Beschreibung
Verfahren zur Regelung einer Pumpeinrichtung bei optischer Verstärkung eines übertragenen ellenlängen-Multiplex (-WDM) - Signals
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung einer Pumpeinrichtung für die optische Verstärkung eines übertragenen Wellenlängen-Multiplex (-WDM) -Signals nach den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 6.
Für die Übertragung eines optischen WDM-Signals entlang langer Faserstrecken sind Verstärkermodule nach einzelnen Übertragungsabschnitten erforderlich. Eine wirkungsvolle Methode zur zusätzlichen Verstärkung eines Signals beruht auf der Verwendung von wenigstens einem Erbium-dotierten Faserverstärker EDFA, der eine oder mehrere an einer Erbium-dotierten Faser EDF angekoppelte Pumpquellen mit Wellenlängen von ca. 980 nm und/oder 1480 nm für eine Verstärkung des WDM- Signals im C- und L-Band (ca. 1525-1565 nm und ca. 1570-
1610 nm) aufweist. Eine Realisierung eines Erbium dotierten Faserverstärkers ist aus US 5 140 456 bekannt. Dabei werden Pumpsignale aus den Pumpquellen in die Erbium-dotierte Faser eingespeist und ermöglichen eine Inversion bzw. eine teilwei- se Besetzung eines höheren Energie-Niveaus durch Absorption, die je nach Inversionsgrad und je nach Wellenlängenbereich des WDM-Signals zu einem Gewinn bzw. Verlust führen kann. Aufgabe eines Erbium-dotierten Faserverstärkers EDFA ist es hauptsächlich, einen flachen und hohen Gewinn bei einer nied- rigen Rauschzahl zu gewährleisten. Ein Beispiel zur Realisierung eines solchen Faserverstärkers ist in *Optical Fiber Amplifier for WDM Optical Networks", Sun Y., Srivastava A. K., Zhou Jianhui, Sulhoff J. W. Bell Technical Journal, January- March 1999 ausführlich beschrieben. Zur Erzielung einer nied- rigen Rauschzahl bei hohem Gewinn werden für einen zweistufigen Verstärker (siehe Fig. 2) in der ersten Stufe eine
hohe Inversion und in der zweiten Stufe eine kleine Inversion eingestellt (siehe Seite 189, 1. Spalte).
Verfahren zur Kompensation einer Verkippung des Gewinns für alle Kanäle des WDM-Signals sind ebenfalls bekannt. Ein aktuelles Beispiel ist in ^Active Gain-Slope Compensation of EDFA Using Thulium-Doped Fiber as saturable Absorber", Kitabayashi T., Aizawa T., Sakai T., Wada A., IEICE Transactions on Electronics, vol. E84-C, no. 5, pp . 605-609, May 2001 beschrie- ben. Hier werden bei Verwendung von kaskadierten Thuliumdotierten- und Erbium-dotierten Fasern die positiven und negativen Verkippungen des Gewinns im C-Band kompensiert. Eine Verwendung der Thulium-dotierten Fasern im Sättigungsbereich bei einer Übertragung im C-Band ist dafür Voraussetzung.
Aus EP 1 045 535 A2 ist ferner eine Regelung zur Erhaltung eines flachen Gewinns für alle Kanäle eines übertragenen WDM- Signals, insbesondere bei Temperaturenänderungen, bekannt (siehe Abstract) . Die Regelung weist unter anderem eine Pumpeinrichtung mit zwei über eine Erbium-dotierte Faser EDF verteilt angeordneten Pumpquellen zur Verstärkung eines übertragenen WDM- Signals auf, dessen Leistung am Übertragungsstreckenende durch eine Photodiode ermittelt und derart kontrolliert wird, daß mittels einer Kontrollschaltung entsprechende Ausgangsleistungen der Pumpquellen zur Erzielung eines Wellenlängenunabhängigen Gewinns für alle Kanäle des WDM-Signals am U- bertragungsstreckenende geregelt werden. Zur Variation des Gewinns der übertragenen Kanäle sind zwei weitere Photodioden und ein von einem Kontroller gesteuertes variables optisches Dämpfungsglied vorgesehen.
