangs von
einer Niederfrequenzoszillations-Echtzeiteinrichtung auf ordnungsgemäße und zuverlässige Weise
ermöglicht.
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Die
oben genannte Aufgabe wird durch ein mobiles Endgerät für ein drahtloses
Telekommunikationssystem nach Anspruch 1 gelöst.
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Die
oben genannte Aufgabe wird weiterhin durch ein Verfahren zum Bereitstellen
von Akkuratechtzeitinformationen in einem mobilen Endgerät in einem
drahtlosen Telekommunikationssystem gemäß Anspruch 11 gelöst.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann eine günstige
und einfache Echtzeiteinrichtung in einem mobilen Endgerät implementiert
werden, wobei die Ungenauigkeit einer solchen Echtzeiteinrichtung auf
der Grundlage von Akkuratzeitinformation kalibriert werden kann.
Dabei kann auf eine einfache und kostengünstige Weise eine Akkuratechtzeitinformation
in einem mobilen Endgerät
eines drahtlosen Telekommunikationssystems zur Verfügung gestellt
werden. Darüber
hinaus kann die Berechnung eines Kalibrierungswerts zur Kalibrierung
der Echtzeitinformation zum Erhalt einer Akkuratechtzeitinformation
jederzeit durchführt
werden, so dass insbesondere das Abnutzungsproblem wirksam behoben
werden kann.
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Vorzugsweise
berechnet die Verarbeitungseinrichtung des mobilen Endgeräts den Kalibrierungswert
auf der Grundlage eines Unterschieds zwischen dem Akkuratzeitunterschied
und dem Echtzeitunterschied. Dabei können in dem mobilen Endgerät Echtzeitinformationen
mit einer hohen Genauigkeit zur Verfügung gestellt werden.
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Weiterhin
sind vorzugsweise die erste und die zweite Akkuratzeitinformation
relative Zeitinformationen, d. h. Informationen, die verwandt mit
und direkt proportional zu Absolutzeitinformationen sind. Auf diese
Weise kann die Kalibrierung der Echtzeitinformationen auf einfache
und kostengünstige
Weise erreicht werden, da nur die Relativzeitinformation zur Berechnung
des Kalibrierungswerts verwendet wird. In diesem Fall sind die Akkuratzeiteinrichtungen
vorzugsweise Empfangseinrichtungen zum Empfangen der ersten und
der zweiten Akkuratzeitinformation über das drahtlose Telekommunikationssystem.
Die erste und die zweite Akkuratzeitinformation können beispielsweise
die Rahmennummer der übertragenen
GSM-Rahmen o. ä.
sein. Die für
den Empfang der ersten und der zweiten Akkuratzeitinformation ausgelegten
Empfangseinrichtungen können
normale Empfangseinrichtungen des mobilen Endgeräts zum Empfangen von Steuer-
und Nutzerdaten in dem drahtlosen Telekommunikationssystem sein.
Alternativ sind die Akkuratzeiteinrichtungen vorzugsweise interne
Zeitreferenzeinrichtungen zur Bereitstellung der ersten und der
zweiten Akkuratzeitinformation. Dabei kann das mobile Endgerät eine separate
interne Zeitreferenzeinrichtung umfassen, die eine hochpräzise Zeitbasis
auf der Grundlage eines Hochfrequenzoszillationssignals vorsieht,
z. B. im MHz-Frequenzbereich.
Normalerweise verbraucht die Hochpräzisionszeitbasis mehr Energie
als eine Niederfrequenzzeitbasis, wie z. B. die Echtzeiteinrichtung
des mobilen Endgeräts,
so dass sie in dem mobilen Endgerät nicht ununterbrochen betrieben
werden sollte. Darüber
hinaus umfasst eine solche Hochpräzisionszeitbasis in der Regel
keine Pufferbatterie, so dass im Fall einer unterbrochenen Energiezufuhr
der Betrieb der Hochpräzisionszeitbasis
abbricht.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann die zweite Akkuratzeitinformation über die
Eingabeeinrichtung eingegeben werden, wobei die Verarbeitungseinrichtung
die Grundzeitinformationen als die erste Akkuratzeitinformation zur
Berechnung des Kalibrierungswerts verwendet. Die Eingabeeinrichtung
kann in diesem Fall die normale Tastatur des mobilen Endgeräts oder
eine separate, speziell zu diesem Zweck eingerichtete Eingabeeinrichtung
sein.
