Substituierte Pyrido[2,3-d]pyrimidin-2,4(1H,3H)-dione
Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft Pyrido[2,3-d]pyrimidin-2,4(1H,3H)-dione der allgemeinen Formel 1a und 1b
in der die Substituenten folgende Bedeutung haben: R1, R2 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Halogenalkyl oder
C3-C7-Cycloalkyl;
R3 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Amino, Hydroxy, Mercapto,
C1-C4-Alkylthio oder C6- oder C10-Aryl, welches ein bis drei der bei RH genannten Gruppen tragen kann;
R4 Wasserstoff, Cι-C4-Alkyl, Cχ-C4-Alkoxycarbonyl, C1-C4- (Alkylthio)-carbonyl, Cι-C4-Alkoxy (thiocarbonyl), C1-C4-(Alkylthio)thiocarbonyl, Cyano oder Aminocarbonyl; oder
R3 u. R4 gemeinsam C3-C6-Alkylen, C3-C6-Alkenylen oder
1, 2-Phenylen; R5 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Cyano, eine Gruppe C(O)R7 oder eine Gruppe C(S)R7;
R6 C1-C4-Alkyl, C6-Aryl-(C2-C4)-alkenyl, C6-, C10- oder
C14-Aryl, wobei die Arylgruppen ein bis drei der bei R11 genannten Gruppen tragen können, eine Gruppe CH2R8, C1-C4-Alkoxycarbonyl, C1-C4-(Alkylthio)carbonyl,
C1-C4-Alkoxy(thiocarbonyl), C1-C4-(Alkylthio)thiocarbonyl, Hydroxy, Mercapto, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, Amino, Cι-C4-Alkylamino, eine Gruppe NHCXR9, eine Gruppe NHSO2R10, 2-Thienyl, 3-Thienyl, 2-Pyridinyl,
3-Pyridinyl, 4-Pyridinyl, 2-Indolyl, 3-Indolyl, wobei die Hetarylgruppen ein- oder zweifach durch die bei R11 genannten Gruppen substituiert sein können; oder
R5 u. R6 gemeinsam C3-C6-Alkylen, C3-C5-Alkenylen oder 1,2- Phenylen, welche mit C1-C4-Alkyl, C1-C4-Halogenalkyl oder C3-C7-Cycloalkyl substituiert sein oder auch Carbonyl- oder Thiocarbonylgruppen enthalten können;
R~ Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Hydroxy, Mercapto, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, C1-C4-Alkoxycarbonyl, C1-C4- (Alkylthio)carbonyl, C1-C4-Alkoxy (thiocarbonyl), C1-C4- (Alkylthio)thiocarbonyl, Amino, C1-C4-Alkylamino, Di- (C1-C4-Alkyl)amino, C6- oder C10-Aryl oder C6- oder
C10-Arylamino, in denen die Arylreste ein bis drei der bei R11 genannten Gruppen tragen können;
R
8 Halogen, Hydroxy, Mercapto, C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkylthio, C
1-C
4-Alkoxycarbonyl, C
1-C
4-(Alkylthio)carbonyl, C
1-C
4-Alkoxy(thiocarbonyl), C
1-C
4-(Alkylthio)thiocarbonyl oder eine Gruppe
R9 C1-C5-Alkyl, C1-C4-Halogenalkyl, eine Gruppe NR1R2 oder eine Gruppe OR1;
R10 C1-C4-Alkyl, C6- oder C10-Aryl, welches ein bis drei der bei R11 genannten Gruppen tragen kann; R11 Halogen, Hydroxy, Mercapto, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, C1-C4-Alkyl, Nitro oder Amino;
X Sauerstoff oder Schwefel; mit der Maßgabe, daβ a) R1 und R2 nicht gleichzeitig H, Methyl oder Ethyl bedeuten, b) R3 und R4 nicht gleichzeitig H bedeuten, c) R5 und R6 nicht gleichzeitig H bedeuten, d) falls R1 Methyl, R2 i-Butyl und R3 Amino bedeuten, R4 nicht H ist, e) falls R1 Methyl, R2 H und R5 Phenyl bedeuten, R6 nicht
Hydroxy ist,
f) falls R1 Methyl, R2 H und R6 Amino bedeuten, R5 nicht Carboxy oder Ethoxycarbonyl ist, g) falls R1 H, R2 Methyl und R5 H bedeuten, R6 nicht Hydroxy ist, h) falls R1 H, R2 Methyl und R4 Ethoxycarbonyl bedeuten, R6 nicht Methyl oder Amino ist, i) falls R5 Cyano, R6 Hydroxy und R1 n-Butyl bedeuten, R2 nicht H ist, j) falls R5 Cyano, R6 Hydroxy und R1 n-Propyl bedeuten, R2
nicht n-Propyl ist. sowie die landwirtschaftlich brauchbaren Salze derjenigen Verbindungen la und Ib, die einen basischen Stickstoffsubstituenten oder einen sauren Hydroxysubstituenten enthalten. Auβerdem betrifft die Erfindung Verfahren zur Herstellung der Verbindungen la und Ib sowie herbizide Mittel, die 2-(4-Heteroaryloxy)- oder 2-(4-Aryloxy)-phenoxyessigsäure- oder -propionsäurederivate und/oder Cyclohexenonderivate als herbizide
Wirkstoffe und Verbindungen la und Ib als Antidots enthalten, sowie Verfahren zur selektiven Bekämpfung von unerwünschtem Pflanzenwuchs mit diesen herbiziden Mitteln.
1,3-disubstituierte 2,4-Dioxo-pyrido[2,3-d]pyrimidine bilden seit langem eine bekannte Verbindungsklasse. So werden in Arch.
