Schaltregler, Insbesondere Abwärtswandler, und Schaltregelver- fahren
STAND DER TECHNIK
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schaltregler, insbe- sondere einen Abwärtswandler, und ein Schaltregelverfahren.
Schaltregler (SR) , wie beispielsweise Abwärtswandler (Bück Converter, Step down Converter) , finden in vielen Applikationen, insbesondere zur Spannungsanpassung bzw. -reduzierung z.B. in Schaltnetzteilen, Verwendung.
Die Spannungsregelung in Gleichspannungsversorgungsschaltungen (Netzteilen) erfolgt bei Schaltreglern im allgemeinen über eine Taktspannung, die am Steueranschluss eines Leistungstran- sistors angelegt wird. Im einfachsten Fall wird von der zu regelnden Gleichspannung (Regelgröße) im Regler eine Taktfrequenz entsprechend der Abweichung von der Führungsgröße (Regelabweichung) abgeleitet, die den Leistungstransistor taktet und damit, insbesondere nach Filterung in einem Tiefpass, die geregelte Ausgangsgleichspannung ergibt.
Die offene Schleifenverstärkung eines Schaltreglers ergibt sich im Wesentlichen aus einer Verstärkung vR eines Regelverstärkers, der Verstärkung VPWM eines Pulsweiten-Modulators (PWM) , dem Verhältnis kist eines Ist-Spannungsteilers der Ausgangsspannung im Rückführungszweig (feedback path) und der Verstärkung bzw. Dämpfung HTpLC eines LC-Tiefpasses am Ausgang eines Leistungsverstärkers des Schaltreglers
(v= kist x vR x VPWM x HT C ) •
Der Verstärkungsfaktor VP M des Pulsweiten-Modulators ergibt sich aus dem Quotienten einer Batteriespannung UBAT (Eingangs- signal) und einer Dreieckspannung Uosz, welche dem Pulsweiten- Modulator zugeführt wird (VPWM = UBAT/UOSZ) , wobei die Dreieckspannung U0sz zu Beispiel 1,25 VSs beträgt.
Aufgrund der einzukalkulierenden großen Schwankungsbreite der Batteriespannung UBAT von etwa 6V bis 40V bzw. evtl. sogar 60V, weist der Verstärkungsfaktor VPWM des Pulsweiten-Modulators (PWM) einen relativ großen Dynamikbereich auf. Daraus folgt, dass die Gesamtverstärkung allein aufgrund der Batteriespan- nungs-Variationsbreite um den Faktor 10 (20dB) variiert, wel- ches zu Stabilitätsproblemen des Gesamt-Regelkreises führen kann, oder aber bei einer in Bezug auf die größte Verstärkung entsprechend ausgelegte Reserve (Vorhalt) zu Regel- Genauigkeitsverlusten führen kann.
Batteriespannungs-Anderungen, insbesondere sprunghafte Batteriespannungs-Anderungen, werden im Rückführzweig (feedback- path) des Regelkreises eines Schaltreglers erst mit einer relativ großen Verzögerungszeit (delay time) identifiziert und erst nachfolgend ausgeregelt, welches in dynamischem Über- schwingen der Ausgangsspannung resultiert. Ausschlaggebend für die Verzögerungszeit ist der LC-Tiefpaß (HTP C) mit einer Grenzfrequenz fgTP von: fgTP = (l/2π) x (1/(LC)0,5)
Ein übliches Verfahren zur Umgehung der oben genannten Proble- me wird in M.R.BORGHI Smart Power ICs, Springer Verlag 1996 vorgestellt. Die Amplitude der dem Pulsweiten-Modulator zugeführten Dreieckspannung U0sz wird in Abhängigkeit der Batteriespannung geregelt U0sz = f(UBAτ)Λ wobei die Dreieckspannung U0Sz
zum Beispiel im Bereich zwischen 200mV und 2V liegt. Ein Nachteil ergibt sich bei relativ kleinen Amplituden der Dreieckspannung Uosz in einem getakteten System auf Grund der Auflösungsgenauigkeit, welches kritisch ist. Außerdem ist die eben- falls mit dem Begriff "Feedforward-Kompensation" bezeichnete Amplitudenmitführung relativ aufwendig in der Realisierung.
