Bibliotheken in München: Lesen, lernen und nach Büchern stöbern

Bibliotheken in München

Für Studierende in München ist es der Place to be vor, während und nach dem Semester. Denn die Hausarbeiten schreiben sich nicht von selbst und nirgendwo sonst lässt es sich so gut lernen wie in der absoluten Stille einer Bibliothek, in der man höchstens durch das Umblättern einer Buchseite gestört wird. Aber auch auf der Suche nach bestimmten Werken oder einfach weil die Gebäude so unfassbar schön sind, lohnt sich ein Besuch in diesen 13 Münchner Bibliotheken und Stadtbüchereien.


Vorbei am Türsteher und ab in den Lernclub: Bayerische Staatsbibliothek

Sie ist das Aushängeschild der Bibszene, die größte Universal- und Forschungsbibliothek in ganz Deutschland und besitzt rund 36 Millionen Medien: die Bayerische Staatsbibliothek im prachtvollen Gebäude in der Ludwigstraße. Hier kommt man nur mit durchsichtiger Tasche rein, Essen sowie Getränke sind verboten. Die Tür ist also härter als in manch einem Münchner Club! Wer es dann geschafft hat, sollte sich schnell einen der begehrten Plätze sichern. Tipp für Stabi-Beginner: Plätze im allgemeinen Lesesaal und im Zeitschriftenlesesaal könnt ihr auch vorab online reservieren.


Von Neuhausen bis Waldtrudering: Münchner Stadtbibliotheken

Auch in den 22 Münchner Stadtbibliotheken, die sich in fast jedem Viertel befinden, könnt ihr zum Lesen, Lernen, Informieren und Denken vorbeikommen. Ob für Erwachsene oder Kinder: Hier ist für jeden das passende Buch dabei und darf auch entliehen werden. Es lohnt sich, vor Ort schon mal rein zu schmökern. Obwohl es auch nicht schlimm ist, wenn die Auswahl nicht euren Geschmack trifft. Buch einfach wieder zurückbringen und neues ausleihen! So seid ihr immer mit neuem Lesestoff versorgt. Übrigens finden in den Münchner Stadtbibliotheken auch Veranstaltungen wie Lesungen, Ausstellungen, Filmtage und Workshops statt.


Alles rund um Naturwissenschaft und Technik: Bibliothek des Deutschen Museums

Für Wissenschaftsinteressierte ist die Bibliothek im Deutschen Museum mit Sicherheit kein Geheimtipp mehr. Doch viele Münchner*innen wissen gar nicht, dass das beliebte Münchner Museum auch eine hauseigene Bibliothek hat, die noch dazu Deutschlands größte Spezialbibliothek für Wissenschafts- und Technikgeschichte ist. Fast eine Millionen Bände und Zeitschriften sind dort erhältlich, können aber – da es sich um eine Präsenzbibliothek handelt – nicht nach Hause ausgeliehen werden. Macht nichts, denn an den Tischen inmitten von Bücherregalen liest es sich doch sowieso am besten.


Einmal neben Harry Potter und Hermine Granger sitzen: Juristische Bibliothek

Dunkles Holz, schmiedeeiserne Wendeltreppen, bunte Buchrücken, die sich zehn Meter bis unter die von Stuck verzierten Decken reihen: so stellt man sich eine Bibliothek vor und so eine gibt es auch in München. Die Juristische Bibliothek im Rathaus gleicht einer Filmkulisse aus „Harry Potter“ oder „Die Schöne und das Biest“ und ist nicht nur für Jurastudierende ein Besuch wert. An so einem schönen Ort hat man zuvor bestimmt noch nie gelernt! Wer nicht zum Büffeln, sondern nur zum Gucken kommen möchte, kann die Juristische Bibliothek bei einer Führung besichtigen.


Die neuste unter den Unibibliotheken: Philologicum

Lange wurde in der Schellingstraße zwischen Hauptgebäude und der Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften gebaut. Als Student*in bekam man schon Angst, man wäre mit dem Studium bereits fertig bis die neue Bibliothek eröffnet wird. Doch im Wintersemester 2019/2020 war es dann so weit. Seitdem ist das Philologicum mit 740 Lese- und Arbeitsplätzen ein beliebter Treffpunkt zum Lernen und macht mit seiner modernen Fassade optisch einiges her. Neben dem Silentium gibt es zusätzlich ein Forum für Projektarbeit, Austausch und Diskussion sowie einen Eltern-Kind-Raum, mietbare Einzelkabinen und einen Bereich für Sehbehinderte.


Mehr als nur eine Bibliothek: HP8

Gasteig geschlossen, was nun? Natürlich müsst ihr auch in der Zeit der Renovierung nicht auf eure geliebte Stadtbibliothek inmitten eines Kulturzentrums verzichten. Mit der Eröffnung des HP8 im Oktober 2021 in Sendling ist in das Viertel um die Brudermühlbrücke ein ganz neuer Vibe gezogen: eigene Musik aufnehmen im MusikLab, beim Kaffeetrinken im Lesecafé in Zeitungen und Zeitschriften schmökern, internationale Filmreihen sehen, beim Großen Kinderkino vorbeischauen oder Lesungen, Ausstellungen, Theatervorführungen und Konzerte besuchen.