Pharm., 311 (1978), 406 in Position 7 substituierte
Pyrido[2,3-d]pyrimidin-2,4-dione, in Position 6 und 7 substituierte 1-Allyl- und 1,3-Dimethylpyrido[2,3-d]pyrimidin-2,4-dione beschrieben (s. auch Tabelle 5). Gleichzeitig wird auf die
Wirkung einzelner Verbindungen als Antitumormittel oder als Beruhigungsmittel verwiesen. Die Synthesen weiterer 5-, 6- als auch 6-, 7-disubstituierter 1,3-Dimethyl-pyrido[2,3-d]pyrimidin-2,4-dione sind in J.Heterocycl. Chem., 22 (1985), 345 und 1469 beschrieben (s. auch Tabelle 5). Herbizide Wirkstoffe aus der Gruppe der 2-(4-Heteroaryloxy)- oder 2-(4-Aryloxy)-phenoxyessigsäurederivate der Formel XI
in der die Substituenten folgende Bedeutung haben:
Ra eine Phenylgruppe, eine Pyridylgruppe, eine Benzoxazylgruppe, eine Benzthiazylgruppe oder eine Benzpyrazinylgruppe, wobei diese aromatischen Ringsysteme bis zu zwei der folgenden Reste tragen können: Halogen, Nitro, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Halogenalkyl, C1-C4~Halogenalkoxy,
Rb Wasserstoff, eine C1-C4 -Alkylgruppe oder das Äquivalent
eines pflanzenverträglichen Kations und Rc Wasserstoff oder eine Methylgruppe, sind aus der Literatur, z.B. aus DE-A-2223894, DE-A-2433067, DE-A-25 76 251, DE-A-30 04770, BE-A-868875 und BE-A-858618 bekannt (s. auch Tabelle A).
Sie dienen der Bekämpfung von unerwünschten Pflanzen aus der Familie der Gramineen. Die Verträglichkeit dieser Substanzen für Kulturpflanzen läβt jedoch zu wünschen übrig. Ebenso verhält es sich mit Cyclohexenonderivaten der Formel XII
in der die Substituenten folgende Bedeutung haben: Rd eine C1-C6-Alkylgruppe;
A eine C4-Alkylen- oder C4-Alkenylenkette, wobei diese Ketten ein bis drei C1-C3-Alkylgruppen und/oder Halogenatome tragen können oder eine gewünschtenfalls durch C1-C3-Alkyl substituierte 3- bis 6-gliedrige Alkylenkette, die ein dem Oximetherteil nicht direkt benachbartes Sauerstoff- oder Schwefelatom als Ringglied enthält;
B Nitro, Cyano, Halogen, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4- Alkylthio, C1-C4-Halogenalkyl, C1-C4-Halogenalkoxy,
Carboxyl, C1-C4-Alkoxycarbonyl, Benzyloxycarbonyl und/oder Phenyl, wobei die aromatischen Reste ein bis drei der folgenden Substituenten tragen können: Nitro, Cyano,
Halogen, C1-C4~Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, C1-C4- Halogenalkyl, C1-C4-Halogenalkyloxy, Carboxyl, C1-C4-Alkoxycarbonyl- und/oder Benzyloxycarbonyl;
n 0 bis 3 oder 1 bis 5 für den Fall, daβ B Halogen bedeutet;
Re eine C1-C4-Alkoxy-C1-C6-alkyl- oder C1-C4-Alkylthio-C1- C6-alkylgruppe; eine C3-C7-Cycloalkylgruppe oder eine C5-C7-Cycloalkenylgruppe, wobei diese Gruppen ein bis drei der folgenden Substituenten tragen können: C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, C1-C4-Halogenalkyl, Hydroxy und/oder
Halogen; ein 5-gliedriger gesättigter Heterocyclus, der ein oder zwei Sauerstoff- und/oder Schwefelatome als Heteroatome enthält und der bis zu drei der folgenden Gruppen tragen kann:
C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio und/oder C1-C4- Halogenalkyl; ein 6- oder 7-gliedriger Heterocyclus, enthaltend ein oder zwei Sauerstoff- und/oder Schwefelatome und bis zu zwei Doppelbindungen, wobei dieser Ring ein bis drei der folgenden Substituenten tragen kann: Hydroxy, Halogen, C1-C4- Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio und/oder C1-C4-Halogenalkyl, ein 5-gliedriger Heteroaromat, enthaltend ein bis zwei
Stickstoffatome und ein Sauerstoffatom oder ein Schwefelatom, wobei dieser Ring ein bis drei der folgenden Substituenten tragen kann: Halogen, Cyano, C1-C4-Alkyl, C1-C4- Alkoxy. C1-C4-Alkylthio, C1-C4-Halogenalkyl, C2-C6-Alkenyl, C2-C6-Alkenyloxy, C2-C6~Halogenalkenyl und/oder C1-C4- Alkoxy-C!-C4-alkyl, eine Phenylgruppe oder eine Pyridylgruppe, wobei diese Gruppen ein bis drei der folgenden Substituenten tragen können: Halogen, Nitro, Cyano, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, C1-C4-Halogenalkyl, C3-C6-Alkenyloxy, C3-C6-Alkinyloxy und/oder -NRfRg, worin
Rf Wasserstoff, eine C1-C4-Alkylgruppe, eine C3-C6-Alkenylgruppe oder eine C3-C6-Alkinylgruppe und
R9 Wasserstoff, eine C1-C4-Alkylgruppe, eine C3-C6-Alkenylgruppe, eine C3-C6-Alkinylgruppe, eine C1-C6-Acylgruppe oder ein Benzoylrest, wobei der aromatische Ring ein bis drei der folgenden Substituenten tragen kann: Nitro, Cyano, Halogen, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio und/oder C1-C4-Halogenalkyl bedeuten. Sie sind in den älteren deutschen Anmeldungen DE-A 4014985 und DE-A 4014986 ebenfalls als Herbizide beschrieben und dienen vorwiegend zur Bekämpfung unerwünschter Gräser in dicotylen Kulturen und in Gräsern, die nicht zur Familie der Gramineen zählen. Je nach Struktur der Substituenten und Dosis der Anwendüng können Verbindungen aus dieser Gruppe auch zur selektiven Bekämpfung von unerwünschten Gräsern in Gramineenkulturen wie Weizen und Reis eingesetzt werden.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Verbindungen bereitzu- stellen, welche die Nachteile, die bei der Verwendung der obengenannten Herbizide der Formeln XI und XII bestehen, zumindest so stark zu verringern, daβ der Ernteertrag der Kulturpflanzen nicht mehr oder nicht nennenswert herabgesetzt wird. Demgemäβ wurden die eingangs definierten Verbindungen la und Ib gefunden.
Auβerdem wurden Verfahren zur Herstellung der Verbindungen la und Ib sowie verfahren zur kombinierten Behandlung von Pflanzen- kulturen mit den Verbindungen la und/oder Ib einerseits und den Herbiziden XI und/oder XII andererseits gefunden.
Bestimmte Derivate la und Ib können in Form von umweltverträglichen Salzen vorliegen. Bevorzugt werden dabei die Alkalimetall- salze, insbesondere das Kalium- oder Natriumsalz, Erdalkalimetallsalze, insbesondere das Calcium-, Magnesium- oder Bariumsalz, Mangan-, Kupfer-, Zink- oder Eisensalze sowie Ammonium-, Phosphonium-, Sulfonium- oder Sulfoxoniumsalze, beispielsweise Ammoniumsalze, Tetraalkylammoniumsalze, Benzyltriarylammoniumsalze, Trialkylsulfoniumsalze oder Trialkylsulfoxoniumsalze.
