Beschreibung
Metallgekapselte Schaltanlage mit Teilentladungserfassung
Die Erfindung betrifft eine metallgekapselte Schaltanlage mit einer Teilentladungserfaεsung für den Innenraum der Kapse¬ lung.
Für Schaltanlagen in der Hoch- oder Mittelspannung besteht allgemein daε Ziel, Störungen möglichst frühzeitig zu erken¬ nen und zu beseitigen. Dies betrifft insbesondere Teilentla- dungen, die oft Vorzeichen für schwerwiegende Störungen, z.B. Überschlage, sind. In gekapselten Anlagen sind Teilentladun- gen von außen nur schwer festzustellen
Ein Meßsystem zur Erkennung derartiger Störungen ist bei¬ spielsweise aus dem Aufsatz "Sensorik für GIS -Anlagen", Ar¬ min Diessner, veröffentlicht auf der ETG-Sponsortagung vom 3.Mai bis 29.Juni 1994, bekannt. Bei dem dort beschriebenen Meßsystem werden Storsignale mittels Meßsonden ausgekoppelt und analysiert .
Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 94 20 199 ist eine metall¬ gekapselte Hochspannungsschaltanlage bekannt, bei der in ei- nem ihrer Gasraume ein Oberflachenwellenelement (OFW) ange¬ ordnet ist. Das OFW dient zum Nachweis von Gasanteilen, die durch Lichtbogeneinwirkung auf das m der Kapselung enthal¬ tene Loschgaε entstehen oder zur Detektion von Druckwellen. Dabei ist an der Außenseite der Kapselung eine Antenne ange- ordnet, die zur drahtlosen Informationsübertragung mit einer Auswerteeinrichtung dient.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache Lo¬ sung zur Teilentladungsmessung bei einer gekapselten Schalt- anläge oder einem Rohrleiter anzugeben, wobei der Aufwand ge¬ ring gehalten werden soll.
Die Losung der Aufgabe gelingt erfindungsgemaß mit einer me¬ tallgekapselten Schaltanlage für Hoch- oder Mittelspannung, mit zumindest einem im Innenraum der Kapselung angeordneten Sensor zum Erfassen einer Zustandsgroße innerhalb der Kapse¬ lung dient und der eine Antenne hat, wobei eine auf den In¬ nenraum gerichtete Sende- und Empfangsantenne zum Informa¬ tionsaustausch mit dem Sensor vorgesehen ist, und wobei die Sende- und Empfangsantenne gleichzeitig zur elektromagneti¬ schen Erfassung von Teilentladungen (TE) im Innenraum dient.
Es wurde erkannt, daß trotz der völlig unterschiedlichen Auf¬ gabenstellungen hier zwei Funktionen mit einer gemeinsamen Einrichtung realisiert werden können, wobei mehrere Schritte zum Erreichen der Losung notig waren. Die neue Schaltanlage weist nur ein Erfassungselement, namlich nur eine Antenne oder ein Antennenelement im Innenraum der Kapselung für die TE- Messung und für die übrige Überwachung und Erfassung von Meßgrößen auf. Bevorzugt sind die Sensoren als OFWε ausgebil¬ det, welche besonderε klein sind und sich problemlos in der Schaltanlage unterbringen lassen. Die Losung der Aufgabe ge¬ lang unter anderem auch erst dadurch, daß der/die Sensor/en mit seiner/ihren Antenne/n im Innenraum angeordnet ist/sind. Somit ist eine gleichzeitige TE-Erfassung und eine Fernabfra¬ ge von Anlageninformationen möglich.
Es ist gunstig, wenn eine mit der Sende- und Empfangsantenne verbundene Verarbeitungseinrichtung vorgesehen ist, die eine Erkennungseinrichtung zur Unterscheidung zwischen einem Teil- entladungssignal und einem Antwortsignal eines OFWs umfaßt, und wobei beim Erkennen einer Teilentladung em Meldeεignal erzeugt wird. Damit lεt eine selektive Fehlererkennung gege¬ ben, wobei das Meldesignal gegebenenfalls über eine Steuer- und Oberwachungseinrichtung einer weiteren Verarbeitung zuge¬ führt werden kann. Die Steuer- und Uberwachungsemrichtung kann zusammen mit der Verarbeitungseinrichtung eine Bauein¬ heit bilden.