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In
allen oben genannten Aspekten der vorliegenden Erfindung kann die
Berechnungseinrichtung des mobilen Endgeräts den Kalibrierungswert nur dann
berechnen, wenn der Akkuratzeitunterschied und/oder der Echtzeitunterschied
einen vorgegebenen Schwellenwert übersteigen. In diesem Fall
kann verhindert werden, dass die verstrichene Zeit für eine Berechnung
eines akkuraten Kalibrierungswert zu kurz ist, z. B. wenn das mobile
Endgerät
abgeschaltet wird, die Verbindung abbricht oder der Nutzer die Ist-Zeit
innerhalb eines kurzen Zeitraums ändert.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform berechnet die Berechnungseinrichtung
den Kalibrierungswert automatisch, wenn seit der letzten Berechnung
eines Kalibrierungswerts eine vorbestimmte Zeitdauer abgelaufen
ist. Dadurch kann vermieden werden, dass der für die Kalibrierung des Echtzeitwerts
verwendete Kalibrierungswert in dem mobilen Endgerät nicht
innerhalb einer voreingestellten Zeitdauer angepasst wird. Weiterhin
kann es vorteilhaft sein, wenn die Berechnungseinrichtung den Kalibrierungswert
nach Erhalt einer Kalibrierungsinitialisierungsinformation berechnet.
Diese Kalibrierungsinitialisierungsinformation kann z. B. von einem Nutzer über die
Eingabeeinrichtung eingegeben werden. Alternativ kann die Kalibrierungsinitialisierungsinformation
von einer Basisstation durch das drahtlose Telekommunikationssystem
empfangen werden. Dabei kann der im mobilen Endgerät verwendete Echtzeitwert
automatisch an sich verändernde
Zeitzonen oder an Sommerzeit/Winterzeit-Umstellungen angepasst werden.
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In
der nachfolgenden Beschreibung werden die bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung genauer unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
Blockdiagramm einer ersten Ausführungsform
eines mobilen Endgeräts
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 ein
Blockdiagramm einer zweiten Ausführungsform
eines mobilen Endgeräts
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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3 ein
Flussdiagramm eines in einem mobilen Endgerät gemäß der vorliegenden Erfindung durchgeführten Kompensationsverfahrens;
und
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4 ein
Flussdiagramm eines in einem mobilen Endgerät gemäß der vorliegenden Erfindung durchgeführten Kalibrierungs-
oder Korrekturverfahrens.
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1 zeigt
ein Blockdiagramm einer ersten Ausführungsform eines mobilen Endgeräts 1 für ein drahtloses
Telekommunikationssystem gemäß der vorliegenden
Erfindung. Das drahtlose Telekommunikationssystem kann z. B. ein
GSM-System o. ä.
sein, wobei eine Basisstation in einer Zelle des Telekommunikationssystems
zur Kommunikation mit einem oder mehreren mobilen Endgeräten) dient.
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Das
mobile Endgerät 1 der
ersten Ausführungsform
umfasst eine Echtzeiteinrichtung, die kontinuierlich eine Echtzeitinformation
Tx auf der Grundlage eines Niederfrequenzoszillationssignals
zur Verfügung
stellt. Dabei umfasst die Echtzeiteinrichtung eine Takteinrichtung 2,
die aus einer Quarz-Vorrichtung 10 besteht und z. B. im
kHz-Frequenzbereich betrieben wird, und einen Zähler 11. Das Niederfrequenzoszillationsausgangssignal
von der Quarz-Vorrichtung 10 wird dem Zähler 11 zur Verfügung gestellt,
welcher das Niederfrequenzoszillationssignal in einen Zählerwert
umwandelt, welcher eine Relativzeitinformation darstellt. Die Takteinrichtung 2 ist
eine kostengünstige
und energiesparende Vorrichtung, die in dem mobilen Endgerät 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung zur kontinuierlichen Bereitstellung eines Zählerwerts
eingesetzt wird, welcher in eine Echtzeitinformation umgewandelt
wird. Die Echtzeitinformation Tx wird durch
eine Verarbeitungseinrichtung 5 des mobilen Endgeräts 1 erzeugt,
d. h. der Zählerausgangswert
von der Takteinrichtung 2 wird in einen Echtzeitwert umgewandelt, der
den aktuellen Zeitpunkt darstellt. Dabei setzt die Verarbeitungseinrichtung 5 die
von einem Nutzer über
eine Eingabeeinrichtung 3 nach Betriebsbeginn des mobilen Endgeräts 1 eingegebene
Grundzeitinformation T0 ein. Die eingegebene
Grundzeitinformation T0, die eine akkurate
Absolutzeitinformation ist, welche den aktuellen Zeitpunkt darstellt,
wird zusammen mit dem jeweiligen Zählerwert der Takteinrichtung 2 zum
selben Zeitpunkt in einer Speichereinrichtung 4, die mit der
Verarbeitungseinrichtung 5 verbunden ist, gespeichert.