Im Hinblick auf die bestimmungsgemäβe Verwendung der Verbindungen Ia und Ib als pflanzenschützende Mittel kommen als Substituenten bevorzugt folgende Reste in Betracht: R1, R2 Wasserstoff; C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, Propyl, 1-Methylethyl, Butyl, 1-Methylpropyl, 2-Methylpropyl und 1,1-Dimethylethyl, insbesondere Methyl und Ethyl; C1-C4-Halogenalkyl, besonders C1-C2-Halogenalkyl wie Chlormethyl, Dichlormethyl, Trichlormethyl, Chlorfluormethyl, Fluormethyl, Difluormethyl, Trifluor- methyl, Dichlorfluormethyl, Chlordifluormethyl,
1-Fluorethyl, 2-Fluorethyl, 2,2-Difluorethyl, 2, 2, 2- Trifluorethyl, 2-Chlor-2-fluorethyl, 2-Chlor-2,2-difluorethyl, 2,2-Dichlor-2-fluorethyl, 2,2,2-Trichlorethyl und Pentafluorethyl; C3-C7-Cycloalkyl wie Cyclopropyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, insbesondere Cyclopropyl;
R3 Wasserstoff, Hydroxy, Mercapto, Amino ; C1-C4-Alkyl wie bei R1 genannt, insbesondere Methyl und
Ethyl, C1-C4-Alkylthio wie Methylthio, Ethylthio, Propylthio, 1-Methylethylthio, Butylthio, 1-Methyl-propylthio, 2-Methylpropylthio und 1,1-Dimethylethylthio;
C6- oder C10-Aryl wie Phenyl, Naphthyl, welches ein bis drei der bei R11 genannten Gruppen, vorzugsweise Nitro, Fluor und Chlor, tragen kann;
R4 Wasserstoff; C1-C4-Alkyl wie bei R1 genannt, vorzugsweise Methyl und Ethyl; C1-C4-Alkoxycarbonyl wie Methoxycarbonyl, Ethoxy- carbonyl, Propyloxycarbonyl, 1-Methyl-ethoxycarbonyl,
Butyloxycarbonyl, 1-Methylpropyloxycarbonyl, 2-Methylpropyloxycarbonyl, 1,1-Dimethylethoxycarbonyl;
C3-C6-(Alkylthio)carbonyl wie (Methylthio)carbonyl, (Ethylthio)carbonyl, (Propylthio)carbonyl, (1-Methylethylthio)carbonyl, (Butylthio)carbonyl, (1-Methylpropylthio)carbonyl, (2-Methylpropylthio)carbonyl, (1,1-Dimethylethylthio)carbonyl; C1-C4-Alkoxy(thiocarbonyl) wie Methoxy (thiocarbonyl), Ethoxy(thiocarbonyl), Propyloxy(thiocarbonyl), 1-Methyl-ethoxy(thiocarbonyl), Butyloxy(thiocarbonyl), 1-Methylpropyloxy(thiocarbonyl), 2-Methylpropyloxy- (thiocarbonyl), 1,1-Dimethylethoxy(thiocarbonyl); C1-C4-(Alkylthio)thiocarbonyl wie (Methylthio)thiocarbonyl, (Ethylthio)thiocarbonyl, (Propylthio)thiocarbonyl, (1-Methyl-ethylthio)thiocarbonyl, (Butylthio)thiocarbonyl, (1-Methyl-propylthio)thiocarbonyl, (2-Methylpropylthio)thiocarbonyl, (1,1-Dimethylethylthio)thiocarbonyl; R3 u. R4 gemeinsam C3-C6-Alkylen wie Tri-, Tetra-, Penta- und
Hexamethylen, C3-C6-Alkenylen, besonders C3-C4-Alkenylen wie Prop-1-en-1,3-ylen, But-1-en-1,4-ylen und
But-2-en-1,4-ylen; 1,2-Phenylen; R5 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl wie bei R1 genannt, vorzugsweise Methyl und Ethyl; die Gruppen C(O)R7 und C(S)R7, in denen R7 vorzugsweise Amino, Methoxy, Ethoxy, Hydroxy, Methyl, Ethyl, Phenyl, Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl bedeutet;
R6 C1-C4-Alkyl wie bei R1 genannt, vorzugsweise Methyl und
Ethyl; Styryl;
C6- oder C10-Aryl wie Phenyl, Naphthyl, welches ein bis drei der bei R11 genannten Gruppen, vorzugsweise Chlor, Nitro und Methyl, tragen kann;
die Gruppe CH2R8, wobei R8 vorzugsweise für Chlor, Methoxycarbonyl und Hydroxycarbonyl steht; C1-C4-Alkoxycarbonyl wie bei R4 genannt; C1-C4-(Alkylthio)carbonyl wie bei R4 genannt; C1-C4-Alkoxy (thiocarbonyl) wie bei R4 genannt; C1-C4-(Alkylthio)thiocarbonyl wie bei R4 genannt;
Hydroxy; Amino ; C1-C4-Alkoxy wie Methoxy, Ethoxy, Propyloxy, 1-Methylethoxy, Butyloxy, 1-Methyl-propyloxy, 2-Methylpropyloxy und 1,1-Dimethylethoxy, besonders bevorzugt 1-Methylethoxy ; C1-C4-Alkylthio wie bei R3 genannt; C1-C4-Alkylamino wie Methylamino, Ethylamino, Propyl- amino, 1-Methylethylamino, Butylamino, 1-Methylpropylamino, 2-Methylpropylamino, 1,1-Dimethylethylamino; die Gruppe NHCXR9, wobei X vorzugsweise für Sauerstoff steht, insbesondere Methylcarbonylamino und Ethyl- carbonylamino; die Gruppe NHSO2R10, insbesondere 4-Tolylsulfonamino;
2-Thienyl, 3-Thienyl, 2-Pyridinyl, 3-Pyridinyl,
4-Pyridinyl, 3-Indolyl, besonders bevorzugt 2-Thienyl und 3-lndolyl, wobei diese Gruppen mit ein oder zwei der unter R11 genannten Gruppen substituiert sein können; R6 gemeinsam C3-C6-Alkylen wie Tri- und Tetramethylen, C3-C5-Alkenylen wie Prop-1-en-1,3-ylen, But-1-en-1,4- ylen und But-2-en-1,4-ylen oder 1,2-Phenylen, die mit C1-C4-Alkyl wie Methyl und Ethyl, C1-C4-Halogenalkyl wie Trifluormethyl und C3-C7-Cycloalkyl wie Cyclo
propyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl ein- oder zweifach substituiert sein und auch Carbonyl oder Thiocarbonyl- gruppen enthalten können, besonders bevorzugt sind Prop-1,3-diyl-carbonyl, 2, 2-Dimethyl-prop-1,3-diylcarbonyl und 1,2-Phenylencarbonyl; Wasserstoff, Hydroxy, Amino; C1-C4-Alkyl wie bei R1 genannt, inbesondere Methyl und Ethyl; C1-C4-Alkoxy wie bei R6 genannt, insbesondere Methoxy und Ethoxy; C1-C4-Alkylthio wie bei R3 genannt, insbesondere
Methylthio und Ethylthio; C1-C4-Alkoxycarbonyl wie bei R4 genannt, insbesondere Methoxycarbonyl und Ethoxycarbonyl; C1-C4-(Alkylthio)carbonyl wie bei R4 genannt; C1-C4-Alkoxy (thiocarbonyl) wie bei R4 genannt; C1-C4-(Alkylthio)thiocarbonyl wie bei R4 genannt; C1-C4-Alkylamino wie bei R6 genannt;
Di-(C1-C4-alkyl)amino wie N,N-Dimethylamino, N,N-Diethylamino, N,N-Dipropylamino, N,N-Di-(1-methylethyl)- amino, N,N-Dibutylamino, N,N-Di-(1-methylpropyl)amino, N,N-Di-(2-methylpropyl)amino, N,N-Di-(1,1-dimethylethyl)amino, N-Ethyl-N-methylamino, N-Methyl-N-propylamino, N-Methyl-N-(1-methylethyl)amino, N-Butyl-N-methylamino, N-Methyl-N-(1-methylpropyl)amino,
N-Methyl-N-(2-methylpropyl) amino, N-(1,1-Dimethyl- ethyl)-N-methylamino, N-Ethyl-N-propylamino, N-Ethyl- N-(1-methylethyl)amino, N-Butyl-N-ethylamino, N-Ethyl- N-(1-methylpropyl)amino, N-Ethyl-N-(2-methylpropyl)- amino, N-Ethyl-N-(1,1-dimethylethyl)amino, N-(1-Methyl- ethyl)-N-propylamino, N-Butyl-N-propylamino,
N-(1-Methylpropyl)-N-propylamino, N-(2-Methylpropyl)-N- propylamino, N-(1,1-Dimethylethyl)-N-propylamino, N-Butyl-N-(1-methylethyl)amino, N-(1-Methylethyl)-N-(1- methylpropyl)amino, N-(1-Methylethyl)-N-(2-methylpropyl)amino, N-(1,1-Dimethylethyl)-N-(l-methylethyl)- amino, N-Butyl-N-(1-methylpropyl)amino, N-Butyl-N-(2-methylpropyl)amino, N-Butyl-N-(1,1-dimethylethyl)amino, N-(1-Methylpropyl)-N-(2-methylpropyl)amino, N-(1,1-Dimethylethyl)-N-(l-methylpropyl)amino und N-(1,1-Dimethylethyl)-N-(2-methylpropyl)amino; C6- oder C10-Aryl und C6- oder C10-Arylamino wie
Phenyl, Naphthyl, Phenylamino, in denen die Arylreste ein bis drei der bei R11 genannten Gruppen tragen können; Halogen, insbesondere Fluor und Chlor;
Hydroxy; Mercapto; C
1-C
4-Alkoxy wie bei R
6 genannt; C
1-C
4-Alkylthio wie bei R
3 genannt; C
1-C
4-Alkoxycarbonyl wie bei R
4 genannt; C
1-C
4-(Alkylthio)carbonyl wie bei R
4 genannt; C
1-C
4-Alkoxy (thiocarbonyl) wie bei R
4 genannt; C
1-C
4-(Alkylthio)thiocarbonyl wie bei R
4 genannt; die Gruppe
in der X besonders bevorzugt für Sauerstoff und R9 für
Wasserstoff, Methyl und Ethyl stehen;
R9 C1-C4-Alkyl wie bei R1 genannt, besonders bevorzugt Methyl und Ethyl; C1-C4-Halogenalkyl wie bei R1 genannt; die Gruppe NR1R2, vorzugsweise Amino, Dimethylamino; die Gruppe OR1, vorzugsweise Hydroxy, Methoxy, Ethoxy; R10 C1-C4-Alkyl wie bei R1 genannt; C6- oder C10-Aryl wie Phenyl, Naphthyl, welches ein bis drei der bei R11 genannten Gruppen tragen kann, insbesondere 2-Methylphenyl, 3-Methylphenyl, 4-Methylphenyl;
R11 Halogen, insbesondere Fluor und Chlor; Hydroxy;
Mercapto; Nitro; Amino; C1-C4-Alkoxy wie bei R6 genannt, insbesondere Methoxy und Ethoxy ; C1-C4-Alkylthio wie bei R3 genannt, insbesondere
Methylthio, Ethylthio; C1-C4-Alkyl wie bei R1 genannt, vorzugsweise Methyl,
Ethyl, Propyl, 1-Methylethyl, 1,1-Dimethylethyl;
X Sauerstoff und Schwefel. Besonders gut geeignete Verbindungen la und Ib sind den Tabellen 1 bis 4 zu entnehmen (siehe Beispiele).
Die erfindungsgemäβen Verbindungen I sind auf verschiedenen Wegen zugänglich. Substituierte Pyridopyrimidine erhält man z.B. durch Kondensation von 4-Aminopyrimidinen mit Ethoxymethylen-malon- säurederivaten oder durch Umsetzung von 4-Amino-5-formylpyrimidinen mit β-Diketonen (E. Lunt und CG. Newton in
"Comprehensive Heterocyclic Chemistry", Vol. 3, Pergamon Press, Oxford, p. 215-232). Einen weiteren Zugang bildet die Reaktion von β-Dialkylaminoketonen mit 4-Amino-pyrimidinen (R. Troschütz und H.J. Roth: Arch. Pharm. 311 (1978), 406, 542).
Die Pyridinpyrimidinderivate la erhält man beispielsweise dadurch, daβ man ein 4-Aminopyrimidin-2,4-(1H,3H)-dion II mit einem β-Chloralkenal III in einem inerten Lösungsmittel und in einer Schutzgasatmosphäre umsetzt.