Die Erkennungseinrichtung kann mit Vorteil Speichermittel um¬ fassen, in denen zumindest charakteristische Teilmerkmale von Teilentladungsεignalen und/oder Antwortsignalen abgelegt sind, mit denen die erfaßten Signale verglichen werden. Auf diese Weise ist eine Positiv- und/oder Negativ-Aussage über das Vorhandensein einer TE oder eines Antwortsignalε möglich. Es ist denkbar, daß nach dieser Methode eine Anordnung nach Art eines Expertensystems mit einer Datenbank realisierbar
Zur Erkennung eines Teilentladungssignals kann beispielsweise bevorzugt em charakteristischeε Frequenzεpektrum und/oder em charakteristischer Signalverlauf, z.B. ein maximaler Pe¬ gel, herangezogen werden. Prinzipiell können auf Basis der vorliegenden Erfindung auch weitere Erkennungsroutinen ver¬ wendet werden, wie sie aus dem Stand der Technik (beispiels¬ weise EP 0 596 879 Bl) bekannt sind. Hierzu gehören insbeson¬ dere eine Fourieranalyse des Spektrums sowie die Verwendung einer Fuzzy-Logic oder eines neuronalen Netzes für eine ge- wichtete Bewertung. Gegebenenfalls kann auch eine statisti¬ sche Auswertung von Teilentladungen erfolgen, so daß em La¬ wineneffekt erkannt werden kann.
Vorteilhafterweise kann eine innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne vor oder nach dem Auftreten einer TE erfaßte In¬ formation alε ungültig verworfen werden. Somit lεt immer ein Sicherheitsabstand zwischen Informationspegel und Störpegel gegeben. Veränderte oder gestörte Dateninformationen kommen also nicht zur Auεwertung.
Mit Vorteil kann nach einer Verwerfung einer Information die Informationsübertragung wiederholt werden. Damit ist sicher¬ gestellt, daß möglichst kein oder nur em geringer Datenver¬ lust entsteht .
Es ist auch denkbar, daß zur Erkennung einer TE das erfaßte Signal zusätzlich mit einem Meßsignal eines Oberflachenwel-
lensensors verknüpft oder verglichen wird. Durch diese Ver¬ knüpfung von Informationen ist eine genauere Aussage über das Vorliegen einer TE möglich. Gegebenenfalls kann auch eine lo¬ gische Verknüpfung mit Signalen anderer Schutzgerate der An- läge, z.B. einem Distanzschutz oder einem Sammelεchienen- schutz , gegebenenfallε unter gewichteten Gesichtspunkten mit einer Fuzzy-Logic, erfolgen, so daß eine genaue, auch in kri¬ tischen oder ungunstigen Betriebsεituationen sichere Feh¬ lererkennung gegeben ist. Auf diese Weise ist em zuverlassi- ger Betrieb der Schaltanlage möglich.
Eine weitere Losung der Aufgabe gelingt erfindungsgemaß mit einem metallgekapselten Rohrleiter für Hoch- oder Mittelspan¬ nung, mit zumindest zwei auf seinen Innenraum gerichteten Sende- und Empfangsantennen, zwiεchen denen em Informations¬ austausch stattfindet, wobei zumindest eine Sende- und Emp¬ fangsantenne gleichzeitig zu Erfassungen von Teilentladungen innerhalb des Innenraums dient. Die nachfolgend beschriebenen Beispiele gelten sinngemäß auch für diese Informationsuber- tragungsanordnung.
Ein Ausfuhrungsbeispiel, weitere Vorteile und Details der Er¬ findung werden nachfolgend anhand der Zeichnung naher erläu¬ tert .
Zunächst wird allgemein eme Schaltanlage mit einer Uberwa¬ chungsemrichtung erläutert, wobei eine Informationsübertra¬ gung mit Hochfrequenz verwendet wird. Es versteht sich von selbst, daß die beschriebene Uberwachungsemrichtung auch für andere Funktionen innerhalb der Schaltanlage, z.B. zur Erfas¬ sung einer Schaltstellung ohne Sensoren nach einem Radarprm- zip, für zusatzliche Steuerungsaufgaben oder rem zur Infor¬ mationsübertragung, verwendbar ist.
