Ticker zum Krieg in Nahost «Unvorstellbarer Preis»: Israel kontert Hisbollah-Drohung deutlich

Agenturen/red

3.11.2023

UN: Zahl der Toten in Gaza erschütternd

UN: Zahl der Toten in Gaza erschütternd

Die Zahl der bisher getöteten Menschen im Gazastreifen ist laut dem UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge so erschütternd, dass man nicht mehr von Kollateralschäden sprechen könne.«Es war herzzerreissend. Vor allem forderten die Menschen einen Waffenstillstand. Sie wollen, dass diese Tragödie ein Ende hat. Es war einer der traurigsten Tage in meiner humanitären Arbeit», sagt der Direktor des Hilfswerks Philippe Lazzarini laut aktuellem Lagebericht.

03.11.2023

Die Angst der Menschen im Libanon vor einem erneuten Krieg mit Israel sitzt tief. Sie warten gespannt auf die Rede des Hisbollah-Führers. Derweil blockiert der innenpolitische Streit in den USA die Hilfe für Israel – und die Ukraine. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

3.11.2023

Das Wichtigste im Überblick

  • Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah hat eine TV-Rede gehalten, den Hamas-Angriff gelobt und eine «neue historische Phase des Konflikts» im Nahen Osten ausgerufen.
  • Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Stadt Gaza vollständig umstellt.
  • Pro-iranische Milizen im Irak und in Syrien haben angekündigt, weiter US-Basen angreifen zu wollen.
  • Israel meldet nun 242 Geiseln im Gazastreifen. Seit Kriegsbeginn habe man dort 12'000 Ziele angegriffen.
  • Die Hamas meldet 9257 Tote im Gazastreifen seit dem 7. Oktober.
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  • 21.16 Uhr

    Frankreich evakuiert 34 Staatsbürger aus Gaza

    Die französische Regierung hat die Evakuierung von 34 weiteren Landsleuten aus dem Gazastreifen bekannt gegeben. Sie gehörten zu den Hunderten Einwohnern des Küstengebiets mit doppelter Staatsbürgerschaft, die über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten ausreisen durften, teilte das Außenministerium am Freitag mit.

    Zuvor hatten im Laufe der Woche bereits fünf Franzosen das Kriegsgebiet verlassen können.

  • 20.58 Uhr

    Angriff auf Krankenwagen in Gaza

    Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge im Norden des Gazastreifens einen Krankenwagen angegriffen, der ihrer Erkenntnis nach von der Hamas benutzt wurde. Dabei seien mehrere Terroristen getötet worden, teilte die Armee am Freitag mit. Man habe Informationen, die belegten, dass die «Vorgehensweise der Hamas darin besteht, Terroristen und Waffen in Krankenwagen zu transportieren», hiess es weiter.

    Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium hatte zuvor mitgeteilt, bei dem Angriff seien 13 Menschen getötet und 26 weitere verletzt worden. Die Behörde behauptete, es seien Verwundete zum Grenzübergang transportiert worden, damit diese in Ägypten behandelt werden können. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

  • 20.11 Uhr

    «Unvorstellbarer Preis»: Israel warnt Hisbollah deutlich

    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah vor einer militärischen Eskalation gewarnt. «Ein solcher Fehler wird sehr kostspielig sein. Sie zahlen einen unvorstellbaren Preis», sagte Benjamin Netanjahu am Freitag. «Ich sage unseren Feinden noch einmal: Täuschen Sie sich nicht über uns.»

  • 19.39 Uhr

    Israelische Armee: Terroristen im Gazastreifen getötet

    Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge im Gazastreifen am Freitag erneut zahlreiche Terroristen getötet. Diese hätten auf israelische Truppen geschossen, teilte das Militär am Freitag mit. In einem Fall hätten Terroristen einen Tunnel verlassen.

    Bodentruppen informierten den Angaben nach die Luftwaffe und diese habe dann die Terrorzelle angegriffen. Bei einem weiteren Gefecht hätten Terroristen einen Schacht in einem Wohnhaus verlassen und das Feuer auf israelische Soldaten eröffnet. Das Militär habe zurückgeschossen und sie getötet.

    Israelischen Medienberichten zufolge kamen seit Beginn der Bodeneinsätze im Gazastreifen mindestens 25 israelische Soldaten ums Leben.

  • 19.18 Uhr

    Macron will «humanitäre Konferenz» organisieren

    Angesichts des Gaza-Kriegs will Frankreich eine «humanitäre Konferenz» ausrichten. Staatschef Emmanuel Macron kündigte am Freitag im bretonischen Plougastel-Daoulas an, diese für den 9. November zu organisieren. Nähere Details nannte er zunächst nicht.

    «Frankreich ist in diesem Konflikt engagiert, um jegliche Eskalation zu verhindern, zum Frieden und zum Schutz aller Zivilisten aufzurufen», sagte Macron. Er wiederholte seinen Dreiklang Anti-Terror-Kampf, Schutz der Bevölkerung und politische Gespräche. Dabei betonte er auch: «Der Kampf gegen den Terror rechtfertigt nicht, Zivilisten zu opfern.»

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hofft, mit einer «humanitären Konferenz» eine weitere Eskalation im Nahostkrieg zu verhindern.
    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hofft, mit einer «humanitären Konferenz» eine weitere Eskalation im Nahostkrieg zu verhindern.
    Bild: Christophe Ena/AP Pool/AP/dpa

    Frankreich habe zu einer humanitären Waffenruhe aufgerufen und leiste humanitäre Hilfe. Am Abend kündigte das Aussenministerium an, zwei weitere Flüge mit Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen loszuschicken.

  • 19.06 Uhr

    Frankreich schickt Hilfsgüter für Gaza nach Ägypten

    Frankreich schickt zwei weitere Flugzeuge mit Hilfsgütern für die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen nach Ägypten. Verteidigungsminister Sébastien Lecornu sagte am Freitag dem Fernsehsender BFM, die Maschinen sollten am Freitag und Sonntag starten.

    Israel müsse sich verteidigen und dafür sorgen, dass die Hamas keinen Schaden mehr anrichten könne, sagte Lecornu. Die Zivilbevölkerung im Gazastreifen müsse jedoch geschützt werden. «Und der beste Weg, sie zu schützen, ist, sie medizinisch zu versorgen.» Der Minister gab das Interview von einem französischen Hubschrauberträger aus, der ins östliche Mittelmeer entsandt wurde, um als mobiles Krankenhaus für Menschen aus dem Gazastreifen zu dienen.

    Frankreich schickte in der vergangenen Woche 54 Tonnen Hilfsgüter per Flugzeug in die Region und drängt auf die Schaffung eines humanitären Korridors, der es der Zivilbevölkerung ermöglichen würde, aus dem Gazastreifen zu fliehen, während Hilfsgüter Lebensmittel und Medikamente geliefert werden könnten.

  • 18.33 Uhr

    WHO-Direktor sieht Bedarf für psychologische Hilfe in Israel

    Die Menschen in Israel sind nach dem verheerenden Terroranschlag der Hamas dringend auf eine bessere psychologische Versorgung angewiesen. Der europäische WHO-Regionaldirektor Hans Kluge sagte am Freitag, er habe während seiner Reise nach Israel in dieser Woche Präsident Izchak Herzog und dessen Ehefrau, den Gesundheitsminister, aber auch viele Mitarbeiter des Gesundheitswesens getroffen. Alle hätten geäußert, dass die psychologische Versorgung der Menschen von größter Bedeutung sei und verbessert werden müsse.

    Kluge sagte einen Tag nach seiner Rückkehr in das WHO-Büro in Kopenhagen, seine Reise habe drei Schwerpunkte gehabt: Solidarität mit den Israelis, Gespräche mit Familien israelischer Geiseln, die von der militant-islamistischen Hamas festgehalten werden, und die Sondierung von Möglichkeiten für mehr Hilfe für verletzte oder kranke Palästinenser im Gazastreifen.

    Laut Europa-Direktor der Weltgesundheitsorganisation, Hans Kluge, muss sich das Angebot für psychologische Hilfsangebote in Israel verbessern. (Archivbild)
    Laut Europa-Direktor der Weltgesundheitsorganisation, Hans Kluge, muss sich das Angebot für psychologische Hilfsangebote in Israel verbessern. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Gregorio Borgia

    Eine Möglichkeit, Hilfslieferungen über Grenzübergänge zwischen Israel und dem Gazastreifen zu den Palästinensern zu bringen, bestehe derzeit nicht, erklärte Kluge. Bisher wurden Hilfsgüter lediglich von Ägypten aus über den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen geliefert.

  • 17.38 Uhr

    Hisbollah-Chef Nasrallah droht Israel mit zweiter Front

    Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat mit einer noch grösseren Beteiligung seiner Bewegung im Libanon am Krieg mit Israel gedroht. «Alle Optionen sind auf dem Tisch», sagte Nasrallah in einer Rede am Freitag (siehe Eintrag von 14.08 Uhr). «Alle Möglichkeiten an unseren libanesischen Fronten sind in Reichweite.»

    Eine Eskalation hänge vom Verlauf des Kriegs im Gazastreifen ab sowie von Israels Verhalten gegenüber dem Libanon. Die Interessen und Soldaten der USA – der wichtigste Verbündete Israels – würden im Fall eines regionalen Kriegs Opfer und grösste Verlierer solch einer Eskalation sein.

  • 16.40 Uhr

    AFP-Büro in Gaza durch Einschlag beschädigt 

    Das Büro der französischen Nachrichtenagentur AFP im Gazastreifen ist durch den Einschlag eines Geschosses schwer beschädigt worden. Keiner der acht normalerweise in Gaza stationierten Mitarbeiter befand sich zum Zeitpunkt des Einschlags vor Ort, da alle bereits in den südlichen Gazastreifen evakuiert wurden, berichtete AFP.

    «AFP verurteilt den Schlag gegen ihr Büro in Gaza-Stadt auf das Schärfste», sagte Agenturchef Fabrice Fries. «Der Standort des Büros ist allen bekannt und daran wurde in den letzten Tagen mehrfach erinnert, um einen solchen Angriff zu verhindern und zu ermöglichen, dass wir weiterhin mit Bildern vor Ort berichten können.»

    Ein Sprecher der israelischen Armee habe auf AFP-Anfrage erklärt, dass Überprüfungen ergeben hätten, dass es vonseiten Israels keinen Beschuss des Gebäudes gegeben habe, in dem sich das Büro befindet, berichtete die Agentur weiter. Wie ein AFP-Mitarbeiter vor Ort feststellte, scheint das Geschoss das Büro im obersten Stockwerk horizontal durchschlagen zu haben. Es seien erhebliche Schäden entstanden.

  • 16.08 Uhr

    Netanjahu ist gegen eine Kampfpause

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat einen vorübergehenden Waffenstillstand im Gazastreifen ausgeschlossen. Der militärische Einsatz gegen die Hamas werde fortgesetzt, bis die von Extremisten verschleppten Geiseln freigelassen würden, sagte Netanjahu heute nach einem Treffen mit US-Aussenminister Antony Blinken.

    Blinken hatte auf eine humanitäre Kampfpause im Gazastreifen gedrängt. In einer Erklärung vor Reportern sagte Netanjahu, Israel halte an seinem Vorgehen fest. Es lehne einen vorübergehenden Waffenstillstand ab, der keine Rückkehr der von der Hamas aus Israel verschleppten Geiseln umfasse.

  • 15.33 Uhr

    USA treiben Gespräche über mögliche Feuerpausen voran

    Die US-Regierung treibt Gespräche über mögliche zeitlich begrenzte Feuerpausen im Gaza-Krieg voran. US-Aussenminister Antony Blinken sagte heute bei einem Besuch in Israel, er habe bei seinen Treffen mit Regierungsvertretern in Tel Aviv ausführlich über mögliche humanitäre Feuerpausen diskutiert.

    «Es gibt eine Reihe sehr wichtiger praktischer Fragen, die damit einhergehen», räumte er ein, betonte aber: «Wir glauben, dass es dafür eine Lösung gibt. Wir haben vereinbart, dass unsere Teams weiter über praktische Lösungen diskutieren werden.»

    Zu den «berechtigten Fragen», die bei seinen Gesprächen in Tel Aviv aufgekommen seien, gehöre die Frage «wie eine Pause genutzt werden kann, um den Fluss der humanitären Hilfe zu maximieren, wie eine Pause mit der Freilassung von Geiseln verbunden werden kann und wie sichergestellt werden kann, dass die Hamas diese Pausen oder Vereinbarungen nicht zu ihrem eigenen Vorteil nutzt».

    Blinken wieder in Israel – USA dringen auf Feuerpause

    Blinken wieder in Israel – USA dringen auf Feuerpause

    US-Aussenminister Antony Blinken hat einen neuen Versuch gestartet, eine Feuerpause zur Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen herbeizuführen. Er landete am Freitagmorgen in Tel Aviv. Blinken will bei seinem zweiten Besuch in Israel binnen eines Monats mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu konkrete Schritte ausloten, die Folgen für die Zivilbevölkerung zu mildern.

    03.11.2023

    All diese Fragen müssten nun dringend angegangen werden. Verschiedene hochrangige Vertreter der US-Regierung hatten sich bereits dafür ausgesprochen, zeitlich begrenzte Feuerpausen zu erwägen, um die Menschen im Gazastreifen mit humanitärer Hilfe zu versorgen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich in Sicherheit zu bringen.

    Auch US-Präsident Joe Biden selbst hatte dafür plädiert – unter anderem um Geiseln, die seit mehreren Wochen in den Händen der im Gazastreifen herrschenden Hamas sind, aus dem Krisengebiet herauszuholen.

    Einen generellen Waffenstillstand lehnt die US-Regierung derzeit jedoch ab und argumentiert, dies würde nur der Hamas in die Hände spielen und der Gruppe Zeit geben, sich neu aufzustellen für weitere Attacken.

  • 14.42 Uhr

    Beschuss trifft Autos mit Flüchtenden

    Israelischer Beschuss soll mehrfach Autos mit Menschen getroffen haben, die vom Norden des Gazastreifens auf den zwei Hauptverbindungsstrassen in den Süden zu flüchten versuchten.

    Weil die wichtigste Strasse des Küstengebiets, Salah al-Din, und die Küstenautobahn so gefährlich seien, sei es praktisch unmöglich, Leichen zu bergen oder Verletzte zu retten, ohne selbst ins Visier zu geraten, sagten Sanitäter.

    Nach Angaben des im Gazastreifen ansässigen freien Journalisten Fuad Abu Chamad, der Rettungskräfte zum Ort des Geschehens begleitete, wurde heute ein Konvoi mit überwiegend Frauen und Kindern von israelischem Beschuss getroffen, die versucht haben, dem Bombardement im Norden zu entkommen.

    Screenshots eines Videos auf X, das angeblich die Opfer des Vorfalls zeigt. Hier ist nur ihr Gepäck zu sehen – die Leichen zeigen wir an dieser Stelle nicht.
    Screenshots eines Videos auf X, das angeblich die Opfer des Vorfalls zeigt. Hier ist nur ihr Gepäck zu sehen – die Leichen zeigen wir an dieser Stelle nicht.
    Bild: X/Fares Shehabi

    Etwa zehn bis 15 Menschen seien getötet worden. Er habe die blutüberströmten Leichen auf der Strasse verteilt gesehen, zusammen mit den wenigen Habseligkeiten, die die Menschen hätten mitnehmen können. Dabei habe es sich vor allem um Brot und Konserven gehandelt. Die israelischen Streitkräfte hätten den Beschuss wieder aufgenommen, bevor sich die Rettungskräfte ein Bild davon hätten machen können, wer tot und wer am Leben sei.

    Die Rettungskräfte schnappten Chamads Angaben zufolge zwei Überlebende und brachten sie in ein Krankenhaus im Zentrum des Gazastreifens, südlich des vom israelischen Militär ausgerufenen Evakuierungsgebiets. «Es war ein schmerzhafter Anblick, Frauen mit abgerissenen Köpfen, Kinder, die einfach nur fliehen wollten», sagte er.

  • 14.08 Uhr

    Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah spricht von «neuer historischer Phase des Konflikts»

    Tausende Menschen haben sich am Tahrir-Platz in Bagdad versammelt und hören der TV-Ansprache von Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah aus Beirut im Libanon zu.

    In der iranischen Hauptstadt Teheran haben Hunderte Menschen die Rede des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah verfolgt. Zahlreiche Regierungsanhänger versammelten sich an zentralen Plätzen in der Millionenmetropole, um den Worten des Generalsekretärs zu lauschen.

    Nasrallah hat den Terrorangriff der im Gazastreifen herrschenden Hamas vom 7. Oktober auf Israel ausdrücklich gelobt und gerechtfertigt. Die Entscheidung für diesen Einsatz sei «weise, mutig und zur richtigen Zeit» gekommen.

    Schon in den ersten Stunden des Angriffs sei klar gewesen, dass der «Feind abgelenkt, verloren und erstaunt» gewesen sei, sagte Nasrallah. Der Angriff habe eine «neue historische Phase des Konflikts» eingeläutet.

    Frauen halten am 3. November in Beirut ein Bild von Hassan Nasrallah in die Höhe.
    Frauen halten am 3. November in Beirut ein Bild von Hassan Nasrallah in die Höhe.
    Bild: EPA

    Nasrallah hat den USA vorgeworfen, die alleinige Verantwortung für den anhaltenden Gaza-Krieg zu tragen. Israel sei nur ein «ausführendes Instrument», sagte er. Die USA seien der «grosse Teufel», so der Hisbollah-Chef. «Die USA sind die Hauptverantwortlichen für alle Massaker, von Hiroshima über Vietnam bis Afghanistan», sagte er. «Sie müssen den Preis für ihre Aggression zahlen.»

    Es ist die erste öffentliche Rede Nasrallahs seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober, als Hamas-Terroristen Israel überfallen hatten. Die libanesische Schiitenorganisation Hisbollah gilt als wichtigster nicht staatlicher Verbündeter Teherans und zählt zur sogenannten «Widerstandsachse», einer Front von Milizen im Kampf gegen Irans Erzfeind Israel. Vor allem loyale Systemanhänger zeigten in den vergangenen Wochen ihre Solidarität für die Palästinenser.

  • 14 Uhr

    Israel schickt Tausende Arbeiter zurück nach Gaza

    Israel hat nach palästinensischen Angaben Tausende Arbeiter aus dem Gazastreifen zurück in das Gebiet am Mittelmeer geschickt. Israelische Behörden brachten sie am heutigen Freitagmorgen mit Bussen an die Grenze, wie es aus palästinensischen Sicherheitsquellen hiess. Die Arbeiter überquerten demnach zu Fuss den Grenzübergang Kerem Schalom, der vor dem Krieg als Warenübergang diente.

    Der Grenzübergang befindet sich im südlichen Gazastreifen, in der Nähe der ägyptischen Grenze. Die genaue Zahl der Arbeiter war zunächst unklar, auch wo die Palästinenser zuvor festgehalten wurden. Die in Israel zuständige Behörde sowie das Militär äusserten sich auf Nachfrage zunächst nicht.

    Israels Armeesprecher: Soldaten haben die Stadt Gaza umstellt

    Israels Armeesprecher: Soldaten haben die Stadt Gaza umstellt

    Die israelische Armee hat eigenen Angaben nach die Stadt Gaza umstellt. Der Ort sei der «Brennpunkt der Terrororganisation Hamas», sagt ein Militärsprecher. Gaza ist die grösste Stadt in dem abgeriegelten Küstenstreifen. Die Streitkräfte hätten ausserdem weitere Stellungen der Hamas angegriffen.

    03.11.2023

    Am gestrigen Donnerstagabend hatte das Sicherheitskabinett beschlossen, festsitzende Arbeiter in das abgeriegelte Gebiet zurückzuschicken. Es sollen auch keine Palästinenser von dort mehr zum Arbeiten nach Israel kommen dürfen, hiess es in einer Mitteilung.

    Vor dem Grossangriff von Terroristen der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober arbeiteten rund 18'000 Palästinenser aus dem Gazastreifen in Israel. Viele waren in der Landwirtschaft oder auf dem Bau tätig. Israel wollte nach eigenen Angaben mit wirtschaftlichen Anreizen für Stabilität in dem Gebiet sorgen.

    Rund die Hälfte der Menschen im Gazastreifen sind laut palästinensischem Statistikbüro arbeitslos. Insgesamt leben rund 2,2 Millionen Menschen in dem Gebiet am Mittelmeer.

  • 12.52 Uhr

    Hamas meldet 9257 Tote

    Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 9257 gestiegen.

    Unter den Toten sind Tausende Frauen sowie Kinder und Jugendliche, wie die Behörde heute mitteilte. Insgesamt wurden demnach 23'516 Menschen seit dem 7. Oktober verletzt. Mehr als 2000 Menschen gelten als vermisst. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

    Die Zahl der bisher getöteten Menschen im Gazastreifen ist laut UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) so erschütternd, dass man nicht mehr von Kollateralschäden sprechen könne.

    Weiter sagte UNRWA-Direktor Philippe Lazzarini laut aktuellem Lagebericht: «Ich bin gerade aus dem Gazastreifen zurückgekehrt. (...) Es war herzzerreissend. Vor allem forderten die Menschen einen Waffenstillstand. Sie wollen, dass diese Tragödie ein Ende hat. Es war einer der traurigsten Tage in meiner humanitären Arbeit.»

    Die Bereitstellung humanitärer Hilfe sei weiterhin aufgrund von Treibstoffmangel, anhaltenden Bombardierungen, Zerstörung der Infrastruktur und Störungen der Kommunikationsnetze äusserst schwierig, hiess es weiter. Im gesamten Gazastreifen hätten 625'000 Schüler keinen Zugang mehr zu Bildung. Über 40 Prozent der Bildungseinrichtungen seien beschädigt worden.

  • 12.37 Uhr

    Pro-iranische Milizen kündigen Angriffe auf US-Basen an

    Der «Islamische Widerstand im Irak», eine Koalition vom Iran unterstützter Gruppen, hat eine Ausweitung seiner Angriffe auf US-Stützpunkte in der Region von der kommenden Woche an angekündigt.

    Die «intensivere und expansivere» Phase von gegen US-Streitkräfte und US-Personal gerichteten Operationen werde eingeleitet «in Unterstützung unserer Leute in Palästina und zur Rächung der Märtyrer» im jüngsten Gaza-Krieg zwischen der militant-islamistischen Hamas und Israel.

    Die Gruppe hatte in den vergangenen Wochen eine Reihe von Angriffen auf US-Stützpunkte im Irak und Syrien verübt, bei denen es teils Verletzte gab. Das US-Verteidigungsministerium erklärte, bis zum 31. Oktober habe es 27 Raketen- und Drohnenangriffe auf US-Basen in den beiden Ländern gegeben.

    Das Pentagon kündigte an, 300 zusätzliche Soldaten in den Nahen Osten zu verlegen, um die dort bereits stationierten Truppen zu verstärken.

  • 12.15 Uhr

    Sieben Palästinenser bei Razzien im Westjordanland getötet

    Bei grossangelegten Razzien des israelischen Militärs im besetzten Westjordanland sind sieben Palästinenser getötet und Dutzende weitere festgenommen worden. Das berichteten Vertreter der palästinensischen Gesundheitsbehörden sowie des israelischen Militärs.

    Drei Menschen wurden nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Dschenin getötet, zwei in Hebron, einer in Nablus und einer in Kalandija. Das Militär erklärte, das Vorgehen in Dschenin habe auch einen Luftangriff umfasst. Kämpfer der militant-islamistischen Hamas, die im Gazastreifen regiert, nicht aber im Westjordanland, seien getötet worden, nachdem sie Sprengsätze auf Soldaten geschleudert hätten.

    Karte des Westjordanlandes.
    Karte des Westjordanlandes.
    Bild: Gemeinfrei

    Es seien auch unter den Strassen des Flüchtlingslagers Dschenin vergrabene Sprengsätze gefunden worden, ebenso ein unterirdisches Munitionslager. In Nablus zerstörten israelische Streitkräfte das Haus eines militanten Palästinensers, dem sie vorwarfen, für einen Schusswaffenangriff in der Stadt Huwara verantwortlich zu sein, bei dem in diesem Jahr zwei israelische Staatsbürger getötet wurden.

    Im gesamten Westjordanland nahm das Militär 37 Palästinenser fest, von denen 17 als Hamas-Kämpfer identifiziert wurden. Israel hat seine Razzien in palästinensischen Dörfern und Städten seit dem Beginn des jüngsten Gaza-Krieges intensiviert. Mindestens 141 Palästinenser kamen dabei ums Leben. UN-Beobachter sprechen von der tödlichsten Phase in dem Territorium seit Beginn der Aufzeichnungen.

  • 11.04 Uhr

    Vor Nasrallah-Rede: Libanon meldet Beschuss

    In den Stunden vor der erwarteten Rede des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah am heutigen Freitag hat Israel die Ausläufer mehrerer Städte entlang der Grenze mit dem Nachbarland beschossen. Das meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur.

    Die Rede Nasrallahs wird seine erste seit Beginn des jüngsten Gaza-Krieges sein. Sie fällt in eine Zeit zunehmender Zusammenstösse zwischen der libanesischen Schiiten-Miliz und bewaffneten Palästinenser-Gruppen mit Israel.

    Am gestrigen Donnerstag hatte die Hisbollah simultane Angriffe auf 19 israelische Militärposten durch Mörserbeschuss, Panzerabwehrraketen und mit Sprengstoff beladene Drohnen bekannt gegeben. Die von der Hisbollah erstmals in dem aktuellen Konflikt eingesetzten Drohnen griffen eine israelische Stellung im Bereich der politisch umstrittenen Schebaa-Farmen an.

    Israelische Artillerie am 2. November nahe der Grenze zum Libanon.
    Israelische Artillerie am 2. November nahe der Grenze zum Libanon.
    Bild: EPA

    Ebenfalls am Donnerstagabend reklamierte die militant-islamistische Hamas Raketenangriffe auf die nordisraelische Stadt Kirjat Schmona für sich, bei denen zwei Menschen verletzt wurden. Israel reagierte mit Luftangriffen und Artilleriebeschuss auf libanesische Grenzgebiete. Staatsmedien berichteten von vier getöteten Zivilisten.

    Mindestens zehn Zivilisten und Dutzende Kämpfer der Hisbollah und mit ihr verbündeter Gruppen wurden Berichten zufolge seit dem 7. Oktober im Libanon getötet.

  • 10.36 Uhr

    Blinken zu Krisengesprächen in Israel eingetroffen

    US-Aussenminister Antony Blinken ist heute für Krisengespräche mit israelischen Regierungsvertretern in Tel Aviv eingetroffen. Für Blinken ist es die dritte Visite in Israel, seitdem dessen Krieg mit der Hamas infolge des terroristischen Grossangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober begann.

    Der Chefdiplomat will später auch Jordanien besuchen und weitere Stopps in Ländern in der Region einlegen, ehe er kommende Woche nach Asien weiterreist. In Israel sollte Blinken mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und anderen ranghohen Kabinettsmitgliedern zusammentreffen.

    Israels Premier Benjamin Netanyahu (rechts) sitzt heute Morgen in Tel Aviv mit US-Aussenminister Antony Blinken zusammen.
    Israels Premier Benjamin Netanyahu (rechts) sitzt heute Morgen in Tel Aviv mit US-Aussenminister Antony Blinken zusammen.
    Bild: EPA

    Die Gespräche fallen in eine heikle Zeit, in der Israel sein militärisches Vorgehen gegen die Hamas im Gazastreifen forciert und sich internationale Kritik an der israelischen Taktik angesichts der grossen Zahl ziviler Opfer im palästinensischen Küstengebiet regt.