Dadurch kann die Verarbeitungseinrichtung 5 die aktuelle
Echtzeitinformation Tx auf der Grundlage
des von der Takteinrichtung 2 empfangenen aktuellen Zählerwerts
und die Grundzeitinformation T0 und den
jeweiligen in der Speichereinrichtung 4 gespeicherten Zählerwert
der Takteinrichtung 2 berechnen.
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Um
beim Abschalten des mobilen Endgeräts 1 die Echtzeitinformation
nicht zu verlieren, umfasst die Takteinrichtung 2 weiterhin
eine Pufferbatterie 12, die mit der Quarz-Vorrichtung 10 und
dem Zähler 11 verbunden
ist. Die Pufferbatterie 12 wird von der wiederaufladbaren
Batterie des mobilen Endgeräts 1 während des
Betriebs aufgeladen und versetzt die Takteinrichtung 2 in
die Lage, ihren Betrieb auch dann aufrecht zu erhalten, wenn die
wiederaufladbare Batterie des mobilen Endgeräts 1 herausgenommen
wird oder leer ist.
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Die
oben genannte verarbeitende Berechnungseinrichtung 5 ist
z. B. Teil einer CPU oder eines Mikroprozessors, der den Betrieb
des mobilen Endgeräts 1 in
dem drahtlosen Telekommunikationssytem steuert. Die Eingabeeinrichtung 3 ist
beispielsweise die Tastatur des mobilen Endgeräts 1. Das mobile Endgerät 1 umfasst
weiterhin eine Ausgangseinrichtung 6, wie z. B. eine Anzeige.
Weiterhin umfasst das mobile Endgerät 1 eine Empfangseinrichtung 7 zum
Empfangen von Signalen in dem drahtlosen Kommunikationssystem und
eine Übertragungseinrichtung 8 zum Übertragen
von Signalen in dem drahtlosen Telekommunikationssystem. Die Empfangseinrichtung 7 und
die Übertragungseinrichtung 8 sind
beide mit einer Antenne 9 verbunden. Darüber hinaus
sind die Empfangseinrichtung 7 und die Übertragungseinrichtung 8 mit
allen weiteren Elementen verbunden, die zum Betrieb des mobilen
Endgeräts 1 in
dem drahtlosen Telekommunikationssystem erforderlich sind, wie z.
B. Codierer, Decodierer und dergleichen. Diese Elemente sind jedoch
für die
vorliegende Erfindung nicht wichtig und daher nicht gezeigt.
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Wie
oben erwähnt,
ist die Takteinrichtung 2 eine kostengünstige und energiesparende
Vorrichtung. Andererseits kann die Ungenauigkeit des von der Takteinrichtung 2 ausgegebenen
Zählerwerts
bis zum 50 ppm betragen, was einer Ungenauigkeit von 130 Sekunden
pro Monat entspricht. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird diese Ungenauigkeit der Takteinrichtung 2 wie
nachfolgend beschrieben erläutert.
Nach Betriebsstart gibt ein Nutzer eine Grundzeitinformation T0 über
die Eingabeeinrichtung 3 ein, z. B. nach erstmaligem Anschalten
des mobilen Endgeräts 1.
Diese Grundzeitinformation T0 wird zusammen
mit dem entsprechenden Zählerwert
von der Takteinrichtung 2 in der Speichereinrichtung 4 gespeichert.
Die Speichereinrichtung 4 ist z. B. ein nicht-flüchtiger
Speicher.
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Der
von der Takteinrichtung 2 ausgegebene, kontinuierlich ansteigende
Zählerwert
versetzt die Verarbeitungseinrichtung 5 in die Lage, den
Echtzeitwert Tx kontinuierlich auf der Grundlage
der Grundzeitinformation T0 und dem entsprechenden
in der Speichereinrichtung 4 gespeicherten Zählerwert
zu berechnen. Zu einem späteren
Zeitpunkt kann für
die von der Verarbeitungseinrichtung 5 zur Verfügung gestellte
Echtzeitinformation Tx aufgrund der Ungenauigkeit
der Takteinrichtung 2 eine Korrektur erforderlich werden.