Die FIG zeigt eme gekapselte, gasisolierte Schaltanlage 1, wie sie beispielsweise aus dem Stand der Technik gemäß dem obengenannten Deutschen Gebrauchsmuεter 94 20 199 bekannt
ist. Die Schaltanlage 1 ist für Hoch- oder Mittelspannung ge¬ eignet . Unter Schaltanlage wird hier auch em gekapselter Rohrleiter ohne Schaltelement verstanden.
In diesem Langsεchnitt durch einen Teil der Schaltanlage 1 ist ein Abzweig mit einem Schaltgerät 3, insbesondere einem Trenner oder einer Unterbrechereinheit, gezeigt. Zentral m der Kapselung 5 verlauft eine Stromschiene 6 als elektrischer Leiter. Zu näheren Details des Schaltgeratε 3 und dessen Funktion wird auf das obengenannte Gebrauchsmuster verwiesen. Im Innenraum 4 der Kapselung 5 der Schaltanlage 1 sind alε Sensoren Oberflachenwellensensoren (OFW) für verschiedenste Aufgaben, beispielsweise OFW 7a für eine Temperaturerfassung, OFW 7b für eine Stromerfassung, OFW 7c für eme Gaserkennung und OFW 7d für eine Stellungserkennung, angeordnet. Es sind dabei auch weitere OFWs für weitere Funktionen oder Aufgaben, z.B. Lichterkennung, Druckmessung usw., denkbar.
Jeder OFW weist alε Empfangs- und Sendemittel zumindest eme Antenne 9 zur Informationsübertragung, insbesondere zur Ab¬ frage, auf. Die Informationsübertragung erfolgt dabei von den OFWs 7a bis 7d zu einer zentralen, für alle OFWs 7a bis 7d wirksamen Sende- und Empfangsantenne, die nachfolgend als An¬ tennenelement 11 bezeichnet ist .
Unter Antenne, Sende- und Empfangsantenne, Antennenelement oder Empfangs- und Sendemittel werden hier jegliche Strah- lungε- und Empfangselemente verstanden, die eine Abstrahlung und/oder einen Empfang von elektromagnetiεchen oder optischen Wellen ermöglichen, beispielweise Funkantennen, Ultraschall¬ oder optische Sende- und Empfangselemente (z. B. Infrarotele¬ mente) , wobei auch eine Aufteilung in Sende- und Empfangs¬ richtung umfaßt sein kann. Die Ausfuhrung gemäß FIG 1 bezieht sich beispielhaft auf eme Funk-Informationsubertragung .
Daε Antennenelement 11 lεt über geeignete Leitungen 13, z.B. einem Koaxialkabel, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung
eines Anpaßgliedes, mit einer Steuer- und Uberwachungsem¬ richtung (nachfolgend als Uberwachungsemrichtung 15 bezeich¬ net) verbunden. Diese umfaßt em Sende- und Empfangsteil 17 und eine weitere nicht naher gezeigte Einrichtung zur Signal- auswertung, wobei gegebenenfalls em Prozessor mit Spei- cheremrichtung umfaßt sein kann.
Daε Sende- und Empfangstell 17 oder zumindest Teile hiervon können prinzipiell auch dezentral bei dem Antennenelement 11 angeordnet sein, so daß zwischen der Uberwachungsemrichtung 15 und dem Antennenelement 11 lediglich ein leistungsarmer Datenverkehr stattfindet. Die Sendeleistung wird dann dezen¬ tral erzeugt .
Es ist auch denkbar, daß das Antennenelement 11 mit einer de¬ zentralen Einrichtung leitungsgebunden oder drahtlos direkt mit einem Bus 19 verbunden ist. Die Uberwachungsemrichtung 15 kann mit dem Sende- und Empfangεteil 17 und dem ange- schlosεenen Antennenelement 11 im Sinne der vorliegenden Idee auch als Sendeempfangseinrichtung oder Transceiver bezeichnet werden.