    Dem Vernehmen nach dürfte Blinken vor Ort erneut das Recht Israels auf Selbstverteidigung bekräftigen, seine Gastgeber aber zugleich mahnen, die Regeln der Kriegsführung zu achten. Erwartet wird auch, dass der US-Chefdiplomat seine Gesprächspartner ermuntert, sich über Szenarien für die Verwaltung des Gazastreifens nach einem Kriegsende Gedanken zu machen.

    Israels Regierung hat eine völlige Zerschlagung der Hamas als Ziel ausgegeben. Blinken dürfte seine Gastgeber zudem drängen, gewalttätige Übergriffe auf Palästinenser im Westjordanland durch jüdische Sieder einzudämmen.

  • 9.40 Uhr

    «Die Regeln des Krieges gelten für alle gleichermassen»

    Israel ist im Gaza-Krieg nach Ansicht eines US-Menschenrechtsexperten verpflichtet, die Zahl ziviler Opfer so weit wie möglich zu minimieren. Die Grundregel sei, dass es Vorsichtsmassnahmen geben müsse, um sicherzustellen, dass Zivilisten nicht übermässig geschädigt würden, sagte Professor Leonard Rubenstein von der Johns Hopkins Universität in Baltimore dem Sender CNN.

    Zwar stehe ausser Frage, dass die islamistische Hamas sich wiederholt Kriegsverbrechen schuldig gemacht habe, etwa mit wahllosem Raketenbeschuss Israels, Geiselnahmen, Tötung von Zivilisten oder der Verwendung von Zivilisten als menschlichen Schutzschildern, ergänzte der Jurist.

    Dennoch sei zu bedenken: «Die Regeln des Krieges gelten für alle gleichermassen, egal ob es sich um eine bewaffnete Gruppe, eine nichtstaatliche bewaffnete Gruppe oder ein legitimes staatliches Militär handelt.»

    So gebe es einige grundlegende Prinzipien. Eines davon sei, nur militärische Objekte anzugreifen. Auch dürften keine Zivilisten angegriffen werden oder wahllose Angriffe ausgeführt werden, bei denen nicht gezielt, sondern ein ganzes Gebiet beschossen werde.

    Selbst wenn eine zivile Einrichtung wie etwa ein Krankenhaus zum Abfeuern oder zur Lagerung von Waffen oder für andere militärische Zwecke genutzt werde, bestehe die Verpflichtung, auch wenn man es angreifen könne, den Schaden für die Zivilisten dort so gering wie möglich zu halten.

    Mit Blick auf die Tausenden Luftangriffe sagte Rubinstein: «Die schiere Zahl der Luftangriffe in einem so kurzen Zeitraum in einem dicht besiedelten Gebiet und die hohe Zahl der Todesopfer lassen jedoch ernsthafte Zweifel aufkommen, ob Israel seinen Verpflichtungen nachgekommen ist.»

    Palästinenser fliehen am 31. Oktober aus dem Flüchtlingslager Dschabalia.
    Palästinenser fliehen am 31. Oktober aus dem Flüchtlingslager Dschabalia.
    Bild: IMAGO/UPI Photo

    Die Kriegsverbrechen der Hamas entbänden Israel nicht von seiner Verantwortung. «Man kann nicht für ein Verbrechen Vergeltung üben, indem man ein anderes begeht. Das führt tatsächlich zur Barbarei», sagte er. Es gehe dann immer weiter abwärts in einer Spirale, in der keine Regeln mehr übrig blieben.

    Man müsse sich ansehen, ob Israel Verbrechen begehe. Es gebe einige Anzeichen, dass dies der Fall sei, etwa die kollektive Bestrafung durch das Abschneiden von Wasser, Treibstoff und Strom für die Einwohner des Gazastreifens.

  • 8.50 Uhr

    Erdogan wirft Israel «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» vor

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat erneut Kritik am Vorgehen Israels im Gazastreifen geäussert. «Seit genau 28 Tagen werden in Gaza Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen», sagte Erdogan heute. Der türkische Staatschef hatte die islamistische Hamas zuvor als Befreiungsorganisation bezeichnet und Israel «Barbarismus» vorgeworfen.

    Seit den blutigen Terrorangriffen der Hamas mit 1400 Toten hat Israel eigenen Angaben zufolge mehr als 12'000 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Inzwischen rücken dort auch israelische Bodentruppen gegen gegen Hamas-Terroristen und militärische Ziele vor. Die Hamas feuert weiter Raketen auf israelisches Staatsgebiet. Laut dem von ihr kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden im Gazastreifen bisher mehr als 9000 Menschen getötet.

  • 8 Uhr

    Hamas' Tunnelsystem im Gazastreifen

    Im sandigen Boden des rund 45 Kilometer langen und etwa sechs bis 14 Kilometer breiten Gazastreifens mit seinen mehr als zwei Millionen Einwohnern gibt es eine zweite Welt. Ein israelischer Armeesprecher beschrieb diese einmal als «Untergrund, die Metro oder die U-Bahn».

    Häufig ist eine Zahl von Hunderten Tunneln auf insgesamt 500 Kilometern Länge zu lesen. Doch die Expertin für unterirdische Kriegsführung an der Reichman-Universität in Tel Aviv, Daphne Richemond-Barak, bezweifelte jüngst in der «New York Times», dass irgendjemand wisse, wie lang die Strecke tatsächlich sei.

    Ein Palästinenser läuft 2016 durch einen Hamas-Tunnel, als während eines Sommercamps der Terror-Organisation für Jugendliche Waffen ausgestellt werden.
    Ein Palästinenser läuft 2016 durch einen Hamas-Tunnel, als während eines Sommercamps der Terror-Organisation für Jugendliche Waffen ausgestellt werden.
    AP

    «Ich glaube, dass die Hamas mit den 500 Kilometern ein wenig übertreibt, weil sie Israel von einer Invasion abhalten will», erklärte auch der Militärexperte Harel Chorev von der Universität Tel Aviv dem US-Sender CNN. «Wir reden hier von Dutzenden von Kilometern unter der Erde mit Kommando-, Kontroll- und Kommunikationsräumen, Vorratskammern und Abschussrampen für die Raketen.»

    Teils sind die Tunnel betoniert oder mit Strom versorgt. Im Schnitt sind sie zwei Meter hoch und einen Meter breit, einige sind aber auch gross genug für Fahrzeuge. Um israelischen Bomben aus der Luft widerstehen zu können, reichen manche Dutzende Meter unter die Erde. Ihre Zugänge sollten etwa in Wohnhäusern oder Moscheen liegen.

    Ein israelischer Soldat zeigt Journalisten 2014 einen Hamas-Tunnel.
    Ein israelischer Soldat zeigt Journalisten 2014 einen Hamas-Tunnel.
    KEYSTONE

    Nach Erkenntnissen israelischer Geheimdienste betreibt die Hamas zum Beispiel unter dem Schifa-Krankenhaus, der grössten Klinik im Gazastreifen, ihr Kommando- und Kontrollzentrum. Die Hamas bestreitet das. Und im November 2022 hat etwa das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA scharf verurteilt, dass sich unter einer seiner Schulen ein Tunnel befindet.

  • 7 Uhr

    Hisbollah-Chef will sein Schweigen brechen

    Der Generalsekretär der schiitischen Hisbollah im Libanon will sich am Freitagnachmittag zum ersten Mal seit Beginn des Gaza-Kriegs an die Öffentlichkeit wenden. Im ganzen Land liefen im Vorfeld Vorbereitungen auf die mit Spannung erwartete Rede Hassan Nasrallahs.

    Diese könnte einen Wendepunkt im aktuellen Gaza-Krieg einleiten. Angekündigt ist offiziell eine Gedenkzeremonie für die getöteten Hisbollah-Kämpfer. Aussagen Nasrallahs könnten aber auch darauf hinweisen, ob die Hisbollah-Miliz verstärkt in den Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas einsteigen wird.

    Nasrallah lebt im Verborgenen und zeigt sich nur selten bei öffentlichen Auftritten. Ob der Hisbollah-Chef selbst öffentlich auftreten wird, war zunächst unklar. Die Ansprache wird im Live-Fernsehen übertragen. Am Donnerstagabend veröffentlichte die proiranische Schiitenorganisation zwei Werbevideos für den Auftritt.

    In einigen Cafés im Süden der Hauptstadt Beirut werden zur Ausstrahlung der Rede Nasrallahs Rabatte in Wasserpfeifen-Cafés angeboten. Schulen planen, die Schülerinnen und Schüler vor Beginn der Rede nach Hause zu schicken. Profi-Fussballvereine in Beirut haben ihre Trainingseinheiten verschoben.

    Seit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs am 7. Oktober kommt es auch an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon fast täglich zu gewaltsamen Gefechten. Dabei gab es Todesopfer auf beiden Seiten.

    Unterstützer der Hisbollah hören in Beirut, Libanon, einer Rede des Hisbollah-Führers Sayyed Hassan Nasrallah zu, die auf einer grossen Leinwand übertragen wird. Der Hisbollah-Chef tritt äusserst selten persönlich auf.
    Unterstützer der Hisbollah hören in Beirut, Libanon, einer Rede des Hisbollah-Führers Sayyed Hassan Nasrallah zu, die auf einer grossen Leinwand übertragen wird. Der Hisbollah-Chef tritt äusserst selten persönlich auf.
    KEYSTONE
  • 6.50 Uhr

    Israel: Gaza-Stadt ist umstellt

    Israels Militär hat im Gazastreifen nach eigenen Angaben weitere Stellungen der islamistischen Hamas angegriffen und die grösste Stadt des abgeriegelten Küstengebiets umstellt. Die Stadt Gaza sei der «Brennpunkt der Terrororganisation Hamas», sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Donnerstagabend. Zugleich spitzen sich auch die Gefechte an Israels Grenze zum Libanon weiter zu – und die erste Rede des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah seit Ausbruch des Gaza-Krieges könnte die Lage zusätzlich verschärfen. Als Reaktion auf Beschuss aus dem Libanon griff Israels Armee eigenen Angaben zufolge am Donnerstagabend militärische Stellungen von Nasrallahs proiranischer Miliz an.

    Israelische Soldaten bereiten Munition für den Beschuss von Gaza-Stadt am 2. November 2023. 
    Israelische Soldaten bereiten Munition für den Beschuss von Gaza-Stadt am 2. November 2023. 
    KEYSTONE
  • 2.03 Uhr

    Innenpolitischer Streit in USA blockiert Hilfe für Israel und Ukraine

    Innenpolitischer Streit zwischen Demokraten und Republikanern im US-Parlament blockiert inmitten der Nahost-Krise Hilfen der Vereinigten Staaten für Israel. Das von den Republikanern dominierte US-Repräsentantenhaus verabschiedete am Donnerstag (Ortszeit) zwar einen Gesetzentwurf mit milliardenschwerer Unterstützung für Israel. Die Hilfen sind darin aber an Bedingungen geknüpft, was bei US-Präsident Joe Biden und seinen Demokraten wiederum auf vehementen Widerstand trifft. Die Gesetzespläne haben daher keine Aussicht, auch vom demokratisch kontrollierten Senat verabschiedet zu werden und am Ende in Kraft zu treten. Durch Streit zwischen beiden Parteien und interne Richtungskämpfe bei den Republikanern steht auch in den Sternen, ob und wann das US-Parlament weitere Ukraine-Hilfen bewilligen könnte.

    Biden hatte vor einigen Tagen ein rund 105 Milliarden US-Dollar (etwa 99 Milliarden Euro) schweres Hilfspaket beim Kongress beantragt, das unter anderem umfassende Unterstützung für Israel und die Ukraine vorsieht. Einige Republikaner im Repräsentantenhaus haben jedoch Vorbehalte, weitere umfangreiche Hilfen in die Ukraine zu schicken – und wollen zumindest Teile des Geldes lieber im eigenen Land investiert sehen. Sie wollten daher getrennt über Unterstützung für die Ukraine und Israel abstimmen.

  • 1.50 Uhr

    Israel will Geld an Palästinenserbehörde für Gaza stoppen

    Israels Sicherheitskabinett will alle für den Gazastreifen bestimmten Gelder von den Zahlungen an die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) abziehen. Das teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Donnerstagabend mit. Aus der Erklärung ging nicht hervor, ob Israel die übrigen millionenschweren Zahlungen an die Autonomiebehörde im Westjordanland nun wieder aufnehmen wird. Mehreren Medienberichten zufolge hat das Sicherheitskabinett dies beschlossen. Demnach beläuft sich die nun einbehaltene Summe auf umgerechnet knapp 24 Millionen Euro.

    Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich hatte Anfang der Woche angekündigt, die Zahlungen an die PA wegen angeblicher Unterstützung des Überfalls islamistischer Terroristen am 7. Oktober vorübergehend einzufrieren. Massgeblich verantwortlich für den Grossangriff ist die im Gazastreifen herrschende Islamistenorganisation Hamas.

    Smotrich begründete seine Forderung nach einem Zahlungsstopp unter anderem mit Aussagen von Vertretern der Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, die den Terrorakt als Teil des «bewaffneten Widerstandes» gegen die israelische Besatzung bezeichnet hatten. Israels Verteidigungsminister Joav Galant kritisierte das Zurückhalten der Finanzmittel hingegen, da die PA das Geld auch zur Terrorismusprävention benötige. Auch die USA hatten israelischen Medienberichten zufolge Druck gemacht, der PA nicht den Geldhahn abzudrehen.

  • 0.29 Uhr

    Israel will festsitzende Arbeiter aus Gaza zurückschicken

    Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs in Israel festsitzende Arbeiter aus dem Gazastreifen sollen nach dem Willen der israelischen Regierung in das abgeriegelte Gebiet zurückgeschickt werden. Es sollen auch keine Palästinenser von dort mehr zum Arbeiten nach Israel kommen dürfen, beschloss das Sicherheitskabinett am Donnerstagabend nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

    Vor dem Grossangriff der Hamas-Terroristen und anderer Extremisten auf Israel am 7. Oktober war es üblich, dass Tausende Palästinenser mit Sondergenehmigungen nach Israel einreisen und dort einer Arbeit nachgehen durften. Viele waren in der Landwirtschaft oder auf dem Bau tätig. Israel wollte mit diesen wirtschaftlichen Anreizen einen Ausweg aus der Armut im Gazastreifen bieten, den Zulauf für die dort herrschenden Islamisten reduzieren und so mehr Sicherheit in der Region schaffen. Rund die Hälfte der 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen ist arbeitslos.

    Medienberichten zufolge sind Hunderte oder gar einige Tausend Arbeiter betroffen. Israelischen Medienberichten zufolge halten sich einige von ihnen inzwischen im Westjordanland auf. Viele würden auch auf einem Stützpunkt der Armee festgehalten. Wie die Menschen in den Gazastreifen zurückkehren sollen, war zunächst unklar.

  • 20.31 Uhr

    74 US-Staatsangehörige aus Gaza ausgereist

    Unter den am Donnerstag aus dem Gazastreifen ausgereisten Ausländern und Palästinensern mit doppelter Staatsangehörigkeit sind nach Angaben der US-Regierung 74 Menschen mit amerikanischem Pass. Sie und Familienangehörige seien am Donnerstag auf der ägyptischen Seite am Grenzübergangs Rafah angekommen, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Donnerstag in Washington. Diese Zahl sei aber nur eine Momentaufnahme – sie ändere sich in Echtzeit. Man hoffe, dass noch am Donnerstag weitere Amerikaner ausreisen könnten. Bereits am Vortag seien fünf US-Staatsangehörige aus Gaza ausgereist.

    John Kirby hatte gute Nachrichten: 74 US-Amerikaner sind aus dem Gazastreifen ausgereist.
    John Kirby hatte gute Nachrichten: 74 US-Amerikaner sind aus dem Gazastreifen ausgereist.
    Bild: Evan Vucci/AP

    Es sei «intensive Diplomatie» betrieben worden, um die Grenze auf der palästinensischen Seite für ausländische Staatsangehörige und auch für einige verwundete Palästinenser zu öffnen, betonte Kirby. Ohne die Unterstützung Katars und die Führungsrolle von Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi wäre dies nicht möglich gewesen, sagte er. Die US-Botschaft in Kairo sei mit einem Team an den Grenzübergang entsandt worden, um die US-Bürger, die dort ankämen, zu unterstützen.

    Im umkämpften Gazastreifen warten nach Angaben Ägyptens rund 7000 ausländische Staatsangehörige aus 60 Ländern auf die Ausreise. Rund 400 Ausländer und Palästinenser mit doppelter Staatsangehörigkeit hatten den Gazastreifen verlassen und kamen am Donnerstag im ägyptischen Teil des Grenzübergangs Rafah an, wie der Ägyptische Rote Halbmond der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Die israelische Armee griff nach eigenen Angaben seit Kriegsbeginn am 7. Oktober mehr als 12 000 Ziele im Gazastreifen an.

  • 20.16 Uhr

    Bericht: 24 Tote bei Angriffen auf Notunterkünfte im Gazastreifen

    Bei Luftangriffen im Gazastreifen sind vier als Notunterkünfte genutzte Schulen der UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge beschädigt und dem UNRWA zufolge mindestens 24 Menschen getötet worden. Die Angriffe hätten sich in einem 24-Stunden-Zeitraum ereignet, teilte UNRWA-Generalsekretär Philippe Lazzarini mit.

    Getroffen worden seien Einrichtungen im Flüchtlingslager Dschabalia, im Flüchtlingslager «The Beach» und im Flüchtlingslager Al-Bureidsch. Bei dem Angriff in Dschabalia sollen 20 Menschen getötet worden sein, wie er mitteilte. «Wie viel Trauer und Leid noch?», fragte Lazzarini. «Zum Wohle der Menschheit ist eine humanitäre Waffenpause überfällig.»

  • 20.02 Uhr

    WHO ortet mentale Gesundheitskrisen in Israel und Gaza

    Der Terrorangriff der Hamas in Israel und Israels Gegenangriff im Gazastreifen haben laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weitreichende psychische Folgen bei den Menschen in der Region. «Alle in Gaza» würden psychosoziale Unterstützung benötigen, sagte Rik Peeperkorn, der WHO-Repräsentant für die palästinensischen Gebiete, am Donnerstag. Er erinnerte daran, dass die mehr als zwei Millionen Einwohner von Gaza zuvor schon jahrelang von Konflikten und von Blockaden durch Israel belastet worden seien.

    Auch ein Teil der WHO-Mitarbeiter vor Ort habe mit psychischen Problemen zu kämpfen, sagte Peeperkorn in einer Videoschalte der UN-Gesundheitsorganisation in Genf. «Sie sind völlig verzweifelt, völlig depressiv und haben keine Lebensperspektive mehr», berichtete er. Ausserdem erhalte die WHO in ihren laufenden Kontakten mit palästinensischen Gesundheitsfachkräften «besorgniserregende» Berichte über deren mentalen Zustand.

    Auch in Israel seien unter anderem Überlebende des Terrors, Angehörige der von der Hamas entführten Geiseln, Zeugen des Angriffs sowie Entscheidungsträger traumatisiert, berichtete Michel Tieren, der WHO-Vertreter in Israel. «Das ganze Land ist in die Dunkelheit des Traumas gestürzt, und das Trauma breitet sich in etwa wie ein Virus aus», sagte er. Manche Menschen würden sich zu intensiv mit den schrecklichen Erlebnissen anderer beschäftigen. Israelische Gesundheitsbehörden seien im Gespräch mit der WHO über Massnahmen, um die psychische Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung wiederherzustellen, sagte Tieren.

  • 19.44 Uhr

    Israels Armeesprecher: Soldaten haben die Stadt Gaza umstellt

    Die israelische Armee hat eigenen Angaben nach die Stadt Gaza umstellt. Die Soldaten würden dort Posten der islamistischen Hamas angreifen und Terroristen in direkten Kämpfen «eliminieren», sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Abend vor Journalisten. Gaza ist die grösste Stadt in dem abgeriegelten Küstenstreifen.

    Am vergangenen Wochenende hatte das Militär eine neue Phase im Krieg gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas eingeläutet. Die israelischen Truppen weiteten ihre Einsätze am Boden aus. Die genauen Standorte der Truppen sind allerdings nicht bekannt. Israels Armee hatte die Menschen, die sich noch im nördlichen Gazastreifen und in der Stadt Gaza befinden, mehrfach zur Flucht in den Süden aufgerufen.

  • 19.49 Uhr

    Israels Militär: 130 Terroristen im Gazastreifen «eliminiert»

    Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge am Donnerstag mehr als 130 Terroristen «eliminiert». Ob diese getötet wurden, war zunächst unklar. Das Militär führe «erbitterte Kämpfe» gegen Terroristen der Hamas im Gazastreifen. Bei ihren Bodeneinsätzen im Gazastreifen hätten Streitkräfte am Donnerstag auch Militäranlagen und Infrastruktur der Hamas sowie viele Waffen zerstört. Flugzeuge hätten die Angriffe flankiert und mehrere militärische Kommando- und Kontrollzentren hochrangiger Hamas-Mitglieder angegriffen. Die «terroristische Infrastruktur» sei gezielt in zivilen Gebieten angesiedelt worden, hiess es weiter von der Armee.

    Ein Raketenboot der Marine habe ausserdem mit Sprengstoff versehene Gebäude und Beobachtungsposten der Hamas getroffen. Israels Luftwaffe und Marine hätten weiterhin Ziele der Marine der islamistischen Organisation attackiert.

    Zuvor hatte die israelische Armee mitgeteilt, seit Kriegsbeginn mehr als 12 000 Ziele im Gazastreifen angegriffen zu haben.

  • 19.05 Uhr

    Deutsche Innenministerin erlässt Betätigungsverbot für Hamas

    Rund dreieinhalb Wochen nach dem Grossangriff der Hamas auf Israel hat die deutsche Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ein Betätigungsverbot für die radikalislamische Palästinenserorganisation in Deutschland erlassen. Zudem gab Faeser am Donnerstag in Berlin die Auflösung des pro-palästinensischen Vereins Samidoun bekannt. «Antisemitismus hat in Deutschland keinen Platz, wir werden ihn mit aller Kraft bekämpfen», sagte sie zur Begründung. Die Schritte der Bundesregierung wurden parteiübergreifend begrüsst.

    Die Regierung habe «mit Hochdruck und sehr intensiv an den Verboten gearbeitet», betonte die Ministerin. Hamas sei eine «Terrororganisation», die das Ziel verfolge, «den Staat Israel zu vernichten». Der Verein Samidoun verbreite «als internationales Netzwerk unter dem Deckmantel einer ‹Solidaritätsorganisation› für Gefangene in verschiedenen Ländern israel- und judenfeindliche Propaganda».

    Samidoun «glorifiziert» verschiedene ausländische Terrororganisationen, unter anderem die Hamas, ergänzte Faeser. Das Abhalten spontaner «Jubelfeiern» in Reaktion auf den Hamas-Angriff auf Israel zeige zudem «das antisemitische, menschenverachtende Weltbild von Samidoun auf besonders widerwärtige Weise».

    Samidoun-Anhänger hatten in Deutschland den Angriff auf Israel gefeiert und dabei Süssigkeiten verteilt. Faeser hob hervor,  Deutschland werde den Antisemitismus «in all seinen Formen mit der ganzen Härte des Rechtsstaats auch weiterhin bekämpfen».

  • 18.13 Uhr

    Nach Angriffen: Israel attackiert militärische Ziele der Hisbollah

    Die militärische Lage an der libanesisch-israelischen Grenze spitzt sich weiter zu. Als Reaktion auf Beschuss aus dem Libanon griff Israels Armee eigenen Angaben zufolge am Donnerstag Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz an. Ziel seien unter anderem Kommando- und Kontrollzentren sowie Waffenlager gewesen, teilte das Militär mit.

    Pro-iranische Hisbollah-Kämpfer legen während einer inszenierten Militärübung im südlibanesischen Dorf Aramta einen Eid ab. (Archivbild)
    Pro-iranische Hisbollah-Kämpfer legen während einer inszenierten Militärübung im südlibanesischen Dorf Aramta einen Eid ab. (Archivbild)
    Marwan Naamani/dpa

    Auch ein von der Hisbollah benutztes Militärgelände hätten israelische Streitkräfte attackiert. Die Armee betonte, die Schiitenmiliz Hisbollah sei «für die aktuelle Situation im Libanon verantwortlich».

    Die Hisbollah bekannte sich zu 19 Angriffen gegen israelische Posten in Grenznähe.

  • 17,13 Uhr

    Israel nennt Bedingungen für Treibstofflieferungen 

    Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat für das Zulassen von Treibstofflieferungen nach Gaza Garantien dafür verlangt, dass die dort regierende Hamas den Diesel nicht für militärische Zwecke abzweigt.

    Israel beobachte die Treibstoffsituation im Gazastreifen sehr genau und glaube, dass die Krankenhäuser noch genug Diesel für ihre Notstromgeneratoren hätten, um weiter arbeiten zu können, sagte Halevi. Wenn Israel überzeugt sei, dass der Treibstoff tatsächlich alle sei, werde es neue Lieferungen zulassen.

    Israel hat den Gazastreifen nach dem beispiellosen Terrorangriff der Hamas abgeriegelt und lässt keine Treibstofflieferungen zu. Viele Krankenhäuser dort haben nach eigenen Angaben ihren Betrieb einschränken oder stoppen müssen, weil es keinen Diesel mehr für ihre Generatoren gebe.

    Halevi sagte, falls Treibstoff nach Gaza geliefert werde, müsse dieser unter Aufsicht an die Krankenhäuser gehen. «Wir werden alles tun, damit der Treibstoff nicht die Infrastruktur der Hamas erreicht», fügte er hinzu. Wann die Treibstofflieferungen beginnen könnten, sagte er nicht.

  • 16.44 Uhr

    «Einige Operationen werden ohne Anästhesie durchgeführt»

    Ein leitender Kinderarzt im Gazastreifen hat davor gewarnt, dass die Krankenhäuser in dem abgeriegelten Küstengebiet bald zu «Friedhöfen» werden. Hussam Abu Safija, der leitende Kinderarzt im Kamal-Adwan-Krankenhaus im nördlichen Gazastreifen, sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Wir tun unser Möglichstes, aber wir brauchen bessere medizinische Versorgung, sonst werden unsere Krankenhäuser zu Friedhöfen.»

    Ärzte müssten primitive Mittel zur Versorgung der Patienten nutzen. «Einige Operationen werden ohne Anästhesie durchgeführt», sagte er. «Um die Wunden von verletzten Kindern zu säubern, musste ich mit Wasser vermischtes Chlor verwenden.» Das Krankenhaus habe keine Schmerzmittel und Antibiotika mehr. Operationen würden mit Handylichtern durchgeführt.

    Nach Erkenntnissen der Hilfsorganisation Care müssen sich Frauen im Gazastreifen zunehmend Kaiserschnitten ohne Betäubung unterziehen. Betäubungsmittel seien nicht verfügbar und die Krankenhäuser seien «komplett» überlastet, hiess es in der heute veröffentlichten Erklärung.