Es empfiehlt sich hierbei die Verbindung II vorzulegen und das Alkenal III in flüssiger Phase bei Raumtemperatur innerhalb von 5 bis 30, vorzugsweise von 10 bis 20 min zuzudosieren. In der Regel erwärmt man die Reaktionsmischung anschlieβend auf eine Temperatur im Bereich von 20 bis 150, bevorzugt von 70 bis 110°C, und beläβt sie dort 3 bis 12, insbesondere 5 bis 7 h, bevor sie auf Raumtemperatur abgekühlt wird. Im allgemeinen erhält man feste Produkte, die während des Abkühlens als Feststoffe ausfallen und nach üblichen Methoden abgetrennt werden können. Das Molverhältnis von Verbindung II zu Alkenal III wählt man im allgemeinen im Bereich von 0,7:1 bis 1,2:1.
Die Pyrimidinderivate II sind allgemein bekannt und leicht zu- gänglich (s. D.J. Brown in Comprehensive Heterocycl. Chem., Vol. 3, Pergamon Press, Oxford, S. 106-142).
Die Herstellung der β-Chloralkenale III kann beispielsweise analog zur Vorschrift in J. Chem. Soc. (C), 2484, 1970 erfolgen.
Eine weitere Methode, die Pyridopyrimidinderivate la herzustellen, besteht darin, daβ man die Verbindung II mit einem β-Alkoxyacrylsäurederivat IV mit einer an sich bekannten Methode, die in J. Heterocyclic Chem. 22 (1985), 1469 beschrieben ist, umsetzt, das Zwischenprodukt V in der Regel isoliert und es anschlieβend bei erhöhter Temperatur zur Verbindung la weiter umsetzt. Hierbei gelangen solche β-Alkoxyacrylsäurederivate IV zum Einsatz, in denen R12 C2-C5-Alkoxycarbonyl, C2-C5-Alkoxythiocarbonyl oder Cyano bedeutet und Rl3 für eine C2-Cs-Alkylgruppe wie Ethyl, n-Propyl, 1-Methylethyl, n-Butyl, 1,1-Dimethylpropyl oder n-Pentyl steht. Die Verbindungen IV sind allgemein bekannt und leicht zugänglich.
Die Ausgangsverbindungen Ib lassen sich z.B. in bekannter Weise durch Umsetzung eine Verbindung II mit einem β-Aminoal ky l keton VI erhalten (s. Arch. Pharm., 311 (1978), 406). Hierbei steht der
Rest R5' bevorzugt für Wasserstoff und C1-C4-Alkyl, insbesondere Methyl und Ethyl, und R14 bedeutet C1-C4-Alkyl, bevorzugt Methyl und Ethyl. Eine weitere Methode, die Verbindungen Ib herzustellen, besteht darin, daβ man ein Pyrimidinderivat Vlla oder Vllb in an sich bekannter Weise (s. J. Heterocycl. Chem. 22 (1985) 345) mit einem Malonsäurederivat Villa, VHIb oder VIIIc umsetzt. Hierbei bedeuten R5" Cyano, die Gruppe C(O)R7 oder die Gruppe C(S)R7, R15 C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, insbesondere Ethyl;
R6' C1-C4-Alkyl, wie unter R15 genannt, insbesondere Methyl;
C6-Aryl-(C2-C4)-alkenyl wie Styryl;
C6-, C10- oder C14-Aryl, wie Phenyl und Naphthyl, insbesondere Phenyl; wobei die Arylgruppen ein bis drei der bei R11 genannten Gruppen oder die Gruppe CH2R8 tragen können.
Auβerdem kann man die Verbindungen Ib dadurch herstellen, daβ man eine Verbindung Ib, in der R6 für Hydroxy steht, in an sich bekannter Weise (s. P. Mätyus, P. Sohär und H. Wamhoff, Liebigs Ann. Chem. (1984), 1653) mit der Verbindung IX, R16 -Nu, umsetzt. Dabei steht R16 für C1-C4-Alkyl wie unter R1 genannt, bevorzugt i-Propyl und n-Butyl, und Nu bedeutet eine nucleofuge Abgangsgruppe wie ein Halogen, bevorzugt lod. Eine zusätzliche Methode, die Verbindungen Ib herzustellen, besteht darin, eine Verbindung Ib, in der R6 für Amino steht, in an sich bekannter Weise mit einer Verbindung Xa, R9(cx)Nu, oder Xb, R10-SO2-Nu, umzusetzen. Spezielle Beispiele für herbizide (Heteroaryloxy)- bzw. Aryloxyphenoxyessigsäurederivate der Formel XI, deren Kulturpflanzenverträglichkeit durch die Verbindungen la und Ib verbessert werden kann, sind in der folgenden Tabelle A aufgeführt. Spezielle Beispiele für herbizide Cyclohexenone der Formel XII, deren Kulturpflanzenverträglichkeit durch die Verbindungen la und Ib verbessert werden kann, sind in den folgenden Tabellen B bis R aufgeführt (s. deutsche Anmeldungen DE-A 4014985 und
Herbizide Wirkstoffe und antidotisch wirkende Verbindungen können gemeinsam oder getrennt nach dem Auflaufen auf die Blätter und Sprosse der Kulturpflanzen und der unerwünschten Gräser ausgebracht werden. Bevorzugt wird das antidotisch wirkende Mittel gleichzeitig mit dem herbiziden Wirkstoff ausgebracht. Auch eine getrennte Ausbringung, wobei das Antidot zuerst und anschlieβend der herbizide Wirkstoff auf das Feld gebracht werden, ist möglich. Herbizider Wirkstoff und Antidot können hierbei als Spritzmittel in suspendierbarer, emulgierbarer oder löslicher Form gemeinsam oder getrennt formuliert vorliegen.
In der Praxis von Bedeutung ist auch eine Behandlung der Kulturpflanzensamen mit dem Antidot vor der Aussaat. Der herbizide Wirkstoff wird dann allein in der üblichen Weise appliziert.
Für herbizide (Heteroaryloxy)- bzw. Aryloxyphenoxyessigsäure- derivate XI werden unterschiedliche Mengen einer antidotisch wirkenden Verbindung benötigt, wenn das Herbizid in verschiedenen Kulturen eingesetzt wird. Die Mengenverhältnisse sind in breiten Bereichen variabel. Sie sind ebenfalls abhängig von der Struktur der (Heteroaryloxy)- bzw. Aryloxyphenoxyessigsäurederivate und der jeweiligen Zielkultur. Geeignete Anteilverhältnisse von antidotisch wirkender Verbindung: herbizidem Wirkstoff liegen zwischen 0,01:1 bis 10:1; vorzugsweise zwischen 0,1:1 bis
4:1 Gew.-Teilen.