Die Uberwachungsemrichtung 15 kann beispielsweise eme zen¬ trale Einheit in einer Schaltanlage oder auch eme abzweig- oder geratebezogene Einrichtung sein, die über eme weitere Datenverbindung, z.B. über den Bus 19 mit einer übergeordne¬ ten Zentrale 21 datentechnisch in Verbindung steht. Diese Zentrale 21 kann eine Nahsteuerzentrale sein, welche wiederum über eine geeignete Schnittstelle 22 mit einer übergeordneten Netzleitstelle in Verbindung steht.
Selbstverständlich umfaßt zumindest die Zentrale 21 geeignete Bedien- und Anzeigemittel, z.B. eme Tastatur und einen Bildschirm, für den Betrieb der Schaltanlage 1. Über geeig- nete nicht näher gezeigte Schnittstellen ist auch em porta- bles Gerat, z.B. em tragbarer Computer oder em Laptop, zur Bedienung oder für sonstige Ein- und Ausgaben an verεchieden-
ste Stellen des m der Figur 1 gezeigten Syεtemε, z.B. am Bus 19 oder an der Uberwachungsemrichtung 15, anschließbar.
Die gezeigten Datenverbindungen können beliebig, z. B. als leitungsgebundene Verbindung, insbesondere Drahtleitung oder Lichtleiter, oder drahtlose Verbindung, z.B. Funk-, Schall¬ oder optische Verbindung, ausgeführt sein.
Im vorliegenden Beispiel ist das Antennenelement 11 innerhalb der Kapselung 5 an einer Öffnung angeordnet. Die Öffnung ist dabei von einem Flansch 23 gebildet, der mit einem Verschlu߬ element 25, z.B. einem Deckel und einem Druckring 27, ver¬ schlossen ist. Selbstverständlich sind hier nicht naher ge¬ zeigte Verschraubungen für die Flanschverbindung nach dem Stand der Technik vorzusehen.
Das Antennenelement 11 liegt somit innerhalb der Kapselung 5, so daß beste Bedingungen für eme problemlose Informations¬ übertragung zu den OFWs 7a bis 7d gegeben ist. Da das Anten- nenelement 11 quasi innerhalb eines Stutzens liegt und nicht in den Innenraum 4 hineinragt, sind hier elektrische oder feldtechnische Probleme vermieden. Außerdem bildet das Anten¬ nenelement 11 mit einem ohnehin von der Kapselung 5 losbaren Bauteil eine Baueinheit, so daß es einfach zugänglich oder auch nachrustbar lεt .
Die OFWε 7a biε 7d sind dabei zum Teil an der Kapselung 5, zum Teil an der Stromschiene 6, auf einem beweglichen Teil deε Schaltgerats 3 oder auch an oder hinter einem ersten Stützer 28, gegebenenfalls in einem getrennten Gasraum, ange¬ ordnet. Gegebenenfalls können mehrere Sensoren für unter¬ schiedliche Funktionen gesammelt an einem Ort angeordnet sein und eine gemeinsame Antenne aufweisen. Es ist auch möglich , daß ein Sensor mehrere Meßfunktionen beinhaltet. Vorteilhaf- terweise können die Sensoren nach Art und Große einer
Scheckkarte ausgebildet sein, wobei der wesentliche Teil der Karte die Antenne bildet.
Wesentlich für die Funktion der gesamten Überwachung ist, daß eme sichere Funk- oder Datenverbindung innerhalb der Kapse¬ lung 5 besteht. Dazu ist der Stutzer 28 aus einem dielektri¬ schen Material gefertigt, so daß die Hochfrequenzubertragung auch zwischen dem Antennenelement 11 und dem hinter dem Stut¬ zer 28 liegenden OFW 7c nicht beeinträchtigt ist . Bei anderen Ubertragungsmethoden lεt daε Material des Stutzers entεpre¬ chend vorzusehen (z.B. Glas bei einer optischen Übertragung) .
Der Flansch 23 oder die benötigte Öffnung zur Emkopplung kann beispielsweiεe Teil einer vorhandenen Wartungεoffnung, eines Gasbefullungsstutzenε, einer Gießharzemfulloffnung, eineε Schaulochs oder auch eines Endflansches sein. Sinngemäß sind daher die hier beispielhaft beschriebenen Ausfuhrungen für jegliche mögliche Offnungen an Schaltanlagen, bei¬ spielsweise auch für den gezeigten Endflansch 29, anwendbar. Es kann auch eine speziell angebrachte Öffnung verwendet wer¬ den.