Die aktuellen Verstärker für WDM-Signale sind also so realisiert, daß sie optimale Rauschzahlen und/oder Wellenlängenab- hängige und hohe Gewinne bei maximaler Kanalanzahl als Signalbelegung liefern. Bedingt durch hohe Kanalzahlen moderner WDM-Übertragungssysteme erfordert das Pumpen der Erbium-
dotierten Faser (n) sehr hohe Pumpleistungen, die häufig nur zur Verfügung gestellt werden können, indem innerhalb einer Verstärkerstufe an mehreren Stellen Pumplicht in die Erbium dotierte Faser eingekoppelt wird. Im allgemein sind bei Inbetriebnahme nur wenige Kanäle gleichzeitig aktiv oder das Übertragungssystem ist bereits so ausgelegt, daß es nur bis zu einer gewissen Kanalzahl ausgebaut werden kann. Durch die im Vergleich zum Vollausbau deutlich reduzierten Eingangs- und Ausgangsleistungen muß jedoch eine geringere Pumpleistung eingestellt werden. Reduziert man die Pumpleistungen nun jeweils um einen Anteil, kann es zu einem Anstieg der Rauschzahl kommen.
Die folgende Abbildung (Fig. 1) beschreibt eine optische Ver- Stärkung nach dem Stand der Technik. Deren Eigenschaften werden erläutert und die Nachteile beschrieben, die durch die vorliegende Erfindung beseitigt werden.
In Fig. 1 wird die Rauschzahl NF als Funktion der Eingangs- leistung P des WDM-Signals dargestellt. Zur Verstärkung des WDM-Signals ist eine Pumpeinrichtung mit zwei über eine Erbium dotierte Faser angeordneten Pumpquellen vorgesehen. Die erste Pumpquelle hat eine Wellenlänge von 980 nm und die zweite Pumpquelle weist Wellenlängen von 980 nm (Kurve Cl) bzw. 1480 nm (Kurve C2) auf. Angenommen wird, daß entsprechende Pumpsignale der untersuchten Pumpeinrichtung im Eingangsbereich bzw. in einem weiteren Bereich der Erbium dotierten Faser ko- bzw. kontradirektional eingespeist werden. Bei dieser Pumpeinrichtung werden die Pumpleistungen der Pumpquellen jeweils zu gleichen Anteilen je nach Änderung der Eingangsleistung des WDM-Signals, d.h. auch je nach Änderung der Anzahl der aktiven Kanäle, reduziert oder erhöht. Bei kleinen Eingangsleistungen steigt die Rauschzahl an.
Aus DE 100 58 059 AI ist ein optischer Verstärker für WDM-
Signale bekannt, der ein austauschbares Fasermodul zur Anpas
3a sung der Verstärkung an unterschiedliche Eingangspegel bei optimalem Rauschverhalten aufweist.
Zur Erzielung kleiner Rauschzahlen ist aus der Literaturstel- le wQuantum Limited Noise Figure Operation of High Gain Erbium Doped Fiber Amplifiers", Lumbohlt et al., Journal of Lightwave Technology, Vol. 11, Nr. 8, August 1993 ein optischer Verstärker mit einer ko, kontra- oder bidirektional gepumpten Verstärkungsfaser bekannt, über der ein Isolator zur Unterdrückung des Rauschens aus ASE (amplified spontaneaous emission) angeordnet ist. Je nach Positionierung des Isolators entlang der Verstärkungsfaser ist die Rauschzahl entsprechend verstellbar und also minimierbar.