Für das Cyclohexenonderivat XII werden unterschiedliche Mengen einer antidotisch wirkenden Verbindung benötigt, wenn das Cyclohexenonderivat XII in verschiedenen Kulturen eingesetzt wird. Die Mengenverhältnisse, in denen ein Cyclohexenonderivat XII und eine Verbindung la oder Ib eingesetzt werden, sind in breiten
Bereichen variabel. Sie sind abhängig von der Struktur des Cyclohexenonderivats XII, der Verbindung la oder Ib und der jeweiligen Kultur. Geeignete Anteilverhältnisse von antidotisch wirkender Verbindung: herbizidem Wirkstoff liegen zwischen 0,01:1 bis 10:1, vorzugsweise 0,25:1 bis 4:1 Gew.-Teilen sowohl bei gemeinsamer als auch bei getrennter Ausbringung.
Die neuen herbiziden Mittel können neben der Verbindung la bzw. Ib als Antidot und einem Herbizid aus der Gruppe der (Heteroaryloxy)- bzw. Aryloxyphenoxyessigsäuren XI bzw. der Cyclohexenone XII weitere herbizide oder wachstumsregulierende Wirkstoffe anderer chemischer Struktur enthalten, wobei der antagonistische Effekt erhalten bleibt.
Die erfindungsgemäβen Mittel bzw. bei getrennter Ausbringung die herbiziden Wirkstoffe oder das Antidot werden beispielsweise in Form von direkt versprühbaren Lösungen, Pulvern, Suspensionen, auch hochprozentige wäβrige, ölige oder sonstige Suspensionen, oder Dispersionen, Emulsionen, öldispersionen, Pasten, Stäubemitteln, Streumitteln oder Granulaten durch Versprühen, Vernebeln, Verstäuben, Verstreuen oder Gieβen angewendet. Die
Anwendungsformen richten sich ganz nach den Verwendungszwecken. Zur Herstellung von direkt versprühbaren Lösungen, Emulsionen, Pasten und öldispersionen kommen Mineralölfraktionen von mittlerem bis hohem Siedepunkt, wie Kerosin oder Dieselöl, ferner Kohlenteeröle, sowie öle pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, aliphatische, cyclische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, z.B. Benzol, Toluol, Xylol, Paraffin, Tetrahydronaphthalin, alkylierte Naphthaline oder deren Derivate, z.B. Methanol, Ethanol,
Propanol, Butanol, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Cyclo- hexanol, Cyclohexanon, Chlorbenzol, Isophoron, stark polare Lösungsmittel, wie z.B. Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, N-Methylpyrrolidon und Wasser, in Betracht.
Wäβrige Anwendungsformen können aus Emulsionskonzentraten, Pasten oder netzbaren Pulvern (Spritzpulvern), öldispersionen durch Zusatz von Wasser bereitet werden. Zur Herstellung von Emulsionen, Pasten oder öldispersionen können herbizider Wirkstoff und/oder Antidot als solche oder in einem öl oder Lösungsmittel gelöst, mittels Netz-, Haft-, Dispergier- oder Emulgiermittel in Wasser homogenisiert werden. Es können aber auch aus herbizidem Wirkstoff und/oder Antidot Netz-, Haft-, Dispergier- oder Emulgier- mittel und eventuell Lösungsmittel oder öl bestehende Konzentrate hergestellt werden, die zur Verdünnung mit Wasser geeignet sind.
Als oberflächenaktive Stoffe kommen Alkali-, Erdalkali-,
Ammoniumsalze von Ligninsulfonsäure, Naphthalinsulfonsäure, Phenolsulfonsäure, Alkylarylsulfonate, Alkylsulfate, Alkyl- sulfonate, Alkali- und Erdalkalisalze der Dibutylnaphthalin- sulfonsäure, Laurylethersulfat, Fettalkoholsulfate, fettsaure Alkali- und Erdalkalisalze, Salze sulfatierter Hexadecanole, Heptadecanole, Octadecanole, Salze von sulfatierten Fettalkoholglykolethern, Kondensationsprodukte von sulfoniertem Naphthalin und Naphthalinderivaten mit Formaldehyd, Kondensationsprodukte des Naphthalins bzw. der Naphthalinsulfonsäuren mit Phenol und Formaldehyd, Polyoxyethylenoctylphenolether, ethoxyliertes
Isooctylphenol, Octylphenol, Nonylphenol, Alkylphenolpolyglykol- ether, Tributylphenylpolyglykolether, Alkylarylpolyetheralkohole, Isotridecylalkohol, Fettalkoholethylenoxid-Kondensate, ethoxyliertes Rizinusöl, Polyoxyethylenalkylether, ethoxyliertes
Polyoxypropylen, Laurylalkoholpolylglykoletheracetal, Sorbitester, Lignin-Sulfitablaugen und Methylcellulose in Betracht.
Pulver, Streu- und Stäubmittel können durch Mischen oder gemeinsames Vermählen von herbizidem Wirkstoff und/oder Antidot mit einem festen Trägerstoff hergestellt werden.
Granulate, z.B. Umhüllungs-, imprägnierungs- und Homogengranulate, können durch Bindung der Wirkstoffe an feste Trägerstoffe hergestellt werden. Feste Trägerstoffe sind z.B. Mineralerden wie Silicagel, Kieselsäuren, Kieselgele, Silikate, Talkum, Kaolin,
Attaclay, Kalkstein, Kreide, Bolus, Löβ, Ton, Dolomit, Diatomeenerde, Calcium- und Magnesiumsulfat, Magnesiumoxid, gemahlene Kunststoffe, Düngemittel, wie z.B. Ammoniumsulfat, Ammoniumphosphat, Ammoniumnitrat, Harnstoffe und pflanzliche Produkte, wie Getreidemehle, Baumrinden-, Holz- und Nuβschalenmehl,
Cellulosepulver und andere feste Trägerstoffe.
Die Formulierungen enthalten zwischen 0,01 und 95 Gew.-% an herbizidem Wirkstoff und Antidot, vorzugsweise zwischen 0,5 und 90 Gew.-%. Die Aufwandmengen an herbizidem Wirkstoff betragen 0,2 bis 5 kg/ha aktive Substanz (a.S.).