Ein weiteres übliches Verfahrens zur Umgehung der oben genannten Probleme wird durch eine Vorverzerrung der Dreieckspannung Uosz erreicht, wobei die dem Pulsweiten-Modulator zugeführte
Oszillatorspannung lediglich Dreieck-ähnlich ist und einen linear verlaufenden Abschnitt im Bereich der Spitzen des "Dreiecks" jedoch einen exponentiell verlaufenden Bereich aufweist, wobei kein Feedforward-Effekt erreicht wird, da der Oszillator nicht seine Spannungsamplitude verändert, insbesondere nicht in Abhängigkeit der Batteriespannung UBAT und somit keine direkte Kompensationsregelung eingreift (siehe auch MULLER RS, KAMINS TI (1986) Devices For Electronics Integrated Circuit, John Wiley & Sons) .
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schaltregler, insbesondere mit einer Feedforward-Kompensation, und ebenfalls ein Schaltregelverfahren bereitzustellen, welcher eine von einem Eingangssignal im Wesentlichen unabhängige Verstärkung aufweist.
VORTEILE DER ERFINDUNG
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den in Anspruch 1 an- gegebenen Schaltregler und durch das Schaltregelverfahren nach Anspruch 12 gelöst.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Idee besteht darin, die Verstärkung vR eines Regelverstärkers näherungsweise proportional der Batteriespannung zu führen.
In der vorliegenden Erfindung wird das eingangs erwähnte Problem insbesondere dadurch gelöst, dass eine Kompensationseinrichtung in Abhängigkeit der, insbesondere schwankenden, Eingangsspannung (zum Beispiel UBAτ) den Verstärkungsf ktor vR steuert, so dass die Gesamtverstärkung des Schaltreglers im Wesentlichen über der Batteriespannung UBAT konstant bleibt.
In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des jeweiligen Erfindungsgegenstandes.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung weist eine Verstärkereinrichtung einen mit Masse verbundenen komplexen Widerstand, insbesondere zum Einstellen einer Grundverstärkung und/oder einer Frequenzkompensation, auf.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist eine Filtereinrichtung ein Tiefpass-Filter, insbesondere mit einer Spule und einer Kapazität, und einer dazu parallel geschalteten Diode auf.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist das der Pulsweiten-Modulationseinrichtung zugeführte Oszillatorsignal eine Dreieckoszillatorspannung auf.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist eine Schalteinrichtung einen Transistor, insbesondere einen MOSFET, auf.
ZEICHNUNGEN
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläu- tert.
Es zeigt:
Fig. 1 das Blockschaltbild eines Spaltreglers, insbesondere mit Feedforward-Kompensation, zur Erläuterung einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
Fig. 1 zeigt das Blockschaltbild eines Schaltreglers, insbesondere mit einer Feedforward-Kompensation, zur Erläuterung einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
In Fig. 1 wird ein Eingangssignal 1, insbesondere eine Batte- riespannung UBAT einer Kompensationseinrichtung 2, insbesondere einer Feedforward-Kompensationsbaugruppe (FFK) , zugeführt, welche in Abhängigkeit der Amplitude des Eingangssignals 1 ein Kompensationssignal 3, insbesondere einen Kompensationsstrom I KA erzeugt.
Eine Verstärkungseinrichtung 7, insbesondere ein Regelverstärker RV bzw. Steilheitsverstärker, nimmt das Kompensationssignal 3 auf und verändert entsprechend dem Kompensationssignal 3 den Verstärkungsfaktor 6 vR der Verstärkungseinrichtung 7. Ein komplexer Widerstand 8 ist mit der Verstärkungseinrichtung 7 verbunden und dient im Wesentlichen der Einstellung der Grundverstärkung der Verstärkungseinrichtung 7 und/oder der Frequenzkompensation. Ein Referenzsignal 4, insbesondere eine Re-
ferenzspannung UREF und ein Istwert-Signal 5, insbesondere eine Ist-Spannung UIST, werden der Verstärkungseinrichtung 7 ebenfalls zugeführt, um ein Verstärkersignal 23 zu erzeugen.
Ein Oszillatorsignal 9, insbesondere eine Dreiecksoszillatorspannung Uosz mit beliebiger, im Wesentlichen konstanter, Amplitude, wird ebenso wie das Verstärkersignal 23 einer Pulsweiten-Modulationseinrichtung 11, insbesondere einem Pulsweiten- Modulator (PWM) , zugeführt, welcher ein mit einer Verstärkung 10 VPWM behaftetes Pulsweiten-moduliertes Signal 22 erzeugt, das einer weiteren Verstärkungseinrichtung 12 der Verstärkung vp zugeführt wird. In der Verstärkungseinrichtung 12, welche im Wesentlichen einer Leistungsanpassung zum Betätigen einer Schalteinrichtung 13 dient, wird ein Schaltsignal 21 gene- riert.
