Vorrichtung zum Durchleuchten eines Objektes
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Durchleuch- ten eines Objektes .
Wird ein diffuser Streuer, z.B. menschliches Gewebe der Hand, mit Licht hoher Intensität durchstrahlt, er¬ scheint es durchscheinend. In nachteiliger Weise jedoch ist die Ortsauflösung sehr gering und nicht geeignet, eine informationsreiche, ortsabhängige, bildliche Wiedergabe des Streuers zu erhalten. In diesem Zusam¬ menhang ist es Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Durchleuchten eines Objektes mit, ins- besondere sichtbarem Licht mit hoher Ortsauflösung bereitzustellen.
Die Zielsetzung wird mit einer die Merkmale des An¬ spruchs 1 aufweisenden Vorrichtung erreicht.
Im einzelnen weist die Vorrichtung Mittel auf, mit deren Hilfe paralleles Licht durch eine kodierte Aper¬ tur hindurchtritt und anschließend dieses Licht fokus- siert wird. Das zu durchleuchtende Objekt ist dabei in der Brennebene des fokussierten Lichtes positioniert.
Dabei können Mittel vorgesehen sein, die eine Abtastung innerhalb der Brennebene durch Verschieben des zu durchleuchtenden Objektes (der diffuse Streuer) erlauben. Des weiteren weist die Vorrichtung Mittel zum Kollimieren des durch das Objekt hindurchtretenden
Lichtes auf. Schließlich ist ein lichtempfindlicher De¬ tektor vorgesehen, der das so kollimierte Licht auf¬ fängt. Das Detektorsignal wird dabei an eine elektroni-
sehe Bildverarbeitung weitergeleitet. Im Ergebnis kann damit auch bei diffuser Streuung eine hohe Ortsauf¬ lösung im Streuer (wie z.B. die menschliche Hand) erfolgen.
Eine zweckmäßige Ausführungsform weist gemäß Anspruch 2 Mittel zum Verschieben zwecks selektiver Durchleuchtung einzelner Bereiche des Objektes in der Brennebene auf. Damit kann der diffuse Streuer nach und nach abgetastet werden und insgesamt ein komplettes Bild des durch¬ leuchteten Objektes durch Zusammenfügen der einzelnen Signale der lokalen Abtastung erhalten werden.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergibt sich gemäß Anspruch 3, wenn ein
Codierungsmuster in der Apertur vorgesehen ist, das auf die zur Auswertung eines gemessenen Detektorsignals zum Einsatz kommenden Kreuzkorrelation abgestimmt ist.
Im folgenden wird anhand eines Ausführungsbeispiels und Figuren die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 schematische Darstellung der einzelnen
Komponenten der erfindungsgemäßen Vor¬ richtung auf dem Lichtweg von der Quelle bis zum Detektor;
Figur 2a Intensität des Lichtes als Funktion des
Ortes am Empfänger für Code ohne Streulicht;
Figur 2b Intensität des Lichtes als Funktion des Ortes am Empfänger für Code mit Streulicht durch schwache Absorption
Figur 2c Intensität des Lichtes als Funktion des
Ortes am Empfänger für abgeschwächten Code durch stärkere Absorption.
Die in Figur 1 dargestellte Vorrichtung weist eine Lichtquelle 1 auf, die in der Brennebene einer Linse 2 positioniert ist, so daß hinter dieser Linse paralleles Licht aus dieser Linse 2 heraus und durch eine codierte Apertur 4 hindurchtritt und sodann von einer weiteren Linse 5 fokussiert wird. In der Brennebene der Linse 5 ist nunmehr der zu durchleuchtende, diffuse Streuer 6 positioniert. Das durch diesen hindurchtretende Licht trifft nach Hindurchtreten einer Blende 7 zur Kolli- mierung auf einen Detektor 8, speziell einen Sensor- array 8. Von dort aus wird das so aufgenommene elektrische Signal an eine elektronische Bildver¬ arbeitung 9 weitergeleitet. Die Vorrichtung weist zudem eine nicht im einzelnen dargestellte Abtastvorrichtung auf, die die Verschiebung des diffusen Streuers 6 in der Brennebene der Linse 5 erlaubt, so daß eine sukzes- sive Abtastung des Objektes mit Hilfe dieser Vorrich¬ tung erreicht wird.