Es ist auch denkbar, daß das Antennenelement 11 außerhalb der Kapselung 5 angeordnet ist und über ein dielektrisches Fen¬ ster in den Innenraum 4 strahlt. Hierzu bietet sich bei¬ spielsweise als Öffnung em Emfullstutzen im Bereich eines Verbindungsflansches zweier Kapselungsabschnitte an, wobei das Antennenelement gegebenenfalls als Stabantenne ausgebil¬ det in die Öffnung eingegossen ist.
Bei Anordnung einer weiteren nicht naher gezeigten Antenne mit einer zugeordneten Steuereinrichtung im Gasraum hinter dem weiteren Stutzer 39 ist auch eine Verwendung des Innen¬ raumes 4 der Kapselung 5 als Ubertragungsraum möglich, wobei eine geschützte Datenübertragung über lange Strecken möglich ist. Diese Möglichkeit ist bevorzugt bei Rohrleitern einsetz- bar. Eine Kombination mit einer gleichzeitigen Sensorabfrage ist denkbar.
Die Uberwachungsemrichtung 15 mit dem Sende- und Empfangs- teil 17 kann als Verarbeitungseinrichtung 30 mit dem An¬ tennenelement 11 auch eine weitere zusatzliche oder alterna¬ tive Funktion haben: Die Verarbeitungseinrichtung 30 dient dann gleichzeitig zur Erfassung von TE (Teilentladungen) in¬ nerhalb der Kapselung 5.
Dabei wird das als Funkantenne ausgebildete Antennenelement 11 gleichzeitig als Erfassungsεenεor für eine TE verwendet. Auf dieεe Weiεe lεt nur eine Antenne oder gegebenenfallε bei einer Anbringung innerhalb der Kapselung 5 nur eme Durchfuh¬ rung für die Leitungen 13 notig. Unter Umstanden kann das An¬ tennenelement 11 für beide Funktionen auch zweiteilig ausge¬ führt sein.
Gegebenenfalls kann für die Erfasεung der TE und für den In¬ formationsaustausch mit den OFWs getrennte Auswerteeinrich¬ tungen verwendet werden. Dabei ist es denkbar, diese über eine entsprechende Antennenweiche gemeinsam an das Antennen- element 11 anzuschließen.
Bevorzugt wird jedoch für beide Funktionen eine gemeinsame Verarbeitungseinrichtung, namlich vorliegend die Uberwa¬ chungsemrichtung 15, verwendet. Diese ist bevorzugt alε di- gitale Signalverarbeitungsemrichtung, insbesondere mit einem Rechner und/oder einem digitalen Signalprozessor, ausgebil¬ det. Auf diese Weise sind auch aufwendige Meßwertbearbeitun¬ gen, z.B. Fourieranalysen, Fuzzy-Enscheidungen oder neuronale Verfahrensweisen, möglich. Die Überwachungseinrichtung 15 kann gegebenenfalls auch Steuerfunktionen umfassen.
Die Uberwachungsemrichtung 15 weist dabei eme Erkennungs- emrichtung 40 zur Unterscheidung eines Teilentlandungε- εignals und eines Antwortsignals eines OFWs auf. Beim Erken- nen einer TE wird ein Meldesignal erzeugt, das gegebenenfalls über den Bus 19 und die Zentrale 21 weitergegeben und zur Anzeige gebracht werden kann.
In der Erkennungseinrichtung 40 werden die jeweils empfange¬ nen Signale auf charakteristische Merkmale von TE untersucht . Dazu kann die Erkennungseinrichtung 40 Speichermittel umfas¬ sen, in der zumindest charakteristische Teilmerkmale von TE und Antwortsignalen abgelegt sind. Die empfangenen Signale werden dann mit den gespeicherten Teilmerkmaien verglichen, wobei möglichst Übereinstimmungen gesucht werden. Bei einer Übereinstimmung für den jeweiligen Signaltyp wird eme ent¬ sprechende Folgereaktion ausgelost. Im Fall einer TE kann dies beispielsweise eme Meldesignal sein.