    Die medizinische Unterversorgung verschärfe deutlich das Risiko der Mütter- und Säuglingssterblichkeit. «Aufgrund der schwindenden Nahrungsmittelvorräte besteht insgesamt ein erhebliches Risiko für die Gesundheit der 283'000 Kinder unter fünf Jahren in Gaza sowie schwangerer und stillender Frauen», sagte Hiba Tibi, Länderdirektorin von CARE Palästina (Westbank und Gaza).

  • 16.23 Uhr

    Schweden und Norwegen spenden für Gaza

    Schweden hat eine Spende von weiteren 150 Millionen Kronen für humanitäre Zwecke im Gazastreifen angekündigt. Die umgerechnet rund 12,2 Millionen Franken sollten zusätzlich zu den bereits angekündigten 560 Millionen Kronen fliessen, sagte der Minister für Entwicklungszusammenarbeit, Johan Forssell. Der grösste Teil der Hilfen solle über verschiedene UN-Organisationen nach Gaza gelangen.

    Das benachbarte Norwegen kündigte an, Kinder im Gazastreifen mit zusätzlichen Mitteln zu unterstützen. 25 Millionen Kronen (rund zwei Millionen Franken) sollten an das Kinderhilfswerk Unicef gehen. «Die humanitäre Krise im Gazastreifen ist absolut schrecklich, und es ist verheerend zu sehen, wie Kinder davon betroffen sind», sagte Entwicklungsministerin Anne Beathe Tvinnereim.

  • 15.56 Uhr

    Raketen-Beschuss Israels hält an

    Extremistische Palästinenser im Gazastreifen haben erneut Raketen auf den Süden Israels abgefeuert. Es habe Alarm in der Wüstenstadt Beerscheva sowie in einem Kibbuz nahe dem Gazastreifen gegeben, teilte die Armee heute mit. Zudem sei mehrfach Raketenalarm im Norden ausgelöst worden.

    Es war unklar, woher der dortige Beschuss kam. Laut Rettungsdienst gab es zunächst keine Berichte über Verletzte. Allein in den ersten drei Wochen des Gaza-Krieges, der am 7. Oktober begann, sind nach israelischen Angaben mehr als 8000 Raketen aus dem Gazastreifen nach Israel abgefeuert worden.

  • 15.09 Uhr

    Luft-Angriff soll erneut Flüchtlingslager getroffen haben

    Ein israelischer Angriff soll ein Wohngebäude im Flüchtlingslager Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens getroffen haben. Mindestens 15 Menschen seien dabei getötet worden, sagte Mahmud Bassal, ein Sprecher des Zivilschutzes in dem von der militant-islamistischen Hamas regierten Küstengebiet.

    Bassal sagte dem Sender Al-Dschasira, es sei schwierig für die Fahrzeuge des Zivilschutzes und für Ersthelfer gewesen, die Unglücksstelle zu erreichen. Anwohner berichteten von Dutzenden Menschen, die unter den Trümmern eingeschlossen seien.

    Der Angriff soll einen grossen Krater hinterlassen haben, umstehende Gebäude sollen schwer beschädigt worden sein. Eine Person, die mit dem katarischen Sender sprach, verglich die Auswirkungen mit einem Erdbeben.

    Bassal sagte, Sanitäter des Zivilschutzes und andere Ersthelfer litten unter zerstörter Infrastruktur und Treibstoffknappheit. Man sei auf Treibstoffspenden einzelner Palästinenser aus persönlichen Vorräten angewiesen, um Krankenwagen und andere Fahrzeuge am Laufen zu halten. Israel blockiert den Transport von Treibstoff in den Gazastreifen.

  • 14.54 Uhr

    Angeblich drei Tote bei Einsätzen im Westjordanland

    Bei Einsätzen des israelischen Militärs im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben drei Menschen getötet worden. Ein Palästinenser sei in Kalkilia im Norden des von Israel besetzten Palästinensergebietes getötet worden, zwei weitere bei Ramallah, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah heute mit.

    Soldaten hatten nach Angaben der Armee bei zahlreichen Anti-Terroreinsätzen im Westjordanland 49 gesuchte Personen festgenommen und Waffen beschlagnahmt. Von den Festgenommenen seien 21 Mitglieder der islamistischen Hamas gewesen, hiess es.

    Bei einem der Einsätze in Ramallah seien die Soldaten mit Steinen beworfen worden und hätten daraufhin geschossen. Treffer seien festgestellt worden. In Kalkilia seien die Truppen beschossen worden und hätten zurückgeschossen. Auch dort seien Treffer festgestellt worden.

    Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah starb zudem ein 14-Jähriger an Verletzungen, die er am 30. Oktober bei einem Armeeeinsatz in der Nähe von Nablus erlitten hatte.

    Laut der palästinensischen Behörden führte israelisches Militär in der Nacht auf den 30. Oktober erneut in mehreren Städten des Westjordanlandes Razzien durch. Damit sind laut Ministerium seit Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober 131 Palästinenser allein im Westjordanland getötet worden.

  • 14.23 Uhr

    Cassis: Sieben Schweizer Staatsbürger konnten Gazastreifen verlassen

    Aussenminister Ignazio Cassis hat auf X bekannt gegeben, dass sieben Schweizer Staatsbürger den Gazastreifen verlassen konnten. Unter den sieben Personen seien auch Personen mit zwei Staatsangehörigkeiten. Cassis bedankte sich bei «allen, die das möglich gemacht haben».

  • 14.10 Uhr

    Regisseur zeigt Hamas-Entführung zweier Jugendlicher

    Ein israelischer Trickfilmregisseur hat einen Clip über die Verschleppung zweier israelischer Jugendlicher durch Hamas-Terroristen in den Gazastreifen veröffentlicht.

    Yoni Goodman zeigt darin, wie zwei Brüder im Alter von 12 und 14 Jahren aus dem Kibbutz Nir Oz entführt wurden. Goodman ist bekannt durch Trickfilme wie «Waltz with Bashir» (2008) und «Wo ist Anne Frank» (2021). Diese hatte er gemeinsam mit dem Regisseur Ari Folman geschaffen.

    Der 80 Sekunden lange Trickfilm «Disaster» (Katastrophe) zeigt, wie die Brüder, die allein zu Hause waren, am 7. Oktober früh morgens von Raketenalarm und Raketenangriffen geweckt werden. «Sie liefen in den Schutzraum», erzählt die Mutter. «Sie riefen mich an, zu Tode erschrocken, und sagten, dass sie hören, wie jemand in unser Haus einbricht.»

    Einer der Brüder habe vergeblich versucht, die Tür des Schutzraumes zuzuhalten. «Das letzte, was ich hörte, war mein jüngster Sohn, der sagte: Nehmt mich nicht, ich bin zu jung.» In dem Trickfilm sieht man, wie die beiden Jugendlichen von bewaffneten Hamas-Terroristen über ein Feld weggeführt werden.

    Insgesamt seien 70 Einwohner von Nir Oz in den Gazastreifen entführt worden. Sie denke an ihre Söhne, die vermutlich irgendwo in einem dunklen Raum festgehalten würden. «Ich hoffe, sie sind zusammen, und stärken sich gegenseitig.»

    Goodman sagte, die Mutter habe ihn gebeten, den Film zu machen. Sie werde nicht ruhen, bis ihre Söhne wieder zu ihr zurückkehrten. «In der Hoffnung, dass alle Geiseln zurückkommen und dass die Kämpfe endlich aufhören, und dass wir einen Weg finden, in Frieden zu leben.»

  • 13.33 Uhr

    Bahrain zieht Botschafter aus Israel ab

    Aus Protest gegen die Eskalation im Gaza-Krieg hat der Golfstaat Bahrain seinen Botschafter aus Israel abberufen. Gleichzeitig bestätigte das bahrainische Parlament heute, dass der israelische Botschafter das Königreich verlassen habe. Alle Wirtschaftsbeziehungen mit Israel wurden demnach eingestellt. Bahrain bekräftigte seine «feste Unterstützung für die palästinensische Sache», hiess es.

    2020 hatten Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) als erste Golfstaaten ein Abkommen zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel unterzeichnet. Die Annäherung richtete sich vor allem gegen den schiitischen Iran, den auch die Emirate als Gefahr betrachten. Bis dahin unterhielten von den arabischen Staaten nur die Nachbarländer Ägypten und Jordanien diplomatische Beziehungen zu Israel.

    Erst im September hatte der israelische Aussenminister Eli Cohen die israelische Botschaft an ihrem neuen, dauerhaften Standort in der bahrainischen Hauptstadt Manama eröffnet. Am Vortag hatte bereits Jordanien beschlossen, seinen Botschafter in Israel abzuziehen. Bolivien brach die diplomatischen Beziehungen mit Israel ab.

  • 12.41 Uhr

    Israel: 12'000 Ziele in Gaza angegriffen

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Kriegsbeginn mehr als 12'000 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Darunter seien Waffenlager, Gebäude von führenden Mitgliedern der islamistischen Hamas, Hamas-Terroristen und Raketenarsenale gewesen, teilte Armee-Sprecher Daniel Hagari auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. Am Vortag hatte das Militär noch von rund 11'000 Zielen gesprochen.

    Israel verstärkt Angriffe: «Stehen vor Toren von Gaza-Stadt»

    Israel verstärkt Angriffe: «Stehen vor Toren von Gaza-Stadt»

    Die israelische Armee kommt nach Angaben eines ranghohen Kommandeurs bei ihren Bodenangriffen im Gazastreifen voran. Man stehen vor den Toren von Gaza-Stadt, sagte der Befehlshaber der 162. Division am 1. November 2023 vor Journalisten.

    02.11.2023

    Die Armee betont seit Kriegsbeginn am 7. Oktober stets, nur Hamas-Ziele im Gazastreifen anzugreifen. Allerdings lösen die hohe Zahl an zivilen Opern in dem dicht besiedelten Küstengebiet sowie die katastrophale Lage für die Bewohner international zunehmend Kritik am Vorgehen Israels aus. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu lehnt eine Waffenruhe oder Feuerpause ab.

    Israels Armee hat die Einwohner des nördlichen Gazastreifens mehrfach dazu aufgerufen, sich im Süden in Sicherheit zu bringen, da sie im Norden die Einrichtungen der Hamas bekämpfen will. Doch auch im Süden kommt es zu israelischen Luftangriffen.

  • 12.27 Uhr

    Jetzt spricht Angelina Jolie

    US-Schauspielerin und Oscar-Gewinnerin Angelina Jolie hat Israel angesichts der Luftangriffe im Gazastreifen indirekt vorgeworfen, das abgeriegelte Küstengebiet in ein «Massengrab» zu verwandeln. «Hierbei handelt es sich um die absichtliche Bombardierung einer gefangenen Bevölkerung, die nirgendwohin fliehen kann», schrieb die 48-Jährige auf Instagram.

    Auf dem Foto zu ihrem Post war ein Krater inmitten eines grossen Geländes aus Schutt, Trümmern und Überresten vor einer Häuserkulisse zu erkennen – allem Anschein nach das Flüchtlingsviertel Dschabalia. Israel hatte es als Reaktion auf die Terrorangriffe der islamistischen Hamas vom 7. Oktober diese Woche bombardiert, weil dort Anführer der Organisation vermutet wurden.

    Der Gazastreifen sei ein «Open-Air-Gefängnis» und ein «Massengrab», beklagt Angelina Jolie auf Instagram.
    Der Gazastreifen sei ein «Open-Air-Gefängnis» und ein «Massengrab», beklagt Angelina Jolie auf Instagram.
    Instagram/Angelinajolie

    40 Prozent der Getöteten seien unschuldige Kinder, ganze Familien würden «ermordet», schrieb Jolie weiter, die selbst sechsfache Mutter ist. «Gaza ist seit fast zwei Jahrzehnten ein Gefängnis unter freiem Himmel und entwickelt sich schnell zu einem Massengrab», schrieb sie.

    Und weiter: «Während die Welt zuschaut – und mit der aktiven Unterstützung vieler Regierungen – werden Millionen palästinensische Zivilisten – Kinder, Frauen, Familien – kollektiv bestraft und entmenschlicht. Und das alles, während ihnen entgegen dem Völkerrecht Lebensmittel, Medikamente und humanitäre Hilfe vorenthalten werden.»

    Jolie erwähnte in ihrem Instagram-Post, der am heutigen Donnerstagmittag bereits rund 2,2 Millionen Likes hatte, auch den von Hamas-Terroristen angeführten Angriff vom 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet, infolgedessen mehr als 1400 Menschen ums Leben kamen.

    Jolie hat sich viele Jahre für das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen engagiert (UNHCR). Die Oscar-Preisträgerin Jolie war zuletzt 2021 in dem Marvel-Film «Eternals» in der Nebenrolle als Kämpferin Thena zu sehen.

  • 12.14 Uhr

    Hamas meldet 9000 Tote

    Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober laut dem von der Hamas kontrolliertem Gesundheitsministerium auf 9061 gestiegen. Davon seien 3760 Kinder und Jugendliche und 2326 seien Frauen.

    Die Zahl der Todesopfer stieg damit um 265 an. Am Vortag hatte die Behörde noch von insgesamt 8796 Todesopfern gesprochen. Es seien zudem mehr als 32'000 Menschen verletzt worden. Die Zahlen der Behörde lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

  • 12.09 Uhr

    Saudi-Arabien sammelt Millionen für Palästinenser

    Saudi-Arabien will die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen umgerechnet mit weiteren zwölf Millionen Euro unterstützen. Das kündigte das nach König Salman benannte Zentrum für humanitäre Hilfe an.

    König Salman und Kronprinz Mohammed bin Salman würden diese Summe selbst spenden. König Salman habe etwa 7,2 Millionen Franken in einen Fonds eingezahlt, Kronprinz Mohammed mehr als 4,5 Millionen Franken.

    Das Geld wird über die Online-Spendenplattform Sahem gesammelt, die das saudische Königreich auch für Hilfszahlungen an andere Länder genutzt hat. Das 2015 gegründete Zentrum arbeitet mit UN-Organisationen zusammen und hat nach eigenen Angaben Empfänger in fast 100 Ländern der Welt.

    Nach Beginn des Gaza-Kriegs hatte das UN-Nothilfebüro OCHA zur Versorgung der Palästinenser um Finanzhilfen in Höhe von fast 300 Millionen US-Dollar gebeten. 80 humanitäre Organisationen, darunter 13 UN-Behörden, könnten damit die nötigsten Bedürfnisse von 2,2 Millionen Menschen unter anderem im Gazastreifen über drei Monate abdecken, hiess es.

  • 11.35 Uhr

    Libanesische Hirten sterben im Kreuzfeuer 

    Zwei libanesische Hirten sind nahe der Grenze mit Israel ins Kreuzfeuer von Gefechten geraten und zu Tode gekommen. Ihre Leichen seien gefunden worden, teilte ein Sprecher der UN-Friedensmission Unifil, Andrea Teneti, am heute Morgen mit.

    Die libanesische Armee habe Unifil gebeten, die Männer zu bergen, nachdem diese am Vortag zunächst als verletzt gemeldet worden seien. Die Suche habe aber wegen der Dunkelheit und aufgrund von Landminen in dem Gebiet abgebrochen werden müssen, sagte Teneti. Ein Vertreter der libanesischen Sicherheitsbehörden sagte, die beiden Hirten seien Schusswunden erlegen.

    Seit dem terroristischen Grossangriff der im Gazastreifen regierenden Hamas auf Israel am 7. Oktober ist es mehrfach zu Gefechten der mit ihr verbündeten libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah mit israelischen Truppen an der israelisch-libanesischen Grenze gekommen. Mit den beiden Hirten stieg die Zahl der auf der libanesischen Seite der Grenze getöteten Zivilisten auf sechs.

  • 10.48 Uhr

    Israel spricht nun von 242 Geiseln

    Bei dem Hamas-Terrorüberfall am 7. Oktober auf Israel sind nach israelischen Armeeangaben mindestens 242 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Darüber seien die Angehörigen informiert worden, teilte der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, heute mit.

    Zuletzt hatte das Militär noch von 240 Geiseln gesprochen. Die Armee geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass die meisten der Geiseln noch am Leben sind. Unter den Verschleppten befinden sich auch mehrere Deutsche. Die islamistische Hamas hatte am 20. und 23. Oktober jeweils zwei Geiseln freigelassen, zwei US-Bürgerinnen und zwei Israelinnen. Dabei spielten Katar und Ägypten eine Vermittlerrolle.

    Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am 7. Oktober in Israel Massaker unter Zivilisten angerichtet. Mehr als 1400 Menschen starben dabei und in den folgenden Tagen. Nach Militärangaben galten seit dem Angriff zuletzt immer noch 40 Menschen als vermisst. Wegen des schlimmen Zustands vieler Leichen ist auch die Identifikation noch nicht abgeschlossen.

  • 10.17 Uhr

    Stromgenerator im Spital im Gazastreifen ausgefallen

    In einem wichtigen Spital des nördlichen Gazastreifens ist nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums am heutigen Donnerstagmorgen der Stromgenerator ausgefallen. Das indonesische Krankenhaus in Beit Lahia liegt in der Nähe des dicht besiedelten Flüchtlingslagers Dschabalija, das in dieser Woche Ziel israelischer Luftangriffe war.

    Ministeriumssprecher Aschraf al-Kudra erklärte in einer Fernsehansprache, das Krankenhaus sichere den Betrieb aktuell mit Hilfe eines kleineren Notstromaggregats. In den meisten Räumen habe jedoch das Licht abgeschaltet werden müssen. Auch Sauerstoff-Konzentratoren seien abgeschaltet worden, es werde stattdessen auf Sauerstoffflaschen zurückgegriffen. Leichenkühlräume seien ebenfalls abgeschaltet worden.

    Mit diesen Massnahmen könne der weitere Betrieb für einige Tage sichergestellt werden, sagte Al-Kudra. «Wenn wir jedoch keinen Strom und keinen Treibstoff erhalten, werden wir mit einer Katastrophe konfrontiert.» Seit Beginn des jüngsten Gaza-Kriegs wurden einige Lastwagen mit Hilfslieferungen in den Gazastreifen vorgelassen, die Einfuhr von Treibstoff hat Israel bislang aber nicht gestattet.

  • 9.32 Uhr

    55 Lastwagen mit Hilfsgütern in Gaza eingetroffen

    Die Lastwagen haben Wasser, Essen und Arzneimittel von Ägypten aus über die Grenze gebracht, teilte der Palästinensische Rote Halbmond am Mittwochabend mit. Damit seien seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas insgesamt 272 Lastwagen in dem abgeriegelten Küstengebiet eingetroffen.

    Die Lieferung von Treibstoff sei bisher nicht genehmigt worden, hiess es weiter. Das UN-Nothilfebüro OCHA erklärte, dieser werde dringend benötigt, unter anderem für den Betrieb lebensrettender Geräte. Die Lieferung werde aber von den israelischen Behörden nicht genehmigt. Israel fürchtet, dass die im Gazastreifen herrschende Hamas den Treibstoff für militärische Zwecke nutzen könnte.

    Nach israelischen Angaben fuhren am Mittwoch 61 Lastwagen über Rafah in den Gazastreifen ein. Es war zunächst nicht unmittelbar klar, wieso Israel von sechs Lastern mehr ausging als der Rote Halbmond.

    UN-Angaben zufolge bräuchte es täglich 100 LKW-Ladungen, um die mehr als zwei Millionen Menschen im umkämpften Gazastreifen mit dem Nötigsten zu versorgen.

  • 9 Uhr

    Siedler greifen im Westjordanland an: «Nun ist es wie der Wilde Westen»

    Israelische Siedler im Westjordanland verstärken den Konflikt mit den Palästinensern, warnt die Jerusalemer NGO B'Tselem in der «Washington Post». «Die Anzahl wurde ausgeweitet und es ist nicht nur die Anzahl, soindern auch die Schwere der Attacken», erklärt Sprecher Dror Sadot. «Nun ist es wie der Wilde Westen.» Die besagten Siedler hätten zunehmend das Gefühl, straffrei agieren zu können, so Sadot.

    Der Krieg in Nahost fprdert viele Opfer, wie die OCHA ausweist.
    Der Krieg in Nahost fprdert viele Opfer, wie die OCHA ausweist.
    OCHA

    Tariq Mustafa, der mit seiner Familie aus dem Westjordanland fliehen musste, sagt: «Der Krieg in Gaza hat den Siedlern grünes Licht gegeben.» Nun würden sie ihnen sagen, die Palästinenser sollten nach Jordanien verschwinden. Mustafa berichtete auch, er habe sich bei der Polizei deswegen gemeldet, doch die habe einfach aufgelegt. 

    Das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) meldet, die Zahl gewalttätiger Vorfälle im Westjordanland sei von einem «bereits hohen Durchschnitt» noch weiter gestiegen – von drei pro Tag vor dem 7. Oktober auf sieben pro Tag.

    Die OCHA habe «171 Siedler-Angriffe auf Palästinenser registriert, die in Verlusten (26 Fälle), in Schaden am palästinensischem Eigentum (115 Fälle) oder beidem (30 Fälle) geendet haben.» Seit dem 7. Oktober seien mehr als 120 Palästinenser im Westjordanland getötet worden, 30 davon seien Kinder gewesen. 1000 Palästinenser wurden laut UN vertrieben.

  • 8.25 Uhr

    7000 Ausländer aus 60 Ländern wollen Gaza verlassen

    Nach Angaben Ägyptens warten rund 7000 ausländische Staatsangehörige aus 60 Ländern auf die Ausreise. Das Aussenministerium Kairos lud Vertreter ausländischer Botschaften zu einem Treffen ein, um über die benötigten Dokumente für die Ausreise sowie die Logistik zu informieren.

    Ob es sich bei den 7000 nur um ausländische Staatsangehörige oder auch um Palästinenser mit zweitem Pass handelt, blieb zunächst unklar. Offen ist auch, ob sich darüber hinaus weitere Ausländer in Gaza aufhalten, die nicht ausreisen wollen.

    Über welchen Zeitraum die Ausländer ausreisen sollten und ob es für die Öffnung des Grenzübergangs Rafah bereits eine Vereinbarung gebe, teilte das Ministerium nicht mit.

    Am Mittwoch hatten erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs Hunderte ausländische Staatsangehörige und Palästinenser mit Zweitpass das abgeriegelte Küstengebiet verlassen. Dem deutschen Auswärtigen Amt zufolge handelte es sich um Mitarbeiterinnen internationaler Hilfsorganisationen, die am Grenzübergang von einem Team der Botschaft Kairo in Empfang genommen wurden. Erstmals wurden am Mittwoch auch verletzte Palästinenser zur Behandlung in ägyptische Krankenhäuser gebracht.

    Der «New York Times» zufolge sollten am Donnerstag etwa 600 weitere Ausländer über Rafah nach Ägypten ausreisen. Darunter seien 400 US-Amerikaner sowie Menschen aus der Schweiz, Italien, Griechenland, den Niederlande, Belgien, Ungarn, Kroatien sowie Mexiko, Südkorea und weiteren Ländern.

    Am 1. November 2023 konnten Angehörige anderer Nationen den Gaza-Streifen verlassen und nach Agypten ausreisen. 
    Am 1. November 2023 konnten Angehörige anderer Nationen den Gaza-Streifen verlassen und nach Agypten ausreisen. 
    KEYSTONE
  • 7.28 Uhr

    Hat die Hisbollah eine israelische Drohne abgeschossen?

    Die Hisbollah im Libanon hat gemeldet, sie habe eine israelische Drohne mit einer Boden-Luft-Rakete abgesschossen. Die israelische Armee kommunizierte umgehend, dass eine ihrer Drohnen zwar beschossen, aber nicht beschädigt worden sei. Stattdessen hätten israelische Truppen die Stellung beschossen, von der aus die Rakete auf die israelische Drohne abgefeuert worden sei.

    Der israelische Armee-Sprecher Daniel Hagari setzte später auf X einen Post ab, in dem er dazu aufrief, nicht Gerüchten zu glauben, sondern den offiziellen Informationen der israelischen Armee.

  • 6.51 Uhr

    Präsident Biden ruft zu einer humanitären Pause auf

    Bei einer Spendenveranstaltung für seinen Präsidentschafts-Wahlkampf hat Präsident Biden gesagt, es brauche eine humanitäre Pause im Krieg zwischen Israel und der Hamas, wie die ARD-Tagessschau berichtet.

    Der Präsident reagierte auf einen Zwischenrufer aus dem Publikum, der Ähnliches forderte. Die Pause würde helfen, «Gefangene herauszuholen», habe Biden ausgeführt.  

    US-Präsident Joe Biden bei seinem Besuch in Tel Aviv am 18. Oktober. Die USA sind der wichtigste Verbündetete Israels.
    US-Präsident Joe Biden bei seinem Besuch in Tel Aviv am 18. Oktober. Die USA sind der wichtigste Verbündetete Israels.
    Miriam Alster/Pool Flash 90/AP/dpa
  • 6.12 Uhr

    Israel kritisiert Südamerika für Protestaktionen

    Aus Protest gegen die Folgen des israelischen Vorgehens gegen die Hamas für die palästinensische Zivilbevölkerung haben Bolivien, Chile und Kolumbien eine Reihe von diplomatischen Schritten unternommen. Nun wirft Israel diesen Ländern vor, die Augen vor dem Hamas-Terror zu verschliessen.

    Israel hat Bolivien, Chile und Kolumbien für deren diplomatische Protestaktionen wegen dessen Krieg gegen die Hamas kritisiert. Chile und Kolumbien sollten die «Terrororganisation Hamas, die Babys, Kinder, Frauen und Ältere niedergemetzelt und verschleppt hat, ausdrücklich verurteilen», forderte das israelische Aussenministerium am Mittwoch (Ortszeit). Zugleich erwarte Israel von den Führungen in Santiago und Bogotá, das Recht eines demokratischen Landes zu unterstützen, seine Bürger zu verteidigen und die sofortige Freilassung aller Entführten zu verlangen – und sich nicht nach Venezuela und dem Iran in der Unterstützung des Terrors der Hamas zu richten.

  • 5.55 Uhr

    Helfer im Libanon: «Unser Staat ist tot»

    Feuerwehrleute ohne Wasser, Rettungskräfte ohne Helme. Wenn israelische Bomben auf den Südlibanon fallen, sind die Helfer schlecht vorbereitet. «Wir stehen an vorderster Front und haben keine Ausrüstung, um die Menschen zu retten», klagt Anis Abla, Leiter des Zivilschutzes von Marjayoun an der Grenze zu Israel. Nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch wäre ein Krieg für den Libanon eine weitere Katastrophe.

  • 3.45 Uhr

    UN-Palästinenserhilfswerk über Gaza: «Tragödie ist beispiellos»

    Angesichts zahlreicher ziviler Opfer und der angespannten Versorgungslage während der israelischen Angriffe auf Stellungen der islamistischen Hamas im Gazastreifen hat das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA erneut eine Feuerpause gefordert. «Eine humanitäre Feuerpause ist längst überfällig», sagte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini am Mittwoch nach seinem ersten Besuch im Gazastreifen seit Kriegsbeginn. «Ohne sie werden noch mehr Menschen getötet, die Lebenden werden weitere Verluste erleiden, und die einst pulsierende Gesellschaft wird für immer in Trauer versinken.»

    Er habe eine von der UNRWA betriebene Schule in Rafah an der Grenze zu Ägypten besucht. «Das Ausmass der Tragödie ist beispiellos», sagte Lazzarini. Kinder hätten ihn um einem Schluck Wasser und ein Stück Brot gebeten. «Das war einer der traurigsten Tage in meiner Arbeit in der humanitären Hilfe», sagte Lazzarini. Die derzeitige humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen sei bei weitem nicht genug. «Ich fordere erneut dringende Treibstofflieferungen. Seit fast einem Monat ist kein Treibstoff mehr gekommen und das hat verheerende Auswirkungen auf Krankenhäuser, Bäckereien und Wasserwerke», sagte Lazzarini.