Die Herstellung der erfindungsgemäβen Verbindungen wird durch die nachstehend beschriebenen Beispiele näher erläutert.
Herstellungsbeispiele
Beispiel 1 5-Ethyl-1,3,6-trimethyl-pyrido[2,3-d]pyrimidin-2,4(1H,3H)-dion
11,6 g (75 mmol) 4-Amino-1,3-dimethylpyrimidin-2,4(1H, 3H)-dion wurden bei Raumtemperatur in 100 ml absol. Dimethylformamid unter Stickstoff vorgelegt. Dann wurden innerhalb von 15 min 13,2 g (100 mmol) 3-Chlor-pent-2-en-2-carbaldehyd zugetropft.
Anschlieβend wurde die Reaktionsmischung während 30 min auf 95°C erhitzt und 6 h bei dieser Temperatur gehalten. Danach wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und das Produkt durch Filtration abgetrennt. Nach dem Trocknen verblieben 15,6 g (67 %) gelbes kristallines Produkt (Wirkstoffbeispiel 1.006).
Entsprechend wurden die in Tabelle 1 aufgeführten Produkte hergestellt:
1,3-Dimethyl-7-(3'-Nitrophenyl)-pyrido[2,3-d]pyrimidin-2,4(1H,3H) -dion
Eine Mischung aus 6,2 g (40 mmol) 4-Amino-l,3-dimethylpyrimidin- 2,4-(1H,3H)dion und 11,6 g (45 mmol) 3-Nitro-β-dimethylaminopropiophenon-hydrochlorid wurde in 100 ml Eisessig 3 h zum Rückfluβ erhitzt. Nach Zugabe von 2 ml konz. Salzsäure wurde bei derselben Temperatur weitergerührt, bis die Suspension farblos wurde. Nach Abkühlen und Filtration wurden 8,9 g (78 %) kristallines Produkt erhalten (Wirkstoffbeispiel 2.001).
Analog dazu wurden die in Tabelle 2 aufgeführten Produkte hergestellt:
1 , 3-Dimethyl-6-methoxycarbonyl-7-methoxycärbonylmethylpyrido- [2, 3d] pyrimidin-2, 4 ( 1H, 3H)-dion
Eine Suspension von 4,85 g (20 mmol) 5-Dimethylaminomethylen- pyrimidin und 3,48 g (20 mmol) Acetondicarbonsäuredimethylester wurden in 100 ml absol. Ethanol bei 0°C vorgelegt. Innerhalb von 20 min wurden 2,4 g (24 mmol) Triethylamin zugetropft und 2 h bei Raumtemperatur nachgerührt. Dann wurde auf (-15)°C gekühlt, der Niederschlag abfiltriert und im Vakuum getrocknet. Hierbei wurden 3,81 g (59%) Produkt erhalten (Wirkstoffbeispiel 3.008).
In Analogie hierzu lieβen sich auch die in Tabelle 3 aufgeführten Verbindungen herstellen:
Beispiel 4 l,3-Dimethyl-7-ethoxycarbonyl-8-ethylcarbonylamino-pyrido[2,3-d]- pyrimidin-2,4(lH,3H)-dion
Eine Mischung aus 5,60 g (20 mmol) 7-Amino-1,3-dimethyl-2,4- (1H,3H)-dioxopyrido[2,3-d]pyrimidin-6-carbonsäureethylester und 2,86 g (22 mmol) Propionsäureanhydrid in 30 ml Propionsäure wurde 24 h zum Rückfluβ erhitzt. Nach Abkühlen und Filtration wurden 5,47 g (82 %) Produkt erhalten (Wirkstoff 4.002).
In Analogie hierzu wurden die in Tabelle 4 aufgeführten Verbindungen hergestellt:
In der folgenden Tabelle 5 sind aus der Literatur bekannte oder analog zur Literatur hergestellte Verbindungen la und Ib aufgeführt, welche ebenfalls die Kulturpflanzenverträglichkeit der herbiziden Wirkstoffe der Formeln XI und XII zu steigern
vermögen.
1) G.L. Anderson, J. Heterocyl. Chem. 22 (1985) 1469.
2) R. Troschütz, H.J. Roth, Arch. Pharm. 311 (1978) 406.
3) K. Hirota, Y. Kitade, S. Senda, J. Heterocycl. Chem. 22 (1985) 345.
*) analog zu 1) hergestellt.
Beispiele zur biologischen Wirkung
Den Einfluβ verschiedener Vertreter der erfindungsgemäβen herbiziden Mittel bzw. Mittelkombination, bestehend aus Herbizid und antidotisch wirkender Verbindung, auf das Wachstum von erwünschten und unerwünschten Pflanzen im Vergleich zum herbiziden Wirkstoff allein kann man durch die folgenden biologischen Beispiele aus Gewächshausversuchen belegen: Als Kulturgefäβe dienten Plastikblumentöpfe mit rund 300 cm3
Inhalt und lehmigem Sand mit etwa 3,0 % Humus als Substrat. Die Samen der Testpflanzen wurden nach Arten getrennt, flach eingesät unde befeuchtet. Danach wurden die Gefäβe mit durchsichtigen Plastikhauben abgedeckt, bis die Samen gleichmäßig gekeimt und die Pflanzen angewachsen waren.
Für die Nachauflaufbehandlung wurden die Testpflanzen je nach Wuchsform erst bis zu einer Wuchshöhe von 3 bis 20 cm angezüchtet und erst dann behandelt. Die herbiziden Mittel wurden hierbei in Wasser als Verteilungsmittel suspendiert oder emulgiert und mittels fein verteilender Düsen gespritzt.
Als Beispielsherbizide der Cyclohexenonderivate XII dienten
Diese herbiziden Wirkstoffe wurden jeweils als kommerziell formulierte Produkte (100 g/l Emulsionskonzentrat) in die
Aufbereitung der jeweiligen antidotisch wirkenden Verbindung gegeben und so gemeinsam mit dieser ausgebracht. Für Vergleichsversuche wurden die Wirkstoffe B.15 und E.34 jeweils mit einer Mischung aus 80 Vol.-% Cyclohexanon und
20 Vol.-% ethoxyliertes Rizinusöl (castor oil) (Leerformulierung, ohne Antidot) appliziert.
Sämtliche antidotisch wirkenden Verbindungen wurden für die Nachauflaufbehandlung in einem Gemisch, bestehend aus 80 Vol.-% Cyclohexanon und 20 Vol.-% ethoxyliertes Rizinusöl mit 10 Gew.-% Wirkstoff aufbereitet.