Eine weitere Literaturstelle wReliable 1.01-μm Band Laser Diode Pumped Praseodyniu -Doped In/Ga-Based Fluride Fiber Amplifiers at 1.3 μm" , Isshiki et al . , Journal of Lightwave Technology, Vol. 16, Nr. 12, Dezember 1998 offenbart einen bidirektional gepumpten optischen Faserverstärker mit einer Praseodynium-dotierten In/Ga-Based Fluride-Faser als Verstärkungsfaser. Die Pegel eines verstärkten WDM-Signals am Ausgang des optischen Faserverstärkers können mit Hilfe einer Kontrolleinheit durch eine Regelung von zwischen Kontrolleinheit einerseits und Eingang- und Ausgangsleitung anderseits eingeschalteten Pumplaserdioden ausgeglichen werden. Zur Erzielung hoher Gewinne des optischen Faserverstärkers ist eine geeignete Länge der Verstärkungsfaser zu wählen.
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Ebenfalls zur Regelung des Gewinns ist aus US 5 745 283 ein bidirektionaler gepumpter Faserverstärker mit zwei Laserdioden als Pumpquelle zur Verstärkung mehrerer Kanäle eines WDM- Signals bekannt, deren einzelne Pumpleistungen in Anhängig- keit eines abgezweigten Anteils jeder Ausgangsleitung der Kanäle am Ende des Faserverstärkers geregelt werden. Dadurch werden Gewinndifferenzen zwischen den Kanälen unterdrückt. Eine Trennung jedes Kanals am Ende des Faserverstärkers bleibt jedoch aufwendig. Bei Änderungen bzw. Erweiterung der Kanalzahl ermöglicht dieses System keine flexible Lösung.
Aus US 6 111 686 ist schließlich ein optischer Verstärker bzw. eine Methode zur optischen Verstärkung eines Signals bekannt, bei denen eine Reduzierung des Leistungsverbrauches sowie der Kosten des Systems hauptsächlich durch den Einsatz einer einzigen statt zwei Pumpquellen erzielt ist. Bei bekanntem Verfahren sind zwei verschiedene Arbeitsweisen vorgesehen. Einerseits wird zur Reduzierung der Rauschzahl des optischen Verstärkers eine Aufteilung der Ausgangspumpleistung in zwei Pumpsignale zum ko- und kontradirektionalen Pumpen so durchgeführt, dass die Leistung des ersten kodirektionalen Pumpsignals höher ist als die des zweiten kontradirektionalen Pumpsignals. Andererseits wird zur Erzielung einer hohen Ausgangsleistung des optischen Verstärkers die Leistung des zweiten Pumpsignals größer eingestellt als die des ersten Pumpsignals. Neben diesen beiden Einstellungen, nämlich einerseits zur Erzielung einer kleinen Rauschzahl und andererseits zur Erzielung einer hohen Ausgangsleistung, sind keine weitere Einstellungen vorgesehen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren zur Regelung von Pumpleistungen mehrerer Pumpquel-
4 len für eine variierende erforderliche Gesamt-Pumpleistung zur Verstärkung eines WDM-Signals bei minimaler Rauschzahl anzugeben.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren, das durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 6 gekennzeichnet ist, gelöst.
Zweckmäßige Weiterbildungen werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
Ausgehend von einem Verfahren nach dem Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die ermittelte Ist-Leistung des WDM-Signals wird mit einer Soll-Leistung verglichen wird, und daß eine erforderliche Ge- samt-Pumpleistung eingestellt wird und daß zur Erzielung einer optimalen Rauschzahl des WDM-Signals die Ausgangsleistungen der ersten und zweiten Pumpquellen in Abhängigkeit der erforderlichen Gesamt-Pumpleistung derart eingestellt werden, daß in dem Faserverstärker bei einer geringen Gesa t-Pump- leistung eine hohe Inversion am Eingang der Faser durch die erste Pumpquelle und eine kleine Inversion in weiterem Teil der Faser durch die zweite Pumpquelle bewirkt werden, und daß mit zunehmender erforderlicher Gesamt-Pumpleistung die Pumpleistung der ersten Pumpquelle zunächst stärker und anschlie- ßend schwächer zunimmt als die Pumpleistung der zweiten Pumpquelle. Dadurch wird die Rauschzahl des Faserverstärkers niedrig gehalten.