    Bei dem Terrorüberfall der islamistischen Hamas am 7. Oktober auf Israel wurden nach israelischen Militärangaben mindestens 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Mehr als 1400 Menschen starben dabei und in den folgenden Tagen. Israel hat als Reaktion den Gazastreifen abgeriegelt und massive Luft- und Bodenangriffe begonnen. Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seitdem auf 8796 gestiegen.

  • 2.22 Uhr

    US-Präsident will gezielt gegen Islamophobie in Amerika vorgehen

    US-Präsident Joe Biden will gezielt gegen Islamophobie in Amerika vorgehen. Das Weisse Haus kündigte am Mittwochabend (Ortszeit) an, gemeinsam mit Vertretern muslimischer Verbände, Interessenvertretern, Kongressmitgliedern und anderen eine nationale Strategie zur Bekämpfung von Islamophobie zu entwickeln, um «die Geissel der Islamophobie und des Hasses in all ihren Formen zu bekämpfen». Viel zu lange hätten Muslime in Amerika «eine unverhältnismässig hohe Zahl von hasserfüllten Angriffen und anderen diskriminierenden Vorfällen ertragen müssen». Als Beispiel nannte die US-Regierung die «barbarische Ermordung» eines sechs Jahre alten muslimischen Jungen in der Nähe von Chicago.

    Der Schritt sei Teil der Bemühungen der Regierung, den Kampf gegen Islamophobie, Antisemitismus und verwandte Formen der Diskriminierung zu verstärken und besser zu koordinieren. «In Amerika gibt es keinen Platz für Hass gegen irgendjemanden», teilte das Weisse Haus mit.

    Der Vorstoss der US-Regierung fällt mitten in die Zeit des Gaza-Krieges und einer zugespitzten Lage im Nahen Osten. Die katastrophale Lage für die Bewohner des Gazastreifens und die hohe Zahl an zivilen Opfern in dem dicht besiedelten Küstengebiet haben international Kritik am Vorgehen Israels ausgelöst.

  • 23.01 Uhr

    Habeck kritisiert UN-Resolution zu Gewalt in Nahost

    Deutschlands Vizekanzler Robert Habeck hat die von der UN-Vollversammlung verabschiedete Resolution zur Eskalation der Gewalt zwischen Israel und Palästinensern kritisiert. Israels Partner wie Deutschland und die USA appellierten immer wieder an israelische Regierung, zivile Opfer zu vermeiden und das sei auch richtig, sagte der Grünen-Politiker am Mittwochabend in der ZDF-Sendung «Markus Lanz». Es sei aber völlig unsinnig, die Hamas zur Vermeidung ziviler Opfer aufzufordern. «Denn das Ziel der Hamas ist es, zivile Opfer zu produzieren.»

    Es sei schlimm, bei den Opfern zu unterscheiden. Aber es sei ein Unterschied auf der politischen Ebene, dass es der Hamas darum gegangen sei, «Menschen hinzuschlachten», sagte Habeck. «Und deshalb ist es keine gute Resolution, weil sie nicht politisch ist. Sie durchdringt und nennt das politische Problem nicht beim Namen.»

    Die am Freitag vergangener Woche mit Zwei-Drittel-Mehrheit angenommene UN-Resolution – auch die Schweiz stimmte zu – verurteilt jegliche Gewalt gegen die israelische und palästinensische Zivilbevölkerung, fordert die sofortige und bedingungslose Freilassung aller «illegal festgehaltenen» Zivilisten und verlangt ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen. Ausserdem wird zu einer «sofortigen dauerhaften und nachhaltigen humanitären Waffenruhe» aufgerufen, die zur «Einstellung der Feindseligkeiten» führen solle. Eine eindeutige Verurteilung des Terrors der Hamas als Auslöser des Krieges ist nicht enthalten. Deutschland hatte sich bei der Abstimmung über die Resolution enthalten und wurde dafür unter anderem von Israels Botschafter in Deutschland und vom Zentralrat der Juden kritisiert.

  • 22.07 Uhr

    Israels Präsident erinnert an arabische Opfer des Hamas-Massakers

    Israels Präsident Izchak Herzog hat sich nach dem Terror-Überfall der Hamas gegen jede Form des Rassismus sowie gegen Hass zwischen jüdischen und arabischen Bürgern ausgesprochen. «Denken Sie daran, dass es hier Dutzende arabischer Bürger gibt, die bei dem schrecklichen Massaker sowie als Teil der Sicherheitskräfte und der IDF (der israelischen Armee) mit ihrem Leben bezahlt haben», sagte Herzog in einer Ansprache an die Nation am Mittwochabend. Die im Gazastreifen herrschende Hamas übe auch «brutalen psychologischen Terror» aus und versuche Hass und Gewalt zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Israel zu schüren. Die arabische Minderheit macht in Israel rund 20 Prozent der zehn Millionen Einwohner aus.

    Seine Gespräche mit den Angehörigen der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln seien «die schmerzhaftesten» seines Lebens, sagte Herzog in der Ansprache weiter.

  • 22 Uhr

    Verletzte und Ausländer dürfen Gaza verlassen

    Rafah ist der einzige Übergang im Gazastreifen, der nicht von Israel kontrolliert wird. Nun können erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober Hunderte Ausländer und Palästinenser mit einem zweiten Pass den ansonsten von Israel abgeriegelten Küstenstreifen Richtung Ägypten verlassen. Auch Verletzte aus dem Gazastreifen wurden am Mittwoch zur Behandlung in den ägyptischen Ort Al-Arisch und zu anderen grenznahen Orten gebracht. Bislang hatten den Übergang nur Hilfsgüter passiert.

  • 21.54 Uhr

    Israelis mussten sich am Flughafen in Dagestan verstecken

    Der israelische Botschafter in Moskau hat am Mittwoch neue Einzelheiten zur Stürmung eines Flughafens in der russischen Teilrepublik Dagestan durch einen antisemitischen Mob geschildert. Einige Passagiere hätten sich im Terminal verstecken müssen, bis sie mit dem Hubschrauber in Sicherheit gebracht werden konnten, sagte Botschafter Alexander Ben Zvi der Nachrichtenagentur AP in einem Online-Interview aus Moskau.

    Der Diplomat machte Extremisten für die Angriffe vom Sonntagabend verantwortlich, die das Ergebnis einer Indoktrination in der überwiegend muslimischen Republik Dagestan seien. Insgesamt gebe es in Russland jedoch keinen organisierten Antisemitismus, sagte er. Dennoch müssten die Behörden den Vorfall ernst nehmen, damit sich solche Angriffe nicht wiederholten.

  • 21.35 Uhr

    Papst fordert Israel und Palästinenser zu Zwei-Staaten-Lösung auf

    Papst Franziskus hat mehr als drei Wochen nach Beginn des neuen Gaza-Kriegs Israel und Palästinenser zu einer Lösung am Verhandlungstisch aufgefordert. «Jeder Krieg ist eine Niederlage. Mit Krieg wird nichts gelöst. Nichts. Alles wird mit Frieden, mit Dialog gewonnen», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Mittwochabend in einem Interview des italienischen Fernsehsenders Rai.

    Der 86-Jährige warb mit Nachdruck für eine Zwei-Staaten-Lösung – also jeweils einen Staat für Israel und für Palästinenser. Dieser Ansatz wird von vielen Seiten befürwortet, kommt aber trotz aller internationaler Appelle seit Jahrzehnten nicht voran.

    «Im Krieg provoziert eine Ohrfeige die andere. Eine starke und dann noch eine stärkere, und so geht es weiter», sagte Franziskus. Es gehe jedoch um «zwei Völker, die miteinander zusammenleben müssen». Dafür gebe es eine «kluge Lösung»: «Zwei Völker, zwei Staaten. Das Osloer Abkommen: zwei gut begrenzte Staaten und Jerusalem mit einem besonderen Status.»

    Franziskus bezog sich damit auf den 1993 begonnenen Oslo-Friedensprozess zwischen Israel und der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO). Dabei geht es nach anfänglichen Fortschritten aber seit langer Zeit nicht mehr voran. Zugleich verurteilte der Papst jede Form von Antisemitismus.

  • 20.57 Uhr

    Anti-Israel-Protest:  Aktivisten werfen massenhaft Mäuse in McDonald's-Filialen

    Die Fast-Food-Kette McDonald's hat Vorfälle in Grossbritannien verurteilt, bei denen mutmasslich propalästinensische Aktivisten massenhaft lebende Mäuse in Restaurants geworfen haben. Die Polizei in der Stadt Birmingham hatte zuvor mitgeteilt, sie ermittle in einem Fall, bei dem am Montag lebende Nager in einem McDonald's-Restaurant abgeladen wurden. Der BBC zufolge handelte es sich dabei um einen von mehreren Vorfällen, von denen Videos im Internet kursierten.

    Die Aufnahmen zeigen Männer mit palästinensischen Flaggen, die kistenweise Mäuse oder Ratten in McDonald's-Restaurants schütten. Teilweise waren die Tiere angeblich in den Farben der palästinensischen Flagge gefärbt worden. Angeblich wollten sich die Aktivisten dafür rächen, dass Restaurants der Kette in Israel kostenlose Mahlzeiten an Soldaten verteilt hatten.

    Ein McDonald's-Sprecher betonte laut der britischen Nachrichtenagentur PA, es habe sich in Israel um unabhängige Entscheidungen der einzelnen Lizenzhalter gehandelt. «Die McDonald's Corporation finanziert oder unterstützt keinerlei Regierungen, die in den Konflikt verwickelt sind», sagte der Sprecher.

  • 19.48 Uhr

    Israels Militär tötet Hamas-Kommandeur im Gazastreifen

    Israel hat nach eigenen Angaben den Chef der Panzerabwehrraketen-Einheit der Hamas im Gazastreifen getötet. Der hochrangige Kommandeur sei bei einem Angriff eines Kampfflugzeuges getötet worden, teilte Israels Militär am Mittwoch mit. Die israelische Armee veröffentlichte dazu ein Video, das die Explosion eines Gebäudes aus der Luft zeigte.

    Mohammed Asar sei für alle Panzerabwehrraketen-Einheiten der Hamas im gesamten Gazastreifen zuständig gewesen. Die durch ihn in Auftrag gegebenen Einsätze zielten auf israelische Zivilisten sowie Soldaten.

    Israel bombardiert seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober massiv Ziele im Gazastreifen. Die Armee hatte am vergangenen Wochenende eine neue Phase im Krieg gegen die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestufte Organisation eingeläutet: Die israelischen Truppen weiteten ihre Einsätze am Boden aus. Parallel dazu finde eine übergreifende Aktion mit den Luft- und Seestreitkräften statt, hiess es vom Militär.

  • 19.16 Uhr

    Israelischer Kommandeur: «Wir stehen vor den Toren von Gaza-Stadt»

    Die israelische Armee kommt nach Angaben eines ranghohen Kommandeurs bei ihren Bodenangriffen im Gazastreifen voran. «Wir stehen vor den Toren von Gaza-Stadt», sagte der Befehlshaber der 162. Division, Itzik Cohen, am Mittwoch in einem Pressestatement.

    Die Soldaten seiner Einheit befänden sich mitten im Einsatz und seien tief in den Gazastreifen vorgedrungen. Gaza-Stadt ist die größte Stadt in dem abgeriegelten Küstenstreifen.

  • 19.02 Uhr

    Scholz spricht mit Netanjahu: Schutz von Zivilisten ist wichtig

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in einem Telefonat mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Bedeutung des Schutzes von Zivilisten und der humanitären Versorgung der Bevölkerung im Gazastreifen betont. Zugleich habe er die «unverbrüchliche Solidarität Deutschlands mit Israel» versichert, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch mit.

    Netanjahu habe den Kanzler über die aktuelle Lage in Israel nach den Terrorangriffen der Hamas sowie über das weitere Vorgehen der israelischen Armee gegen die Islamistenorganisation im Gazastreifen informiert, erklärte Hebestreit weiter.

    Scholz begrüsste demnach, dass nun erstmals Verletzte über den Grenzübergang Rafah zur Behandlung nach Ägypten gebracht wurden. Die Bundesregierung leiste humanitäre Hilfe für die Bevölkerung in Gaza und in der Region, die auch den Verletzten aus dem Gazastreifen zugute komme, hiess es in der Mitteilung.

  • 18.27 Uhr

    Biden erwartet Ausreise von US-Bürgern aus Gaza noch am Mittwoch

    US-Präsident Joe Biden erwartet noch im Laufe des Mittwochs eine Ausreise amerikanischer Bürger aus dem Gazastreifen. «Wir erwarten, dass amerikanische Staatsbürger heute ausreisen, und wir erwarten, dass in den nächsten Tagen noch mehr ausreisen werden», schrieb Biden am Mittwoch auf der Plattform X.

    US-Präsident Joe Biden erwartet Ausreise von US-Bürgern aus Gaza.
    US-Präsident Joe Biden erwartet Ausreise von US-Bürgern aus Gaza.
    Bild: Miriam Alster/Pool Flash 90/AP/dpa

    «Dank amerikanischer Führung haben wir heute dafür gesorgt, dass verwundete Palästinenser und ausländische Staatsangehörige den Gazastreifen sicher verlassen können.» Die Vereinigten Staaten liessen nicht nach, sich für die Ausreise von Amerikanern aus dem Gazastreifen einzusetzen.

  • 17.46 Uhr

    Israel kann den Bodenkampf im Gazastreifen nicht gewinnen, sagt ein Militärexperte

    In einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» bezweifelt der Militärexperte Mauro Mantovani, dass Israel die Hamas militärisch endgültig ausschalten kann. Zum einen habe sich die Terrororganisation gut auf den Häuserkampf im Gaza-Streifen vorbereiten können.

    «Die Hamas soll Minen und Sprengfallen verlegt und zahlreiche Schusspositionen in Gebäuden eingenommen haben», so Mantovani. «Israel hat mit rund 30'000 Kämpfern der Hamas zu rechnen, die sich im Kampfgebiet auskennen und das weitgefächerte Tunnel-System nutzen.»

    Selbst gepanzerte Fahrzeuge der israelischen Armee müssten, so der Militärexperte, «mit Abschuss rechnen, da die Hamas über panzerbrechende Munition, z.B. Rocket-propelled Grenades, RPG-7 und -29, verfügt. Die Hamas behauptet sogar, schultergestützte Flugabwehrsysteme zu besitzen, die gegen Helikopter und Kampfflugzeuge eingesetzt werden könnten.»

    Zudem begünstige die demografische Entwicklung die Hamas. Das zeige die Erfahrung, so Mauro Mantovani: «Jeder tote Hamas-Terrorist wird ersetzt.»

  • 17.31 Uhr

    Zehn Schweizer warten noch immer auf ihre Ausreise aus Gaza

    Zehn Personen mit Schweizer Pass warten noch immer auf eine Ausreisegelegenheit aus dem Gazastreifen. Das gab Aussenminister Ignazio Cassis am Mittwoch in Bern vor den Medien bekannt.

    Die zehn Schweizer Doppelbürger befänden sich im Süden des Gazastreifens und wollten über den Grenzübergang Rafah ausreisen, sagte Cassis auf eine Journalistenfrage. Er habe mit dem ägyptischen Aussenminister über Möglichkeiten einer Ausreise gesprochen.

    Die ägyptische Seite prüfe, wie die Ausreise am besten vollzogen werden könne, sagte Cassis. Es seien viele Doppelbürgerinnen und Doppelbürger vor Ort. Die Zahl der wartenden zehn Schweizer Staatsbürger hatte das Departement für auswärtige Angelegenheiten bereits vor acht Tagen bestätigt.

  • 15.45 Uhr

    13 israelische Soldaten im Gazastreifen getötet

    Bei Kämpfen mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen sind nach Angaben der Armee 13 israelische Soldaten getötet worden. Sie seien am Mittwoch im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens ums Leben gekommen, teilte das Militär mit.

    Bereits am Dienstag waren zwei Soldaten bei Kämpfen ums Leben gekommen. Seitdem die Armee den Einsatz von Bodentruppen im Gazastreifen vorangetrieben hat, wurden demnach insgesamt 15 Soldaten getötet.

    Die Armee hatte am vergangenen Wochenende eine neue Phase im Krieg gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas eingeläutet. Die israelischen Truppen weiteten ihre Einsätze am Boden aus. Parallel dazu finde eine übergreifende Aktion mit den Luft- und Seestreitkräften statt, hiess es vom Militär. Demnach wurden Dutzende weitere Ziele der Hamas angegriffen.

  • 14 Uhr

    Cassis will weitere 90 Millionen für Hilfe im Nahen Osten

    Der Bundesrat beantragt dem Parlament, weitere 90 Millionen für humanitäre Hilfe im Nahen Osten bereitzustellen. Mit den Geldern will er in Israel, den Palästinensergebieten und in Nachbarländern vor allem die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung und die Uno unterstützen.

    Auch dort tätige internationale Nichtregierungsorganisationen, die im humanitären Bereich tätig sind, sollen Geld erhalten, wie der Bundesrat am Mittwoch mitteilte. Er schreibt, die humanitäre Lage in dieser Region sei «äusserst besorgniserregend». Im Gazastreifen sei die Lage «katastrophal».

    Er anerkenne das Recht Israels auf Selbstverteidigung und Sicherheit, schreibt der Bundesrat weiter. Er erinnere daran, dass beide Parteien verpflichtet seien, die Zivilbevölkerung zu schützen und das humanitäre Völkerrecht zu beachten.

    Es brauche humanitäre Feuerpausen oder Waffenruhen, um den Zugang zu Hilfsgütern zu ermöglichen und die Bevölkerung zu versorgen. Der Konflikt im Nahen Osten drohe, die ganze Region zu destabilisieren. Die Zahl der Menschen in Not werde wohl noch weiter ansteigen.

  • 13.50 Uhr

    Israels Armee greift erneut Ziele im Libanon an

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut eine «Terrorzelle» im Süden des Libanons angegriffen. Diese habe versucht, mehrere Panzerabwehrraketen auf den Norden Israels abzufeuern, teilte das Militär am Mittwoch mit.

    Ausserdem hat sie demnach zusätzlich das Feuer auf israelisches Staatsgebiet in der Nähe der Stadt Kiriat Schmona eröffnet und mit Panzerabwehrraketen geschossen. Die Armee reagiere auf den Beschuss, hiess es weiter.

    Immer wieder kommt es seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Schiitenmiliz Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Die Hisbollah hat Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas.

  • 13.40 Uhr

    Verletzte aus Gazastreifen kommen zur Behandlung nach Ägypten

    Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober haben palästinensische Verletzte die Grenze nach Ägypten zur Behandlung in dortigen Krankenhäusern überquert. Erste Krankenwagen verliessen am Mittwoch den Grenzübergang Rafah und brachten Patienten zum Krankenhaus im Ort Al-Arisch, wie auf Bildern des staatsnahen Fernsehsenders Al-Kahira News zu sehen war. Der Ägyptische Rote Halbmond bestätigte die Ankunft von drei Patienten in Al-Arisch.

  • 13.15 Uhr

    Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 8700

    Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Beginn des Krieges am 7. Oktober laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 8796 gestiegen. Unter den Toten seien 3648 Kinder und Jugendliche im Alter unter 18 Jahren, berichtete die Behörde in Gaza am Mittwoch. Insgesamt sind seit Kriegsbeginn demnach 22 219 Menschen verletzt worden. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

  • 13 Uhr

    Libanesischer Regierungschef fordert Waffenruhe in Nahost

    Der geschäftsführende libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati hat eine fünftägige Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel gefordert. In dieser Zeit sollten internationale Gespräche über den Austausch von Gefangenen und einen dauerhaften Waffenstillstand geführt werden, sagte Mikati am Mittwoch vor einer Regierungssitzung. So könne eine Einigung über die Bedingungen für einen regionalen Frieden erzielt werden.

    Es müsse dringend verhindert werden, dass der Krieg außer Kontrolle gerate und den Libanon und die gesamte Region in Mitleidenschaft ziehe, sagte der Regierungschef. Er verurteilte israelische Angriffe auf den Südlibanon und den Gazastreifen.

    Mikati bemüht sich in Zusammenarbeit mit ausländischen Regierungen, den Libanon aus dem Krieg zwischen Israel und der Hamas herauszuhalten. Kämpfer der Hisbollah-Miliz und israelische Soldaten liefern sich seit Beginn des Krieges am 7. Oktober entlang der libanesisch-israelischen Grenze immer wieder Gefechte.

    Israel und die Hisbollah lieferten sich 2006 einen einmonatigen Krieg. Israel betrachtet die Hisbollah als seine unmittelbarste Bedrohung und schätzt, dass die Miliz rund 150 000 Raketen auf das Land gerichtet hat. «Genug des Krieges im Libanon, denn wir sind für den Frieden», sagte Mikati.

  • 12.40 Uhr

    Hamas meldet erneut Angriffe auf Wohnhäuser in Flüchtlingslager

    Israel hat am Mittwoch nach Angaben der Hamas erneut Wohngebäude in einem Flüchtlingslager in der Nähe von Gaza angegriffen. Viele Menschen seien ums Leben gekommen oder verletzt worden, teilte die Regierung des Gazastreifens mit, nannte aber keine Details. Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira, der immer noch aus dem nördlichen Gazastreifen berichtet, zeigte zerstörte Gebäude und mehrere Verletzte, darunter Kinder, die in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht wurden.

    Das Lager Dschabalija wurde bereits am Dienstag von mehreren israelischen Luftangriffen getroffen. Das von der Hamas geführte Innenministerium im Gazastreifen berichtete von zahlreichen Opfern, nannte aber keine genauen Zahlen. Israel erklärte, der Angriff habe eine Hamas-Kommandozentrale in Wohnhäusern und ein darunter liegendes Tunnelnetz im Flüchtlingslager zerstört. Dabei sei eine grosse Zahl von Hamas-Terroristen getötet worden.

  • 12.10 Uhr

    Reporter ohne Grenzen will Ermittlungen zu toten Journalisten in Gaza

    Wegen des Todes von Journalisten im Gaza-Krieg fordert die Organisation Reporter ohne Grenzen den Internationalen Strafgerichtshof auf, zu Kriegsverbrechen zu ermitteln. Konkret geht es der Organisation um acht palästinensische Journalisten, die bei Bombardierungen in Gaza umkamen, und einen israelischen Reporter, der getötet wurde, als er über den Angriff von Hamas-Terroristen auf seinen Kibbuz am 7. Oktober berichtete. Das teilte Reporter ohne Grenzen am Mittwoch mit. «Das Ausmass, die Schwere und die Wiederkehr von internationalen Straftaten gegen Journalisten, vor allem in Gaza, rufen nach einer prioritären Untersuchung des Chefanklägers des ICC», zitierte die Organisation ihren Generalsekretär Christophe Deloire.

    Es ist bereits das dritte mal seit 2018, dass Reporter ohne Grenzen, den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag zu Ermittlungen zu Kriegsverbrechen gegen palästinensische Journalisten in Gaza aufruft.

    Der Chefankläger des Weltstrafgerichts, Karim Khan, hatte bereits angegeben, dass er sowohl gegen Israel als auch Palästinenser wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen ermitteln wolle. Khan hatte auch nachdrücklich nichtstaatliche Organisationen aufgerufen, mögliche Beweise dem Gericht zu übergeben. Der Strafgerichtshof mit Sitz in Den Haag ermittelt bereits seit 2021 gegen Hamas und Israel wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen. Israel erkennt das Gericht nicht an. Palästina aber ist seit 2015 Vertragsstaat. Das Gericht hatte 2021 festgestellt, dass es auch für die seit 1967 besetzten Gebiete wie das Westjordanland und den Gazastreifen zuständig ist.

  • 10.45 Uhr

    US-Medien: Katar vermittelt Öffnung von Grenzübergang Rafah

    Das Golfemirat Katar hat nach US-Medienberichten eine vorübergehende Öffnung des Grenzübergangs Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten vermittelt.

    Im Rahmen dieser Vereinbarung dürften alle ausländischen Staatsangehörigen den Gazastreifen verlassen, berichtete der US-Fernsehsender CNN am Mittwoch. Diese Vereinbarung sei unabhängig von Gesprächen über die Freilassung von Geiseln in Gewalt der im Gazastreifen herrschenden Hamas.

    Katar habe in Absprache mit den USA, Israel, Ägypten und der Hamas vermittelt, berichtete die «Washington Post» unter Berufung auf eine Person mit Kenntnis der Gespräche. «Mehrere Hundert Halter ausländischer Pässe» dürften demnach vom Gazastreifen nach Ägypten ausreisen. Zudem könnten Dutzende verletzte Palästinenser ausreisen zur Behandlung in ägyptischen Krankenhäusern.

    Erste Verletzte von Gaza nach Ägypten gelassen

    Erste Verletzte von Gaza nach Ägypten gelassen

    STORY: Eine erste Gruppe von Verletzten hat am Mittwoch den Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten verlassen. Sie seien in Krankenwagen über die Grenze gebracht worden, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Gemeldet wurde dies auch von ägyptischen Medien. Demnach kam eine entsprechende Vereinbarung durch Vermittlungen Katars zustande und wurde von Ägypten, Israel und der radikal-islamischen Hamas getragen. Andere Fragen wie die Freilassung der von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten rund 240 Geiseln oder eine Waffenruhe seien darin nicht einbezogen, hiess es. Nach Angaben Grossbritanniens soll am Mittwoch auch eine erste Gruppe von Ausländern den Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah verlassen können. Das schrieb Aussenminister James Cleverly im Kurznachrichtendienst X.

    01.11.2023

  • 10.31 Uhr

    Roter Halbmond: Seit fünf Stunden kein Kontakt zu Mitarbeitern

    Im Gazastreifen ringen Hilfsorganisationen mit dem erneuten Totalausfall der Kommunikations- und Internetdienste. «Wir haben seit etwa fünf Stunden überhaupt keinen Kontakt zu unseren Mitarbeitern in Gaza», teilte der Palästinensische Rote Halbmond am Mittwoch mit. Kommunikation und Internet seien «komplett abgeschnitten». Zu dem Post bei Facebook setzte der Rote Halbmond den Hashtag #NotATarget im Verweis auf die Forderung, dass Retter, humanitäre Helfer und Freiwillige im Gaza-Krieg nicht zur Zielscheibe werden dürften.

  • 10.15 Uhr

    Ausländische Staatsangehörige wohl kurz vor Ausreise aus Gazastreifen

    Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober steht eine Gruppe ausländischer Staatsangehöriger und Palästinenser mit Zweitpass wohl kurz vor der Ausreise aus dem Gazastreifen nach Ägypten.

    Eine erste Gruppe von ihnen befinde sich im Transitbereich des Grenzübergangs Rafah, sagte Raed Abdel Nasser, Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmonds im Nord-Sinai, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Sie warteten im palästinensischen Teil des Übergangs darauf, ihre Formalien für die Einreise nach Ägypten zu erledigen.

    Geplant sei die Ausreise von mehr als 500 Ausländern und Palästinensern mit weiterer Staatsangehörigkeit. Unter den ausreisenden Menschen sind keine Geiseln, die beim Terrorüberfall der Hamas am 7. Oktober nach israelischen Armeeangaben aus Israel in den Gazastreifen verschleppt wurden. Unter den Verschleppten befinden sich auch mehrere Deutsche.