Die allgemeine Idee gemäß der vorliegenden
Erfindung besteht darin, einen Korrekturwert K für die Echtzeitinformation Tx auf der Basis eines Vergleichs zwischen
einer Akkuratzeitdifferenz und einer Echtzeitdifferenz zu berechnen.
Die Echtzeitdifferenz ist eine Differenz zwischen einer ersten Echtzeitinformation
Tx1 und einer zweiten Echtzeitinformation
Tx2, die von der Verarbeitungseinrichtung 5 auf
der Grundlage des von der Takteinrichtung 2 ausgegebenen
Zählerwerts
berechnet wird. Die erste Echtzeitinformation Tx1 und
die zweite Echtzeitinformation Tx2 unterscheiden
sich dabei um eine Zeitdauer, die lang genug ist, um die Bestimmung
der Ungenauigkeit zur Takteinrichtung 2 zu ermöglichen.
Diese Zeitdauer kann beispielsweise mehrere Stunden oder mehrere
Tage betragen. Die Akkuratzeitdifferenz ist eine Zeitdifferenz zwischen
einer ersten Akkuratzeitinformation T1 und
einer zweiten T2. Dabei ist die erste Akkuratzeitinformation
T1 ein akkurater Zeitpunkt, welcher der
ersten Echtzeitinformation Tx1 entspricht,
und die zweite Akkuratzeitinformation T2 ist ein
akkurater Zeitpunkt, der der zweiten Echtzeitinformation Tx2 entspricht. Hierbei müssen die erste und die zweite
Akkuratzeitinformation T1 und T2 keine absoluten
Zeitpunkte sein. Sie können
jedoch relative Zeitinformationen sein, so dass die Verarbeitungseinrichtung 5 lediglich
genau weiß,
welche Zeit einen Verlauf zwischen der ersten und der zweiten Zeitinformation
T1 und T2 aufweist,
um die Echtzeitinformation Tx korrigieren
zu können.
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Die
erste und die zweite Akkuratzeitinformation T1 und
T2 können
auf unterschiedliche Weise zur Verfügung gestellt werden. In dem
ersten Beispiel können
die erste und die zweite Akkuratzeitinformation T1 und
T2 über
das drahtlose Telekommunikationssystem mit Hilfe der Empfangseinrichtung 7 des
mobilen Endgeräts 1 empfangen
werden. In diesem Fall könnten
die erste und die zweite Akkuratzeitinformation T1 und
T2 Rahmennummern von Zeitrahmen sein, die
in dem drahtlosen Telekommunikationssystem verwendet werden. In
einem zweiten Beispiel könnte
die Verarbeitungseinrichtung 5 die in der Speichereinrichtung 4 gespeicherte
Grundzeitinformation T0 als die erste Akkuratzeitinformation
T1 verwenden, wobei die zweite Akkuratzeitinformation
T2 von einem Nutzer über die Eingabeeinrichtung 3 eingegeben
werden muss. In diesem Fall kann der Nutzer nach einer bestimmten
Betriebszeit des mobilen Endgeräts 1 erkennen,
dass die von der Verarbeitungseinrichtung 5 zur Verfügung gestellte
und auf der Anzeige 6 des mobilen Endgeräts 1 gezeigte Echtzeitinformation
Tx nicht mehr genau ist und die Akkuratzeit
als zweite Akkuratzeitinformation T2 eingeben.
In diesem Fall ist die erste Echtzeitinformation Tx1 der
Zählerwert,
welcher der ebenfalls in der Speichereinrichtung 4 gespeicherten
Basiszeitinformation T0 entspricht.
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Ein
drittes Beispiel zur Bereitstellung der Akkuratzeitdifferenz wird
unter Bezugnahme auf 2 erläutert. 2 zeigt
eine zweite Ausführungsform eines
mobilen Endgeräts 20 gemäß der vorliegenden Erfindung.