Zur Einstellung der Inversionen im Faserverstärker werden er- findungsgemäße Aussteuerungskennlinien für die erste und zweite Pumpquelle für eine vorteilhafte Aufteilung der gesamten erforderlichen Pumpleistung auf die erste und zweite Pumpquelle ermittelt.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Aufteilung der gesamten erforderlichen Pumpleistung auf die erste und zweite Pumpquellen nach An-
5 teilsparametern erfolgt, die in Abhängigkeit der erforderlichen Gesamt-Pumpleistung nach entsprechenden Beziehungen errechnet und gespeichert werden und weiterhin aus einer oder mehreren gespeicherten Tabellen abrufbar sind.
Steigung und Krü mungsparameter der Aussteuerungskennlinien der Pumpquellen werden derart gewählt, daß zunächst die hohe Inversion am Anfang der Übertragungsstrecke und dann die kleine Inversion am Ende der Übertragungsstrecke je nach der gesamten erforderlichen Pumpleistung gewährleistet sind. Ein Betrieb der Pumpquellen unterhalb ihrer Schwellströme wird ebenso insbesondere bei kontradirektionalen Pumpen vermieden. Weiterhin werden Signalverzerrungen durch eine stetige Diffe- renzierbarkeit der Aussteuerungskennlinien der Pumpquellen vermieden.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden alle Kanäle einen flachen Gewinn für unterschiedliche erforderliche Gesamt- Pumpleistungen am Ende des Faserverstärkers aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf mehr als zwei Pumpquellen erweitert werden. Weitere erfindungsgemäße Aussteuerungskennlinien der Ausgangsleistung von zusätzlichen Pumpquellen werden in Abhängigkeit der erforderlichen Gesamt- Pumpleistung definiert und gespeichert, so daß am Ende des Faserverstärkers eine minimale Rauschzahl des WDM-Signals durch eine optimale Einstellung der den Pumpquellen entsprechenden Inversionen erzielt wird. Die Erweiterung auf mehr als zwei Pumpquellen im Faserver- stärker dient dazu, die Ausgangsleistungen der ursprünglichen zwei Pumpquellen zu erhöhen, z.B. im Falle einer Inbetrieb- Kanalzahlerhöhung. Der Gewinn der alten Kanäle bleibt dadurch konstant und der notwendige Gewinn der neuen Kanäle wird e- benso korrekt angepaßt.
6 Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher beschrieben. Dabei zeigen:
Figur 2: das schematische Prinzip des erfindungsgemäßen Ver- fahren für einen Faserverstärker mit zwei Pumpquellen,
Figur 3: die erfindungsgemäßen Aussteuerungskennlinien zweier Pumpquellen für verschiedene Parameterwerte,
Figur 4: den Vergleich der Rauschzahl nach dem Stand der Technik und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
Figur 5: das schematische Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahren für einen Faserverstärker mit mehr als zwei Pumpquel- len.