    An der Grenze versammelten sich am Mittwoch laut Augenzeugen etwa 50 ausländische Staatsangehörige, darunter US-Amerikaner und Kanadier. Es würden auch Menschen mit ägyptischer, jordanischer und algerischer Staatsangehörigkeit auf Ausreise warten. Nach dpa-Informationen sollen die ausländischen Staatsangehörigen nach Überquerung der Grenze zum Flughafen Kairo gebracht werden und von dort weiterreisen.

    Eine offizielle Bestätigung über eine mögliche Grenzöffnung für Zivilisten gab es zunächst nicht. Unklar blieb auch, wann die Grenze im Fall einer Öffnung wieder schliesst.

    Das von der im Gazastreifen herrschenden Hamas kontrollierte Innenministerium hat eine Liste derjenigen veröffentlicht, die das abgeriegelte Küstengebiet am Mittwoch verlassen sollten, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des Ministeriums erfuhr.

    Wie viele Ausländer und Palästinenser mit weiterem Pass sich derzeit im Gazastreifen aufhalten und wie viele ihn verlassen wollen, ist unklar. Dem US-Fernsehsender CNN zufolge befinden sich abgesehen von Geiseln in Gewalt der Hamas etwa 500 bis 600 US-Bürger in dem Gebiet.

    Rafah ist der einzige Übergang im Gazastreifen, der nicht von Israel kontrolliert wird. Er gilt für die Bewohner von Gaza als wichtigster Übergang zur Aussenwelt. Die Öffnung von Rafah und wer den Übergang passieren darf, wird streng reguliert. In der Vergangenheit wurde er immer wieder auch für lange Zeiträume komplett geschlossen.

  • 10 Uhr

    Huthi-Angriffe aus Jemen: Israel verlegt Raketenboote ans Rote Meer

    Die vom Iran unterstützen Huthi-Rebellen in Jemen haben vermehrt Raketen und Drohnen nach Israel abgefeuert. Wie die israelischen Streitkräfte nun melden, verstärken sie das Gebiet um das Rote Meer mit Raketenbooten der Marine. 

    Die Schiffe seien am Dienstag «im Einklang mit der Lagebeurteilung und als Teil der verstärkten Verteidigungsbemühungen in der Region» eingesetzt worden, wie die IDF schreibt.

    Am Vortag habe das Militär nach eigenen Angaben zufolge eine Rakete und zwei Drohnen abgefangen, die aus dem Jemen auf Israel abgefeuert wurden. Ein weiteres Ziel wurde heute früh in der Nähe der südlichsten Stadt Eilat abgefangen. Das israelische Militär gibt an, in der Gegend mehrere Luftverteidigungsschichten zum Schutz vor Huthi-Angriffen installiert zu haben. Das US-Militär ist auch in der Region des Roten Meeres im Einsatz und hat vor zwei Wochen eine Reihe von Huthi-Raketen und -Drohnen auf dem Weg nach Israel abgefangen.

  • Amnesty International prangert Einsatz von weissem Phosphor im Libanon an

    Laut Amnesty International haben israelische Streitkräfte entlang der südlichen Grenze des Libanon Artilleriegranaten mit weissem Phosphor abgefeuert und dabei auch Zivilpersonen in Wohngebieten getroffen. Die Menschenrechts-Organisation habe Beweise für den Einsatz.

    «Amnesty International fordert, dass die israelische Armee den Einsatz von weissem Phosphor, insbesondere in bewohnten Gebieten, unverzüglich einstellt», heisst es in einer Pressemitteilung. «Ein Angriff auf die Stadt Dhayra am 16. Oktober muss laut der Menschenrechtsorganisation als Kriegsverbrechen untersucht werden, da es sich um einen wahllosen Angriff handelte, bei dem mindestens neun Zivilist*innen verletzt und zivile Objekte beschädigt wurden.»

    Weisser Phosphor ist ein Brandstoff, der meist zur Erzeugung einer dichten Rauchwand oder zur Markierung von Zielen eingesetzt wird. Wenn er der Luft ausgesetzt wird, brennt er bei extrem hohen Temperaturen und löst in den Einsatzgebieten häufig Brände aus. Menschen, die weissem Phosphor ausgesetzt sind, können Atemwegsschäden, Organversagen und andere Verletzungen erleiden, darunter Verbrennungen, die extrem schwer zu behandeln sind und nicht mit Wasser gelöscht werden können.

  • 8.30 Uhr

    Krankenwagen warten am Grenzübergang zum Gazastreifen

    Die Behandlung palästinensischer Verletzter aus dem Gazastreifen in Ägypten rückt offensichtlich näher. Am Mittwochmorgen fuhren mehr als ein Dutzend ägyptische Krankenwagen zu einem Tor am Grenzübergang Rafah, wie auf Bildern des staatsnahen Fernsehsenders Al-Kahira News zu sehen war. Laut dem Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmonds im Nord-Sinai, Raed Abdel Nasser, standen 40 Krankenwagen bereit. Al-Kahira News zufolge warteten diese im Transitbereich des Grenzübergangs auf der ägyptischen Seite.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs war bisher keine Behandlung von Verletzten in Ägypten möglich. Die Öffnung des Übergangs Rafah und wer ihn passieren darf, wird streng reguliert. Der Übergang wurde bisher vor allem zur Lieferung von Hilfsgütern genutzt.

    Mitarbeiter des Ägyptischen Roten Halbmondes wurden am Dienstag informiert, sich für die Öffnung des Grenzübergangs am Mittwoch bereitzuhalten. Der palästinensische Botschafter in Ägypten, Diab al-Luh, sagte am Abend dagegen, er sei bisher nicht über eine mögliche Öffnung informiert worden.

    Ägypten hat zur Behandlung palästinensischer Verwundeter bereits ein Feldlazarett errichten lassen. Es liegt hinter einem staatlichen Krankenhaus im Ort Scheich Suwaid, etwa 15 Kilometer vom Übergang Rafah entfernt. Laut Berichten verfügt es über mindestens 300 Betten.

    Al-Kaira News berichtete, Ägypten sei zum Empfang von etwa 80 Verwundeten bereit, die Scheich Suwaid sowie im Küstenort Al-Arisch behandelt werden sollen. Abdel Nasser vom Ägyptischen Roten Halbmond sagte, auch Transfers in andere Spezialkrankenhäuser seien möglich, darunter in Kairo.

    In dem Krieg wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde etwa 8300 Zivilisten im Gazastreifen getötet und 21 500 weitere verletzt. Diese Angaben können bislang nicht unabhängig überprüft werden.

    Seit die islamistische Hamas 2007 gewaltsam die Kontrolle über den Gazastreifen an sich gerissen hat, hat Israel eine Blockade des Küstengebiets verschärft, die Ägypten mitträgt. Die Regierung in Kairo hat dabei auch Sorge, dass über Rafah eine Vielzahl von palästinensischen Flüchtlingen nach Ägypten kommen könnte.

  • 8.07 Uhr

    Iran verurteilt israelischen Angriff auf Dschabalia

    Der Iran hat den Angriff des israelischen Militärs auf das palästinensische Flüchtlingslager Dschabalia im Gazastreifen scharf verurteilt. Aussenamtssprecher Nasser Kanaani sprach in dem Zusammenhang von einer «brutalen Attacke» und warf dem Erzfeind der Islamischen Republik Kriegsverbrechen vor, wie aus einer Erklärung des Aussenministeriums von Dienstag hervorgeht.

    Irans Staatsführung hatte in den vergangenen Wochen seit Beginn des Gaza-Kriegs dem jüdischen Staat immer wieder gedroht.

    Nach Angaben des israelischen Militärs wurden bei dem gezielten Luftangriff auf Dschabalia rund 50 Terroristen getötet, unter anderem auch der Hamas-Kommandeur Ibrahim Biari, der den Angaben nach unter anderem an den Hamas-Massakern im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober beteiligt war.

  • 7.15 Uhr

    Kommunikationsnetze in Gaza erneut zusammengebrochen

    Im Gazastreifen sind nach Angaben der Palästinensischen Telekommunikationsgesellschaft erneut alle Kommunikations- und Internetdienste ausgefallen. Das teilte das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel am frühen Mittwochmorgen mit. Auch die Organisation Netblocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, bestätigte auf der Plattform X, früher Twitter, einen Zusammenbruch der Internetverbindungen im Gazastreifen. Dieser habe grosse Auswirkungen auf Paltel. Die Firma sei der letzte grosse Betreiber, der in dem Küstengebiet noch Dienste anbiete. «Der Vorfall wird für die meisten Bewohner als Totalausfall der Telekommunikation empfunden», hiess es.

    Bereits am Wochenende hatte es einen nahezu vollständigen Blackout bei Internet- und Kommunikationsverbindungen innerhalb des abgeriegelten Gazastreifens gegeben. Verbindungen nach aussen waren am Samstag nur mit Satellitenhandys oder von hohen Gebäuden im Süden mit israelischen Sim-Karten möglich. Schuld für den Blackout sei die heftige Bombardierung durch die israelische Armee, hiess es nach Angaben von Paltel. Am Sonntag meldeten palästinensische Telefongesellschaften, der Ausfall der Netze sei teilweise behoben worden. Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen.

  • 7 Uhr

    Israels Armee: Mehr als 11 000 Ziele seit Kriegsbeginn angegriffen

    Das israelische Militär hat seit Beginn des Gaza-Kriegs nach eigener Darstellung mehr als 11 000 Stellungen von Terroristen wie von der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Auch in der Nacht zum Mittwoch hätten die Bodentruppen im Verbund mit der Luftwaffe und der Marine mehrere «Terrorziele» im gesamten Gazastreifen angegriffen, darunter Kommandozentralen und Terrorzellen der Hamas, teilte die israelische Armee am Mittwochmorgen mit.

    Israelische Panzer sind in der Nähe der Grenze zum Libanon stationiert. Nach wiederholten Angriffen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz aus dem Südlibanon auf Israel hat die israelische Armee einen vier Kilometer breiten Streifen im Grenzgebiet zu einer Sperrzone erklärt. Foto: Petros Giannakouris/AP/dpa
    Israelische Panzer sind in der Nähe der Grenze zum Libanon stationiert. Nach wiederholten Angriffen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz aus dem Südlibanon auf Israel hat die israelische Armee einen vier Kilometer breiten Streifen im Grenzgebiet zu einer Sperrzone erklärt. Foto: Petros Giannakouris/AP/dpa
    Petros Giannakouris/AP/dpa

    Bei Kämpfen am Vortag hätten die Bodentruppen in der Gegend von Dschabalia im Norden Gazas mehrere Hamas-Terroristen aufgespürt, die sich in einem mehrstöckigen Gebäude nahe einer Schule, eines medizinischen Zentrums und in Regierungsbüros verschanzt hatten.

    Die Bodentruppen hätten daraufhin die Luftwaffe angeordnet, die Terroristen anzugreifen, hiess es. Bei dem Grossangriff kamen Dutzende von Menschen ums Leben. Wie das Militär weiter erklärte, bombardierte die Luftwaffe auch ein mit Panzerabwehrraketen bewaffnetes Fahrzeug, das auf die israelischen Streitkräfte zugefahren sei, hiess es weiter.

  • 6 Uhr

    Arabische Staaten verurteilen Luftangriffe auf Flüchtlingslager

    Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate haben Israel wegen Luftangriffen auf ein Flüchtlingslager nahe Gaza-Stadt im Krieg gegen die Hamas scharf verurteilt. Es habe sich um «ein neues Massaker an dem wehrlosen palästinensischen Volk gehandelt, vor allem Frauen und Kinder», kritisierte die Regierung Katars. Die Ausweitung israelischer Attacken im Gazastreifen stelle «eine gefährliche Eskalation im Verlauf der Konfrontationen dar, die Vermittlungen und Bemühungen um Deeskalation untergraben» würden. Katar hat in Verhandlungen mit der Hamas um die Freilassung von rund 240 Geiseln vermittelt, die beim Terrorangriff der militanten Gruppe auf Südisrael am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt wurden.

    Saudi-Arabien erklärte, es verurteile die «inhumane Invisiernahme des Lagers Dschabalija durch israelische Besatzungstruppen aufs Schärfste». Die gefährlichen humanitären Bedingungen infolge der anhaltenden Eskalation seien durch nichts zu rechtfertigen. Menschenleben zu verschonen, Zivilisten zu schützen und Militäroperationen zu stoppen, habe vordringliche Priorität, mahnte das Königreich. Vor dem Krieg hatte die Führung in Riad noch eine mögliche Normalisierung der Beziehungen mit Israel geprüft.

    Die Vereinigten Arabischen Emirate warnten, dass «willkürliche Attacken irreparable Auswirkungen in der Region nach sich ziehen» würden. 2020 hatten die Emirate und Israel volle diplomatische Beziehungen aufgenommen.

    Nach Darstellung des von der Hamas geführten Innenministeriums im Gazastreifen wurde das Lager Dschabalija am Dienstag von mehreren israelischen Luftangriffen getroffen. Es habe zahlreiche Opfer gegeben. Details wurden nicht genannt. Nach Angaben eines lokalen Krankenhausdirektors wurden Hunderte Menschen verletzt oder getötet.

    Israel erklärte, der Angriff habe eine Hamas-Kommandozentrale in Wohnhäusern und ein darunter liegendes Tunnelnetz im Flüchtlingslager zerstört. Dabei sei eine grosse Zahl von Hamas-Terroristen getötet worden.

  • 5.51 Uhr

    IOC warnt vor diskriminierendem Verhalten

    Vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs und mit Blick auf die Spiele 2024 in Paris hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) vor diskriminierendem Verhalten der Sportler gewarnt. «Athleten können nicht für die Handlungen ihrer Regierungen verantwortlich gemacht werden. Kommt es zu diskriminierendem Verhalten eines Athleten oder eines Funktionärs, arbeitet das IOC mit dem betreffenden Nationalen Olympischen Komitee und dem Internationalen Verband zusammen, um sicherzustellen, dass rasch Massnahmen ergriffen werden», teilte ein IOC-Sprecher auf dpa-Anfrage mit.

    Bei den Spielen in Tokio war etwa der algerische Judoka Fethi Nourine aus politischen Gründen nicht angetreten, um ein mögliches Zweitrunden-Duell mit einem Israeli zu vermeiden. Nourine wurde daraufhin vom internationalen Judo-Verband für zehn Jahre gesperrt. Bei den Spielen 2016 in Rio de Janeiro hatte der ägyptische Judoka Islam El Shehaby nach seiner Niederlage dem Israeli Or Sasson den Handschlag verweigert. 2008 in Peking war bei den Schwimm-Vorläufen über 100 Meter Brust der Iraner Mohammad Alirezaei nicht angetreten, weil auch der Israeli Tom Beeri im Becken war.

    Nach der Eskalation der Lage in Nahost befürchten viele Experten, dass sich derartige Fälle bei den Spielen 2024 in Paris zwischen Sportlern aus arabischen Staaten und Israelis häufen könnten. «Der Sport muss Brücken bauen, anstatt Mauern zu errichten oder Spaltungen zu vertiefen», forderte das IOC und verwies auf die Olympische Charta. «Wenn spaltende politische Kräfte mit ihren Bemühungen Erfolg hätten, zu entscheiden, welche Athleten in welchem Wettbewerb antreten können, dann würden an Sportwettkämpfen nur noch Athleten aus gleich gesinnten politischen Blöcken teilnehmen.»

  • 3.32 Uhr

    Wegen Aufruf zum Mord an Juden: Student in USA verhaftet

    Weil er zum Mord an Juden aufgerufen haben soll, ist in den USA ein Student verhaftet worden. Wie das US-Justizministerium am Dienstag (Ortszeit) bekanntgab, soll der 21-jährige Student der New Yorker Cornell University in einem universitären Online-Diskussionsforum unter anderem gedroht haben, alle jüdischen Männer, die er auf dem Campus sehe, zu «erstechen» und ihnen «die Kehle durchzuschneiden», alle jüdischen Frauen zu vergewaltigen und von einer Klippe zu stürzen und alle jüdischen Babys zu enthaupten. In demselben Online-Beitrag habe er damit gedroht, «ein Sturmgewehr auf den Campus zu bringen» und alle Juden zu erschiessen, hiess es weiter.

    Gegen den Studenten ermittelt die Bundespolizei FBI. Der 21-Jährige sei auf der Grundlage einer Strafanzeige wegen der Androhung von Tötung oder Verletzung anderer Personen verhaftet worden, hiess es. Im Falle einer Verurteilung droht dem Angeklagten eine Haftstrafe von fünf Jahren und eine hohe Geldstrafe, wie das Ministerium mitteilte. Der antisemitische Vorfall erfolgte vor dem Hintergrund des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Seit den Terrorangriffen der Hamas vom 7. Oktober geht das israelische Militär im Gazastreifen massiv gegen die Palästinenserorganisation vor.

    An der Cornell University studieren viele Menschen jüdischen Glaubens. In einer Mensa der Hochschule werden dem Ministerium zufolge überwiegend koschere Gerichte serviert. Sie befinde sich neben dem Cornell Jewish Center, wo Studenten wohnen.

  • 2.15 Uhr

    Joe Biden kündigt Blockade des republikanischen Antrags zur Israel-Hilfe an

    US-Präsident Joe Biden will nach Angaben des US-Präsidialamtes sein Veto gegen einen Gesetzentwurf der Republikaner im Repräsentantenhaus zur Unterstützung Israels einlegen, sollte dieser beide Kammern passieren. «Im Gegensatz zum nationalen Sicherheitspaket des Präsidenten sieht dieser Gesetzentwurf keine Hilfe für die Ukraine vor. Das ist dringend notwendig», heisst es aus dem Präsidialamt.

    Biden drängt auf ein Gesamtpaket von 106 Milliarden Dollar für die Ukraine und Israel sowie für den heimischen Grenzschutz. Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, erklärt, dass der republikanische Gesetzentwurf im Oberhaus scheitern werde, selbst wenn er das Repräsentantenhaus passiere.

  • 2.07 Uhr

    Bolivien bricht diplomatische Beziehungen zu Israel ab

    Bolivien kappt diplomatische Beziehungen zu Israel

    Bolivien kappt diplomatische Beziehungen zu Israel

    STORY: Chile und Kolumbien berufen ihre Botschafter aus Israel ab. Der chilenische Präsident Gabriel Boric teilte über den Kurznachrichtendienst X mit, man habe den Botschafter zu Konsultationen wegen der Verletzung des humanitären Völkerrechts durch Israel im Gazastreifen zurückbeordert. Kolumbiens Präsident Gustavo Petro rief Israel auf das «Massaker an den Palästinensern» zu stoppen. Zuvor hatte Bolivien verkündet, seine diplomatischen Beziehungen zu Israel abzubrechen. Das Land begehe mit seinen Angriffen auf den Gazastreifen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, erklärte das Aussenministerium in La Paz. Im Jahr 2009 hatte Bolivien schon einmal die diplomatischen Beziehungen zu Israel aus Protest gegen Angriffe auf den Gazastreifen gekappt, 2020 wurden die Beziehungen aber wieder aufgenommen.

    01.11.2023

    Bolivien hat die diplomatischen Beziehungen zu Israel wegen dessen Angriffen auf den Gazastreifen abgebrochen. Das südamerikanische Land habe die Entscheidung «in Ablehnung und Verurteilung der aggressiven und unverhältnismässigen israelischen Militäroffensive im Gazastreifen und der Bedrohung des internationalen Friedens und der Sicherheit» getroffen, erklärte das bolivianische Aussenministerium am Dienstag. Gleichzeitig wurde ein Ende der Angriffe auf den Gazastreifen gefordert.

    Die Mitteilung wurde nach dem Treffen von Präsident Luis Arce mit dem palästinensischen Botschafter veröffentlicht. Davor hatte der ehemalige Präsident Evo Morales die Position der Regierung kritisiert und den Abbruch der Beziehungen zu Israel verlangt.

    Israel und Bolivien hatten erst im Jahr 2020 die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen und den Ausbau der Zusammenarbeit der beiden Länder beschlossen. Morales hatte die Beziehungen davor 2009 wegen des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen abgebrochen.

    Gleichzeitig beorderten Chile und Kolumbien ihre Botschafter für Konsultationen zurück. «Chile verurteilt die Militäroperation im Gazastreifen auf das Schärfste und stellt mit grosser Besorgnis fest, dass dieser Einsatz, der eine kollektive Bestrafung der palästinensischen Zivilbevölkerung darstellt, die grundlegenden Normen des Völkerrechts nicht einhält», hiess es in einer Mitteilung des chilenischen Aussenministeriums.

    Kolumbiens Präsident Gustavo Petro schrieb auf der Nachrichtenplattform X, ehemals Twitter: «Ich habe mich dazu entschieden, unsere Botschafterin in Israel zu einer Besprechung zurückzubeordern. Wenn Israel das Massaker am palästinensischen Volk nicht beendet, können wir nicht mehr dort sein.»

    Die linken Regierungen in Lateinamerika stehen der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern traditionell kritisch gegenüber. Kolumbiens Staatschef Petro hatte bei X die israelischen Angriffe im Gazastreifen nach den Attacken der palästinensischen Terrorgruppe Hamas in Israel bereits mehrfach verurteilt.

    Der ehemalige Guerillero hatte dabei das Vorgehen der israelischen Streitkräfte mit den Verbrechen der deutschen Nationalsozialisten und den Gazastreifen mit dem Vernichtungslager Auschwitz und dem Warschauer Ghetto verglichen. Daraufhin kündigte Israel an, seine Exporte an Kolumbien im Sicherheitsbereich einzustellen.

  • Mittwoch, 1. November 2023, 0.59 Uhr

    FBI-Chef warnt nach Hamas-Terror vor Anschlagsgefahr in USA

    Der FBI-Direktor Christopher Wray sieht nach dem Hamas-Grossangriff auf Israel vom 7. Oktober eine erhöhte Terrorgefahr auch in den USA. Mehrere ausländische Extremistengruppen hätten in den vergangenen Wochen zu Anschlägen auf Amerikaner und den Westen aufgerufen, sagte Wray am Dienstag (Ortszeit) in einer Anhörung vor dem Ausschuss für Inlandsicherheit im US-Senat. «Wir gehen davon aus, dass die Aktionen der Hamas und deren Verbündeter als eine Inspiration dienen werden, wie wir es nicht mehr erlebt haben, seitdem ISIS vor Jahren sein sogenanntes Kalifat errichtete», ergänzte er unter Verwendung des Kürzels für die Terrorgruppe Islamischer Staat.

    Zwar habe das FBI derzeit keine «organisierte Bedrohung» innerhalb der USA auf dem Radar, doch sorge sich die Strafverfolgungsbehörde vor potenziellen Anschlägen durch Einzelpersonen oder kleine Gruppen, wie es sie während des Aufstiegs des IS in Syrien und im Irak vor rund zehn Jahren gegeben habe. Das FBI beobachte bereits eine Zunahme von Angriffen auf Militärstützpunkte im Ausland. Es erwarte zudem, dass sich Cyberangriffe auf amerikanische Infrastruktur im Falle einer Ausweitung des Kriegs in Nahost verschärfen dürften.

    «Es ist eine Zeit, in der man beunruhigt sein sollte. Wir sind in einer gefährlichen Phase», sagte Wray. «Wir sollten nicht aufhören, auszugehen, aber wir sollten wachsam sein.»

  • 23.59 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 31. Oktober 2023

  • 23.58 Uhr

    Blinken reist erneut nach Israel

    US-Aussenminister Antony Blinken reist am kommenden Freitag erneut nach Israel. Dort wolle er mit Entscheidungsträgern über den anhaltenden Krieg zwischen Israel und der militanten Hamas beraten, teilte Aussenamtssprecher Matthew Miller am Dienstag in Washington mit. Nach seinem Israel-Besuch werde Blinken «weitere Stopps in der Region einlegen». In welche Staaten er reisen will, sagte Miller nicht.

    Nach dem terroristischen Grossangriff der Hamas auf den Süden Israels am 7. Oktober und dem Beginn der israelischen Gegenangriffe auf den Gazastreifen war Blinken bereits für Krisengespräche in den Nahen Osten gereist. Neben Israel besuchte der US-Chefdiplomat Jordanien, Ägypten, Katar, Bahrain, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

  • 23.31 Uhr

    Zwei Stolpersteine in Rom geschändet

    In Rom sind Stolpersteine zum Gedenken an Menschen, die im Nationalsozialismus verfolgt, deportiert und ermordet wurden, geschändet und mutmasslich in Brand gesetzt worden. Es handele sich um zwei Stolpersteine mit den Namen von zwei römischen Opfern der Schoah, die in das deutsche Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet wurden, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Dienstagabend. Unbekannte hätten sie in dem zentralen Viertel Trastevere angezündet.

    In sozialen Medien waren Bilder von den durch den Brand schwarz gefärbten im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln geteilt worden. Eine Passantin habe es bemerkt, meldete Ansa weiter. Inzwischen seien die Stolpersteine vollständig gereinigt worden. Sie sind den beiden jüdischen Römern Michele Ezio Spizzichino und Amedeo Spagnoletto gewidmet. Die genauen Hintergründe des Vorfalls sind noch unklar.

    «Sollte sich bestätigen, dass es sich um einen vorsätzlichen Akt der Schändung handelt, wäre das äusserst schwerwiegend. Die Stolpersteine haben für unsere Gemeinschaft und für alle Römer eine grosse Bedeutung für das Gedenken und die Ehrung der Opfer des antisemitischen Wahnsinns», sagte der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Roms, Victor Fadlun. Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri verurteilte die «inakzeptable und erbärmliche Geste» aufs Schärfste.

    Fadlun sagte erst kürzlich, seine Gemeinde sei besorgt über ein Klima der Intoleranz. Er registriere antisemitische Parolen, «die wir in diesen Tagen nach so vielen Jahren leider auch auf einigen italienischen Plätzen wieder hören». In Rom kam es infolge des Gaza-Kriegs nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel zu propalästinensischen Protesten.

  • 23.04 Uhr

    Knapp 60 Lastwagen bringen Hilfsgüter in den Gazastreifen

    Im Gazastreifen sind am Dienstag insgesamt 59 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern eingetroffen. Der Konvoi habe vier Lastwagen umfasst, die vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) gestellt wurden, teilte der Palästinensische Rote Halbmond am Dienstagabend mit. Der Rest sei vom Ägyptischen Roten Halbmond geliefert worden, der für die Lieferung von Hilfsgütern von verschiedenen ägyptischen Organisationen und aus anderen Ländern verantwortlich ist.

    Mit diesem Konvoi, der Lebensmittel, Wasser und medizinische Hilfsgüter transportierte, sind den Angaben zufolge seit Beginn des Gaza-Krieges etwas mehr als 200 Lastwagen in dem abgeriegelten Küstengebiet eingetroffen.

    Laut UN werden täglich 100 Lastwagenladungen benötigt, um die 2,2 Millionen Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. Vor Kriegsbeginn kamen nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA im Durchschnitt unter der Woche täglich 500 Lkw in den Gazastreifen.