Im einzelnen soll eine Lichtquelle 1 gewählt werden, die eine möglichst hohe Lichtintensität aufweist. Die codierte Apertur 4 enthält ein bestimmtes Muster auf¬ weisende Öffnungen in der Aperturebene. Der elektroni¬ sche Detektor 8 kann dabei z.B. ein CCD oder ein Diodenarray sein. Verfahrensmäßig wird das zu untersu¬ chende Objekt 6 mit dem durch die Apertur 4 gemusterten Licht in der Brennebene nach und nach abgetastet, wobei
die am Detektor 8 so erhaltenen Einzelinformationen elektronisch zu einem Gesamtbild verarbeitet werden. Im folgenden sei im einzelnen die Messung an einem Punkte des Objektes näher erläutert:
Wäre im Strahlengang kein diffuser Streuer, würde das Muster der Apertur als Ergebnis am Detektor erhalten werden. Dabei ist dieses Muster so gewählt, daß ein Ge¬ genmuster in der elektronischen Auswertung existiert, dessen Kreuzkorrelation mit dem Muster ein einziges, ausgeprägtes Maximum besitzt. Es wurde erkannt, daß im Falle der Durchleuchtung eines diffusen Streuers an einer bestimmten Stelle diffuse Streuanteile hinzukom¬ men, so daß das Muster der Apertur mit einem "Schleier" überlagert wird. Das gestreute Licht demgegenüber ist jedoch nicht gemustert, da diese Streuung unkorreliert zum Muster erfolgt.
Soweit die Kreuzkorrelation auf elektronischem Wege durchgeführt wird und sich dabei Muster und gestreutes Licht nicht überlagern, wird der nichtgemusterte Anteil durch die Kreuzkorrelation unterdrückt. Bei der Kreuz¬ korrelation liefert das unkorrelierte, nichtgemusterte Licht keinen Beitrag zum maximalen Signal . Vielmehr ist der Beitrag des unkorrelierten Lichtes gegenüber dem Beitrag des korrelierten vernachlässigbar klein.
Es wurde die zwei dimensionale Kreuzkorrelationsfunktion
Φxy = ∑i, x[n+l,n+k] * y[l,k]
zwischen Maske und empfangenem Bild verwendet.
Bei vorgegebener Dicke des Streuers ist die am Detektor gemessene Höhe des Maximums der Lichtintensität ein Maß für die Lichtabsorption im Streuer.
Es wird dabei von der Voraussetzung ausgegangen, daß im Streuer kleine Bereiche mit erhöhter Lichtabsorption existieren, die gefunden werden sollen. Ein typisches Beispiel könnte in diesem Zusammenhang ein Holzsplitter in der zu durchleuchtenden Hand bilden.
Durch Abtastung des interessierenden Bereiches des Ob¬ jektes läßt sich dann mit hoher Auflösung die Stelle mit erhöhter Lichtabsorption finden, da dort das Maxi¬ mum der Kreuzkorrelationsfunktion kleiner ist als an den Nachbarstellen.
Wie aus Figur 2a hervorgeht, zeigt das vom Detektor aufgefangene Signal eine Codierung, die der Musterung der Apertur entspricht, für den Fall, daß kein Streuer in der Vorrichtung positioniert wurde. In den Figuren
2b und 2c ist für den Fall der Durchleuchtung eines Ob¬ jektes in der Brennebene der Linse 5 der erfindungsge¬ mäßen Vorrichtung eine modifizierte Musterung (Code), die auch einen Streulichtanteil enthält, der in Abhän- gigkeit einer mehr oder weniger starken Absorption im diffusen Streuer an der lokalen Stelle mehr (Figur 2c) oder weniger (Figur 2b) geschwächt wird.