Liste der Testpflanzen:
Abkürz. Lat. Name Deutscher Name Englischer Name
LOLMU Lolium multiflorum Welsches Weidelgras Italien ryegrass
SETVI Setaria viridis Grüne Borstenhirse Green Foxtail
TRZAW Triticum aestivum Winterweizen winter wheat
ZEAMX Zea mays Mais Indian com
Die Versuchsgefäβe wurden im Gewächshaus aufgestellt, wobei für wärmeliebende Arten 18 bis 30°C und für solche aus gemäβigten Klimazonen 10 bis 25°C bevorzugt wurden. Die Mittel wurden in Wasser als Träger und Verteilungsmittel suspendiert und mit Hilfe einer mobilen Spritzkabine, die fein verteilende Düsen hatte, auf die Pflanzen tropfnaβ aufgebracht.
Die Versuchsperiode erstreckte sich über 3 bis 5 Wochen. Während dieser Zeit wurden die Pflanzen gepflegt, und ihre Reaktion auf die einzelnen Behandlungen wurde erfaβt.
Bewertet wurde die Schädigung durch die chemischen Mittel anhand einer Skala von 0 bis 100 % im Vergleich zu den unbehandelten Kontrollpflanzen. Dabei bedeutet 0 keine Schädigung und 100 eine völlige Zerstörung der Pflanzen.
Die anschlieβenden Tabellen 6 bis 11 dokumentieren die anti- dotische Wirkung der erfindungsgemäβen Pyrido[2,3-d]pyrimidin- 2,4(1H,3H)-dione la und Ib.
Dabei verbessern die antidotischen Beispielsverbindungen deutlich die Verträglichkeit der Herbizide B.15 und E.34 für zu der Familie der Gramineen (Gräser) zählenden Kulturpflanzen.
Tabel le 6 :
Verbesserung der Verträglichkeit des Herbizids B.15 (Sethoxydim) für Mais und Weizen durch Zumischen einer antidotischen
Beispielsverbindung und Nachauflaufanwendung; Gewächshausversuch
Aufwandmenge Testpflanzen und Schädigung
[kg/ha a. ,S.] [%]
Antidot Herbizid Antidot Kulturpflanze unerwünschte Pflanze
Nr. Mais WinterLolium
weizen multiflorum - 0,015 80 - 98
3.001 0,015 0,06 15 - 98
- 0,06 - 40 100
1.004 0,06 0,25 - 0 100
Tabelle 7:
Verbesserung der Verträglichkeit des Herbizids E.34 für Mais und Weizen durch Zumischen einer antidotischen Beispielsverbindung und Nachauflaufanwendung; Gewächshausversuch
Aufwandmenge Testpflanzen und Schädigung
[kg/ha a.S.] [%]
Antidot Herbizid Antidot Kulturpflanze unerwünschte Pflanze
Nr. Mais WinterLolium
weizen multiflorum
- 0,25 85 80 100
1.006 0,25 0,75 15 20 90
Tabelle 8:
Verbesserung der Verträglichkeit des Herbizids E.34 für Mais durch Zumischen einer antidotischen Beispielsverbindung und Nachauflaufanwendung; Gewächshausversuch
Aufwandmenge Testpflanzen und Schädigung
[kg/ha a.S.] [%]
Antidot Herbizid Antidot Kulturpflanze unerwünschte Pflanze Nr. Mais Setaria viridis - 0,125 75 100
1.001 0,125 0,375 30 100
Tabelle 9
Verbesserung der Verträglichkeit des Herbizids E.34 für Mais durch Zumischen eines antidotisch wirksamen Pyrido[2,3-d]-pyrimidins; Nachlaufanwendung im Gewächshaus
Aufwandmenge Testpflanzen und Schädigung
[kg/ha a.S.] [%]
Antidot Herbizid Antidot Kulturpflanze unerwünschte Nr. Mais Pflanze
Sorte "Lixis" Setaria viridis
- 0,25 - 100 100
3.008 0,25 0,25 30 100
3.005 0,25 0,25 20 100
3.004 0,25 0,25 30 100
3.006 0,25 0,25 0 100
1.007 0,25 0,25 20 95
1.006 0,25 0,25 30 100
1.010 0,25 0,25 10 95
- 0,125 - 85 100
5.011 0,125 0,125 50 100
5.013 0,125 0,125 30 100
3.001 0,125 0,125 15 100
3.008 0,125 0,125 20 98
3.005 0,125 0,125 10 100
3.004 0,125 0,125 20 95
3.006 0,125 0,125 0 98
1.007 0,125 0,125 10 90
1.006 0,125 0,125 15 85
1.008 0,125 0,125 10 90
3.016 0,125 0,125 30 90
1.010 0,125 0,125 0 90
Tabel le 10
Verbesserung der Verträglichkeit des Herbizids E.34 für Mais und
Weizen durch Zumischen eines antidotisch wirksamen Pyrido[2,3-d]- pyrimidins; Nachauflaufanwendung im Gewächshaus
Aufwandmenge [kg/ha a.S.] Testpflanzen und Schädigung [%] Antidot Herbizid Antidot Kulturpflanze unerwünschte Pfl anze Nr. Mais Sommerweizen Setaria viridis
"Lixis" "Star"
- 0,06 - 60 90 100
5.011 0,06 0,06 20 - 100
3.013 0,06 0,06 0 - 75
3.001 0,06 0,06 0 - 90
3.009 0,06 0,06 20 - 85
3.008 0,06 0,06 20 - 80
3.005 0,06 0,06 0 - 80
3.004 0,06 0,06 0 65 85
3.006 0,06 0,06 0 10 90
1.007 0,06 0,06 10 20 80
1.009 0,06 0,06 10 65 90
3.016 0,06 0,06 10 50 95
Tabelle 11
Verbesserung der Verträglichkeit des Herbizids E.34 für Weizen
durch Zumischen eines antidotisch wirksamen Pyrido[2.3-d]-pyrimidins; Nachauflaufanwendung im Gewächshaus
Aufwandmenge [kg/ha a.S.] Testpflanzen und Schädigung [%] Antidot Herbizid Antidot Kulturpflanze unerwünschte Pflanze Nr. Sommerweizen Setaria viridis
Sorte "Star"
- 0,03 - 85 75
3.008 0,03 0,03 10 60
3.005 0,03 0,03 10 45
3.004 0,03 0,03 40 75
3.006 0,03 0,03 0 40