  • 21.56 Uhr

    Zypern verstärkt Bemühungen um Hilfskorridor für Gaza über Seeweg

    Zypern bemüht sich nach eigenen Angaben verstärkt um einen Korridor für Hilfslieferungen für den Gazastreifen über das Mittelmeer. Zyperns Präsident Nikos Christodoulides sagte am Dienstag, er habe darüber mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu gesprochen. Geplant sei ausserdem ein Gespräch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

    Sein Vorschlag, den er vergangene Woche beim EU-Gipfel in Brüssel unterbreitet hatte, sei «positiv» aufgenommen worden, sagte Christodoulides weiter. «Wir besprechen die Details, und ich hoffe, dass wir bald in die Umsetzungsphase kommen können.» Sein Land sei bereit, bei  Hilfslieferungen über den Seeweg eine «bedeutende Rolle» zu spielen. Unklar ist allerdings, wie Logistik und Sicherung eines solchen Hilfskorridors organisiert werden könnten.

    Zypern liegt rund 370 Kilometer vom Gazastreifen entfernt und unterhält gute Beziehungen sowohl zu Israel als auch zu arabischen Nachbarstaaten. Über die Mittelmeerinsel waren nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober auch viele ausländische Staatsbürger aus Israel evakuiert worden.

  • 21.51 Uhr

    Neuer US-Botschafter für Israel im Senat bestätigt

    Die Vereinigten Staaten schicken einen neuen Botschafter nach Israel. Der US-Senat bestätigte am Dienstag Jack Lew für das Amt. Der bisherige US-Botschafter in Israel, Tom Nides, hatte den Posten im Juli verlassen. Seitdem war dieser unbesetzt – und damit auch in den vergangenen Wochen seit dem Beginn des Gaza-Kriegs.

    Lew hatte in früheren US-Regierungen hochrangige Posten besetzt. Unter anderem war er unter dem damaligen demokratischen Präsidenten Barack Obama Stabschef im Weißen Haus und anschließend Finanzminister von 2013 bis 2017.

  • 21.39 Uhr

    Polizei in Berlin hängt Plakate israelischer Geiseln ab

    Ein Polizeieinsatz, bei dem in Berlin Plakate mit Bildern israelischer Geiseln entfernt wurden, hat auf der Plattform X für Empörung gesorgt. Ein Video zeigt dort, wie Polizisten Plakate von einer Litfasssäule entfernten. Auf diesen waren Bilder von Menschen, die von der islamistischen Terrororganisation Hamas aus Israel verschleppt worden waren. Einige Nutzer kritisierten das Vorgehen der Einsatzkräfte. Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik äusserte ihr Bedauern.

    Teilnehmer einer Plakataktion des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft hängen Plakate zu den Ermordeten und Geiseln der Hamas in Berlin-Friedrichshain auf.
    Teilnehmer einer Plakataktion des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft hängen Plakate zu den Ermordeten und Geiseln der Hamas in Berlin-Friedrichshain auf.
    Bild: dpa

    Sie könne «absolut nachempfinden, dass durch das Abnehmen der Plakate Gefühle, insbesondere von Angehörigen und Freunden der Geiseln sowie den Menschen der israelisch/jüdischen Community verletzt wurden», teilte Slowik am Abend auf X mit. «Das macht mich betroffen und ich bedauere das ausserordentlich.»

    Laut Angaben der Polizei zeigt das Video einen Einsatz vom vergangenen Donnerstag in Berlin-Friedrichshain. «Aufgrund des Verdachts unberechtigter Plakatierung entfernten unsere Kollegen diese von der Litfasssäule», schrieb die Behörde auf X. Eine Bewertung der Berliner Generalstaatsanwaltschaft stehe noch aus.

  • 21.04 Uhr

    Ägypten bereitet für Mittwoch Aufnahme von Verletzten aus Gazastreifen vor

    Angesichts der erbitterten Kämpfe im Gazastreifen ist Ägypten offenbar zur Aufnahme von Verletzten aus dem Palästinensergebiet bereit. «Medizinische Teams werden morgen am Grenzübergang vor Ort sein», sagte am Dienstag ein Vertreter der Gesundheitsbehörden in der ägyptischen Stadt El Arisch der Nachrichtenagentur AFP. Aus Sicherheitskreisen am nahegelegenen Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen wurden die Angaben bestätigt.

    Auch der staatsnahe ägyptische Sender Al-Kahera berichtete, der Grenzübergang Rafah, der einzige nicht von Israel kontrollierte Grenzübergang des Gazastreifens, werde am Mittwoch geöffnet, um eine gewisse Anzahl an verletzten Palästinensern einreisen zu lassen. Ein AFP-Fotograf sah am Dienstag zahlreiche Krankenwagen auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs bereitstehen.

  • 21 Uhr

    Israel übernimmt Verantwortung für Angriff auf Flüchtlingslager

    Die israelische Armee hat die Verantwortung für einen Angriff auf das Flüchtlingslager Dschabalia im Gazastreifen übernommen. Ein Sprecher des Militärs sagte dem US-Sender CNN, man habe einen hochrangigen Kommandeur der Hamas dabei ausgeschaltet. Er habe Zivilisten – so, wie es die Hamas tue – als Schutzschilde benutzt. Der hochrangige Hamas-Kommandeur Ibrahim Biari sei einer der Drahtzieher der Attacken auf Israel am 7. Oktober gewesen. Auch weitere Hamas-Anhänger seien bei dem Angriff getötet worden. Die Hamas dementierte laut CNN, dass Biari in dem Camp gewesen sein soll.

    Palästinenser suchen nach einem israelischen Luftangriff auf das Flüchtlingslager Dschabalia im Gazastreifen nach Überlebenden. (31. Oktober 2023)
    Palästinenser suchen nach einem israelischen Luftangriff auf das Flüchtlingslager Dschabalia im Gazastreifen nach Überlebenden. (31. Oktober 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Abdul Qader Sabbah

    Wie viele Zivilisten unter den Opfern des Angriffs waren, war zunächst unklar. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde sprach zwischenzeitlich von mindestens 50 Menschen, die bei den Angriffen ums Leben gekommen sein sollen. Etwa 150 Menschen seien verletzt. Auf eine entsprechende Frage nach zivilen Opfern sagte der Sprecher der israelischen Armee dem Sender CNN: «Das ist die Tragödie des Krieges».

    Videos zeigen grosse Krater und Menschen, die Tote und Verletzte aus den Trümmern ziehen, alles gleicht einem Schuttfeld. Mehrere Menschen werden noch unter den Trümmern vermutet. Schilderungen der israelischen Armee nach befanden sich unter den Gebäuden Tunnel der Hamas, die Häuser seien gemeinsam mit den Tunneln eingestürzt. Eine unabhängige Bestätigung der Angaben war zunächst nicht möglich.

  • 20.01 Uhr

    Gaza: Dutzende Tote nach Angriff auf «Hochburg der Hamas»

    Bei israelischen Angriffen auf Dschabalia im Norden des Gazastreifens sind am Dienstag israelischen und palästinensischen Angaben zufolge Dutzende Menschen getötet worden. Israels Armee teilte mit, Bodentruppen hätten rund 50 Terroristen getötet. Laut einem Arzt des Kamal-Adwan-Spitals im nördlichen Gazastreifen sind mindestens 35 Menschen gestorben, darunter auch Kinder und Frauen. Zudem seien mehr als 200 Verletzte in die Klinik eingeliefert worden, sagte Hussam Abu Safija der Deutschen Presse-Agentur.

    Das israelische Militär sprach von einem «grossangelegten Angriff» auf eine «militärischen Hochburg der Hamas» im Westen der Stadt. Dort seien unter anderem Terroristen ausgebildet worden. Auch Flugzeuge seien im Einsatz gewesen. Infolge des Angriffs seien auch Tunnel eingestürzt.

    Bei dem Einsatz wurde demnach der Hamas-Kommandeur Ibrahim Biari getötet, der den Angaben nach unter anderem an den Hamas-Massakern im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober beteiligt war. Die Hamas habe in der Gegend die Kontrolle über zivile Gebäude gehabt. Die Armee wiederholte ihren Aufruf an die Bewohner des Gazastreifens, in den Süden zu fliehen.

  • 19.38 Uhr

    EU-Aussenbeauftragter Borrell verurteilt Angriffe von Siedlern im Westjordanland

    Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hat Angriffe israelischer Siedler auf Palästinenser im besetzten Westjordanland scharf verurteilt. In Telefonaten mit den Aussenministern von Saudi-Arabien, Ägypten und Jordanien und dem Generalsekretär der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC), Hissein Brahim Taha, habe Borrell seine Besorgnis über die zunehmenden Angriffe von Siedlern im Westjordanland zum Ausdruck gebracht, teilte sein Büro am Dienstag mit.

    Zugleich rief Borrell demnach dazu auf, den Nahost-Friedensprozess so schnell wie möglich «wiederzubeleben» und eine «dauerhafte und nachhaltige Lösung» des Konflikts «auf der Grundlage der Zwei-Staaten-Lösung zu erreichen».

  • 19.25 Uhr

    USA verlegen wegen Gaza-Krieg weitere 300 Soldaten in den Nahen Osten

    Das US-Militär verlegt angesichts des Gaza-Kriegs weitere 300 Soldaten in den Nahen Osten. Sie würden von ihren Heimatstandorten auf dem amerikanischen Festland in die Region des Regionalkommandos Centcom verlegt, teilte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Dienstag in Washington mit. Zu den genauen Einsatzorten könne er keine Angaben machen, die Soldaten würden aber nicht nach Israel verlegt, sagte er. Ziel der Verlegung sei es, die Abschreckungsbemühungen in der Region zu unterstützen und den Schutz der dort stationierten US-Streitkräfte zu verstärken.

    Bereits in der vergangenen Woche hatte das US-Militär 900 Soldaten in den Nahen Osten verlegt. Zur Abschreckung regionaler Akteure haben die USA mehrere Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge ins östliche Mittelmeer verlegt. Im Irak und in Syrien waren stationierte US-Kräfte in den vergangenen Tagen Ziel von Attacken proiranischer Milizen geworden.

  • 19.04 Uhr

    Hamas kündigt Freilassung ausländischer Geiseln «in kommenden Tagen» an

    Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Hamas hat die baldige Freilassung mehrerer ausländischer Geiseln angekündigt. «Wir haben die Vermittler informiert, dass wir eine bestimmte Zahl von Ausländern in den kommenden Tagen freilassen», sagte der Sprecher der Essedin-al-Kassam-Brigaden, Abu Obeida, am Dienstag in einer im Fernsehen übertragenen Rede.

    Bei ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober hatten Hamas-Kämpfer etwa 240 Geiseln genommen, darunter auch mehrere deutsche Staatsbürger. Vier Geiseln liess die militante Palästinenserorganisation bislang frei, eine verschleppte Soldatin wurde von der Armee am Montag befreit.

  • 18.23 Uhr

    Zwei Soldaten im Norden des Gazastreifens getötet

    Zwei israelische Soldaten sind nach Angaben der Armee bei Kämpfen mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen getötet worden. Die beiden 20 Jahre alten Männer seien am Dienstag im Norden des Küstengebiets ums Leben gekommen, teilte das Militär mit. Zwei weitere Streitkräfte wurden den Angaben nach bei den Gefechten schwer verletzt.

    Die Armee hatte zuvor mitgeteilt, dass Israel den Einsatz mit Bodentruppen im Gazastreifen vorantreibe. Innerhalb von 24 Stunden seien rund 300 Ziele angegriffen und Dutzende Terroristen getötet worden.

  • 18.12 Uhr

    Studentin nach antisemitischen Plakat-Protest von der Uni suspendiert

    Der Davidstern im Müll und die Worte «Keep the World Clean»: Die Studentin Marie Andersen machte am 21. Oktober bei einer Demonstration in Warschau mit einem Plakat von sich reden. Nun wurde die 50-jährige Norwegerin von der Medizinischen Universität Warschau wegen ihrer Protestaktion suspendiert.

  • 17.43 Uhr

    UN-Generalsekretär zu Gaza-Krieg: Völkerrecht kein «à la carte Menü»

    UN-Generalsekretär António Guterres hat sich «zutiefst beunruhigt» über die Verschärfung des Konflikts zwischen Israel und der militanten Hamas gezeigt. Dazu gehörten die Ausweitung der Bodenoperationen der israelischen Streitkräfte genauso wie intensivierte Luftangriffe und der anhaltende Raketenbeschuss aus Gaza auf Israel, teilten die Vereinten Nationen am Dienstag in New York mit. Guterres forderte erneut einen humanitären Waffenstillstand und ungehinderten Zugang von Hilfskräften in den Gazastreifen. Der UN-Chef verurteilte den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober erneut scharf und sagte, die Attacken seien durch nichts zu rechtfertigen. Guterres zeigte sich auch bestürzt, dass zwei Drittel der Getöteten im Gazastreifen Frauen und Kinder sind. Er beklagte viele gestorbene UN-Mitarbeiter. «Das humanitäre Völkerrecht legt klare Regeln fest, die nicht ignoriert werden dürfen. Es handelt sich nicht um ein à la carte Menü und kann nicht selektiv angewendet werden», so Guterres.

  • 16.44 Uhr

    Hamas: 50 Tote bei Angriff auf Flüchtlingslager im Gazastreifen

    Bei einem israelischen Angriff auf ein Flüchtlingslager im Gazastreifen sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas geführten Gesundheitsministeriums mindestens 50 Menschen getötet worden. 150 weitere Menschen seien bei der Bombardierung des Flüchtlingslagers Dschabalia im Norden des Palästinensergebiets verletzt worden, erklärte das Gesundheitsministerium am Dienstag weiter. Dutzende Menschen seien unter Trümmern verschüttet worden.

    Bei dem Angriff seien «mindestens 20 Gebäude» zerstört worden, erklärte das Gesundheitsministerium. Auf Videoaufnahmen der Nachrichtenagentur AFP war zu sehen, wie mindestens 47 Leichen aus den Trümmern geborgen wurden. Die israelische Armee reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage zu einer Stellungnahme.

  • 16.32 Uhr

    Weitere 26 Lastwagen mit Hilfsgütern im Gazastreifen eingetroffen

    Im Gazastreifen sind weitere 26 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern eingetroffen. Sie hätten Lebens- und Arzneimittel von Ägypten über die Grenze gebracht, teilte der Palästinensische Rote Halbmond mit. Damit seien seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Palästinenserorganisation Hamas insgesamt 144 Lkw in dem abgeriegelten Küstengebiet eingetroffen.

    Nach israelischen Angaben standen am Dienstagmorgen weitere 80 Lastwagen mit Hilfsgütern zur Kontrolle für die Einfuhr in den Gazastreifen bereit.

    Die Vereinten Nationen betonen immer wieder, dass die Lieferungen angesichts der humanitären Lage in Gaza bei Weitem nicht reichten. «Die Handvoll Konvois, die durch (den Grenzübergang) Rafah gelassen wird, ist nichts im Vergleich zu den Bedürfnissen von mehr als zwei Millionen in Gaza gefangenen Menschen», sagte Philippe Lazzarini, Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA. Laut UN werden täglich eigentlich 100 Lastwagenladungen benötigt, um die 2,2 Millionen Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen.

  • 16.04 Uhr

    Demonstranten unterbrechen mehrfach Israel-Anhörung im US-Senat

    Demonstranten haben in Washington mehrfach eine Anhörung mit US-Aussenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin zum Nahostkonflikt und anderen Krisen im Senat unterbrochen.

    Während Blinkens Auftaktstatement bei der öffentlichen Sitzung am Dienstag standen alle paar Minuten einzelne Protestierende auf, hielten Plakate in die Höhe und riefen Forderungen wie: «Waffenruhe jetzt», «Stoppt den Genozid in Gaza», «Stoppt das Massaker Israels».

    Demonstranten stören eine Anhörung, als Aussenminister Antony Blinken am Dienstag, dem 31. Oktober 2023, in Washington eintrifft, um vor dem Bewilligungsausschuss des Senats auszusagen.
    Demonstranten stören eine Anhörung, als Aussenminister Antony Blinken am Dienstag, dem 31. Oktober 2023, in Washington eintrifft, um vor dem Bewilligungsausschuss des Senats auszusagen.
    Bild: IMAGO/USA TODAY Network

    Diverse Personen im Zuschauerraum hielten wiederholt schweigend ihre rot bemalten Hände in die Höhe, die aussahen, als seien sie mit Blut beschmiert. Mehrere von ihnen standen später gemeinsam auf und riefen ebenfalls Sprechchöre. Die amerikanische Bevölkerung sei nicht bereit, den brutalen Krieg Israels zu finanzieren, brüllten sie.

    Sicherheitskräfte führten die Demonstranten nacheinander aus dem Saal. Blinken musste seine Stellungnahme wegen der Störaktionen ein halbes Dutzend Mal unterbrechen. Der Minister sagte, er höre «die Leidenschaft, die in diesem Raum und ausserhalb dieses Raumes zum Ausdruck gebracht wird». Blinken versicherte, alle setzten sich für den Schutz von Zivilisten in dem Krieg zwischen Israel und der in Gaza herrschenden Hamas ein.

  • 15.30 Uhr

    Huthi-Rebellen feuern Raketen und Drohnen auf Israel ab

    Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben ballistische Raketen auf Israel abgefeuert und Drohnen in Richtung des Landes geschickt. In einer Videobotschaft am Dienstag hiess es, es handle sich um die dritte derartige Operation. Die Huthis drohten damit, weitere Angriff zu starten, «bis die israelische Aggression aufhört». Die Erklärungen bringen den Iran als Hauptsponsor der Huthis noch näher an den Gaza-Krieg zwischen der extremistischen Hamas und Israel heran.

    Kürzlich hatte ein Zerstörer der US-Marine im Roten Meer drei Marschflugkörper und mehrere Drohnen abgefangen, die von den Huthi-Rebellen auf Israel abgefeuert worden waren. Die Huthis kontrollieren einen grossen Teil des nördlichen Jemens, darunter auch die Hauptstadt Sanaa. Einige Geschosse schlugen auch in Ägypten ein, nahe der Grenze mit Israel.

    Der Iran hat lange abgestritten, die Huthis zu bewaffnen, wenngleich er über den Seeweg Gewehre, Panzerfäuste, Raketen und andere Waffen in den Jemen lieferte. Unabhängige Experten, westliche Länder und Experten der Vereinten Nationen haben auf gestoppten Schiffen sichergestellte Komponenten jedoch dem Iran zuordnen können. Ein UN-Waffenembargo verbietet Waffenlieferungen an die Huthi-Rebellen seit 2014, als der Bürgerkrieg im Jemen begann.

  • 14.23 Uhr

    Israels Armee greift «Terrorzelle» im Libanon an

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut eine «Terrorzelle» im Libanon angegriffen. Diese habe geplant, Panzerabwehrraketen nach Israel abzufeuern, teilte das Militär am Dienstag mit. Zusätzlich seien Panzerabwehrraketen auf zwei Stellungen der israelischen Armee in Grenznähe geschossen worden. Die Armee reagiere auf den Beschuss, hiess es.

    An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es seit Beginn des Gaza-Kriegs zunehmend zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Schiitenmiliz Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Die Hisbollah hat Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas.

  • 13.16 Uhr

    Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 8500

    Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Beginn des Krieges am 7. Oktober laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 8525 gestiegen. Zudem seien 21'543 Menschen verletzt worden, teilte die Behörde am Dienstag in Gaza mit. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

  • 13.10 Uhr

    Mindestens 31 Journalisten im Nahost-Krieg getötet

    Im Nahost-Krieg sind bisher 31 Journalisten getötet worden. Unter ihnen seien 26 Palästinenser und vier Israelis sowie ein Libanese, teilte das in den USA ansässige Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) am Dienstag mit.

    Der Krieg fordere von Journalisten einen hohen Tribut. In Gaza seien Journalisten «angesichts einer Bodenoffensive (...), verheerenden Luftangriffen Israels, unterbrochener Kommunikation und ausgedehnten Stromausfällen» besonders hohen Risiken ausgesetzt.

    Bisher wurden dem CPJ zufolge acht Journalisten verletzt, neun weitere gelten als vermisst oder festgenommen. Zudem gebe ist nicht bestätigte Berichte über weitere Todesfälle, Fälle von Verschwinden sowie Schäden an Büros von Medienhäusern und Wohnstätten von Journalisten. «Journalisten in der Region erbringen grosse Opfer, um über diesen herzzerreissenden Konflikt zu berichten», hiess es. Vor allem diejenigen im Gazastreifen würden einen «beispiellosen Tribut» zahlen und seien «ausserordentlichen Bedrohungen» ausgesetzt.

    Das israelische Militär hatte den Nachrichtenagenturen Reuters und Agence France Press (AFP) zuvor mitgeteilt, die Sicherheit von deren Mitarbeitern im Gazastreifen nicht garantieren zu können. Beide Häuser hatten vorher um Zusagen gebeten, dass ihre Journalisten nicht Ziel israelischer Angriffe werden. «Wir können die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter nicht garantieren und raten Ihnen, alle nötigen Schritte für deren Sicherheit zu unternehmen», zitierte die Agentur Reuters aus einem Brief des israelischen Militärs.

  • 9.12 Uhr

    Israelische Armee: 300 Ziele bei Luftangriffen im Gazastreifen getroffen

    Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge bei Luftangriffen rund 300 Ziele im Gazastreifen getroffen. Darunter seien Raketenabschussrampen und «Militärstellungen in unterirdischen Tunneln der Terrororganisation Hamas», erklärte das israelische Militär am Dienstag mit Blick auf die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Palästinenserorganisation. Zudem seien «Terroristen» getötet worden.

    Die Armee meldete «mehrere Gefechte», bei denen die israelischen Streitkräfte unter Feuer von Panzerabwehrraketen und Maschinengewehre geraten seien. Es war die vierte Nacht, in der die israelische Armee grössere Bodeneinsätze im Norden des Gazastreifens ausgeführt hatte.

    Auch am Dienstag befanden sich nach Angaben der israelischen Armee israelische Truppen in «verschiedenen Teilen des nördlichen Gazastreifens». Schwer gepanzerte Fahrzeuge, Panzer, gepanzerte Kampffahrzeuge und Bulldozer seien in den Gazastreifen bewegt worden, sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus.

    Er verstehe, dass die humanitäre Situation in dem dichtbesiedelten Küstenstreifen schwierig sei, fuhr Conricus fort. Dies sei jedoch nicht die Schuld der israelischen Armee.

  • 7.04 Uhr

    Roter Halbmond meldet Angriffe nahe Spital in Gaza

    Der palästinensische Rote Halbmond hat Angriffe in der Nähe eines seiner Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens gemeldet, wo den Angaben zufolge rund 14'000  Zivilisten Schutz vor israelischen Bombenangriffen gesucht hatten. «Andauernde Artillerie- und Luftangriffe im Gebiet Tel al-Hawa im Gazastreifen, wo sich das al-Kuds-Spital befindet», teilte die Organisation am Dienstag auf X, ehemals Twitter, mit.

    Das Spitalgebäude sei erschüttert und die geflüchteten Zivilisten und das Personal seien in Panik versetzt worden, hiess es weiter.

    Der Leiter des Spitals sagte der Nachrichtenagentur AFP, die israelische Armee habe ihm einen Befehl zur Evakuierung des Gebäudes erteilt. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bezeichnete den Aufruf als «zutiefst besorgniserregend» und erklärte, es sei unmöglich, ein Spital zu evakuieren, ohne das Leben der Patienten zu gefährden.

    Neben den Patienten beherbergt der Spitalkomplex nach Angaben des Roten Halbmonds 14'000 Zivilisten, die vor den israelischen Luftangriffen dorthin geflüchtet sind.

    Der Rote Halbmond hatte bereits am Montag Angriffe in dem Gebiet gemeldet. Israel hat die Hamas wiederholt beschuldigt, Krankenhäuser als Versteck für Waffen oder Kämpfer zu nutzen. Die radikalislamische Palästinenserorganisation weist dies zurück.

  • 6.25 Uhr

    «Wall Street Journal»: Unentschuldbar, Waffenruhe in Gaza zu fordern

    Zu den jüngsten Ausschreitungen gegen Juden in der russischen Teilrepublik Dagestan und weltweit als Reaktion auf den Krieg Israels gegen die islamistische Hamas nach deren Terrorangriff vom 7. Oktober schreibt das «Wall Street Journal» unter der Überschrift «Globaler krieg gegen die Juden»:

    «Diese und zu viele andere Vorfälle, um sie alle aufzuzählen, haben die Vorstellung zunichte gemacht, dass man nach dem 7. Oktober Antizionismus von Antisemitismus unterscheiden kann. (...) Doch viele westliche Intellektuelle – und eine wachsende Zahl von Politikern – beharren auf dieser falschen Unterscheidung. Sie haben gesehen, was die Hamas unschuldigen israelischen Zivilisten angetan hat und was Pro-Hamas-Demonstranten auf westlichen Strassen gesagt und getan haben. Dennoch würden sie jede Gewalt der Hamas oder der Hisbollah gegen Juden als antikolonialen Widerstand entschuldigen.

    Das ist der Grund, warum Israel so hart wie möglich um sein Überleben als Staat kämpft und kämpfen muss. Und deshalb ist es für jeden westlichen Politiker unentschuldbar, jetzt eine Waffenruhe in Gaza zu fordern. Kein Regierungschef, der nachweislich nicht in der Lage ist, Juden in seinem oder ihrem eigenen Land zu schützen, sollte versuchen, Israel daran zu hindern, sich selbst zu verteidigen. Auf diese Weise rutscht der Westen von «nie wieder» zu «nirgendwo ist es sicher» ab.»

  • 5.27 Uhr

    Häufung judenfeindlicher Übergriffe in der Schweiz

    Die Meldestelle des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG) kommt kaum mehr nach bei der Auswertung der Meldungen antisemitischen Attacken, berichtet die «Neue Zürcher Zeitung». Vom 7. Oktober bis letzten Freitag zählte der SIG online 173 Vorfälle. Sonst sind es pro Monat rund 70, wie die «NZZ» schreibt. In der realen Welt kam es bis zum 25. Oktober zu 33 Vorfällen, darunter vier Tätlichkeiten – sonst in der Schweiz eine absolute Ausnahme. «Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass sich in der Schweiz so schnell eine Antisemitismuswelle aufbauen kann», sagt der SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner. 

  • 1.42 Uhr

    Israels Armee bombardiert Hisbollah-Stellungen im Libanon

    An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es erneut zu Konfrontationen gekommen. Kampfflugzeuge des israelischen Militärs hätten «Terrorinfrastruktur» der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen, teilte Israels Armee in der Nacht zum Dienstag auf Telegram mit. Dazu gehörten Waffen und Stellungen der Hisbollah. In den Tagen zuvor waren nach Angaben der Armee erneut Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden. An der Grenze kommt es seit Beginn des Gaza-Kriegs zunehmend zu Konfrontationen. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Die Hisbollah hat Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas.

  • 1.37 Uhr

    Israelischer UN-Botschafter mit gelbem Stern – Vergleich mit D-Day

    Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen hat mit dem Tragen eines gelben Sterns an seinem Sakko vor dem Weltsicherheitsrat für Aufsehen gesorgt. Gilad Erdan und seine Mitarbeitenden steckten sich am Montag (Ortszeit) vor dem mächtigsten UN-Gremium gelbe Davidsterne mit der Aufschrift «Never Again» («Nie wieder») ans Revers. Diese erinnerten an jene Sterne, die Nazis im Dritten Reich Juden als Kennzeichen aufgezwungen hatten.

    Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan, trägt am Montag einen gelben Davidstern mit der Aufschrift «Nie wieder». 
    Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan, trägt am Montag einen gelben Davidstern mit der Aufschrift «Nie wieder». 
    Bild: Keystone/AP Photo/Eduardo Munoz Alvarez

    Er werde den Stern tragen, so wie seine Grosseltern und die Grosseltern von Millionen Juden, sagte Erdan weiter an den Sicherheitsrat gewandt. «Wir werden den Stern tragen, bis Sie die Gräueltaten der Hamas verurteilen und Sie die sofortige Freilassung unserer Geiseln fordern».

    Erdan verglich Israels Bodenoffensive im Gazastreifen in seiner Rede mit der Landung der Alliierten 1944 in der Normandie. Hätte es den Weltsicherheitsrat am 6. Juni 1944, auch als D-Day bekannt, gegeben, hätte es vermutlich auch eine heftige Debatte darüber gegeben, wie viel Strom und Treibstoff die Münchner Bürger noch hätten, spottete er vor dem Rat.

    Erdan reagierte damit auf weltweite Besorgnis, dass neben Tausenden bereits getöteten Zivilisten in Gaza noch mehr Unbeteiligte sterben könnten. Er betonte, dass ein Vergleich der Todesopfer auf beiden Seiten nach dem verheerenden Massaker der islamistischen Hamas vom 7. Oktober genauso unzulässig sei, wie ein Vergleich deutscher und britischer Opfer im Zweiten Weltkrieg. Die Forderung einer Feuerpause in Nahost verglich er mit der Forderung einer Feuerpause, bevor die Russen 1943 Stalingrad zurückerobert hätten.

  • Dienstag, 31. Oktober 2023, 0.51 Uhr

    Bisher 64 Mitarbeiter von UN-Hilfswerk in Gaza getötet

    Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge ist kaum noch in der Lage, seine Arbeit im umkämpften Gazastreifen aufrechtzuerhalten. In den vergangenen drei Wochen seien 64 Mitarbeiter des Hilfswerks ums Leben gekommen, sagte der Leiter des UNRWA, Philippe Lazzarini, während einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats am Montag (Ortszeit). Erst zwei Stunden zuvor sei der UNRWA-Sicherheitschef zusammen mit seiner Frau und acht Kindern getötet worden, so Lazzarini.

    Der Generalkommissar der grössten UN-Organisation im Gazastreifen warnte im Rahmen eines virtuellen Briefings, dass ein weiterer Zusammenbruch der zivilen Ordnung nach den jüngsten Einbrüchen in die Lagerhäuser der Hilfsorganisation durch verzweifelte Palästinenser auf der Suche nach Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern es dem UNRWA äusserst schwierig machen werde, seine Arbeit fortzusetzen.

    Lazzarini warf Israel eine «kollektive Bestrafung» der Palästinenser vor. Die meisten Bewohner in Gaza fühlten sich «in einem Krieg gefangen, mit dem sie nichts zu tun haben» und hätten das Gefühl, «dass die Welt sie alle mit der Hamas gleichsetzt». Er betonte, dass die Terrorangriffe der Hamas vom 7. Oktober Israel nicht von der Verpflichtung befreiten, das Völkerrecht zu beachten und die Zivilbevölkerung zu schützen.

  • Hiermit beenden wir unseren Ticker am Montag, 30. Oktober 2023

  • 23.48 Uhr

    Palästinensischer UN-Vertreter: Gaza ist «Hölle auf Erden»

    Der palästinensische Vertreter bei den Vereinten Nationen hat drastische Worte für das Leiden der Bevölkerung im Gazastreifen gewählt. Bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York zitierte Riad Mansur zunächst den ehemaligen UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld mit den Worten: «Die Vereinten Nationen wurden nicht gegründet, um uns in den Himmel zu bringen, sondern um uns vor der Hölle zu retten.» Dann fügte Mansur mit Blick auf die heftigen Kämpfe in Nahost hinzu: «Gaza ist jetzt die Hölle auf Erden.» Die Bewahrung der Menschheit vor der Hölle bedeute nichts Anderes als die Rettung der Palästinenser in Gaza.

    Mansur flehte vor dem mächtigsten UN-Gremium: «Behandeln Sie uns wie Menschen mit dem Respekt, den wir verdienen. Wir sind keine Untermenschen. Wir sind nicht von einem anderen Planeten.»

  • 23.30 Uhr

    USA: «Unterstützen eine Waffenruhe derzeit nicht»

    Die USA wollen sich den Rufen nach einer Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der Hamas bewusst nicht anschliessen. «Wir glauben nicht, dass eine Waffenruhe im Moment die richtige Antwort ist», sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weissen Hauses, John Kirby. «Wir unterstützen eine Waffenruhe derzeit nicht», so Kirby. Stattdessen sollte über «Pausen» nachgedacht werden, um Hilfe für die Zivilbevölkerung in den Gazastreifen zu bringen. Kirby zeigt sich überzeugt, dass es «in den kommenden Tagen» gelingen könne, «täglich hundert Lastwagen» mit Hilfsgütern in den Gazastreifen zu bringen.

  • 23.19 Uhr

    UN-Palästinenserhilfswerk: Gazas «Bevölkerung wird entmenschlicht»

    Der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) hat auf eine Ausweitung der humanitären Hilfe für den Gazastreifen gedrungen. Eine Handvoll Konvois wie bislang reiche für mehr als zwei Millionen Notleidende nicht aus, sagte UNWRA-Generalkommissar Philippe Lazzarini am Montag bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates. «Das bestehende System, das die Lieferung von Hilfsgütern nach Gaza ermöglicht, ist zum Scheitern verurteilt, wenn es nicht den politischen Willen gibt, den Hilfsfluss sinnvoll zu gestalten und den beispiellosen humanitären Bedürfnissen gerecht zu werden.»

    Lazzarini wählte drastische Worte, um die Notlage der palästinensischen Bevölkerung deutlich zu machen. Die Menschen im Gazastreifen hätten das Gefühl, «nicht wie andere Zivilisten behandelt zu werden». Die meisten von ihnen fühlten sich in einem Krieg gefangen, mit dem sie nichts zu tun hätten. «Sie haben das Gefühl, dass die Welt sie alle mit der Hamas gleichsetzt. Das ist gefährlich. Und das wissen wir nur zu gut aus früheren Konflikten und Krisen. Eine ganze Bevölkerung wird entmenschlicht.»

    Doch es handle sich um Lehrer, Ärzte, Sozialarbeiter, Ingenieure und Hilfspersonal sowie ihre Mütter und Väter. «Wenn sie nicht in Gaza wären, könnten sie Ihre Nachbarn, Ihre Freunde sein», so Lazzarini.

    Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas im Grenzgebiet am 7. Oktober hatte Israel den Gazastreifen abgeriegelt. Seitdem kommt nur sporadisch und wenig Hilfe über Ägypten in das Küstengebiet.

  • 22.46 Uhr

    Netanjahu: Auch im Kampf gegen Nazis gab es zivile Opfer

    Nach Kritik an der hohen Zahl ziviler Opfer im Gazastreifen hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu den Krieg gegen die islamistische Hamas mit dem Kampf der Alliierten gegen die Nazis verglichen. Man habe den Alliierten im Zweiten Weltkrieg trotz ziviler Opfer nicht gesagt, «rottet den Nationalsozialismus nicht aus», sagte Netanjahu am Montag. Ein Journalist hatte ihn zuvor gefragt, ob Israel die Menschen im Gazastreifen mit den Luftangriffen kollektiv für den Terror der Hamas bestrafe.

    Israelische Panzer und Bulldozer im nördlichen Teil des Gazastreifens. (29. Oktober 2023)
    Israelische Panzer und Bulldozer im nördlichen Teil des Gazastreifens. (29. Oktober 2023)
    Bild: Keystone/EPA/Hannibal Hanschke

    Als Beispiel nannte Netanjahu einen Angriff britischer Piloten auf das Gestapo-Hauptquartier in Kopenhagen während des Zweiten Weltkriegs. Damals hätten die Piloten «gepatzt», das Ziel verfehlt und letztlich Dutzende Kinder getötet. «Das ist nichts, wofür man Grossbritannien die Schuld geben kann. Das war eine legitime Kriegshandlung mit tragischen Folgen, die solche legitimen Handlungen begleiten.»

    Die Alliierten hätten den Krieg trotz der tragischen Konsequenzen bis zum Ende geführt. Sie hätten gewusst, dass die Zukunft der Zivilisation auf dem Spiel stehe, sagte Netanjahu. «Nun, ich sage Ihnen jetzt, dass die Zukunft unserer Zivilisation auf dem Spiel steht.»

  • 22.05 Uhr

    Israel warnt Bürger vor Reisen in den Nordkaukasus

    Nach der Erstürmung eines Flughafens in der russischen Teilrepublik Dagestan durch eine antisemitische Menschenmenge wegen der Landung eines Flugzeugs aus Tel Aviv hat Israel seine Bürger vor Reisen in den Nordkaukasus gewarnt. Hunderte Männer, einige davon mit Bannern mit antisemitischen Parolen, waren am Sonntagabend auf das Flugfeld des Flughafens in der Regionalhauptstadt Machatschkala gestürmt und hatten nach israelischen Passagieren gesucht, wie russische Medien berichteten.

    Israel hob die Reisewarnung auf Stufe vier an, den höchsten Wert. Bürger des Landes wurden angewiesen, von sämtlichen Reisen nach Dagestan und in benachbarte Regionen abzusehen. Menschen, die sich bereits dort befanden, wurden aufgerufen, so schnell wie möglich abzureisen.

    Die Attacke schien in Teilen von Zorn über das israelische Vorgehen im Gazastreifen angefacht zu sein, wo Israel seit dem beispiellosen Terrorangriff der Hamas auf das Land am 7. Oktober Ziele angreift. Mehrere Menschen in dem Mob schwenkten palästinensische Flaggen. Mehr als 20 Menschen wurden verletzt, zwei von ihnen befanden sich in kritischem Zustand. Die Polizei nahm mehr als 80 Menschen fest.

  • 21.50 Uhr

    Unicef: Wasseranlagen in Gaza wegen Treibstoffmangels ausser Betrieb

    Akuter Treibstoffmangel im Gazastreifen wirkt sich nach UN-Angaben bereits auf die Wasserversorgung der Bevölkerung aus. «Nur eine Entsalzungsanlage arbeitet mit lediglich einer Kapazität von fünf Prozent, während alle sechs Wasseraufbereitungsanlagen im Gazastreifen aufgrund von Treibstoff- oder Strommangels derzeit ausser Betrieb sind», sagte die Direktorin des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Catherine Russell, am Montag bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats.

    Sie flehe den Sicherheitsrat an, unverzüglich eine Resolution zu verabschieden, die die Parteien an ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen erinnere, so Russell weiter. Dazu gehöre auch ein Waffenstillstand und unbehinderter Zugang für humanitäre Hilfe. Bislang waren alle Versuche des mächtigsten UN-Gremiums, eine Resolution mit humanitärem Fokus zu verabschieden, gescheitert. Der erfolgversprechendste Vorstoss scheiterte an einem Veto der USA.

    Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas im Grenzgebiet am 7. Oktober hatte Israel den Gazastreifen abgeriegelt. Seitdem kommt nur sporadisch und wenig Hilfe über Ägypten in das Küstengebiet.

  • 21.45 Uhr

    Pentagon beliefert Israel fast täglich mit Waffen

    Das US-Verteidigungsministerium beliefert Israel im jüngsten Gaza-Krieg fast täglich mit Waffen. Das teilte die stellvertretende Pressesprecherin des Pentagon, Sabrina Singh, am Montag mit. Trotz der wachsenden Zahl an zivilen Opfern werde man Israel keine Beschränkungen für den Einsatz der Waffen auferlegen. Es sei Sache der israelischen Armee, wie sie die Waffen einsetze und wie sie ihre Operationen durchführe.

    Singh liess eine Frage danach unbeantwortet, ob es innerhalb des Verteidigungsministeriums Bedenken darüber gebe, wie Israel die Waffen einsetze. Sie unterstrich jedoch, dass Verteidigungsminister Lloyd Austin mehrfach betont habe, dass es wichtig sei, dass Israel die Regeln für bewaffnete Konflikte einhalte und zivile Opfer so weit wie möglich vermeide.

  • 20.55 Uhr

    USA begrüssen Wiederaufnahme von Internet für Gazastreifen

    Die USA haben die Wiederaufnahme der Internetverbindungen für den Gazastreifen begrüsst. Ein Sprecher des Aussenministeriums sagte am Montag, Washington habe der israelischen Regierung am Wochenende «klar» gesagt, dass die Kommunikationswege wieder eingerichtet werden müssten. «Wir sind zufrieden, dass sie Massnahmen in diesem Sinne ergriffen haben.» Lebensnotwendige Informationen müssten übermittelt werden können, etwa zur Koordinierung der humanitären Hilfe oder damit Familien in Kontakt bleiben könnten.

  • 20.31 Uhr

    Putin nutzt antisemitische Ausschreitungen für Vorwürfe gegen Westen

    Kremlchef Wladimir Putin hat die antijüdischen Ausschreitungen in der russischen Teilrepublik Dagestan für Vorwürfe gegen den Westen genutzt. Die Ereignisse in Dagestans Hauptstadt Machatschkala seien nicht zuletzt von ukrainischem Gebiet aus inspiriert worden, «durch die Hände westlicher Geheimdienste», sagte Putin am Montagabend bei einer Sitzung zur Sicherheitslage Russlands, die in Ausschnitten im Staatsfernsehen übertragen wurde. Belege für die Behauptung einer angeblich ausländischen Steuerung des Vorfalls im muslimisch geprägten Nordkaukasus legte er nicht vor.

    Einmal mehr hingegen rechtfertigte der 71-Jährige in diesem Zusammenhang seinen eigenen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Wer gerade wirklich für Wahrheit und Gerechtigkeit kämpfe, seien Russlands Soldaten, sagte Putin, gegen den wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen in der Ukraine bereits ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs erlassen wurde.

  • 19.42 Uhr

    Netanjahu: Waffenruhe wäre eine Kapitulation gegenüber Hamas-Terror

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine Waffenruhe im Kampf gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas abgelehnt. «So wie die USA nach der Bombardierung von Pearl Harbor oder dem Terroranschlag vom 11. September keiner Waffenruhe zugestimmt hätten, wird Israel einem Stopp der Kämpfe mit der Hamas nach den schrecklichen Angriffen des 7. Oktobers nicht zustimmen», sagte Netanjahu am Montag vor Journalisten. «Aufrufe an Israel, einer Waffenruhe zuzustimmen, sind Aufrufe, gegenüber der Hamas, gegenüber Terrorismus, gegenüber der Barbarei zu kapitulieren. Das wird nicht passieren.»

    Netanjahu sagte weiter: «Jede zivilisierte Nation sollte an Israels Seite stehen und die sofortige und bedingungslose Freilassung der Geiseln fordern.» Man ziehe nun eine Linie «zwischen den Kräften der Zivilisation und den Kräften der Barbarei».

    Er hoffe dabei auf die Unterstützung zivilisierter Länder. «Weil Israels Kampf euer Kampf ist. Weil ihr das nächste Ziel seid, wenn die Achse des Bösen von Hamas und dem Iran siegt. Deshalb wird Israels Sieg euer Sieg sein.» Man werde die Hamas in den «Mülleimer der Geschichte» werfen.

  • 19.23 Uhr

    Fünf Tote bei Zusammenstössen im Westjordanland

    Bei Zusammenstössen mit israelischen Streitkräften sind im besetzten Westjordanland nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums am Montag fünf Palästinenser getötet worden. Ein weiterer Palästinenser im Westjordanland erlag Verletzungen, die er in der vergangenen Woche bei einem Angriff auf einen jüdischen Siedler nahe Ramallah erlitt, wie das Ministerium mitteilte.

    Vier Palästinenser wurden bei schweren Zusammenstössen im Zuge einer israelischen Razzia zum Zweck der Festnahme von Extremisten getötet, bei der Dutzende Militärfahrzeuge und zwei Bulldozer in die Stadt Dschenin und das angrenzende gleichnamige Flüchtlingslager einfuhren. Israelische Medien berichteten, dass es dabei auch zu Drohnenangriffen gekommen sei – ein einst seltenes, doch mittlerweile zunehmend häufiges Kampfmittel im Westjordanland. Ein weiterer palästinensischer Mann wurde bei einer Razzia des israelischen Militärs nahe Hebron getötet.

  • 18.51 Uhr

    Libanesische Armee: 21 Raketenwerfer zerlegt

    Die libanesische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nähe der Grenze zu Israel 21 Raketenwerfer entdeckt und zerlegt. Diese hätten sich an verschiedenen Orten nahe der Grenze befunden. In einem Fall sei eine Rakete bereits abschussbereit gewesen. Die Mitteilung des Militärs fiel zeitlich mit einer Erklärung der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah zusammen, dass Hisbollah-Kämpfer am Montag zwei israelische Stellungen an der Grenze angegriffen hätten, darunter eine am Rand der israelischen Grenzstadt Metula. Nach Hisbollah-Angaben wurde dabei «technische Ausrüstung» zerstört.

    Israelische Streitkräfte feuerten Geschosse auf die libanesische Seite der Grenze ab und verursachten Brände rund um ihre Stellungen, offenbar ein Versuch, Hisbollah-Kämpfer daran zu hindern, sich in Obstgärten zu verstecken.

  • 17.50 Uhr

    Israelische Armee: Soldatin aus Hamas-Gewalt im Gazastreifen befreit

    Eine israelische Soldatin ist nach Militärangaben bei den Bodeneinsätzen im Gazastreifen befreit worden. Die am 7. Oktober von der Hamas entführte Frau sei in gutem Zustand und habe ihre Familie bereits getroffen, teilte die Armee am Montag in einem Post auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Demnach gelang die Befreiung in der Nacht. Auf einem vom Militär verbreiteten Bild war sie in den Armen ihrer Familie zu sehen. Einzelheiten zur Befreiung waren zunächst nicht bekannt.

    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu dankte der Armee und dem Geheimdienst. An die Hamas gerichtet sagte er: «Ihr seid Monster. Wir werden euch weiter jagen. Wir werden euch bekämpfen, bis ihr uns zu Füssen liegt.»

    Zuvor hatte Netanjahu schon gesagt: «Wir setzen unsere Bemühungen zur Befreiung der Geiseln fort, auch während des Bodeneinsatzes, und dieser wird sogar Gelegenheiten der Befreiung schaffen, und wir werden sie nicht verpassen.»

    Mehr als 230 weitere Menschen wurden bei dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober laut israelischer Armee in den Gazastreifen verschleppt, darunter sind auch mehrere Deutsche. Die Armee geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass die meisten der Geiseln noch am Leben sind.

    Die Hamas hatte am 20. und 23. Oktober jeweils zwei Geiseln freigelassen, zwei US-Bürgerinnen und zwei Israelinnen. Dabei spielten Katar und Ägypten eine Vermittlerrolle.

    Nach israelischen Angaben sind unter den Entführten mehr als 20 Kinder und Jugendliche. 40 weitere Menschen gelten seit den Terroranschlägen noch als vermisst. Wegen des schlimmen Zustands sind viele Leichen noch nicht identifiziert. Unter den Getöteten und Vermissten sind demnach Bürger von mehr als 40 Ländern.

    Israels Armee hatte am Wochenende eine neue Phase im Krieg gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas eingeläutet. Neben massiven Luftangriffen weiteten die israelischen Truppen auch ihre Einsätze am Boden aus. Medienberichten zufolge sollen sie etwa drei Kilometer in den Gazastreifen vorgestossen sein.

  • 17.30 Uhr

    Israel friert Steuerzahlungen an Palästinenserbehörde ein

    Israel friert vorübergehend millionenschwere Zahlungen an die Palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland wegen angeblicher Unterstützung des Hamas-Terrorüberfalls am 7. Oktober ein. «Aufgrund der Unterstützung der Behörde der Hamas-Massaker» habe er Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gebeten, kurzfristig im Kabinett die Fortsetzung der Zahlungen zu prüfen, teilte der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich am Montag auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. «Bis eine Entscheidung getroffen wird – stoppen wir die Zahlungen», schrieb er.

    Israels Finanzminister Bezalel Smotrich stoppt Zahlungen an Palästinenser.
    Israels Finanzminister Bezalel Smotrich stoppt Zahlungen an Palästinenser.
    Bild: Keystone/Ilia Yefimovich

    In seinem Post verwies Smotrich auf einen Zusammenschnitt mit Aussagen von Vertretern der Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Darin wird der Terror-Überfall als Teil des «bewaffneten Widerstandes» gegen die israelische Besatzung bezeichnet.

    Israel sammelt im Auftrag der Palästinenserbehörde Steuern und Zölle ein. Zuletzt wurden rund 160 Millionen Dollar (rund 151 Millionen Euro) monatlich an die Behörde weitergeleitet. Von der Palästinenserbehörde gab es zu der Entscheidung Smotrichs zunächst keine Reaktion.

  • 16.28 Uhr

    Scholz nennt Mord an Shani Louk Barbarei

    Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Ermordung von Shani Louk als «furchtbare» Tat und «Barbarei» bezeichnet. Die Deutsche ist eines der Opfer der Terrorattacke der islamistischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober. «Hier ist ein Mensch auf brutale Weise ermordet worden», sagte er am Montag während seiner Afrika-Reise im nigerianischen Lagos. «Das zeigt welch Geistes Kind diese Täter sind. Das ist etwas, das wir als Menschen nur verachten können.»

    Der Mord zeige «die ganze Barbarei, die hinter diesem Angriff der Hamas steckt», betonte Scholz. Deshalb müssten die von der EU als Terrororganisation eingestuften Islamisten zur Rechenschaft gezogen werden. Israel habe das Recht, sich zu verteidigen.

  • 15.02 Uhr

    Hamas veröffentlicht Video mit angeblichen Geiseln

    Die militant-islamistische Hamas hat ein Video veröffentlicht, das angeblich drei beim Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober gefangen genommene weibliche Geiseln zeigt. Eine der Frauen darin gibt eine kurze Stellungnahme ab – vermutlich unter Zwang –, in der sie die Reaktion Israels auf die Geiselnahme kritisiert.

    Palästinensische Extremisten hatten bei dem tödlichen Angriff auf Israel rund 240 Menschen gefangen genommen. Sie haben bekannt gegeben, dass sie die Geiseln im Gegenzug für Tausende palästinensische Häftlinge in Israel freilassen würden.

  • 14.24 Uhr

    Erneute Raketenangriffe auf Zentrum Israels

    Terroristen der Hamas im Gazastreifen haben Israel auch während der heftigen Luftangriffe auf das Palästinensergebiet weiter mit Raketen angegriffen. In Jerusalem, im Zentrum des Landes und im Süden heulten am Montag die Warnsirenen, wie die Armee mitteilte. Es gab zunächst keine Berichte über Opfer.

  • 14.04 Uhr

    Israel lässt Nothilfe-Koordinator trotz Konflikt mit UN einreisen

    Israel lässt trotz des Konflikts mit den Vereinten Nationen UN-Nothilfe-Koordinator Martin Griffiths einreisen. Dies bestätigte ein Sprecher des Aussenministeriums in Jerusalem am Montag.

    Griffiths' Einreise sei «auf Bitte anderer Staaten, um die Ausreise ausländischer Staatsbürger aus dem Gazastreifen voranzutreiben», genehmigt worden.

    Israel hatte vergangene Woche nach israelkritischen Äusserungen von UN-Generalsekretär António Guterres mitgeteilt, UN-Vertretern die Einreise zu verweigern – wie bereits schon in der Vergangenheit.

    Guterres hatte israelische Gegenangriffe im Gazastreifen kritisiert und von «eindeutigen Verstössen gegen das humanitäre Völkerrecht» gesprochen. Er verurteilte den Hamas-Terroranschlag am 7. Oktober zwar, sagte aber, dieser habe «nicht im luftleeren Raum» stattgefunden. In dem Zusammenhang sprach Guterres von der israelischen Besatzung palästinensischer Gebiete.

  • 12.47 Uhr

    Kreml: Judenfeindliche Gewalt in Dagestan vom Ausland aus gesteuert

    Die russische Regierung hält die gewaltsamen antijüdischen Proteste in der muslimisch geprägten Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus für aus dem Ausland provoziert.

    Vor dem Hintergrund der Fernsehbilder von dem «Horror» im Gazastreifen sei es «sehr leicht, die Situation zu missbrauchen, dies zu provozieren, die Leute aufzubringen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Er sprach damit über die gewalttätigen Ereignisse, die sich am Vorabend auf dem Flughafen der dagestanischen Hauptstadt Machatschkala ereignet hatten. 20 Menschen waren dabei laut Behörden verletzt worden, weitere 60 Menschen festgenommen worden.

    Als Reaktion auf die Übergriffe auf Passagiere einer aus Israel gelandeten Maschine will der russische Präsident Wladimir Putin am Montagabend eine Sitzung zur Sicherheitslage und zu Destabilisierungsversuchen des Westens abhalten. Es sei offensichtlich, dass die Ausschreitungen durch Einmischung aus dem Ausland verursacht worden seien, sagte Peskow.

    Thema der Sitzung, an der die Regierung sowie die Vertreter des russischen Sicherheitsapparates teilnehmen sollen, seien «die Versuche des Westens, die Lage im Nahen Osten dazu zu nutzen, eine Spaltung der russischen Gesellschaft herbeizuführen».

    Russland: Auf dem Flughafen von Machatschkala versuchen pro-palästinensische Angreifer ein aus Israel gelandetes Flugzeug zu stürmen.
    Russland: Auf dem Flughafen von Machatschkala versuchen pro-palästinensische Angreifer ein aus Israel gelandetes Flugzeug zu stürmen.
    Bild: IMAGO/ITAR-TASS/ Sipa USA

    Es werde eine öffentliche Stellungnahme Putins zu den Ereignissen geben und einen geschlossenen Teil. Peskow erinnerte daran, dass der Präsident in der vergangenen Woche vor dem Hintergrund möglicher Spannungen zwischen Menschen verschiedener Glaubensrichtungen in dem Vielvölkerstaat die religiösen Führer Russlands zusammengebracht habe. Dabei rief Putin mit Blick auf die Lage im Nahen Osten zu einem friedlichen Miteinander auf. Putin werde ständig durch den Inlandsgeheimdienst, die Nationalgarde und den Republikchef über die Lage in Dagestan informiert, sagte Peskow.

  • 12.38 Uhr

    Reporter ohne Grenzen: Journalisten im Libanon gezielt von Israel beschossen

    Der Tod eines Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters im Südlibanon vor gut zwei Wochen war nach Einschätzung der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) Folge von gezieltem Beschuss aus Israel.

    Eine Gruppe aus mehreren Journalisten sei am 13. Oktober im Abstand weniger Sekunden zweimal aus derselben Richtung von Israel aus beschossen worden, berichtete die Journalistenorganisation am Montag. Dies habe die Auswertung von Videoaufnahmen ergeben. Die israelische Armee teilte auf Anfrage der Nachrichtenagentur DPA mit, der Vorfall werde weiter untersucht.

    Bei dem Beschuss war der Reuters-Journalist Issam Abullah getötet worden, vier weitere Medienschaffende wurden verletzt. RSF betonte, die Reporter hätten nicht mit Kämpfern verwechselt werden können, weil sie im Augenblick des Beschusses schon rund eine Stunde offen mit ihren Kameras im Gelände gestanden hätten. Zudem seien sie durch die Aufschrift «Press» auf Schutzwesten und Helmen sowie dem Dach ihres Autos klar als Journalisten gekennzeichnet gewesen.