Figur 6: die erfindungsgemäßen Aussteuerungskennlinien für eine Anordnung gemäß Fig. 5 mit drei Pumpquellen
Die in Fig. 2 dargestellte Schaltung zeigt einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden Faserverstärker EDFA mit einer Regeleinrichtung für eine an eine Erbium-dotierten Faser EDF angeschlossene Pumpeinrichtung. Anstelle einer Er- bium-dotierten Faser EDF könnten auch andere Varianten von Fasern wie z. B. eine Thulium-dotierte Faser verwendet werden. Zur Verstärkung eines übertragenen WDM-Signals S werden eine erste Pumpquelle 1, deren Pumpsignal im Eingangsbereich des Faserverstärkers EDFA wirkt, und eine zweite Pumpquelle 2, deren Pumpsignal im weiteren Bereich des Faserverstärkers EDFA wirkt, verwendet. Am Ausgang des Faserverstärkers EDFA wird eine Ist-Leistung IL des WDM-Signals S z. B. mittels einer Photodiode PD ermittelt und mit einer Soll-Leistung SL mittels eines Moduls M verglichen. Die Soll-Leistung SL wird entsprechend der Eigenschaften des WDM-Signals während der Übertragung vor dem Faserverstärker EDFA vorgegeben und eingestellt, d.h. beispielsweise bei Kanalzahländerungen so, daß
7 neue Werte der Soll-Leistung SL zur Einstellung eines gewünschten Gewinns der aktiven Kanäle führt. Nach dem Vergleich der Ist-Leistung IL mit der Soll-Leistung SL wird eine erforderliche Gesamt-Pumpleistung Ptot eingestellt, die auf die Ausgangsleistungen Pl und P2 der Pumpquellen 1, 2 zur Erzielung einer minimalen Rauschzahl des verstärkten WDM- Signals S aufgeteilt wird. Die Aufteilung erfolgt in Abhängigkeit der Gesamt-Pumpleistung Ptot mittels eines Anteilsparameters f(Ptot) bzw. l-f(Ptot)/ der im folgenden auch einfach als f bezeichnet wird. In der Praxis werden Signale zur Aussteuerung der Ausgangsleistungen Pl, P2 bzw. der Inversionen Nl, N2 der ersten und zweiten Pumpquellen 1, 2 mittels analogen Multiplikatoren oder digitalen Signalprozessoren Ml, M2 mit dem Anteilsparameter f bzw. 1-f geregelt. Der Anteilspa- ra eter f bzw. 1-f kann aus einer gespeicherten Tabelle je nach der erforderlichen Pumpleistung Ptot neu abgerufen werden.
Die Inversionen Nl und N2 sind zusammen zu betrachten und bezeichnen eine gesamte mittlere Inversion am Fasereingang bzw. am weiteren Faserteil. Die mittlere Inversion sollte konstant bei dem vorliegenden Verfahren gehalten werden.
In Fig. 3 sind erfindungsgemäße Aussteuerungskennlinien AI, A2 der Ausgangsleistungen Pl, P2 der zwei Pumpquellen
1, 2 dargestellt. Eingetragene Werte der Ausgangsleistungen Pl, P2 als Funktion der Gesamt-Pumpleistung Ptot sowie die Gesamt-Pumpleistung Ptot sind auf die Nominalleistung der ersten Pumpquelle 1 normiert. Prinzipiell wird die Ausgangsleistung Pl der ersten Pumpquelle bevorzugt, bis diese nahe an ihrer maximalen Leistung ist, und dann nur wird die Ausgangsleistung P2 der zweiten Pumpquelle ebenfalls erhöht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren werden die Aussteuerungskennlinien AI, A2 durch eine erfindungsgemäße Einstellung der Steigung des Anteilsparameters f (Ptot) nicht linear definiert. Die
Steigung von f (Ptot) ist bei einer kleinen Gesamtpumpleistung Ptot positiv, verläuft stetig, wird mit zunehmender Gesamt-
pumpleistung Ptot geringer und erreicht minimal den Wert Null. Dadurch wird die Ausgangleistung P2 der zweiten Pumpquelle 2 erst bei entsprechend genug großen Ausgangsleitungen Pl der ersten Pumpquelle 1 erhöht. Physikalisch bedeutet das, daß im Faserverst rker EDFA bei einer geringen Gesamt-Pump-leistung Ptot eine hohe Inversion Nl durch die erste Pumpquelle 1 und eine kleine Inversion N2 durch die zweite Pumpquelle 2 bewirkt werden und daß mit zunehmender Gesamt-Pumpleistung Ptot die Pumpleistung der ersten Pumpquelle 1 zunächst stärker und anschließend schwächer zunimmt als die Pumpleistung der zweiten Pumpquelle 2. Dadurch wird die Rauschzahl NF minimal gehalten.