Für die Erkennung einer TE wird bevorzugt ein charakteristi¬ sches Frequenzspektrum und/oder em charakteristischer Si¬ gnalverlauf herangezogen. Im übrigen sind auch weitere aus dem Stand der Technik bekannte Methoden zur genaueren TE-De- tektion oder -erkennung möglich, z.B. unter Verwendung von Mittelwert- und Differenzbildungen, Phasenvergleichen, insbe¬ sondere mit den Phasengroßen von Strom und Spannung der je¬ weiligen Schaltanlage, oder speziellen Filtermethoden zur Se- lektierung der TE. In der Regel erfolgt die Abfrage der OFWs 7a bis 7d in regelmäßigen Abstanden oder Zyklen. Eme TE tritt hingegen unregelmäßig auf. Gegebenenfalls kann auch hier unter Verwendung einer Mittelwertbildung eine Signalbe¬ arbeitung und Analyεe erfolgen.
Wenn im Falle einer TE innerhalb einer vorgegebenen Zeit em Antwortεignal empfangen wird, so kann davon ausgegangen wer¬ den, daß dieses durch die TE verfälscht oder verändert ist. Daher ist es gunstig, wenn innerhalb einer vorgegebenen Zeit oder innerhalb eines Zeitfensterε vor oder nach deε Entεte- hungszeitpunktes einer TE empfangene Informationen oder Ant¬ wortsignale als ungültig verworfen werden. Auf diese Weise kann einer fehlerhaften Datenverarbeitung vorgebeugt werden. Zum Ausgleich kann gegebenenfalls eme Wiederholung der In- formationsubertragung angeregt werden, wodurch der Daten¬ oder Informationsverlust gering gehalten ist.
ERSATZBUTT(REGEL26)
Um die Aussagegenauigkeit über das Vorhandensein einer TE zu erhohen kann daε Meldeεignal zusätzlich auch mit einem weite¬ ren Signal logisch verknüpft werden. Hierzu eignen sich bei¬ spielsweise Meßsignale eines OFWs, Signale aus vorhandenen Schutzgeraten, z.B. einem Distanzschutz oder einem Sammel- schienenschutz, oder Meßsignale, z.B. em Strom oder eme Spannung, die innerhalb der Schaltanlage 1 aufgenommen wer¬ den. Dabei ist es gunstig, wenn die Meßεignale in der Uberwa¬ chungsemrichtung 15 oder zumindest in der Zentrale 21 in Da- tenform vorliegen, so daß eine zentrale, bevorzugt digitale Auεwertung möglich ist.
Unter Umstanden kann auch eme gewichtete Bewertung vorhande¬ ner Informationen oder Signalen von Vorteil sein. Unter Ver- wendung einer Fuzzy-Logic ist es denkbar, daß bei nicht ein¬ deutigen Signalauεεagen oder Entεcheidungsausεagen unter ge- wichteten Geεichtεpunkten völlig überraschende oder neue In¬ formationen zur Verfugung stehen, die für einen sicheren Be¬ trieb der Schaltanlage 1 von Vorteil sind. Auch kann mit ei- ner "lernenden" Verfahrensweise eines neuronalen Netzes auε früheren Fehlerfallen zukunftige εchneller und εicherer er¬ kannt werden.
In der Verarbeitungsemrichtung 30 werden bevorzugt Frequen- zen im Bereich von 1 GHZ +/- 500 MHZ naher untersucht, wobei der Informationsaustauεch zwischen den OFWs 7a bis 7d in schmalbandigen Bereichen erfolgt, wahrend eme TE em breit- bandiges Signalgemisch erzeugt. Auch hierdurch ist bereits eine Unterscheidung denkbar.
Selbstverständlich sind die obengenannten einzelnen Merkmale und Ausfuhrungen der vorliegenden neuen Idee im Rahmen deε fachmannischen Handels miteinander oder mit Merkmalen aus dem Stand der Technik kombinierbar, ohne daß der Grundgedanke der Idee verlassen wird. Wesentlich für die neue Idee ist, daß eme TE-Mesεung in Kombination mit einer Überwachung der Schaltanlage mittels Sensoren oder mit einer Informationε-
Übertragung innerhalb der Kapselung mittels einer einheit¬ lichen, gemeinsamen Verarbeitungs- und Erfasεungεeinrichtung möglich ist.
ERSÄTZBLATT(REGEL26)