    Die israelische Armee betonte, am Freitag vor zwei Wochen habe die Schiitenmiliz Hisbollah in der Nähe der Ortschaft Hanita unter anderem Panzerabwehrraketen auf israelisches Gebiet gefeuert. Israelische Soldaten seien davon ausgegangen, dass Terroristen versuchten könnten, nach Israel einzudringen, schrieb die Armee in einer schriftlichen Stellungnahme. Dies habe mit Panzer- und Artillerie-Beschuss verhindert werden sollen.

    Erst einige Stunden später habe die Armee einen Bericht erhalten, dass Journalisten in dem Gebiet zu Schaden gekommen seien. Die Armee wiederholte ihre Warnung, dass der Aufenthalt in Kampfgebieten lebensgefährlich sei.

  • 12.19 Uhr

    Palästinenser zählen über 8300 Tote im Gazastreifen

    Die Zahl der getöteten Palästinenser*innen im Gazastreifen ist seit Beginn des Krieges am 7. Oktober laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium auf 8306 gestiegen.

    Es seien zudem 21'048 Menschen verletzt worden, berichtete das Ministerium in Gaza am Montag. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

  • 11.29 Uhr

    Augenzeugen berichten: Israelische Panzer rücken in Viertel von Gaza-Stadt ein

    Israelische Panzer sind nach Berichten von Augenzeugen in ein Viertel am Rand von Gaza-Stadt eingedrungen. «Dutzende» Panzer rückten demnach in den Stadtteil Al-Seitun ein und blockierten die wichtigste Strasse zwischen dem Norden und dem Süden des Gazastreifens, wie Augenzeugen am Montagmorgen der Nachrichtenagentur AFP schilderten.

    «Sie haben die Salaheddin-Strasse abgeschnitten und schiessen auf jedes Auto, das dort fährt», sagte ein Zeuge der Nachrichtenagentur AFP. Die Strasse sei von grossen Kratern übersät und nicht mehr befahrbar. Unabhängig überprüfbar waren diese Angaben zunächst nicht.

    Mehreren Zeugen zufolge bezogen die Panzer zwei Stellungen an der Hauptverkehrsachse, eine in 1,5 Kilometern Entfernung von der israelischen Grenze und eine weitere in zwei Kilometern Entfernung. Über mögliche Gefechte mit Kämpfern der radikalislamischen Hamas machten die Augenzeugen keine Angaben.

    Al-Seitun ist mit 130'000 Einwohner*innen vor Kriegsbeginn das grösste Stadtviertel von Gaza. Der Teil, in den die Panzer den Berichten zufolge vorrückten, ist jedoch vergleichsweise dünn besiedelt.

  • 11.24 Uhr

    Südafrika fordert Kriegsverbrechen-Untersuchung gegen Israel

    Südafrika will die israelischen Streitkräfte wegen der Tötung von Kindern im Gazastreifen für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Rechenschaft ziehen lassen.

    Die Todesfälle seien «eine direkte Folge der rechtswidrigen Handlungen Israels gegen die Menschen in Gaza», hiess es in einer Mitteilung des südafrikanischen Aussenministeriums am Montag.

    Aussenministerin Naledi Pandor forderte einen «sofortigen Waffenstillstand» sowie die «sofortige Eröffnung eines humanitären Korridors». Südafrika forderte zudem die Vereinten Nationen auf, eine Spezialtruppe zum Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung vor weiteren Bombardierungen einzusetzen.

    Als eines der wirtschaftsstärksten und modernsten Länder Afrikas gilt Südafrika als Vorbild und Sprachrohr für viele Staaten des Kontinents. Auch durch seine langjährige Mitgliedschaft in der Brics-Gruppe wichtiger Schwellenländer – zusammen mit Brasilien, Russland, Indien und China – geniesst Südafrika Einfluss auf dem Kontinent.

  • 10.56 Uhr

    Dagestan-Regierungschef: Anti-israelische Gewalt sei von «Feinden Russlands» inszeniert worden

    Nach gewaltsamen antijüdischen Protesten in der muslimisch geprägten russischen Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus beklagen Behörden gezielte Destabilisierungsversuche.

    Das zentrale russische Ermittlungskomitee teilte am Montag in Moskau mit, die Menschen seien über den Nachrichtendienst Telegram zu gewaltsamen Protesten aufgerufen worden und hätten dann «Pogrome» begangen.

    Eine wütende Menge war laut Behörden am Sonntag in den Flughafen der dagestanischen Hauptstadt Machatschkala eingedrungen und gewaltsam gegen Menschen vorgeganben, die mit einem Flugzeug aus Israel angekommen waren. Dabei waren den offiziellen Angaben zufolge 20 Menschen verletzt worden, darunter mehrere Polizisten (mehr dazu erfährst du hier).

    Nach Angaben des Innenministeriums wurden etwa 60 Menschen vorübergehend festgenommen. Der internationale Teil des Flughafens wurde wegen der Zerstörungen an der Infrastruktur vorübergehend stillgelegt, er soll in der Nacht zum Dienstag wieder geöffnet werden. Russische Medien berichteten von Tausenden Teilnehmern an den nicht genehmigten Protesten.

    Republikchef Sergej Melikow sprach bei einem Besuch auf dem Airport von einem gezielten Versuch, die Lage in Dagestan destabilisieren zu wollen. Er warf nicht genauer bezeichneten Kräften in der Ukraine vor, die Bürger über Telegram-Kanäle zu religiösem Hass und Gewalt aufgerufen zu haben.

    In der Region im Nordkaukasus kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Protesten auch etwa gegen die Zwangsrekrutierung von Bürgern für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Melikow warf den «Feinden Russlands» vor, Spannungen im Land schüren zu wollen.

    Die dagestanische Führung hatte sich angesichts der Lage in Nahost solidarisch erklärt mit den Palästinensern. Zugleich kritisierten die lokalen Behörden sowie muslimische und zahlreiche andere Organisationen die gewaltsamen Proteste. Die islamische Geistlichkeit der Region stellte klar: «Der Antisemitismus hat keinen Platz im multiethnischen Nordkaukasus.»

    Wegen der Gewalt im Nahen Osten hatte sich der russische Präsident Wladimir Putin vergangene Woche mit den Oberhäuptern der in Russland vertretenen Religionen getroffen. Dabei beschwor er ein friedliches Zusammenleben der Völker und Religionen in dem Land.

    Antijüdische Übergriffe in Russlands muslimischem Nordkaukasus

    Antijüdische Übergriffe in Russlands muslimischem Nordkaukasus

    In Machatschkala in der russischen Teilrepublik Dagestan drang eine Menschenmenge am Sonntagabend in den Flughafen ein, weil dort eine Maschine aus Tel Aviv gelandet war, in der angeblich Flüchtlinge aus Israel sassen.

    30.10.2023

  • 10.22 Uhr

    UNO: Bisher haben 117 Lastwagen mit Hilfsgütern in Gazastreifen erreicht

    Im Gazastreifen sind seit Kriegsbeginn am 7. Oktober nach UNO-Angaben 117 Lastwagen mit Hilfsgütern eingetroffen. Trotz der geringen Zahl würden die Güter eine «entscheidende Rolle» dabei spielen, unter anderem die wesentliche Gesundheitsversorgung in Gaza zu stärken, teilte das UNO-Nothilfebüro OCHA in Genf mit.

    Nach UNO-Angaben werden täglich eigentlich 100 Lastwagenladungen benötigt, um die 2,2 Millionen Menschen dort mit dem Nötigsten zu versorgen. Vor Kriegsbeginn kamen OCHA zufolge im Durchschnitt unter der Woche täglich 500 LKW in den Gazastreifen.

    Am Sonntag seien 33 Lastwagen in dem abgeriegelten Küstenstreifen angekommen und damit die grösste Lieferung an einem Tag seit Kriegsbeginn. Darunter seien Wasser, Lebensmittel und Arzneimittel. «Die Erhöhung ist willkommen, es wird laufend aber eine viel grössere Menge benötigt, um eine weitere Verschlechterung der humanitären Lage zu vermeiden, darunter auch zivile Unruhen.»

    Das UNO-Palästinenserhilfswerk UNRWA befürchtet, dass die Ordnung wegen der Knappheit an humanitären Gütern zusammenbricht. Am Sonntag waren Tausende von Menschen in Lager- und Verteilpunkte für Hilfsgüter eingebrochen. Sie hätten dabei Mehl und andere Dinge wie Hygieneartikel mitgenommen.

  • 10.10 Uhr

    Swiss setzt Israel-Flüge bis Ende November aus

    Die Swiss setzt bis mindestens Ende November sämtliche Flüge nach Tel Aviv aus. Grund sei «die unberechenbare Situation in Israel und den angrenzenden Gebieten», teilte die Airline auf Anfrage von «20 Minuten» mit. Reisende, die von diesen Flugstornierungen betroffen seien, wird der Ticketpreis gemäss Bericht zurückerstattet.

    Flüge in die libanesische Hauptstadt Beirut würden bis zum 15. Dezember ausgesetzt, schreibt die Fluggesellschaft weiter. «Damit möchte Swiss kurzfristige Streichungen verhindern und den Fluggästen Planungssicherheit geben», wird eine Swiss-Sprecherin zitiert. 

  • 9.53 Uhr

    Shani Louk ist laut ihrer Mutter tot

    Die seit dem Hamas-Angriff auf Israel vom 7. Oktober vermisste Deutsche Shani Louk ist nach Angaben ihrer Mutter tot. Das sei ihr vom israelischen Militär in der Nacht zum Montag mitgeteilt worden, sagte die Mutter Ricarda Louk der Deutschen Presse-Agentur sowie den Fernsehsendern RTL und ntv

    Die 22 Jahre alte Shani Louk befand sich nach Angaben ihrer Familie auf einem Musikfestival in der israelischen Negev-Wüste, als dieses von der islamistischen Hamas  attackiert wurde. Bilder und Videos, die im Internet kursierten, zeigten den Körper der jungen Frau auf einem Pick-up-Truck. Ihr Schicksal war bislang unbekannt. 

    Die Leiche ihrer Tochter sei bislang zwar nicht gefunden worden, sagte jetzt Ricarda Louk. Man habe aber einen Splitter eines Schädelknochens gefunden und damit eine DNA-Probe gemacht. Das erforderliche Vergleichsmaterial hätten die Eltern schon vor längerer Zeit zur Verfügung gestellt. Die Mutter geht davon aus, dass ihre Tochter bereits seit dem 7. Oktober tot ist – möglicherweise sei sie bei dem Terrorüberfall durch einen Schuss in den Schädel getötet worden.

    Zunächst ging Shani Louks Familie, von der ein Teil im deutschen Bundesland Baden-Württemberg lebt, davon aus, dass die junge Frau schwer verletzt worden sei, aber am Leben war und sich im Gazastreifen befand. Die Familie hat sich seit dem Überfall für die Freilassung aller Geiseln eingesetzt.

    Die Nachricht vom Tod ihrer Tochter sei zwar schrecklich. Es sei aber gut, nun Gewissheit zu haben. «Wenigstens hat sie nicht gelitten», sagte Ricarda Louk.

    Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben 239 Familien über das Schicksal von Hamas-Opfern informiert. Nach Militärangaben gelten 40 Menschen seit dem Terroranschlag der Hamas weiter als vermisst. Wegen des schlimmen Zustands vieler Leichen ist auch die Identifikation noch nicht abgeschlossen.

    Ricarda Louk spricht in Tel Aviv über das Schicksal ihrer Tochter Shani Louk, auf dem Bild hinter ihr zu sehen. (Archivbild)
    Ricarda Louk spricht in Tel Aviv über das Schicksal ihrer Tochter Shani Louk, auf dem Bild hinter ihr zu sehen. (Archivbild)
    AP
  • 9.31 Uhr

    Palästinenser: Vier Tote bei Gefechten im Westjordanland

    Bei Gefechten mit dem israelischen Militär in der Stadt Dschenin im Westjordanland sind in der Nacht zu Montag nach palästinensischen Angaben vier Menschen getötet worden. Wie das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah weiter mitteilte, feuerte eine israelische Drohne auch eine Rakete auf das Dach eines Hauses ab.

    Die israelische Zeitung «Jerusalem Post» berichtete, die Armee sei gegen bewaffnete Mitglieder militanter Palästinenserorganisationen vorgegangen. Auch sei Sprengstoff sichergestellt worden.

    Nach Angaben der palästinensischen Behörden führte israelisches Militär in der Nacht auch wieder in mehreren Städten des Westjordanlandes Razzien durch. Ob und wie viele Menschen festgenommen wurden, war zunächst nicht bekannt.

  • 9.14 Uhr

    Israels Armee: Über 600 Ziele im Gazastreifen innert eines Tages getroffen

    Israels Armee hat innert 24 Stunden mehr als 600 Ziele im Gazastreifen getroffen. Das gab das Militär am Montagmorgen bekannt. Am Vortag hatte die Armee noch von 450 Zielen gesprochen.

    Die Angriffe zählten damit zu den heftigsten seit dem Grossangriff der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober.

  • 8.11 Uhr

    Iranischer Präsident: Israel hat «rote Linien überschritten»

    Israel hat im Gazastreifen «die roten Linien überschritten», was «alle zum Handeln zwingen könnte», sagte der iranische Präsident Ebrahim Raisi am Sonntag (Ortszeit) laut dem Nachrichtensender CNN.

    Es ist nicht die erste Warnung eines iranischen Regimevertreters an die Adresse Israels: Der iranische Aussenminister Hossein Amir-Abdollahian hatte bereits zuvor gesagt, dass Israels Bombardierung des Gazastreifens weitreichende Folgen haben könnte. Er sagte, wenn Israel seine Luftangriffe nicht einstelle, «ist es sehr wahrscheinlich, dass viele andere Fronten eröffnet werden».

    «Diese Option ist nicht ausgeschlossen, und sie wird immer wahrscheinlicher», wiederholte der Aussenminister kürzlich in einem Interview mit Al Jazeera.

    Der iranische Präsident Ebrahim Raisi spricht eine Warnung an Israel aus.
    Der iranische Präsident Ebrahim Raisi spricht eine Warnung an Israel aus.
    Bild: DPA
  • 7.48 Uhr

    60 Verhaftungen nach Sturm auf Flughafen in Dagestan

    Nach dem Sturm Dutzender Menschen auf einen Flughafen der mehrheitlich muslimischen russischen Republik Dagestan auf der Suche nach Israelis und Juden sind nach Angaben Moskaus 60 Personen festgenommen worden.

    «Mehr als 150 aktive Teilnehmer an den Unruhen wurden identifiziert, 60 von ihnen wurden festgenommen», erklärte das russische Innenministerium am Montag. Neun Polizisten seien verletzt worden, zwei von ihnen seien ins Spital gebracht worden.

    Wegen der Nachricht der Ankunft eines Flugzeugs aus Israel hatten Dutzende Männer am Sonntag den Flughafen von Dagestans Hauptstadt Machatschkala gestürmt. Die Angreifer liefen Medienberichten zufolge sowohl auf das Rollfeld als auch das Dach des Flughafens. Das Gesundheitsministerium in Dagestan meldete Verletzte. Später war die Lage nach Angaben der Regierung der Kaukasusrepublik wieder unter Kontrolle.

  • 7.35 Uhr

    CNN: Israel stösst weiter in Gazastreifen vor

    Wie der US-Fernsehsender CNN unterdessen auf Basis ausgewerteter Luftaufnahmen berichtet, ist das israelische Militär inzwischen rund drei Kilometer weit in den abgeriegelten Gazastreifen vorgestossen.

    Der Küstenstreifen am östlichen Mittelmeer ist etwa 40 Kilometer lang und zwischen sechs und 14 Kilometer breit. Das abgeriegelte Küstengebiet grenzt im Norden und Osten an Israel und im Süden an Ägygten. Israel kontrolliert das angrenzende Mittelmeer im Westen. 

    Statt eines plötzlichen Grossangriffs setzt Israels Militär offenbar eher auf eine allmähliche Ausweitung seiner Bodeneinsätze gegen die radikalislamische Hamas.

  • 7.33 Uhr

    Israels Armee: Dutzende Terroristen getötet

    Die Bodentruppen der israelischen Armee haben bei ihrem Vorstoss im Gazastreifen nach eigenen Angaben Dutzende Terroristen getötet. Wie das israelische Militär am Montagmorgen auf Telegram mitteilte, hatten sich diese in Gebäuden und Tunneln verbarrikadiert und versucht, die israelischen Soldaten anzugreifen.

    Ein von den Bodentruppen angeleitetes Kampfflugzeug habe ein Gebäude der islamistischen Hamas, in dem sich mehr als 20 der Terroristen aufgehalten hätten, bombardiert. In den vergangenen Tagen seien mehr als 600 Terrorziele angegriffen worden, darunter Waffendepots, Dutzende Abschusspositionen für Panzerabwehrraketen sowie Verstecke und Stützpunkte der Hamas, teilte das israelische Militär weiter mit.

  • 4.06 Uhr

    USA verurteilen «energisch» Sturm auf Flughafen in Dagestan

    Die USA haben die «antisemitischen Proteste» am Hauptstadtflughafen in Dagestan «energisch» verurteilt. «Die USA stehen unmissverständlich an der Seite der gesamten jüdischen Gemeinschaft angesichts des weltweiten Anstiegs des Antisemitismus», erklärte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates, Adrienne Watson, im Onlinedienst X, ehemals Twitter.

    Am Sonntag hatte dutzende Männer in der mehrheitlich muslimischen Republik Dagestan nach Ankunft eines Flugzeugs aus Israel den Flughafen in der Hauptstadt Machatschkala gestürmt. Offenbar suchten sie nach israelischen beziehungsweise jüdischen Passagieren. Mehrere Menschen wurden bei dem Vorfall verletzt.

    Mehr zu dem Vorfall hier.

  • 3.21 Uhr

    Ankläger des Strafgerichtshofs warnt Hamas und Israel

    Der Chefankläger am Internationalen Strafgerichtshof, Karim Khan, hat im Gaza-Krieg Israel wie auch die islamistische Hamas vor Verstössen gegen das Völkerrecht gewarnt. «Ich möchte Israel gegenüber klar betonen, dass es ohne weitere Verzögerung erkennbare Anstrengungen unternehmen muss, um sicherzustellen, dass die Zivilbevölkerung Grundnahrungsmittel erhält, Medizin, Narkosemittel», sagte Chefankläger Khan vor Journalisten in Kairo mit Blick auf die katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen. Und an die Adresse der in Gaza herrschenden Hamas und aller, «die dort die Kontrolle haben»: Die Hilfe müsse die Zivilbevölkerung erreichen «und nicht missbraucht oder von ihr abgezweigt» werden, warnte der Chefankläger.

    Khan deutete an, dass der Strafgerichtshof bereits wegen möglicher Verbrechen auf palästinensischer wie auch auf israelischer Seite ermittelt. Die «Behinderung von Hilfslieferungen» gemäss den Genfer Konventionen könne ein Verbrechen darstellen, das in die Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichts falle, warnte Khan. Er hatte am Wochenende den Grenzübergang Rafah in Ägypten besucht.

    Dieser gilt als einziger Weg, dringend benötigte Hilfe in den von Israel abgeriegelten Küstenstreifen zu bringen. Inzwischen sind zwar Dutzende von Lastwagen mit Hilfsgütern von dort in den abgeriegelten Gazastreifen gelangt. Doch reicht dies laut Hilfsorganisationen bei weitem nicht aus, um die mehr als 2,2 Millionen Menschen zu versorgen. Deren Situation wird von Tag zu Tag immer furchtbarer.

    «Die Zivilbevölkerung muss mit Grundnahrungsmitteln, Wasser und der dringend benötigten medizinischen Hilfe versorgt werden», forderte Khan. Mit Blick auf die von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln sagte der Chefankläger, Geiselnahmen stellten «einen schweren Verstoss gegen die Genfer Konventionen» dar. Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am 7. Oktober in Israel ein Massaker angerichtet. Israel hat seitdem mehr als 1400 Tote zu beklagen. Mehr als 230 Menschen wurden verschleppt. Die Opferzahlen im Gazastreifen stiegen nach Israels heftigen Gegenschlägen weiter. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden seit Kriegsbeginn mehr als 8000 Palästinenser getötet.

  • 3.10 Uhr

    Israels Botschafter fordert stärkere Unterstützung Deutschlands

    Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat an die Bundesregierung appeliert, sich in internationalen Organisationen stärker für Israel einzusetzen. «Seit Jahren reflektiert zum Beispiel das Abstimmungsverhalten Deutschlands in der UN nicht das besondere Verhältnis unserer beider Staaten», sagt Prosor der Rheinischen Post. Er wünsche sich mehr Unterstützung in internationalen Gremien. «Auch kann Deutschland uns in der EU mehr helfen.» Für Israel sei das «unheimlich wichtig. Denn Israel wird dämonisiert und delegitimiert. Und das seit Jahren.» Israel sei ein demokratischer Staat, nur werde er oft behandelt, als sei er keiner.

  • 3 Uhr

    Tausende Pakistaner gehen für Palästinenser auf Strasse

    In Pakistan haben am Sonntag Tausende Menschen gegen die israelische Bombardierung der Palästinenser im Gazastreifen demonstriert. Bei einem Protestmarsch in der Hauptstadt Islamabad skandierten sie antiisraelische und antiamerikanische Parolen. «Es reicht nicht aus, nur Medikamente und Hilfsgüter zu schicken», rief Sirajul Haq, Chef der wichtigsten religiösen Partei Pakistans, Jamaat-e-Islami. Es sei die Aufgabe der Welt, insbesondere der Staatschefs muslimischer Länder, «die Hand des Aggressors aufzuhalten».

    Haq forderte die Anführer der muslimischen Welt auf, sich für Gaza zu erheben und sich auf Gott zu verlassen, anstatt sich, wie er sagte, zum Sklaven Amerikas zu machen. Seine Partei werde weiterhin ihre Stimme für die Palästinenser erheben, bis diese ihr Land befreit hätten. Unter den Demonstranten waren Frauen und Kinder.

    Auch in anderen Landesteilen zogen Pakistanerinnen und Pakistaner auf die Strassen. In der Stadt Quetta demonstrierten Anhänger der konservativ-islamischen Partei Jamiat Ulema-e Islam. Dessen Anführer Maulana Fazalur Rehman brachte seine Solidarität und Unterstützung für die Menschen im Gazastreifen zum Ausdruck.

  • 1.18 Uhr

    Johnson befürwortet Gesetzesentwurf mit Israel-Hilfen – aber ohne Ukraine-Hilfen

    Der Speaker des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, will eine Gesetzesvorlage unterstützen, die Hilfsgelder für Israel, aber nicht für die Ukraine vorsieht. Das sagt er dem US-Sender Fox News. «Es gibt viele Dinge auf der Welt, die wir angehen müssen, und das werden wir auch», sagt Johnson. «Aber im Moment nimmt das, was in Israel passiert, die unmittelbare Aufmerksamkeit in Anspruch, und ich denke, wir müssen das trennen und es durchbringen.» Er glaubt, das ein solcher Gesetzesentwurf parteiübergreifende Untersützung erhalten würde. US-Präsident Biden fordert hingegen ein kombiniertes Militärpaket, das das 60 Milliarden Dollar für die Ukraine und 10 Milliarden Dollar für Israel vorsieht.

  • 1.05 Uhr

    Israel beschiesst erneut Stellungen in Syrien

    Israels Armee hat nach eigenen Angaben als Reaktion auf Raketenangriffe erneut Ziele in Syrien beschossen. Ein Kampfflugzeug habe «militärische Infrastruktur» auf syrischem Boden getroffen, teilte das israelische Militär in der Nacht zum Montag mit. Stunden zuvor hatte die Armee mitgeteilt, den Ort angegriffen zu haben, von wo aus auf Israel geschossen worden sei. Die aus Syrien abgefeuerten Raketen waren demnach auf offenem Gelände gelandet.

    Welche Gruppierung für den Abschuss aus Syrien verantwortlich war, war zunächst unklar.

    Die Lage an den nördlichen Aussengrenzen Israels ist seit dem Massaker der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas und den darauffolgenden Gegenangriffen Israels angespannt. Regelmässig kommt es zu Konfrontationen.

    Israelische Soldaten bereiten sich an einem ungenannten Ort auf eine mögliche Bodenoffensive im Gazastreifen vor. (28. Oktober 2023)
    Israelische Soldaten bereiten sich an einem ungenannten Ort auf eine mögliche Bodenoffensive im Gazastreifen vor. (28. Oktober 2023)
    Bild: Keystone/EPA/Hannibal Hanschke
  • 1.05 Uhr

    Mindestens 20 Verletzte bei Übergriffen auf Flughafen in Dagestan

    Bei den Übergriffen auf dem Flughafen Machatschkala in der russischen Republik Dagestan sind nach offiziellen Angaben mindestens 20 Menschen verletzt worden. Zwei von ihnen seien in kritischem Zustand, teilten die örtlichen Gesundheitsbehörden mit. Die Passagiere des Flugzeugs seien «an einem sicheren Ort», sagten Sicherheitskräfte der Nachrichtenagentur Reuters.

    Machatschkala ist eine von mehreren Regionen im Nordkaukasus, in denen grosse muslimische Gemeinschaften leben. Nach der Landung eines Flugzeugs aus Tel Aviv hatte ein mutmasslich über Israels Vorgehen im Gaza-Krieg aufgebrachter Mob den Flughafen gestürmt.

  • Montag, 30. Oktober 2023, 0.54 Uhr

    Weiterer Lastwagenkonvoi mit Hilfsgütern erreicht Gaza

    Ein Konvoi aus fast drei Dutzend Lastwagen mit Hilfsgütern ist einem israelischen Medienbericht zufolge in den abgeriegelten Gazastreifen gelangt. Wie die israelische Nachrichtenseite Ynet unter Berufung auf Beamte am ägyptischen Grenzübergang Rafah berichtete, überquerten am Sonntagabend 23 Lastwagen mit humanitärer Hilfe die Grenze zum Gazastreifen. Insgesamt hätten damit an dem Tag 33 Lastwagen das Gebiet erreicht.

    Seit Kriegsbeginn war es der bisher grösste Tageskonvoi. Dennoch reicht dies nach Angaben von Hilfsorganisationen immer noch nicht aus, um die mehr als 2,2 Millionen Einwohner im Gazastreifen zu versorgen.

    Gebraucht würden täglich 100 Lastwagenladungen, hiess es. Zuvor waren nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA Tausende von Menschen in Lager- und Verteilpunkte für Hilfsgüter eingebrochen. Sie hätten dabei Mehl und andere Dinge wie Hygiene-Artikel mitgenommen.

    Israel will die Lieferung humanitärer Hilfsgüter in den Gazastreifen nach eigenen Angaben erleichtern. Elad Goren von der zuständigen Cogat-Behörde sagte Journalisten am Sonntag, die Hilfslieferungen sollten in den kommenden Wochen «dramatisch erhöht» werden.

    Die Wasserversorgung im Gazastreifen sei «nicht auf dem normalen Level», aber ausreichend für humanitäre Bedürfnisse, fügte Goren hinzu. 90 Prozent des Trinkwassers im Gazastreifen stamme aus dem Palästinensergebiet selbst. Nach israelischen Erkenntnissen gebe es keinen Mangel an Lebensmitteln in dem abgeriegelten Gebiet.

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