Die Aussteuerungskennlinien AI, A2 zur Einstellung der Ausgangsleistungen Pl, P2 sind durch folgende Beziehung definiert:
AI Pl = f x Ptot A2 P2 = ( 1 - f ) x Ptot
Der Anteilsparameter f ist dabei gemäß folgender Beziehung einstellbar:
f = A • exp - ■ exp(-l) • (A • Ptot)α für Pt < — • exp (-) o. A α und f = --_ für Ptot > — • exp (—) A α
wobei A die Steigung beim Ansteuerungsnullpunkt der Aussteuerungskennlinie AI der Pumpquelle 1 und α den Krόmmungsparame- ter der Aussteuerungskennlinien AI, A2 der beiden Pumpquellen 1, 2 bedeuten.
In Fig. 3 sind drei mögliche Sätze von Aussteuerungskennlinien AI, A2 für verschiedene Parameter A, α dargestellt. Die Darstellung mit A=l und α=l zeigt das erfindungsgemäße Pro-
9 fil der Aussteuerungskennlinien AI, A2, damit die Inversionen Nl, N2 korrekt bewirkt werden. Dies bedeutet, daß die Ausgangsleistungen Pl, P2 der Pumpquellen 1, 2 nicht um den gleichen Anteil bei unterschiedlich erforderlichen Gesamt- Pumpleistungen Ptot reduziert oder erhöht werden, sondern entsprechend der ungleichen Anteilsparametern f, 1-f in Abhängigkeit der Gesamt-Pumpleistung Ptot eingestellt werden. Das Ausführungsbeispiel in Fig. 3 mit A=l und α=4 zeigt zwei Aussteuerungskennlinien AI, A2 mit starker Krümmung durch die Wahl eines großen Werts für den Krümmungsparameter α. Vorteilhaft ist dabei, daß die Inversion N2 viel kleiner ist als die Inversion Nl bei kleiner Gesamt-Pumpleistung Ptot- Die Rauschzahl wird dadurch erheblich kleiner. Bei einem hohen Wert des Krümmungsparameters α werden allerdings scharfe Knickstellen der Aussteuerungskennlinien AI, A2 bei einer Gesamt-Pumpleistung Ptot von ca. Ptot=Pl gebildet. Bei scharfen Knickstellen können Verzerrungen des WDM-Signals S durch Schwingungen der Regelung auftreten. Deshalb sollte auch der Wert des Krümmungsparameters α angemessen gewählt werden. Das letzte Ausführungsbeispiel der Fig. 3 mit A=0,8 und α=4 zeigt eine optimale erfindungsgemäße Einstellung der Aussteuerungskennlinien AI, A2 der beiden Pumpquellen 1, 2 in Abhängigkeit der Gesamt-Pumpleistung Ptot. Desweiteren werden die Pumpquellen 1, 2 im laufendem Betrieb immer oberhalb Ihrer Schwellströme betrieben. Dies gilt insbesondere für kontradirektionales Pumpen.
Zur entsprechenden Einstellung der Pumpleistungen der ersten und zweiten Pumpquelle 1, 2 kann der Anteilsparameter f bzw. 1-f aus einer gespeicherten Tabelle abgerufen werden.
In Fig. 4 ist die Rauschzahl NF nach dem erfindungsgemäßen Verfahren (Kurven C3 und C4) als Funktion der Eingangsleistungen P des WDM-Signals im Vergleich zum Stand der Technik (siehe auch Fig. 1, Kurve Cl und C2) dargestellt. Die verwendete Pumpeinrichtung ist diejenige, die in Fig. 1 beschrieben wurde, wobei die Aussteuerungskennlinien AI, A2 dem Ausfüh-
10 rungsbeispiel in Fig. 3 erfindungsgemäß entsprechen. Bei kleinen und höheren Eingangsleistungen P bleibt die Rauschzahl niedrig.