Drehbücher, Filmprogramme und graue Literatur: Bibliothek der HFF

Oft traut man sich nicht, einfach so ein Unigebäude zu betreten, in dem man selbst nicht studiert oder lehrt. Zu groß ist die Sorge, andere würden merken, dass man nicht dazugehört. Damit ist ab jetzt Schluss! In der Bibliothek der Hochschule für Film und Fernsehen sind alle Cineast*innen willkommen und können sich dort mit 40.000 Filmen, 70.000 Büchern und 100 laufenden Zeitschriften beschäftigen. Zudem gibt es einen großen Bestand an „grauer Literatur“ – also Original-Drehbücher, Filmfestival-Kataloge sowie Kino- und Filmprogramme, die nicht im Buchhandel erschienen oder nur schwer auffindbar sind.


Amerika, Land und Leute entdecken: Bibliothek im Amerikahaus

Am Rondell des Karolinenplatzes drehen sich die Gedanken ausschließlich um Amerika und Kanada! Im Recherchezentrum vom Amerikahaus, das sich mit seinem Bestand speziell an Nordamerikainteressierte richtet, profitieren vor allem Schüler*innen und Lehrkräfte von Fortbildungen und Klassen-Workshops sowie der Möglichkeit, Unterrichtsmaterialien zur Vorbereitung von Englischunterricht zu erhalten. Zur Verfügung stehen Lese- und Arbeitsplätze, Kopierer und Drucker und natürlich kostenloses W-LAN. Abseits der Bibliothek könnt ihr außerdem Ausstellungen, Lesungen, Vorträge und Konzerte besuchen.


Ein Schloss voller Kinderliteratur: Internationale Jugendbibliothek

Gibt es etwas schöneres als Kinder- und Jugendbücher? Wunderbar illustrierte Seiten, charakterstarke Figuren, fantastische Geschichten und eine Welt, in die man sich nur zu gerne aus dem Alltag flüchtet. In der Internationalen Jugendbibliothek steht die Vermittlung von Literatur und kultureller Bildung im Zentrum. Ob mit den eigenen Kindern, als Hort, Schulklasse oder Jugendgruppe: Die Bibliothek im Schloss Blutenburg ist einer der Orte in München, die Kinder nicht nur wegen der tollen Bücher, sondern auch wegen der Veranstaltungen kennen sollten. Vom 16. bis 20. Juli beispielsweise findet das White Ravens Festival im Schlosshof statt, zu dem Autor*innen und Illustrator*innen aus der ganzen Welt eingeladen sind.


Literatur von und für Münchner*innen: Monacensia

Die Künstlervilla im Hildebrandhaus ist ein geschichtsträchtiger Ort. Das barocke Schlösschen am Isarufer lädt in Haus und Garten dazu ein, sich mit München und seinen Bewohner*innen zu beschäftigen. Als „literarisches Gedächtnis der Stadt“ findet ihr hier Originaldokumente in Form von Manuskripten, Briefen und Fotografien von Münchner Gesichtern wie Liesl Karlstadt, Frank Wedekind, Erika Mann oder Oskar Maria Graf. Gearbeitet werden kann an 26 Arbeits- und 12 Lounge-Plätzen, zu denen ihr kostenlos Zugang habt. Mit einem Stadtbibliotheksausweis ist eine Ausleihe nach Hause möglich.


Für Freunde der Poesie: Lyrik Kabinett

Wer bis dato die Liebe zu Wörtern nicht gefunden hat, ist im Lyrik Kabinett genau richtig! Klein aber fein mit nur 15 Arbeitsplätzen ausgestattet, der ideale Ort zum Lernen ohne Ablenkung, direkt hinter dem Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität gelegen. Einst als Buchhandlung gegründet umfasst die Stiftung heute ca. 65.000 Werke deutschsprachiger und internationaler Lyrik, Künstlerbücher, Audio- und Videomedien. Abseits vom literarischen Arbeiten trifft man sich mit Gleichgesinnten bei Lesungen zeitgenössischer Dichter*innen und Autor*innen in den Abendstunden zu Wein und Häppchen.


Inklusiver Ort der Begegnung: Bibliothek der Stiftung Pfennigparade

Allen Menschen – mit und ohne Behinderung – einen Ort zum Lesen, (voneinander) Lernen und der Begegnung bieten: das ist das Ziel der Bibliothek der Stiftung Pfennigparade, die ihr in Schwabing besuchen könnt. Um Leser*in zu werden, müsst ihr euch lediglich bei der Stiftung anmelden und könnt gegen eine kleine Gebühr direkt loslesen und loslegen.  Denn das Team hat sich für Jung und Alt eine bunte Mischung an Veranstaltungen ausgedacht: Nehmt mit Kindern an der kreativen Leseförderung teil, kommt zu Bücherrallyes, Lese- und Spielnachmittagen, dem Vorlesewettbewerb oder genießt Kabarett- und Musikabende.


In die Welt der spanischen Literatur eintauchen: Instituto Cervantes

Ähnlich wie im Amerikahaus werden auch in dieser Bibliothek keine deutschsprachigen Bücher angeboten – jedoch mit dem Unterschied, dass es hier um Werke aus Spanien und der hispanoamerikanischen Kultur geht. In der Bibliothek Augusto Roa Bastos am Marstallplatz bekommt ihr kostenlos Zugang zu den Beständen und dürft im Lesesaal damit arbeiten. Mit einem Bibliotheksausweis ist zudem eine Ausleihe außer Haus möglich. Ihr wolltet schon immer mal Spanisch lernen? Dann meldet euch zu Sprachkursen an, besucht Workshops oder die Märchenstunde und tauscht euch im Leseclub mit anderen über spanische Bücher aus.


Kleine Mitbringsel und Kreatives
Läden für Papeterie und Geschenkideen

Tolle Ladencafés
Bummeln und Kaffeepause an kalten Tagen

Workshops in München: Laura Isaza

Basteln, Bierbrauen, Barista werden
Workshops in München