Die Elemente des in 2 gezeigten mobilen Endgeräts 20, welche
identischen Elementen des in 1 gezeigten
mobilen Endgeräts 1 entsprechen,
werden durch dieselben Bezugszeichen gekennzeichnet und weisen dieselben
Funktionen und Merkmale auf, wie im Zusammenhang mit 1 beschrieben
wurde. Außerdem
gelten alle oben genannten Erläuterungen
bezüglich
des mobilen Endgeräts 1 der
ersten Ausführungsform
auch für
das mobile Endgerät 20 der
zweiten Ausführungsform, mit
dem einzigen Unterschied, dass die Akkuratzeitdifferenz in dem mobilen
Endgerät 20 über eine
mit der Verarbeitungseinrichtung 5 verbundene interne Zeitreferenzeinrichtung 13 zur
Verfügung
gestellt wird. Die interne Zeitreferenzeinrichtung 13 ist
eine präzise
Zeitreferenz und ist beispielsweise eine Takteinrichtung, die auf
der Grundlage eines Hochfrequenzsignals betrieben wird. Die Frequenz
des Hochfrequenzsignals kann beispielsweise ein Signal im MHz-Frequenzbereich sein.
Diese interne Zeitreferenzeinrichtung 13 verbraucht mehr
Energie als die Takteinrichtung 2 und umfasst keine Pufferbatterie, so
dass sie nicht zur kontinuierlichen Bereitstellung einer Echtzeitgrundlage
für das
mobile Endgerät 20 verwendet
werden kann. Sie kann jedoch von Zeit zu Zeit zur Berechnung des
Kalibrierungswerts K zur Korrektur des Echtzeitwerts Tx eingesetzt
werden. Dabei werden die erste Akkuratzeitinformation T1,
d. h. ein erster von der Zeitreferenzeinrichtung 13 ausgegebener
Zählerwert,
und eine zweite Akkuratzeitinformation T2,
d. h. ein zweiter von der Zeitreferenzeinrichtung 13 ausgegebener
Zählerwert,
der Verarbeitungseinrichtung 5 zugeführt, welche die Differenz hieraus
als eine. Akkuratzeitinformation berechnet. Die Verarbeitungseinrichtung 5 verwendet
dabei eine erste Echtzeitinformation Tx1 von
der Takteinrichtung 2, d. h. einen ersten Zählerwert
von der Takteinrichtung 2 als den Zeitpunkt des ersten
Zählerwerts
von der Zeitreferenzeinrichtung 13, und eine zweite Echtzeitinformation
Tx2, d. h. einen zweiten Zählerwert zum
Zeitpunkt des zweiten Zählerwerts
von der Zeitreferenzeinrichtung 13, um die Echtzeitdifferenz
zu berechnen.
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In
allen oben erläuterten
Fällen
berechnet die Verarbeitungseinrichtung einen Kalibrierungswert,
indem sie die Differenz zwischen der Akkuratzeitdifferenz und der
Echtzeitdifferenz, d. h. den absoluten Werten hiervon, berechnet
und das Ergebnis durch die Akkuratzeitdifferenz, d. h. den absoluten Wert
hiervon, teilt. Daher wird der Kalibrierungswert K durch die folgende
Formel berechnet: K = [(Tx2 – Tx1) – (T2 – T1)]/(T2 – T1). Dann wird der akkurate und korrigierte
Echtzeitwert Tacc, der als die Akkuratzeitbasis
in dem mobilen Endgerät 1 oder 20 verwendet wird,
von der Verarbeitungseinrichtung 5 als Tacc =
T0 + (Tx – T0) × (1 – K) berechnet.
Dabei wird. die Echtzeitinformation Tx von
der Verarbeitungseinrichtung 5 auf der Grundlage des Zählerwerts,
welcher der in der Speichereinrichtung 4 gespeicherten
Grundzeitinformation T0 entspricht, berechnet
und der aktuelle Zählerwert
wird von der Takteinrichtung 2 ausgegeben. So stellt die
Verarbeitungseinrichtung 5 eine Akkuratechtzeitinformation
Tacc zur Verwendung in dem mobilen Endgerät 1 zur
Verfügung.
Da die Berechnung des Kalibrierungswerts K jederzeit wiederholt werden
kann, kann die Abnutzung der Takteinrichtung 2 auf wirksame
Weise ausgeglichen werden.
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Um
eine effektive Berechnung des Kalibrierungswerts K zu gewährleisten,
berechnet die Verarbeitungseinrichtung 5 den Kalibrierungswert
K nur, wenn die tatsächliche
Zeitdifferenz und/oder die Echtzeitdifferenz einen vorgegebenen
Schwellenwert überschreiten.