Fig. 5 zeigt das schematische Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Regelung einer Pumpeinrichtung eines Faserverstärkers EDFA mit mehr als zwei Pumpquellen. Bei Bedarf, beispielweise bei Kanalzahlerhöhung, kann eine weitere Pumpquelle erforderlich sein. Das erfindungsgemäße Verfahren ist für diese Erweiterung mit externen Pumpmodulen geeignet, die suk- zessiv ohne Betriebsunterbrechung hinzugefügt werden können. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird eine dritte Pumpquelle 3 zusätzlich zur ersten und zweiten Pumpquelle 1, 2 (siehe Fig. 2) zur Verstärkung eines übertragenen WDM-Signals S verwendet . Ausgangsleistungen Pl, P2, P3 der ersten Pumpquelle 1, deren Pumpsignal im Eingangsbereich des Faserverstärkers EDFA wirkt, der zweiten Pumpquelle 2, deren Pumpsignal im weiteren Bereich des Faserverstärkers EDFA wirkt, und der dritten Pumpquelle 3, deren Pumpsignal im Ausgangsbereich des Faser- Verstärkers EDFA wirkt, werden zur Erzielung einer minimalen Rauschzahl des verstärkten WDM-Signals S geregelt. Eine Ist- Leistung IL des WDM-Signals S wird am Ausgang des Faserverstärkers EDFA ermittelt und mit einer Soll-Leistung SL verglichen und daraus eine erforderliche Gesamt-Pumpleistung Ptot eingestellt. Zur Erzielung einer optimalen Rauschzahl des WDM-Signals S werden die Ausgangsleistungen Pl, P2, P3 der Pumpquellen 1, 2, 3 in Abhängigkeit der Gesamt-Pumpleistung Ptot derart eingestellt, daß im Faserverstärker EDFA bei einer geringen Gesamt-Pumpleistung Ptot eine hohe Inversion Nl durch die erste Pumpquelle 1 und kleine Inversionen N2, N3 durch die zweite und dritte Pumpquelle 2, 3 bewirkt werden. Bei zunehmender mittlerer Gesamt-Pumpleistung Ptot nimmt die Pumpleistung Pl der ersten Pumpquelle 1 zunächst stärker und anschließend schwächer zu als die Pumpleistung der zweiten Pumpquelle 2 bei niedriger Pumpleistung der dritten Pumpquelle 3, so daß hohe Inversionen Nl, N2 durch die erste und zweite Pumpquelle 1, 2 und eine kleine Inversion N3 durch die
11 dritte Pumpquelle 3 bewirkt werden. Schließlich nimmt bei zunehmender großer Gesamt-Pumpleistung Ptot die Pumpleistung der zweita Pumpquelle 2 zunächst stärker und anschließend schwächer zu als die Pumpleistung der dritten Pumpquelle 3.
Aussteuerungskennlinien der drei Pumpquellen 1, 2, 3 stellen die Inversionen Nl, N2, N3 durch zwei Aufteilungen VI, V2 der Gesamt-Pumpleistung Ptot auf die Pumpquellen 1, 2, 3 ein, wobei die erste Aufteilung VI der Gesamt-Pumpleistung Ptot auf die erste Pumpquelle 1 und auf die weiteren Pumpquellen 2, 3 nach einstellbaren Anteilsparametern f(Ptot)/ 1-f (Ptot) derart erfolgt, daß die Steigung von f (Ptot) bei einer kleinen Gesamtpumpleistung Ptot positiv ist, stetig verläuft, mit zunehmender Gesamtpumpleistung Ptot geringer wird und minimal den Wert Null erreicht.
Die zweite Aufteilung V2 teilt die eine der beiden vorher aufgeteilten Pumpleistung [1-f (Ptot)] χ Ptot auf die Pumpquel¬ le 2 und auf die Pumpquelle 3 nach einstellbaren Anteilsparametern g(Ptot)/ l-g(Ptot) auf, wobei die Steigung von g(Ptot) positiv ist und zuerst bei einer kleinen Gesamtpumpleistung Ptot größer als die Steigung von f (Ptot) gewählt werden kann, stetig verläuft, mit zunehmender Gesamtpumpleistung Ptot geringer wird und minimal den Wert Null erreicht.