Im einzelnen ist es zweckmäßig für den praktischen Ein- satz, die Vorrichtung so auszugestalten, daß die Me߬ zeit pro Abtastpunkt des zu durchleuchtenden Objektes möglichst gering, z.B. unterhalb einer ms, beträgt. In diesem Falle würde eine Abtastfläche von 100 x 100 mm2 innerhalb von etwa 10 s eine bildliche Darstellung des Objektes ermöglichen.
Es ist vorstellbar, zur Durchführung der Streumessungen den Streuer mit Hilfe einer Abtastvorrichtung zu ver¬ schieben. Vorstellbar ist jedoch auch, bei festposi¬ tioniertem Streuer entsprechend die Apparatur während der Abtastung zu verschieben. Dabei kann eine solche
Verschiebung mechanisch, aber auch optisch, ohne mecha¬ nische Verschiebung von Lichtquelle, Apertur und Detektor erfolgen.
im übrigen kann es vorteilhaft sein, als Licht ein sol¬ ches vorzusehen, das eine bestimmte, möglichst große Wellenlänge aufweist. Es ist dabei vorstellbar, als Lichtquelle eine solche vorzusehen, die im infraroten Bereich arbeitet.
Die codierte Apertur und die Mittel zum Fokussieren des codierten Lichtes können auch dadurch realisiert werden, daß Licht durch eine Anordnung von einer Mehr¬ zahl an Glasfaser, die zueinander so angeordnet sind, daß auf der Lichtaustrittsseite dieses Glasfaserbündels im Ergebnis ein konvergierender Lichtbündel erhalten wird, der aufgrund der gezielt angeordneten Glasfaser eine definierte, erwünschte Musterung aufweist. Auf diese Weise kann die beanspruchte Vorrichtung auf der Lichteintrittsseite des diffusen Streuers in Glasfaser¬ technologie und damit in vorteilhafter Weise kompakt und in Vergleich zu optischen Linsensystemen frei von den solche Linsensystemen behaftenden Nachteilen ausgebildet sein.
In entsprechender Weise kann auch auf der Lichtaus¬ trittsseite des diffusen Streuer eine solche Glasfaser¬ anordnung zum Einsatz kommen um das durch den Streuer hindurchgetretene Licht mit Hilfe einer in Richtung auf
den Streuer zu konvergierenden Anordnung von Glasfasern aufzufangen und an den Detektor, insb. den Sensorarray selektiv weiterzuleiten.
Dabei ist es sehr vorteilhaft, wenn zu jeder einzelnen Glasfaser auf der Lichteintrittsseite des Streuers zum Auffangen und Weiterleiten des Lichtes dieser Glasfaser auf der Lichtaustrittsseite des Streuers eine Glasfaser vorgesehen ist, die an ihrem dem Streuer benachbarten Ende eine räumliche Orientierung aufweist, die bewirkt, daß der nicht am diffusen Streuer gestreute Anteil des aus der Glasfaser auf der Lichteintrittsseite austretenden und durch den zu untersuchenden Bereich des Streuer hindurchtretenden Lichtes sodann auf der Lichtaustrittsseite des Streuers an dem Ende der
Glasfaser auf der Lichtaustrittsseite des Streuers in die Glasfaser gelangt und auf diese Weise aufgefangen und weitergeleitet wird.
Die Vorrichtung ist zur Durchleuchtung menschlichen Ge¬ webes beispielsweise im Bereich der Mammographie ge¬ eignet und würde in vorteilhafter Weise bisher bekannte Verfahren mit Hilfe von Röntgenstrahldurchleuchtung zu einem gewissen Grad ersetzen. Vorstellbar ist jedoch auch, die Vorrichtung dort einzusetzen, wo nicht menschliches Gewebe durchleuchtet und damit untersucht werden soll.