In dem Fall, dass die im System verstrichene Zeit zu kurz ist, um
einen akkuraten Kalibrierungswert K zu berechnen, z. B., wenn das
mobile Endgerät 1 kurz
nach dem Anschalten wieder ausgeschaltet wird, die Verbindung abbricht
oder der Nutzer die Zeit des mobilen Endgeräts 1 oder 20 innerhalb
eines kurzen Zeitraums ändert,
wird daher der Korrekturwert nicht berechnet oder der berechnete
Korrekturwert wird ignoriert und die Berechnung kann wiederholt
werden.
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Insbesondere
in dem Fall, dass der zweite tatsächliche Zeitwert T2 von dem
drahtlosen Telekommunikationssystem über die Empfangseinrichtung 7 empfangen
wird, kann die Verarbeitungseinrichtung 5 den Kalibrierungswert
K automatisch berechnen, wenn seit der letzten Berechnung des Kalibrierungswerts
K ein vorgegebener Zeitraum verstrichen ist. Zusätzlich oder alternativ kann
die Verarbeitungseinrichtung 5 den Kalibrierungswert K
nach Empfang einer Korrekturinitialisierungsinformation berechnen.
Diese Korrekturinitialisierungsinformation kann beispielsweise von
einem Nutzer über
die Eingabeeinrichtung 3 eingegeben werden oder über das
drahtlose Telekommunikationssystem empfangen werden. In diesem Fall
kann ein neuer Kalibrierungswert K automatisch berechnet und verwendet werden,
wenn das mobile Endgerät 1 oder 20 die Zeitzone
verändert
oder die Sommerzeit-Winterzeit-Umstellung
notwendig ist. Darüber
hinaus kann die Verarbeitungseinrichtung 5 den Kalibrierungswert K
automatisch berechnen, wenn ein zusätzlich vorgesehener Korrekturzähler, der
die Anzahl der berechneten Kalibrierungswerte K zählt, eine
vorgegebene Zahl erreicht. Weiterhin kann die Verarbeitungseinrichtung 5 den
Kalibrierungswert K mit einer vorgegebenen Kalibrierungsschwelle
vergleichen, wobei der berechnete Kalibrierungswert K ignoriert
wird, wenn die Kalibrierungsschwelle überschritten wird.
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3 zeigt
ein Flussdiagramm eines in dem mobilen Endgerät 1 von 1 oder
in dem mobilen Endgerät 20 von 2 durchgeführten Kompensationsverfahrens.
In einem ersten Schritt S1 wird das System gestartet, z. B. durch
Anschalten des mobilen Endgeräts 1 oder 20 durch
einen Nutzer. In einem zweiten Schritt S2 wird der in dem Speicher 4 gespeicherte
Korrekturwert K von der Verarbeitungseinrichtung 5 ausgelesen.
In einem dritten Schritt S3 überprüft die Verarbeitungseinrichtung 5,
ob der Kalibrierungswert K gültig
ist oder nicht. Dabei wird bestimmt, ob der aktuelle Kalibrierungswert
K immer noch zur Berechnung von Tacc verwendet
werden kann, oder ob aufgrund von Abnutzung, Temperaturveränderungen
und dergleichen ein neuer Korrekturwert erforderlich ist. Wenn der
Kalibrierungswert K gültig
ist, wird der erste tatsächliche
Zeitwert T1 aus der Speichereinrichtung 4 ausgelesen.
Dann liest die Verarbeitungseinrichtung 5 den tatsächlichen
Zählerwert
aus der Takteinrichtung 2 aus und berechnet in einem Schritt
S7a wie oben erläutert
den Akkuratechtzeitwert Tacc auf der Grundlage
der zugrunde liegenden Akkuratzeitinformation T0,
den entsprechenden in der Speichereinrichtung 4 gespeicherten
Zählerwert,
den Kalibrierungswert K und den derzeitigen Zählerwert der Takteinrichtung 2.