Die Schalteinrichtung 13, insbesondere ein MOSFET- Leistungsverstärker, schaltet das Eingangssignal 1 in Abhängigkeit des Schaltsignals 21 zu einer Filtereinrichtung 14 durch und er- zeugt folglich ein gepulstes Signal 24, welches in der Filtereinrichtung 14 geglättet wird, die insbesondere ein Tiefpass- Filter mit einer seriellen Induktivität 15 und eine der Spule 15 nachgelagerte auf Masse geschaltete Kapazität 17 aufweist.
Eine Freilaufdiode 16, die u.a. auch zum Schutz der Filtereinrichtung 14 vor Überspannungen dient, ist parallel zur Filtereinrichtung 14 auf Masse geschaltet. Das gepulste Signal 24 wird in der Filtereinrichtung 14 zum Ausgangssignal 18, insbesondere einer Spannung, geglättet, welches über ein Wider- Standsnetzwerk 19, insbesondere einen Spannungsteiler 19 mit der Verstärkung bzw. Aufteilung kist über eine Rückführung 20 (feedback path) der Verstärkungseinrichtung 7 zugeführt wird (Istwert-Signal 5) .
Die Verstärkung vR bzw. Steilheit SR des Regelverstärkers 7 wird mit der Batteriespannung UBAτ (Eingangssignal 1) so nachgeführt, dass das Produkt vl = (UBAT/U0SZ) X VR über der Batteriespannung konstant bleibt.
Die Dreieck-Oszillatorspannung U0sz kann beliebig gewählt werden, z.B. Uosz = 1,25V. Die gemäß der vorliegenden Erfindung in erster Näherung Batteriespannungs-unabhängige Schleifenver- Stärkung im Regelkreis eines Abwärtswandlers (Bück Converters) stellt eine Realisierung einer Feedforward-Kompensation dar, d.h. auf sprunghafte Änderung der Batteriespannung reagiert der Regelverstärker bzw. der Pulsweiten-Modulator sofort, ohne Verzögerungszeit des ausgangsseitigen Tiefpasses.
Der Realisierungsaufwand eines solchen Schaltreglers mit Feedforward-Kompensation ist bezüglich der erforderlichen Fläche und Kosten relativ klein.
Für die Verstärkung v
R des Regelverstärkers RV ergibt sich:
wobei Z ein wählbarer externer komplexer Widerstand, insbesondere mit oh schem und/oder kapazitivem Widerstand, darstellt. Das Produkt aus der Steilheit S
R und dem komplexen Widerstand Z ist ebenfalls gleich der Verstärkung v
R des Regelverstärkers
RV, wobei die Steilheit SR der Quotient aus dem Kompensationsstrom IFF durch die Temperaturspannung Uτ ist und der Kompensationsstrom IFFK aus einer Ringstromquelle generiert werden kann, welcher die Gleichung IFF = Uc/ (R x k x UBAT) erfüllt, und R den TkO-Widerstand der Ringstromquelle darstellt und k ein Faktor zur Einstellung der Verstärkung vR ist. Setzt man die oben genannten Gleichungen und die Gleichung VPWM = UBΆT/U0ΞZ ineinander ein, so folgt das Produkt der beiden Verstärkungen
vR und VPWM = vl zu vl = Z/ (R x k x U0Sz) , welches in erster Näherung unabhängig von der Batteriespannung ist und bei Batteriespannungssprüngen (dynamisch) ohne die Verzögerungszeit (delay time) des Ausgangs-Tiefpasses unverzüglich die Verstär- kung korrigiert, so dass ein Überschwingen der Ausgangsspannung Vout vermieden wird.
Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels beschrieben wurde, ist sie dar- auf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar .
Obwohl im oberen Beispiel die Kompensationseinrichtung ein Stromsignal zur Steuerung des Verstärkungsfaktors der Verstär- kungseinrichtung abgibt, ist auch eine andere Signalform
(Spannungssignal, optisches Signal, ...) wie auch bei den anderen auftretenden Signalen vorstellbar. Eine unterschiedliche Oszillator-Ausgangssignalform ist ebenso vorstellbar wie eine abgeänderte Filtereinrichtung oder der Entfall der weiteren Verstärkungseinrichtung mit dem Verstärkungsfaktor vp.
Auch ist die Erfindung nicht auf die genannten Anwendungsmöglichkeiten beschränkt.