Zur entsprechenden Einstellung der Pumpleistungen der ersten, zweiten und dritten Pumpquelle 1, 2, 3 können die Anteilsparameter f, g bzw. 1-f, 1-g aus gespeicherten Tabellen abgerufen werden.
In der dritten Pumpquelle 3 werden mehrere Laserdioden LD3k mit k>0 betrieben, deren Ausgangsleistungen L3k jeweils nach einer dritten Aufteilung auf die für die dritte Pumpquelle 3 vorgesehene Pumpleistung [l-g(Ptot)] * [l-f(Ptot)] x Ptot geregelt sind. Eine Einstellung der Ausgangsleistungen L3k der einzelnen Laserdioden LD3k erfolgt nach weiteren Aufteilungsfaktoren hl, h2, h3, h4 derart, daß je nach Einstellung des Aufteilungsfaktors hl die dritte Aufteilung der Pumpleistung
12 [l-g(Ptot)] x [1-f (Ptot)] x Ptot einerseits zurück auf die zwei¬ te Pumpquelle 2 anderseits auf die Laserdioden LD3 der dritten Pumpquelle 3 erfolgt.
Die Regelung der Pumpleistungen Pl, P2, P3 nach erfindungsgemäßen Aussteuerungskennlinien AI, A2, A3 folgt in Abhängigkeit von Anteilsparametern f (Ptot) und g(Ptot) gemäß folgender Beziehungen:
AI Pl = f x Ptot A2 P2 = (1-f) x [ g + hl x (1-g) ] x Ptot A3 P3 = (1-f) x [ (1-hl) x (1-g) ] x Ptot
Aus Gründen der einfacheren Darstellung wurden die Anteilspa- rameter f(Ptot) und g(Ptot) mit f und g bezeichnet.
Jede Laserdiode LD3k der dritten Pumpquelle 3 liefert eine Ausgangsleistung P3k bei hl=0, die wie folgt definiert ist:
LD3k: P3k = hk+i x P3 mit k>0
Bei der Einstellung hl=l ist die Pumpquelle 3 praktisch ausgeschaltet, d. h. P3 = P3k = 0 für k>0. Das Verfahren gilt hier also für dasjenige von Fig. 2 nur mit den zwei Pumpquel- len 1, 2.
Die Verwendung des Aufteilungsfaktors hl (= 1 oder 0) ermöglicht also eine Ein- oder Ausschaltung der Pumpquelle 3.
In Fig. 6 sind erfindungsgemäße Aussteuerungskennlinien AI, A2, A3 für die Regelung der Ausgangsleistungen Pl, P2, P3 der drei Pumpquellen 1, 2, 3 von Fig. 5 dargestellt. Drei Bereiche Bl, B2, B3 bei steigender Gesamt-Pumpleistung Ptot zeigen die sukzessiven Pumpleistungserhöhungen der Pumpquellen 1, 2, 3, damit die gewünschten Bedingungen für die respekti- ven Inversionen Nl, N2, N3 zur Minimierung der Rauschzahl NF des WDM-Signals S bei unterschiedlichen Gesamt-Pumpleistungen Ptot erfüllt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich durch Anpassung der Aussteuerungskennlinien für Pumpeinrichtungen, deren Pumpquellen 1, 2, 3, ... ihre Pumpsignale jeweils ko- und/oder kontradirektional in die Faser EDF anspeisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist für ein WDM- Übertragungssystem mit Polarisation-Multiplex-Technik durch Erweiterung der gespeicherten Tabellen zur neuen Einstellung der Anteilsparametern f und g in Abhängigkeit der erforderlichen Gesamt-Pumpleistung Ptot anwendbar.