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Im
nächsten
Schritt S7b wird der berechnete Akkuratechtzeitwert Tacc als
die zugrunde liegende Akkuratzeitinformation T0 verwendet,
wonach der Vorgang zu Schritt S3 zurückkehrt und die Berechnung
eines neuen Akkuratechtzeitwerts gestartet wird. Auf diese Weise werden
die Schritte S3, S5, S6, S7a, S7b im Betriebszustand des mobilen
Endgeräts kontinuierlich
wiederholt, solange der Kalibrierungswert K innerhalb seiner Grenzen
liegt, so dass ein korrigierter und akkurater Echtzeitwert Tacc kontinuierlich als eine genaue Zeitbasis
in dem mobilen Endgerät 1 oder 20 zur
Verfügung
gestellt wird. Indem die Schritte S3, S5, S6, S7a und S7b kontinuierlich
wiederholt werden, wird in dem mobilen Endgerät 1 oder 20 eine
präzise
Zeitbasis sogar dann bereitgestellt, wenn der Kalibrierungswert
K von Zeit zu Zeit neu kalibriert wird.
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In
dem Fall, dass die Berechnungseinrichtung 5 in Schritt
S3 entscheidet, dass der aus dem Speicher 4 ausgelesene
Kalibrierungswert K nicht gültig
ist, wird der Kalibrierungs- oder Korrekturvorgang in einem Schritt
S4 begonnen. 4 zeigt ein Flussdiagramm des
Kalibrierungs- oder Korrekturvorgangs. Der Korrekturvorgang zum
Berechnen des Kalibrierungswerts K wird nach dem Auftreten eines der
oben genannten Fälle
begonnen, z. B. automatisch, wenn ein vorgegebener Zeitraum verstrichen ist,
nach dem Empfangen einer Korrekturinitialisierungsinformation, oder
nach der Entscheidung, dass der aktuelle, in der Speichereinrichtung 4 gespeicherte
Kalibrierungswert K nicht gültig
ist, oder dergleichen. Dabei bezieht sich der in 4 gezeigte Kalibrierungsvorgang
auf die in 2 gezeigte zweite Ausführungsform
des mobilen Endgeräts 20 gemäß der vorliegenden
Erfindung, in der eine interne präzise Zeitreferenzeinrichtung 13 zur
Bereitstellung der ersten und der zweiten Akkuratzeitinformation
T1 und T2 vorgesehen
sind. Im ersten Schritt S4 des Korrekturvorgangs startet die Verarbeitungseinrichtung 5 den
Korrekturvorgang nach Auftreten eines der oben erwähnten Fälle. Im
zweiten Schritt S8 wird die interne Zeitreferenzeinrichtung 13 stabilisiert. Dann
wird die erste Echtzeitinformation Tx1,
d. h. der entsprechende Zählerwert,
im nächsten
Schritt S9 aus der Takteinrichtung 2 ausgelesen. Anschließend wird
die erste Akkuratzeitinformation Tx, d. h. der entsprechende Zählerwert
aus der Zeitreferenzeinrichtung 13 daraus in einem Schritt
S10 ausgelesen. Im nächsten
Schritt S11 bestimmt die Verarbeitungseinrichtung 5, ob
der Zähler 15 der
Zeitreferenzeinrichtung einen vorgegebenen Schwellenwert erreicht hat,
d. h. ob ein vorgegebener Zeitraum abgelaufen ist. Dieser vorgegebene
Schwellenwert ist die zweite Akkuratzeitinformation T2.
Im Falle, dass die Verarbeitungseinrichtung 5 entscheidet,
dass der vorgegebene Zeitraum verstrichen ist, liest sie die zweite Echtzeitinformation
Tx2 aus der Takteinrichtung 2 zum Zeitpunkt
der zweiten Akkuratzeitinformation T2 aus. Nachdem
Tx1 in Schritt S12 ausgelesen wurde, berechnet
die Verarbeitungseinrichtung 5 den Korrekturwert K in Schritt
S13 wie oben beschrieben und speichert den berechneten Kalibrierungswert
K in der Speichereinrichtung 4.
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In
dem Fall, dass die Verarbeitungseinrichtung 5 in Schritt
S11 entscheidet, dass der vorgegebene Zeitraum noch nicht abgelaufen
ist, wird in Schritt S15 überprüft, ob die
Zeitreferenzeinrichtung 13 (noch) innerhalb der Toleranz
liegt. Ist dies der Fall, kehrt der Vorgang zu Schritt S11 zurück. In dem Fall,
dass die Zeitreferenzeinrichtung 13 nicht innerhalb der
Toleranz liegt, wird der Vorgang in Schritt S8 fortgesetzt, in welchem
die Zeitreferenzeinrichtung 13 stabilisiert wird. Nach
der Stabilisierung werden die Schritte S9 und S10 wie oben erläutert durchgeführt.